[0001] Die Erfindung betrifft ein Rolltor mit einem zu einem mehrlagigen Wickel aufwickelbaren
Torblatt aus einer Vielzahl fester Tor-Lamellen, die starr, die Breite der Toröffnung
überdeckend und in vorzugsweise etwa vertikalen Führungsbahnen bewegbar ausgebildet
sind, sowie ein Verbindungselement zum Herstellen einer gelenkigen Verbindung zwischen
den einzelnen Lamellen des Torblattes.
[0002] Rolltore sind in verschiedenen Ausführungen bekannt. In einer Ausführungsform werden
die einzelnen Lamellen auf einer Welle direkt übereinander aufgewickelt. Diese Konstruktion
hat erhebliche Nachteile. Da die Lamellen einfach übereinander gewickelt werden, entstehen
nach kurzer Zeit Abriebspuren und Verschleiß. Hierdurch wird das optische Erscheinungsbild
beeinträchtigt und beim Aufwickeln entsteht viel Lärm, so daß derartige Tore nur mit
geringer Geschwindigkeit aufgewickelt werden können.
[0003] Ein gattungsgemäßes Rolltor ist aus der EP-B1 0531320 bekannt, das diese Nachteile
mittels einer im Sturzbereich vorgesehnen Doppelführung vermeidet. Das Torblatt wird
nach oben in die Führung gedrückt. Diese Konstruktion hat den Nachteil, daß die Antriebskraft
unten angesetzt werden muß. Der Antrieb muß bei diesem bekannten Tor sehr kompliziert
über die bodenseitige End-Lamelle erfolgen, da das Torblatt in eine spiralförmig ausgebildete
Führungsbahn eingeschoben werden wird. Aufgrund der komplizierten Führungsbahn weist
das Tor eine nachteilig hohe Lärmemission auf. Außerdem neigt der komplizierte Aufbau
zu Störungen. Ein ähnliches Tor ist in der DE 40 15 214 A1 angegeben.
[0004] Ferner ist in der DE 44 39 718 A1 ein Rolladenpanzer beschrieben, bei dem jeder zweite
Rolladenstab mit einem die direkte Anlage dieses Rolladenstabs an einer Führungsschiene
verhindernden Clip ausgestattet ist.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, die Lärmemission zu senken, die Betriebssicherheit
des gattungsgemäßen Rolltores zu verbessern und eine Beeinträchtigung des äußeren
Erscheinungsbildes der Lamellen zu vermeiden.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einem Rolltor mit einem zu einem mehrlagigen Wickel aufwickelbaren
Torblatt aus einer Vielzahl fester Tor-Lamellen, die starr, die Breite der Toröffnung
überdeckend und in vorzugsweise etwa vertikalen Führungsbahnen bewegbar ausgebildet
sind, durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebene Weiterbildung bekannter
Rolltore gelöst. Grundsätzlich ist im Rahmen der Erfindung daran gedacht, nur einzelnen
Lamellen einen Stützkörper zuzuordnen. Wenn in diesem Fall nur jede zweite Lamelle
mit einem Stützkörper ausgestattet ist, können sich die entsprechenden Stützflächen
bis in den Bereich der benachbarten Lamelle, vorzugsweise bis etwa über die halbe
Breite der benachbarten Lamelle erstrecken. Im Hinblick auf einen störungsfreien,
geräuscharmen und stetigen Ablauf des Auf- bzw. Abwickelvorgangs ohne übermäßige Stufenbildung
hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn mindestens zwei unmittelbar hintereinander
angeordnete Lamellen mit jeweils mindestens einem Stützkörper ausgestattet sind. Zum
Erhalt einer besonders zuverlässigen Vermeidung von Beschädigungen der Lamellen und
zum Erhalt einer wirkungsvollen Reduktion der Lärmemission kann jede im aufgewickelten
Zustand zwischen zwei Wickellagen angeordnete Lamelle mindestens einen Stützkörper
aufweisen, von denen vorzugsweise jeder ein Stützflächenpaar mit einer außenseitigen
Stützfläche und einer innenseitigen Stützfläche besitzt. Aber auch bei dieser Ausführungsform
der Erfindung ist es ohne Beeinträchtigung der Betriebssicherheit und ohne Erhöhung
der Lärmemission möglich, einzelne Lamellen, wie etwa die im Schließzustand untersten
Lamellen, die in der Öffnungsstellung nicht aufgewickelt sind oder die äußere Wickellage
bilden ohne Stützkörper oder mit solchen Stützkörpern auszuführen, die lediglich eine
innenseitige Stützfläche aufweisen. Ebenso können die die innere Wickellage bildenden
Lamellen ohne Stützkörper ausgeführt sein oder mit solchen Stützkörpern ausgestattet
sein, die nur eine äußere Stützfläche besitzen.
[0007] In den meisten Fällen einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung reicht
es aus, daß die Stützflächen an den seitlichen Enden der Lamellen des Torblattes,
vorzugsweise auf die Lamelle seitlich haltenden Verbindungselementen, angeordnet sind.
Zusätzliche Stützflächen sind nur dann notwendig, wenn das Torblatt so breit ist,
daß der Wickel instabil wird, oder eine Dämpfung auftretender Biegeschwingungen außerhalb
der Schwingungsknoten erfolgen soll. Grundsätzlich können jedoch die Stützflächen
und die Verbindungselemente voneinander getrennt sein. Beispielsweise können die Lamellen
durch Scharniere miteinander verbunden sein und die Stützflächen auf den Lamellen
vorgesehen werden.
[0008] Besonders leise läßt sich das Torblatt dann aufrollen, wenn die Stützflächen um die
Wickelachse gekrümmt ausgebildet sind. Mit wachsendem Aufwickelradius muß deshalb
auch der Krümmungsradius entsprechend sich vergrößern. Es reicht jedoch in der Praxis
meist ein mittlerer Radius aus, um ein ausreichend gleichmäßiges Aufrollen zu gewährleisten,
insbesondere dann, wenn auf der Stützfläche noch ein nachgiebiges, insbesondere elastisches
Dämpfungsmaterial aufgebracht ist. Die Verbindungselemente können mit Vorteil auch
die Lamellen beim Aufrollen führen, wenn die Stützflächen quer zur Bewegungsrichtung
auf einer Seite konvex und auf der anderen Seite konkav ausgebildet sind.
[0009] Zusätzliche Gelenke lassen sich vorteilhaft vermeiden, wenn, die Lamellen fest mit
den zur Bildung einer Kette gelenkig miteinander verbundenen Verbindungselemente verbunden
sind. Die Verbindungselemente mit den Stützflächen lassen sich beispielsweise auf
die Enden einer als Hohlprofil ausgeführten Lamelle aufstecken und mit diesem auf
geeignete Weise dauerhaft verbinden. In diesem Fall kommt den in Form von Verbindungselementen
ausgeführten Stützkörpern eine Doppelfunktion zu. Zum einen wird damit eine gelenkige
Verbindung zwischen den einzelnen Lamellen hergestellt und zum anderen wird damit
das Aufeinanderprallen der im aufgewickelten Zustand in benachbarten Wickellagern
angeordneten Lamellen verhindert.
[0010] Es reicht dann aus, wenn nur die Verbindungselemente Führungselemente, wie etwa Führungsrollen
zur Führung der Torblattbewegung aufweisen und vorzugsweise die Verbindungselemente
mittels Kettengelenken zu einer Kette verbunden sind.
[0011] Dadurch, daß zwei benachbarte Lamellen eine gemeinsame Schwenkachse aufweisen, die
mit der Achse der Kettengelenke und vorzugsweise mit der Achse der Führungsrollen
fluchtend ausgebildet sind, existiert die gemeinsame Schwenkachse nur konstruktiv
aber nicht körperlich. Die gemeinsame Schwenkachse wird durch die Gelenkachse der
Verbindungselemente gebildet.
[0012] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß in
der vertikalen Ebene am horizontalen Ort der Stützflächenpaare mindestens eine Aufwickelscheibe
vorgesehen ist, die eine spiralförmige Umfangsfläche aufweist, deren Spiralsteigung
so bemessen ist, daß sie dem Abstand der Stützflächen eines Stützflächenpaares entspricht.
An die Stufe dieser Aufwickelscheibe, die durch die Steigung entsteht, wird das obere
Ende der das Torblatt tragenden Kette angebracht. Auf diese Weise entsteht beim Aufwickeln
eine praktisch stetige Fläche auf die die Kette aufgewickelt wird, ohne dabei Stöße
zu erzeugen. Solche Stöße bewirken im Dauerbetrieb eine nachteilig hohe Lärmemission
und mechanische Belastung der Torkonstruktion.
[0013] Mit Vorteil kann die Leistung des Antriebs geringer ausgelegt werden, wenn eine Vorrichtung
mit einer Zugfeder zur Kompensation des nicht aufgewickelten Torblattgewichts vorgesehen
ist.
[0014] Demselben Zweck dient die Maßnahme, daß mindestens eine Vorrichtung vorgesehen ist,
mit der eine Kraft als Hilfe beim Beschleunigen und Verzögern des Torblatts erzeugt
wird. Bei breiteren Toren ist es zur Vermeidung von nachteilig wirkenden Torsionskräften
auf den Wickel vorteilhaft, wenn diese Vorrichtungen paarweise an den Enden des Wickels
vorgesehen werden. Dabei kann zum Erzeugen der Kraft ein Gewicht eingesetzt werden.
[0015] Getrennte Vorrichtungen zur Unterstützung entweder des Verzögerns oder des Beschleunigens
des Türblattes lassen sich mit Vorteil vermeiden, wenn die Kraft, wie etwa die Gleichgewichtskraft
ihre Wirkrichtung während des Öffnens oder Schließens des Torblattes ändert.
[0016] Das Ein- und Auslaufen des Torblattes aus den vertikalen Führungsbahnen wird vorteilhaft
dadurch erleichtert, daß die Wickelachse einen Abstand zur von den Führungsbahnen
gebildeten vertikalen Führungsebene aufweist, der dem momentanen Wickelradius entsprechend
ausgebildet ist. Der Abstand ändert sich während des Wickelns also selbsttätig. Das
Torblatt läuft deshalb tangential stoßfrei vom Wickel in die Führungsbahnen hinein
oder aus diesen heraus.
[0017] Der Abstand läßt sich mit Vorteil zwangsweise verstellen, wenn der Antrieb zur Verlagerung
der Wickelwelle vom Wickelantrieb über ein Getriebe abgeleitet wird. Konstruktiv einfach
und vorteilhaft sicher stellt sich eine Ausgestaltung dar, bei der die Wickelwelle
einen festen Abstand zu einem Zahnrad aufweist, das in einer linear gespannten Kette
eingreifend angeordnet ist. Als Kette läßt sich beispielsweise eine handelsübliche
Fahrradkette mit entsprechendem Ritzel verwenden.
[0018] Beschädigungen in den Führungen und am Torblatt, sowie gefährliche Unfälle im Betrieb
mit Fahrzeugen lassen sich entschärfen, wenn die Führungsbahnen bei Überschreiten
einer bestimmten quer zur Torblattebenen wirkenden Kraft ausweichend ausgebildet sind.
Kann ein Fahrzeug nicht rechtzeitig vor dem Tor anhalten, so gibt das Tor bei dem
entstehenden Aufprall nach, da die Führungsbahnen das Tor dann freigeben.
[0019] Die Erfindung wird anhand einer Zeichnung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
erläutert. Die Figuren der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine schematisierte Seitenansicht des erfindungsgemäßen Rolltores,
- Fig. 2
- einen Schnitt durch eine seitliche Führungsbahn gemäß Schnittlinie II-II aus Fig.
1,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht zweier benachbarter Torblatt-Lamellen im aufgewickeltem Zustand,
- Fig. 4
- eine Seitenansicht zweier benachbarter Torblatt-Lamellen im abgewickeltem Zustand,
- Fig. 5
- eine Seitenansicht des Verbindungselementes,
- Fig. 6
- eine Aufsicht auf das Verbindungselement gemäß Fig. 5,
- Fig. 7
- drei verschiedene Profilierungen der Stützflächen und
- Fig. 8
- eine Seitenansicht einer alternativen Ausführungsform zweier benachbarter Torblattlamellen.
[0020] In Fig. 1 ist als Seitenansicht das erfindungsgemäße Rolltor schematisch dargestellt.
Es besteht aus einer Vielzahl von in vertikaler Richtung aneinandergereihten Lamellen
2 (Fig. 3), die sich über die gesamte Torbreite horizontal erstrecken und so das Torblatt
3 bilden. An ihren Enden sind die Lamellen mit Verbindungselementen 4 fest verbunden.
Die Verbindungselemente 4 bilden miteinander eine Kette, deren Ende an einer Aufwickelscheibe
5 mittels eines Bolzens 6 fixiert ist.
[0021] Rechts und links vom Torblatt 3 sind Führungsbahnen 7 angeordnet, in denen die Verbindungselemente
2 etwa vertikal und horizontal mittels an den Verbindungselementen vorgesehenen Führungsrollen
8 geführt werden.
[0022] Bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform der Erfindung weist jedes
Verbindungselement 4 (Fig. 3, 5, 6 und 7) eine innere Stützfläche 9 und eine äußere
Stützfläche 10 auf, die ein gekrümmtes Stützflächenpaar 11 darstellen, dessen Flächenabstand
so bemessen ist, daß die Profile der Lamellen 2 im aufgewickelten Zustand dazwischen
Platz finden, ohne daß sie sich berühren. Wie in Fig. 7 dargestellt ist, können bei
entsprechender konkaver und konvexer Profilierung als Eigenführung, die Stützflächen
selbstjustierend ein paralleles Aufrollen der Lamellen erzwingen. Dies wirkt sich
vorteilhaft auf den störungsfreien Betrieb des Rolltores aus. Die Verbindungselemente
4 weisen seitlich an das Innenprofil der Lamelle angepaßte Haltezapfen 37 (Fig. 5
und 6) auf. Auf diese werden die Lamellen aufgesteckt und befestigt.
[0023] Im dargestellten Beispiel fluchten die Gelenkachse 12 (Fig. 2) der Verbindungselemente
4 mit einer konstruktiven Schwenkachse 13 der Lamelle zueinander. In der gleichen
Flucht ist auch die Achse der Führungsrollen 8 angeordnet. Dies muß jedoch nicht notwendigerweise
so ausgeführt sein. Die Rollen 8 können beispielsweise auch mittig zwischen Schwenkachsen
12 angeordnet sein oder es können mehrere Rollen vorgesehen werden.
[0024] Die Aufwickelscheibe 5 weist eine spiralige äußere Umfangsfläche 14 auf, so daß eine
Stufe 15 entsteht. Die Höhe der Stufe entspricht dabei vorzugsweise etwa dem Abstand
des Stützflächenpaares 11, so daß sich die Umfangsfläche beim Aufwickeln in der äußeren
Stützfläche 10 der Verbindungselemente 4 fortsetzt. Nach einer vollen Umdrehung der
Aufwickelscheibe 5 kommen dann die inneren Stützflächen 9 auf den äußeren Stützflächen
10 des vorherigen Wickels zur Anlage. Aufgrund des Stützflächenabstandes berühren
sich die Lamellen jedoch nicht, so daß Prall- und Stoßeffekte unterbleiben.
[0025] Der Drehpunkt der Aufwickelscheibe 5 bestimmt mit der Hauptwelle eine Wickelachse
16, deren Abstand 17 von einer von den Führungsbahnen bestimmten Torblattebene 18
veränderbar ausgebildet ist, indem die Lager der Hauptwelle 16 horizontal verschieblich
geführt sind. Fest mit dem Lager der Wickelwelle 16 ist das Lager eines Zahnrades
19, das in eine ortsfeste horizontal gespannte Kette 20 eingreift. Drehfest mit Zahnrad
19 ist ein weiteres Zahnrad 21 verbunden, das von einer Endloskette 22 umschlungen
ist. Diese Kette wird von einem Ritzel des nicht dargestellten Antriebs der Wickelwelle
oder, wie hier dargestellt, direkt von einem mit der Wickelwelle verbundenen Ritzel
23 angetrieben. Die Übersetzung ist so gewählt, daß mit einer Umdrehung der Wickelwelle
beim Aufwickeln, ihr Abstand zur Torblattebene 18 um den Stützflächenabstand so vergrößert
wird, die Torblattebene 18 tangential zum momentanen Aufwickelradius bleibt.
[0026] Zur Kompensation des abgewickelten Torblattgewichts ist auf der Wickelwelle drehfest
mit dieser eine Wickeltrommel 24 verbunden, auf der ein Gurt 25 befestigt ist, dessen
andres Ende über Umlenkrollen 38 und 26 an einer Zugfeder 27 befestigt ist. Die Federkennlinie
der Zugfeder 27 und der Durchmesser der Wickeltrommel 24 ist so aufeinander abgestimmt,
daß das momentane Torblattgewicht weitgehend kompensiert wird. Der Wickelsinn ist
so gewählt, daß sich der Gurt beim Aufwickeln des Torblattes abwickelt. Die Zugfeder
verkürzt sich dadurch und zusätzlich durch den sich verringernden Abstand der Wickelwelle
16 von der Umlenkrolle 38, so daß ihre Zugkraft entsprechend abnimmt. Gleichermaßen
nimmt das Gewicht des noch abgewickelten Torblattes ab.
[0027] Da häufig derartige Rolltore möglichst schnell öffnen oder schließen sollen, können
erhebliche Beschleunigungs- oder Verzögerungskräfte entstehen, für die der Antrieb
ausgelegt sein muß. Zur Unterstützung des Antriebs ist deshalb eine Vorrichtung vorgesehen,
die aus einer Masse 28 besteht, deren Kraft mittels eines Gurtes 29 und einer oberen
Umlenkrolle 30 und einer unteren Umlenkrolle 31 sowie mittels eines Blockes 32 an
ihren Angriffspunkt am unteren Ende des Torblattes geführt ist. Ein Ende des Gurtes
29 ist ortsfest oberhalb von Masse 28 befestigt, das andere Ende am Türblatt. Der
Gurt 29 bildet von seinem ortsfesten Ende kommend zunächst eine Bucht um Block 32,
an dem die Masse 28 angreift. Danach ist der Gurt zwischen den etwa in ¾ Höhe des
Torblattes ortsfest angeordneten Umlenkrollen 30, 31 hindurch zum Torblattende geführt.
Solange das Torblattende sich unterhalb der Umlenkrolle 31 befindet, wirkt die Kraft
des Gurtes 29 nach oben und unterstützt beschleunigend dadurch das Öffnen bzw. verzögert
das Schließen des Torblattes. Sobald der Befestigungsort des Gurtes 29 oberhalb der
Höhe der Rolle 31 liegt, wirkt die Kraft des Gurtes 29 nach unten, so daß das Öffnen
des Torblattes verzögert wird. Diese Situation ist durch eine unterbrochene Linienführung
des Gurtes 29 in Fig. 1 dargestellt.
[0028] Anstelle der Masse kann auch eine an dem Gurt 29 befestigte Feder, insbesondere Zug-
oder Torsionsfeder eingesetzt werden.
[0029] Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch die Führungsbahn 7. Zwei benachbarte Verbindungselemente
4 sind mittels eines Achsbolzens 33 verbunden, der gleichzeitig die Lagerachse für
die Führungsrolle 8 bildet, die darauf in geeigneter Weise axial fixiert ist. An dem
Verbindungselement 4 ist ein Zapfen 34 angeformt, mit dem das offene Ende des Hohlprofils
von Lamelle 2 durch Einstecken verschlossen wird. Die Führungsrollen 8 laufen zwischen
Führungsleisten 35 die aus Kunststoff geformt sind und sich in zwei parallelen Schenkeln,
die einen Klemmspalt bilden, fortsetzen mit denen sie auf die freien Schenkel zweier
Winkelprofile 36 aus Metall aufgesteckt sind. Sobald die Führungsrollen 8 eine zu
große Kraft auf die Führungsleiste 35 ausübt, kann diese ausweichen, vorzugsweise
elastisch nachgeben und so das Torblatt freigeben, wobei der Übergang zum Klemmspalt
eine Soll-Biegestelle der Führungsleisten bildet.
[0030] Fig. 3 zeigt zwei benachbarte Paneele mit zugeordneten Verbindungselementen in aufgerollter
Lage, während Figur 4 die Paneele als Torblatt in ausgerollter Lage zeigt.
[0031] Aufgrund der speziellen Ausgestaltung kommen die an einer Lamelleseite vorgesehenen
Dichtlippen an entsprechenden Gegenflächen des Nachbarprofils zur Anlage. Das Torblatt
ist dadurch besonders dicht und mechanisch fest.
[0032] Fig. 8 zeigt eine alternative Ausführungsform der Dichtung zwischen zwei benachbarten
Lamellen. Dabei ist ein an einer Längsseite der Lamelle eine Leiste 42 angeformt,
die in die durch einen kürzeren Steg 40 und einen längeren Steg, äußeren Steg 41 gebildete
Nut 43 eingreift. Durch die unterschiedlichen Längen der Stege 40, 41 können die Lamellen
2 gegeneinander verschwenkt werden. Ein die Leiste 42 U-förmig umhüllendes Kunststoffprofil
44 verhindert bei allen Kippwinkeln, daß die Lamellen sich direkt berühren. Dadurch
wird Lärm vermieden, eine wirkungsvolle Abdichtung erreicht und eine gleitende Gelenkverbindung
verwirklicht.
[0033] Auf diese Weise ist ein Rolltor geschaffen, das bei minimaler Geräuscheemission ein
besonders schnelles Öffnen und Schließen zuläßt. Durch den überraschend einfachen
konstruktiven Aufbau weist es auch eine besonders geringe Störanfälligkeit auf.
1. Rolltor mit einem zu einem mehrlagigen Wickel aufwickelbaren Torblatt aus einer Vielzahl
fester Tor-Lamellen, die starr, die Breite der Toröffnung überdeckend und in vorzugsweise
etwa vertikalen Führungsbahnen bewegbar ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer Lamelle, vorzugsweise mindestens zwei hintereinander angeordneten
Lamellen, besonders bevorzugt jeder im aufgewickelten Zustand zwischen zwei Wickellagen
angeordneten Lamelle (2) mindestens ein Stützkörper mit einer innen- oder außenseitigen
Stützfläche, vorzugsweise einem Stützflächenpaar (11) zugeordnet ist, das aus einer
innenseitigen (9) und einer außenseitigen (10) Stützfläche gebildet ist, deren Abstand
voneinander so groß ausgebildet ist, daß sich im aufgewickelten Zustand der Lamellen
die innenseitige Stützfläche (9) an die vorherige Wickellage anlegt, vorzugsweise
an einer außenseitigen Stützfläche (10) eines Stützkörpers der vorherigen Wickellage,
und/oder sich die außenseitige Stützfläche einer vorherigen Wickellage an die jeweilige
Wickellage anlegt, vorzugsweise an eine innenseitige Stützfläche eines Stützkörpers
dieser Wickellage, und der Rest der Lamellen (2) frei bleibt.
2. Rolltor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützflächen (9, 10) an den seitlichen Enden der Lamellen (2) des Torblattes
(3), vorzugsweise auf die Lamelle (2) seitlich haltenden und die Stützkörper bildenden
Verbindungselementen (4), angeordnet sind.
3. Rolltor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungselemente gelenkig zu einer Kette verbunden sind.
4. Rolltor nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützflächen (9, 10) um die Wickelachse (16) gekrümmt ausgebildet sind und/oder
quer zur Bewegungsrichtung auf einer Seite konvex und auf der anderen Seite konkav
ausgebildet sind.
5. Rolltor nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen (9) fest mit den Verbindungselementen (4) verbunden sind.
6. Rolltor nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungselemente (4) mindestens ein Führungselement, wie etwa eine Führungsrolle
(8) aufweisen.
7. Rolltor nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwei benachbarte Lamellen (2) eine gemeinsame Schwenkachse (13) aufweisen, die mit
der Achse (12) der Kettengelenke und vorzugsweise mit der Achse der Führungsrollen
(8) fluchtend ausgebildet sind.
8. Rolltor nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der vertikalen Ebene am horizontalen Ort der Stützflächenpaare (11) mindestens
eine Aufwickelscheibe (5) vorgesehen ist, die eine spiralförmige Umfangsfläche (14)
aufweist, deren Spiralsteigung so bemessen ist, daß sie dem Abstand der Stützflächen
eines Stützflächenpaares (11) entspricht.
9. Rolltor nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnete, daß eine Vorrichtung mit einer Zugfeder (27) zur Kompensation des nicht aufgewickelten
Torblattgewichts vorgesehen ist.
10. Rolltor nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vorrichtung mit einer Masse (28) vorgesehen ist, deren Kraft als Hilfe beim
Beschleunigen und Verzögern des Torblattes wirkend ausgebildet ist.
11. Tor, insbesondere Rolltor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einer eine
als Hilfe beim Beschleunigen und Verzögern des Torblatts wirkende Kraft auf das Torblatt
ausübende Vorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraft ihre Wirkrichtung während des Öffnens oder Schließens des Torblattes ändert.
12. Rolltor nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung eine Masse und/oder eine Feder, insbesondere Zugfeder zum Erzeugen
der Kraft aufweist.
13. Rolltor nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Masse und/oder die Feder über ein Zugmittel, wie etwa eine Kette oder einen Gurt,
an das Torblatt gekoppelt ist, wobei das Zugmittel in einer ersten Phase der Torblattbewegung
ein erstes Umlenkelement umläuft und in einer zweiten Phase der Torblattbewegung ein
zweites Umlenkelement umläuft.
14. Rolltor nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Wikkelachse (16) einen Abstand (17) zur von den Führungsbahnen gebildeten vertikalen
Führungsebene (18) aufweist, der dem momentanen Wickelradius entsprechend ausgebildet
ist.
15. Rolltor nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Wikkelwelle (16) einen festen Abstand zu einem Zahnrad (19) aufweist, das in
einer linear gespannten Kette (20) eingreifend angeordnet ist.
16. Rolltor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen zwei benachbarten Lamellen (2) ein vorzugsweise als Kunststoffprofil gebildetes
Dichtungselement angeordnet ist.
17. Rolltor, insbesondere nach einem der vorherigen Ansprüche, mit einem in vertikalen
Führungsbahnen bewegbaren Torblatt, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsbahnen (7) bei Überschreiten einer bestimmten quer zur Torblattebene
wirkenden Kraft ausweichend ausgebildet sind.
18. Verbindungselement für ein Rolltor nach einem der Ansprüche 2 bis 17.