[0001] Es ist bekannt zur Steuerung von Einspritzinjektoren für Brennkraftmaschinen ein
Steuerventil zu verwenden, das die Stellbewegungen des Ventilschließglieds steuert.
Ein derartiges Steuerventil verfügt über einen hubbeweglichen, Steuerkolben, der zum
Beispiel solenoid- oder piezobetätigt sein kann. Der Steuerkolben liegt mit einer
Stirnseite im Bereich eines Schließkopfs in einem Druckraum, auf den ein gedrosselter,
von einem Steuerraum des Ventilschließglieds ausgehender hochdruckseitiger Zulauf
ausmündet, und von dem ein gedrosselter und durch den Steuerkolben gesteuerter Ablauf
abgeht. Der Steuerraum des Ventilschließglieds steht in gedrosselter Verbindung mit
einer Hochdruckleitung. Die Stellbewegungen des Steuerkolbens bewirken Druckänderungen
in dem an das Ventilschließglied angrenzenden Steuerraum und entsprechende Kräfte
auf die Rückseite des Ventilschließglieds. Ist der Ablauf des Druckraums geöffnet,
wird der Druck im Druckraum abgebaut und gleichzeitig der auf die Rückseite des Ventilschließglieds
wirkende Druck erniedrigt, was zum Öffnen des Ventilschließglieds führt. Wird der
Ablauf durch den Schließkopf des Steuerkolbens wieder verschlossen, erhöht sich der
Druck im Druckraum und zugleich in dem auf der Rückseite des Ventilschließglieds liegenden
Steuerraum, was zum Schließen des Ventilschließglieds führt.
[0002] Ein solches Steuerventil ist beispielsweise in der US 5,934,643 dargestellt. Der
Steuerkolben ist an einem einer Gehäusewand gegenüberliegenden Schließkopf mit einem
Dichtrand ausgebildet, der, im Anschlag an der Gehäusewand befindlich, einen Druckraum
gegen den Mündungsbereich eines Niederdruckanschlusses abdichtet. Der auf dem Umfang
des Steuerkolbens gelegene Druckraum steht mit dem Hochdruckanschluss in Verbindung,
der zu dem auf der Rückseite des Ventilschließglieds des Injektors liegenden Steuerraum
führt, der seinerseits über eine gedrosselte Zuführung mit einem kraftstoffführenden
Hochdruckkanal in Verbindung steht. Der auf der Stirnseite des Schließkopfs liegende
Dichtrand besitzt in einer Ausgestaltung eine ebene ringförmige Anlagefläche, die
sich auf der ebenen Gehäusewand abstützt. In einer anderen Ausgestaltung ist der Dichtrand
mit einer Schneide ausgebildet. In dieser letzteren Ausführung wird der Niederdruckanschluss
jedoch durch eine Innenbohrung des Steuerkolbens gebildet. Der Außendurchmesser des
den Dichtrand tragenden Schließkopfs entspricht offensichtlich dem Führungsdurchmesser
des Steuerkolbens. Bei derartigen Ausgestaltungen ergibt sich mit der Zeit eine Verringerung
der Schließkraft mit der Folge einer verringerten Dichtwirkung, weil auf Grund des
Verschleißes der Dichtkante der dichtende Durchmesser kleiner wird, was ein gänzliches
Versagen aufgrund nicht mehr zum Schließen ausreichender Kräfte bewirken kann. Die
Verringerung der Schließkraft ist dadurch bedingt, dass eine zusätzliche Fläche mit
Kraftstoffdruck beaufschlagt ist, wodurch entgegen der Schließrichtung wirkende Kräfte
entstehen, die durch die Steuerventilfeder nicht ausgeglichen werden können.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, durch Erhöhung der Schließkraft eine zuverlässige
Abdichtung auch bei längerer Betriebszeit und Verschleiß der Dichtkante zu gewährleisten.
[0004] Dieses Problem wird durch die im Patentanspruch 1 aufgeführten Merkmale dadurch gelöst,
dass der Schließkopfdurchmesser größer als der Führungsdurchmesser des Steuerkolbens
ausgeführt ist, und die Durchmesserstufe, die dem Rücksprung vom Schließkopfdurchmesser
auf den Führungsdurchmesser entspricht, im Druckraum angeordnet ist. Dadurch wirkt
der im Druckraum anliegende Druck auf die Durchmesserstufe, wodurch eine Kraft in
Schließrichtung zusätzlich zur Schließkraft einer Steuerventilfeder erzeugt wird.
Voraussetzung ist, dass der dichtende Durchmesser größer als der Führungsdurchmesser
ist, was bei einem erfindungsgemäßen Schließkopfdurchmesser realisierbar ist.
[0005] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0006] Die Ausgestaltung des Dichtrands nach Anspruch 2 mit halbkreisförmigem Querschnitt
ist besonders günstig im Hinblick auf das Strömungsverhalten und die Vermeidung von
Kavitation. Zugleich verspricht diese Ausbildung einen hohen Widerstand gegen Verschleiß
bzw. plastische Verformung, weil durch eine große Materialansammlung in der Umgebung
unmittelbar vor und hinter der Dichtlinie eine hohe mechanische Festigkeit besteht.
[0007] Gemäß den Unteransprüchen 3 bis 7 weist der Dichtrand eine scharf begrenzte Anlagekante,
eine Schneide auf, die aus zwei gegeneinander geneigten Fasen gebildet wird. Die Fasen
können dabei aus geraden Abschnitten oder konvexen Abschnitten ausgebildet sein. Konvexe
Abschnitte begünstigen das Ein- und Ausströmverhalten und helfen dadurch Kavitation
zu vermeiden. Günstigere Durchflussbeiwerte, die dadurch erreicht werden, bieten außerdem
die Möglichkeit, den erforderlichen Hub zu verkleinern.
[0008] Gemäß Anspruch 8 beträgt der zwischen den Tangenten an die Fasen in der Schneide
eingeschlossene Winkel 90° oder mehr aber weniger als 180°, vorzugsweise 140° bis
179°. Dadurch wird eine scharf begrenzte Anlageschneide gebildet.
[0009] Andrerseits ist die vor und hinter der Schneide liegende Materialansammlung bei diesen
relativ großen Winkeln groß genug, um auch hohe Aufschlagkräfte ohne starke plastische
Verformungen des vor und hinter der Schneide liegenden Materials aufnehmen zu können.
[0010] Gemäß den Ansprüchen 9 und 10 betragen die von den Tangenten an die Fasen in der
Schneide und von der den Anschlag bildenden Gehäusewand eingeschlossenen Winkel zwischen
0,5° und 20°. Aufgrund des relativ flachen Verlaufs beider Fasen ergibt sich wiederum
der Vorteil eines geringen Verschleißes bzw. geringer bleibender Verformungen der
den dichtenden Durchmesser darstellenden Schneide. Denn die vor und hinter der Schneide
liegende große Materialansammlung bewirkt eine hohe Festigkeit. Dadurch wird eine
Verlagerung des dichtenden Durchmessers verringert, so dass die Veränderung der Schließkräfte
im Betrieb ebenfalls minimiert wird.
[0011] Die Fasen können gemäß Anspruch 11 gleiche Winkel aufweisen. Durch die symmetrische
Abplattung der Schneide im Betrieb ist eine Verlagerung des dichtenden Durchmessers
nach innen oder außen möglich. Um immer eine ausreichende Schließkraft zu gewährleisten,
ist in diesem Fall eine ausreichende Durchmesserstufe vorzusehen.
[0012] Durch die Verwendung von gegenüber dem dichtenden Durchmesser außen liegenden Fasen
wird ein definierter Spalt gebildet, in dem der Kraftstoffdruck anliegt. Durch Variation
der Breite der Fase bzw. des dichtenden Durchmessers kann die an der Durchmesserstufe
nach Anspruch 1 in Schließrichtung wirkende Kraft nach Bedarf mehr oder weniger kompensiert
werden. Damit besteht eine einfache Möglichkeit, die von der Steuerventilfeder aufzubringende
erforderliche Schließkraft durch entsprechende Dimensionierung der Fase anzupassen.
[0013] Die Verwendung einer außen liegenden Fase hat auch den Vorteil, dass die Möglichkeit
besteht, die Auswirkung des zu erwartenden Verschleißes auf den dichtenden Durchmesser
durch eine günstige Wahl der Fasenwinkelkombination so zu beeinflussen, dass sich
im Betrieb durch Verschleiß eine Vergrößerung des dichtenden Durchmessers ergibt,
was gleichbedeutend einer Erhöhung der Schließkräfte ist. Dieses Ergebnis wird erzielt,
wenn die außenliegende Fase nach Anspruch 12 sehr flach und die innen liegende Fase
etwas steiler (α<β) verläuft. Bei einer Abflachung der Schneide durch plastische Verformung
gelangen nämlich zunächst die außen liegenden Fasenabschnitte mit geringerem lichtem
Abstand zur Anlagefläche in Kontakt mit der Anlagefläche der den Dichtsitz bildenden
Gehäusewand.
[0014] Umgekehrt lässt sich eine Verlagerung des dichtenden Durchmessers nach innen erzielen,
wenn gemäß Anspruch 13 die innen liegende Fase flacher verläuft als die außen liegende
Fase (α>β).
[0015] Außer dem Fasenwinkel kann die Form der Fase Einfluss auf die Verlagerungsrichtung
des dichtenden Durchmessers nehmen. Gemäß Anspruch 14 werden deshalb die Winkel der
Fasen und/oder ihre Form so gewählt, dass sich auf Grund des im Betrieb zu erwartenden
Verschleißes eine Vergrößerung des dichtenden Durchmessers ergibt. Dadurch wird einer
Verkleinerung der Schließkräfte im Betrieb entgegengewirkt.
[0016] Der Dichtrand liegt nach Anspruch 15 vorzugsweise auf einem Durchmesser, der dem
Führungsdurchmesser entspricht oder größer ist. Die Wahl des geeigneten Durchmessers
wird durch die durch die Steuerventilfeder und die Druckkräfte erzielbaren Schließkräfte
festgelegt. Mit der Wahl des Dichtranddurchmessers werden zugleich auch die Fasenbreiten
und damit die auf den Steuerkolben wirkenden Druckkräfte festgelegt.
[0017] Gemäß Anspruch 16 kann der Dichtrand auch auf einem Durchmesser liegen, der kleiner
als der Führungsdurchmesser ist.
[0018] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
Folgenden näher beschrieben.
[0019] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Querschnittsansicht eines Injektors mit einem Steuerventil zur Steuerung des
Ventilschließglieds;
- Fig. 2
- die Ausführung eines Steuerventils mit einem Steuerkolben nach dem Stand der Technik
gemäß Figur 2a, wobei Figur 2b ein Detail der Figur 2a darstellt;
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung eines Steuerventils nach der Erfindung;
- Fig. 4
- stellt, bestehend aus den Teilfiguren 4a bis 4d, verschiedene Ausführungsformen des
erfindungsgemäßen Ventilschließkopfs des Steuerventils dar.
[0020] Bei dem in Figur 1 im Längsschnitt dargestellten Injektor dient ein Steuerventil
1, das mit einem Steuerkolben 2 ausgebildet ist, zur Steuerung der Öffnungs- und Schließbewegungen
des Ventilschließglieds 20. Der Steuerraum 19 steht über eine Drossel mit einem Hochdruckkanal
in Verbindung, der unter Druck stehenden Kraftstoff enthält.
[0021] Durch das Steuerventil 1 kann der Steuerraum 19 druckentlastet werden, um eine Hubbewegung
des Ventilschließglieds 20 auszulösen, das dadurch von seinem Ventilsitz 23 abhebt.
Die Druckentlastung des Steuerraums 19 wird durch den Steuerkolben 2 des Steuerventil
1 gesteuert. Der Steuerkolben 2 ist mit einem Stellantrieb, zum Beispiel einem Anker
eines nicht weiter dargestellten Magnetventils verbunden. Durch Bestromung des Magnetventils
hebt der Steuerkolben 2 gegen die Kraft der Steuerventilfeder 24 von seinem Sitz ab
und gibt dadurch einen Niederdruckanschluss 16 frei. Mit der Freigabe des Niederdruckanschlusses
16 fällt der Druck in einem Druckraum 12, der über einen Hochdruckanschluss 15 mit
dem Steuerraum in Verbindung steht. Nach dem Bestromungsende drückt die Steuerventilfeder
24 den Steuerkolben 2 wieder dichtend an die Ventilplatte 14 an, die eine Gehäusewand
13 des Druckraums 12 darstellt. Der Druck im Druckraum 12 und Steuerraum 19 steigt
und damit die am Ventilschließglied 20 in Schließrichtung wirkende Kraft.
[0022] In der Figur 2, die aus den Figuren 2a und 2b besteht, ist der Steuerkolben 2 des
Steuerventils 1 im Bereich des Dichtsitzes dargestellt. Der Steuerkolben 2 wird in
einer Bohrung 3 längsbeweglich geführt. Die Bohrung 3 befindet sich im Steuerventilgehäuse
11. Der Steuerkolben 2 liegt mit einem Teilbereich der Stirnfläche 10 auf der Ventilplatte
14 an und überdeckt dichtend den Niederdruckanschluss 16. In der dargestellten Stellung
verhindert der Steuerkolben 2 den Übertritt von über einen Hochdruckanschluss 16 in
den Druckraum 12 geführtem Kraftstoff zum Niederdruckanschluss.
[0023] Figur 2b zeigt das in Figur 2a eingekreiste Detail. Nach einer gewissen Betriebsdauer
bildet sich durch plastische Verformung in Folge des Aufschlagimpulses oder durch
sonstigen Verschleiß, beispielsweise Kavitationserosion, ein Spalt, so dass die tatsächliche
Dichtzone 5 nach innen wandert. Da sich damit auch der dichtende Durchmesser nach
innen verlagert, entsteht durch den im Spalt wirkenden Kraftstoffdruck eine gegen
die Steuerventilfeder 24 gerichtete Druckkraft, welche den Steuerkolben 2 anheben
will. Dadurch wird die Dichtkraft geringer, die Dichtsitzleckage steigt mit unzulässiger
Änderung der Steuerzeiten und im Extremfall wird der Steuerkolben 2 sogar ganz angehoben,
was zum Versagen des Steuerventils 1 führt.
[0024] Figur 3 zeigt ein Steuerventil 1, das mit einem erfindungsgemäßen Steuerkolben 2
ausgebildet ist, dessen Schließkopf 4 mit einem Schließkopfdurchmesser 6 ausgebildet
ist, der größer ist als der Führungsdurchmesser 7, auf dem der Steuerkolben 2 in der
Bohrung 3 geführt ist. Die Durchmesserstufe 27, die dem Rücksprung vom Schließkopfdurchmesser
6 auf den Führungsdurchmesser 7 entspricht, liegt im Druckraum 12. Durch die an der
Durchmesserstufe 27 angreifenden Druckkräfte wird die Dichtkraft erhöht. Voraussetzung
ist, dass der Dichtrand 5 auf einem größeren Durchmesser liegt als der Führungsdurchmesser
7. Bei der Wahl des Dichtranddurchmessers 5 ist natürlich darauf zu achten, dass die
vom Magneten des Magnetventils aufzubringenden Anzugskräfte die von der Steuerventilfeder
24 und den an der Durchmesserstufe 27 wirkenden Druckkräften übersteigen können. Der
dichtende Durchmesser wird von der Gehäusewand 13 der Ventilplatte 14 und einer die
Stirnfläche 10 überragenden Schneide des Schließkopfs 4 gebildet, die durch zwei gegeneinander
geneigte Fasen 8 und 9 dargestellt wird. Die außenliegende Fase 8 ist dabei dem im
Druckraum 12 herrschenden Kraftstoffdruck ausgesetzt, so dass hier in Öffnungsrichtung
wirkende Druckkräfte wirken, die den an der Durchmesserstufe 27 wirkenden Druckkräften
entgegengesetzt sind. Durch die Fasenbreite der äußeren Fase lassen sich somit variabel,
ohne die Steuerventilfeder 24 zu ändern, unterschiedliche Dichtkräfte realisieren.
[0025] Des weiteren kann durch unterschiedliche Fasenwinkelkombinationen und Fasenformen
bestimmt werden, ob sich der dichtende Durchmesser im Betrieb durch plastische Verformung
oder sonstige Verschleißerscheinungen der Dichtschneide vergrößert oder verkleinert.
Der Dichtrand 5 bzw. die dichtende Schneide wird durch zwei gegeneinander geneigte
Fasen ausgebildet, eine außenliegende Fase 8 und eine innenliegende Fase 9. Die Tangenten
25 und 26 an die Fasen 9 und 10 in der Schneide bilden mit der Gehäusewand 12 einen
Winkel α und einen Winkel β. Die derart gebildeten Winkel liegen vorzugsweise im Bereich
zwischen 0,5° und 20°. Grundsätzlich sind aber auch beliebige andere Winkel denkbar.
Der Winkel zwischen den Tangenten ergibt sich vorzugsweise zu 179 bis 140 Grad, also
einem relativ stumpfen Winkel. Dieser relativ stumpfe Winkel hat den Vorteil, dass
einerseits eine scharf begrenzte Schneide mit einer Dichtlinie gebildet wird, die
den dichtenden Durchmesser definiert. Die vor und hinter der Schneide liegende Materialansammlung
ist aber auch groß genug, dass eine hohe Festigkeit erzielt wird, so dass die Abplattung
der Schneide im Betrieb durch plastische Verformung minimiert wird.
[0026] Die Winkel α und β können gleich groß gewählt werden. Durch unterschiedliche Wahl
der Winkel kann jedoch eine Verlagerungsrichtung des dichtenden Durchmessers festgelegt
werden. Es ist davon auszugehen, dass der dichtende Durchmesser sich in Richtung der
flacheren Fase verlagert, da der lichte Abstand zwischen Fase und Gehäusewandanschlag
dort geringer ist und bei einer plastischen Abplattung der Schneide die flacheren
Fasenabschnitte zuerst in Anlage gelangen. Wenn also eine Vergrößerung des dichtenden
Durchmessers im Betrieb erzielt werden soll, wird der Winkel α an der äußeren Fase
kleiner als der Winkel β an der inneren Fase zu wählen sein. Dadurch erhöht sich im
Laufe der Zeit die Dichtkraft, da die an der Durchmesserstufe 27 wirkende Druckkraft
in geringerem Maße kompensiert wird. Umgekehrt wird sich dagegen eine Verringerung
des dichtenden Durchmessers ergeben, wenn die innere Fase mit einem kleineren Winkel
β ausgebildet wird als der Winkel α der äußeren Fase beträgt.
[0027] Die Verlagerung des dichtenden Durchmessers kann aber auch noch von anderen Faktoren
abhängen. Es ist denkbar, dass die Verlagerung des dichtenden Durchmessers aufgrund
anderer Einflussfaktoren umgekehrt zu oben beschriebener Richtung verläuft. Entscheidend
ist offensichtlich, wie groß die Stützung der Fase durch das davor und dahinter anschließende
Werkstoffmaterial ist. Dabei kann auch die Form der Fase eine Rolle spielen.
[0028] Die Fasen können nicht nur mit geraden Abschnitten, sondern auch mit einem Radius
ausgebildet sein, wie die Figuren 4a, 4b und 4d zeigen. Bei der Ausbildung nach Figur
4a ist die außenliegende Fase konvex gekrümmt und die innere Fase besitzt einen geraden
Abschnitt. Bei der Ausbildung nach Figur 4b ist die außenliegende Fase mit einem geraden
Abschnitt und die innenliegende Fase 9 mit einem konvexen Abschnitt ausgebildet. Bei
der Ausbildung nach Figur 4c werden die Fasen von zwei geraden Abschnitten gebildet.
Bei der Ausbildung nach Figur 4d der Dichtrand 5 halbkreisförmig im Querschnitt.
Bezugszeichenliste
[0029]
- 1
- Steuerventil
- 2
- Steuerkolben
- 3
- Bohrung
- 4
- Schließkopf
- 5
- Dichtrand
- 6
- Schließkopfdurchmesser
- 7
- Führungsdurchmesser
- 8
- Fase, außen
- 9
- Fase, innen
- 10
- Stirnfläche
- 11
- Steuerventilgehäuse
- 12
- Druckraum
- 13
- Gehäusewand
- 14
- Ventilplatte
- 15
- Hochdruckanschluss
- 16
- Niederdruckanschluss
- 17
- Mündung
- 18
- Hochdruckkanal
- 19
- Steuerraum
- 20
- Ventilschließglied
- 21 22
- Ventilfeder
- 23
- Ventilsitz
- 24
- Steuerventilfeder
- 25
- Tangente, innen
- 26
- Tangente, außen
- 27
- Durchmesserstufe
1. Steuerventil (1), mit einem Druckraum (12), der einen Hochdruckanschluss (15) und
einen Niederdruckanschluss (16) besitzt, wobei die Mündung (17) des Niederdruckanschlusses
(16) in einer den Druckraum (12) begrenzenden, dem Schließkopf (4) eines in einer
Bohrung (3) axial verschieblich geführten, durch eine Steuerventilfeder (24) in Schließrichtung
belasteten Steuerkolbens (2) gegenüberliegenden Gehäusewand (13) angeordnet ist, die
einen Anschlag für den Schließkopf (4) bildet, wobei der Schließkopf (4) eine Stirnfläche
(10) mit einem Dichtrand (5) besitzt, mit dem der Schließkopf (4) an der Gehäusewand
(13) anliegt und den Mündungsbereich (17) des Niederdruckanschlusses (16) unter Bildung
einer Dichtgrenze dichtend überdeckt, und wobei der Schließkopf (4) unter Aufhebung
der Dichtgrenze in eine von der Gehäusewand (13) abgehobene Stellung versetzbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schließkopfdurchmesser (6) größer ist als der Führungsdurchmesser (7) des Steuerkolbens
(2), und dass die Durchmesserstufe (27), die dem Rücksprung vom Schließkopfdurchmesser
(6) auf den Führungsdurchmesser (7) entspricht, im Druckraum (12) liegt.
2. Steuerventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Dichtrand (5) im Querschnitt halbkreisförmig ausgebildet ist.
3. Steuerventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stirnfläche (10) des Schließkopfs (4) mit zwei gegeneinander geneigten Fasen
(8, 9) ausgebildet ist, die eine gegenüber der Stirnfläche (10) vorstehende Schneide
bilden.
4. Steuerventil nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fasen (8, 9) aus geraden Abschnitten gebildet sind.
5. Steuerventil nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fasen (8, 9) aus einem geraden, radial innen liegenden und einem konvexen, radial
außen liegenden Abschnitt gebildet sind.
6. Steuerventil nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fasen (8, 9) aus einem geraden, radial außen liegenden und einem konvexen, radial
innen liegenden Abschnitt gebildet sind.
7. Steuerventil nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fasen (8, 9) aus zwei konvexen Abschnitten gebildet sind.
8. Steuerventil nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der zwischen Tangenten (25, 26) an die Fasen (8, 9) in der Schneide eingeschlossene
Winkel 90 Grad oder mehr, aber weniger als 180 Grad, vorzugsweise zwischen 140 und
179 Grad beträgt.
9. Steuerventil nach einem der Ansprüche 3 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der von einer Tangente (26) an die außen liegende Fase (8) in der Schneide und von
der den Anschlag bildenden Gehäusewand (12) eingeschlossene Winkel α zwischen 0,5
Grad und 20 Grad beträgt.
10. Steuerventil nach einem der Ansprüche 3 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der von einer Tangente (25) an die innen liegende Fase (9) in der Schneide und von
der den Anschlag bildenden Gehäusewand (12) eingeschlossene Winkel β zwischen 0,5
Grad und 20 Grad beträgt.
11. Steuerventil nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Winkel α (27) und β (28) ungefähr gleich groß sind.
12. Steuerventil nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Winkel α (27) kleiner als der Winkel β (28) ist.
13. Steuerventil nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Winkel α (27) größer als der Winkel β (28) ist.
14. Steuerventil nach einem der Ansprüche 3 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Winkel α und β und/oder die Form der Fasen derart gewählt sind, dass sich auf
Grund des Verschleißes eine Vergrößerung des dichtenden Durchmessers ergibt.
15. Steuerventil nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Dichtrand (5) auf einem Durchmesser liegt, der dem Führungsdurchmesser (7) entspricht
oder größer ist.
16. Steuerventil nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Dichtrand (5) auf einem Durchmesser liegt, der kleiner als der Führungsdurchmesser
(7) ist.