[0001] Die Erfindung betrifft eine Tank-Innenbeschichtung mit Distanznoppen. Mit einer solchen
Innenbeschichtung wird eine Doppelwandigkeit des Tankes erreicht, welche in an sich
bekannter Weise die Kontrolle des der Tankdichtigkeit erlaubt.
[0002] Aus der CH-A-471 728 ist ein doppelwandiger Tank bekannt. Dieser besitzt eine Innenwand
aus Stahl und eine Aussenwand aus Kunststoff. Zwischen Innenwand und Aussenwand ist
ein flächenhaft ausgebildeter Distanzhalter angeordnet. Der Zwischenraum zwischen
der Innenwand und der Aussenwand ist mit einer Warnflüssigkeit gefüllt. Der Pegel
der Warnflüssigkeit verändert sich bei Leckwerden der Innen- oder Aussenwand. Wenn
sich der Pegel der Flüssigkeit verändert wird ein Warnsignal erzeugt. In Abweichung
von den damals üblichen Distanzhaltern aus Drahtgitter oder Drahtgeflecht wird vorgeschlagen,
dass der Distanzhalter aus einer besteht. Die Folie ist mit eingeprägten, distanzhaltenden
Warzen versehen. Die Folie stützt sich auf der Innenwand ab und bildet die Unterlage
für die Aussenwand. Die Folie kann auch Stahl oder Aluminium bestehen.
[0003] Die CH-A-517 630 geht davon aus, dass es bekannt ist, die Behälter oder Tanks mit
nichtmetallischen Wänden innen mit einer korrosionsfesten Innenwand zu versehen, welche
von der eigentlichen Tankwand getrennt ist. Der dabei gebildete Hohlraum erlaubt die
Kontrolle dieses Innenmantels durch Vakuum oder mittels Flüssigkeitssonde und gestattet
eine dauernde Überwachung. Die Lokalisierung eines Lecks ist bei diesen Beschichtungen
jedoch in den meisten Fällen unmöglich. Zwecks Prüfung der Porenfreiheit der Behälterwände
und zwecks Lokalisierung allfälliger Poren mittels eines Funkenindikators wird daher
vorgeschlagen, an oder auf einer der Wände stromleitende Mittel anzuordnen.
[0004] Die DE-A-26 58 088 offenbart einen Tank zur Lagerung von Flüssigkeiten, insbesondere
zur unterirdischen Lagerung von Heizöl und Diesel- oder Vergaserkraftstoffen. Dieser
Tank besteht aus einem gestaltfesten Behälter, z.B. aus Stahl, einem diesen umgebenden
Isoliermantel und einem Leckwarnsystem. Der gestaltfeste Behälter bildet die Wandung,
welche den Lagerraum für die Flüssigkeit eingrenzt. Dieser Behälter ist allseitig
von einer verrottungsfesten, gleichmässig gerasterten Distanzschicht umgeben. Die
Distanzschicht trägt eine gas- bzw. flüssigkeitsdichte und korrosionsfeste Umhüllung,
z.B. aus faserverstärktem Kunststoff. Als Distanzschicht werden vorgeschlagen: ein
gleichmässig genoppter Schichtkörper, insbesondere Papier oder Folie, oder ein gitter-
oder maschenartiges Material wie Streckmetall, das von einer glatten Deckschicht umgeben
ist.
[0005] Die Überzugsschicht kann aus einer Wicklung von Kunststoffgetränkten Glasfasermatten
bestehen, oder von einer aufgespritzten, Glasfasern enthaltenden Kunststoffschicht
gebildet werden.
[0006] Zur Herstellung der Beschichtung wird auf die Wandaussenfläche des gestaltfesten
Behälters die Distanzschicht und danach die Überzugsschicht aufgebracht.
[0007] Die CH-A-618 658 beschreibt einen Flüssigkeitstank mit einer inneren und/ oder äusseren
benzin-, öl- und alkoholbeständigen Beschichtung. Zwischen Tankwand und Beschichtung
ist ein Hohlraum vorgesehen, welcher der Überwachung der Tankwanddichtheit dient.
Die Beschichtung weist wenigstens ein an der Tankwand abgestütztes, mit Erhebungen
versehenes Flächengebilde auf. Dieses Flächengebilde ist mit wenigstens einer dampfdiffusionshemmenden,
flexiblen Beschichtungsfarbschicht beschichtet. Die Farbe ist wenigstens teilweise
in Poren des Flächengebildes eingedrungen und verleiht diesem dadurch eine bessere
Formsteifheit. Zwischen Tankwand und Flächengebilde liegen Klebestellen. Als Flächengebilde
wird ein Packpapier oder ein sogenanntes Schränzpapier vorgeschlagen. Es kann auch
ein anderer offenporiger, blattförmiger Stoff verwendet werden, sofern seine eine
Seite mit Vorsprüngen zwecks Hohlraumbildung versehen ist. Dieses Flächengebilde muss
eine gewisse Zerreissfestigkeit aufweisen und ist wie gewöhnliches Papier flexibel
und rollbar.
[0008] Auf das Packpapier wird eine erste Schicht durch Aufspritzen oder Aufspachteln aufgetragen,
wobei die Farbe Fasern enthält. Die erste Schicht verbindet sich aufgrund der offenen
Kapillaren des offenporigen Packpapiers sehr innig mit diesem. Es entsteht dadurch
ein Ganzes, welches zwischen den Schichten (Papier und Farbe) nicht mehr trennbar
ist. Eine zweite Schicht enthält normalerweise keine Fasern.
[0009] Die Anmelderin ist seit Jahren mit einer Aluminium-Noppenfolie auf dem Markt, welche
als Innenwandung in Tankanlagen aufgebracht wird. Solche Noppenfolien werden gemäss
DE-A-36 22 593 auf den Tankboden ausgelegt. Dazu besitzt die Noppenfolie eine für
den oberen Boden erforderliche Festigkeit. Der Bereich der Randflächen der Noppenfolien
wird mit Kunstharz beschichtet. Auf die noch flüssige Kunstharzschicht wird ein Gewebeband
aufgelegt und in die Kunstharzschicht eingerollt. Das Ganze wird schliesslich mit
einer Kunstharzschicht überdeckt und bildet so ein Laminat.
[0010] Es besteht jedoch die Nachfrage nach kostengünstigeren Lösungen als diesem aus Aluminium-Noppenfolie
und Kunstharzschicht bestehendem Laminat, welche dennoch vergleichbare Eigenschaften
aufweisen sollen.
[0011] Bei den bisher benutzen strukturierten Distanzgebilden verlaufen die Raster parallel
zu den Seitenkanten des Distanzgebildes. Der Raster des Distanzgebildes und die Kanten
eines auszukleidenden Behälters verlaufen daher meist parallel. Diese Parallelität
hat zur Folge, dass das Distanzgebilde entlang des Rasters gebogen werden muss. An
diesen Biegestellen knicken insbesondere papierene Distanzgebilde oft. An solchen
Knickstellen ist nicht sicher gewährleistet, dass der Hohlraum zwischen der aufgetragenen,
flexiblen Beschichtung und der formfesten Tankwandung durchgehend ausgebildet ist.
[0012] Die zu den Rändern des Rollenmaterials orthogonale Rasterung des Distanzgebildes
hat auch zur Folge, dass die Steifigkeit des Rollenmaterials seiner Längs- und Querrichtung
relativ gering ist. Daher besitzt solches Rollenmaterial eine ungenügende eigene Spannkraft,
um sich bei der Montage von innen an Tankwänden von zylindrischen, liegenden Tanks
anzuschmiegen. Es fällt vielmehr gerne in sich zusammen und muss daher vermehrt an
der Wandung befestigt werden.
[0013] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine kostengünstiges Beschichtungsmaterial zur Ausbildung
von Beschichtungen für Tankanlagen zur Verfügung zu stellen, welche Beschichtungen
einen überwachbaren Hohlraum bilden zwischen der Beschichtung und der Tankwandung.
[0014] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch ein Set von Beschichtungsmaterialien gelöst.
[0015] Ein Set von Beschichtungsmaterialien für eine Tankbeschichtung umfasst ein Distanzgebilde
und einen flüssig applizierbaren und aushärtbaren Kunststoff zum Beschichten des Distanzgebildes.
Es dient dazu, zwischen einer beschichteten Tankwandung und einer Beschichtung des
Distanzgebildes einen überwachbaren Hohlraum zu bilden.
[0016] Das Distanzgebilde besteht vorteilhaft aus einem räumlich geformten Papier, welches
als Rollenmaterial vorliegt und in einem Raster angeordnete Noppen zwischen sich kreuzenden
Rillen aufweist.
[0017] Der Begriff Papier ist weit gefasst zu verstehen. Unter Papier wird im Rahmen dieser
Beschreibung auch Packpapier, Halbkarton und Karton verstanden. Vorzugsweise besteht
Papier aus kostengünstigen, aus Holz gewonnenen oder aus Papier rezyklierten Zellulosefasern.
Es soll aber nicht ausgeschlossen werden, dass auch teurere Kunststofffaser- oder
Glasfaserpapiere Verwendung finden.
[0018] Papierene Distanzgebilde weisen gegenüber metallenen Folien eine niedrigere Eigenstabilität
und erhöhte Neigung zum Knicken auf. Dem wird erfindungsgemäss begegnet, indem der
Raster der Rillen gegenüber dem Längsrand des Rollenmaterials in einem Winkel grösser
als 0 und kleiner als 90 Grad, vorzugsweise in einem Winkel von 45 Grad steht.
[0019] Dies hat den Vorteil, dass die Rillen eine durch eine Wölbung der Tankwandung oder
durch eine Kante in der Tankwandung vorgegebene Biegerichtung kreuzen. Dadurch hat
das Papier in dieser durch die Tankwandung vorgegebenen Biegerichtung eine erhöhte
Stabilität und neigt daher beim Anordnen an der Wandung nicht zum Knicken entlang
einer Rille.
[0020] Vorteilhaft besteht das Distanzgebilde aus einem räumlich geformten, offenporigen
Papier, welches Noppen aufweist. Das Gewicht des Papiers kann variieren von 70 bis
250 Gramm. Solche Noppenpapiere dienen als formgebende Mittel für die Kunststoffschicht.
Sie sind als mit Bindemitteln gebundene, offenporige und in der Regel verrottbare
Materialien lediglich begrenzt widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit und andere Umwelteinflüsse.
Das Distanzgebilde kann durch einseitiges Auftragen des Kunststoffes durchgehend getränkt
werden. Die Fasern des Papiers sind danach vollständig von Kunststoff umhüllt. Damit
sind die Papierfasern dauerhaft gegen Feuchtigkeit und andere das Papier zerstörende
Umwelteinflüsse geschützt. Dadurch wird auch der Vorteil erreicht, dass die Fasern
des Papiers zu einer Faserarmierung der Kunststoffschicht werden.
[0021] Die Viskosität des Kunststoffes kann in einem Bereich von 250 bis 7000 mPa.s liegen.
Dies erlaubt dennoch, dass der Kunststoff einerseits leicht in die Struktur des Papiers
eindringt und die Hohlräume zwischen den Fasern ausfüllt. Der Kunststoff bleibt innerhalb
des Papiers und tritt nicht oder nur vernachlässigbar in die Hohlräume zwischen dem
Distanzgebilde und der Tankwandung ein.
[0022] Geeignete Kunststoffe sind Epoxyharze (bevorzugte Viskosität von 5000 bis 7000 mPa.s),
Polyurethanharze oder Polyesterharze (bevorzugte Viskosität von 250 bis 350 mPa.s).
Bevorzugt wird ein Epoxy Novolac wenn eine hohe Beständigkeit gefordert ist. Wo jedoch
eine grössere Weichheit von Vorteil ist, wird ein Epoxy Zycloaliphat bevorzugt.
[0023] Vorteilhaft umfasst das Set ein Zweischichtglasgewebe als Faserarmierung für eine
zweite Kunststoffschicht. Dieses Zweischichtglasgewebe wird in noch nicht abgebundenen
Kunststoff eingerollt und mit Kunststoff getränkt. Die Hohlräume im Innern der Noppen
(auf der von der Tankwandung abgewandten Seite des Distanzgebildes) können so praktisch
blasenlos aufgefüllt werden. Das Zweischichtglasgewebe besitzt zwei Schichten, die
ineinander gewoben sind. Es hat jedoch die Eigenschaft, dass die beiden Schichten
des Zweischichtglasgewebes gegeneinander verschiebbar ausgebildet sind.
[0024] Für eine schwächere Armierung wird ein Zweischichtglasgewebe mit einem Gewicht von
250 bis 350 Gramm, vorzugsweise von ca. 300 Gramm pro Quadratmeter genommen. Für eine
stärkere Armierung wird ein solches mit einem Gewicht von 350 bis 450 Gramm, vorzugsweise
von ca. 400 Gramm pro Quadratmeter genommen. Der Kunststoffverbrauch ist vom Gewicht
des Glasfasergewebes abhängig und liegt etwa bei dem doppelten des Gewichts des Glasfasergewebes.
[0025] Eine bevorzugte Noppengrösse ergibt sich, wenn die Noppen, bzw. Rillen des Distanzgebildes
einen Rasterabstand von 6 bis 8 mm, vorzugsweise ca. 7 mm, aufweisen. Eine bevorzugte
Noppenform sind Pyramidenstumpfe. Diese Pyramidenstumpfe haben vier Pyramidenkanten,
welche an den Eckpunkten einer bevorzugt quadratischen Stumpffläche ansetzen und zur
Pyramidenbasis hin divergieren. Die Stumpffläche besitzt vorzugsweise eine etwa halb
so lange Seite wie die Basisfläche.
[0026] Die Noppen erstrecken sich in der Höhe von Basisfläche zur Stumpffläche über ca.
1 mm. Diese Noppenhöhe definiert die Stärke des Hohlraums. Der Hohlraum liegt jedoch
innerhalb der Rillen zwischen den Noppen. Der Innenraum der Noppen ist von der Tankwandung
abgewandt anzuordnen und wird von Kunststoff ausgefüllt.
[0027] Zum Auftragen einer Tankbeschichtung auf eine Tankwandung wird folgendermassen vorgegangen:
Ein Distanzgebilde, insbesondere aus einem als Rollenmaterial vorliegenden Papier
mit in einem Raster angeordneten im Papier geformten Noppen zwischen sich kreuzenden
Rillen, wird mit den Noppen gegen die Tankwandung gerichtet auf einer Tankwandung
angeordnet. Das Distanzgebilde wird mit einem flüssig applizierbaren und aushärtbaren
Kunststoff beschichtet. Es wird dadurch zwischen der beschichteten Tankwandung und
der Kunststoffbeschichtung des Distanzgebildes ein überwachbarer Hohlraum gebildet.
Das Distanzbilde wird dabei derart an der Tankwandung angeordnet, dass die sich kreuzenden
Rillen gegenüber einer durch die Tankwandung vorgegebenen Biegerichtung in einem Winkel
grösser als 0 und kleiner als 90 Grad, vorzugsweise in einem Winkel von 45 Grad stehen.
[0028] Zum Auftragen einer Tankbeschichtung auf eine Tankwandung wird ein Distanzgebilde
aus einem offenporigen Papier, insbesondere mit im Papier geformten Noppen zwischen
sich kreuzenden Rillen, auf einer Tankwandung angeordnet und mit einem flüssig applizierbaren
und aushärtbaren Kunststoff beschichtet. Der Kunststoff wird einseitig auf das Distanzgebilde
aufgetragen. Dank einer auf die Saugfähigkeit des Distanzgebildes abgestimmten Viskosität
des Kunststoffes wird das Distanzbilde mit dem Kunststoff durchgehend getränkt.
[0029] Zweckmässigerweise wird auf das mit Kunststoff beschichtete Distanzgebilde ein Zweischichtgläsgewebe
aufgebracht und mit Kunststoff getränkt. Zum Tränken wird pro Quadratmeter und 100
Gramm des Zweischichtglasgewebes 200 Gramm Kunststoff auf das Zweischichtglasgewebe
aufgebracht. Dies ergibt eine sehr kostengünstige und dauerhafte Tankbeschichtung.
Das Zweischichtfasergewebe verleiht der Tankbeschichtung ein vorzügliches Verhalten
über Rissen in der Tankwandung. Selbst bei relativ grossen Setzungen und Verschiebungen
zwischen Teilen oder Bruchstücken der Tankwandung von beispielsweise 3mm reisst das
Zweischichtglasgewebe nicht. Die beiden Schichten des Glasfasergewebes verschieben
sich lediglich gegeneinander und die Tankbeschichtung bleibt in der Regel dicht.
[0030] Ein erfindungsgemässer Flüssigkeitstank weist eine formfeste Tankwandung auf. Auf
der Tankwandung ist eine Tankbeschichtung aus einem papierenen und genoppten Distanzgebilde
und einer darauf angebrachten Kunststoffbeschichtung ausgebildet. Sie besitzt einen
überwachbaren Hohlraum zwischen der formfesten Tankwandung und der Kunststoffbeschichtung.
Die Noppen des Distanzgebildes sind zwischen Rillen angeordnet. Die Rillen verlaufen
vorteilhaft diagonal zu einer Krümmungsrichtung der Tankwandung oder diagonal zu den
Kanten in der Tankwandung. Die Papierstruktur ist vorteilhaft mit dem Kunststoff durchtränkt.
Kurzbeschreibung der Figuren:
[0031]
- Fig. 1
- zeigt eine schematische Darstellung der Materialien für eine Tankbeschichtung mit
einem überwachbaren Hohlraum,
- Fig. 2
- zeigt schematisch einen Ausschnitt aus einem Distanzgebilde mit Pyramidenstumpfen,
- Fig. 3
- zeigt schematisch einen Ausschnitt aus einem Distanzgebilde mit Kegelstumpfen,
- Fig. 4
- zeigt eine schematische, geschnittene Perspektive eines Distanzgebildes gemäss Fig.
2,
- Fig. 5
- zeigt schematisch einen Vertikalschnitt durch einen erfindungsgemäss beschichteten
kubischen Tank,
- Fig. 6
- zeigt schematisch einen schiefwinkligen Vertikalschnitt durch einen erfindungsgemäss
beschichteten zylindrischen Tank.
[0032] Die in Figur 1 dargestellten Materialien sind dazu geeignet, eine Tankbeschichtung
in oder an einem Tank zu erstellen. In an sich bekannter Weise sind dies ein flächiges,
genopptes Distanzgebilde 11 und Kunststoff 13. Der Kunststoff 13 ist flüssig auf das
Distanzgebilde 11 auftragbar und ist derart beschaffen, dass er auf diesem zu einer
Kunststoffschicht aushärtet. Der Kunststoff liegt daher in einem für Flüssigkeiten
geeigneten Gebinde 19 vor. Es ist in der Regel ein Zweikomponenten-Kunststoff, dessen
Komponenten entgegen der Darstellung in zwei getrennten Gebinden vorliegen.
[0033] Für die Montage des Distanzgebildes 11 an einer Tankwand kann doppelseitig klebendes
Klebeband 15 vorgesehen sein. Für eine Verstärkung der Beschichtung kann ein Faser-Vlies
oder -Gewebe 17 vorgesehen sein. Zudem sind Werkzeuge zum Anbringen der Materialien
notwendig. Dies können Spritzpistolen, Roller, Spachtel und dergleichen sein.
[0034] Das dargestellte Distanzgebilde 11 ist genopptes Papier. Das Papier 21 ist als Rollenmaterial
lager- und transportierbar. Die Dicke des Papiers ist gleichmässig und sehr gering.
Mit einem Gewicht von 90 g/m
2 ist eine genügende Festigkeit des Distanzgebildes 11 erreicht. Ein solches Papier
21 kann, ohne dabei wesentliche Verformungen zu erfahren, mit Kunststoff 13 getränkt
werden. Die Struktur des Papiers 21 ist charakterisiert durch sich kreuzende Rillen
23 und innerhalb der viereckigen Flächen zwischen den Rillen 23 jeweils einer Noppe
25. Die Noppe 25 kann, wie in Figuren 2 und 4 dargestellt, die Form eines viereckigen
Pyramidenstumpf aufweisen. Sie kann aber auch, wie in Figur 3 dargestellt, zylindrisch
oder kegelstumpfförmig sein. Dreieckige Pyramidenstumpfe sind ebenfalls möglich.
[0035] Es ist ein Verpackungspapier im Handel erhältlich, welches Rillen 23 in einem diagonalen
quadratischen Raster aufweist. Die Noppen 25 sind Pyramidenstumpfe, deren Basis eine
doppelt so lange Seitenlängen aufweist wie deren Stumpffläche 27. Diese Pyramidenstumpfe
sind etwa 1mm hoch. Das Rastermass von Rille zu Rille 23 ist 7 mm. Dieses Verpackungspapier
ist offenporig und saugfähig. Die Rillen 23 verlaufen in einem Winkel von 45 zum Längsrand
22 dieser Rollenware.
[0036] In Figur 4 ist eine Randkante des Verpackungspapiers dargestellt. Die Prägung der
Noppen 25 und Rille 23 verläuft über die gesamte Fläche des Papiers. Der Rand des
Papiers verläuft daher als Schnittlinie diagonal durch die Noppen und Rillen. Dank
dieser diagonalen Anordnung der Rillen 23 sind die Rillen auch nach Einbau dieses
Papiers als Distanzgebilde in der Beschichtung einer Tankwand diagonal verlaufend
in den Flächen der Tankwandung.
[0037] In Figur 5 ist dieser Verlauf der Rillen 23 im Innern einer Beschichtung 31 als punktierte
Linien dargestellt. Diese Rillen 23 verlaufen parallel und kreuzweise diagonal über
die rechteckigen Wandgevierte des Tankes 33.
[0038] Der Tank 33 besitzt eine formfeste Wandung 34 in Form eines horizontalen Bodens 35
und vier vertikaler Wände 37. Die Wandung 34 ist als Betonkonstruktion dargestellt.
Sie kann bereits eine ältere Beschichtung aufweisen. Sie kann auch aus anderen Materialien
bestehen. Auf diese Wandung 34 ist ein Noppenpapier 21 angebracht, welches mit den
Stumpfflächen 27 (Fig. 4) der Noppen 25 gegen die Wandungsoberfläche gelegt ist. Das
Luftvolumen der Rillen 23 bildet einen überwachbaren Hohlraum 29 zwischen der Tankwandung
und dem Noppenpapier 21. Auf der von der Wandung abgewandten Seite des Noppenpapiers
21 liegen die konkaven Innenseiten der Noppen 25 als Vertiefungen zwischen linearen
Erhebungen vor. Die linearen Erhebungen sind die konvexen Rückseiten der Rillen 23.
Auf diese Erhebungen und in diese Vertiefungen ist Kunststoff aufgetragen. Der Kunststoff
13 durchdringt aber auch das gesamte Papier 21 und bildet eine Kunststoffschicht 39
von wenigstens der Stärke des Papiers 21. Die Fasern des Noppenpapiers 21 bilden daher
eine Faserarmierung der Kunststoffschicht 39.
[0039] In den Kunststoff 13 der Kunststoffschicht 39 ist gemäss Figur 5 jedoch vorteilhaft
auch eine Glasfaserarmierung 17 eingelegt. Diese Glasfaserarmierung ist ein Zweischichtglasgewebe
17. Dieses Zweischichtglasgewebe 17 ist in der Kunststoffschicht 39 eingeschlossen.
[0040] In Figur 5 ist zudem eine Deckschicht 41 der Beschichtung 31 dargestellt. Diese Deckschicht
kann aus einem für Lebensmittel oder Trinkwasser zugelassenen Kunststoff bestehen,
oder die Beschichtung für einen anderen speziellen Einsatzbereich geeignet machen.
[0041] In Figur 6 ist dargestellt, wie die Bahnen des Noppenpapiers 21 in einem zylindrischen
Tank verlegt sind. Der in Figur 6 dargestellte Tank 43 besitzt eine etwa zylindrische
Stahlwandung 45. Diese ist auf ihrer Innenseite mit einem Noppenpapier 21 belegt.
Die Stumpfflächen 27 der Noppen 25 (siehe Fig. 4) sind an die Wandung 45 anliegend.
Das Noppenpapier 21 ist mit einem Kunststoff getränkt und überzogen. Die Beschichtung
mit Kunststoff ist vorzugsweise in zwei Lagen ausgeführt. Wo die Steifigkeit des Kunststoff-Papier-Verbundes
nicht ausreicht, kann eine weitere Lage mit einem in Kunststoff gebundenem Glasvlies
oder Glasgewebe vorgesehen sein.
[0042] Die Bahnen 47 des papierenen Rollenmaterials 11,21 sind vorteilhaft in Umfangrichtung
des Zylinders 45 verlegt. Die Rillen 23 im Noppenpapier 21 verlaufen daher diagonal
zu den Mantellinien des Zylinders 45 und zu den in Umfangrichtung verlaufenden Kreislinien
des Zylinders 45.
[0043] Erstellt wird eine solche Beschichtung wie folgt: Zuerst wird gegebenenfalls eine
formfeste Wandung eines Tankes erstellt oder gereinigt. Auf diese Tankwandung 34,45
wird ein Noppenpapier 21 aufgelegt. Die Rillen 23 des Noppenpapiers bilden dabei sich
kreuzende Kanäle zwischen dem Papier 21 und der Tankwandung 34,45. Das Papier wird
derart verlegt, dass diese Kanäle in einem Winkel, der deutlich von 0 und 90 Grad
abweicht, zur Biegerichtung des Noppenpapiers 21 verlegt. Die Biegerichtung wird durch
die Richtung einer zu beschichtenden Raumkanten oder die Richtung des engsten Bogens
einer Wölbung der Tankwandung bestimmt.
[0044] Damit das Noppenpapier 21 hält, kann es z.B. mit zweiseitig klebendem Band 15 (Fig.
1) oder anderen Klebemitteln an der Wandung 34,45 fixiert werden. Nun wird das Noppenpapier
21 mit flüssigem Kunststoff 13 (Fig. 1) getränkt. Als Kunststoff kommen in erster
Linie "Epoxy Novolac" und "Epoxy Zycloaliphat" in Frage. Aber auch andere Epoxyharze,
wie auch Polyurethanharze und Polyesterharze können verwendet werden.
[0045] Nun wird das Noppenpapier getränkt mit Kunstharz. Der Kunstharz wird dazu einseitig
aufgetragen.
[0046] Das Noppenpapier kann auch vor der Montage mit Kunstharz getränkt werden. Nach dem
Abbinden des Kunstharzes ist das getränkte Noppenpapier 21 trittfest.
[0047] Es kann mit Kunstharz 13 vorbehandeltes Noppenpapier 21 in Bereichen eingesetzt werden,
in denen das Noppenpapier 21 bei die Montage begangen werden muss.
[0048] Zweckmässigerweise wird das mit Kunststoff vorbehandelte Noppenpapier 21 aber nicht
über die gesamte Bahnbreite getränkt. Die Randbereiche können unbehandelt bleiben.
Die unbehandelten Randbereiche des Noppenpapiers 21 können überlappt werden. Im Bereich
der Überlappung benachbarter Noppenpapier-Bahnen können die Noppen 25 und Rillen 23
in Übereinstimmung gebracht werden. Dadurch trägt die Überlappung praktisch nicht
auf.
[0049] Die Überlappungen und die ganzen nicht vorbehandelten Noppenpapierbahnen werden mit
Kunststoff getränkt. Vorbehandelte Bereiche können mit Kunstharz überdeckt werden.
In den vorzugsweise noch nassen Kunstharz wird nun eine Glasfaserarmierung eingelegt
und mit Rollen angedrückt. Kunstharz wird in die Glasfaserarmierung eingetragen. Sollten
sich zwischen dem Noppenpapier und der Glasfaserarmierung Blasen bilden, werden diese
mit Rollen an den Rand der Glasfaserbahnen gedrängt und so das Glasfaservlies oder
das Glasgewebe praktisch blasenfrei in den Kunstharz eingebettet.
[0050] Bevorzugt wird ein Glasgewebe, welches eine gegenüber Vliesen grössere Eigenstabilität
aufweist. Besonders wird ein Zweischichtglasgewebe bevorzugt.
[0051] Schliesslich kann die Oberfläche noch mit einer Deckschicht eines anwendungsspezifischen
Kunststoffes versehen werden. Dieser Kunststoff ist spezifisch auf die Flüssigkeit,
welche im beschichteten Tank aufbewahrt werden soll, ausgelegt. Es ist auch möglich,
die Oberfläche mit keramischen Platten zu belegen.
1. Set von Beschichtungsmaterialien für eine Tankbeschichtung (31), mit einem Distanzgebilde
(11) und einem flüssig applizierbaren und aushärtbaren Kunststoff (13) zum Beschichten
des Distanzgebildes (11), um zwischen einer Tankwandung (34,45) und einer Beschichtung
(39) des Distanzgebildes (11) einen überwachbaren Hohlraum (29) zu bilden, welches
Distanzgebilde (11) aus einem räumlich geformten Papier (21) besteht, welches als
Rollenmaterial vorliegt und in einem Raster angeordnete Noppen (25) zwischen Rillen
(23) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Rillen (23) als Wabenmuster oder sich kreuzend ausgebildet sind und sich kreuzende
Rillen (23) gegenüber dem Längsrand (22) des Rollenmaterials in einem Winkel grösser
als 0 und kleiner als 90 Grad, vorzugsweise in einem Winkel von 45 Grad stehen.
2. Set nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Papier (21) offenporig ist und die Viskosität des Kunststoffes (13) und die Saugfähigkeit
des Papiers (21) derart aufeinander abgestimmt sind, dass das Papier (21) durch einseitiges
Auftragen des Kunststoffes (13) durchgehend getränkt werden kann.
3. Set nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoff (13) ein Epoxyharz, ein Polyurethanharz oder ein Polyesterharz ist.
4. Set nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoff (13) ein Epoxy Novolac ist.
5. Set nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoff (13) ein Epoxy Zycloaliphat ist.
6. Set nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Zweischichtglasgewebe (17) als Faserarmierung für eine zweite Kunststoffschicht.
7. Set nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Schichten des Zweischichtglasgewebes (17) ineinander gewoben und gegeneinander
verschiebbar ausgebildet sind.
8. Set nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Zweischichtglasgewebe (17) ein Gewicht von 250 bis 350 Gramm, vorzugsweise von
ca. 300 Gramm pro Quadratmeter aufweist.
9. Set nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Zweischichtglasgewebe (17) ein Gewicht von 350 bis 450 Gramm, vorzugsweise von
ca. 400 Gramm pro Quadratmeter aufweist
10. Set nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Noppen (25), bzw. Rillen (23) des Distanzgebildes (11) einen Rasterabstand von
6 bis 8 mm, vorzugsweise ca. 7 mm, aufweisen.
11. Set nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Noppen (25) als Pyramidenstumpfe ausgebildet sind, deren Stumpffläche (27) etwa
halbe Seitenlänge der Basisfläche aufweist.
12. Set nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Noppen (25) eine Höhe von ca. 1 mm aufweisen.
13. Verfahren zum Auftragen einer Tankbeschichtung (31) auf eine Tankwandung (34,45),
bei welchem ein Distanzgebilde (11) aus einem als Rollenmaterial vorliegenden Papier
(21) mit in einem Raster angeordneten im Papier (21) geformten Noppen (25) zwischen
sich kreuzenden Rillen (23) auf einer Tankwandung angeordnet und mit einem flüssig
applizierbaren und aushärtbaren Kunststoff (13) beschichtet wird, um zwischen der
beschichteten Tankwandung und der Kunststoffbeschichtung des Distanzgebildes einen
überwachbaren Hohlraum zu bilden, dadurch gekennzeichnet, dass das Distanzbilde (11) derart an der Tankwandung angeordnet wird, dass die Noppen
(25) die Tankwandung (34,45) berühren und ein Raster der sich kreuzenden Rillen (23)
gegenüber dem Längsrand (22) des Rollenmaterials in einem Winkel grösser als 0 und
kleiner als 90 Grad, vorzugsweise in einem Winkel von 45 Grad steht.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Papier (21) offenporig ist und der Kunststoff (13) einseitig auf das Papier (21)
aufgetragen wird und das Papier (21) dabei, dank einer auf die Saugfähigkeit des Papiers
(21) abgestimmten Viskosität des Kunststoffes (13), durchgehend mit dem Kunststoff
(13) getränkt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 13 und/ oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass auf das mit Kunststoff (13) beschichtete Papier (21) ein Zweischichtglasgewebe (17)
aufgebracht und mit Kunststoff (13) getränkt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass pro Quadratmeter pro 100 Gramm des Zweischichtglasgewebes (17) 200 Gramm Kunststoff
auf das Zweischichtglasgewebe (17) aufgebracht werden.
17. Flüssigkeitstank (33,43) mit einer formfesten Tankwandung (34,45), auf der Tankwandung
(34,45) einer Tankbeschichtung (31) aus einem papierenen und genoppten Distanzgebilde
(11,21) und darauf einer Kunststoffbeschichtung (39), und mit einem überwachbaren
Hohlraum (29) zwischen der formfesten Tankwandung (34,45) und der Kunststoffbeschichtung
(39), dadurch gekennzeichnet, dass die Noppen (25) des Distanzgebildes (11) zwischen Rillen (23) angeordnet sind, welche
Rillen (23) in einem Wabenmuster oder diagonal zu einer Krümmungsrichtung der Tankwandung
(45) oder diagonal zu den Kanten in der Tankwandung (34) verlaufen.