[0001] Die Erfindung betrifft eine Skibindung nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Im Unterschied zu Alpinbindungen besteht ein entscheidendes Funktionsmerkmal von
Touren-, Telemark- oder Langlaufbindungen darin, dass der zugehörige Skischuh zwar
am vorderen Sohlenende durch ein Halteelement auf dem Ski gehalten wird, das hintere
Sohlenende bzw. der Absatz aber nicht auf dem Ski festgehalten sein darf, sondern
diesem gegenüber anhebbar sein muß. Die Erfüllung dieser elementaren Forderung, die
sich aus den Bewegungsabläufen beim Langlauf oder Tourenskilauf bzw. beim Abfahren
im Telemarkstil herleitet, ist bei früheren Bindungskonstruktionen in der Regel Miteinbußen
bei den Führungseigenschaften der Bindung einhergegangen.
[0003] Seit Jahren sind aber auch Langlauf-, Touren- und Telemarkbindungen bekannt und im
praktischen Gebrauch, bei denen über korrespondierende Eingriffsabschnitte an der
Bindung und am daran angepassten Skischuh eine gute Seitenführung zumindest in auf
die Bindung aufgesetzter Stellung des Skischuhs erzielt wird. Aus der EP 0 806 977
B1 ist eine Skibindung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bekannt. Diese Skibindung
weist in einer vorteilhaften Ausführungsform ein an der Unterseite der Schuh-Vordersohle
angreifendes Spannelement auf, welches insbesondere als biegeelastisches Teil in Form
eines Federbandes oder Federblatts ausgebildet ist. Diese Skibindung bietet gute Führungs-
und Kraftübertragungseigenschaften; andererseits gibt es aber auch noch Verbesserungsbedarf
hinsichtlich des Kraftaufwandes beim Skilanglauf bzw. Skiwandern.
[0004] Ein weiterer Nachteil bislang bekannter Touren-, Telemark- oder Langlaufbindungen
besteht darin, dass sie den unterschiedlichen Bewegungsabläufen beim Touren-, Langlauf-
oder Telemarksport nur unzureichend Rechnung tragen. So ist beim Touren- und Langlaufsport
eine möglichst große Fersenfreiheit erwünscht, während beim Telemarksport eine zu
große Fersenfreiheit zu einem Verlust für die Führung der Ski führt. Aus diesem Grunde
sind bisherige Skibindungen für eine der genannten Sportarten optimiert und somit
für die jeweils anderen Sportarten wenig komfortabel bzw. geeignet.
[0005] Zur Lösung der vorgenannten Probleme ist in der auf die Anmelderin zurückgehenden
DE 103 19 675.7 vorgeschlagen, dass das vordere Halteelement relativ zur Bindung bzw.
zum Ski einerseits zum relativ zum hinteren Halteelement andererseits um eine sich
quer zur Bindungs- bzw. Sohlenlängsrichtung und etwa parallel zur Sohlenlauffläche
erstreckende Achse verschwenkbar gelagert ist, und dass ein Schaltelement vorgesehen
ist, mittels dem bei Bedarf die Schwenkbewegung des vorderen Halteelements blockierbar
ist. Der wesentliche Kern dieser Konstruktion liegt also darin, dass das vordere Halteelement,
das z.B. nach Art eines Zeheneisens ausgebildet sein kann, relativ zur Bindung bzw.
zum Ski einerseits sowie relativ zum hinteren Halteelement andererseits um eine sich
quer zur Sohlenlängsrichtung und etwa parallel zur Sohlenlauffläche erstreckende Achse
verschwenkbar gelagert ist. Das vordere Halteelement ist also quasi "dynamisch" ausgebildet.
Die Folge davon ist, dass das vordere Halteelement beim Anheben des Schuhabsatzes
kaum noch Widerstand leistet. Dies wird dadurch erreicht, dass das vordere Halteelement
der Bewegung des vorderen Sohlenendes relativ zum hinteren Halteelement bzw. einem
Verbindungsteil, z.B. in Form einer Bindungsplatte, zwischen vorderem und hinterem
Halteelement folgen kann. Das vordere Sohlenende wird also nicht zwangsweise durch
das vordere Halteelement auf die Oberseite der Bindung bzw. auf die Skideckfläche
niedergedrückt derart, dass das vordere Sohlenende sich stets parallel zur Skideckfläche
erstreckt, und zwar unabhängig vom Anheben des Schuhabsatzes.
[0006] Ein weiterer wesentlicher Kerngedanke der Konstruktion gemäß der DE 103 19 675.7
besteht darin, dass das Verschwenken des vorderen Halteelements mittels eines Schaltelements
in einer vordefinierten Position blockierbar ist. Hierdurch wird erreicht, dass der
vordere Bereich der Schuhsohle, die in dem vorderen Halteelement gehalten ist, am
Ski niedergehalten wird. Der Schuhabsatz lässt sich im wesentlichen nur durch die
Flexibilität der Vordersohle sowie zugeordneten Bindungsplatte anheben. Durch diese
Maßnahme lässt sich also die Kontaktzone zwischen Sohle und Bindung vergrößern und
die Führung eines Ski optimieren.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, diese letztgenannte Konstruktion
hinsichtlich der Spanneinrichtung, mittels der der Skischuh zwischen vorderem und
hinterem Halteelement einspannbar ist, zu verbessern. Grundsätzlich ist diese Spanneinrichtung
so ausgebildet, dass das hintere Halteelement in Schuh- bzw. Skilängsrichtung beweglich
ist, und zwar entgegen der Wirkung einer das hintere Halteelement in Richtung nach
vorne vorspannenden Feder. Damit sind Relativbewegungen der Sohle zwischen vorderem
und hinterem Einspannpunkt beim Anheben des Schuhabsatzes ausgleichbar, ohne dass
die Fixierung des Schuhs beeinträchtigt wird.
[0008] Dabei gilt es, die Spanneinrichtung, die vorzugsweise an der Unterseite der Bindungsplatte
platziert ist, möglichst so zu gestalten, dass die Funktion durch eintretenden Schnee
nicht behindert wird. Die Spanneinrichtung soll dementsprechend offen ausgebildet
sein, so dass möglicherweise eindringender Schnee ohne weiteres wieder austreten kann.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches
1 gelöst.
[0010] Das erfindungsgemäß vorgesehene gehäusefreie Federelement dient zum einen zur Rückstellung
zwischen Skischuh und Ski, und zum anderen zur Fixierung des Skischuhs in der Bindung
derart, dass Relativbewegungen der Sohle zwischen vorderem und hinterem Einspannpunkt
beim Anheben des Schuhabsatzes ausgeglichen werden, ohne dass die Fixierung des Schuhs
beeinträchtigt wird.
[0011] Konstruktive Details und bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Konstruktion
sind in den Unteransprüchen beschrieben, wobei von besonderer Bedeutung die Anordnung
eines weiteren Federelements gemäß Anspruch 7 ff. ist, welches zwischen dem erwähnten
Federelement und der Bindung, insbesondere der Bindungsplatte wirksam bzw. eingespannt
ist. Dieses weitere Federelement ist vorzugsweise eine Druckfeder, gegen deren Wirkung
das hintere Halteelement in Schließstellung bewegbar ist. Bei geöffneter Bindung drängt
dieses weitere Federelement das hintere Halteelement dementsprechend in Schuh-Freigabestellung.
Dieses weitere Federelement ist wesentlich weicher als das in Schließstellung der
Bindung wirksame Federelement. Die Federkonstante des weiteren Federelements beträgt
nur etwa die Hälfte der Federkonstante des in Schließstellung wirksamen Federelements.
Beim Schließen der Bindung wirkt im wesentlichen nur das weitere Federelement; nur
in der Endphase des Verschließens wird dann auch das Federelement zwischen dem hinteren
Halteelement und dem Betätigungselement der Spanneinrichtung wirksam. Dementsprechend
ist es auch nicht erforderlich, gegen die Wirkung der letztgenannten Feder, die relativ
hart ist, die Bindung zu schließen. Der Kraftaufwand zum Schließen der Bindung wäre
dann auch dementsprechend hoch, möglicherweise zu hoch, um z.B. von Kindern oder etwas
schwächeren Frauen noch einwandfrei betätigt werden zu können.
[0012] Nachstehend wird anhand der beigefügten Zeichnung ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Skibindung näher beschrieben.
Diese Zeichnung zeigt in:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Skibindung in Draufsicht;
- Fig. 2
- die Skibindung gemäß Fig. 1 in Seitenansicht und geöffneter Stellung;
- Fig. 3
- die Skibindung entsprechend Fig. 2 in geschlossener Stellung;
- Fig. 4
- einen Teil der Skibindung gemäß den Fig. 1-3 in Unteransicht und geöffneter Stellung;
und
- Fig. 5
- die Unteransicht gemäß Fig. 4 bei geschlossener Bindung.
[0013] Die in den Fig. 1-3 schematisch dargestellte Skibindung 24 ist eine Telemark-Bindung
und dient zur Festlegung eines nicht näher dargestellten Skischuhs. Sie umfasst ein
vorderes Halteelement 9, das in Form eines das vordere Sohlenende des Skischuhs übergreifenden
Bügels ausgebildet ist. Dieses Halteelement ist an der Bindung um eine sich horizontal
erstreckende Querachse 16 (siehe Fig. 2 und 3) verschwenkbar gelagert, und zwar sowohl
relativ zur Bindung 24 bzw. zu einer dieser zugeordneten Montageplatte 23 oder zu
einem dieser zugeordneten Gehäuse, als auch relativ zu einem hinteren Halteelement
5, das am hinteren Ende einer ebenfalls um die Achse 16 verschwenkbar gelagerten Bindungsplatte
14 längsverschieblich (Doppelpfeil 22) gelagert ist. Dieses hintere Halteelement 5
ist zum Angriff an der Vordersohle oder am Absatz des Skischuhs ausgebildet. Zwischen
dem vorderen Halteelement 9 und dem hinteren Halteelement 5 ist eine Spanneinrichtung
in Form von zwei hintereinander geschalteten Druckfedern 2, 3 wirksam, mittels der
der Schuh zwischen vorderem und hinterem Halteelement fixierbar und derart einspannbar
ist, dass sein Absatz frei anhebbar ist. Grundsätzlich ist denkbar, dass das hintere
Halteelement 5 in Offenstellung der Bindung entsprechend Fig. 2 fixierbar ist, derart,
dass diese Fixierung beim Einstieg in die Bindung aufgelöst wird (step-in-Mechanismus).
Bei der dargestellten Ausführungsform fehlen entsprechende Fixierelemente.
[0014] Die Bindungsplatte 14 ist in Längsschnittebene der Bindung 24 biegeelastisch ausgebildet.
[0015] Wie bereits eingangs erwähnt, ist das vordere Halteelement 9 relativ zur Bindung
24 bzw. zum Ski einerseits sowie relativ zum hinteren Halteelement 5 bzw. bei der
konkreten Ausführungsform relativ zur Bindungsplatte 14 andererseits um die sich quer
zur Bindungs- bzw. Sohlenlängsrichtung und etwa parallel zur Sohlenlauffläche erstreckende
Achse 16 verschwenkbar gelagert. Des weiteren ist ein Schaltelement 17 vorgesehen,
mittels dem bei Bedarf die Schwenkbewegung des vorderen Halteelements 9 blockierbar
ist. Die entsprechende Blockierung ist z.B. in Fig. 2 sowie Fig. 3 gut erkennbar.
Die Blockierung erfolgt durch Zusammenspiel des vorderen Halteelements und einer sich
nach hinten erstreckenden Nase 18 am Schaltelement 17, das als Schwenkhebel ausgebildet
ist. Wird die Nase 18 unter das vordere Halteelement 9 bewegt, so wie dies in den
Fig. 2 und 3 dargestellt ist, lässt sich das vordere Halteelement 9 nicht mehr nach
vorne verschwenken, d.h. in den Fig. 2 und 3 entgegen dem Uhrzeigersinn. Diese Stellung
ist bevorzugt, wenn die Bindung für den "Telemark" eingesetzt wird. Soll die Bindung
auf "Tour" bzw. "Langlauf" umgestellt werden, muß das Schaltelement 17 in den Fig.
2 und 3 entgegen dem Uhrzeigersinn nach vorne verschwenkt werden soweit, dass die
Nase 18 das vordere Halteelement zur Verschwenkung um die Achse 16 freigibt. Das Schaltelement
17 ist bistabil um eine Schwenkachse gelagert, die sich parallel zur Schwenkachse
16 erstreckt. Das Schaltelement 17 wird in den beiden erwähnten Positionen durch eine
Feder vorgespannt und entsprechend gehalten. Ein Beispiel für einen geeigneten Mechanismus
ist in der DE 103 19 675.7 näher beschrieben.
[0016] Dem hinteren Halteelement 5 ist ein Betätigungsmechanismus 1 zugeordnet. Dieser Betätigungsmechanismus
umfasst einen Übertotpunkt-Mechanismus mit einem Übertotpunkthebel 21, der in seinen
beiden Stellungen maximale Auslenkung die Offenstellung entsprechend Fig. 2 und Schließstellung
entsprechend Fig. 3 der Bindung 24 festlegt. Diesbezüglich wird z.B. auf die DE 103
19 675.7 verwiesen. Sowohl der Schalthebel 17 als auch der Übertotpunkthebel 21 kann
mittels, insbesondere einer gemeinsamen Druckfeder vorgespannt sein, und zwar vorzugsweise
durch die Druckfeder, die zwischen vorderem und hinterem Halteelement wirksam ist.
[0017] Das hintere Halteelement 5 kann ein Haltekabel oder wie dargestellt ein Haltebügel
sein, der z.B. an der Unterseite der Vordersohle angreift, und zwar vorzugsweise im
hinteren Bereich derselben.
[0018] Das hintere Halteelement kann auch noch zwei um etwa senkrechte Achse verschwenkbare
Backen umfassen, die gegen die Wirkung eines elastischen Elements, insbesondere einer
Druckfeder oder Torsionsfeder unter seitlicher Freigabe des Skischuhs seitlich ausschwenkbar
sind. Auch diese Ausführungsform ist hier nicht näher dargestellt.
[0019] Dem vorderen Halteelement 9 kann vor dessen Schwenkachse 16 noch ein elastisches
Element (Flexor) zugeordnet sein, zwischen dem und dem vorderen Sohlenende übergreifenden
Bügel des vorderen Halteelements 9 das vordere Sohlenende platzierbar ist, wobei das
elastische Element (Flexor) bei Bedarf entfernbar ist.
[0020] Die Schwenkbewegung des vorderen Halteelements 9 ist in der "Telemarkposition" des
Schalthebels 17 durch diesen erst nach einem Schwenkspiel von 6° bis 10° blockierbar.
Zumindest gilt dies für eine bevorzugte Ausführungsform.
[0021] Des weiteren ist die Schwenkbewegung des hinteren Halteelements 5 bzw. der Bindungsplatte
14, an dessen hinterem Ende das Halteelement 5 längsverschieblich gelagert ist, in
"Telemarkposition" des Schalthebels 17 vorzugsweise dann blockierbar, bevor die Schwenkbewegung
des vorderen Halteelements 9 blockiert wird. Auch hier handelt es sich um ein Detail,
welches in der DE 103 19 675.7 näher beschrieben ist. Nur der Vollständigkeit halber
wird auch hier darauf Bezug genommen.
[0022] Im vorliegenden Fall geht es primär um die Ausbildung der Spanneinrichtung, mittels
der der Skischuh zwischen vorderem und hinterem Halteelement einspannbar ist. Entsprechend
den Fig. 2 und 3 ist das hintere Halteelement 5 relativ zum vorderen Halteelement
längsverschieblich entsprechend Doppelpfeil 22 gelagert, und die Spanneinrichtung
umfasst wenigstens ein offenes, d.h. gehäusefreies Federelement 2, das zwischen dem
hinteren Halteelement 5 einerseits und dem Betätigungselement 1 der Spanneinrichtung
andererseits eingespannt ist. Das erwähnte Federelement 2 ist bei der dargestellten
Ausführungsform als Druckfeder ausgebildet, an deren hinterem Ende 4 das Betätigungselement
1 der Spanneinrichtung angreift, während das vordere Ende 6 der Druckfeder 2 am hinteren
Halteelement 5 abgestützt ist. Diese Abstützung erfolgt über das vordere Ende eines
am hinteren Halteelement 5 eingehängten Drahtbügels 7, welcher sich bei der dargestellten
Ausführungsform durch das Federelement 2 hindurcherstreckt.
[0023] Das Betätigungselement 1 der Spanneinrichtung ist über flexible Drahtseilabschnitte
8 am hinteren Ende 4 des Federelements angeschlossen, und zwar über ein am hinteren
Ende 4 des Federelements 2 abgestütztes Drahtseilumlenkelement 10 aus Kunststoff oder
Aluminium. Dem vorderen Ende 6 des Federelements bzw. der Druckfeder 2 ist ein Führungselement
11 für die beiden Schenkel des Drahtbügels 7 zugeordnet, das einen sich in das Innere
der Druckfeder 2 hineinerstreckenden Zapfen 12, eine am vorderen Ende 6 der Druckfeder
2 anliegende Ringschulter 13 sowie axiale Führungsnuten 20 für die beiden Schenkel
des am hinteren Halteelement 5 eingehängten Drahtbügels 7 aufweist.
[0024] Wie bereits eingangs erwähnt, umfasst die Spanneinrichtung ein weiteres Federelement
3, welches zwischen dem am hinteren Halteelement 5 abgestützten Federelement 2 und
der Bindung, insbesondere Bindungsplatte 14 eingespannt ist. Auch bei dem weiteren
Federelement 3 handelt es sich um eine Druckfeder, deren Federkonstante jedoch erheblich
kleiner ist als die Federkonstante des Federelements 2. Das weitere Federelement 3
dient im wesentlichen nur dazu, das hintere Halteelement 5 in Offenstellung zu drängen,
insbesondere beim Öffnen der Bindung nach hinten zu schieben, so dass der zwischen
vorderem und hinterem Halteelement eingespannte Schuh freigegeben wird. Dementsprechend
braucht die Feder 3 auch nicht allzu stark bemessen zu sein. Gegen die Wirkung des
weiteren Federelements 3 ist das hintere Halteelement 5 in Schließstellung bewegbar.
Bei der dargestellten Ausführungsform erstrecken sich die mit dem Betätigungselement
1 gekoppelten Drahtseilabschnitte 8 auch durch das weitere Federelement bzw. weitere
Druckfeder 3 hindurch.
[0025] Konkret ist die weitere Druckfeder 3 zwischen einem Anschlag 15 an der Unterseite
der Bindungsplatte 14 und dem vorderen Ende 6 der am hinteren Halteelement 5 abgestützten
Druckfeder 2 sich koaxial zu dieser erstreckend eingespannt. Um das weitere Federelement
bzw. die Druckfeder 3 in Position zu halten, erstreckt sich auch in diese ein Zapfen
25 hinein, der relativ zur Ringschulter 13 diametral zum Zapfen 12 des Drahtführungselements
11 angeordnet ist.
[0026] Zu dem Schaltelement 17 sei noch erwähnt, dass dieses im vorliegenden Fall als Schwenkhebel
ausgebildet ist. Grundsätzlich ist auch ein translatorisch verschiebbares Schaltelement
denkbar.
[0027] Die Fig. 1-3 lassen im übrigen noch ganz gut erkennen, dass der Drahtbügel 7 am hinteren
Halteelement 5 eingehängt ist, und zwar an einem hinteren sich nach unten erstreckenden
Fortsatz 26 desselben.
[0028] Beim Anheben des Schuhabsatzes verschiebt sich das Drahtseilumlenkelement 10 längs
des Drahtbügels 7 nach vorne unter entsprechender Kompression der Druckfeder 2. Dementsprechend
erfolgt das Anheben des Schuhabsatzes gegen die Wirkung der Druckfeder 2. Im Umkehrschluß
bewirkt also die Druckfeder 2 auch wieder eine Rückstellung zwischen Schuh und Ski.
Die Druckfeder 2 dient somit als "Flexor". Wie erwähnt, kann noch ein zusätzlicher,
dem vorderen Sohlenende zugeordneter Flexor vorgesehen sein.
[0029] Die weitere Druckfeder 3 hat bei der dargestellten Ausführungsform keine Rückstellfunktion.
Sie ist nach dem Schließen der Bindung mehr oder weniger vollständig komprimiert.
Bei Bedarf kann sie jedoch auch so eingestellt werden, dass sie zusätzlich Flexoreigenschaften
aufweist.
[0030] Sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich
beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik
neu sind.
Bezugszeichen
[0031]
- 1
- Betätigungselement
- 2
- Federelement (Druckfeder)
- 3
- Federelement (Druckfeder)
- 4
- hinteres Ende der Druckfeder 2
- 5
- hinteres Halteelement
- 6
- hinteres Ende der Druckfeder 2
- 7
- Drahtbügel
- 8
- Drahtseilabschnitt
- 9
- vorderes Halteelement
- 10
- Drahtseilumlenkelement
- 11
- Drahtführungselement
- 12
- Zapfen
- 13
- Ringschulter
- 14
- Bindungsplatte
- 15
- Anschlag
- 16
- Schwenkachse
- 17
- Schaltelement (Schalthebel)
- 18
- Nase
- 20
- Führungsnut
- 21
- Übertotpunkthebel
- 22
- Doppelpfeil
- 23
- Montageplatte
- 24
- Skibindung
- 25
- Zapfen
- 26
- Fortsatz
1. Skibindung, insbesondere Touren-, Telemark- oder Langlauf-Skibindung (24), zur Festlegung
eines einen Schaft und eine Sohle umfassenden Skischuhs, mit
- einem vorderen, dem vorderen Sohlenende zugeordneten Halteelement (9),
- einem zum Angriff an der Vordersohle oder am Absatz des Skischuhs ausgebildeten
hinteren Halteelement (5), und
- einer zwischen vorderem und hinterem Halteelement wirksamen Spanneinrichtung (2,
3), mittels der der Skischuh zwischen vorderem und hinterem Halteelement derart einspannbar
ist, dass sein Absatz frei anhebbar ist,
dadurch gekennzeichent, dass
das hintere Halteelement (5) relativ zum vorderen Halteelement (9) längsverschieblich
(Doppelpfeil 22) gelagert ist, und dass die Spanneinrichtung wenigstens ein offenes
bzw. gehäusefreies Federelement (2) umfasst, das zwischen dem hinteren Halteelement
(5) einerseits und einem Betätigungselement (1) der Spanneinrichtung andererseits
eingespannt ist.
2. Skibindung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Federelement der Spanneinrichtung eine Druckfeder (2) ist, an deren hinterem Ende
(4) das Betätigungselement (1) der Spanneinrichtung angreift, während das vordere
Ende (6) der Druckfeder (2) am hinteren Halteelement (5) abgestützt ist.
3. Skibindung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Abstützung der Druckfeder (2) am hinteren Halteelement (5) über das vordere Ende
eines am hinteren Halteelement (5) eingehängten Tragbügels (7) erfolgt.
4. Skibindung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Tragbügel (7) sich durch die Druckfeder (2) hindurcherstreckt.
5. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Betätigungselement (1) der Spanneinrichtung über flexible Elemente, insbesondere
Drahtseilabschnitte (8) am hinteren Ende (4) der Druckfeder (2) angeschlossen ist,
insbesondere über eine am hinteren Ende (4) der Druckfeder (2) abgestütztes Drahtseilumlenkelement
(10).
6. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
dem vorderen Ende (6) der Druckfeder (2) ein Drahtführungselement (11) zugeordnet
ist, das einen sich in das Innere der Druckfeder (2) hineinerstreckenden Zapfen (12),
eine am vorderen Ende (6) der Druckfeder (2) anliegende Ringschulter (13) sowie axiale
Führungsnuten (20) für die beiden Schenkel des am hinteren Halteelement (5) eingehängten
Drahtbügels (7) aufweist.
7. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Spanneinrichtung ein weiteres Federelement (3) umfasst, welches zwischen dem am
hinteren Halteelement (5) abgestützten Federelement (2) und der Bindung, insbesondere
einer sich zwischen vorderem und hinterem Halteelement erstreckenden Bindungsplatte
(14) wirksam, insbesondere eingespannt ist.
8. Skibindung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
das weitere Federelement (3) eine Druckfeder ist, gegen deren Wirkung das hintere
Halteelement samt zugeordneter Druckfeder (2) in Schließstellung bewegbar ist.
9. Skibindung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich durch die weitere Druckfeder (3) die mit dem Betätigungselement (1) gekoppelten
Drahtseilabschnitte (8) hindurcherstrecken.
10. Skibindung nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die weitere Druckfeder (3) zwischen einem Anschlag (15) an der Unterseite der Bindungsplatte
(14) und dem vorderen Ende (6) der am hinteren Halteelement (5) abgestützten Druckfeder
(2) sich koaxial zu dieser erstreckend eingespannt ist und das hintere Halteelement
(5) in Richtung Offenstellung der Bindung vorspannt.
11. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
das vordere Halteelement (9) relativ zur Bindung (24) bzw. zum Ski einerseits sowie
relativ zum hinteren Halteelement (5) andererseits um eine sich quer zur Bindungs-
bzw. Sohlenlängsrichtung und etwa parallel zur Sohlenlauffläche erstreckende Achse
(16) verschwenkbar gelagert ist, und dass ein Schaltelement (17) vorgesehen ist, mittels
dem bei Bedarf die Schwenkbewegung des vorderen Halteelements (9) blockierbar ist.
12. Bindung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Schaltelement (17) als translatorisch verschiebbarer oder insbesondere verschwenkbarer
Hebel ausgebildet ist.
13. Bindung nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Schaltelement (17) zumindest zwei Rastpositionen, nämlich insbesondere eine die
Schwenkbewegung des vorderen Halteelements (9) begrenzende "Telemarkposition" einerseits
und eine die Schwenkbewegung des vorderen Halteelements (9) nicht behindernde "Touringposition"
andererseits aufweist.
14. Bindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das vordere Halteelement (9) ein das vordere Sohlenende des Skischuhs übergreifender
Bügel ist, der an der Bindung um eine sich horizontal erstreckende Querachse (16)
verschwenkbar gelagert ist, und zwar sowohl relativ zur Bindung (24) bzw. zu einer
dieser zugeordneten Montageplatte (23) oder zu einem dieser zugeordneten Gehäuse,
als auch relativ zum hinteren Halteelement (5).
15. Bindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das hintere Halteelement (5) um eine sich quer zur Bindungs- bzw. Sohlen- oder Skilängsrichtung
sowie etwa parallel zur Sohlenlauffläche bzw. Skideckfläche erstreckende Achse verschwenkbar
gelagert ist.
16. Bindung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schwenkachse (16) für das hintere Halteelement (5) mit der Schwenkachse
für das vordere Halteelement (9) zusammenfällt.
17. Bindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das hintere Halteelement (5) in Offenstellung (Fig. 2) der Bindung fixierbar ist,
wobei diese Fixierung beim Einstieg in die Bindung auflösbar ist (step-in-Mechanismus).
18. Bindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das hintere Halteelement (5) am hinteren Ende eines um eine horizontale Querachse
(16) verschwenkbar gelagerten Bindungsplatte (14) längsverschieblich (Doppelpfeil
22) gelagert ist, wobei die Schwenkachse der Bindungsplatte (14)
die dem hinteren Halteelement (5) zugeordnete Schwenkachse (16) definiert.
19. Bindung nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bindungsplatte (14) in Längsschnittebene der Bindung (24) biegeelastisch ist.
20. Bindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Spanneinrichtung (2, 3) zugleich als die Rückstellung des Schuhs bewirkender "Flexor"
dient.
21. Skibindung nach einem der Ansprüche 13 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Schaltelement (17) mit dem Betätigungsmechanismus (1) unter Definition der beiden
Rastpositionen des Schaltelements (17) zusammenwirkt.
22. Skibindung nach einem der Ansprüche 20 oder 21,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Betätigungsmechanismus (1) in zwei Endstellungen bringbar ist, die die Offen-(Fig.
2) und die Schließstellung (Fig. 3) der Bindung (24) definieren.
23. Skibindung nach einem der Ansprüche 20 bis 22,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Betätigungsmechanismus (1) einen Übertotpunkt-Mechanismus mit über Totpunkthebeln
(21) aufweist, der bzw. die in seinen bzw. ihren beiden Stellungen maximaler Auslenkung
die Offen- und die Schließstellung der Bindung (24) festlegt bzw. festlegen.
24. Skibindung nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet, dass
sowohl der Schalthebel (17) als auch die Übertotpunkthebel (21) mittels, insbesondere
einer gemeinsamen Druckfeder, vorzugsweise die zwischen vorderem und hinterem Halteelement
wirksame Druckfeder (2) vorgespannt sind, und zwar der Schalthebel (17) in "Telemarkposition"
und die Übertotpunkthebel (21) in "Bindungs-Schließposition".
25. Bindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das hintere Halteelement (5) ein Haltekabel, oder einen Haltebügel, insbesondere einen
an der Unterseite der Vordersohle angreifenden Haltebügel umfasst.
26. Bindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das vordere Halteelement (9) nach Art eines verschwenkbar gelagerten Zeheneisens ausgebildet
ist.
27. Bindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das hintere Halteelement (5) zwei um etwa senkrecht der Achsen verschwenkbare Backen
umfasst, die gegen die Wirkung eines elastischen Elements, insbesondere einer Druckfeder
oder Torsionsfeder unter seitlicher Freigabe des Skischuhs seitlich ausschwenkbar
sind.
28. Bindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
dem vorderen Halteelement (9) vor dessen Schwenkachse (16) ein elastisches Element
(Flexor) zugeordnet ist, zwischen dem und dem das vordere Sohlenende übergreifenden
Bügel des vorderen Halteelements (9) das vordere Sohlenende platzierbar ist, wobei
das elastische Element (Flexor) bei Bedarf entfernbar ist.
29. Bindung nach einem der Ansprüche 1 bis 28,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schwenkbewegung des vorderen Halteelements (9) in der "Telemarkposition" des Schalthebels
(17) durch diesen erst nach einem Schwenkspiel von 6° bis 10° blockierbar ist.
30. Bindung nach einem der Ansprüche 1 bis 29,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schwenkbewegung des hinteren Halteelements (5) bzw. der zugeordneten Bindungsplatte
(14), an dessen hinterem Ende das Halteelement (5) längsverschieblich gelagert ist,
in "Telemarkposition" des Schalthebels (17) blockierbar ist, bevor die Schwenkbewegung
des vorderen Halteelements (9) blockiert wird.