(19)
(11) EP 1 600 569 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.11.2005  Patentblatt  2005/48

(21) Anmeldenummer: 05002018.9

(22) Anmeldetag:  01.02.2005
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04B 1/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR LV MK YU

(30) Priorität: 06.04.2004 DE 102004016799

(71) Anmelder: SCHÖCK BAUTEILE GmbH
76534 Baden-Baden (DE)

(72) Erfinder:
  • Braasch, Harald Dr.
    76547 Sinzheim (DE)
  • Fritschi, Hubert
    76327 Pfinztal (DE)

(74) Vertreter: Blumenröhr, Dietrich et al
Lemcke, Brommer & Partner Patentanwälte Bismarckstrasse 16
76133 Karlsruhe
76133 Karlsruhe (DE)

   


(54) Bauelement zur Wärmedämmung


(57) Die Erfindung schlägt ein Bauelement zur Wärmedämmung zwischen zwei Bauteilen vor, das aus einem Isolierkörper (12,22,32) mit diesen durchquerenden Zugstäben (13,23,33) besteht. Hierbei erstrecken sich die Zugstäbe nur bis in den isolierkörpernahen Randbereich des jeweiligen Bauteils und sind im Bereich ihres jeweiligen freien in das Bauteil vorstehenden Endes an einen separaten Bauteil-Zugstab (14,15,24,25,34,35) angeschlossen, der sich auf einem tieferen Höhenniveau als der Zugstab im zugehörigen Bauteil erstreckt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Bauelement zur Wärmedämmung zwischen zwei Bauteilen, insbesondere zwischen einem Gebäudeteil und einem vorkragenden Außenteil, bestehend aus einem zwischen den beiden Bauteilen anzuordnenden Isolierkörper mit diesen durchquerenden und an beide Bauteile angeschlossenen Bewehrungselementen, wobei als Bewehrungselemente zumindest Zugstäbe vorgesehen sind, die zum Anschluss an die beiden Bauteile beidseits des Isolierkörpers in die Bauteile vorstehen.

[0002] Üblicherweise erstrecken sich derartige Zugstäbe mindestens 30 mm unterhalb der Oberfläche von Isolierkörper bzw. Bauteil, um eine 30 mm große Betondeckung dort einzuhalten, wo korrosionsanfällige Materialien, beispielsweise Betonstahl, verwendet wird. Da zur Minimierung der Materialkosten übliche Zugstäbe dreigeteilt aufgebaut sind aus zwei in den Bauteilen angeordneten Zugstabteilen aus Betonstahl sowie einem diese fluchtend miteinander verbindenden und den Isolierkörper durchquerenden angeschweißten Zugstabteil aus Edelstahl, muss der gesamte geradlinige Zugstab - also auch im Edelstahlbereich - die geforderte Betondeckung einhalten.

[0003] Eine seit kurzem eingeführte neue Norm schreibt nun vor, statt einer Betondeckung von 30 mm mindestens 40 mm vorzusehen. Wenn man demgemäß die Zugstäbe um 10 mm tiefer anordnet, reduziert sich der Hebelarm für die durch die Zugstäbe aufzunehmenden Momente in der Größenordnung von zehn Prozent, so dass die statischen Eigenschaften derartiger Bauelemente erheblich durch die neue Norm verschlechtert werden.

[0004] Hiervon ausgehend liegt nun der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, das Bauelement der eingangs genannten Art hinsichtlich seines Tragverhaltens weiter zu verbessern, so dass eine Einhaltung der um 10 mm vergrößerten Mindestbetondeckung nicht zu einer erheblichen Beeinträchtigung des aufnehmbaren Moments führt.

[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass sich die Zugstäbe nur in den isolierkörpernahen Randbereich des jeweiligen Bauteils erstrecken, hierbei in der Größenordnung von nur etwa zwischen 5 cm und 10 cm vorstehen und dass sie im Bereich ihres jeweiligen freien in das Bauteil vorstehenden Endes an einen separaten Bauteil-Zugstab angeschlossen sind, der sich auf einem tieferen Höhenniveau als der Zugstab im zugehörigen Bauteil von dem Anschlussbereich ausgehend weiter in das Bauteil hinein und vom Isolierkörper weg erstreckt.

[0006] Mit dieser konstruktiven Abänderung des Zugstabs, der nun nicht mehr aus einem linear durchgehenden Stab- bzw. Stangenmaterial besteht, sondern abgestuft ausgebildet ist, lässt sich die Vorschrift der neuen Norm dadurch einhalten, dass man im Bereich der in der Regel aus Betonstahl bestehenden separaten Bauteil-Zugstäbe die Mindestbetondeckung von 40 mm einhält, während man den dem Isolierkörper zugeordneten und in der Regel aus Edelstahl bestehenden Zugstab mit einer geringeren Betondeckung einbauen kann. Da - wie vorstehend erwähnt - der Hebelarm zwischen den im Isolierkörper verlaufenden Zugstabbereichen einerseits und den Druckelementen andererseits das aufnehmbare Moment definiert, erhält man durch die vergleichsweise hohe Anordnung der Zugstäbe im Isolierkörper ein entsprechend vergrößertes durch das Bauelement bzw. dessen Zugstäbe aufnehmbares Moment, das nicht nur weiterhin in der Größenordnung der bekannten Bauelemente (mit einer Betondeckung von nur 30 mm) liegt, sondern sich aufgrund des abgestuften Zugstab-Verlaufes sogar noch dadurch weiter optimieren lässt, dass man die EdelstahlZugstäbe im Isolierkörper noch höher anordnet.

[0007] Da die Anschlussbereiche zwischen Zugstäben und Bauteil-Zugstäben zweckmäßigerweise im Bereich der Bauteile liegen, müssen die Zugstäbe über ihre gesamte Länge aus Edelstahl bestehen, während die demgemäß tiefer angeordneten Bauteil-Zugstäbe aus Baustahl bestehen können.

[0008] An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass es im Stand der Technik bereits durch die DE-A 197 36 501.9 bekannt ist, die herkömmlichen dreiteiligen Zugstäbe im Bereich der Bauteile nach unten abzubiegen, wodurch man letztendlich einen ähnlichen Gegenstand mit ähnlichen Vorteilen erhält wie bei der hier vorliegenden Erfindung, wobei man die aus Edelstahl bestehenden mittleren Zugstababschnitte sehr hoch im Isolierkörper anordnen kann, ohne eine bestimmte Betondeckung einhalten zu müssen, während man die aus Baustahl bestehenden Zugstabenden im abgebogenen tieferen Bereich anordnen muss.

[0009] Dadurch, dass gemäß der vorliegenden Erfindung nun der Zugstab mit den beiden separaten Bauteil-Zugstäben im Anschlussbereich beispielsweise durch eine Schweißverbindung oder eine Press- oder Muffenverbindung festgelegt ist, wobei sich zweckmäßigerweise die Enden des Zugstabs einerseits und der Bauteil-Zugstäbe andererseits im Anschlussbereich überlappen, lässt sich die Länge der aus Edelstahl bestehenden Zugstäbe reduzieren, indem bei der vorliegenden Erfindung die Anschlussbereiche näher am Isolierkörper angeordnet sein können als die Abbiebungsbereiche der bekannten Bauform. Hierbei befinden sich die Anschlussbereiche im zuvor erwähnten isolierkörpernahen Randbereich, wobei die Edelstahlzugstäbe nur etwa 5 cm bis 10 cm gegenüber dem Isolierkörper vorstehen. Im Gegensatz dazu müssen bei der bekannten Ausführungsform der dreiteiligen Zugstäbe die Verbindungsbereiche zwischen den mittleren Edelstahlabschnitten und den äußeren Baustahlabschnitten die erforderliche 40 mm große Mindestbetondeckung aufweisen, so dass sich der Edelstahlabschnitt über den gesamten Abbiegungsbereich nach unten erstrecken und demgemäß deutlich länger ausfallen muss.

[0010] Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass man zwischen den Bauteil-Zugstäben und dem Zugstab ein Distanzelement vorsehen kann, beispielsweise um den Höhenversatz zu vergrößern oder auch um den Höhenversatz in den beiden Bauteilen unterschiedlich zu gestalten. Da der Abstand der beiden Anschlussbereiche eines Zugstabes voneinander gleich bleiben kann, egal wie hoch das Distanzelement ausfällt, ändert sich bei den erfindungsgemäßen abgestuften Zugstäben weder etwas hinsichtlich der Einbauverhältnisse noch hinsichtlich des Montageaufwandes.

[0011] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen; hierbei zeigen die Figuren 1 bis 3 jeweils ein erfindungsgemäßes Bauelement in Seitenansicht mit unterschiedlichen Höhenversätzen.

[0012] In den Figuren 1, 2 und 3 ist jeweils ein Bauelement 11, 21 in schematischer geschnittener Seitenansicht dargestellt, das aus einem (in den Figuren 1 bis 3 nur auszugsweise dargestellten) Isolierkörper 12, 22, 32 besteht mit horizontal diesen Isolierkörper durchquerenden Zugstäben 13, 23, 33, die beidseits des Isolierkörpers horizontal vorstehen und dazu vorgesehen sind, in an den Isolierkörper angrenzende Betonbauteile angeschlossen zu werden.

[0013] An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass in den Figuren 1 bis 3 das Bauelement jeweils im nicht eingebauten Ursprungszustand dargestellt ist, wobei sich die beiden an den Isolierkörper anzuschließenden Betonbauteile in der Regel höhengleich vom Isolierkörper ausgehend nach rechts bzw. nach links (bezogen auf die Figuren 1 bis 3) erstrecken.

[0014] An den freien gegenüber dem Isolierkörper vorstehenden Enden 13a, 13b, 23a, 23b, 33a, 33b der insbesondere aus Edelstahl bestehenden Zugstäbe sind ebenfalls in Horizontalrichtung angeordnete Bauteil-Zugstäbe 14, 15 angeordnet, die sich auf einem Höhenniveau unterhalb der Zugstäbe 13, 23, 33 erstrecken und sich ausgehend von dem jeweiligen am freien Ende der Zugstäbe angeordneten Anschlussbereich vom Isolierkörper weg in das (in den Figuren 1 bis 3 nicht dargestellte, weil nicht vorhandene) Bauteil erstrecken.

[0015] Bei der Ausführungsform gemäß Figur 1 sind die Bauteil-Zugstäbe 14, 15 direkt im Überlappungs- und Anschlussbereich an die freien Enden 13a, 13b der Zugstäbe angeschweißt, wodurch sich ein gegenseitiger Höhenversatz vom Ausmaß des Durchmessers der Zugstäbe 13 ergibt.

[0016] Auch bei der Bauform gemäß Figur 2 entspricht der Höhenversatz zwischen den Bauteil-Zugstäben 24, 25 und den Edelstahl-Zugstäben 23 dem Durchmesser der Zugstäbe 23, wobei jedoch anstatt einer Schweißverbindung der Anschluss zwischen den Stäben durch eine Press- oder Muffenverbindung hergestellt ist.

[0017] Schließlich ist bei der Bauform gemäß Figur 3 zwischen den Bauteil-Zugstäben 34, 35 und den Edelstahl-Zugstäben 33 im Anschluss- und Überlappungsbereich jeweils ein Distanzelement 36, 37 vorgesehen, wobei das Distanzelement mit den jeweiligen Stäben auf der Ober- bzw. Unterseite verschweißt ist. Hier entspricht der Höhenversatz nicht nur dem Ausmaß des Durchmessers der Zugstäbe, sondern auch noch der Höhe der Distanzelemente 36, 37.

[0018] Zusammenfassend bietet die vorliegende Erfindung den Vorteil, dass die Zugstäbe höher im Isolierkörper angeordnet werden können als an sich durch die neue Norm, welche eine Betondeckung von mindestens 40 mm fordert, vorgeschrieben ist, indem die Zugstäbe aus Edelstahl bestehen können und nahezu beliebig bis an den oberen Rand des Isolierkörpers versetzt werden können. Durch diese höhere Anordnung ergibt sich ein wesentlich größerer und damit besserer Hebelarm zwischen Zug- und Druckstäben, der es bei gleich bleibender Stabdimensionierung ermöglicht, höhere Momente aufzunehmen (bzw. bei gleicher Tragkraft eine Querschnittsreduzierung der Stäbe erlaubt, woraus nicht nur eine Materialersparnis, sondern auch eine Verminderung von Gewicht- und Wärmedurchgang erzielt wird).


Ansprüche

1. Bauelement zur Wärmedämmung zwischen zwei Bauteilen, insbesondere zwischen einem Gebäudeteil und einem vorkragenden Außenteil, bestehend aus einem zwischen den beiden Bauteilen anzuordnenden Isolierkörper (12, 22, 32) mit diesen durchquerenden und an beide Bauteile angeschlossenen Bewehrungselementen, wobei als Bewehrungselemente zumindest Zugstäbe (13, 23, 33) vorgesehen sind, die zum Anschluss an die beiden Bauteile beidseits des Isolierkörpers in die Bauteile vorstehen,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Zugstäbe (13, 23, 33) nur in den isolierkörpernahen Randbereich des jeweiligen Bauteils erstrecken und dass sie im Bereich ihres jeweiligen freien in das Bauteil vorstehenden Endes an einen separaten Bauteil-Zugstab (14, 15, 24, 25, 34, 35) angeschlossen sind, der sich auf einem tieferen Höhenniveau als der Zugstab im zugehörigen Bauteil von dem Anschlussbereich ausgehend weiter in das Bauteil hinein und vom Isolierkörper (12, 22, 32) weg erstreckt.
 
2. Bauelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zugstäbe (13, 23, 33) in der Größenordnung von etwa zwischen 5 cm und 10 cm gegenüber dem Isolierkörper (12, 22, 32) vorstehen.
 
3. Bauelement nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zugstäbe (13, 23, 33) über ihre gesamte Länge aus Edelstahl bestehen.
 
4. Bauelement nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bauteil-Zugstäbe (14, 15, 24, 25, 34, 35) aus Baustahl bestehen.
 
5. Bauelement nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Anschlussbereich jeweils der Zugstab (13, 33) durch eine Schweißverbindung zumindest mittelbar mit dem Bauteil-Zugstab (14, 15, 34, 35) verbunden ist.
 
6. Bauelement nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Anschlussbereich jeweils der Zugstab (23) durch eine Pressverbindung zumindest mittelbar mit dem Bauteil-Zugstab (24, 25) verbunden ist.
 
7. Bauelement nach zumindest Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Pressverbindung unter Verwendung einer beide Stäbe umgebenden Muffe hergestellt ist.
 
8. Bauelement nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen Zugstab (33) und Bauteil-Zugstab (34, 35) ein Distanzelement (36, 37) vorgesehen ist.
 
9. Bauelement nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass an beiden freien Enden (13a, 13b, 23a, 23b, 33a, 33b) der Zugstäbe (13, 23, 33) jeweils ein Bauteil-Zugstab (14, 15, 24, 25, 34, 35) angeschlossen ist.
 
10. Bauelement nach zumindest Anspruch 8 und Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden an den beiden freien Enden (33a, 33b) des Zugstabs (33) vorgesehenen Distanzelemente (36, 37) gleich hoch ausgebildet sind.
 
11. Bauelement nach zumindest Anspruch 8 und Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden an den beiden freien Enden des Zugstabs vorgesehenen Distanzelemente unterschiedlich hoch ausgebildet sind.
 




Zeichnung