[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung wenigstens eines Tabakstrangs,
wobei ein Tabakstrom auf einem Fließbett in einem Fließbettraum in Richtung eines
Faserbeschleunigungselements verdichtet wird, so dass sich ein Vlies bildet, und einzelne
Fasern des Tabakstroms im Wirkbereich eines Faserbeschleunigungselements in Richtung
einer Saugstrangvorrichtung beschleunigt werden. Die Erfindung betrifft ferner eine
Einrichtung zur Herstellung wenigstens eines Tabakstrangs, umfassend ein Fließbett
in einem Fließbettraum, eine Saugstrangvorrichtung und ein Faserbeschleunigungselement
zur Erzeugung eines Luftstroms in Richtung der Saugstrangvorrichtung. Schließlich
betrifft die Erfindung ein Luftsystem zur Druckluftversorgung einer Einrichtung der
Tabak verarbeitenden Industrie.
[0002] Ein Verfahren und eine Einrichtung zur Herstellung wenigstens eines Tabakstrangs
sind beispielsweise aus der europäischen Patentanmeldung EP 1 174 046 A2 bekannt.
Dabei wird Tabak einer Nadelwalze zugeführt, die Tabakfasern aus einem Stauschacht
entnimmt. Eine Ausschlägerwalze schlägt dann die Tabakfasern aus der Nadelwalze aus.
Die Tabakfasern gelangen auf ein Fließbett, das in Fließrichtung ein abnehmendes Gefälle
aufweist, wodurch sich die Tabakfasern im unteren Abschnitt des Fließbetts zu einem
Vlies verdichten. Zur Belüftung und zum Transport des Tabakstroms sind im Fließbett
Luftdurchtrittsöffnungen vorgesehen, die einen Luftstrom zwischen dem Fließbett und
dem Tabakstrom erzeugen.
[0003] Die eingeführte Luft gelangt in einen Wälzraum, aus dem überschüssige Luft abgeführt
wird. Eine weitere Förderung des Tabakstroms geschieht durch Eintrag von Druckluft
in Richtung des Tabakstroms. Die dabei eingetragene Luft wird ebenfalls im Wesentlichen
aus dem Wälzraum abgesaugt.
[0004] Eine Vereinzelung der Tabakfasern im Tabakstrom geschieht durch ein Faserbeschleunigungselement,
das, insbesondere mittels eines Luftstroms, die Fasern einzeln aus dem Tabakstrom
reißt und in Richtung einer Saugstrangvorrichtung beschleunigt.
[0005] Durch die Absaugung der Luft aus dem Wälzraum entsteht ein Druck, der durch eine
Regelung der Absaugung konstant gehalten wird. Um eine optimale Abstimmung der durch
die Nebenluftöffnungen eintretenden Luftmenge auf die von der Vorrichtung geförderte
Tabakmenge zu erreichen, wird der Sollwert dieser Regelung in Abhängigkeit von der
Maschinendrehzahl nachgeführt.
[0006] Die aus dem Wälzraum abgeführte Luft wird einem Umluftsystem zugeführt, das einen
Teil der abgeführten Luft wieder dem Tabakstrom im Fließbettraum bzw. dem Faserbeschleunigungselement
zuführt. Auf dem Weg durch das Umluftsystem wird die aus dem Wälzraum abgeführte Luft
vor der Wiederverwendung entstaubt.
[0007] Die Benutzung des Umluftsystems erfordert einen hohen Luftdurchsatz im Fließbettraum
und im Wälzraum. Zudem erwärmt sich die umgewälzte Luft im Umluftsystem. Dadurch kann
sich eine unerwünschte Austrocknung und Erwärmung der Tabakfasern im Fließbettraum
der Einrichtung ergeben.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Einrichtung zur
Herstellung wenigstens eines Tabakstrangs sowie ein Luftsystem zur Verfügung zu stellen,
wobei wenig Luft verbraucht wird und Tabakfasern im Wesentlichen nicht erwärmt oder
getrocknet werden.
[0009] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung wenigstens eines Tabakstrangs,
wobei ein Tabakfasern umfassender Tabakstrom aus einem Fließbett in Richtung eines
Faserbeschleunigungselements verdichtet wird, so dass sich ein Vlies bildet, und die
Fasern des Tabakstroms im Wirkbereich eines Faserbeschleunigungselements in Richtung
einer Saugstrangvorrichtung beschleunigt werden, wobei sämtliche in den Fließbettraum
eingetragene Luft über die Saugstrangvorrichtung abgeführt wird.
[0010] In Richtung des Tabakstroms weist das Fließbett ein abnehmendes Gefälle auf, so dass
der Fluss des Tabakstroms verlangsamt wird. Hierdurch bildet sich ein Vlies.
[0011] Vorteilhafterweise ist es bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen, dass die
Verdichtung des Tabakstroms durch Abbremsen auf dem Fließbett geschieht.
[0012] Im Bereich des Fließbetts werden einzelne Fasern des Tabakstroms im Wirkbereich eines
Faserbeschleunigungselements in Richtung einer Saugstrangvorrichtung beschleunigt
und vorzugsweise vereinzelt. Zusammen mit dem Tabakstrom wird sämtliche in den Fließbettraum
eingetragene Luft über die Saugstrangvorrichtung abgeführt.
[0013] Hierdurch erübrigt sich die Notwendigkeit für einen Wälzraum. Da auch bei bekannten
Verfahren zur Herstellung eines Tabakstrangs die von der Saugstrangvorrichtung benötigte
Saugluft aus dem Fließbettraum entnommen wird und sich der Luftdurchsatz durch die
Saugstrangvorrichtung gegenüber bekannten Modellen nicht verändert, ist der Luftdurchsatz
durch den Fließbettraum bei dem erfindungsgemäßen Verfahren um die ansonsten aus dem
Wälzraum abgeführte Luftmenge geringer.
[0014] Weiterhin entfällt der Gebrauch eines Umluftsystems, so dass im Wesentlichen keine
Erwärmung der Luft und damit der Tabakfasern stattfinden kann.
[0015] Die Beschleunigung der einzelnen Fasern des Tabakstroms im Bereich eines Faserbeschleunigungselements
in Richtung der Saugstrangvorrichtung hat den Vorteil, dass die Geschwindigkeit der
beschleunigten Tabakfasern an die Geschwindigkeit der Saugstrangvorrichtung angepasst
werden kann, wodurch sich die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Tabak an der Saugstrangvorrichtung
zur Weiterbeförderung haften bleibt.
[0016] Eine vorteilhafte Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass
das Beschleunigen im Wirkbereich des Faserbeschleunigungselements mittels eines ersten
Luftstroms geschieht. Hierdurch wird gegenüber mechanischen Faserbeschleunigungselementen
sowohl die Gefahr einer Verstopfung verringert, als auch die Gefahr der Beschädigung
von Tabakfasern minimiert.
[0017] Für den Fall, dass die Beschleunigung der Tabakfasern mittels eines erstens Luftstroms
geschieht, ist vorgesehen, dass die Fasern des Tabakstroms durch das Beschleunigen
mittels des ersten Luftstroms vereinzelt werden. Die Beschleunigung von Tabakfasern
aus einem Tabakvlies mittels eines Luftstroms hat sich als besonders effektives Mittel
zur Vereinzelung von Tabakfasern erwiesen. Eine gute Vereinzelung der Tabakfasern
ist Vorraussetzung für eine homogene Massebelegung des Tabakstranges.
[0018] Dies lässt sich daraus erklären, dass Inhomogenitäten in der Schüttung des Tabakguts
schon bei der Vliesbildung ausgeglichen werden, so dass sich ein Vlies von homogener
Dichte bildet. Das homogene Vlies wird dann an das Faserbeschleunigungselement herangeführt,
wobei jeweils die vordersten, dem Faserbeschleunigungselement nächstliegenden, Fasern
im Tabakvlies durch den durch das Faserbeschleunigungselement erzeugten ersten Luftstrom
heraus gerissen und dabei vereinzelt werden.
[0019] Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Beschleunigen der einzelnen Fasern mittels
des ersten Luftstroms im Wesentlichen in Richtung der Saugstrangvorrichtung geschieht,
insbesondere unter Verwendung einer Düse. Hierdurch werden die vereinzelten und beschleunigten
Tabakfasern in Förderrichtung der Saugstrangvorrichtung beschleunigt, so dass die
Relativgeschwindigkeit der beschleunigten Fasern quer zur Förderrichtung der Saugstrangvorrichtung
minimiert wird. Das ist von Vorteil, weil die Wahrscheinlichkeit, dass eine Tabakfaser
an der Saugstrangvorrichtung haften bleibt, umso größer ist, je kleiner die Relativgeschwindigkeit
von Tabakfaser und Saugstrangvorrichtung ist.
[0020] Es ist ebenso von Vorteil, wenn die Geschwindigkeit des ersten Luftstroms so geregelt
wird, dass die Tabakfasern nach der Beschleunigung eine Geschwindigkeitskomponente
in Richtung der Förderrichtung der Saugstrangvorrichtung aufweisen, die annähernd
gleich der Fördergeschwindigkeit der Saugstrangvorrichtung ist. In diesem Fall haben
die beschleunigten Tabakfasern sowohl in Förderrichtung als auch quer zur Förderrichtung
der Saugstrangvorrichtung keine Differenzgeschwindigkeit zur Fördergeschwindigkeit
der Saugstrangvorrichtung. Somit ist eine maximale Wahrscheinlichkeit der Anhaftung
der Tabakfasern an der Saugstrangvorrichtung erreicht.
[0021] Unter einer Düse wird im Rahmen der Erfindung insbesondere eine Düsenleiste oder
auch eine Schrägluftdüse verstanden. Die Düsenleiste dient dazu, über die gesamte
Breite des Tabakvlieses auf dem Fließbett eine homogene Strömungsgeschwindigkeit des
ersten Luftstroms zu erreichen. Eine Schrägluftdüse dient dazu, einen ersten Luftstrom
in Richtung der Förderrichtung der Saugstrangvorrichtung zu erzeugen. Schrägluftdüse
und Düsenleiste sind kombinierbar
[0022] Das erfindungsgemäße Verfahren ist vorteilhaft so ausgebildet, dass der erste Luftstrom
durch eine Druckluftversorgungseinheit erzeugt wird. Die Verwendung einer Druckluftversorgungseinheit
hat zur Konsequenz, dass über die Regulierung der Strömgeschwindigkeit des ersten
Luftstroms über den von der Druckluftversorgungseinheit versorgten Luftdruck der Vereinzelungsgrad
der Fasern und der Durchsatz der Fasern angepasst werden kann.
[0023] Zur Beförderung des Tabakstroms im Fließbettraum ist weiterhin wenigstens ein zweiter
Luftstrom vorgesehen, der im Wesentlichen zwischen den zugeführten Fasern oder dem
Vlies und einer Wandung der Einrichtung strömt. Der Vorteil bei der Einleitung eines
solchen zweiten Luftstroms besteht darin, dass die Tabakfasern des Tabakstroms bzw.
des Tabakvlieses ungehindert in Richtung des Faserbeschleunigungselements strömen.
Das ungehinderte Strömen trägt wesentlich zur Homogenisierung des sich bildenden Tabakvlieses
bei.
[0024] Es ist dabei vorgesehen, dass der zweite Luftstrom durch Lufteintrag aus der Atmosphäre
gespeist wird. Dies hat den Vorteil, dass die Luft, die zusammen mit dem Tabakstrom
im Fließbettraum gefördert wird, frisch ist und nicht zur Erwärmung oder Austrocknung
des geförderten Tabakstroms führt.
[0025] Eine weitere Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass ein
dritter Luftstrom stromabwärts des Faserbeschleunigungselements vorgesehen ist, der
im Wesentlichen zwischen den beschleunigten Fasern und einer Wandung der Einrichtung
strömt.
[0026] Die hohe Strömungsgeschwindigkeit des ersten Luftstroms erzeugt stromabwärts des
Faserbeschleunigungselements aufgrund des Bernoulli-Effekts einen Luftunterdruck.
Eine erfindungsgemäße Ausführung des Verfahrens besteht daher darin, dass der dritte
Luftstrom durch Lufteintrag aus der Atmosphäre gespeist wird. Vorzugsweise wird der
dritte Luftstrom im Wesentlichen oder vollständig in die Richtung des ersten Luftstroms
eingeleitet. Dabei entsteht der dritte Luftstrom durch das Luftdruckgefälle zwischen
Atmosphäre und dem ersten Luftstrom.
[0027] Der dritte Luftstrom hat eine ähnliche Geschwindigkeit und Richtung wie der erste
Luftstrom, so dass Verwirbelungen, die die vereinzelten und beschleunigten Tabakfasern
von ihrem Weg in Richtung auf die Saugstrangvorrichtung ablenken würden, weitgehend
hintan gehalten werden. Durch den dritten Luftstrom wird eine homogenere Tabakstrangformung
erreicht.
[0028] Um eine möglichst kompakte Dimensionierung des Tabakstrangs zu erreichen, ist vorgesehen,
dass die in Richtung der Saugstrangvorrichtung beschleunigten Tabakfasern durch eine
Verengung auf die Saugstrangvorrichtung befördert werden. Die Verengung ist vorzugsweise
so dimensioniert, dass ein guter Kompromiss erreicht wird zwischen der Breite des
erzeugten Tabakstrangs auf der Saugstrangvorrichtung und einer Verwirbelung des Tabak-Luft-Gemischs
durch eine zu schmale Verengung.
[0029] Es ist von Vorteil, wenn der Tabakstrom aus gesichtetem Tabak besteht.
[0030] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird ferner gelöst durch eine Einrichtung
zur Herstellung wenigstens eines Tabakstrangs, umfassend ein Fließbett in einem Fließbettraum,
eine Saugstrangvorrichtung und ein Faserbeschleunigungselement zur Erzeugung eines
Luftstroms in Richtung der Saugstrangvorrichtung, wobei die in den Fließbettraum eingetragene
Luft ausschließlich über die Saugstrangvorrichtung austragbar ist.
[0031] Hierdurch entfällt die Notwendigkeit eines Wälzraums und eines Umluftsystems, die
sowohl einen höheren Luftdurchsatz durch den Fließbettraum und den Wälzraum als auch
eine Erwärmung des umgewälzten Luftvolumens und damit einhergehend eine Erwärmung
und Austrocknung der geförderten Tabakfasern zur Folge hat.
[0032] Durch den Wegfall des Wälzraums lässt sich die erfindungsgemäße Einrichtung auch
kleiner bauen, als wenn ein Wälzraum notwendig wäre. Da kein Kreislauf für Düsenluft
erforderlich ist, entfällt auch eine Zyklon-Entstaubungsvorrichtung.
[0033] Eine vorteilhafte Erweiterung erfährt die Einrichtung dadurch, dass das Faserbeschleunigungselement
als Luftdüse, insbesondere als Schrägluftdüse oder Düsenleiste, ausgebildet ist. Eine
Luftdüse ist gegenüber mechanischen Faserbeschleunigungselementen wartungsfrei und
verhindert mechanische Beschädigungen der Tabakfasern.
[0034] Durch die Ausbildung der Luftdüse als Schrägluftdüse lässt sich zwanglos ein Luftstrom
in Richtung der Saugstrangvorrichtung realisieren. Durch die weitere Ausbildung als
Düsenleiste lässt sich ein über die Breite des Tabakvlieses homogener Luftstrom erreichen.
Diese Maßnahmen tragen sowohl zur effektiven Vereinzelung der Tabakfasern bei, als
auch zur homogenen Anhaftung der Tabakfasern an der Saugstrangvorrichtung.
[0035] In einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Einrichtung ist eine Druckluftversorgungseinheit
vorgesehen, die das Faserbeschleunigungselement mit Druckluft versorgt. Vorteilhaft
ist der durch die Druckluftversorgungseinheit erzeugte oder bereitgestellte Luftdruck
regulierbar, so dass der Durchsatz der Tabakfasern an die Fördergeschwindigkeit der
Saugstrangvorrichtung anpassbar ist. Die durch das Faserbeschleunigungselement in
den Fließbettraum eingeführte Druckluft wird ebenfalls ausschließlich über die Saugstrangvorrichtung
ausgetragen.
[0036] Eine Ausführung der Einrichtung sieht vor, dass das Fließbett abschnittsweise mit
einem in Richtung auf das Faserbeschleunigungselement zu abnehmenden Gefälle zur Abbremsung
eines auf das Fließbett bringbaren Tabakstroms ausgestaltet ist. Hierdurch wird erreicht,
dass ein in den Fließbettraum eingebrachter Tabakstrom auf dem Fließbett verlangsamt
wird, bis sich ein homogenes Tabakvlies bildet. Das homogene Tabakvlies trägt wesentlich
zur Bildung eines homogenen Tabakstrangs in der Saugstrangvorrichtung bei.
[0037] Um den Fluss des Tabakstroms auf dem Fließbett zu erleichtern, ist in einer Weiterbildung
der Einrichtung vorgesehen, dass wenigstens eine Nebenluftöffnung stromaufwärts des
Faserbeschleunigungselements vorgesehen ist. Dabei ist vorzugsweise die Strömungsrichtung
des Tabakstroms in Richtung eines abfallenden Leitblechs auf das Faserbeschleunigungselement
zu.
[0038] Die Nebenluftöffnung stromaufwärts des Faserbeschleunigungselements bewirkt, dass
Luft vor dem Faserbeschleunigungselement in den Fließbettraum eingetragen wird. Diese
Luft kann dazu beitragen, dass der Tabakstrom von der Wandung des Fließbettraums beabstandet
wird, wodurch sich ein gleichmäßiger und homogener Fluss des Tabakstroms und des Tabakvlieses
ergibt. Diese Maßnahme trägt ebenfalls zur Homogenität des erzeugten Tabakstrangs
bei.
[0039] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Einrichtung sieht vor, dass wenigstens eine Nebenluftöffnung
stromabwärts des Faserbescheunigungselements vorgesehen ist.
[0040] Das Faserbeschleunigungselement erzeugt einen ständigen Luftstrom im Fließbettraum
in Richtung auf die Saugstrangvorrichtung. Durch den Bernoulli-Effekt ergibt sich
daraus ein Luftunterdruck am Ort des Luftstroms. Durch das Anbringen einer Nebenluftöffnung
stromabwärts des Faserbeschleunigungselements wird durch einen im Fließbettraum vorherrschenden
niedrigeren Luftdruck Luft aus der Atmosphäre eingesaugt, die sich in Richtung der
Saugstrangvorrichtung bewegt. Dies bewirkt einen homogenen Tabakstrang.
[0041] Es ist vorteilhaft, ein Luftsystem zur Druckluftversorgung einer Einrichtung der
Tabak verarbeitenden Industrie mit einem Fließbettraum, einem Faserbeschleunigungselement
und einer Saugstrangvorrichtung, umfassend eine Druckluftversorgungseinheit zur Versorgung
des Faserbeschleunigungselements mit Druckluft und eine Entlüftungsvorrichtung zum
Absaugen von Luft aus der Saugstrangvorrichtung vorzusehen, wobei sämtlicher Eintrag
von Druckluft und atmosphärischer Luft in den Fließbettraum ausschließlich über die
durch die Entlüftungsvorrichtung betriebene Saugstrangvorrichtung austragbar ist.
[0042] Ein derartiges Luftsystem dient zur Luftver- und -entsorgung für die vorbeschriebene
Einrichtung. Bei dem so beschriebenen Luftsystem entfällt die Notwendigkeit für einen
Wälzraum und ein Umluftsystem, da die gesamte in den Fließbettraum eingetragene Luft
über die Saugstrangvorrichtung ausgetragen wird.
[0043] Durch den Wegfall des Umluftsystems und des Wälzraums gelangt keine Luft in ein Umluftsystem,
in dem es sich erwärmen würde und bei Wiedereinleiten in den Fließbettraum die Tabakfasern
erwärmen und austrocknen könnte.
[0044] Zur Anpassung der Geschwindigkeit der beschleunigten Tabakfasern an die Fördergeschwindigkeit
zur Saugstrangvorrichtung besteht eine vorteilhafte Weiterbildung des Luftsystems
darin, dass ein Luftmengenelement vorgesehen ist, mittels dessen die Druckluftversorgung
des Faserbeschleunigungselements der Einrichtung regelbar oder steuerbar ist. Wenn
eine Regel- oder Steuerbarkeit des am Faserbeschleunigungselement anliegenden Luftdrucks
gegeben ist, ist erreicht, dass der Durchsatz der Tabakfasern an die Fördergeschwindigkeit
der Saugstrangvorrichtung angepasst werden kann.
[0045] Um weiterhin eine schonende Behandlung des Tabakguts im Fließbettraum zu gewährleisten,
ist in einer vorteilhaften Ausprägung des erfindungsgemäßen Luftsystems vorgesehen,
dass ausschließlich atmosphärischer Lufteintrag zur Luftversorgung der Druckluftversorgungseinheit
vorgesehen ist. Diese Maßnahme gewährleistet, dass Druckluft von optimaler Qualität,
insbesondere in Bezug auf die Temperatur und die Feuchte, zur Beschleunigung der Tabakfasern
in Richtung der Saugstrangvorrichtung verwendet wird. Auf diese Weise ist eine maximale
Schonung der Tabakfasern bei der Beschleunigung erreicht.
[0046] Das Luftsystem ist vorteilhaft dadurch weitergebildet, dass eine Druckluftmesseinheit
vorgesehen ist, deren Messergebnisse zur Regelung oder Steuerung der Be- oder Entlüftung
des Fließbettraums nutzbar sind. Durch die Regelung oder Steuerung des Luftdurchsatzes
durch den Fließbettraum lässt sich eine optimal homogene Förderung des Tabakstroms
durch den Fließbettraum verwirklichen. Zur Anpassung der Absaugung von Luft aus der
Saugstrangvorrichtung ist das Luftsystem vorteilhaft dadurch weitergebildet, dass
vor dem Eingang oder hinter dem Ausgang der Entlüftungseinheit ein Luftmengenelement
zur Steuerung der Entlüftungsleistung der Entlüftungseinheit vorgesehen ist. Die Entlüftungsleistung
kann z.B. an den Durchsatz des Tabakguts oder an einen Prozessstopp oder Stillstand
der Einrichtung angepasst werden.
[0047] Unter einem Luftmengenelement wird im Rahmen der Erfindung ein Element verstanden,
das dazu geeignet ist, einen Luftdurchsatz zu regulieren, wie z.B. eine verstellbare
Klappe oder ein regelbares Luftventil.
[0048] Eine vorteilhafte Weiterbildung des Luftsystems besteht darin, dass zwischen der
Saugstrangvorrichtung und der Entlüftungseinheit eine Luftentstaubungsvorrichtung
vorgesehen ist. Dadurch ist erreicht, dass Tabakstaub und anderer Staub aus der Abluft
der Saugstrangvorrichtung nicht in die Atmosphäre entlassen wird. Insbesondere kann
Tabakstaub aus der Abluft der Saugstrangvorrichtung einer Wiederverwendung zugeführt
werden.
[0049] Eine vorteilhafte Weiterbildung erfährt das Luftsystem dadurch, dass eine Druckluftmesseinheit
vorgesehen ist, deren Messergebnisse zur Steuerung der Entlüftung der Saugstrangvorrichtung
nutzbar sind. Die Druckluftmesseinheit ist in diesem Fall vorteilhaft in der Saugstrangvorrichtung
ausgebildet.
[0050] Die Messergebnisse der Druckluftmesseinheit in der Saugstrangvorrichtung können dann
dazu genutzt werden, die Förderleistung der Saugstrangvorrichtung an die geförderte
Tabakmenge anzupassen, aber auch dazu, Luftdruckschwankungen in der Saugstrangvorrichtung
auszugleichen. Dadurch wird eine optimale Anhaftung von Tabakgut an der Saugstrangvorrichtung
dauerhaft erreicht.
[0051] In einer weiteren Ausbildung des erfindungsgemäßen Luftsystems ist in der Einrichtung
wenigstens eine Nebenluftöffnung für einen atmosphärischen Lufteintrag in den Fließbettraum
vorgesehen. Dies hat zum einen den Vorteil, dass durch einen zusätzlichen Lufteintrag
die Absaugleistung und die Entlüftungsvorrichtung unabhängig vom Lufteintrag aus der
Druckluftversorgungseinheit ist. Die Förderleistung der Saugstrangvorrichtung und
die Beschleunigung der Tabakfasern in Richtung der Saugstrangvorrichtung lassen sich
dadurch unabhängig voneinander einstellen.
[0052] Eine Nebenluftöffnung stromabwärts des Faserbeschleunigungselements hat weiterhin
die Funktion, Verwirbelungen des Druckluftstroms aus dem Faserbeschleunigungselement
im Fließbettraum zu reduzieren.
[0053] Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens
anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben.
Bezüglich aller im Text nicht näher erläuterten erfindungsgemäßen Einzelheiten wird
ausdrücklich auf die Zeichnungen verwiesen. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Einrichtung
zur Herstellung eines Tabakstrangs,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Einrichtung zur Herstellung eines Tabakstrangs,
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Luftsystems,
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung eines Beispiels einer in einer erfindungsgemäßen Einrichtung
benutzten Schrägluftdüsenleiste und einer Saugstrangvorrichtung und
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Einrichtung zur Herstellung von Tabaksträngen.
[0054] In den folgenden Figuren sind jeweils gleiche oder gleichartige Elemente bzw. entsprechende
Teile mit denselben Bezugsziffern versehen, so dass von einer entsprechenden erneuten
Vorstellung abgesehen wird und lediglich Abweichungen der in diesen Figuren dargestellten
Ausführungsbeispiele gegenüber dem ersten Ausführungsbeispiel erläutert werden.
[0055] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Einrichtung 1 zur Herstellung eines Tabakstrangs.
[0056] In einer Zuführung 16, bspw. einem Stauschacht, wird Tabak einer Nadelwalze 5 zugeführt,
die Tabakfasern 4 entnimmt. Aus der Nadelwalze 5 werden die Tabakfasern 4 durch eine
Ausschlägerwalze 6 ausgeschlagen und fallen auf ein Fließbett 2 in einen Fließbettraum
3. Der Fließbettraum 3 ist mit einer Öffnung 8 zum Einlass von Luft aus der Atmosphäre
versehen. Ferner ist im Bereich der Nadelwalze 5 eine Öffnung 7 zur Atmosphäre vorgesehen.
[0057] Die durch die Ausschlägerwalze 6 aus der Nadelwalze 5 ausgeschlagenen Tabakfasern
4 gelangen zusammen mit der durch die Nebenluftöffnung 8 eingetragene Luft in den
Fließbettraum 3, wo sich auf dem Fließbett 2 ein Tabakvlies bildet. Das Tabakvlies
gelangt zu einem Tabakleitblech 12 bzw. Tabakleitelement 12, an dem ein als Schrägluftdüse
11 ausgebildetes Faserbeschleunigungselement vorgesehen ist.
[0058] Durch die Schrägluftdüse 11 gelangt Druckluft in den Fließbettraum 3. Die Druckluft
wird durch die Schrägluftdüse 11 in Richtung einer Verengung 13 zum Saugstrangförderer
14 geleitet. Mit der aus der Schrägluftdüse 11 tretenden Druckluft werden Tabakfasern
aus dem Tabakvlies vereinzelt und in Richtung des Saugstrangförderers 14 durch eine
Verengung 13 geleitet. Die an der Saugstrangvorrichtung 14 anhaftenden Tabakfasern
4 werden in Förderrichtung 15 der Saugstrangvorrichtung 14 weitergefördert.
[0059] Zwischen Tabakleitblech 12 und Verengung 13 sind zwei Nebenluftöffnungen 9, 10 vorgesehen,
durch die Atmosphärenluft in den Fließbettraum 3 eindringen kann. Der Luftstrom aus
der Schrägluftdüse 11 bewirkt den Bernoulli-Effekt, der eine Luftdruckabsenkung im
Bereich der Nebenluftöffnungen 9, 10 erzeugt, durch die Atmosphärenluft in den Fließbettraum
3 eingesogen wird. Hierdurch wird eine homogene Tabakstrangerzeugung erreicht.
[0060] Durch die Verengung 13, in Zusammenwirkung mit dem Luftstrom aus der Schrägluftdüse
11, werden die beschleunigten Tabakfasern in Richtung der Saugstrangvorrichtung 14
befördert.
[0061] Bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Einrichtung
entfällt der sonst übliche Wälzraum, aus dem Luft abgesaugt und einem Umluftsystem
zugeführt wird. Das gesamte Luftvolumen, das den Fließbettraum 3 durchströmt, verringert
sich dadurch erheblich. Weiterhin strömt Luft hauptsächlich aus der Atmosphäre durch
die Nebenluftöffnungen 8, 9, 10 ein, so dass eine Erwärmung und Trocknung der Tabakfasern
4 im Tabakstrom im Fließbettraum 3 verhindert wird. Druckluft wird lediglich durch
die Schrägluftdüse 11 eingetragen, jedoch ist vorgesehen, dass diese Druckluft nicht
durch ein Umluftsystem, sondern durch eine eigenständige Druckluftversorgungsanlage
zugeführt wird, wodurch das Problem von erhitzter Luft ebenfalls wegfällt. Der einzige
Luftaustrag aus dem Fließbettraum 3 geschieht über die Saugstrangvorrichtung 14.
[0062] Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels einer
erfindungsgemäßen Einrichtung 1.
[0063] Unterschiede zu dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ergeben sich im Bereich
der Schrägluftdüse 11 und des Tabakleitblechs 12 bzw. des Leitelements 12. Während
in Fig. 1 das Tabakleitblech 12 und die Schrägluftdüse 11 im Wesentlichen gerade in
Richtung der Verengung 13 und der Förderrichtung der Saugstrangvorrichtung 14 angeordnet
sind, ist in Fig. 2 ein gekrümmtes Tabakleitblech 12 vorgesehen, das eine graduellere
Richtungsänderung des Tabakstroms bewirkt, als es im Ausführungsbeispiel in Fig. 1
vorgesehen ist.
[0064] Die Schrägluftdüse 11 führt einen Druckluftstrom im Wesentlichen parallel zum Tabakleitblech
12 an der Stelle der Einmündung der Schrägluftdüse 11 ein. Das der Verengung 13 nächstgelegene
Ende des Tabakleitblechs 12 ist so geformt, dass die beschleunigten Tabakfasern 4
hauptsächlich oder ausschließlich Bewegungskomponenten in Richtung der Förderrichtung
15 der Saugstrangvorrichtung 14 aufweisen. Nebenluftöffnungen 9,10 stromabwärts der
Schrägluftdüse 11 sind wiederum vorgesehen, wobei atmosphärische Luft aufgrund des
durch den Druckluftstrom erzeugten Unterdrucks durch die Nebenluftöffnungen 9,10 eingesaugt
wird.
[0065] Fig. 5 enthält eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Einrichtung zur Herstellung von Tabaksträngen. In diesem Ausführungsbeispiel,
einem Zweistrangverteiler, sind jeweils zwei Ausführungen einer Nadelwalze 5a, 5b,
einer Ausschlägerwalze 6a, 6b und einer Öffnung 7a', 7b vorhanden, die, wie in den
vorangegangenen Beispielen, Tabak aus Stauschächten 16a, 16b entnehmen und auf Fließbetten
2a, 2b in Fließbetträumen 3a, 3b zu Schrägluftdüsen 11a, 11b in Förderrichtung 15
auf eine Saugstrangvorrichtung 14 leiten.
[0066] Die Schrägluftdüsenleisten 11a, 11b sind zur Kompensation der unterschiedlichen Geometrien
der gekrümmten Leitbleche verschieden ausgebildet und/oder werden mit unterschiedlichen
Luftdrücken oder Luftmengen beaufschlagt und/oder weisen unterschiedliche Strömungsquerschnitte
auf. Zum Zwecke eines einfachen Herankommens im Falle von Tabakstaus oder Wartungsarbeiten
sind die Fließbetten 2a, 2b in Fig. 5 mit Leitblechgelenken 17a, 17b ausgestattet,
um die herum die Fließbetten 2a, 2b jeweils einzeln nach außen weggeschwenkt werden.
Die Tabakströme können auch jeweils zwei getrennten Saugstrangförderern zugeführt
werden. Die unteren Abschnitte der Leitbleche der Fließbetten 2a, 3a decken jeweils
einen die Schlitzdüsenleisten versorgenden Luftkasten ab. Es können zudem Öffnungen
vorgesehen sein, die denen der Bezugsziffern 9 und 10 aus Fig. 1 und Fig. 2 entsprechen.
[0067] In Fig. 3 ist eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Luftsystems dargestellt.
Eine Einrichtung 1 der Tabak verarbeitenden Industrie mit einem Fließbett 2 und einem
Fließbettraum 3 umfasst eine Nadelwalze 5 und eine Ausschlägerwalze 6, durch die Tabakgut,
insbesondere gesichtete Tabakfasern 4, auf das Fließbett 2 bringbar sind. Der Fließbettraum
mündet in eine Saugstrangvorrichtung 14, in der aus den Tabakfasern 4 ein Tabakstrang
gebildet wird.
[0068] Zur Versorgung der Einrichtung 1 mit Druckluft ist ein Luftsystem dargestellt, das
eine Druckluftversorgungseinheit 21 umfasst, die ein Faserbeschleunigungselement mit
Druckluft versorgt, sowie eine Entlüftungsvorrichtung, umfassend eine Entlüftungseinheit
24, eine Luftentstaubungsvorrichtung 27, sowie Luftmengenelemente 25 und 26. Die Entlüftungseinrichtung
24 ist bspw. ein Gebläse, das Luft aus der Saugstrangvorrichtung 14 absaugt. Die Luftmengenelemente
25 und 26 dienen zur Regelung des Luftdurchsatzes am Ein- bzw. Ausgang der Entlüftungseinrichtung
24. Die Luftentstaubungsvorrichtung 27 dient der Entfernung von Tabakstaub und anderen
Partikeln aus der durch die Entlüftungseinrichtung 24 abgesaugten Abluft.
[0069] Vor dem Eingang der Druckluftversorgungseinheit 21 ist ein Luftmengenelement 22 vorgesehen,
durch das ein atmosphärischer Lufteintrag 23 in die Druckluftversorgungseinheit 23
steuerbar ist.
[0070] Die Versorgung des Faserbeschleunigungselements der Einrichtung 1 mit Druckluft geschieht
ausschließlich durch die Druckluftversorgungseinheit 21, die ausschließlich durch
atmosphärischen Lufteintrag 23 gespeist wird. Dadurch wird eine unerwünschte Erwärmung
und Trocknung der Druckluft, mit der die Tabakfasern 4 in Richtung der Saugstrangvorrichtung
14 beschleunigt werden, weitgehend vermieden.
[0071] Atmosphärischer Lufteintrag 7a, 8a, 9a, 10a in den Fließbettraum 3 geschieht durch
Nebenluftöffnungen 8, 9, 10 und die Luftöffnung 7. Der Lufteintrag 8a dient insbesondere
der Kompaktifizierung des Tabakstroms. Lufteinträge 9a, 10a bewirken insbesondere
eine homogene Tabakstrangformung.
[0072] Ein Luftaustrag aus dem Fließbettraum 3 geschieht ausschließlich über die Saugstrangvorrichtung
14, die ausschließlich über die Entlüftungsvorrichtung 24, 25, 26, 27 entlüftet wird.
Die über die Entlüftungsvorrichtung 24, 25, 26, 27 abgesaugte Luft wird entweder in
die Atmosphäre entlassen, oder einer zentralen Luftentsorgungsvorrichtung zugeführt.
Sie wird jedoch nicht einem Umluftsystem zur Wiederverwendung zugeführt.
[0073] Weiterhin dargestellt in Fig. 3 ist eine Tabaksichtvorrichtung 31, in der Tabakfasern
4 von schwereren Tabakbestandteilen getrennt werden. Die Tabaksichtung geschieht beispielsweise
durch seitlichen Eintrag von Druckluft in einen Tabakstrom, durch den leichte und
schwere Tabakbestandteile voneinander getrennt werden. Zur Versorgung der Tabaksichtvorrichtung
31 mit Druckluft ist eine Sichtlufteinheit 33 vorgesehen, mittels deren Luft aus der
Tabaksichtvorrichtung 31 entnommen und wenigstens teilweise der Tabaksichtvorrichtung
31 zum Sichten von Tabakfasern 4 wieder zugeführt wird.
[0074] Um ein zu häufiges Umwälzen der Tabaksichtluft und damit eine Erwärmung sowohl der
Tabaksichtluft als auch eine Erwärmung und Austrocknung der gesichteten Tabakfasern
4 zu verringern, wird ein Teil der umgewälzten Luft abgezweigt und der Entlüftungsvorrichtung
24, 27 zugeführt und damit dem Sichtluftkreislauf entnommen.
[0075] Frische Druckluft wird der Tabaksichtvorrichtung durch die Druckluftversorgungseinheit
21 zugeführt. Die von der Druckluftversorgungseinheit 21 bereit gestellte Druckluft
wird zu diesem Zweck in zwei Ströme aufgeteilt, von denen einer das Faserbeschleunigungselement
in der Einrichtung 1 beschickt, während der andere über ein Luftmengenelement 30 die
Versorgung der Tabaksichtvorrichtung 31 mit frischer Druckluft vorsieht.
[0076] Zum Zwecke der Steuerung oder Regelung der Frischdruckluftzufuhr an die Tabaksichtvorrichtung
31 ist eine Luftdruckmesseinheit 32 vorgesehen, die den Luftdruck in der Druckluftversorgungsleitung
zwischen der Druckluftversorgungseinheit 21 und der Tabaksichtvorrichtung 31 misst.
Die Messergebnisse werden zur Steuerung des Luftmengenelements 30 benutzt, um Luftdruckschwankungen
in der Tabaksichtvorrichtung 31 auszugleichen, aber auch, um eine homogene Sichtung
der Tabakfasern 4 von schwereren Tabakbestandteilen zu erreichen.
[0077] Die der Tabaksichtvorrichtung 31 entnommene Abluft wird der Entlüftungsvorrichtung
24, 27 zugeführt, nicht jedoch einer weiteren Verwendung. Dadurch ist erreicht, dass
verbrauchte und erwärmte Luft nicht zu einer weiteren Erwärmung oder Austrocknung
von Tabakfasern führen kann.
[0078] In Fig. 4 ist eine Schrägluftdüse 11 bzw. Schrägluftdüsenleiste 11 mit Schrägluftdüsenkanälen
11' als Beispiel für ein in einer erfindungsgemäßen Einrichtung 1 benutztes Faserbeschleunigungselement
schematisch dargestellt. Druckluft strömt von unten in die Schrägluftdüsenkanäle 11'
ein und oben in Richtung einer Saugstrangvorrichtung 14, deren Förderrichtung 15 durch
einen Pfeil angedeutet ist, aus. Neben einer Bewegungskomponente auf die Saugstrangvorrichtung
14 zu besitzt der Luftstrom, der aus den Schrägluftdüsenkanälen 11' austritt, zusätzlich
noch eine Bewegungskomponente in Richtung der Förderrichtung 15 der Saugstrangvorrichtung
14.
[0079] Über den an der Schrägluftdüse 11 anliegenden Luftdruck ist die Geschwindigkeit der
aus den Schrägluftdüsenkanälen 11' austretenden Luft so steuerbar, dass die Luftgeschwindigkeitskomponente
in Richtung der Förderrichtung 15 der Saugstrangvorrichtung 14 gleich der Fördergeschwindigkeit
der Saugstrangvorrichtung 14 ist. Dadurch wird eine optimale Anhaftung von Tabakfasern
4 an der Saugstrangvorrichtung 14 erreicht.
[0080] Bei dem beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren und der beschriebenen erfindungsgemäßen
Einrichtung 1 ergibt sich, dass Tabakfasern 4 in Richtung einer Saugstrangvorrichtung
14 beschleunigt und sehr gut vereinzelt werden, wobei durch einen Luftstrom Tabakfasern
4 aus einem homogenen Tabakvlies gerissen werden. Es ergibt sich eine sehr gute Tabakqualität
in einem homogenen Tabakstrang.
[0081] Weiterhin entfallen das Absaugen von Abluft aus einem Wälzraum und die Verwendung
eines aufwändigen Umluftsystems. Da kein Kreislauf für Düsenluft erforderlich ist,
entfällt ebenfalls die Reinigung der Umluft durch einen Zyklon-Umluftreiniger. Es
ergeben sich dadurch ein kleiner Bauraum mit einem einfachen Aufbau und eine signifikante
Lufteinsparung durch die Weglassung von Wälzraum und Umluftsystem.
Bezugszeichenliste
[0082]
- 1
- Einrichtung
- 2, 2a, 2b
- Fließbett
- 3, 3a, 3b
- Fließbettraum
- 4
- Tabakfasern
- 5, 5a, 5b
- Nadelwalze
- 6, 6a, 6b
- Ausschlägerwalze
- 7, 7a', 7b
- Öffnung
- 7a
- atmosphärischer Lufteintrag
- 8
- Nebenluftöffnung
- 8a
- atmosphärischer Lufteintrag
- 9
- Nebenluftöffnung
- 9a
- atmosphärischer Lufteintrag
- 10
- Nebenluftöffnung
- 10a
- atmosphärischer Lufteintrag
- 11, 11a, 11b
- Schrägluftdüse
- 11'
- Schrägluftdüsenkanal
- 12
- Tabakleitblech
- 13
- Verengung
- 14
- Saugstrangvorrichtung
- 15
- Förderrichtung
- 16, 16a, 16b
- Stauschacht
- 17a, 17b
- Leitblechgelenk
- 21
- Druckluftversorgungseinheit
- 22
- Luftmengenelement
- 23
- atmosphärischer Lufteintrag
- 24
- Entlüftungseinheit
- 25
- Luftmengenelement
- 26
- Luftmengenelement
- 27
- Luftentstaubungsvorrichtung
- 28
- Luftdruckmesseinheit
- 29
- Luftdruckmesseinheit
- 30
- Luftmengenelement
- 31
- Tabaksichtvorrichtung
- 32
- Luftdruckmesseinheit
- 33
- Sichtlufteinheit
1. Verfahren zur Herstellung wenigstens eines Tabakstrangs, wobei ein Tabakfasern umfassender
Tabakstrom (4) auf einem Fließbett (2) in einem Fließbettraum (3) in Richtung eines
Faserbeschleunigungselements verdichtet wird, so dass sich ein Vlies bildet, und die
Fasern des Tabakstroms im Wirkbereich eines Faserbeschleunigungselements in Richtung
einer Saugstrangvorrichtung (14) beschleunigt werden, dadurch gekennzeichnet, dass sämtliche in den Fließbettraum (3) eingetragene Luft über die Saugstrangvorrichtung
(14) abgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdichtung des Tabakstroms (4) durch Abbremsen auf dem Fließbett (2) geschieht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Beschleunigen im Wirkbereich des Faserbeschleunigungselements mittels eines ersten
Luftstroms geschieht.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass durch das Beschleunigen mittels des ersten Luftstroms die Fasern des Tabakstroms
(4) vereinzelt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Beschleunigen der einzelnen Fasern mittels des ersten Luftstroms im Wesentlichen
in Richtung der Saugstrangvorrichtung (14) geschieht, insbesondere unter Verwendung
einer Düse (11).
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Luftstrom durch eine Druckluftversorgungseinheit (21) erzeugt wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein zweiter Luftstrom vorgesehen ist, der im Wesentlichen zwischen den zugeführten
Fasern oder dem Vlies und einer Wandung des Fließbettraums (3) strömt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Luftstrom durch Lufteintrag aus der Atmosphäre (8a) gespeist wird.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein dritter Luftstrom stromabwärts des Faserbeschleunigungselements vorgesehen ist,
der im Wesentlichen zwischen den beschleunigten Fasern und einer Wandung des Fließbettraums
(3) strömt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der dritte Luftstrom durch Lufteintrag aus der Atmosphäre (9a, 10a) gespeist wird.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die in Richtung der Saugstrangvorrichtung (14) beschleunigten Tabakfasern durch eine
Verengung (13) auf die Saugstrangvorrichtung (14) befördert werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Tabakstrom (4) aus gesichtetem Tabak besteht.
13. Einrichtung (1) zur Herstellung wenigstens eines Tabakstrangs, umfassend ein Fließbett
(2) in einem Fließbettraum (3), eine Saugstrangvorrichtung (14) und ein Faserbeschleunigungselement
zur Erzeugung eines Luftstroms in Richtung der Saugstrangvorrichtung (14), dadurch gekennzeichnet, dass die in den Fließbettraum (3) eingetragene Luft ausschließlich über die Saugstrangvorrichtung
(14) austragbar ist.
14. Einrichtung (1) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Faserbeschleunigungselement als Luftdüse (11), insbesondere als Schrägluftdüse
oder Düsenleiste, ausgebildet ist.
15. Einrichtung (1) nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Fließbett (2) abschnittsweise mit einem in Richtung auf das Faserbeschleunigungselement
(14) zu abnehmenden Gefälle zur Abbremsung eines auf das Fließbett (2) bringbaren
Tabakstroms (4) ausgestaltet ist.
16. Einrichtung (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Nebenluftöffnung (8) stromaufwärts des Faserbeschleunigungselements
vorgesehen ist.
17. Einrichtung (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Nebenluftöffnung (9, 10) stromabwärts des Faserbeschleunigungselements
vorgesehen ist.