[0001] Die Erfindung betrifft eine Maschine zum Bearbeiten von Werkstücken, mit einem Bearbeitungswerkzeug
sowie mit einem Hubantrieb, mittels dessen ein Werkstück durch das Bearbeitungswerkzeug
beaufschlagbar ist und der einen Spindeltrieb mit wenigstens einer Antriebseinheit
sowie mit einem Krafteinleitungselement aufweist, wobei die Antriebseinheit Spindeltriebelemente
in Form einer Antriebsspindel sowie einer darauf aufsitzenden Spindelmutter umfasst,
die über einen Gewindeeingriff aneinander abgestützt sind, von denen das eine als
werkstücknahes Spindeltriebelement und das andere als werkstückfernes Spindeltriebelement
vorgesehen ist und die unter Beaufschlagung des Werkstücks durch das Bearbeitungswerkzeug
mittels eines Antriebsmotors um eine Spindeltriebachse relativ zueinander drehbar
sind, wobei das werkstücknahe Spindeltriebelement über das Krafteinleitungselement
mit einer aufgrund der Beaufschlagung des Werkstücks durch das Bearbeitungswerkzeug
wirksamen Kraft beaufschlagbar und unter der Wirkung dieser Kraft an dem zugeordneten
werkstückfernen Spindeltriebelement über den Gewindeeingriff abgestützt ist.
[0002] Eine derartige Maschine ist offenbart in JP 04172133 A. Der Stand der Technik betrifft
eine Stanzmaschine mit einem motorischen Hubantrieb für ein Stanzwerkzeug. Der Hubantrieb
umfasst dabei einen Spindeltrieb mit einer einzelnen Antriebsspindel sowie einer darauf
aufsitzenden und motorisch angetriebenen Spindelmutter. Neben dem Hubantrieb ist an
der vorbekannten Stanzmaschine ein Drehantrieb vorgesehen, mittels dessen das Stanzwerkzeug
um die Hubachse des Hubantriebes dreheinstellbar ist.
[0003] Die Einleitung auch hoher Bearbeitungskräfte bei optimaler Funktionsfähigkeit des
Hubantriebes zu ermöglichen, hat sich die vorliegende Erfindung zum Ziel gesetzt.
[0004] Erfindungsgemäß gelöst wird diese Aufgabe durch die Maschine nach Patentanspruch
1. Demnach ist im Falle der Erfindung ein Hubantrieb mit einem Spindeltrieb vorgesehen,
der zwei koaxiale Antriebseinheiten mit einander zugeordneten Spindeltriebelementen
umfasst. Die Einleitung von Bearbeitungskräften bzw. von aus diesen resultierenden
Reaktionskräften in den Spindeltrieb erfolgt in Richtung der gemeinsamen Spindeltriebachse
gesehen zwischen den Gewindeeingriffen der werkstücknahen sowie der werkstückfernen
Spindeltriebelemente der beiden Antriebseinheiten. Infolgedessen verteilen sich die
von dem Spindeltrieb bei der Werkstückbearbeitung aufzunehmenden Kräfte gleichmäßig
auf beide Antriebseinheiten. Dies ist insbesondere bei der Werkstückbearbeitung mit
hohen Bearbeitungskräften von Vorteil. Bei einer ausgeprägt ungleichmäßigen Kraftverteilung
auf die beiden Antriebseinheiten, wie sie sich beispielsweise bei Krafteinleitung
an einem Ende einer gemeinsamen Antriebsspindel zweier Antriebseinheiten ergäbe, wären
von den Antriebseinheiten betragsmäßig erheblich voneinander abweichende Lasten aufzunehmen.
Eine einheitliche Bauweise der Antriebseinheiten wäre dann nur unter Inkaufnahme beträchtlicher
Nachteile möglich. So ergäbe sich bei einheitlicher Bauweise der Antriebseinheiten
aber signifikant uneinheitlicher Lastverteilung beispielsweise ein stark unterschiedliches
Verschleißverhalten der beiden Antriebseinheiten. Die Lebensdauer der stärker belasteten
bliebe beträchtlich hinter der Lebensdauer der weniger stark belasteten Antriebseinheit
zurück. Voneinander verschieden wäre außerdem das Laufverhalten der beiden Antriebseinheiten.
So träten an der stärker belasteten Antriebseinheit größere Bauteilverformungen als
an der weniger stark belasteten Antriebseinheit auf, wodurch wiederum die Gleichförmigkeit
der Rotationsbewegungen an beiden Antriebseinheiten beeinträchtigt würde.
[0005] Besondere Ausführungsarten der Maschine nach Patentanspruch 1 ergeben sich aus den
abhängigen Patentansprüchen 2 bis 8.
[0006] Ausweislich der Patentansprüche 2 und 3 dient in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung
das gemeinsame Krafteinleitungselement zur Verteilung von in Richtung der Spindeltriebachse
und/oder von in Querrichtung der Spindeltriebachse wirksamen Kräften auf die Antriebseinheiten
der erfindungsgemäßen Maschine.
[0007] An der erfindungsgemäßen Maschine gemäß Patentanspruch 4 ist das gemeinsame Krafteinleitungselement
der beiden Antriebseinheiten des Spindeltriebes im Interesse einer konstruktiven Vereinfachung
des Hubantriebes baueinheitlich, insbesondere einstückig, mit einem Kraftübertragungselement
ausgebildet, das seinerseits die von dem gemeinsamen Krafteinleitungselement in die
Antriebseinheiten einzuleitende Kraft in das gemeinsame Krafteinleitungselement überträgt.
[0008] Die Erfindungsbauart nach Patentanspruch 5 zeichnet sich durch eine besonders kompakte
Bauweise aus.
[0009] Von besonderem Vorteil ist das erfindungsgemäße Konzept der "mittigen" Krafteinleitung
für erfindungsgemäße Maschinen der in Patentanspruch 6 beschriebenen Art. Die gegenseitige
Vorspannung der Spindeltriebelemente der an derartigen Maschinen vorgesehenen Antriebseinheiten
ist einerseits für die Funktionsfähigkeit der betreffenden Antriebseinheiten von großer
Bedeutung. So gestattet die aus der gegenseitigen Vorspannung der Spindeltriebelemente
resultierende Spielfreiheit des Gewindeeingriffs zwischen den Spindeltriebelementen
beispielsweise eine äußerst exakte Hubsteuerung der Antriebseinheiten sowie eine Drehrichtungsumsteuerung
der relativ zueinander gedrehten Spindeltriebelemente ohne damit verbundene Schwingungen.
Gleichzeitig reagieren derartige Antriebseinheiten aufgrund der Spielfreiheit ihrer
Spindeltriebelemente aber besonders empfindlich auf die Einleitung übergroßer Lasten,
da keine Möglichkeit zur Aufnahme von an den Spindeltriebelementen auftretenden Verformungen
durch ein Spiel zwischen diesen Bauteilen besteht.
[0010] Aus ähnlichen Gründen empfiehlt sich die Umsetzung des erfindungsgemäßen Grundgedankens
im Falle der Erfindungsbauart nach Patentanspruch 7. An derartigen Maschinen sind
die RelativDrehbewegungen der Spindeltriebelemente der beiden Antriebseinheiten einander
entgegengerichtet. Bei einheitlicher Bauweise der Antriebseinheiten aber uneinheitlicher
Lastverteilung ergäben sich an den beiden Antriebseinheiten uneinheitliche Lastverhältnisse,
woraus wiederum ein Verdrehen der Antriebseinheiten relativ zueinander resultieren
könnte. Die einheitliche, "mittige" Krafteinleitung an erfindungsgemäßen Hubantrieben
wirkt derartigen Negativerscheinungen entgegen. Zur Erzeugung der einander entgegengerichteten
Drehbewegungen der beiderseitigen Spindeltriebelemente ist in der Regel jeder der
Antriebseinheiten ein eigener Antriebsmotor zugeordnet. Bei Verwendung eines entsprechenden
Getriebes ist der Betrieb der Antriebseinheiten aber auch mit einem einzigen, entsprechend
leistungsstarken Antriebsmotor möglich.
[0011] Patentanspruch 8 betrifft eine für die betriebliche Praxis besonders bedeutsame Möglichkeit
zur Umsetzung des Erfindungskonzeptes. So sind insbesondere an Stanzmaschinen der
anspruchsgemäßen Art häufig hohe Bearbeitungskräfte aufzubringen bzw. entsprechende
Reaktionskräfte abzutragen.
[0012] Nachstehend wird die Erfindung anhand schematischer Darstellungen zu Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Stanzmaschine mit einer ersten Bauart eines elektrischen Hubantriebes für ein
Stanzoberwerkzeug in der teilgeschnittenen Seitenansicht,
- Fig. 2
- den Hubantrieb gemäß Fig. 1 im Längsschnitt,
- Fig. 3
- eine zweite Bauart eines elektrischen Hubantriebes für ein Stanzoberwerkzeug einer
Stanzmaschine im Längsschnitt,
- Fig. 4
- eine dritte Bauart eines elektrischen Hubantriebes für ein Stanzoberwerkzeug einer
Stanzmaschine im Längsschnitt und
- Fig. 5
- eine vierte Bauart eines elektrischen Hubantriebes für ein Stanzoberwerkzeug einer
Stanzmaschine im Längsschnitt.
[0013] Ausweislich Fig. 1 besitzt eine Stanzmaschine 1 ein C-förmiges Maschinengestell 2
mit einem oberen Gestellschenkel 3 und einem unteren Gestellschenkel 4.
[0014] An dem freien Ende des oberen Gestellschenkels 3 ist ein elektrischer Hubantrieb
5 für ein als Stanzstempel 6 ausgebildetes Bearbeitungswerkzeug vorgesehen. Der Stanzstempel
6 ist an einer Werkzeuglagerung 7 montiert. Mittels des Hubantriebes 5 ist die Werkzeuglagerung
7 gemeinschaftlich mit dem Stanzstempel 6 in Richtung einer Hubachse 8 geradlinig
bewegbar. Der Hubantrieb 5 kann bei modifizierter Betriebsweise auch als Drehantrieb
verwendet werden und dient dann zur Dreheinstellung des Stanzstempels 6 um die Hubachse
8 in Richtung eines Doppelpfeils 9. Bewegungen in Richtung der Hubachse 8 werden von
dem Stanzstempel 6 bei Arbeitshüben zur stanzenden Bearbeitung von Werkstücken sowie
bei sich an die Arbeitshübe anschließenden Rückhüben ausgeführt. Eine Dreheinstellung
wird zur Änderung der Drehstellung des Stanzstempels 6 bezüglich der Hubachse 8 vorgenommen.
[0015] Bei der Werkstückbearbeitung, im gezeigten Beispielsfall bei der stanzenden Bearbeitung
von nicht im Einzelnen dargestellten Blechen, wirkt der Stanzstempel 6 mit einem nicht
gezeigten Stanzunterwerkzeug in Form einer Stanzmatrize zusammen. Diese ist in gewohnter
Weise in einen Werkstücktisch 10 integriert, der seinerseits auf dem unteren Gestellschenkel
4 der Stanzmaschine 1 gelagert ist. Die bei der Werkstückbearbeitung erforderlichen
Relativbewegungen des betreffenden Bleches gegenüber dem Stanzstempel 6 und der Stanzmatrize
werden mittels einer in einem Rachenraum 11 des Maschinengestells 2 untergebrachten
Koordinatenführung 12 üblicher Bauart ausgeführt.
[0016] Wie Fig. 2 im Detail entnommen werden kann, weist der Hubantrieb 5 der Stanzmaschine
1 einen Spindeltrieb 13 mit Antriebseinheiten 14, 15 auf. Die Antriebseinheit 14 umfasst
eine Antriebsspindel 16 sowie eine darauf aufsitzende Spindelmutter 17, die Antriebseinheit
15 eine Antriebsspindel 18 sowie eine darauf aufsitzende Spindelmutter 19. Die Antriebsspindel
16 und die Spindelmutter 17 sind über einen Gewindeeingriff 20, die Antriebsspindel
18 und die Spindelmutter 19 über einen Gewindeeingriff 21 miteinander verbunden. Die
beiden Antriebseinheiten 14, 15 sind gegenläufig ausgeführt, ansonsten aber baugleich.
Insbesondere handelt es sich bei beiden Antriebseinheiten 14, 15 um Kugelgewindetriebe.
[0017] Zum motorischen Antrieb des Spindeltriebes 13 sind elektrische Antriebsmotoren 22,
23, im gezeigten Beispielsfall Torque-Motoren, vorgesehen. Ein Stator 24 des Antriebsmotors
22 sowie ein Stator 25 des Antriebsmotors 23 sind an einem Antriebsgehäuse 26 angebracht.
Ein Rotor 27 des Antriebsmotors 22 ist getriebelos mit der Spindelmutter 17 der Antriebseinheit
14 verbunden. Entsprechend ist die Spindelmutter 19 der Antriebseinheit 15 an einem
Rotor 28 des Antriebsmotors 23 fixiert. Auch aufgrund der gegenseitigen axialen Überdeckung
der Spindelmuttern 17, 19 einerseits und der Komponenten der Antriebsmotoren 22, 23
andererseits ergibt sich für die Gesamtanordnung ein vergleichsweise kleines Bauvolumen.
[0018] Die Antriebsspindeln 16, 18 der Antriebseinheiten 14, 15 sind als Hohlspindeln ausgebildet
und über ein gemeinsames Krafteinleitungselement 29 zu einer einteiligen Baueinheit
miteinander verbunden. Die Antriebsspindel 16 nimmt in ihrem Innern einen Stößel 30
auf, der als Kraftübertragungselement dient. An einem axialen Ende ist der Stößel
30 mit der Werkzeuglagerung 7 und über diese mit dem Stanzstempel 6 versehen. An dem
Antriebsgehäuse 26 ist der Stößel 30 in diesem Bereich über eine Lagerbuchse 39 in
radialer Richtung abgestützt.
[0019] Mit seinem gegenüberliegenden axialen Ende liegt der Stößel 30 an dem Krafteinleitungselement
29 an. Dabei ist der Stößel 30 an der betreffenden Stirnfläche mit dem Krafteinleitungselement
29 und an dem der genannten Stirnfläche unmittelbar benachbarten Abschnitt seiner
in Richtung einer Spindeltriebachse 31 verlaufenden Außenwand mit der Antriebsspindel
16 der Antriebseinheit 14 verbunden. Über die restliche axiale Länge der Antriebsspindel
16 besteht zwischen dieser und dem Stößel 30 keine Verbindung. Vielmehr verbleibt
in diesem Bereich zwischen der Innenwand der Antriebsspindel 16 und der Außenwand
des Stößels 30 ein in Fig. 2 andeutungsweise erkennbarer, im Querschnitt ringförmiger
Spalt 40.
[0020] Zur stanzenden Werkstückbearbeitung werden die Spindelmuttern 17, 19 der Antriebseinheiten
14, 15 von den Antriebsmotoren 22, 23 mit einander entgegengesetzten Drehrichtungen
und mit übereinstimmenden Drehzahlen um die mit der Hubachse 8 zusammenfallende Spindeltriebachse
31 angetrieben. Aufgrund der einander entgegengesetzten Drehrichtungen und der miteinander
übereinstimmenden Drehzahlen der Spindelmuttern 17, 19 werden die einstückig miteinander
verbundenen Antriebsspindeln 16, 18 von keiner der Spindelmuttern 17, 19 in Drehrichtung
mitgenommen. Die Antriebsspindeln 16, 18 und mit ihnen die Werkzeuglagerung 7 sowie
das Stanzwerkzeug 6 verändern die Drehstellung bezüglich der Hubachse 8 bzw. der Spindeltriebachse
31 nicht. Vielmehr ergibt sich aufgrund der einander entgegengerichteten aber gleichschnellen
Drehbewegungen der Spindelmuttern 17, 19 ausschließlich eine Verlagerung der Antriebsspindeln
16, 18 bzw. der Werkzeuglagerung 7 und des Stanzstempels 6 in Richtung der Hubachse
8. Aufgrund einer entsprechenden Wahl der Drehrichtungen der Spindelmuttern 17, 19
senkt sich dabei der Stanzstempel 6 auf das zu bearbeitende Werkstück ab.
[0021] Beim Auflaufen des Stanzstempels 6 auf das zu bearbeitende Werkstück und bei dem
sich daran anschließenden Stanzvorgang baut sich an dem Stanzstempel 6 eine Kraft
auf, die jedenfalls in Richtung der Hubachse 8 und der Spindeltriebachse 31 wirkt.
Denkbar ist darüber hinaus eine Kraftwirkung in Querrichtung der Spindeltriebachse
31. Über den Stößel 30 werden sowohl an dem Stanzstempel 6 in Richtung von Hubachse
8 und Spindeltriebachse 31 aufgebaute Kräfte als auch gegebenenfalls wirksame Querkräfte
in das Krafteinleitungselement 29 abgetragen, das seinerseits zwischen den Gewindeeingriffen
20, 21 von Antriebsspindel 16 und Spindelmutter 17 einerseits sowie Antriebsspindel
18 und Spindelmutter 19 andererseits angeordnet ist. Bei der Übertragung der an dem
Stanzstempel 6 quer zu der Hubachse 8 und der Spindeltriebachse 31 aufgebauten Kräfte
wirkt der Stößel 30 nach Art eines zweiarmigen Hebels. Der "Drehpunkt" dieses zweiarmigen
Hebels wird durch die Lagerbuchse 39 definiert. Werkzeugseitig besitzt der Stößel
30 einen verhältnismäßig kurzen, zu dem Krafteinleitungselement 29 hin einen verhältnismäßig
langen Hebelarm. Dementsprechend resultieren selbst aus großen Querkräften an dem
Stanzstempel 6 verhältnismäßig kleine Querkräfte an dem Krafteinleitungselement 29.
[0022] Von dem Krafteinleitungselement 29 aus werden sämtliche in dieses eingeleiteten Kräfte
gleichmäßig auf beide Antriebseinheiten 14, 15 verteilt. Jede der Antriebseinheiten
14, 15 bzw. jeder der Gewindeeingriffe 20, 21 hat folglich in etwa die Hälfte der
an dem Stanzstempel 6 aufgebauten Kräfte aufzunehmen. In Richtung des Kraftflusses
sind die Antriebsspindeln 16, 18 als werkstücknahe Spindeltriebelemente, die Spindelmuttern
17, 19 als werkstückferne Spindeltriebelemente vorgesehen.
[0023] Im Anschluss an einen jeden Stanzhub ist von dem Stanzstempel 6 ein Rückhub auszuführen.
Zu diesem Zweck werden die Spindelmuttern 17, 19 mittels einer Antriebssteuerung 32
in ihrer Drehrichtung umgesteuert. Die Spindelmuttern 17, 19 laufen nun entgegen ihrer
Drehrichtung bei dem vorausgegangenen Stanzhub und nach wie vor gegenläufig um. Dadurch
werden die Antriebsspindeln 16, 18 sowie der mit diesen über den Stößel 30 verbundene
Stanzstempel 6 gegenüber dem Werkstück zurückgezogen.
[0024] Zur Dreheinstellung des Stanzstempels 6 um die Hubachse 8 werden die Spindelmuttern
17, 19 mit übereinstimmender Drehrichtung betrieben. Die Spindelmuttern 17, 19 nehmen
dabei die Antriebsspindeln 16, 18 und mit diesen den Stanzstempel 6 in Drehrichtung
mit. Eine axiale Verlagerung des Stanzstempels 6 erfolgt nicht.
[0025] Auch die Dreheinstellung des Stanzstempels 6 wird mittels der Antriebssteuerung 32
gesteuert. Teile der Antriebssteuerung 32 sind Erfassungseinrichtungen 33, 34, 35
sowie eine Auswerte-und Steuereinheit 36. Mittels der Erfassungseinrichtung 33 werden
Drehwinkel und Drehrichtung des Stanzstempels 6, mittels der Erfassungseinrichtung
34 Drehwinkel bzw. Drehzahl und Drehrichtung der Spindelmutter 17 und mittels der
Erfassungseinrichtung 35 Drehwinkel bzw. Drehzahl und Drehrichtung der Spindelmutter
19 überwacht. Die Auswerte- und Steuereinheit 36 steuert auf der Grundlage der mittels
der Erfassungseinrichtungen 33, 34, 35 gewonnenen Informationen die Antriebsmotoren
22, 23.
[0026] Auch denkbar ist die Überlagerung einer axialen sowie einer Drehbewegung der Antriebsspindeln
16, 18 bzw. des Stanzstempels 6. Zu diesem Zweck sind die Spindelmuttern 17, 19 in
einander entgegengesetzten Drehrichtungen sowie mit voneinander verschiedenen Drehzahlen
anzutreiben.
[0027] Ein Hubantrieb 45, wie ihn Fig. 3 zeigt, weist einen Spindeltrieb 53 mit Antriebseinheiten
54, 55 auf. Die Antriebseinheit 54 umfasst eine Antriebsspindel 56 sowie eine Spindelmutter
57, die Antriebseinheit 55 eine Antriebsspindel 58 sowie eine Spindelmutter 59. Auch
die Antriebsspindeln 56, 58 sind als Hohlspindeln ausgebildet. Zwischen der Antriebsspindel
56 und der Spindelmutter 57 ist ein Gewindeeingriff 60, zwischen der Antriebsspindel
58 und der Spindelmutter 59 ein Gewindeeingriff 61 vorgesehen. Ein Kraftübertragungselement
in Form eines Stößels 70 ist im Innern der Antriebsspindel 56 angeordnet. An seinem
werkstückseitigen axialen Ende ist er mit der Werkzeuglagerung 7 und dem Stanzstempel
6 versehen. An dem gegenüberliegenden axialen Ende ist der Stößel 70 einstückig mit
einem in radialer Richtung zu einem Außenbund erweiterten Krafteinleitungselement
69 versehen. An das Krafteinleitungselement 69 schließt sich in Richtung der Spindeltriebachse
31 ein axialer Ansatz 77 an.
[0028] Die Antriebsspindel 56 sitzt ohne in Richtung der Spindeltriebachse 31 wirksame Verbindung
mit dem Stößel 70 auf diesem auf. Entsprechend ist die Antriebsspindel 58 auf dem
axialen Ansatz 77 des Stößels 70 angeordnet. In axialer Richtung wirksam verbunden
sind die Antriebsspindeln 56, 58 ausschließlich mit dem Krafteinleitungselement 69.
Hierzu dienen Befestigungsschrauben 78, welche die Antriebsspindeln 56, 58 an dem
Krafteinleitungselement 69 allseitig wirksam fixieren. In Querrichtung der Spindeltriebachse
31 liegen die Antriebsspindeln 56, 58 jeweils spielfrei an dem Stößel 70 bzw. dem
axialen Ansatz 77 an.
[0029] Die Antriebsspindeln 56, 58 bilden werkzeugseitige Spindeltriebelemente, die Spindelmuttern
57, 59 werkstückferne Spindeltriebelemente der Antriebseinheiten 54, 55. Abgesehen
von den beschriebenen Abweichungen stimmt der Hubantrieb 45 gemäß Fig. 3 mit dem Hubantrieb
5 nach Fig. 2 konstruktiv überein. Für einander entsprechende Bauteile werden in den
Fign. 2 und 3 die gleichen Bezugszeichen verwendet. Abweichend von den Verhältnissen
gemäß Fig. 2 bewirkt das Krafteinleitungselement 69 des Hubantriebes 45 nach Fig.
3 nur eine gleichmäßige Verteilung von an dem Stanzstempel 6 in Richtung der Hubachse
8 bzw. der Spindeltriebachse 31 aufgebauten Kräften auf die Antriebseinheiten 54,
55. An dem Stanzstempel 6 wirksame Querkräfte werden aufgrund der spielfreien Querabstützung
des Stößels 70 und des axialen Ansatzes 77 über den Stößel 70 in die Antriebsspindel
56 und über den axialen Ansatz 77 in die Antriebsspindel 58 abgetragen.
[0030] Fig. 4 zeigt einen Hubantrieb 85, im Falle dessen Antriebsspindeln 96, 98 von Antriebseinheiten
94, 95 eines Spindeltriebes 93 getriebelos mit Rotoren 27, 28 von Antriebsmotoren
22, 23 verbunden sind. Die Antriebsspindeln 96, 98 bilden werkstückferne Spindeltriebelemente
der Antriebseinheiten 94, 95. Als werkstücknahe Spindeltriebelemente der Antriebseinheiten
94, 95 sind Spindelmuttern 97, 99 vorgesehen. Diese sind an einem Krafteinleitungselement
109 mittels Befestigungsschrauben 118 angebracht und dadurch mit dem Krafteinleitungselement
109 kraftübertragend verbunden. Das Krafteinleitungselement 109 ist einstückig mit
einem als Kraftübertragungselement vorgesehenen Stößel 110 ausgebildet. Auf diesem
sitzt die Antriebsspindel 96 lose, d.h. ohne Erzeugung eines Kraft- oder eines Formschlusses
in Richtung der Hubachse 8 bzw. der Spindelachse 31 sowie mit in Fig. 4 angedeutetem
Spiel in Querrichtung von Hubachse 8 und Spindeltriebachse 31 auf. Einem Spalt zwischen
dem Stößel 110 und der Antriebsspindel 96 ist das Bezugszeichen 120 zugeordnet.
[0031] An dem werkstückseitigen axialen Ende des Stößels 110 ist die Werkzeuglagerung 7
mit dem Stanzstempel 6 vorgesehen. Gewindeeingriffen zwischen den Antriebsspindeln
96, 98 und der jeweils zugeordneten Spindelmutter 97, 98 sind die Bezugszeichen 100,
101 zugeordnet. Auch in Fig. 4 werden im Übrigen die gleichen Bezugszeichen wie in
den vorausgegangenen Figuren verwendet.
[0032] Über das Krafteinleitungselement 109 auf die Antriebseinheiten 94, 95 verteilt werden
an dem Stanzstempel 6 in axialer Richtung sowie in Querrichtung aufgebaute Kräfte.
Beim Abtragen der Querkräfte wirkt eine Lagerbuchse 119 als "Drehpunkt" für den einen
zweiarmigen Hebel ausbildenden Stößel 110.
[0033] Ausweislich Fig. 5 umfasst ein Hubantrieb 125 einen Spindeltrieb 133 mit Antriebseinheiten
134, 135.
[0034] In seinem konstruktiven Aufbau stimmt der Hubantrieb 125 gemäß Fig. 5 weitgehend
mit dem Hubantrieb 5 nach Fig. 2 überein. Als Hohlspindeln ausgebildete Antriebsspindeln
136, 138 lagern Spindelmuttern 137, 139 über Gewindeeingriffe 140, 141. Die Antriebsspindeln
136, 138 bilden werkstücknahe, die Spindelmuttern 137, 139 werkstückferne Spindeltriebelemente
der Antriebseinheiten 134, 135. Auch in Fig. 5 werden - soweit möglich - die gleichen
Bezugszeichen wie in den vorausgehenden Abbildungen verwendet.
[0035] Abweichend von den Verhältnissen gemäß Fig. 2 ist im Falle des Hubantriebes 125 nach
Fig. 5 ein Kraftübertragungselement in Form eines Stößels 150 in Richtung der Hubachse
8 bzw. der Spindeltriebachse 31 ausschließlich an der Antriebsspindel 136 abgestützt.
Zur Abstützung des Stößels 150 dient dabei ein an diesem angebrachter Außenbund 151,
der in die Antriebsspindel 136 in radialer Richtung eingreift. Im Übrigen ist zwischen
der Außenwand des Stößels 150 und der Innenwand der Antriebsspindel 136 ein in Fig.
5 angedeuteter Spalt 160 vorgesehen.
[0036] An seinem von dem Stanzstempel 6 abliegenden Ende geht der Stößel 150 in ein Krafteinleitungselement
149 über. Dieses ist gegenüber dem Stößel 150 radial erweitert und liegt an der Innenwand
des Übergangsbereiches zwischen den Antriebsspindeln 136, 138 quer zu der Hubrichtung
8 und der Spindeltriebachse 131 spielfrei an. Eine in axialer Richtung wirksame Verbindung
zwischen dem Krafteinleitungselement 149 und den Antriebsspindeln 136, 138 besteht
nicht.
[0037] Aufgrund der beschriebenen Lagerung von Stößel 150 und Krafteinleitungselement 149
bewirkt das Krafteinleitungselement 149 eine gleichmäßige Verteilung von an dem Stanzstempel
6 quer zu der Hubachse 8 aufgebauten Kräften, nicht aber von an dem Stanzstempel 6
in Richtung der Hubachse 8 wirkenden Kräften auf die Antriebseinheiten 134, 135. Beim
Abtragen der Querkräfte wirkt eine Lagerbuchse 159 des Stößels 150 als "Drehpunkt".
1. Maschine zum Bearbeiten von Werkstücken, mit einem Bearbeitungswerkzeug (6) sowie
mit einem Hubantrieb (5, 45, 85, 125), mittels dessen ein Werkstück durch das Bearbeitungswerkzeug
(6) beaufschlagbar ist und der einen Spindeltrieb (13, 53, 93, 133) mit wenigstens
einer Antriebseinheit (14, 15, 54, 55, 94, 95, 134, 135) sowie mit einem Krafteinleitungselement
(29, 69, 109, 149) aufweist, wobei die Antriebseinheit (14, 15, 54, 55, 94, 95, 134,
135) Spindeltriebelemente in Form einer Antriebsspindel sowie einer darauf aufsitzenden
Spindelmutter umfasst, die über einen Gewindeeingriff (20, 21, 60, 61, 100, 101, 140,
141) aneinander abgestützt sind, von denen das eine als werkstücknahes Spindeltriebelement
(16, 18, 56, 58, 97, 99, 136, 138) und das andere als werkstückfernes Spindeltriebelement
(17, 19, 57, 59, 96, 98, 137, 139) vorgesehen ist und die unter Beaufschlagung des
Werkstücks durch das Bearbeitungswerkzeug (6) mittels eines Antriebsmotors (22, 23)
um eine Spindeltriebachse (31) relativ zueinander drehbar sind, wobei das werkstücknahe
Spindeltriebelement (16, 18, 56, 58, 97, 99, 136, 138) über das Krafteinleitungselement
(29, 69, 109, 149) mit einer aufgrund der Beaufschlagung des Werkstücks durch das
Bearbeitungswerkzeug (6) wirksamen Kraft beaufschlagbar und unter der Wirkung dieser
Kraft an dem zugeordneten werkstückfernen Spindeltriebelement (17, 19, 57, 59, 96,
98, 137, 139) über den Gewindeeingriff (20, 21, 60, 61, 100, 101, 140, 141) abgestützt
ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Hubantrieb (5, 45, 85, 125) einen Spindeltrieb (13, 53, 93, 133) mit zwei Antriebseinheiten
(14, 15; 54, 55; 94, 95; 134, 135) aufweist, die entlang einer gemeinsamen Spindeltriebachse
(31) nebeneinander angeordnet sind, für die ein gemeinsames Krafteinleitungselement
(29, 69, 109, 149) vorgesehen ist und die jeweils ein werkstücknahes Spindeltriebelement
(16, 18, 56, 58, 97, 99, 136, 138) sowie ein werkstückfernes Spindeltriebelement (17,
19, 57, 59, 96, 98, 137, 139) umfassen, wobei das gemeinsame Krafteinleitungselement
(29, 69, 109, 149) in Richtung der Spindeltriebachse (31) zwischen den Gewindeeingriffen
(20, 21, 60, 61, 100, 101, 140, 141) der werkstücknahen Spindeltriebelemente (16,
18, 56, 58, 97, 99, 136, 138) und der zugeordneten werkstückfernen Spindeltriebelemente
(17, 19, 57, 59, 96, 98, 137, 139) der beiden Antriebseinheiten (14, 15; 54, 55; 94,
95; 134, 135) mit den beiderseitigen werkstücknahen Spindeltriebelementen (16, 18,
56, 58, 97, 99, 136, 138) zur Beaufschlagung mit einer aufgrund der Beaufschlagung
des Werkstücks durch das Bearbeitungswerkzeug (6) wirksamen Kraft kraftübertragend
verbunden ist und wobei die beiderseitigen werkstücknahen Spindeltriebelemente (16,
18, 56, 58, 97, 99, 136, 138) unter der Wirkung der sie beaufschlagenden Kraft an
dem jeweils zugeordneten werkstückfernen Spindeltriebelement (17, 19, 57, 59, 96,
98, 137, 139) über den jeweiligen Gewindeeingriff (20, 21, 60, 61, 100, 101, 140,
141) abgestützt sind.
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das gemeinsame Krafteinleitungselement (29, 69, 109) mit den beiderseitigen werkstücknahen
Spindeltriebelementen (16, 18, 56, 58, 97, 99) zur Beaufschlagung mit einer aufgrund
der Beaufschlagung des Werkstücks durch das Bearbeitungswerkzeug (6) in Richtung der
Spindeltriebachse (31) wirksamen Kraft kraftübertragend verbunden ist.
3. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das gemeinsame Krafteinleitungselement (29, 109, 149) mit den beiderseitigen werkstücknahen
Spindeltriebelementen (16, 18, 97, 99, 136, 138) zur Beaufschlagung mit einer aufgrund
der Beaufschlagung des Werkstücks durch das Bearbeitungswerkzeug (6) in Querrichtung
der Spindeltriebachse (31) wirksamen Kraft kraftübertragend verbunden ist.
4. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das gemeinsame Krafteinleitungselement (29, 69, 109, 149) baueinheitlich, vorzugsweise
einstückig, mit einem Kraftübertragungselement (30, 70, 110, 150) ausgebildet ist,
mittels dessen die von dem gemeinsamen Krafteinleitungselement (29, 69, 109, 149)
in die werkstücknahen Spindeltriebelemente (16, 18, 56, 58, 97, 99, 136, 138) der
beiderseitigen Antriebseinheiten (14, 15; 54, 55; 94, 95; 134, 135) einzuleitende
Kraft in das gemeinsame Krafteinleitungselement (29, 69, 109, 149) einleitbar ist.
5. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Antriebseinheit (14, 15; 54, 55; 94, 95; 134, 135) des Spindeltriebes
(13, 53, 93, 133) als eines der Spindeltriebelemente eine Antriebsspindel in Form
einer Hohlspindel umfasst und dass die Hohlspindel in ihrem Innern ein Kraftübertragungselement
(30, 70, 110, 150) aufweist, mittels dessen die von dem gemeinsamen Krafteinleitungselement
(29, 69, 109, 149) in die werkstücknahen Spindeltriebelemente (16, 18, 56, 58, 97,
99, 136, 138) der beiderseitigen Antriebseinheiten (14, 15; 54, 55; 94, 95; 134, 135)
einzuleitende Kraft in das gemeinsame Krafteinleitungselement (29, 69, 109, 149) einleitbar
ist.
6. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das werkstücknahe Spindeltriebelement (16, 18, 56, 58, 97, 99, 136, 138) und das
werkstückferne Spindeltriebelement (17, 19, 57, 59, 96, 98, 137, 139) wenigstens einer
Antriebseinheit (14, 15; 54, 55; 94, 95; 134, 135) unter Erzeugung eines im Wesentlichen
spielfreien Gewindeeingriffs (20, 21, 60, 61, 100, 101, 140, 141) gegeneinander vorgespannt
sind.
7. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheiten (14, 15; 54, 55; 94, 95; 134, 135) des Spindeltriebes (13,
53, 93, 133) gegenläufig ausgebildet und die einander zugeordneten Spindeltriebelemente
der Antriebseinheiten (14, 15; 54, 55; 94, 95; 134, 135) mit einander entgegengesetzten
Drehrichtungen relativ zueinander um die Spindeltriebachse (31) drehbar sind.
8. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche in Form einer Stanzmaschine (1) mit
einem Stanzwerkzeug als Bearbeitungswerkzeug (6)