[0001] Die Erfindung betrifft vereisungsfrei haltbare Mittel zum Führen von Medien gemäß
dem Oberbegriff von Patentanspruch 1, zahlreiche Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
vereisungsfrei haltbaren Mittel sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Heizelements
zur Ausbildung von vereisungsfrei haltbaren Mitteln.
[0002] Die Behinderung des öffentlichen Lebens durch Vereisung technisch genutzter Einrichtungen
insbesondere in den nördlichen Regionen von Europa, den USA und Kanada sowie von Russland
in den kalten Wintermonaten führt jährlich zu hohen Sachschäden sowie zu Ausfall und/oder
Verspätungen von öffentlichen Verkehrsmitteln und somit zusammengefasst zu großen
finanziellen Verlusten, weil es an einfachen, wirkungsvollen Systemen zur Enteisung
solcher Einrichtungen fehlt.
[0003] Zwar ist beispielsweise die Enteisung der Flügel insbesondere in ihrem vorderen Bereich
von Flugzeugen durch das Aufspritzen entsprechender Flüssigkeiten bekannt, jedoch
ist ein solches Vorgehen uneffektiv, personal- und zeitintensiv. Nichtsdestotrotz
wird ein solches Vorgehen auch beim Enteisen von Schifffahrtsrampen mangels effektiver
Alternativen häufig angewandt.
[0004] Eisfreie öffentliche Gehwege durch die Verlegung von elektrischen Heizdrähten unterhalb
der Betonoberflächen einzeln zu verlegender Gehwegplatten sind beispielsweise aus
der
US-A-3,626,149 bekannt. Die Idee wurde später aufgegriffen durch die
DE 28 33 025 A 1, die ein Bauelement vorschlägt mit einem wannenartig ausgebildeten Oberteil, einer
in dieses wannenartige Oberteil eingelegten Heizfolie und einer die Heizfolie hinterfütternden
Hartschaumschicht. Als mögliche Anwendungen des bekannten Bauelements wurden unter
anderem Terrassenplatten und Treppenstufen zu deren eisfreien Ausgestaltung offenbart.
[0005] Der Erfinder erkannte, dass die bekannten Vorschläge in der Praxis oft deshalb nicht
überzeugen konnten, da das öffentliche Leben weniger von eisfreien Gehwegen als von
auch bei widrigen Wetterverhältnissen weiterhin zu nutzenden technischen Einrichtungen
abhängig ist.
[0006] Ziel der Erfindung ist es daher, geeignete Mittel der Öffentlichkeit zur Verfügung
zu stellen, mit denen technische Einrichtungen auch bei widrigen Wetterverhältnissen
weiterhin zu nutzen sind.
[0007] Die Aufgabe wird durch vereisungsfrei haltbare Mittel zum Führen von Medien gelöst
mit
□ einer aus wärmeleitendem Material bestehende Nutzungsoberfläche,
wobei diese Mittel ferner umfassen:
■ eine aus gegossenem wärmeleitendem Material bestehende Strahlungsschicht auf deren
erste Seite die Nutzungsoberfläche unmittelbar benachbart gelegen ist,
■ Heizmittel zur Erwärmung der Strahlungsschicht, auf deren zweite Seite, gegenüberliegend
ihrer ersten Seite, die Heizmittel unmittelbar benachbart gelegen sind,
■ eine aus gegossenem wärmedämmendem Material bestehende Basisschicht, die zusammen
mit der Strahlungsschicht die Heizmittel ummantelt,
wobei mindestens eine Schicht aus Strahlungs- und Basisschicht an die Heizmittel
angegossen ist.
[0008] Erfindungsgemäß umfassen somit die Mittel, die vereisungsfrei gehalten werden können,
eine aus wärmeleitendem Material bestehende Nutzungsoberfläche, unter der unmittelbar
benachbart ein Heizelement positioniert ist, wobei dieses Heizelement eine aus gegossenem
wärmeleitendem Material bestehende Strahlungsschicht, Heizmittel, insbesondere elektrische
Heizmittel wie elektrische, beispielsweise mäanderförmig verlegte Heizleitungen oder
elektrische Heizfolien, sowie eine aus gegossenem wärmedämmendem Material bestehende
Basisschicht enthält. Die Heizmittel werden durch die Basisschicht und die Strahlungsschicht
ummantelt.
[0009] Hergestellt wird das unterhalb der Nutzungsoberfläche zu positionierende Heizelement,
in dem in eine passende Gießform als Negativform des zu erstellenden Heizelements
zunächst das gießfähig aufbereitete Material für die Strahlungsschicht in einer solch
vordosierten bzw. vorbestimmten Menge eingegeben wird, dass die Schichtdicke der auszubildenden
Strahlungsschicht einerseits möglichst gering ist, um die gewünschten wärmeleitenden
Eigenschaften zu erzielen, andererseits aber dick genug ist, um die notwendige physikalische
Belastbarkeit für den späteren Gebrauch des Heizelements und - sofern gewünscht -
dir erforderliche elektrische Isolierung zu gewährleisten.
[0010] Auf den Flüssigkeitsspiegel des noch nicht getrockneten Materials für die Strahlungsschicht
werden nun die Heizmittel in der gewünschten Art und Weise verlegt und eingebettet.
Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die Heizmittel lufteinschlussfrei mit dem
Material für die Strahlungsschicht in Kontakt stehen.
[0011] Anschließend wird das gießfähig aufbereitete Material für die Basisschicht in einer
vordosierten bzw. vorbestimmten Menge in die Gießform gegeben, so dass eine lufteinschlussfreie
Ummantelung der Heizmittel mit dem Material für die Strahlungsschicht und für die
Basisschicht sichergestellt ist. Es wird so deutlich, dass mindestens eine Schicht
aus Strahlungs- und Basisschicht an die Heizmittel angegossen ist. Im Ergebnis ist
so ein einstückiges Heizelement aus Strahlungs- und Basisschicht mit durch diesen
Schichten ummantelten Heizmitteln möglich.
[0012] In einer bevorzugten Verfahrensergänzung wird ein flexibler Stempel beispielsweise
aus Schaumstoff oder Gummi auf den Flüssigkeitsspiegel der zuletzt ausgebildeten Schicht
mit hohem Druck aufgesetzt, um die Materialien für die Strahlungsschicht und/oder
für die Basisschicht zu komprimieren und gegebenenfalls entstandene Luftblasen herauszupressen.
Vor der abschließenden Entformung des dann fertig gestellten Heizelements erfolgt
seine zumindest teilweise Trocknung und/oder Härtung. Nach der Entformung werden die
Heizelemente ggf. endgetrocknet und/oder -gehärtet.
[0013] Als Alternative zu der vorstehend beschriebenen Herstellweise ist es genauso möglich,
die Schichten in umgekehrter Reihenfolge in einer dahingehend geändert gestalteten
Gießform auszubilden.
[0014] Bei dem Heizelement liegt das Verhältnis des Wärmedurchgangswiderstandes der Strahlungsschicht
k
(Strahlungsschicht) zum Wärmedurchgangswiderstand der Basisschicht k
(Basisschicht), das ist k
(strahlungsschicht):k
(Basisschicht), idealerweise in einem Bereich von 1:10 bis 1:1000 und bevorzugt in einem Bereich
von 1:20 bis 1:50, wobei der Wärmedurchgangswiderstand k jeweils definiert ist als
Quotient aus jeweiliger Schichtdicke d und Schichtwärmeleitfähigkeit λ: k=d/λ. Die
Wärmeleitfähigkeit λ ist in diesem Zusammenhang ein Maß für die Wärme, die je Sekunde
durch eine Schicht mit der Fläche von 1 cm
2 und der Dicke von 1 cm fließt, wenn zwischen den beiden Seiten der Schicht ein Temperaturunterschied
von 1 K besteht.
[0015] Es ist vorteilhaft, das Heizelement so auszubilden, dass die Strahlungsschicht eine
wesentlich geringere Schichtdicke als die Basisschicht aufweist. Als wesentlich geringer
im Sinne der vorliegenden Schrift gilt die Schichtdicke der Strahlungsschicht insbesondere
dann, wenn sie weniger als ein Viertel der Schichtdicke der Basisschicht ausmacht.
Dabei hat es sich gezeigt, dass hervorragende Eigenschaften des Heizelements vor allem
dann zu beobachten sind, wenn die Strahlungsschicht eine Schichtdicke in einem Bereich
von 2 mm bis 10 mm und bevorzugt in einem Bereich von 2 mm bis 5 mm und die Basisschicht
eine Schichtdicke in einem Bereich von 7 mm bis 40 mm und bevorzugt in einem Bereich
von 15 mm bis 25 mm hat.
[0016] Bevorzugt weist die Strahlungsschicht eine höhere spezifische Masse als die Basisschicht
auf, wobei sich für die Strahlungsschicht eine spezifische Masse in einem Bereich
von 1 bis 2,5 g/cm
3 und für die Basisschicht eine spezifische Masse in einem Bereich von 0,03 bis 1 g/cm
3 und besonders von 0,3 bis 0,9 g/cm
3 bewährt hat. Diese unterschiedlichen spezifischen Massen von Strahlungs- und Basisschicht
lassen sich in erster Linie durch die Verwendung unterschiedlicher Füllstoffe mit
unterschiedlichen Zugabemengen realisieren. Für die Basisschicht finden bevorzugt
einer oder mehrere aufgeschäumte Füllstoffe wie Glasschaumkugeln, aufgeschäumter Ton
und Leca® Verwendung, wobei es auch möglich ist, dass die Basisschicht vollständig
aus einem aufgeschäumten Kunststoffmaterial besteht. Für die Strahlungsschicht ist
es möglich, auf Füllstoffe ganz zu verzichten oder einen oder mehrere der folgenden
Füllstoffe einzusetzen: Steinbruch, Steinmehl, Ton, Kaolin und bevorzugt wegen seiner
Brand dämmenden Wirkung Trialuminiumhydrat. Als Bindemittel eignen sich für die Strahlungs-
wie für die Basisschicht einer oder mehrere Vertreter aus den folgenden Reaktionsharzbindemitteln,
wie z.B. Epoxyd-, Polyurethan-, Phoran-, Acrylat-, Polyester-, Phenolharz.
[0017] Als Heizmittel bieten sich für die erfindungsgemäßen Heizelemente elektrische Heizfolien
oder elektrische Heizleitungen an, wobei sowohl die Heizfolien wie auch die Heizleitungen
mit Anschlussmitteln beispielsweise in Form von Buchsen zur elektrischen Versorgung
mit Strom aus dem öffentlichen Versorgungsnetz oder eines vorgeschalteten Transformators
versehen sind. Sehr gute Testergebnisse konnten dabei mit an den Heizmitteln anliegenden
Versorgungsspannungen von 110 und 220 V (Wechselspannung) sowie 12, 24 und 40 V (Gleichspannung)
gemacht werden. Kommen Heizleitungen zum Einsatz, sind diese bevorzugt mäanderförmig
zwischen Strahlungs- und Basisschicht verlegt. Durch die bevorzugten elektrisch isolierenden
Eigenschaften des Materials mindestens für die Strahlungsschicht können die Heizleitungen
- bei Bedarf und ausreichender Dicke der Strahlungsschicht - auch ohne die bisher
üblichen Heizleitungsisolierungen durch PVC, Teflon, Silikon o.ä. verwendet werden.
[0018] In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Heizelemente mit Komponenten zur Verbindung
einer Mehrzahl von Heizelementen in flächiger Form versehen. Dieses ist insbesondere
dann der Fall, wenn die Heizelemente in Mattenform miteinander verbunden sein sollen.
Die Komponenten können dann beispielsweise in Form eines Gitters, Netzes, Gewebes,
Vlieses oder einer Folie ausgebildet sein, wobei sie im Falle ihrer elektrischen Leitfähigkeit
gleichzeitig als Heizmittel genutzt werden können. Auch ist es möglich, die Komponenten
zur Verbindung einer Mehrzahl an Heizelementen
- zumindest teilweise an den Seitenflächen der Strahlungsschicht und/oder der Basisschicht
zu befestigen,
- im Querschnitt der Strahlungsschicht und/oder der Basisschicht einzubetten,
- als Verbindungsschicht auszubilden, die zwischen der Stralhlungsschicht und den Heizmitteln
und/oder zwischen der Basisschicht und/oder den Heizmittel positioniert ist.
[0019] Wegen der möglichst hohen Wärmeleitfähigkeit der Strahlungsschicht einerseits und
der möglichst hohen Wärmedämmfähigkeit der Basisschicht andererseits besitzen die
unterhalb der Nutzungsoberfläche zu positionierende Heizelemente einen außergewöhnlich
hohen Wirkungsgrad, weil die Wärmeenergie nahezu vollständig über die Strahlungsschicht
an die Nutzungsoberfläche abgegeben wird, während der Wärmeverlust über die Basisschicht
minimal ist. In Vergleichsuntersuchungen konnte bei der Enteisung einer Auffahrrampe
einer RoRo-Fähre einerseits mittels konventioneller Konvektionsheizsysteme und andererseits
mit den vorgeschlagenen Heizelementen eine Reduzierung des Energiebedarfs um 60 %
festgestellt werden. Es ist dabei möglich, die Heizelemente mit Thermostaten zu versehen,
welche in Abhängigkeit vom Erreichen einer voreinzustellenden Oberflächentemperatur
der Nutzungsoberfläche die Energiezufuhr zu den Heizelementen regeln.
[0020] Die vereisungsfrei haltbaren Mittel zum Führen von Medien werden in einer ersten
Ausführungsform als Rohrleitungen zum Führen von Flüssigkeiten, insbesondere zum Führen
von Wasser, ausgestaltet. In diesem Fall kann die Nutzungsoberfläche an die Außenhaut
von metallischen oder Kunststoffrohren anliegen, um die konventionell verlegten Rohre
eisfrei zu halten. Insbesondere ist jedoch daran gedacht, die Nutzungsoberfläche selbst
als Innenfläche eines Rohres auszugestalten, durch das eine Flüssigkeit geleitet werden
kann, womit die Nutzungsoberfläche der vorgeschlagenen vereisungsfrei haltbaren Mittel
im direkten Kontakt mit der Flüssigkeit steht. Die Heizmittel sind beispielsweise
als elektrische Leitungen in Schlaufenform, schraubenartig oder mäanderformig um die,
die Nutzungsoberfläche ummantelnde Strahlungsschicht verlegt. Nach außen abgeschlossen
wird das vereisungsfreie Rohr durch die Basisschicht. Mehrere Rohre können durch passende
Steckverbindungen, mit denen auch der elektrische Kontakt der zugehörigen elektrischen
Heizmittel bewerkstelligt wird, aneinander gesteckt werden.
[0021] Eine weitere Ausführungsform für die vereisungsfrei haltbaren Mittel zum Führen von
Medien sind Auffahrrampen, insbesondere solche von RoRo-Fähren, über die Fahrzeuge
in das Innere der Schiffe gelangen können bzw. die Schiffe auch wieder verlassen können.
Unterhalb der als Fahrtwege ausgeführten Nutzungsoberflächen können die Heizmittel
über die Strahlungsschichten die Fahrtwege passierbar halten, selbst wenn stärkster
Eisregen auf die Rampen niederfällt. In einer besonderen Variante sind auch die Anlenkkomponenten
für die Rampen mittels der Heizmittel vor Vereisung geschützt.
[0022] Ebenfalls in den Bereich der kaufmännischen Schifffahrt fällt eine dritte Ausführungsform
für die vereisungsfrei haltbaren Mittel zum Führen von Medien. Einlassungen in Schiffsböden
(so genannte Schildkröten), wie sie beispielsweise.auf den Autodecks von RoRo-Fähren
zur Sicherung von Fahrzeugen zu finden sind, werden mittels der Heizmittel, die unterhalb
und die Einlassungen decksseitig umschließend vorgesehen sind, vereisungsfrei gehalten.
Die Einlassungen dienen der Führung der Enden von Sicherungstauen und/oder Sicherungsketten
hin zu Aufnahmen, wo diese Sicherungstaue /-ketten verankert werden. Dank der erfindungsgemäßen
Mittel können im Hafen die Sicherungstaue und/oder Sicherungsketten auch problemlos
wieder gelöst werden.
[0023] Eine weitere Ausführungsform für die vereisungsfrei haltbaren Mittel zum Führen von
Medien sind vereisungsfreie Weichen für den Schienenverkehr. In diesem Fall werden
die Heizelemente so gestaltet, dass sie zwischen die Schwellen gegebenenfalls berührungslos
unmittelbar unterhalb der Gleise im Schotterbett eingepasst werden können, wobei die
Strahlungsschicht in Richtung der Gleise orientiert ist. Selbst vereiste Weichen können
so nach kürzester Zeit wieder in Betrieb gesetzt, nachdem die erfindungsgemäßen Mittel,
genauer die zugehörigen Heizmittel, die in diesem Fall die Beweglichkeit der Weichenzungen
innerhalb ihrer Lagerungen von Eisenbahnweichen garantieren sollen, eingeschaltet
wurden.
[0024] Mit den folgenden Figuren erfindungsgemäßer Beispiele soll die Erfindung weitergehend
veranschaulicht werden:
[0025] In Figur 1 ist als erste Ausführungsform der vereisungsfrei haltbaren Mittel zum
Führen von Medien eine Rohrleitung (12) dargestellt, die in dieser Form zum Führen
von Flüssigkeiten, beispielsweise von Wasser, geeignet ist. Das Äußere der Rohrleitung
(12) wird durch die als tragendes Element ausgeführte Basisschicht (5) gebildet, in
deren Innenwandung die schraubenartig eingefügten elektrischen Heizleitungen (3) vorgesehen
sind. In Richtung des Inneren der Rohrleitung (12) fügt sich an die elektrischen Heizleitungen
(3) die Strahlungsschicht (2), an die unmittelbar benachbart die Nutzungsschicht mit
der die Rohrinnenwandung ausmachende Nutzungsoberfläche (15) angrenzt. Da die elektrischen
Heizleitungen (3) auch in dieser Ausführungsvariante ohne Isolierungsummantelung vorgesehen
sein können, sind Basis- und Strahlungsschicht (5, 2) aus elektrisch isolierendem
Material gefertigt. Ferner handelt es sich bei dem Material für die Basisschicht (5)
um eine gießfähig aufzubereitende, wärmedämmende Mischung auf Polyesterharzbasis,
in die anorganische Füllstoffe eingebunden sind. Die Strahlungsschicht (2) und die
Nutzungsschicht mit ihrer abschließenden Begrenzungsoberfläche als Nutzungsoberfläche
(15) bestehen aus wärmeleitendem Material; hier in beiden Fällen auf Epoxydharzbasis.
Die Enden der Rohrleitungen (12) sind mit - nicht dargestellten - elektrischen Verbindungselementen
versehen, die mit den elektrischen Heizleitungen (3) verbunden sind und mit denen
zwei Rohrleitungen (12), kraftschlüssig und die elektrischen Heizleitungen (3) zweier
Rohrleitungen (12) miteinander elektrisch verbindend, lösbar und abdichtend aneinander
gesteckt werden können.
[0026] In Figur 2a ist eine Einlassung (7) in einen Schiffsboden (6) - eine so genannte
Schildkröte - als eine weitere Ausführungsform der vereisungsfrei haltbaren Mittel
zum Führen von Medien dargestellt. Die Einlassung (7) umfasst in diesem Fall vier
stemenförmig auseinander laufende, sich verjüngende Finger mit einer Zentralöffnung.
Figur 2b zeigt einen Ausschnitt der Einlassung (7) entlang der Linie A-A aus Figur
2a als senkrechter Schnitt durch einen Finger der Einlassung (7). Laut dieser Schnittdarstellung
erstreckt sich die Einlassung (7) zwischen zwei sich gegenüberliegenden vorspringenden
Nasen (8), unterhalb derer sich die Einlassung (7) höhlenartig verbreitert. Der untere
Boden der Einlassung (7) und gegebenenfalls hier auch noch Teile der Seitenwandung
werden durch die Nutzungsoberfläche (15) der vorgeschlagenen vereisungsfrei haltbaren
Mittel ausgekleidet. Unterhalb der Nutzungsoberfläche (15) befinden sich in dieser
Reihenfolge zunächst die Strahlungsschicht (2), die Heizmittel hier in Form einer
elektrischen Heizfolie (4) und die Basisschicht (5). Während Nutzungsoberfläche (15)
und Strahlungsschicht (2) aus wärmeleitendem Material bestehen, um in die Einlassung
(7) eingelaufenes Wasser bei Eisbildung bei eingeschalteter Heizfolie (4) wieder auftauen
zu können bzw. am Vereisen zu hindern, besteht die Basisschicht (5) aus wärmedämmenden
Material zur thermischen Entkoppelung der Heizmittel (4) vom restlichen Schiffsboden.
Zur Sicherung von Fahrzeugen werden mittig in die Einlassungen (7) die metallbeaufschlagten,
mit einem Endkopf versehenen Enden (9) von Sicherungstauen/-ketten eingefügt, die
dann zu den Aufnahmen am Ende der sich verjüngenden Finger der Einlassung (7) geführt
werden können.
[0027] Figur 3a zeigt einen Gleisstrang (13) einer nicht weiter dargestellten Eisenbahnweiche,
wobei der Gleisstrang (13) auf Schwellen (14) gelagert ist, zwischen denen mindestens
ein Heizelement (1) vorgesehen ist. Entsprechend Figur 3b ist das Heizelement (1)
mit in Richtung des Gleisstrangs (13) orientierter Strahlungsschicht (2), den Heizmitteln
hier in Form von elektrischen Heizleitungen (3) und der das Heizelement (1) tragenden
Basisschicht (5) unmittelbar benachbart unterhalb des Gleisstrangs (13) positioniert,
wobei die Oberfläche des Gleisstrangs (13) die Nutzungsoberfläche (15) der vorgeschlagenen
vereisungsfrei haltbaren Mittel zum Führen von Medien - das ist hier der innerhalb
seiner Lagerungen geführte Gleisstrang (13) einer Weichenzungen bzw. der die Räder
eines Waggons bzw. einer Lokomotive führende Gleisstrang (13) einer Weiche - darstellt.
Figur 3b sind überdies die Temperaturlinien zu entnehmen, mit denen ein Auftauen einer
bereits vereisten Eisenbahnweiche ermöglicht wird.
[0028] Figur 4 zeigt eine Gießform (10) zur Herstellung eines unterhalb der Nutzungsoberfläche
(15) zu positionierenden Heizelements (1). In die Gießform (10) sind in dieser Reihenfolge
zunächst das Material für die Strahlungsschicht (2), die Heizmittel hier in Form von
elektrischen Heizleitungen (3) zusammen mit den nicht dargestellten Buchsen zum späteren
Anschluss der Heizleitungen (3) an elektrische Versorgungsleitungen, und schließlich
das Material für die Basisschicht (5) eingefüllt worden. Oberhalb der Gießform (10)
ist ein Stempel (11) dargestellt, der in Richtung des dargestellten Pfeils bündig
passend in die Gießform (10) einführbar gestaltet ist.
Begriffsliste:
[0029]
(1) Heizelement
(2) Strahlungsschicht
(3) elektrische Heizleitungen
(4) elektrische Heizfolien
(5) Basisschicht
(6) Schiffsboden
(7) Einlassung
(8) vorspringende Nase zur Sicherung des Endes eines Sicherungstaus (einer Sicherungskette)
(9) Ende von Sicherungstau /-kette
(10) Gießform
(11) Stempel
(12) Rohrleitung
(13) Gleisstrang
(14) Schwelle
(15) Nutzungsoberfläche
1. Vereisungsfrei haltbare Mittel zum Führen von Medien mit
□ einer aus wärmeleitendem Material bestehende Nutzungsoberfläche (15),
dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel femer umfassen:
■ eine aus gegossenem wärmeleitendem Material bestehende Strahlungsschicht (2), auf
deren erste Seite die Nutzungsobertläche (15) unmittelbar benachbart gelegen ist,
■ Heizmittel (3, 4) zur Erwärmung der Strahlungsschicht (2), auf deren zweite Seite,
gegenüberliegend ihrer ersten Seite, die Heizmittel (3, 4) unmittelbar benachbart
gelegen sind,
■ eine aus gegossenem wärmedämmendem Material bestehende Basisschicht (5), die zusammen
mit der Strahlungsschicht (2) die Heizmittel (3,4) ummantelt,
wobei mindestens eine Schicht aus Strahlungs- und Basisschicht (2, 5) an die Heizmittel
(3, 4) angegossen ist.
2. Vereisungsfrei haltbare Mittel nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel ausgesucht sind aus der Liste, umfassend:
■ Rohrleitungen (12) zum Führen von Flüssigkeit, insbesondere von Wasser,
■ Auffahrrampen, insbesondere Rampen von RoRo-Fähren zum Führen von Fahrzeugen auf
die Fähre hinauf bzw. von der Fähre hinunter,
■ Gleisstränge (13) zum Führen von Weichenzungen innerhalb ihrer Lagerungen von Eisenbahnweichen,
■ Einlassungen (7) in Schiffsböden (6) - so genannte Schildkröten - zur Führung der
Enden (9) von Sicherungstauen/-ketten in die dafür vorgesehenen Aufnahmen.
3. Vereisungsfrei haltbare Mittel nach einem der Patentansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Strahlungsschicht (2) eine wesentlich geringere Schichtdicke als die Basisschicht
(5) aufweist: d(2)«d(5).
4. Vereisungsfrei haltbare Mittel nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Strahlungsschicht (2) eine höhere spezifische Masse als die Basisschicht (5)
aufweist.
5. Vereisungsfrei, haltbare Mittel nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Material mindestens der Strahlungsschicht (2) elektrisch isolierende Eigenschaften
aufweist.
6. Vereisungsfrei haltbare Mittel nach einem der Patentansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizmittel elektrische Heizleitungen (3) umfassen.
7. Vereisungsfrei haltbare Mittel nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizmittel elektrische Heizleitungen (3) ohne elektrische Isoliermittel umfassen.
8. Vereisungsfrei haltbare Mittel nach einem der Patentansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizmittel elektrische Heizfolien (4) umfassen.
9. Vereisungsfrei haltbare Mittel nach einem der Patentansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass das Material der Strahlungsschicht (2) und/oder der Basisschicht (5) eines oder mehrere
Reaktionsharzbindemittel enthält, ausgewählt aus der Liste, umfassend:
Epoxyd-, Polyurethan-, Phoran-, Acrylat-, Polyester-, Phenolharz.
10. Verfahren zur Herstellung eines unterhalb der Nutzungsoberfläche (15) zu positionierenden
Heizelements (1), bestehend mindestens aus Strahlungsschicht (2), Heizmittel (3, 4)
und Basisschicht (5), zur Ausbildung von vereisungsfrei haltbaren Mitteln nach einem
der Patentansprüche 1 bis 9 umfassend:
(i.) Bereitstellen einer Gießform (10),
(ii.) Aufbereitung eines Materials in gießfähiger Form für die Strahlungsschicht (2)
und Eingeben einer vordosierten Menge dieses Materials in die Gießform (10),
(iii.) Ausbreitung der Heizmittel (3, 4) auf den Flüssigkeitsspiegel des noch nicht
getrockneten Materials für die Strahlungsschicht (2) zur lufteinschlussfreien Kontaktierung
der Heizmittel (3, 4) mit dem Material für die Strahlungsschicht (2),
(iv.) Aufbereitung eines Materials in gießfähiger Form für die Basisschicht (5) und
Eingeben einer vordosierten Menge dieses Materials in die Gießform (10) zur lufteinschlussfreien
Ummantelung der Heizmittel (3, 4) mit dem Material für die Strahlungsschicht (2) und
die Basisschicht (5),
(v.) Entformen des zumindest angetrockneten und/oder gehärteten Heizelements (1).
11. Verfahren zur Herstellung eines Heizelements (1) nach Patentanspruch 10 umfassend
den zusätzlichen Verfahrensschritt nach (iv.) und vor (v.):
(vi.) Einpressen des noch nicht getrockneten und/oder gehärteten Materials für die
Basisschicht (5) in die Gießform (10) mittels eines filexiblen Stempels (11).