[0001] Die Erfindung betrifft ein Einbauelement zum Einbau in einen von einem Fluid durchströmbaren
Hohlraum, beispielsweise zum Einbau in einen Rieselkuhler, wie Kühlturm oder dergleichen.
[0002] Einbauelemente für Rieselkühler sind in diversen Ausgestaltungen bekannt. Ausschlaggebend
für derartige Einbauelemente ist beispielsweise einerseits eine gewisse Verwirbelung
und Führung des Kühlmediums, beispielsweise Luft, und andererseits eine relativ große
Verweildauer und Oberfläche des zu kühlenden Fluids, wie beispielsweise Wasser. Ein
Beispiel für ein Rieselkühler ist der Kühlturm eines Kraftwerks. Hierbei werden als
Einbauelemente gewellte Kunststofffolienpakete oder Pakete aus gewellten Kunststoffgittermatten
eingesetzt, durch die das oben in den Kühlturm eingesprühte zu kühlende Fluid, nämlich
Wasser, tropfenförmig nach unten hindurch tritt und an den Folien bzw. Gitterstäben
unter Vergrößerung seiner Fläche entlang strömt und in Kontakt mit der aufgrund der
Kaminwirkung erfolgenden Kühlluftströmung gelangt und gekühlt wird.
[0003] Beispiele für derartige Einbauelemente finden sich in DE 198 19 945 A1, DE 197 33
480 A1, US 6 241 222 B1 und EP 0 825 407 A2.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein alternatives Einbauelement für einen
von einem Fluid durchströmbaren Hohlraum zu schaffen, das sich durch einen verbesserten
Wirkungsgrad bei relativ geringem Materialeinsatz auszeichnet.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung ein Einbauelement für einen von
einem Fluid durchströmbaren Hohlraum vorgeschlagen, wie beispielsweise einen Kühlturm,
wobei das Einbauelement versehen ist mit
- mehreren geformten Kunststoffmatten, die jeweils nebeneinander liegende Halbröhrenabschnitte
aufweisen, wobei jeder Halbröhrenabschnitt quer zu seiner Längserstreckung verlaufende
Querstreben mit von diesen in Längsrichtung der Halbröhrenabschnitte abstehenden Zapfen
mit wiederum von diesen abstehenden Vorsprüngen aufweist.
[0006] Das erfindungsgemäße Einbauelement weist mehrere aneinander liegende geformte Kunststoffmatten
auf, die eine Gitterstruktur aufweisen und mit mehreren nebeneinander liegenden Halbröhrenabschnitten
versehen sind. Jeder Halbröhrenabschnitt weist dabei quer zu seiner Längserstreckung
verlaufende Streben mit von diesen in Längsrichtung der Halbröhrenabschnitte abstehenden
Zapfen mit wiederum von diesen abstehenden Vorsprüngen auf. Die Halbröhrenabschnitte
zweier benachbarter Kunststoffmatten bilden je nach Relativlage dieser beiden Kunststoffmatten
einzelne Röhren, die in gewisser Weise der Luftführung dienen. Über die verzweigten
Verstrebungen kommt es zu einer Verteilung des zu kühlenden Fluids und beim Entlangtropfen
an dem Einbauelement zu einer fortdauernden Zerteilung einzelner größerer Tropfen
in kleinere Tropfen. Durch in Längsrichtung der Halbröhrenabschnitte verlaufende Verstrebungen
wird dem Einbauelement die notwendige Stabilität verliehen. Die Kunststoffmatten eines
Einbauelements (Kunststoffmattenpakets) werden durch quer zur Längserstreckung der
Röhrenabschnitte verlaufende Stangen untereinander zusammengehalten, wodurch das gesamte
Paket weitere Stabilität erhält. Zusätzlich können die aneinander liegenden Kunststoffmatten
untereinander kraftschlussig (formschlüssig, stoffschlüssig oder reibschlüssig) miteinander
verbunden sein. Hierzu eignen sich Zapfen-Loch-Verbindungselemente, kaltverformte
oder rastend ineinander greifende Verbindungselemente oder Verschweißungen bzw. Verklebungen.
[0007] Zur Erzielung einer gewissen Verwirbelung des Kuhlmediums (beispielsweise Luft) innerhalb
der Einbauelemente ist es zweckmäßig, wenn jede Kunststoffmatte mehrere in Längserstreckung
der Halbröhrenabschnitte aufeinander folgende und quer zueinander versetzte Halbröhrenabschnitte
aufweist. Zweckmäßigerweise beträgt der Versatz etwa die Hälfte der Breite der Halbröhrenabschnitte.
Die gegeneinander versetzten Halbröhrenabschnitte befinden sich somit in etwa "auf
Lücke" zueinander.
[0008] Die axiale Erstreckungen (Länge) der einzelnen in Längsrichtung aufeinander folgenden
und seitlich zueinander versetzten Halbröhrenabschnitte sind zweckmäßigerweise unterschiedlich
lang. Dadurch ist es möglich, durch relatives Verdrehen um 180° benachbarter Kunststoffmatten
diese unter Überlappung ihrer jeweiligen Halbröhrenabschnitte miteinander zu verbinden.
Die Versetzungsbereiche einer Kunststoffmatte, also diejenigen Bereiche, innerhalb
derer der Versatz aufeinander folgender Halbröhrenabschnitte einer Kunststoffmatte
erfolgt, liegen dann Halbröhrenabschnitten der benachbarten Kunststofffolie gegenüber.
Damit erhöht sich des weiteren die Stabilität des gesamten Einbauelements, da in den
Versetzungsbereichen schräg verlaufende Verstrebungen die Stabilität der einzelnen
Kunststoffmatten beeinträchtigen könnten.
[0009] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass einzelne Bereiche
einer Kunststoffmatte statt einer Streben- oder Gitterstruktur zur Ober- bzw. Unterseite
der Kunststoffmatte hin geschlossen sind. Dies erfolgt durch den Verschluss von von
Streben eingeschlossenen Bereichen der Kunststoffmatte, die vorzugsweise innerhalb
der Ubergangsabschnitte zwischen aufeinander folgenden und seitlich gegeneinander
versetzten Halbröhrenabschnitten angeordnet sind. Hierdurch kommt es zu einer zum
Teil zwangsweisen Führung des Luftstroms durch die Einbauelemente. Diese teilweise
Zwangsführung wirkt sich, wie sich durch Versuche herausgestellt hat, vorteilhaft
auf den Wirkungsgrad des Einbauelements aus.
[0010] Die Halbröhrenabschnitte der Kunststoffmatten des erfindungsgemäßen Einbauelements
können grundsätzlich jede mögliche Querschnittsform aufweisen. Vorzugsweise bieten
sich Halbröhrenabschnitte mit Halbrundform, dreieckiger oder mehreckiger Form an.
[0011] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung wiedergegebenen Ausfuhrungsbeispiels
näher erläutert. Im einzelnen zeigen dabei:
- Fig. 1
- eine schematische, perspektivische Seitenansicht eines mit den erfindungsgemäßen geformten
Kunststoffmatten aufgebauten Einbauelements,
- Fig. 2
- eine perspektivische Draufsicht auf eine erfindungsgemäß geformte Kunststoffmatte,
wie sie für den Aufbau des Einbauelements gemäß Fig. 1 Verwendung findet,
- Fig. 3
- schematisch eine erste alternative Relativanordnung zweier benachbarter Kunststoffmatten
des Einbauelements gemäß Fig. 1 und
- Fig 4
- schematisch eine zweite alternative Relativanordnung zweier benachbarter Kunststoffmatten
des Einbauelements gemäß Fig. 1.
[0012] Eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Einbauelements 10, das aus
mehreren nebeneinander angeordneten geformten Kunststoffmatten 12 mit mehreren nebeneinander
liegenden und seitlich zueinander versetzten Halbröhrenabschnitten 14,16 und 18 sowie
mit mehreren endseitigen Viertelröhrenabschnitten 20 und 22 gemäß Fig. 2 aufgebaut
ist, ist in Fig. 1 dargestellt. Benachbarte mit Gitter- oder Strebenstrukturen versehene
Kunststoffmatten 12 sind jeweils gegeneinander angeordnet, so dass das Einbauelement
10 mehrere Reihen nebeneinander liegender und längs ihrer Erstreckung versetzter Röhren
24 aufweist. Die Kunststoffmatten 12 sind untereinander durch (Zug-)Stangen 25 verbunden,
was in Fig. 1 angedeutet ist.
[0013] Jede Kunststoffmatte 12 weist zwischen nebeneinander liegenden Halbröhrenabschnitten
verlaufende Längsstreben 26,28 und 30 sowie an den Längsrändern verlaufende Randstreben
32 auf. Benachbarte Längsstreben sind untereinander durch bogenförmige Querstreben
34 miteinander verbunden. Von diesen Querstreben 34 ragen in Längsrichtung der Halbröhrenabschnitte
Zapfen 36 ab, die ihrerseits wiederum mit abstehenden Vorsprüngen 38 versehen sind.
[0014] Wie anhand von Fig. 2 zu erkennen ist, sind die endseitigen Hafbröhrenabschnitte
14 sowie die endseitigen Viertelröhrenabschnitte 20 gegenüber den mittleren Halbröhrenabschnitten
16 seitlich versetzt zueinander angeordnet, wobei auch die mittleren Halbröhrenabschnitte
16 gegenüber den endseitigen Halbröhrenabschnitten 18 sowie den endseitigen Viertelröhrenabschnitten
22 seitlich versetzt angeordnet sind. Dadurch bilden sich pro Kunststoffmatte 12 zwei
Übergangsbereiche 40, in denen die Längsstreben 26 über schräg verlaufend Übergangsstreben
42 und die Längsstreben 16 über schräg verlaufende Übergangsstreben 44 in die Längsstreben
30 übergehen. In diesen Bereichen kann, was aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit
in Fig 2 nicht angezeichnet ist, der durch die Übergangsstreben 42 bzw. 44 definierte
Bereich flächig verschlossen sein. Die Bereiche zwischen den bogenförmigen Querstegen
34 sind hingegen grundsätzlich offen. Aber auch hier ist es grundsätzlich denkbar,
wenn einzelne dieser Bereiche verschlossen sind. Auch ist es möglich, dass die von
bogenförmigen Querstreben 34 abzweigenden Zapfen 36 beidseitig der Querstreben 34
bzw. bezogen auf benachbarte Querstreben gegeneinander gerichtet sind und dabei eventuell
auch ineinander greifen. Zweckmäßig ist es, wenn die Zapfen 36 so, wie in Fig. 2 gezeigt,
benachbarte bogenförmige Querstreben 34 nicht untereinander verbinden. Allerdings
ist es möglich, dass Verbindungsstreben zwischen benachbarten bogenförmigen Querstreben
34 vorhanden sind. Ferner weisen die endseitigen Halbröhrenabschnitte 14 eine größere
axiale Erstreckung als die gegenüberliegenden endseitigen Halbröhrenabschnitte 18
auf. Dies gilt in entsprechender Weise für die endseitigen Viertelröhrenabschnitte
20 und 22.
[0015] Die Fign. 2 und 3 zeigen zwei alternative Möglichkeiten der Zusammensetzung benachbarter
gitter- bzw. strebenförmiger Kunststoffmatten 12. Während in der Situation gemäß Fig.
3 die Übergangsbereiche 40 der aneinander liegenden Kunststoffmatten 12 einander gegenüber
liegen, sind diese Übergangsbereiche 40 in der Zusammenbausituation gemäß Fig. 4 in
axialer Richtung der Halb- und Viertelröhrenabschnitte versetzt zueinander.
1. Einbauelement für einen von einem Fluid durchströmbaren Hohlraum wie z.B. in einem
Kühlturm mit
- mehreren geformten Kunststoffmatten (12), die jeweils nebeneinander liegende Halbröhrenabschnitte
(14,16,18) aufweisen, wobei jeder Halbröhrenabschnitt (14,16,18) quer zu seiner Längserstreckung
verlaufende Querstreben (34) mit von diesen in Längsrichtung der Halbröhrenabschnitte
(14,16,18) abstehenden Zapfen (36) mit wiederum von diesen abstehenden Vorsprüngen
(38) aufweist.
2. Einbauelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jede Kunststoffmatte (12) mehrere in Längserstreckung der Halbröhrenabschnitte (14,16,18)
aufeinander folgende und zueinander seitlich versetzte Halbröhrenabschnitte (14,16,18)
aufweist.
3. Einbauelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Längen der einzelnen in Längserstreckung aufeinander folgenden und seitlich zueinander
versetzten Halbröhrenabschnitte (14,16,18) unterschiedlich sind.
4. Einbauelement nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Übergangsabschnitte (40) zwischen aufeinander folgenden und seitlich versetzten
Halbröhrenabschnitten (14,16,18) zur Ober- bzw. Unterseite der Kunststoffmatte (12)
geschlossen sind.
5. Einbauelement nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Übergangsabschnitte (40) zwischen aufeinander folgenden und seitlich versetzten
Halbröhrenabschnitten (14,16,18) Verstrebungen (42) aufweisen.
6. Einbauelement nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen jeweils nebeneinander liegenden Halbröhrenabschnitten (14,16,18) eine Längsstrebe
(26,28,30) verläuft, die sich im Übergangsabschnitt (40) zu in Längsrichtung folgenden
und seitlich versetzt angeordneten Halbröhrenabschnitten (14,16,18) teilen, schräg
verlaufen und in die Längsstreben (26,28,30) zwischen diesen Halbröhrenabschnitten
(14,16,18) übergehen.
7. Einbauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Halbröhrenabschnitte (14,16,18) im Querschnitt halbrundform, dreieckig oder mehreckig
ausgebildet sind.