[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Wärmetauschervorrichtung nach dem Oberbegriff
des Hauptanspruchs.
[0002] Derartige Wärmetauscher verwerten die heißen Abgase eines Heizkessels oder eines
Motors zur Vorwärmung etwa von Heizungs- oder Boilerwasser, so dass auf diesem Wege
die in den Abgasen enthaltene Energie sinnvoll zur Verbesserung des Gesamtwirkungsgrads
einer Anlage genutzt werden kann.
[0003] Konkret werden in ansonsten bekannter Weise die Verbrennungsgase in den Wärmetauscher
eingeleitet, breiten sich dort aus und strömen an einem Auslassende abgekühlt hinaus
in eine Abgasleitung. Durch das Hindurchströmen der heißen Verbrennungsgase wird ein
Fluid, also etwa Heizungswasser, erwärmt, welches in geeigneten Leitungsstrukturen
im Behälter des Wärmetauschers geführt wird.
[0004] Seit etwa 10 Jahren sind vereinzelt Gasheizungen mit integrierten Abgaswärmetauschern
auf dem Markt, dagegen sind diese in der Regel für Ölheizungen noch nicht allgemein
erhältlich. Hier sind nämlich die Anforderungen an einen solchen Abgaswärmetauscher
hoch, denn das vom Ölbrenner (aber auch vom Gasbrenner ausgestoßene Abgas enthält
eine Anzahl von Substanzen, welche sich in einem nachgeschalteten Wärmetauscher als
aggressives Kondensat niederschlagen. Dies führt dann dazu, dass für Abgasleitungen
und Wärmetauscher vorgesehene Materialen, etwa rostfreie Stähle, in kürzester Zeit
zerstört werden. Eine entsprechende Wirkung entsteht bei der Nutzung von Abgaswärme
von Verbrennungsmotoren, etwa Schweröl-Dieselmotoren (wie sie z.B. im Schiffsverkehr
vorkommen); auch hier bildet das aggressive Kondensat eine Hürde gegen den Einsatz
gängiger Wärmetauscher. Hinzu kommt gerade im Fall der Motoren, dass derartige Antriebsaggregate
(vor allem im Teillastbetrieb) im Abgas stark mit Ruß belastet sind, so dass sich
die darüber hinausgehende Problematik der Rußentfernung aus dem Abgas stellt. Dies
gilt auch etwa bei besonders staubverursachenden Heizungen, etwa Feststoffheizungen.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine gattungsbildende Wärmetauschervorrichtung
dahingehend zu verbessern, dass diese z.B. einem (Öl- oder Feststoff-) Heizungsbrenner
oder Verbrennungsmotor mit aggressiven Kondensatstoffen enthaltenden Abgasen nachgeschaltet
werden kann, ohne dass die Wärmetauschervorrichtung selbst bzw. die darin vorgesehenen
Leitungen innerhalb kurzer Zeit durch das aggressive, sich im Behälter des Wärmetauschers
niederschlagende Kondensat beschädigt oder zerstört werden. Insbesondere ist zudem
eine Wärmetauschervorrichtung zu schaffen, welche einfach in der Handhabung (und damit
auch in der Reinigung) ist, sich für Nachrüstzwecke eignet (und damit auch in existierende
Brenneranlagen nachträglich integriert werden kann) und weiter bevorzugt für eine
wirksame Abgasreinigung von Ruß sorgt.
[0006] Die Aufgabe wird durch die Vorrichtung mit den Merkmalen des Hauptanspruchs sowie
die Verwendungen nach den Patentansprüchen 13 und 14 gelöst; vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0007] In erfindungsgemäß vorteilhafter Weise ist dabei der Behälter zumindest in seinem
unteren Bereich, d. h. demjenigen Bereich, bis zu dem sich das aggressive Kondensat
des Abgases an der Behälterinnenseite niederschlägt, aus einem gegen das Kondensat
beständigen Kunststoff gefertigt. Durch diese auf den ersten Blick eher überraschende
Maßnahme (denn typischerweise werden Wärmetauschervorrichtungen nicht aus Kunststoffmaterial
gefertigt) werden mehrere Vorteile realisiert: Zum einen kann durch geeignete Wahl
des kondensatbeständigen Kunststoffes, bevorzugt sind hier PVDF, PP, PVC und/oder
PE, sichergestellt werden, dass selbst über einen langen Betriebszeitraum die betroffenen
Innenwände des Wärmetauscherbehälters unbeeinflusst bleiben, insbesondere nicht durch
Korrosion od.dgl. Defekte beschädigt werden. Mithin lässt sich eine zuverlässige und
betriebssichere Vorrichtung realisieren. Zum anderen bewirkt das Kunststoffmaterial,
welches lediglich eine für den Abgastemperaturbereich des eintretenden Abgases ausreichende
Temperaturbeständigkeit aufweisen muss (welches etwa bei PVDF problemlos gegeben ist),
dass der daraus gefertigte (oder damit beschichtete) Behälter der Wärmetauschervorrichtung
einfach fertigbar ist (im Fall der vollständigen Realisierung aus PVDF etwa durch
Formen in einem entsprechenden Werkzeug), und das niedrige spezifische Gewicht des
Kunststoffmaterials ermöglicht eine einfache und komfortable Transportierbarkeit der
Vorrichtung.
[0008] Als besonders vorteilhaft erweist es sich in diesem Zusammenhang, wenn der Kunststoff
zumindest bereichsweise vernetzt ist, vorzugsweise durch eine Bestrahlung, besonders
vorzugsweise durch eine Bestrahlung mit γ-Strahlung vernetzt ist. Durch eine derartige
Behandlung ist es möglich, dass Thermoplaste zu Duroplasten umgewandelt werden. Im
Beispiel von PVDF ist es beispielsweise möglich, die Temperaturfestigkeit durch eine
Bestrahlung mit γ-Strahlung von 144°C auf 155°C zu erhöhen. Eine derartige Behandlung
kann auch eine längere Lebensdauer der Wärmetauschervorrichtung ermöglichen. Möglich
ist es, dass nur bzw. dass bevorzugt solche Bereiche vernetzt werden, die sich in
relativer Nähe zum Gaseinlass - und damit in einem Bereich erhöhter Temperatur - befinden.
Ebenso ist es aber auch möglich, dass sämtliche Oberflächenbereiche vernetzt werden.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Realisierungsform der Erfindung ist dabei der Behälter zweiteilig
aufgebaut; das den eigentlichen Kondensationsbereich ausbildende Bodenelement ist
dabei (bevorzugt massiv und mittels PVDF) aus dem Kunststoffmaterial realisiert, während
ein darauf abnehmbar befestigtes Aufsatzelement (Aufsatzeinheit) in ansonsten bekannter
Weise mittels rostfreien Stahls od.dgl. gebildet sein und etwa den Abgaseinlass, die
Armaturen für die Fluidleitungen od.dgl. tragen kann (durch die im oberen Bereich
noch herrschenden relativ hohen Abgastemperaturen kommt es hier noch zu keiner Kondensation,
so dass insoweit das für das Aufsatzelement verwendete Material unkritisch ist). Alternativ
ist es, etwa unter Gewichts- und Fertigungsaspekten, sinnvoll, die Aufsatzeinheit
- weiterbildungsgemäß strömungsoptimiert - auch aus dem Kunststoff zu bilden.
[0010] Analog dem Gedanken, die vorteilhaften, korrosionsbeständigen Wirkungen des Kunststoffs
für die (Kondensations-) Innenfläche des Wärmetauscherbehälters zu verwenden, ist
es im Rahmen einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, auch die Fluidleitungen
zum Durchleiten des durch den Abgasstrom zu erwärmenden Fluids (z.B. des Heizungswasser)
zumindest auf ihrer Außenfläche mit dem Kunststoff (also z.B. mit PVDF) zu versehen;
in üblicher Weise einzusetzenden Ausführungsformen enthalten dann in derartige Fluidleitungen
bevorzugt eingebettete Gasdiffusionssperrschichten zur sauberen Trennung des Fluids
vom Abgas, wobei sich für eine derartige Sperrschicht in der Leitung Aluminium bzw.
eine Aluminiumlegierung bewährt hat.
[0011] In der praktischen Realisierung als besonders bedeutsam herausgestellt hat sich zudem
eine Realisierungsform der Erfindung, bei welcher (bevorzugt im Rahmen der vorbeschriebenen
Beispiele ausgebildete) Fluidleitungen senkrecht und wendelförmig innerhalb des typischerweise
hohlzylindrischen Wärmetauschersbehälters verlaufen; eine weitere Optimierung des
Wirkungsgrades bzw. der Wärmetauscherwirkung lässt sich dadurch erreichen, dass eine
Mehrzahl von (bevorzugt gewendelten) Fluidleitungen koaxial nebeneinander oder verschränkt
ineinander geführt sind; Zweck ist es hier, den Druckverlust etwa bei direkter Einkopplung
des Wärmetauschers in das Heizungssystem zu verhindern und, wie oben bereits dargelegt,
durch gegen Sauerstoffdiffusion dichte Wärmetauscherleitungen (Rohre) eine Korrosionsgefahr
für die Heizungsanlage zu minimieren.
[0012] Praktisch bedeutsam beim Einsatz einer Mehrzahl von gewendelten Fluidleitungen ist
es dabei, deren vertikale bzw. Relativposition zueinander durch Distanz- bzw. Halteeinrichtungen
sicherzustellen, welche, bevorzugt durch Einstecken bzw. Einführen zwischen die Wendeln,
mit kammartigen Vorsprüngen bzw. Einschnitten für eine den Abgasfluss und die Wärmeübertragung
optimierende Position der jeweiligen Rohrabschnitte im Behälter sorgen.
[0013] Ein auf die vorstehende Weise realisierte Wärmetauschervorrichtung kann dann in besonders
einfacher und flexibler Weise, insbesondere auch im Wege der Nachrüstung, Heizungs-
oder Motoranlagen nachgeschaltet werden, wobei der erfindungsgemäß verwendete Kunststoff
eine Abgastemperatur des eintretenden Abgases bis etwa 200°C gestattet (so dass, etwa
bei der Verwendung im Zusammenhang mit Verbrennungsmotoren aus dem Antriebsbereich,
eine Verwendung des erfindungsgemäßen Abgaswärmetauschers auf Niedriglastbreiche beschränkt
sein könnte).
[0014] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, das sich bodenseitig im Behälter sammelnde
flüssige Kondensat zumindest teilweise zur Rückführung in die Wärmetauschervorrichtung
abzuziehen; die hierfür weiterbildungsgemäß vorgesehenen Kondensat-Abzugsmittel bewirken
dann in.vorteilhafter Weise zwei wünschenswerte Effekte: Zum einen trägt das (üblicherweise
mit einer ansonsten bekannten Düseneinheit eingespritzte) flüssige Kondensat dazu
bei, dass sich das in den Wärmetauscher einströmende Rauchgas früher (d.h. höher relativ
zum Boden des Behälters) niederschlägt und kondensiert, so dass insoweit die Kondensationsrate
erhöht ist, gleichzeitig sorgt der aus eingesprühtem Kondensat erzeugte Sprühnebel
für eine günstige Reinigung des einströmenden Gases von Staub bzw. anderen Rauchgaspartikeln
(Ruß, Asche, aber auch Schwefelkomponenten od.dgl.), Gerade diese Feststoffe sammeln
sich dann wiederum im Behälterboden (weiterbildungsgemäß ist dieser zu einem Kondensat-Sammelbecken
mit entsprechender Kapazität bzw. auch Möglichkeiten zur regelmäßigen Entleerung weitergebildet),
wobei dann die so effektiv aus dem Rauchgas ausgewaschenen (Fein-) Stäube einfach
als Kondensatschlamm entsorgt werden können.
[0015] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Realisierungsform der Erfindung hat es sich zudem
als vorteilhaft herausgestellt, alternativ zu der Kondensat-Rückleitung und -Versprühung
in den Wärmetauscher ein zusätzliches Fluid, etwa Frischwasser, in den Wärmetauscher
einzusprühen. Auch hierdurch wird der beschriebene, vorteilhafte Wascheffekt des Rauchgases
erreicht, darüber hinaus bewirkt eingesprühtes zusätzliches Fluid eine wirksame Reinigung
des Behälter-Innenbereichs.
[0016] Im praktischen Gebrauch zeichnet sich gleichwohl eine derartige Wärmetauschervorrichtung
durch herausragende Eigenschaften bei der Verbesserung der Energiebilanz aus; so lassen
sich typischerweise zwischen 15 % und 20 % des jeweils im Rahmen der Heizungsanlage
verfeuerten Energieträgers einsparen, wenn typischerweise das Abgas auf Temperaturen
von unter 60°C abgekühlt wird und die so dem Abgas entzogene Heizenergie effektiv
weiter verwendet werden kann.
[0017] Ein weiterer vorteilhafter Nebeneffekt ist die Wirkung des Wärmetauscherbehälters
als Schalldämpfer (typische Dämpfungswerte von etwa 9dB lassen sich erzielen), so
dass hierdurch auch zusätzliche Schalldämpfmaßnahmen oft überflüssig werden.
[0018] Der gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung zweigeteilte Behälter kann
zudem (weiter bevorzugt ohne Werkzeug) einfach geöffnet und demontiert werden; das
Behälterinnere steht dann für Reinigungsarbeiten zur Verfügung.
[0019] Während die Verwendung im Zusammenhang mit einer Heizungsanlage, und dort insbesondere
einem Ölbrenner od.dgl., als besonders geeignete und bevorzugte Verwendungsform der
vorliegenden Erfindung gelten kann, ist die Erfindung hierauf nicht beschränkt. So
hat es sich überraschend als günstig und bevorzugt herausgestellt, die Erfindung auch
im Zusammenhang mit einem Antriebs-Verbrennungsmotor einzusetzen, wobei hier prinzipiell
dieselbe Problematik der aggressiven Kondensate im Abgasstrom entsteht. Zusätzlich
führt jedoch das Kondensieren des Abgasstroms dazu, dass der während der Verbrennung
zusätzlich entstehende Ruß (und dieses Problem ist gerade im Teillastbereich von Antriebsmotoren,
etwa schweren Schiffsdieselmotoren, besonders drastisch, was dann zu Problemen mit
Rußbelastung der Umwelt führt) im flüssigen Kondensat gelöst und mit diesem in ansonsten
bekannter Weise zur Neutralisation oder Entsorgung bzw. zur dosierten Rückführung
in den Verbrennungskreis ausgetragen werden kann.
[0020] Dieser vorteilhafte Effekt der Rauchgaswaschung ist jedoch nicht auf Verbrennungsmotoren
beschränkt, so haben sich insbesondere auch Heizungsbrenner, welche Feststoffe (Holz,
Pellets, Getreide o.ä.) verbrennen, als besonders staubanfällig und damit umweltbelastend
herausgestellt; angesichts der jüngsten öffentlichen Diskussion erhält daher die Staubfilterung
von Rauchgas eine zusätzliche Aktualität. Anstelle von aufwendigen Filterlösungen
am oberen Kaminauslass wird nämlich im Rahmen der Erfindung durch den Wärmetauscher
erreicht, dass mit der Kondensation des Rauchgases, und zusätzlich verbessert durch
Rückführen und Einsprühen von Kondensat, ggf. ersetzt oder ergänzt durch zusätzliches
eingesprühtes Fluid, die Rauchgasreinigung von Stäuben aller Art signifikant verbessert
werden kann.
[0021] Im Ergebnis entsteht durch die erfindungsgemäße Vorrichtung in überraschend einfacher
und eleganter Weise ein Weg, wie flexibel und einfach in der Herstellung eine belastbare
und dauerhafte Wärmetauscherlösung selbst für sehr aggressive Abgaskondensate geschaffen
werden kann, so dass auch Heizungsanlagen mit einem Feststoff- oder Ölheizungsbrenner
die Vorteile der effektiven Abgaswärmerückführung mittels Wärmetauscher einfach und
preisgünstig zugänglich werden.
[0022] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnungen;
diese zeigen in
- Fig. 1:
- eine seitlich-perspektivische Schemaansicht der erfindungsgemäßen Wärmetauschervorrichtung
gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung und
- Fig. 2:
- einen schematischen Längsschnitt durch die Anordnung gemäß Fig. 1.
[0023] Ein Wärmetauscherbehälter 10 besteht aus einem eimerförmigen, einstückig aus PVDF
gefertigten Bodenelement 12, welches einen Auslass 14 für abzuführendes Kondensat
ausbildet. Mittels eines Ringflansches 15, einer Ringschelle od.dgl. lösbar mit dem
Bodenelement 12 verbunden ist ein Aufsatzelement 16 aus rostfreiem Stahl, welches
seitlich eine Eintrittsöffnung 18 für eintretendes Verbrennungsgas (s. Pfeilrichtung
19) anbietet, und zusätzlichen im oberen Bereich einen Durchbruch 20 durch einen planen
Deckelabschnitt des Aufsatzelements für das Herausführen des abgekühlten Abgases (Pfeilrichtung
21) anbietet.
[0024] Weiterhin zeigt die Fig. 1, wie auf der Oberseite des Aufsatzelements 16 Anschlussaggregate
22, 24 für ein- bzw. abfließendes Kühlfluid (hier: Heizungswasser) angeordnet sind;
in der gezeigten Konfiguration existieren drei parallel zueinander geführte und voneinander
getrennte Fluidleitungen 26, 28, 30 zwischen den Aggregaten 22, 24.
[0025] Die seitliche Schnittansicht der Fig. 2 verdeutlicht im Detail die Anordnung und
Wirkungsweise im Behälterinneren: Durch den Einlass 18 eintretendes Abgas, typischerweise
einer Ölheizungsanlage, trifft auf ein (in den Figuren nicht gezeigtes) Abgasleitblech
und wird in der durch die Pfeile gezeigten Weise abwärts in den Behälter geleitet;
gleichzeitig sorgen die in Form einer ineinander verschachtelten, koaxialem Dreifachwendel
angeordneten Fluidleitungen 26, 28, 30 dafür, dass sich das eintretende Gas kontinuierlich
abkühlt, bis durch das Gas eingetragenes Kondensat an Innenwänden des Bodenelements
12 kondensiert (die typischerweise innerhalb des Aufsatzelements vorliegenden Abgastemperaturen
bewirken noch keine Kondensation). Das Kondensat läuft dann an den jeweiligen Kondensations-Innenflächen
des Bodenelements herab und sammelt sich im Bodenbereich, wo es durch den Auslass
14 ausgetragen wird. Zusätzlich (und in der Regel zum überwiegenden Teil) erfolgt
eine Kondensation auf den Außenflächen der Leitungen 26 bis 30 (welche im Rahmen des
beschriebenen Ausführungsbeispiels vorteilhaft ebenfalls aus PVDF gefertigt sind oder
eine PVDF-Beschichtung aufweisen), sowie auf der Außenfläche eines Abgas- bzw. Auslassrohres
32, welches selbst wiederum bevorzugt und geeignet aus PVDF gefertigt ist; hieran
schließen sich in ansonsten üblicher Weise weitere Abgasleitungen an. Durch das abtropfende
Kondensat kommt es zu einem Selbstreinigungseffekt der inneren Oberflächen des Wärmetauschers.
[0026] Das im Bodenbereich des Bodenelements 12 gesammelte Kondensat kann somit nicht mit
metallischen Elementen in Berührung kommen (kann somit keine Korrosion auslösen),
ist schwermetallfrei und kann in ansonsten bekannter Weise neutralisiert und entsorgt
werden.
[0027] In den Fig. nicht gezeigt ist eine Variante des Einlasses; statt, wie in Fig. 2 gezeigt,
über ein Abgasleitblech nach frontalem Eintritt eingeleitet zu werden, ist es gemäß
einer Variante der Erfindung möglich, das Gas seitlich einzuleiten und ggf. über bereits
in das Aufsatzelement eingeformte Strömungsleitbereiche zu führen (dies ist insbesondere
unter Gesichtspunkten der Strömungsoptimierung dann günstig, wenn der Aufsatzbereich,
wie in einer Variante der Erfindung vorgesehen, als bevorzugt massives und gespritztes
Kunststoffteil, etwa PVDF, realisiert ist).
[0028] In den Fig. nicht gezeigt ist ferner eine Variante und Weiterbildung der Erfindung,
bei welcher der Behälter 12 im Bodenbereich ein Kondensat-Sammelbecken ausbildet,
welches zum einen das bodenseitige Sammeln und Abziehen des Kondensats ermöglicht,
ggf. den als Schlamm darin vorhandenen, aus dem Rauchgas ausgewaschenen Ruß-, Asche-
oder anderen Feinstoffpartikeln. Gleichzeitig kann flüssiges, abgekühltes Kondensat
nach oben in den Wärmetauscherbehälter zurückgeführt und dort wiederum eingesprüht
werden, der doppelt vorteilhaften Wirkung, dass einerseits das Kondensieren zusätzlich
einströmenden Gases vereinfacht wird, andererseits dieser Sprühnebel zur zusätzlichen
Rauchgasreinigung beiträgt. Zusätzlich oder alternativ eignet sich zu diesem Zweck
auch extern herangeführtes Fluid, z.B. Frischwasser.
[0029] Eine besonders elegante und interessante Weise, die erfindungsgemäße Wärmetauschervorrichtung
vorteilhaft einzusetzen, liegt in der Verwendung zusammen mit einem Antriebs-Verbrennungsmotor,
typischerweise einem Schiffsdiesel. Hier wird speziell für einen (besonders rußanfälligen)
Niedriglastbetrieb, wie er häufig im Bereich von Häfen im Anlegemanöverbetrieb zu
beobachten ist, eine erfindungsgemäße Wärmetauschervorrichtung in den Abgaskreis eingeschleift,
wobei in der vorbeschriebenen Art auch wiederum das (in dem vorliegenden Niedriglastbereich
eine typische obere Grenztemperatur von 200°C nicht überschreitende) Abgas in den
Wärmetauscher eintritt, dort kondensiert und zusätzlich mit dem Kondensat das zu beseitigende
Ruß gelöst und mit abgeführt wird. Im Ergebnis tritt dann nicht nur in thermisch optimierter
Weise ein gekühlter Abgasstrom aus, auch ist dieser signifikant von Rußpartikeln befreit.
Das (rußhaltige) Kondensat kann dann wiederum geeignet gesammelt und während späterer
Betriebszyklen (typischerweise optimierten Volllastbetrieben) eines Schiffsmotors
in vorsichtig dosierter Weise dem Verbrennungskreis rückgeführt werden, so dass insoweit
dann auch eine rückstandslose Entsorgung des rußhaltigen Kondensats möglich ist. Besonders
geeignet erfolgt das Einschleifen einer Wärmetauschervorrichtung im Rahmen dieses
Ausführungsbeispiels durch eine geeignete, motorlastabhängige Automatik. Durch diese
Rückführung des gesammelten Kondensats (bzw. von gegebenenfalls zusätzlich oder, falls
kein Kondensat mehr vorhanden ist, ausschließlich eingespritztem Wasser) kann die
Leistung erhöht werden und gegebenenfalls Energie gespart werden.
1. Wärmetauschervorrichtung für die Restwärmenutzung von Gasen, insbesondere von Heizungs-
und/oder Motorenabgasen, mit einem Behälter (12, 16) mit zumindest einer darin angeordneten
Fluidleitung (26 bis 30) zum Durchleiten eines zu erwärmenden Fluids,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Behälter zumindest in einem eine Kondensationsfläche für die Gase anbietenden
unteren Bereich (12) auf der Behälterinnenseite eine Beschichtung aus Kunststoff aufweist
und/oder in dem Bereich aus dem Kunststoff gebildet ist,
wobei der Kunststoff gegen Kondensat der Gase beständig ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoff PE, PP, PVC oder PVDF aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fluidleitung (26 bis 30) zumindest auf ihrer Außenfläche den Kunststoff aufweist
und/oder eine eingebettete Gasdiffusionssperrschicht, insbesondere aus Aluminium oder
einer Aluminiumlegierung, aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoff zumindest bereichsweise vernetzt ist, vorzugsweise durch eine Bestrahlung,
besonders vorzugsweise durch eine Bestrahlung mit γ-Strahlung vernetzt ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter zweiteilig bestehend aus einem den unteren Bereich realisierenden Bodenelement
(12) sowie einer darauf abnehmbar befestigbaren Aufsatzeinheit (16) realisiert ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufsatzeinheit aus dem Gegenkondensat beständigen Kunststoff gebildet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufsatzeinheit (16) einen Gaseinlass (18) sowie einen Fluidein- und -auslass
(22, 24) für die mindestens eine Fluidleitung anbietet.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Fluidleitung (26, 28, 30) wendelförmig im Behälter gehalten ist
und sich bevorzugt in axialer Richtung aufwärts erstreckt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch eine in den Behälter hineinragende Gasauslassleitung (32), welche bevorzugt aus dem
Kunststoff gefertigt und/oder mit diesem beschichtet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter bodenseitig ein Kondensat-Sammelbecken aufweist und/oder ausbildet,
das Kondensat-Abzugsmittel für ein bevorzugt kontinuierliches Abziehen und Rückführen
einer vorbestimmten Kondensatmenge in die Wärmetauschervorrichtung aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Kondensat-Abzugsmittel zum Einspritzen der vorbestimmten Kondensatmenge in die
Wärmetauschervorrichtung so ausgebildet sind, dass die eingespritzte Kondensatmenge
Partikel von in die Wärmetauschervorrichtung einströmendem Gas bindet und/oder eine
Kondensation des Gases erleichtert.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter Mittel zum Einsprühen eines zusätzlichen Fluides, insbesondere von Brauch-
oder Frischwasser, aufweist, die so ausgebildet sind, dass das zusätzliche Fluid Partikel
von in die Wärmetauschervorrichtung einströmendem Gas bindet und/oder eine Reinigung
der Behälterinnenseite bewirkt.
13. Verwendung der Wärmetauschervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12 zum Nachschalten
hinter einen Heizungsbrenner zur Restwärmenutzung von Heizungsabgasen und/oder zur
Rauchgasreinigung von Abgasen des Heizungsbrenners.
14. Verwendung der Wärmetauschervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12 zur Nachschaltung
hinter einen Antriebs-Verbrennungsmotor, insbesondere einen Schiffsmotor.
15. Verwendung nach Anspruch 14, wobei die Wärmetauschervorrichtung in einem vorbestimmten
Lastbetrieb des Antriebs-Verbrennungsmotors, insbesondere einem Teillastbetrieb, selektiv
in den Abgaskreis des Antriebs-Verbrennungsmotors eingeschleift werden kann.
16. Verwendung nach Anspruch 13 oder 14, wobei Kondensat im Behälter der Wärmetauschervorrichtung
in den Verbrennungskreislauf durch Rückführen in eine Treibstoffzufuhr für den Antriebs-Verbrennungsmotor
eingebracht wird.