[0001] Die Erfindung betrifft elektrische Leitungen, die aus zumindest einem elektrischen
Leiter, wie z. B. einem Draht oder einer Litze, bestehen, wobei dieser elektrische
Leiter von einer Ummantelung von einem elektrisch nicht leitfähigen Material, wie
z. B. Kunststoff, umgeben ist, gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Solche Leitungen
gibt es heutzutage als sogenannte Meterware in verschiedenen Ausführungsformen, so
z. B. Einzelleitungen, Paarleitungen und mehradrige Leitungen, wobei bei den mehradrigen
Leitungen insbesondere auf sogenannte Rasterstegleitungen hinzuweisen ist. Bei diesen
Rasterstegleitungen sind elektrische Leiter (Litze, Draht oder dergleichen) mit einem
lsoliermantel umgeben, wobei die einzelnen Isoliermantel der elektrischen Leitungen
über Verbindungen (z. B. in Stegform) verbunden sind. Damit ist gewährleistet, dass
mehrere Leitungen parallel in einem definierten Abstand zueinander angeordnet sind.
[0002] Werden solche elektrische Leitungen, egal welcher Bauart (Einzelleitung, Paarleitung,
Rasterstegleitung oder dergleichen) in rauhen Umgebungsbedingungen eingesetzt, besteht
die Gefahr, dass sich entlang der Leitung Längswasser bzw. Längsfeuchtigkeit einstellt.
Dies führt dazu, dass es bzw. sie sich in Richtung eines Kontaktteiles bewegt, das
im Regelfall am Ende der Leitung angeordnet ist. Bei einem solchen Kontaktteil kann
es sich um einen ein- oder mehrpoligen Stecker oder eine entsprechende Buchse handeln.
[0003] Die Problematik der Längswasserdichtheit ist besonders bei Fahrzeugen gegben, da
in die Kontakte eindringende Feuchtigkeit oder Wasser dort zu unerwünschten Effekten,
wie z. B. Unterbrechungen bzw. Kurzschlüssen, führt. Sind z. B. Sensoren, Aktuatoren,
Steuergeräte und dergleichen, die für die Funktion von Elementen innerhalb des Fahrzeuges
erforderlich sind, über solche Kontakte miteinander verbunden und liegt an dieser
Kontaktstelle aufgrund von eingedrungener Feuchtigkeit ein Fehler vor, kann es zu
unerwünschten Signalmessungen, Einstellungen oder sonstigen Steuerungen führen. Im
schlimmsten Fall haben diese Effekte sicherheitskritische Aspekte, so dass z. B. das
Steuergerät für die Motorregelung nicht mehr richtig funktioniert, dass ein Bremssystem
oder ein sonstiges Sicherheitssystem (wie z. B. der Airbag oder Gurtstraffer) komplett
ausfällt. Damit ist eine hohe Gefährdung der Insassen des Fahrzeuges und seiner Umwelt
gegeben.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die eingangs geschilderten Nachteile
zu vermeiden.
[0005] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass eine Dichtung um den Isoliermantel der elektrischen
Leitung herum angeordnet ist und die Dichtung kraftschlüssig mit dem Isoliermantel
verbindbar ist, insbesondere mittels einer Crimpverbindung dichtend mit dem Isoliermantel
verbunden wird. Die Dichtung selber hat einerseits den Vorteil und Wirkung, dass damit
eine Abdichtung der elektrischen Leitung gegenüber einem Gehäuse, in dem diese Leitung
eingesetzt ist, erfolgen kann. Gleichzeitig erfolgt dadurch die Abdichtung zwischen
dem Gehäuse und dem Isoliermantel der Leitung, so dass keine Feuchtigkeit in Richtung
eines Kontaktteiles, welches am Ende der Leitung angeordnet ist, eindringen kann.
Das Kontaktteil wird in an sich bekannter bzw. geeigneter Weise an dem elektrischen
Leiter der Leitung angeordnet, wobei in besonders vorteilhafter Weise zu einer Anordnung
der Crimpvorgang zu nennen ist. Das Ancrimpen der Dichtung auf dem Isoliermantel der
elektrischen Leitung hat darüber hinaus den Vorteil, dass die Materialpaarung Dichtung/lsoliermantel
keine Rolle spielt, da durch den mechanischen Kraft- und damit Formschluß die Dichtwirkung
in Längsrichtung erzielt wird. Außerdem besteht der Vorteil darin, dass handelsübliche
Dichtungen verwendet werden können, die mittels der Crimpverbindung auf dem Isoliermantel
festgelegt werden. Sonstige Befestigungen der Dichtung auf dem Isoliermantel (z. B.
Verklebungen) können entfallen, da sie im Regelfall nicht umweltverträglich sind.
Ein weiterer Vorteil einer als Einzelteil vorliegenden Dichtung und dem anschließenden
Ancrimpen der Dichtung auf dem lsoliermantel hat den Vorteil, dass dieser Vorgang
ohne weiteres automatisierbar ist. Außerdem besteht die Möglichkeit, eine derart vorbereitete
Leitung in schon bekannten Stecker- oder Buchsengehäusen zu verwenden. Bei einer Rasterstegleitung
ist darüber hinaus der Vorteil gegeben, dass die vorbereiteten Enden der Rasterstegleitung
gleichzeitig mit Dichtungen versehen werden können, die dann in einem nächsten Arbeitsschritt
ebenfalls gleichzeitig mit dem Isoliermantel vercrimpt werden. Dabei hat die Verwendung
von Rasterstegleitungen den Vorteil, dass ein Verpolen oder Vertauschen der einzelnen
Leitungen untereinander nicht mehr möglich ist.
[0006] Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass die Dichtung entweder
über ein separates Crimpteil (oder mehrere Crimpteile, insbesondere je nach Länge
der Dichtung) mit dem Isoliermantel verbunden werden kann. Das Crimpteil zur Befestigung
der Dichtung auf dem Isoliermantel kann aber auch von einem Kontaktteil, welches mit
dem elektrischen Leiter der Leitung verbunden werden soll, zur Verfügung gestellt
werden. Darüber hinaus ist es möglich, die Dichtung sowohl mittels eines Crimpbereiches
des Kontaktteiles als auch eines zusätzlichen weiteren Crimpteiles mit dem Isoliermantel
zu verbinden.
[0007] Die einzige Figur zeigt (oben im Schnitt und darunter in der Draufsicht) ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung, auf das diese jedoch nicht beschränkt ist.
[0008] Mit der Bezugsziffer 1 ist eine Rasterstegleitung bezeichnet, wobei hier das Ende
der Rasterstegleitung 1 gezeigt ist. Diese Rasterstegleitung 1 besteht aus Stegen
2 aus einem elektrisch nicht leitfähigen Material, wobei an den Längskanten der Stege
2 elektrische Leitungen 3 angeordnet sind. Die elektrischen Leitungen 3 weisen jeweils
einen elektrischen Leiter 4 (Draht, Litze oder dergleichen) auf, wobei die elektrischen
Leiter 4 von einem Isoliermantel 5 umgeben sind. Im Regelfall bilden Isoliermantel
5 und Stege 2 eine durchgehende elektrisch nicht leitfähige Verbindung. Bei diesem
bevorzugten und besonders vorteilhaften Ausführungsbeispiel wird nun der Isoliermantel
5 einer jeden Leitung 3 am Ende abisoliert, so dass der jeweilige elektrische Leiter
4 zum Vorschein kommt. Vor dem Abisolieren der Leitungen 3 werden die Endbereiche
der Stege 2 entfernt, insbesondere mittels eines Stanzverfahrens entfernt. Dies kann
gerade deshalb mit einem Stanzverfahren erfolgen, weil der Abstand der elektrischen
Leitungen 3 zueinander über die Stege 2 definiert festgesetzt ist.
[0009] Nachdem der Isoliermantel 5 entfernt und die Stege 2 teilweise im Endbereich entfernt
worden sind, kann eine Dichtung 6 (z.B. in Form einer Lippen- oder Profildichtung)
auf die Leitung 3 aufgeschoben werden, was im mittleren Bereich der Figur gezeigt
ist. Im rechten Bereich der Figur ist gezeigt, dass die Dichtung 6 mittels eines Crimpteiles
7 auf dem Isoliermantel 5 festgesetzt worden ist. Vor dem Aufbringen und Befestigen
der Dichtung 6 auf der Leitung 3 bzw. danach erfolgt die Anbringung eines Kontaktteiles
8 an dem freigelegten elektrischen Leiter 4, vorzugsweise wieder mit einer Crimpverbindung.
Dabei können der Crimp 9 des Kontaktteiles 8 und das Crimpteil 7 voneinander unabhängige
Teile sein. Alternativ dazu ist es denkbar, dass das Crimpteil 7 Bestandteil des Kontaktteiles
8 ist, wobei sich die geometrischen Abmessungen des Crimpes 9 nach dem Durchmesser
des elektrischen Leiters 4 und der Durchmesser des Crimpteiles 7 nach dem Durchmesser
der Dichtung 6 richten.
Bezugszeichenliste
[0010]
- 1.
- Rasterstegleitung
- 2.
- Stege
- 3.
- Leitungen
- 4.
- Elektrische Leiter
- 5.
- Isoliermantel
- 6.
- Dichtung
- 7.
- Crimpteil
- 8.
- Kontaktteil
- 9.
- Crimp
1. Elektrische Leitung (3), insbesondere Rasterstegleitung (1), mit zumindest einem elektrischen
Leiter (4), der von einem Isoliermantel (4) umgeben ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine Dichtung (6) um den Isoliermantel (4) herum angeordnet ist und die Dichtung
(6) kraftschlüssig mit dem Isoliermantel (4) verbindbar ist, wodurch eine Abdichtung
zwischen dem Isoliermantel (4) und der Dichtung (6) bewirkt wird.
2. Elektrische Leitung (3) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die kraftschlüssige Verbindung eine Crimpverbindung ist, wobei ein Crimpteil (7)
zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig radial um die Dichtung (6) angeordnet
ist.
3. Elektrische Leitung (3) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Crimpteil (7) zumindest ein separates Bauteil oder Bestandteil eines mit dem
elektrischen Leiter (4) zu kontaktierenden Kontaktteils (8) ist.
4. Elektrische Leitung (3) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtung (6) gleichzeitig mit dem Crimpteil (7) vercrimpbar ist, wenn der elektrische
Leiter (4) mit dem Kontaktteil (8) vercrimpt wird.
5. Elektrische Leitung (3) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtung (6) einen durchmessergrößeren Bereich zur Abdichtung gegenüber einem
sie umgebenden Bauteil und einen durchmesserkleineren Bereich zur radialen Aufnahme
des Crimpteils (7) bzw. der Krafteinwirkung aufweist.
6. Elektrische Leitung (3) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch die Anordnung der zumindest eine Dichtung (6) in einem Gehäuse eines zumindest ein
Kontaktteil (8) aufweisenden Steckverbinders.