Anwendungsgebiet und Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Anbringen einer Werkzeughülse an einem
Werkzeugzylinder einer Rotations-Präge- oder Druckmaschine, bei der die Werkzeughülse
auswechselbar auf den Werkzeugzylinder aufgeklemmt ist.
[0002] Die DE 196 27 034 C2 beschreibt detailliert eine solche Druck- oder Prägemaschine
mit einem Gegendruckzylinder und einem Werkzeugzylinder, auf den eine Werkzeug- oder
Klischeehülse auswechselbar aufgezogen ist. Sie trägt die eigentlichen Druckwerkzeuge,
die z.B. bei einer Prägemaschine Flächenabschnitte von einer Trägerfolie auf das zu
bedruckende Material übertragen, und zwar in dem Druckspalt zwischen Werkzeug und
Gegendruckzylinder. Die Werkzeughülse ist auswechselbar, um die Stillstandszeiten
zu verkürzen, indem die Werkzeuge auf der Werkzeughülse bereits vorbereitend befestigt
werden können. Die DE 196 27 034 beschreibt eine Anordnung, mit der die Werkzeughülse
ohne Abbau einer Seitenwange des Maschinenrahmens, nämlich durch diese Wange hindurch,
abgezogen werden kann. Das Aufspannen der Werkzeughülse geschieht über einzelne hakenförmige
Spannglieder.
[0003] Die US 2,047,364 (Foster) beschreibt eine Spanneinheit für Druckzylinder, die in
einer tiefen, hinterschnittenen Nut des Zylinders angeordnet ist. Sie ist von einer
Zylinder-Stirnseite aus zu befestigen. Dabei wird eine Schubstange über ein Gewinde
längs dem Zylinder bewegt und wirkt über je eine Feder auf einen Gleitstein mit einer
schrägen Kulissenbahn, in der eine Rolle geführt ist. Dadurch wird eine Spannleiste
in Umfangsrichtung des Zylinders bewegt, an der sich eine Spannfläche für eine Seite
eines Klischees befindet, des auf seiner anderen Seite am Druckzylinder eingehängt
ist.
Aufgabe und Lösung
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine derartige Einrichtung weiter zu verbessern und
insbesondere in Richtung auf eine einfachere und schnellere Bedienbarkeit weiter zu
entwickeln.
[0005] Diese Aufgabe wird durch den Anspruch 1 gelöst.
[0006] Durch den von der Stirnseite (Bedienungs- oder Antriebsseite) des Werkzeugzylinders
und der Maschine her betätigbaren zentralen Klemmantrieb wird die Montagezeit wesentlich
verkürzt. Ferner kann dadurch dafür gesorgt werden, dass die Aufspannung über die
gesamte Länge des Werkzeugzylinders mit gleicher Spannkraft erfolgt.
[0007] Die Spanneinrichtung ist eine in sich funktionell geschlossene Kammer, die abnehmbar
ist und in den Werkzeugzylinder nicht funktionell oder auch baulich eingreifen muß.
Sie kann für unterschiedliche Werkzeugzylinder und/oder -hülsen verwendet werden.
Die Verwendung unterschiedlich gestalteter und bemessener Werkzeughülsen ist z.B.
durch unterschiedlich breite Spanneinrichtungen problemlos machbar.
[0008] Durch den beidseitigen Anschluß an die Werkzeughülse wird eine symmetrisch wirkende
Spannkraft erzeugt, die eine Spannkraft-Verminderung auf einer Seite der Werkzeughülse
durch Reibung etc. vermeidet.
[0009] Die bevorzugte Ausführung mit einer über die gesamte Länge des Werkzeugzylinders
reichenden Klammer, die mittels Greifeinrichtungen in die an den Schlitz in der Werkzeughülse
angrenzend eingreifenden Klammerleisten arbeitet, vermeidet ungleichmäßige Belastungen
und verteilt die Kräfte gleichmäßig über die Länge des Werkzeugzylinders. Die Spannung
erfolgt vorzugsweise mittels eines Klemmantriebselements, das mit einem Bewegungsgewinde
in einer mit den Klammerleisten axial verbundenen Brücke geführt ist und sich demnach
bei der Spannung axial verschiebt. Bünde auf diesem ähnlich einer Welle ausgebildeten
Element drücken auf Tellerfederpakete, die ihrerseits nabenaxial auf der Klemmantriebswelle
verschieben. Die Naben sind mit jeweils auf einer Seite an der Nabe und auf der anderen
Seite an den Klammerleisten angelenkten Verbindungsgliedern mit diesen verbunden,
so dass bei der Verschiebung der Naben die anfänglich genau in Umfangsrichtung verlaufenden
Verbindungsglieder sich schräg stellen, damit den Abstand zwischen den Klammerleisten
verkürzen und den Schlitz in der Werkzeughülse verkleinern, was diese auf den Werkzeugzylinder
spannt. Die Verschiebung der Naben über zwischengeschaltete Federelemente sorgt dafür,
dass bei gleicher Auslegung dieser Federn, alle der zahlreichen aus Nabe und Verbindungsfedern
bestehenden Spannklammern mit der gleichen Kraft an den Klemmleisten ziehen, wodurch
diese nicht durchbiegungsgefährdet sind. Durch die plauel- oder kniehebelartige Ausführung
der Verbindungsglieder und ihrer drehbaren Lagerung kann die Spanneinrichtung besonders
flach gebaut werden, so dass sie kaum über den durch den Schlitz gebildeteten Raum,
und auch nicht in den Werkzeugzylinder hineinragt.
[0010] Von dieser besonders einfachen und sinnfälligen Ausführung, die weitgehend mit Drehgelenken
arbeitet, so dass sie kaum verklemmungsgefährdet und reibungsarm ist, sind zahlreiche
Abwandlungen möglich. So könnte beispielsweise statt der axialen Verschiebung der
Klemmantriebswelle über ein einzelnes Bewegungsgewinde an der Brücke eine Anzahl von
einzelnen Bewegungsmuttern auf der Welle vorgesehen sein, die auf die Federelemente
drücken und damit die Naben verschieben. Auch andere Ausführungen von Spanneinrichtungen,
die die beiden Klammerleisten mittels einer zentralen Betätigung zusammenziehen, sind
möglich, beispielsweise auf der Klemmantriebswelle angeordnete Exzenter, die über
Pleuel, ggf. mit zwischengeschalteten Federelementen, an den Klammleisten angelenkt
sind.
[0011] Die Erfindung ermöglicht jedoch eine besonders feinfühlige und gleichmäßige Spannung
und, vor dem Ausbau einer Werkzeughülse, auch eine entsprechende Entspannung durch
aktive Spreizung, so dass die Werkzeughülse so weit aufgeweitet werden kann, dass
sie sich von dem Werkzeugzylinder löst. Schließlich die Spanneinrichtung leicht aus
dem Schlitz der Werkzeughülse entnehmbar sein, also eine Einheit bilden, die bei der
Entnahme nicht auseinander fällt. Wenn der Schlitz der Werkzeughülse bei ihrer Demontage
frei ist, kann der den Werkzeugzylinder dann noch tragende Steg von der Hülse auf
beiden Seiten umgangen werden. Das ist durch die beschriebene Ausführung besonders
gut gewährleistet, weil die Einheit aufgrund der Tatsache, dass die seitlichen Klemmleisten
nur mittels quer zu ihnen verlaufenden Achsen mit dem Rahmen gekoppelt sind, auch
nach der Lösung von der Werkzeughülse eine gerade leistenförmige Einheit bleibt. Diese
könnte entweder bei der Hülsenauswechslung entnommen oder beispielsweise über an der
gesamten Spanneinheit angebrachte Ösen in der Maschine hochgezogen und angehängt bleiben,
während die Hülse axial herausgezogen wird.
[0012] Die Erfindung schafft also gemäß einer bevorzugten Ausführungsform Folgendes: Bei
Rotations-Präge- und Druckmaschinen werden die Druckwerkzeuge vorzugsweise mittels
einer Werkzeughülse auf den Werkzeugzylinder aufgespannt. Um die Werkzeughülse ohne
Demontage des Werkzeugzylinders wechseln zu können, ist sie geschlitzt und die Lagerung
des Werkzeugzylinders in der Maschine so ausgebildet, dass sie durch die eine Wange
des Maschinengestells hindurchgezogen und wieder eingeschoben werden kann. Sie wird
dann auf den Werkzeugzylinder durch Klemmung gespannt, wozu eine gesonderte Spanneinrichtung
in den Schlitz der Werkzeughülse eingesetzt wird. Diese Spanneinrichtung weist an
der Werkzeughülse angreifende Klammerleisten auf, die über in Achsrichtung in Abstand
voneinander angeordnete zahlreiche Spannklammern zueinander gespannt werden können.
Die Spannklammern arbeiten mittels auf einer zentralen Klemmantriebswelle axial unter
Federkraft verschiebbaren Naben und Verbindungsgliedern, die den Abstand zwischen
den Klammerleisten durch Schrägstellung verkürzen, was über die gesamte Länge des
Werkzeugzylinders bei den zahlreichen Spannklammern parallelogrammartig erfolgt.
[0013] Es kann somit mittels einer einzigen Betätigung von einer der Stirnseiten des Werkzeugzylinders,
also von der Bedienseite oder Antriebsseite der Maschine her die Spannung und Entspannung
vorgenommen werden.
[0014] Die vorstehenden und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der
Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für
sich allein oder zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform
der Erfindung und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte sowie für
sich schutzfähige Ausführungen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht
wird. Die Unterteilung der Anmeldung in einzelne Abschnitte sowie Zwischenüberschriften
beschränkt die unter diesen gemachten Aussagen nicht in ihrer Allgemeingültigkeit.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0015] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
Folgenden näher erläutert. Es zeigen.
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch einen Teil einer Werkzeughülse und der Spanneinrichtung für
diese, geschnitten nach der Linie I-I in Fig. 2,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf einen Teil der Spanneinrichtung im entspannten Zustand und
- Fig. 3
- eine Darstellung entsprechend Fig. 2 in gespanntem Zustand.
Detaillierte Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
[0016] Fig. 1 zeigt Teile einer Werkzeughülse 11, die auf einen Werkzeugzylinder 12 einer
Rotationsprägemaschine aufgespannt ist. Dieser arbeitet in hier nicht dargestellter
Weise mit einem Gegendruckzylinder zusammen, wobei auf der Werkzeughülse aufgespannte
Werkzeuge Flächenabschnitte, beispielsweise Hologramme, von einer Trägerfolie auf
ein Bedruckmaterial, beispielsweise einen Papierbogen, übertragen. Wegen der Einzelheiten
der Maschine, ihrer Wirkungsweise und des Aufbaus des Werkzeugzylinders sowie der
Werkzeughülse und ihrer Lagerung wird auf die DE 196 27 034 C2 Bezug genommen. Ihr
Inhalt wird auch zum Zwecke der Offenbarung voll inhaltlich in die vorliegende Anmeldung
einbezogen.
[0017] Die Werkzeughülse 11 hat einen relativ breiten Schlitz 13, der es ermöglicht, sie
im entspannten Zustand von dem Werkzeugzylinder 12 axial nach einer Seite abzuziehen.
Dazu ist die Lagerung des Werkzeugzylinders so ausgebildet, dass zum Hülsenwechsel
die Werkzeugzylinderlagerung nur über einen Steg mit den entsprechenden Maschinenteilen
verbunden ist, der etwas schmaler ist als die Breite des Schlitzes 13.
[0018] Nach dem Hülsenwechsel wird die Werkzeughülse 11 wieder auf den Werkzeugzylinder
12 geschoben und gespannt. Dazu dient eine Spanneinrichtung 14, die in Fig. 1 im Schnitt
gezeigt ist. Nach den schlitzseitigen Enden 15 der Werkzeughülse 11 hat diese an der
Außenseite Nuten 16, die über ihre gesamte axiale Länge ragen. In diese Nuten 16 greifen
hakenförmige Greifeinrichtungen 17 von Klammerleisten 18 ein. Obwohl es sich nicht
als zwingend notwendig erwiesen hat, kann die Nut und die entsprechenden Greifeinrichtungen
durch entsprechenden Hinterschnitt und Vorsprung verzahnt sein, um den beim Rotieren
des Werkzeugzylinders auftretenden Fliehkräften auch formschlüssig begegnen zu können.
Die Spanneinrichtung 14 ist um eine in Fig. 1 vertikale, zur Werkzeugzylinderachse
weisende Mittelebene 19 voll symmetrisch, hat also Klammerleisten 18 auf beiden Seiten.
[0019] Fig. 2 zeigt, dass die Klammerleisten 18 mittels Verbindungsgliedern 20 mit einer
Brücke 21 verbunden sind, in der mittig ein Bewegungsgewinde 22 vorgesehen ist, in
das ein Gewindeabschnitt 23 eines im folgenden als Klemmantriebswelle 24 bezeichneten
Klemmantriebselementes eingreift. Die Verbindungsglieder 20 verlaufen im wesentlichen
in Richtung der Längsmittelachse 25 der Spanneinrichtung und der Klemmantriebswelle,
d.h. auch parallel zur Achse des Werkzeugzylinders und der Werkzeughülse. Daher sind
die Klammerleisten 18 mit der Brücke 21 in Achsrichtung im wesentlichen fest verbunden,
da die Verbindungsglieder 20, wie alle im Folgenden noch beschriebenen Verbindungsglieder
über Achsbolzen 26 an Klammerleisten und Brücke angelenkt sind, die alle in die gleiche
Richtung weisen, nämlich parallel zur Mittelebene 19.
[0020] Die Klemmantriebswelle 24, die an ihrem freien Ende ein Angriffsprofil 27, beispielsweise
eine Vierkantschlüsselfläche, für ein manuelles Werkzeug, wie einen Schraubenschlüssel,
oder einen mechanischen Spannantrieb, z.B. einen Schrauber, aufweist, läuft mittig
über die gesamte Länge der Werkzeughülse durch. Sie weist in Abständen zueinander
mehrere Bünde 28, 29 auf, die jeweils zwischen sich axial verschiebbar eine Nabe 30
führen. Diese ist axial verschieblich, jedoch in Drehrichtung frei auf der Klemmantriebswelle
angeordnet. Zwischen jeder der zahlreichen in Längsrichtung in relativ kurzen Abständen
hintereinander angeordneten Naben und dem jeweils zugehörigen Bund 28 sind Federelemente
31, meist ausgeführt als Tellerfederpaket, angeordnet. Dieses drückt die Nabe 30 gegen
den Bund 29. In dieser Position ist jede Nabe auf beiden Seiten über Verbindungsglieder
32 mit den beiden Klammerleisten 18 verbunden. In dieser Ausgangsstellung stehen die
Verbindungsglieder in ihrer Ausrichtung rechtwinklig zur Achse 25, so dass die Klammerleisten
den maximalen Abstand voneinander haben.
[0021] Wird jetzt, wie Fig. 3 zeigt, durch Drehung der Klemmantriebswelle über das Angriffsprofil
27 diese in Richtung des Pfeils 33 axial bewegt, so versuchen die Naben 30, sich ebenfalls
in dieser Richtung zu bewegen und stellen damit die Verbindungsglieder 32 schräg,
was zu einer gegenseitigen Annäherung der Klammerleisten 18 führt (s. Pfeile 34).
Da die Klammerleisten 18 über die Greifeinrichtungen 17 in die Nuten der Werkzeughülse
11 eingehängt sind, setzen sie dieser Bewegung einen Widerstand entgegen, so dass,
wie Fig. 3 ebenfalls zeigt, die Naben 30 von ihren Rastbünden 29 abheben und der Druck
über die Federelemente 31 auf sie verstärkt wird. Die Federelemente 31 sorgen also
einerseits für eine Vergleichmäßigung der Wirkung aller aus den Naben 30 und Verbindungsgliedern
32 gebildeten Spannklammern 35 und andererseits für eine Elastizitätsreserve in der
Spanneinrichtung, die einer gewissen natürlichen Neigung der Werkzeughülse, sich unter
Vergrößerung des Schlitzes 13 aufzuweiten, ausreichend entgegenwirkt.
[0022] Die Klammerleisten 18 können der auf sie ausgeübten Axialkraft in Richtung 33 nicht
nachgeben, weil sie über die Verbindungsglieder 20 mit der Brücke 21 verbunden sind,
die über das Bewegungsgewinde den entsprechenden Kräftekreis schließt.
[0023] Fig. 1 zeigt, dass die Naben 30 mit jeder der Klammerleisten an jeder der zahlreichen
Spannklammern 35 mit zwei Verbindungsgliedern 32 verbunden sind, nämlich einer auf
der Außenseite und einer auf der zum Werkzeugzylinder 12 weisenden Seite. Dadurch
bildet die Spanneinrichtung 14 mit den Klammerleisten 18 und der mittleren Wellen/Naben-Einheit
eine langgestreckte leistenförmige Einheit, die auch im entspannten Zustand ihre Form
behält. Das Gleiche gilt für die Anlenkung der Brücke 21.
[0024] Die Spanneinrichtung wird wie folgt eingesetzt: Wenn ein Wechsel der Werkzeughülse
ansteht, so befindet sich die Spanneinrichtung 14 in gespanntem Zustand (Fig. 3).
Es wird ein manuelles oder z.B. elektromechanisches Werkzeug an das Angriffsprofil
27 angesetzt, das an einer der Stirnseiten des Werkzeugzylinders (Bedienseite oder
Antriebsseite) zugänglich ist. Die Klemmantriebswelle wird gedreht und schiebt sich
infolge des Bewegungsgewindes 22, 23 entgegen der Pfeilrichtung 33 nach rechts. Damit
vergrößert sich der Abstand zwischen den Klammerleisten 18 und diese erlauben es der
Hülse 11, unter ihrer natürlichen Spannkraft sich etwas aufzuweiten und damit den
Schlitz 13 geringfügig zu vergrößern. Sie kommt dann von der Klemmung auf dem Werkzeugzylinder
12 frei und kann nun nach den Maßnahmen, die in der DE 196 27 034 C2 beschrieben sind,
axial abgezogen werden. Vorher wird die Spanneinrichtung 14 angehoben und entweder
entnommen oder durch nicht dargestellte Mittel etwas oberhalb der in Fig. 1 gezeigten
Position an der Maschine gehalten, z.B. über Ösen und Haken.
[0025] Nach dem Einsetzen einer neuen Werkzeughülse wird sie wieder abgesenkt bzw. eingesetzt,
so dass die Greifeinrichtungen 17 wieder in die Nuten 16 eingreifen. Die Spanneinrichtung
befindet sich in dem entspannten oder Ruhezustand nach Fig. 2. Nun wird wiederum über
das Werkzeug und das Angriffsprofil 27 an der Klemmantriebswelle 24 gedreht, so dass
sich diese in Richtung 33, d.h. nach links, bewegt. Auf die schon beschriebene Weise
verkürzt sich durch Schrägstellung der Verbindungsglieder 32 der Querabstand zwischen
den Klammerleisten 18, so dass die Hülse 11 auf dem Werkzeugzylinder festgespannt
wird. Dabei bewegen sich die Klammerleisten 18 gegenüber der Brücke 21 zwar geringfügig,
jedoch kaum merklich, weil diese sich etwas schräg stellen (vgl. Fig. 3). Infolge
der Federelemente 33 wird dieser Spannzustand beibehalten, auch wenn durch sie äußere
Einflüsse, z.B. thermische Dehnung der Werkzeughülse 11 auf dem beheizten Werkzeugzylinder
12, die Dimensionen und Positionen verändert werden.
[0026] Es wird somit eine Möglichkeit geschaffen, mit einer einfachen mechanischen Vorrichtung
gleichzeitig eine kräftige Klemmspannung der Werkzeughülse auf den Werkzeugzylinder
vorzunehmen, ohne dass die entsprechenden Werkzeuge zu massig werden müssen, was beispielsweise
nur zwei Spannvorrichtungen 35 auf die Länge nötig wäre. Es ist dabei stets zu beachten,
dass diese Spanneinrichtung während der rotierenden Arbeitsweise des Werkzeugzylinders
auf diesem verbleibt und somit auch in die Auswuchtung mit einbezogen werden muss.
Vorteilhaft an der Vorrichtung ist auch, dass die auftretenden Fliehkräfte die Spannkraft
nicht beeinflussen.
1. Spanneinrichtung zum Anbringen einer Werkzeughülse (11) an einem Werkzeugzylinder
(12) einer Rotations- Präge- oder -Druckmaschine, bei der die mit einem Schlitz (13)
versehene Werkzeughülse (11) mittels der Spanneinrichtung (14) auswechselbar auf dem
Werkzeugzylinder (12) klemmend aufgespannt ist, wobei die Spanneinrichtung (14) mit
einem über die Länge der Werkzeughülse (11) wirksamen, von einer Stirnseite des Werkzeugzylinders
(12) bzw. der Maschine her zentral betätigbaren Klemmantrieb versehen ist, wobei der
Klemmantrieb ein Klemmantriebselement (24) und mehrere, vom Klemmantriebselement (24)
betätigbare Spannelemente (35) aufweist und wobei die Spanneinrichtung (14) ein von
dem Werkzeugzylinder (12) und der Werkzeughülse (11) im entspannten Zustand abnehmbares
Bauteil ist.
2. Spanneinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Klammantriebselement (24) unter Federkraft auf die Spannelemente (35), insbesondere
auf jedes Spannelement (35) über ein gesondertes Federelement (31), einwirkt.
3. Spanneinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie beidseitig des Schlitzes (13), ggf. mittels über die Länge der Werkzeughülse
(11) durchgehende Klammerleisten (18), an die Werkzeughülse (11) anschließbar ist.
4. Spanneinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannelemente (35) von dem Klemmantriebselement (24) betätigbar sind, das als
ggf. von einem Schraubantrieb verschiebbare Schubstange wirkt und die Spannelemente
(35) ein Umlenkgetriebe zur Umlenkung einer Längsbewegung in eine im wesentlichen
in Umfangsrichtung wirkende Spannbewegung aufweist.
5. Spannenrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie hauptsächlich in dem Schlitz (13) der Werkzeughülse (11) aufgenommen ist und
in dem Werkzeugzylinder (12) allenfalls eine flache Ausnehmung beansprucht.
6. Spanneinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannelemente (35) nach Art eines Kniehebeltriebes mit wenigstens zwei Verbindungsgliedern
(32) ausgebildet sind, bei denen eine gestreckte oder zueinander fluchtende Ausrichtung
der Verbindungsglieder (32) eine Öffnungsposition der Spanneinrichtung und eine ausgelenkte
Stellung eine Spannposition ergibt.
7. Spanneinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannelemente (35) je eine auf dem Klemmantriebselement (24) angeordnete und
ggf. dagegen begrenzt bewegliche Nabe (30) aufweisen, an der pleuelartige Verbindungsglieder
(32) schwenkbar angelenkt sind, die auch an den Klammerleisten (18) schwenkbar angelenkt
sind und zumindest Zugkräfte, vorzugsweise auch Druckkräfte, übertragen.
8. Spanneinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Naben (30) über Federelemente (31), vorzugsweise Tellerfederpakete, von Anschlägen
(28), z.B. Bünden, an dem Klemmantriebselement (24) axial verschiebbar sind und in
der unbelasteten Stellung ihrerseits an Anschlägen (29) an dem Klemmantriebselement
(24) anliegen.
9. Spanneinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Klemmantriebselement (24) in einer Brücke (21) geführt und vorzugsweise mittels
eines Bewegungsgewindes (22, 23) axial beweglich ist, wobei die Brücke (21) im Bereich
einer Stirnseite des Werkzeugzylinders (12) liegt und mit den Klammerleisten (18)
in axialer Richtung im wesentlichen fest gekuppelt ist, jedoch Bewegungen der Klammerleisten
(18) in radialer Richtung zulässt.
10. Spanneinrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich einer Stirnfläche des Werkzeugzylinders (12) das Klemmantriebselement
ein Angriffsprofil (27), wie beispielsweise eine Schlüsselfläche, für einen Einstellantrieb
aufweist.