[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bearbeitung und/oder Förderung einer
Bahn gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus der EP 12 38 935 A2 ist eine Vorrichtung zum Längsschneiden von Folien und Bändern
bekannt, wobei ein Obermesser zur Einstellung einer Schnittbreite quer zur Transportrichtung
der Bahn positionierbar ist.
[0003] Durch die DE 101 50 810 A1 ist ein Rollenwechsler bekannt, wobei zwei Rollenarme
zur Aufnahme einer Rolle ein Paar bilden und jeweils einzeln durch einen eigenen Motor
entlang einer Rotationsachse der Rolle bewegbar sind.
[0004] Die DE 196 02 248 A1 offenbart einen Falztrichter, welcher zur seitlichen Korrektur
des gefalzten Stranges entlang eines Einlaufspaltes zweier nachgeordneter Walzen bewegbar
ist.
[0005] Durch die WO 01/70608 A1 ist eine quer zur Einlaufrichtung der Bahn positionierbare
Wendestange und eine längs zur Einlauflichtung des Bahn positionierbare Registerwalze
bekannt. Die Wendestange ist in der Weise verschwenkbar, dass sie je nach Stellung
die Bahn nach rechts oder links umlenkt.
[0006] Die DE 36 14 981 C2 offenbart zwei Bahnkantenfühler, welche jeweils über einen Antrieb
verfügen und über eine gemeinsame Steuereinrichtung angesteuert werden. Ähnliches
offenbart die DE 35 33 274 C3.
[0007] In der DE 195 40 164 C1 ist eine Transportrichtung mit zwei nebeneinander angeordneten
Fördereinrichtungen für Endlosmaterial gezeigt, wobei jede Einrichtung eine axial
bewegbare Vorschubeinrichtung aufweist.
[0008] Eine Vorrichtung, mit der es möglich ist, aus einer laufenden Papierbahn maximaler
Breite zwei Teilbahnen oder drei Teilbahnen von variabler Breite zu schneiden und
diese Teilbahnen zu falzen, ist aus der DE 42 04 254 A1 bekannt. Die dort gezeigte
Vorrichtung umfasst drei Falztrichter, die in zwei Ebenen angeordnet sind, wobei zwei
in einer ersten Ebene benachbarte Falztrichter quer zur Laufrichtung der Papierbahn
verfahrbar angeordnet sind, um wahlweise zum Falzen beider Teilbahnen einer zweigeteilten
Papierbahn oder zum Falzen der zwei äußeren Teilbahnen einer dreigeteilten Bahn zu
dienen. Eine Anpassung anderer bahnführender Einrichtungen als der Falztrichter an
die jeweilige Bahnbreite ist nicht vorgesehen.
[0009] Aus der DE 43 11 437 A1 ist eine Wendestangenanordnung bekannt, deren Wendestangen
umlegbar sind, um eine an ihnen gewendete Bahn um ihre Breite je nach Stellung der
Wendestangen nach links oder nach rechts zu versetzen. Diese Wendestangenanordnung
ist mit der Vorrichtung aus DE 42 04 254 A1 nicht ohne weiteres kombinierbar, da eine
mit ihr z.B. um eine halbe Bahnbreite versetzte drittelbreite Teilbahn nicht den für
sie bestimmten Falztrichter trifft.
[0010] Die DE 100 03 025 C1 offenbart eine Vorrichtung zur Bearbeitung einer Bahn mit mindestens
einem Falztrichter und einem diesem vorgeordneten als Messer, wobei das Messer und
der Falztrichter durch ein gemeinsames Stellglied quer zur Laufrichtung der Bahn bewegbar
sind.
[0011] In der US-A-3 734 487 sind als Wendestangen, als Längsschneidmesser und als Registerwalze
ausgeführte Bahnbearbeitungs- bzw. -leitelemente offenbart, welche durch einzelne
Antriebe im Hinblick auf geplante Produktionen vorpositionierbar sind.
[0012] Die EP 0 457 304 A1 betrifft einen Mechanismus mit zwei gegensinnig durch einen gemeinsamen
Antrieb bewegbare Bearbeitungselemente einer Vorrichtung zur Falzung von Taschen.
[0013] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Bearbeitung und/oder
Förderung einer Bahn zu schaffen.
[0014] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0015] Ein wesentlicher mit der Vorrichtung bzw. dem Verfahren erzielbarer Vorteil liegt
einerseits darin, dass ein langwieriges Einstellen bei Produktionsbeginn entfällt.
Im Gegensatz zu Einstellungen, welche erst während der Druckaufnahme mittels Regelkreisen
erfolgt, ist die Menge an Makulatur deutlich verringerbar.
[0016] Ein besonderer Vorteil der Erfindung ist, dass sie eine schnelle Anpassung an eine
Veränderung der zu verarbeitenden Bahnbreiten ermöglicht, da ein Benutzer nicht auf
jedes einzelne in Anpassung an die Bahnbreite zu verschiebende Bahnbearbeitungswerkzeug
einzeln zugreifen muss.
[0017] Eine weitere Zeitersparnis ergibt sich, wenn die Steuereinheit selbst eingerichtet
ist, die notwendigerweise miteinander korrelierten Positionen der verschiedenen Bearbeitungswerkzeuge
aus einer geringen Zahl von Eingabeparametern selbsttätig zu berechnen und einzustellen.
Im einfachsten Falle genügt es zur Berechnung dieser Positionen, lediglich die Breite
einer zu verarbeitenden Bahn vorzugeben; die Steuereinheit kann aus dieser Vorgabe
die erforderlichen Positionen aller Bearbeitungswerkzeuge auf einfache Weise unter
der Voraussetzung ermitteln, dass eine Referenzlinie aller zu verarbeitenden Bahnen,
z. B. ein rechter oder linker Rand oder vorzugsweise die Mittellinie, unabhängig von
deren Breite in der Vorrichtung die gleiche Position einnimmt.
[0018] Da die zur Anpassung an eine geänderte Bahnbreite erforderlichen Verschiebungen mancher
Bahnbearbeitungswerkzeuge fest korreliert sind, lässt sich die Vorrichtung vereinfachen,
indem ein Stellglied zum Verschieben mehrerer Bahnbearbeitungswerkzeuge gleichzeitig
eingesetzt wird.
[0019] Zu den Bahnbearbeitungswerkzeugen der erfindungsgemäßen Vorrichtung gehört beispielsweise
wenigstens ein Falztrichter. Bei geeigneter Wahl der Referenzlinie kann es genügen,
wenn nur einer von zwei Falztrichtern verschiebbar ist; wählt man jedoch, was bevorzugt
ist, die Mittellinie der zu verarbeitenden Bahn als Referenzlinie, so müssen wenigstens
beide von zwei nebeneinander angeordneten Falztrichter verschiebbar sein.
[0020] Um aus einer einzelnen Ausgangsbahn in der erfindungsgemäßen Vorrichtung mehrere
Teilbahnen zu erzeugen, die dann jeweils einzelnen Falztrichtern zugeführt werden
können, weist die erfindungsgemäße Vorrichtung zweckmäßigerweise wenigstens ein Messer
zum Längsschneiden der Ausgangsbahn in Teilbahnen auf. Wenn mehr als ein solches Messer
vorhanden ist, muss wenigstens eines von ihnen verschiebbar sein.
[0021] Die Vorrichtung kann ferner wenigstens ein Intervallschneidmesser zum seitenweisen
Längsschneiden der Materialbahn aufweisen. Wenn es sich bei der Materialbahn um eine
bedruckte Papierbahn, insbesondere einer Zeitung handelt, kann ein solches Intervallschneidmesser
eingesetzt werden, um die Bahn jeweils lokal in Höhe jeder zweiten Seite zu schneiden,
um so z. B. eine Broadsheet-Signatur mit Tabloid-Einlage zu produzieren.
[0022] Auch ist es von Vorteil, wenn die Vorrichtung eine Längsschneideinrichtung mit mindestens
einem Messer aufweist, welches ebenfalls quer zur Laufrichtung der Bahn voreingestellt
wird, um die Schnittlinie für die zu erzeugenden Teilbahnen festzulegen.
[0023] Wenn in der Vorrichtung eine in mehrere Teilbahnen zerschnittene Ausgangsbahn verarbeitet
wird, so sind Zug- oder Fangrollen als Bahnbearbeitungswerkzeuge zweckmäßigerweise
jeder der Teilbahnen in gleicher Weise zugeordnet. Es ist daher wünschenswert, dass
solche Rollen ebenfalls entsprechend der Breite der zu verarbeitenden Ausgangsbahn
und der Zahl der Teilbahnen automatisch durch die Steuereinheit positionierbar sind.
[0024] Auch Wendestangen können als durch die Steuereinheit verschiebbare Bearbeitungswerkzeuge
vorgesehen werden. Als Bearbeitungswerkzeuge werden hier und im folgenden auch Bahnleit-,
Bahnantriebs- und/oder Bahnführungselemente, wie z. B. Wendestangen, Andrückrollen
und/oder Führungswalzen verstanden.
[0025] Zum Antreiben der Verschiebung der Bearbeitungswerkzeuge weisen die Stellglieder
vorzugsweise jeweils eine Gewindespindel auf, und die verschiebbaren Bearbeitungswerkzeug
haben jeweils einen Gleitstein, der mit einer solchen Gewindespindel im Eingriff ist.
[0026] Vorteilhafterweise kann eine solche Gewindespindel mehrere Abschnitte aufweisen,
die sich in Drehsinn und/oder Steigung unterscheiden, und die Gleitsteine mehrerer
Bearbeitungswerkzeuge gleichen Typs sind jeweils im Eingriff mit den verschiedenen
Abschnitten einer gleichen Spindel, um die Bearbeitungswerkzeuge gekoppelt, aber ggf.
in unterschiedlichen Richtungen und/oder Geschwindigkeiten zu verschieben.
[0027] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im Folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:
[0028]
- Fig. 1a
- verschiebbare Falztrichter, eingestellt für eine breite Papierbahn;
- Fig. 1 b
- verschiebbare Falztrichter, eingestellt für eine schmale Papierbahn;
- Fig. 2a
- eine Fangrolle mit verschiebbaren Rollen, eingestellt für eine breite Papierbahn;
- Fig. 2b
- eine Fangrolle mit verschiebbaren Rollen, eingestellt für eine schmale Papierbahn;
- Fig. 3a
- eine Längsschneidevorrichtung mit verschiebbaren Messern, eingestellt für eine breite
Papierbahn;
- Fig. 3b
- eine Längsschneidevorrichtung mit verschiebbaren Messern, eingestellt für eine schmale
Papierbahn;
- Fig. 4a
- verschiebbare gekreuzte Wendestangen, eingestellt für eine breite Papierbahn;
- Fig. 4b
- verschiebbare gekreuzte Wendestangen, eingestellt für eine schmale Papierbahn;
- Fig. 5a
- verschiebbare parallele Wendestangen, eingestellt für eine breite Papierbahn;
- Fig. 5b
- verschiebbare parallele Wendestangen, eingestellt für eine schmale Papierbahn;
- Fig. 6
- verschiebbare gekreuzte Wendestangen mit einer gemeinsamen Antriebsvorrichtung;
- Fig. 7
- verschiebbare parallele Wendestangen mit einer gemeinsamen Antriebsvorrichtung;
- Fig. 8
- in Bahnlaufrichtung bewegbarer Falztrichter;
- Fig. 9
- eine schematische Darstellung einer Druckmaschine.
[0029] Fig. 1a zeigt eine Falztrichteranordnung, in der zwei Papierteilbahnen 01, 02 nebeneinander
über eine Walze 03 und dann in zwei Falztrichter 06, 07 geführt werden. Die Falztrichter
06, 07 sind in einem Gestell 04 parallel zur Achse der Walze 03 verschiebbar gelagert.
Ein Stellglied zum Verschieben der Falztrichter 06, 07 ist gebildet durch eine zur
Achse der Walze 03 parallele Gewindespindel 08, die zwei Abschnitte mit entgegengesetzt
gleicher Steigung aufweist, und einen Antrieb 11, z. B. Elektromotor 11, zum Drehantreiben
der Gewindespindel 08. Der Antrieb 11 und das den Falztrichter 06; 07 bewegendes Getriebe
können auch in anderer Weise ausgeführt sein. Die Falztrichter 06, 07 sind jeweils
mit einem Gleitstein 09 versehen, wobei die zwei Gleitsteine 09 mit verschiedenen
Abschnitten der Gewindespindel 08 im Eingriff sind, so dass eine Drehung der Gewindespindel
08 die Falztrichter 06, 07 zu gegenläufigen Bewegungen antreibt. Eine elektronische
Steuereinheit 10 oder ein unten genanntes System S zur Voreinstellung steuert den
Elektromotor 11 anhand einer vom Benutzer an der Steuereinheit 10 eingegebenen (bzw.
dem System S vorliegenden) Breite der Papierbahnen 01, 02. Die Information über die
Breite kann der Steuereinrichtung 10 (bzw. System S) auch auf anderer Weise, z. B.
durch Einlesen eines gemeinsamen Wertes oder eines in einem Produktplanungssystem,
einer Maschinensteuerung, einem Ausschießschema und/oder einem Leitstand (in Fig.
9 gleichbedeutend mit P bezeichnet) vorgehaltenen Wertes implementiert werden.
[0030] Ein mit dem linken Falztrichter 06 verbundener Rahmen 15 oder Gestell 15 dient gleichzeitig
als Träger für ein Lager der Walze 03, so dass die Walze 03 jeder Bewegung des Falztrichters
06 folgt. Die rechte Seite der Walze 03 ist auf einem am Gestell 04 festen Zapfen
teleskopisch, z. B. über ein axial verschiebbares Lager 25 (Fig. 1 b), verschiebbar.
Mit verschieben des Falztrichters 06 verschiebt sich somit die Walze 03 und z. B.
eine auf der Walze 03 umlaufende Nut 20 (strichliert in Fig 1 b), welche mit einem
Messer für den kontinuierlichen oder diskontinuierlichen Längsschnitt als Schneidnut
zusammen wirkt.
[0031] Ebenfalls starr mit dem Falztrichter 06, z. B. über das Gestell 15, verbunden ist
ein Intervallschneidmesser 05 oder Skip Slitter 05, das oberhalb der Walze 03 montiert
ist. Das Intervallschneidmesser 05 hat eine rotierende unterbrochene Klinge, die mit
der Falzlinie des Falztrichters 06 fluchtet und von abwechselnd auf die Papierteilbahn
01 gedruckten Paaren von Druckseiten jeweils abwechselnd ein Paar schneidet und das
andere ungeschnitten lässt. Wenn es sich bei den ungeschnittenen Seitenpaaren um Broadsheet-Seiten
mit quer zur Förderrichtung orientierten Zeilen und bei den geschnittenen um Tabloid-Seiten
handelt, deren Zeilen in Förderrichtung orientiert sind, so lässt sich aus der Papierteilbahn
01 in einem angeschlossenen, nicht dargestellten Falzapparat auf einfache Weise eine
Signatur mit einer Einlage in der halben Seitengröße herstellen.
[0032] In Fig. 1 b ist die Einstellung der Falztrichter 06, 07 für die Bearbeitung von zwei
Papierteilbahnen 12, 13 gezeigt, die gegenüber den Papierteilbahnen 01, 02 der Fig.
1 a um einen Wert d schmaler sind. Die Mittellinie M, an der sich die Bahnen 12, 13
berühren, hat in Bezug auf das Gestell die gleiche Position wie die Mittellinie M
zwischen den Bahnen 01, 02 in Fig. 1a. Zur Einstellung der Falztrichter 06, 07 für
die Bearbeitung solch schmaler Papierteilbahnen 12, 13 wird über den Elektromotor
11 die Gewindespindel 08 verdreht, so dass die Falztrichter 06, 07 jeweils um d/2
zur Mittellinie M hin verschoben werden.
[0033] In einer vorteilhaften Abwandlung bzw. Weiterbildung ist mit dem Falztrichter 06;
07 - zusätzlich oder anstelle der Verbindung zum Messer 05 - eine der Trichterspitze
nachgeordnete getriebene Walze 30 zusammen bzw. gleichzeitig mit dem Falztrichter
06; 07 seitlich bewegbar. Hierzu ist der Falztrichter 06; 07 vorzugsweise über ein
gemeinsames Gestell 15 mit einer Lagerung der Walze 30 verbunden. Bei Verschieben
des Falztrichters 06, 07 wird gleichzeitig die Walze 30 bewegt. Die Walze 30 ist entweder
als getriebene Überführwalze 30 ausgeführt, über welche ein den Falztrichter 06; 07
verlassender Strang geführt wird und eine Richtungsänderung erfährt. In anderer Ausführung
kann die Walze 30 als z. B. einzelmotorisch getriebene Zugwalze 30 einer Zugwalzengruppe
ausgeführt sein, gegen welche eine Andrückwalze 35 anstellbar ist. In diesem Fall
ist die gesamte Zuggruppe 30, 35 mit dem Falztrichter 06; 07 verbunden.
[0034] Selbstverständlich könnte eine Falztrichteranordnung der in Fig. 1a, 1 b gezeigten
Art auch drei oder mehr Falztrichter für die Verarbeitung einer entsprechenden Zahl
von Teilbahnen aufweisen. Wenn drei parallele Teilbahnen zu verarbeiten sind und ihre
Mittellinie M unabhängig von der Breite der Bahnen stets die gleiche Position in Bezug
auf das Gestell hat, so sind die zwei äußeren Falztrichter bei einer Änderung der
Breite der Teilbahnen um d jeweils um d zu verschieben, während der mittlere Falztrichter
unverschoben bleibt. Bei vier Teilbahnen beträgt entsprechend die Verschiebung d/2
für die zwei mittleren und 3d/2 für die zwei äußeren, etc.
[0035] In vorteilhafter Ausführung ist es zur Voreinstellung der Druckmaschine (siehe Fig.
9) vorgesehen, dass die Steuerung 10 bzw. der Antrieb 11 für die beschriebene Bewegung
des Falztrichters 06; 07 in Signalverbindung mit dem System S steht. Anhand der Produktionsdaten
(z. B. der Bahn- bzw. Teilbahnbreite b; b') wird die aktuelle Lage des Falztrichters
06; 07 mit einer für diese Produktion vorgegebenen bzw. vorgebbaren Lage verglichen
und ggf. eine entsprechende Bewegung über Stellbefehle an den betreffenden Antrieb
11 veranlasst. Je nach Bahn- bzw. Teilbahnbreite und/oder Lage deren Mitte ist der
Falztrichter 06; 07 (bzw. die Trichterspitze) entsprechend seitlich zu positionieren.
Der Falztrichter 06; 07 wird z. B. derart Positioniert, dass die Teilbahn 02; 05 mittig
bzgl. der Trichterspitze auf den betreffenden Falztrichter 06; 07 aufläuft. Voreinstellwerte
können tabellarisch für die verschiedenen Produktionen hinterlegt sein, oder aber
es findet im System eine Berechnung anhand der durch die Bahnbreiten und den seitlichen
Versatz resultierenden Bahnwege statt.
[0036] Fig. 2a zeigt eine Fangrollenanordnung als weiteres Beispiel von Bahnbearbeitungswerkzeugen
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung. Diese Fangrollenanordnung besteht aus einer Walze
14, die im Betrieb von einer zu fangenden, in der Figur nicht dargestellten Papierbahn
umschlungen ist, mehreren Rollen 16, mehreren Gleitsteinen 18, 19, 21, einer Führungsschiene
17, einer Gewindespindel 22 und einem von der bereits erwähnten Steuereinheit 10 (bzw.
System S) gesteuerten Elektromotor 23.
[0037] Die Walze 14 ist in dem Gestell 04 drehbar gelagert. Parallel zur Walze 14 ist die
Führungsschiene 17 im Gestell 04 gelagert. Auf der Führungsschiene 17 sind mehrere
Gleitsteine 18, 19 verschiebbar angeordnet. Ein mittig zur Walze 14 angeordneter Gleitstein
21 ist auf der Führungsschiene 17 fest angeordnet. Die Gleitsteine 18, 19 und 21 tragen
jeweils eine drehbar gelagerte Rolle 16. Dabei drücken die Rollen 16 gegen die Walze
14 und rollen gegen diese ab. Da die Rollen 16 nur in einer Richtung drehbar ausgelegt
sind, verhindern sie ein Zurücklaufen der um die Walze 14 geschlungenen Papierbahn
bei einem eventuellen Papierbahnbruch.
[0038] Die Gewindespindel 22 durchstößt auf einer Seite das Gestell 04 und ragt an dieser
Stelle aus dem Gestell 04 hinaus. Sie ist dabei parallel zur Walze 14 und zur Führungsschiene
17 ausgerichtet. Die Gewindespindel 22 verfügt über zwei verschiedene Gewindeabschnitte
mit unterschiedlichem Drehsinn, die durch einen gewindelosen Abschnitt voneinander
getrennt sind. Auf diesem gewindelosen Abschnitt ist der Gleitstein 21 angeordnet.
Die beiden Gewindeabschnitte haben Steigungen, die entlang einer Längsachse der Gewindespindel
22 proportional zum Abstand von dem Gleitstein 21 zunehmen. Die Gleitsteine 18, 19
stehen mit dem vom Gleitstein 21 aus gesehen linken bzw. rechten Gewindeabschnitt
nicht etwa über ein Innengewinde mit mehreren Windungen im Eingriff - ein solches
würde aufgrund der Variabilität der Steigung stecken bleiben, sondern über einen einzigen
schmalen Zapfen, der auf einem kleinen Umfangsabschnitt der Gewindespindel 22 in deren
Gewindegang eingreift An dem aus dem Gestell 04 hinausragenden Endabschnitt der Gewindespindel
22 greift der Elektromotor 23 an der Gewindespindel 22 an.
[0039] Sofern die gezeigte Fangrollenanordnung für eine Papierbahn mit schmalerer Breite
eingesetzt werden soll, werden die Gleitsteine 18, 19 entlang der Führungsschiene
17 verschoben, wie in Fig. 2b gezeigt. Dabei wird die Gewindespindel 22 über den Antrieb
23 gedreht. Infolge des unterschiedlichen Drehsinns der beiden mit den Gleitsteinen
18 bzw. 19 im Eingriff stehenden Gewindeabschnitte bewegen sich bei einer Verdrehung
der Gewindespindel 22 die Gleitsteine 18 von links und die Gleitsteine 19 von rechts
auf den mittigen Gleitstein 21 zu. Die Bewegung der Gleitsteine 18, 19 erfolgt dabei
synchron, jedoch infolge der sich entlang der Längsachse der Gewindespindel 22 ändernden
Steigungen der Gewindeabschnitte sind die Wege, die die Gleitsteine 18, 19 und damit
die von ihnen geführten Rollen 16 zurücklegen, proportional zu Ihrem Abstand vom mittleren
Gleitstein 21. Je nach Breite der zu verarbeitenden Papierbahn lassen sich die Gleitsteine
18, 19 über eine entsprechende Verdrehung der Gewindespindel 22 mehr oder weniger
nah an den Gleitstein 21 stufenlos verschieben, und die Fangrolle damit für beliebige
Papierbahnbreiten einstellen. Die Gleitsteine 18, 19 können vor einer Verschiebung
beliebig an der Spindel 22 platziert sein; das Verhältnis ihrer Abstände bleibt bei
einer Verschiebung erhalten.
[0040] Denkbar wäre auch, zwei Gewindeabschnitte mit jeweils über ihre Länge hinweg gleichbleibender
Steigung vorzusehen. Dies ist ausreichend für eine Rollenanordnung mit nicht mehr
als drei verschiebbaren Rollen 16. Im Falle einer größeren Rollenzahl, wie in der
Fig. 2b gezeigt, würde der Abstand zwischen den zwei linken Gleitsteinen 18 (und auch
zwischen den rechten Gleitsteinen 19) bei einer Verschiebung konstant bleiben und
Abstandsverhältnisse würden sich bei einer Verschiebung ändern.
[0041] Eine andere Möglichkeit wäre, für jeden einzelnen der vier Gleitsteine 18, 19 einen
eigenen Gewindeabschnitt mit spezifischer Steigung vorzusehen. Die Variabilität der
Bahnbreiten, auf die die Fangrollenanordnung einstellbar ist, ist dann allerdings
dadurch eingeschränkt, dass die Gleitsteine - zumindest solche, die über ein Innengewinde
mit mehreren Windungen an die Spindel gekoppelt sind - die Gewindeabschnitte mit der
für ihr Gewinde passenden Steigung nicht verlassen können,
[0042] Es könnten auch mehrere Gewindespindeln mit je zwei Abschnitten von entgegengesetzt
gleicher Steigung vorgesehen werden, die jeweils Gleitsteine von einander bezüglich
der Mittellinie M spiegelbildlich gegenüberliegenden Rollen tragen. Diese Gewindespindeln
sind zweckmäßigerweise untereinander identisch. Um unterschiedliche Verschiebungen
der an sie gekoppelten Rollen zu erreichen, können die Gewindespindeln von einem gemeinsamen
Elektromotor über ein Getriebe mit jeweils angepasstem Übersetzungsverhältnis angetrieben
sein, oder jede Gewindespindel hat einen eigenen Elektromotor, der von der Steuereinheit
jeweils individuell entsprechend der erforderlichen Verschiebung angesteuert wird.
[0043] Auf die eben beschriebene Art und Weise lassen sich auch Zugrollenanordnungen für
zu verarbeitende Papierbahnen mit unterschiedlichen Breiten einstellbar ausführen,
da Zugrollenanordnungen prinzipiell einen zu Fangrollenanordnungen analogen Aufbau
aufweisen. Derartige Voreinstellwerte können tabellarisch für die verschiedenen Produktionen
hinterlegt sein, oder aber es findet im System S eine Berechnung unter Verwendung
der durch die Bahnbreiten und den zu erhaltenden seitlichen Versatz statt.
[0044] Fig. 3a zeigt eine Längsschneidevorrichtung 71 eines Überbaus 67 (Fig. 9). Die Längsschneidevorrichtung
71 ist dazu ausgebildet, eine einlaufende Bahn in mehrere Teilbahnen, z.B. zwei Teilbahnen
längs aufzuschneiden. Dabei sind zwei Führungsschienen 24 parallel in dem Gestell
04 angeordnet. Eine Papierbahn 26 ist zwischen den beiden Führungsschienen 24 hindurch
geführt. Zwei Schlitten 27 sind auf den zwei Führungsschienen 24 verschiebbar gehalten.
Sie sind spiegelbildlich zueinander ausgeführt und montiert. Jeder Schlitten 27 trägt
ein rotierendes Messer 28 mit senkrecht zur Papierbahn 26 ausgerichteter Schneidkante
und eine mit dem Messer 28 zusammenwirkende Gegendruckrolle 29 (Gegenmesser). Zwischen
den Schlitten 27 befindet sich ein weiteres Messer 32, das ebenfalls senkrecht auf
der Papierbahn 26 steht, und eine mit diesem zusammenwirkende Gegendruckrolle 31.
Die Papierbahn 26 wird von den Messern 28, 32 und Gegendruckrollen 29, 31 in vier
Teilbahnen zerschnitten. Eine zu den Führungsschienen 24 parallele Gewindespindel
33 hat zwei Gewindeabschnitte mit unterschiedlichem Drehsinn und gleicher Steigung,
von denen jeder mit einem der Schlitten 27 im Eingriff steht. Ein Endabschnitt der
Gewindespindel 33 ragt an einer Seite aus dem Gestell 04 heraus. An diesem Endabschnitt
ist ein Antrieb 34, z. B. Elektromotor 34, zum Drehantreiben der Gewindespindel 33
vorgesehen. Die einzelnen Messer 28; 32 bzw. Gegenmesser können auch gemeinsam durch
einen anders gearteten Antrieb 34 oder durch Einzelantriebe je Messer oder Messerpaar
antreibbar sein.
[0045] Soll die beschriebene Längsschneidevorrichtung eine Papierbahn 36 mit schmaler Breite
in vier Teilbahnen zerschneiden, so wird wie in Fig. 3b gezeigt die Gewindespindel
33 vom Elektromotor 34 verdreht. Da die Schlitten 27 auf unterschiedlichen Gewindeabschnitten
der Gewindespindel 33 mit unterschiedlichem Drehsinn und gleicher Steigung in Eingriff
stehen, bewirkt die Verdrehung der Gewindespindel 33, dass sich die Schlitten 27 um
jeweils gleiche Strecken aufeinander bzw. auf das mittige Messer 32 zu bewegen. Die
Verdrehung der Gewindespindel 33 wird solange fortgesetzt, bis der Abstand zwischen
zwei Messern 28, 32 einem Viertel der Breite der schmalen Papierbahn 36 entspricht.
[0046] Der Betrieb des Motors 34 ist durch die Steuereinheit 10 (bzw. System S) (Fig. 1a)
gesteuert bzw. vorgegeben, die die Positionen der Messer 28 anhand einer vom Benutzer
eingestellten oder durch (nicht dargestellte) Sensoren automatisch erfassten Breite
der zu schneidenden Bahn oder der aus dem Schneiden resultierenden Teilbahnen berechnet.
[0047] Im Fall von mehreren Messereinheiten (Paaren aus Messern 28; 32 und Gegenmesser 29)
können z.B. alle jeweils einzeln angetrieben und/oder einzeln an-/abstellbar.
[0048] Die axiale Positionierung oder zumindest Voreinstellung von der Maschinensteuerung
wird vorzugsweise automatisch anhand der zum Bedrucken beabsichtigten Breite der Bahn
und der produktspezifisch vorzunehmenden Schnittlinien oder von einem Bedienpult her
manuell vorgenommen. Hierzu wird beispielsweise vor Produktionsstart vom System S
(von der Maschinensteuerung bzw. einem entsprechenden Softwareprogramm) die aktuelle
Einstellung auf für die geplante Produktion erforderliche Voreinstellwerte hin überprüft
und/oder eine Voreinstellung durch Einwirken auf den Antrieb 34 (oder die die Antriebe
34) getroffen. Derartige Voreinstellwerte können tabellarisch für die verschiedenen
Produktionen hinterlegt sein, oder aber es findet im System S eine Berechnung unter
Verwendung der durch die Bahnbreiten und den zu erhaltenden seitlichen Versatz statt.
[0049] In Fig. 4a ist ein Wendedeck mit zwei gekreuzten Wendestangen 37, 38 als weiteres
Beispiel von Bahnbearbeitungswerkzeugen gezeigt, die in der Vorrichtung vorhanden
sein können. Zwei Paare von Führungsschienen 39, 41, als vordere 41 bzw. hintere Führungsschienen
39 bezeichnet, sind zwischen Platten des Gestells 04 gehalten. Von jedem Paar Führungsschienen
39, 41 ist nur eine obere Führungsschiene in der Figur zu sehen, da sie die zu ihr
parallele darunter liegende Schiene verdeckt. An den Enden der Wendestange 37 ist
jeweils ein Gleitstein 42, 43 vorgesehen, wobei der Gleitstein 42 auf der sichtbaren
oberen Führungsschiene 39 des hinteren Führungsschienenpaares und der Gleitstein 43
auf der sichtbaren oberen Führungsschiene 41 des vorderen Führungsschienenpaares gleitend
angeordnet ist. Entsprechend sind an den Enden der Wendestange 38 zwei Gleitsteine
44, 46 vorgesehen, wobei der Gleitstein 44 auf der nicht sichtbaren unteren Führungsschiene
39 des hinteren Führungsschienenpaares und der Gleitstein 46 auf der nicht sichtbaren
unteren Führungsschiene 41 des vorderen Führungsschienenpaares gleitend angeordnet
ist.
[0050] Zwischen den Führungsschienenpaaren 39 und 41 und quer zu diesen ist im Gestell 04
eine Umlenkwalze 47 drehbar angeordnet.
[0051] Eine senkrecht zu den Führungsschienenpaaren 39 und 41 einlaufende Papierbahn 51
umläuft die schräge Wendestange 37 und ändert dadurch ihre Laufrichtung um 90°. Sie
umschlingt die Umlenkwalze 47 und läuft von dieser wieder zurück und über die schräg
gestellte, mit der Wendestange 37 gekreuzte Wendestange 38, wodurch sich ihre Laufrichtung
abermals um 90° ändert, so dass sie nach Verlassen des Wendedecks ihre ursprüngliche
Laufrichtung zurück erlangt hat, jedoch um genau eine Papierbahnbreite versetzt ist
und gewendet ist.
[0052] Ein zu den Führungsschienen 39, 41 paralleles Paar von Gewindespindeln 48, von denen
in der Figur eine untere Gewindespindel 48 von der oberen Gewindespindel 48 verdeckt
ist, sind in dem Gestell 04 drehbar gehalten. An einem Endabschnitt jeder Spindel
48 greift ein Antrieb 49, z.B. ein Elektromotor 49 an.
[0053] Soll die beschriebene Anordnung wie in Fig. 4b gezeigt für eine Papierbahn 52 mit
geringerer Breite eingesetzt werden, so muss zum einen der Abstand der Wendestangen
37 und 38 verändert werden, damit ein Versatz von genau einer Bahnbreite erreicht
wird. Hierfür steuert die Steuereinheit 10 (bzw. System S) (in der Fig. nicht dargestellt)
eine gegenläufige Bewegung der Motoren 49 und damit der Wendestangen 37, 38. Zum anderen
kann, insbesondere wenn mehr als zwei Teilbahnen zu verarbeiten sind, eine gleichsinnige
Verschiebung der Wendestangen 37, 38 erforderlich sein, um zu gewährleisten, dass
die Teilbahnen den Enden der Wendestangen 37, 38 nicht zu nahe kommen. Hierfür steuert
die Steuereinheit 10 (bzw. System S) die Motoren 49 jeweils gleichsinnig an.
[0054] Das eben beschriebene Wendedeck ist in Fig. 5a nach einem Umbau dargestellt. Die
Wendestangen 37 und 38 sind in dieser Ausgestaltung parallel zueinander mit den Gleitsteinen
42, 43, 44, 46 auf den Führungsschienen der Führungsschienenpaare 39 und 41 gleitend
angeordnet.
[0055] Eine zu versetzende Papierbahn 53 läuft senkrecht zu den Führungsschienenpaaren 39
und 41 in das Wendedeck ein, umschlingt nacheinander die Wendestange 37 und die Wendestange
38, und verlässt der Wendedeck um eine Papierbahnbreite seitlich versetzt, ohne gewendet
worden zu sein.
[0056] Wie im Falle der Fig. 4a, 4b verschiebt zur Anpassung des Wendedecks an eine Papierbahn
54 (Fig. 5b), die eine geringere Breite als die Bahn 53 aufweist, die Steuereinheit
10 (bzw. System S) einerseits die Wendestangen 37, 38 aufeinander zu, so dass der
Abstand der Wendestangen an die geänderte Bahnbreite angeglichen wird, und verschiebt,
wenn notwendig, beide Wendestangen 37, 38 gleichsinnig, damit die Bahn 54 hinreichend
mittig auf die Wendestangen trifft.
[0057] Fig. 6 zeigt eine vorteilhafte Ausführung der Wendestangenanordnung nach Fig. 4,
wobei die Anordnung jedoch jeweils lediglich einen Träger 39; 41 für die beiden Wendestangen
37, 38 aufweist. Die Gleitsteine 43; 46 gleiten auf dem selben Träger 39; 41 und werden
über eine gemeinsame Gewindespindel 48 angetrieben, welche zwei gegenläufige Gewinde
für jeweils einen der Gleitsteine aufweist. Die Spindel wird durch den Motor 49 angetrieben,
wobei sich bei Rotation der Gewindespindel die Gleitsteine 43; 46 gegenläufig bewegen.
[0058] Fig. 7 zeigt ebenfalls eine vorteilhafte Ausführung der Anordnung nach Fig. 5, wobei
hier wie in Fig. 6 eine gemeinsame Gewindespindel 48 mit gegenläufigen Gewinde für
die Gleitsteine 43; 46 vorgesehen ist. Die Gleitsteine 43; 46 laufen auch auf dem
selben Träger 41. Ein Antreiben der Gewindespindel 48 durch den gemeinsamen Motor
49 bewirkt eine gegenläufige Bewegung der beiden Wendestangen 37; 38 mit ihren Gleitsteinen
43; 46.
[0059] Ein Wendewerk 72 einer Druckmaschine (Fig. 9) weist zumindest ein Wendedeck mit zwei
einander zugeordneten Wendestangen 37; 38 auf, mittels welchem eine Teilbahn 51 bis
54 auf eine andere Flucht gebracht und/oder gestürzt werden kann. Es beinhaltet ein
Paar von Wendestangen 37; 38. In einer hier nicht dargestellten vorteilhaften Ausführung
sind zwei Wendedecks, d.h. zwei Paare von Wendestangen 37; 38 zum Versatz bzw. zum
Stürzen zweier Teilbahnen 51 bis 54 vorgesehen. Die Wendestangen 37; 38 eines Paares
können wie dargestellt entweder parallel zueinander und um 45° gegen die einlaufende
Bahn geneigt angeordnet sein (Versatz), oder aber sie sind senkrecht zueinander angeordnet
und um 45° bzw. 135° gegen die einlaufende Bahn geneigt (Stürzen und ggf. Versatz).
[0060] In vorteilhafter Ausführung sind sämtliche Wendestangen 37; 38 in der Ebene der jeweils
einlaufenden Bahn um 90° verschwenk bzw. verkippbar ausgeführt. In einer Variante
zu den Figuren 4 und 5 ist auch eine fliegende Lagerung der Wendestangen 37; 38, d.h.
mit einem befestigten und einem freien Ende vorteilhaft. In diesem Fall entfallen
die träger 39. In Weiterbildung ist den Wendestangen 37; 38 jeweils ein nicht dargestelltes
Mittel zugeordnet, welches die aktuelle Stellung der Wendestange 37; 38 - nach links
oder nach rechts gekippt - erfasst und an die Maschinensteuerung bzw. den Leitstand
der Maschine bzw. das System S meldet. Dies können beispielsweise Initiatoren sein,
welche mechanisch (Schalter) oder elektromagnetisch (Induktion, Lichtschranke) aktiviert
oder deaktiviert werden, sobald sich die Wendestange 37; 38 in einer der vorgesehenen
Lagen befindet. Der Drucker bzw. ein Programm kann dann überprüfen, ob sich die Wendestangen
37; 38 in der für die geplante Produktion erforderlichen Stellung befinden. Es kann
durch das System S ein Fehlersignal ausgegeben werden, wenn die Stellung der Wendestange
37; 38 zur beabsichtigten Produktion (bzw. Bahnlauf) nicht übereinstimmt.
[0061] Jede Wendestange 37; 38 ist wie oben dargestellt in bevorzugter Ausführung insgesamt
in einer Richtung quer zur einlaufenden Bahn bewegbar im Überbau 67 angeordnet. Hiermit
ist die Wendestange 37; 38 angepasst an ein Produkt bzw. einen Bahnlauf bzw. Bahnbreite
mittels des Antriebes 49 positionierbar.
[0062] Zur Voreinstellung der Druckmaschine ist es in vorteilhafter Weise vorgesehen, dass
die Antriebe 49 der Wendestangen 37; 38 in Signalverbindung mit dem System S stehen.
Anhand der Produktionsdaten (z. B. vorgesehene Bahnführung, resultierende theoretische
Schnittlinie, und/oder Bahn- bzw. Teilbahnbreite) wird die aktuelle Lage der Wendestange
37; 38 mit einer für diese Produktion vorgegebenen bzw. vorgebbaren Lage verglichen
und ggf. eine entsprechende Bewegung über Stellbefehle an die betreffenden Antriebe
49 veranlasst. Derartige Voreinstellwerte können tabellarisch für die verschiedenen
Produktionen hinterlegt sein, oder aber es findet im System S eine Berechnung unter
Verwendung der durch die Bahnbreiten und den zu erhaltenden seitlichen Versatz statt.
[0063] In einer Weiterbildung des Überbaus 67 ist den verschwenkbaren Wendestangen 37; 38
ein nicht dargestellter Antrieb für das Schwenken zugeordnet, welcher beispielsweise
wie für die Antriebe 49 dargelegt, durch das o. g. System S entsprechend der geplanten
Produktion und/oder Bahnführung voreingestellt wird. Ein derartiger Antrieb ist vorteilhaft
beispielsweise als mit Druckmittel beaufschlagbarer Zylinder ausgeführt, welcher auf
einer Seite mit dem Gestell und auf der anderen mit der Wendestange 37; 38 außerhalb
ihres Drehpunktes angreift.
[0064] Fig. 8 zeigt eine schematische Seitenansicht des als Falztrichter 06; 07 ausgeführten
Bahnbearbeitungswerkzeugs. Der Falztrichter 06; 07 ist in vorteilhafter Ausführung
in einer Richtung (zumindest eine Komponente) bewegbar, welche senkrecht zum Rückenfalz
des den Falztrichter 06; 07 verlassenden Stranges und/oder im wesentlichen parallel
zu einer Rotationsachse eines Zylinders (Querschneidzylinder, Falzmesserzylinders
und/oder Falzklappenzylinder) eines nachgeordneten Falzapparates 68 (siehe Fig. 9).
Hiermit lässt sich der korrekte Einlauf in die Zylinder des Falzapparates 68 für unterschiedliche
Bahn- bzw. Strangbreiten und/oder Lagen einstellen.
[0065] In vorteilhafter Ausführung ist es zur Voreinstellung der Druckmaschine vorgesehen,
dass ein nicht dargestellter Antrieb für die beschriebene Bewegung des Falztrichters
06; 07 in Signalverbindung mit einer Steuerung 10 oder vorteilhaft mit dem System
S steht. Anhand der Produktionsdaten (z. B. der Bahn- bzw. Teilbahnbreite) wird die
aktuelle Lage des Falztrichters 06; 07 mit einer für diese Produktion vorgegebenen
bzw. vorgebbaren Lage verglichen und ggf. eine entsprechende Bewegung über Stellbefehle
an den betreffenden Antrieb veranlasst. Je nach Bahn-, Teilbahn- bzw. Strangbreite
ist der Falztrichter 06; 07 (bzw. die Trichterspitze) entsprechend zu positionieren.
Der Falztrichter 06; 07 wird z. B. derart Positioniert, dass der gefalzte Strang für
jede Breite in geeigneter Weise - z. B. im wesentlichen mittig auf die Mantelfläche
des nachfolgenden Zylinders - in den Falzapparat 68 bzw. dessen Fördervorrichtungen
gelangt. Voreinstellwerte können tabellarisch für die verschiedenen Produktionen hinterlegt
sein, oder aber es findet im System eine Berechnung anhand der durch die Bahnbreiten
und den seitlichen Versatz resultierenden Bahnwege statt.
[0066] Die vorgenannten Bahnbearbeitungswerkzeuge sind einzeln oder zu mehreren Bestandteil
einer bahnbe- und/oder -verarbeitende Maschine, z. B. Druckmaschine (Fig. 9), insbesondere
eine Rollenrotationsdruckmaschine zum Bedrucken einer oder mehrerer Bahnen B. Diese
weist z. B. mehrere Aggregate 61; 62; 63; 64; 65; 66; 67; 68; 69 zur Versorgung, zum
Bedrucken und zur Weiterverarbeitung auf. Von z. B. einer Rollenabwicklung 61 wird
die zu beduckende Bahn B, insbesondere Papierbahn B, abgewickelt, bevor sie über ein
Einzugwerk 62 einer oder mehreren Druckeinheiten 63 zugeführt wird. Zu den standardmäßig
für den Mehrfarbendruck vorgesehenen Druckeinheiten 63 (z.B. vier Stück für Vierfarbendruck)
können zusätzliche Druckeinheiten 63 vorgesehen sein, welche dann beispielsweise auch
abwechselnd zu einem oder mehreren der übrigen Druckeinheiten 63 für den fliegenden
Druckformwechsel einsetzbar sind. Die Druckeinheiten 63 können auch z.T. vertikal
übereinander als Brückendruckwerke 63 oder als (Neun- bzw. Zehnzylinder-) Satellitendruckeinheiten
ausgeführt sein.
[0067] In einer Ausgestaltung kann im Bahnweg ein Lackierwerk 64 vorgesehen sein.
[0068] Nach dem Bedrucken und ggf. Lackieren durchläuft die Bahn B beispielsweise einen
Trockner 65 und wird ggf. in einer Kühleinheit 66 wieder abgekühlt, falls die Trocknung
auf thermische Weise erfolgt. Nach dem Trockner 65, in oder nach der Kühleinheit 66
kann mindestens eine weitere, in Fig. 9 nicht dargestellte Konditioniereinrichtung,
wie z.B. eine Beschichtungseinrichtung und/oder eine Wiederbefeuchtung vorgesehen
sein. Nach der Kühlung und/oder Konditionierung kann die Bahn B über einen Überbau
67 einem Falzapparat 68 zugeführt werden. Der Überbaubau 67 weist z. B. ein nicht
in Fig. 1 dargestelltes Silikonwerk, die Längsschneidevorrichtung 71 und eine mindestens
ein Wendedeck aufweisende Wendeeinrichtung 72 bzw. Wendewerk 72 sowie eine den oder
die Falztrichter 06; 07 aufweisende Trichtereinheit 73. Das genannte Silikonwerk kann
auch vor dem Überbau 67, z.B. im Bereich der Kühleinheit 66 angeordnet sein. Der Überbaubau
67 kann weiter ein in Fig. 9 nicht dargestelltes Perforierwerk, ein Leimwerk, ein
Nummerierwerk und/oder einen Pflugfalz aufweisen. Nach Durchlaufen des Überbaus 67
wird die Bahn B bzw. werden Teilbahnen B1; B2 in den Falzapparat 68 geführt.
[0069] In vorteilhafter Ausführung weist die Druckmaschine zusätzlich einen gesonderten
Querschneider 69, z.B. einen sog. Planoausleger 69, auf, in welchem eine beispielsweise
nicht durch den Falzapparat 68 geführte Bahn B in Formatbogen geschnitten und ggf.
gestapelt oder ausgelegt wird.
[0070] Der Maschine ist vorzugsweise das System S zur Voreinstellung, z. B. als zusätzliches
Programm in einer Maschinensteuerung und/oder einem Planungssystem zugeordnet, welches
in logischer Signalverbindung zu einem oder mehreren der o. g. Bearbeitungswerkzeuge
bzw. Aggregate 61; 62; 63; 64; 65; 66; 67; 68; 69, insbesondere der Aggregate 61;
63; 67 steht.
[0071] Unter die o.g. Bahnbearbeitungswerkzeuge fallen in vorteilhafter Weiterbildung auch
Elemente des Rollenwechslers 61. So ist es z. B. auch von Vorteil, bei Produktumstellung
mit einem oder mehreren der o.g. Bahnbearbeitungswerkzeugen gleichzeitig eine seitliche
Verstellung der Rollenarme, passend auf die neue Breite und/oder Position der Bahn,
vorzunehmen. Die Verstellung der Rolle ist z. B. nützlich, wenn eine Teilbahn in anderer
Flucht durch die Druckmaschine gefahren werden soll.
[0072] Ebenso ist es von Vorteil, wenn gleichzeitig eine seitliche Verstellung von Schnittregister-und/oder
Farbregistermessglieder, z. B. Köpfe, und/oder eine Bahnkantenregelung 57 in axialer
Richtung an die neue Produktion angepasst werden, und/oder eine Verstellung der Andrückrollen
an der Zugwalze unterhalb des Trichters erfolgt.
[0073] Im Bereich des Falzapparates kann gleichzeitig, z. B. zu anderen Verstellungen, eine
Verstellung des Schaufelrades im Ausgang, eine Verstellung der Klebedüsen einer ggf.
vorhandenen Klebeeinrichtung, eine Verstellung des zweiten Längsfalzes und/oder eine
Verstellung eines Perforiermessers zur Längsperforation erfolgen.
[0074] Unter dem Begriff Bahnbearbeitungswerkzeuge sind im o.g. Kontext somit im weiteren
Sinne auch Sensorik und Aktuatarik zu verstehen, welche einen Einfluss auf das Erfassen
und die Beeinflussung des Laufes einer Bahn bzw. Teilbahn bzw. Stranges ausüben.
[0075] Bei Voreinstellung der Druckmaschine erhält nun z. B. vor Beginn einer Produktion
das System S von einem Produktplanungssystem, einer Druckvorbereitungsstufe, dem Drucker
selbst und/oder einem vorliegenden Ausschießschema zur Voreinstellung relevante Daten
zur geplanten Produktion. Das Ausschießschema beinhaltet z. B. die für die geplante
Produktion vorgesehenen Bahn- bzw. Teilbahnwege sowie die Belegung der Formzylinder
mit den Druckseiten sowie die Farben der einzelnen Druckwerke. Angaben zur Bahnbreite
und/oder zur vorgesehenen seitlichen Lage der Bahn können durch den Drucker eingegeben
werden oder aber von einer Maschinensteuerung, dem Rollenwechsler 71 selbst, einem
Logistiksystem oder einem Produktplanungssystem bezogen werden.
[0076] Für die Positionierung der Längsschneideinrichtung 71 und/oder des Rollenwechslers
61 wird beispielsweise die Information zur geplanten Bahnbreite und/oder Bahnlage,
für die des Falztrichters 06; 07 die Teilbahnbreite herangezogen. Für die Positionierung
der Wendestangen 37; 38 und ggf. einer der Teilbahn im Überbau 67 zugeordneten Längsregistereinrichtung
58 werden z. B. die Angaben zu den vorgesehenen Bahn- bzw. Teilbahnwegen verarbeitet.
In Weiterbildung kann eine Voreinstellung von Farbmessern in den Druckwerken z. B.
unter Verwendung von Daten aus der Druckvorbereitung und/oder dem Ausschießschema
(Farbdichten, Belegung etc.) vorgenommen werden.
[0077] In einer vorteilhaften ersten Variante einer einfachsten Ausführung der Druckmaschine
wird zumindest durch das System S die Längsschneideeinrichtung 71 im Hinblick auf
die zu verarbeitende Bahn voreingestellt. Der Rollenwechsler 61 kann hierbei ggf.
ohne "äußere" Voreinstellung durch einen eigenen inneren Regelkreis immer auf Mitte
geregelt sein. In Weiterbildung wird durch das System S in diesem Vorgang auch der
Falztrichter 06; 07 bzw. die Trichtereinheit 73 positioniert (seitlich und/oder in
Papierlaufrichtung).
[0078] In einer zweiten Variante der Druckmaschine wird zumindest durch das System S oder
die Steuerung 10 die Positionierung (seitlich und/oder in Papierlaufrichtung) des
Falztrichters 06; 07 bzw. der Falztrichter 06; 07 voreingestellt. Mit dem Falztrichter
06, 07 gemeinsam kann dann ein Messer 05 und/oder eine nachgeordnete getriebene Walze
30 positioniert werden und mit diesem verbunden sein. Der Rollenwechsler 61 kann hierbei
ggf. wieder ohne "äußere" Voreinstellung durch einen eigenen inneren Regelkreis immer
auf Mitte geregelt sein.
[0079] In einer komfortableren Ausführung wird die Voreinstellung vom System S für die Positionierung
des Falztrichters 06; 07 und das Wendewerk 72 sowie ggf. zusätzlich für den Rollenwechsler
61 vorgenommen.
[0080] Alternativ hierzu wird in einer Ausführung die Voreinstellung vom System S für die
Längsschneideeinrichtung 71 (d. h. mindestens eines Messers 28; 32) und das Wendewerk
72 sowie ggf. zusätzlich für den Rollenwechsler 61 vorgenommen. In einer weitgehend
automatisierten Ausführung wird zusätzlich der Falztrichter 06; 07 positioniert.
[0081] Zusätzlich zu den drei o.g. Ausbaustufen kann vorteilhaft eine Voreinstellung der
Farbmesser und/oder der Abstreifelemente durch das System S erfolgen.
[0082] Grundsätzlich kann nach Bedarf und Automatisierungsgrad auch eine von o. g. verschiedene
Auswahl an voreinzustellenden Aggregaten bzw. Teilaggregaten vorgesehen sein. So kann
sich eine Voreinstellung beispielsweise lediglich auf die Einstellung der Farbmesser
und der Längsschneideinrichtung 71 richten, während in anderer Ausführung sämtliche
zur Bahnführung und zum Schneiden vorgesehenen Aggregate bzw. Teilaggregate, insbesondere
derjenigen des Überbaus 67 zur Voreinstellung vorgesehen sind.
[0083] Zusätzlich zu den o.g. Ausbaustufen und deren Varianten kann vorteilhaft eine Voreinstellung
von Schnittregister- und/oder Farbregistermessgliedern 56, z. B. Köpfe, und/oder eine
Bahnkantenregelung 57 in axialer Richtung im Hinblick auf die neue Produktion getroffen
werden, und/oder eine Verstellung der Andrückwalze 35 (bzw. Rollen) an der Zugwalze
30 im Hinblick auf eine zu erwartende Strangstärke unterhalb des Falztrichters 06;
07 erfolgt.
[0084] Die Antriebe 11; 23, 34, 49 der genannten Bearbeitungswerkzeuge, zumindest der zur
Voreinstellung vorgesehenen Bearbeitungswerkzeuge, sind vorzugsweise fernbetätigbar
ausgeführt bzw. durch das System S oder die Steuerung 10 fernbetätigt. Im Gegensatz
zu manuell oder lediglich vor Ort zu betätigenden Stellgliedern ist hierdurch die
Voreinstellung in einer oder mehreren der vorgenannten Ausführungen und Varianten
komfortabel und schnell über das System S und/oder den Leitstand möglich.
[0085] Das System S kann als Steuereinheit S ausgeführt sein, welches eine Benutzerschnittstelle
zum Eingeben und/oder eine Schnittstelle zum Einlesen (aus der Maschinensteuerung,
einem Produktionsplanungssystems und/oder einer Druckvorbereitungsstufe) zumindest
einer Breite und/oder eines Bahnweges einer zu verarbeitenden Bahn, Rechenmittel zum
Ermitteln einer Sollposition der voreinzustellenden Aggregate, Teilaggregate bzw.
Bearbeitungswerkzeugen wie dem Rollenwechsler 61, der Längsschneideinrichtung 71,
der Wendestange 37; 38, einer der Teilbahn zugeordneten Längsregistereinrichtung 58
und/oder dem Falztrichter 06; 07 anhand der Bahnbreite und/oder dem Bahnweg sowie
Treiber zum Ansteuern der zugeordneten Stellglieder, um die jeweils ermittelte Sollposition
einzustellen, umfasst.
[0086] Bezugszeichenliste
- 01
- Bahn, Materialbahn, Papierteilbahn
- 02
- Bahn, Materialbahn, Papierteilbahn
- 03
- Walze, Zylinder
- 04
- Gestell
- 05
- Bahnbearbeitungswerkzeug, Intervallschneidmesser, Skip Slitter
- 06
- Bahnbearbeitungswerkzeug, Falztrichter
- 07
- Bahnbearbeitungswerkzeug, Falztrichter
- 08
- Gewindespindel
- 09
- Gleitstein
- 10
- Steuereinheit
- 11
- Antrieb, Elektromotor
- 12
- Bahn, Materialbahn, Papierteilbahn
- 13
- Bahn, Materialbahn, Papierteilbahn
- 14
- Walze
- 15
- Rahmen, Gestell
- 16
- Bahnbearbeitungswerkzeug, Rolle, Fangrollen, Zugrollen
- 17
- Führungsschiene
- 18
- Gleitstein
- 19
- Gleitstein
- 20
- Nut
- 21
- Gleitstein
- 22
- Spindel, Gewindespindel
- 23
- Antrieb, Elektromotor
- 24
- Führungsschiene
- 25
- Lager
- 26
- Bahn, Materialbahn, Papierbahn
- 27
- Schlitten
- 28
- Bahnbearbeitungswerkzeug, Messer
- 29
- Gegendruckrolle
- 30
- Walze, Zugwalze, Überführwalze, getrieben
- 31
- Gegendruckrolle
- 32
- Bahnbearbeitungswerkzeug, Messer
- 33
- Gewindespindel
- 34
- Antrieb, Elektromotor
- 35
- Walze, Andrückwalze
- 36
- Bahn, Materialbahn, Papierbahn
- 37
- Bahnbearbeitungswerkzeug, Wendestange
- 38
- Bahnbearbeitungswerkzeug, Wendestange
- 39
- Führungsschienenpaar, Führungsschiene, Träger
- 40
- -
- 41
- Führungsschienenpaar, Führungsschiene, Träger
- 42
- Gleitstein
- 43
- Gleitstein
- 44
- Gleitstein
- 45
- -
- 46
- Gleitstein
- 47
- Umlenkwalze
- 48
- Gewindespindelpaar, Gewindespindel
- 49
- Elektromotor
- 50
- -
- 51
- Bahn, Materialbahn, Papierbahn
- 52
- Bahn, Materialbahn, Papierbahn
- 53
- Bahn, Materialbahn, Papierbahn
- 54
- Bahn, Materialbahn, Papierbahn
- 55
- -
- 56
- Farbregistermessglied
- 57
- Bahnkantenregelung
- 58
- Längsregistereinrichtung
- 59
- -
- 60
- -
- 61
- Rollenwechsler
- 62
- Einzugwerk
- 63
- Druckeinheit
- 64
- Lackierwerk
- 65
- Trockner
- 66
- Kühleinheit
- 67
- Überbau
- 68
- Falzapparat
- 69
- Planoausleger
- 70
- -
- 71
- Längsschneidevorrichtung
- 72
- Wendewerk
- 73
- Trichtereinheit
- M
- Mittellinie
- P
- Produktplanungssystem, Maschinensteuerung, Ausschießschema, Leitstand
- S
- System, Steuereinheit
1. Vorrichtung zur Bearbeitung und/oder Förderung einer Bahn in einer bahnbe-und/oder
verarbeitenden Maschine mit mindestens einem als Messer (05; 28; 32) einer Längsschneideinrichtung
ausgebildeten Bahnbearbeitungswerkzeug (06; 07; 05; 28; 32), dadurch gekennzeichnet, dass die Längsschneideinrichtung (71) wenigstens zwei quer zur Bahnlaufrichtung voneinander
beabstandete Messer (28) aufweist, welche durch ein gemeinsames Stellglied (33, 34)
mit einem Antrieb (34) quer zur Bahn, jedoch in entgegengesetzter Richtung zueinander
bewegbar sind und dass der Antrieb (34) der Messer (28; 32) fernbetätigbar ausgeführt
und mit einer Steuereinrichtung (10; S) bzw. einem System (S) zur Voreinstellung derart
in logischer Wirkverbindung steht, dass eine Voreinstellung fernbetätigt über das
System (S) und/oder den Leitstand erfolgen kann.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei an einem Zylinder (03) abrollende, als Rollen (16) ausgeführte Bahnbearbeitungswerkzeuge
(16) zum Drücken der Materialbahn gegen eine Walze (03) vorgesehen sind, von denen
wenigstens eine mittels eines Stellgliedes (22, 23) quer zur Bahn bewegbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollen (16) als Zugrollen (16) und die Walze (03) als Zugwalze einer Zugrollenanordnung
sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass auf einer Führungsschiene (17) mehrere die Rollen (16) tragende Gleitsteine (18,
19) verschiebbar angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass quer zur Bahn vier bewegbare Rollen (16) angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass bewegbare Rollen (16) an einer Gewindespindel (22) angelenkt sind, welche über zwei
verschiedene Gewindeabschnitte mit unterschiedlichem Drehsinn verfügt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Gewindeabschnitte Steigungen haben, die entlang einer Längsachse der Gewindespindel
(22) proportional zum Abstand von dem Gleitstein (21) zunehmen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass für vier jeweils eine Rolle (16) tragenden Gleitsteine (18, 19) je ein eigener Gewindeabschnitt
einer Gewindespindel (22) mit spezifischer Steigung vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Gewindespindeln mit je zwei Abschnitten von entgegengesetzt gleicher Steigung
vorgesehen sind, die jeweils Gleitsteine von einander bezüglich einer Mittellinie
(M) spiegelbildlich gegenüberliegenden Rollen (16) tragen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass diese Gewindespindeln von einem gemeinsamen Antrieb (23) über ein Getriebe mit jeweils
angepasstem Übersetzungsverhältnis angetrieben sind, der von einer Steuereinheit (S)
entsprechend der erforderlichen Verschiebung angesteuert wird.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass jede dieser Gewindespindeln einen eigenen Antrieb (23) aufweist, der von einer Steuereinheit
(S) jeweils individuell entsprechend der erforderlichen Verschiebung angesteuert wird.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (23) der Rollen (16) fernbetätigbar ausgeführt bzw. durch ein System
(S) zur Voreinstellung fernbetätigt ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das System (S) als Steuereinheit (S) ausgeführt ist, welche eine Benutzerschnittstelle
zum Eingeben und/oder eine Schnittstelle zum Einlesen zumindest einer Breite und/oder
eines Bahnweges einer zu verarbeitenden Bahn aufweist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass System (S) Rechenmittel zum Ermitteln einer Sollposition der voreinzustellenden Längsschneideinrichtung
(71) umfasst.
15. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass im System (S) Voreinstellwerte für die verschiedenen Produktionen hinterlegt sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch mindestens ein als Falztrichter (06; 07) ausgebildetes Bahnbearbeitungswerkzeug (06;
07; 05; 28; 32), wobei das Messer (05; 28; 32) und der Falztrichter (06; 07) durch mindestens ein Stellglied (08, 11; 33, 34) quer zur Laufrichtung der Materialbahn
(01, 02, 26, 36) bewegbar sind.
17. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass zum Antreiben der Verschiebung der Bearbeitungswerkzeuge die Stellglieder (08, 11;
22, 23; 33; 34) eine Gewindespindel aufweisen, wobei den verschiebbaren Bearbeitungswerkzeugen
jeweils ein Gleitstein zugeordnet ist, der mit einer solchen Gewindespindel im Eingriff
steht.
18. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollen (16) ebenfalls entsprechend der Breite der zu verarbeitenden Ausgangsbahn
und der Zahl der Teilbahnen automatisch durch die Steuereinheit (10; S) positionierbar
sind.
19. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass eine Gewindespindel des Stellantriebes (08, 11; 22, 23; 33; 34) mehrere Abschnitte
aufweist, die sich in Drehsinn und/oder Steigung unterscheiden.
20. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Falztrichter (06; 07) und das Messer (05; 28; 32) an einem gemeinsamen Gestell
(15) angeordnet und durch einen gemeinsamen Antrieb (11) bewegbar sind.
21. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Messer (28; 32) als Messer (28; 32) einer dem Falztrichter (06; 07) vorgeordneten
Längsschneideinrichtung (71) mit einem von einem Antrieb (11) des Falztrichters (06;
07) mechanisch unabhängigen seitlichen Antrieb (34) ausgeführt ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (11) des Falztrichters (06; 07) und der Antrieb (34) das Messers (28;
32) mit einer gemeinsamen Steuereinrichtung (10; S) in logischer Wirkverbindung stehen.
23. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass dem Falztrichter (06, 07) ein Wendewerk (72) mit zumindest einer Wendestange (37;
38) vorgeordnet ist.
24. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 23, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsschneideinrichtung (71) dem Wendewerk (72) vorgeordnet ist.
25. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass die Wendestange (37; 38) und der Falztrichter (06; 07) durch jeweils einen voneinander
mechanisch unabhängigen Antrieb (11; 49) quer zur Laufrichtung der Materialbahn (01,
02, 26, 36) bewegbar sind.
26. Vorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (11) des Falztrichters (06; 07) und der Antrieb (49) der Wendestange
(37; 38) mit einer gemeinsamen Steuereinrichtung (10; S) in logischer Wirkverbindung
stehen.
27. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass das Wendewerk (72) wenigstens zwei quer zur Bahnlaufrichtung einer einlaufenden Bahn
voneinander beabstandete Wendestange (37; 38) aufweist, welche durch einen gemeinsamen
Antrieb (49) quer zur Bahn bewegbar sind.
28. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (34) des Messers (28) und der Antrieb (49) der Wendestange (37; 38) mit
einer gemeinsamen Steuereinrichtung (10; S) in logischer Wirkverbindung stehen.
29. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die logische Wirkverbindung in der Weise ausgebildet ist, dass ein Stellen der Antriebe
(11; 34; 49) in einem gemeinsamen Arbeitsgang, insbesondere während eines Einstellvorgangs,
infolge eines Programmablaufs erfolgen kann.
30. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (10; S) dazu ausgebildet ist, aus Angaben zur Bahnbreite und/oder
einem vorgesehenen Bahnlauf eine geeignete Sollposition für das betreffende Bahnbearbeitungswerkzeug
(05; 06; 07; 28; 30; 32; 37; 38) zu ermitteln und auf den jeweiligen Antrieb (11;
34; 49) zu wirken.
31. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (10; S) eine Benutzerschnittstelle zum Eingeben und/oder Einlesen
einer Breite einer zu verarbeitenden Bahn (01, 02, 12, 13, 26, 36, 51, 52, 53, 54),
Rechenmittel zum Ermitteln einer Sollposition der bewegbaren Bahnbearbeitungswerkzeuge
(05, 06, 07, 16, 28, 32, 37, 38) anhand der Bahnbreite sowie Treiber zum Ansteuern
der Antriebe (11; 23; 34; 49), um die jeweils ermittelte Sollposition einzustellen,
umfasst.
32. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Antriebe (11; 23; 34; 49) durch die gemeinsame Steuereinheit (10; S) angesteuert
sind.
33. Vorrichtung nach Anspruch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Falztrichter (06, 07) vorgesehen sind, von denen wenigstens einer
quer bewegbar ist.
34. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Messer (28, 32) zum kontinuierlichen Längsschneiden der Materialbahn (26, 36)
ausgeführt ist.
35. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Messer (05) als ein Intervallschneidmesser (05) zum seitenweisen Längsschneiden
der Materialbahn (01, 02, 12, 13) ausgeführt ist.
36. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als weiteres einzustellendes Bahnbearbeitungswerkzeug wenigstens ein quer bewegbarer
Rollenarm eines Rollenwechslers vorgesehen ist.
37. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als weiteres einzustellendes Bahnbearbeitungswerkzeug wenigstens eine quer bewegbare
Sensorik für das Schnittregister vorgesehen ist.
38. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als weiteres einzustellendes Bahnbearbeitungswerkzeug wenigstens eine quer bewegbare
Sensorik für das Farbregister vorgesehen ist.
39. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als weiteres einzustellendes Bahnbearbeitungswerkzeug wenigstens eine quer bewegbare
Bahnkantenregelung vorgesehen ist.
40. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als weiteres einzustellendes Bahnbearbeitungswerkzeug wenigstens ein quer bewegbares
Schaufelrad im Ausgang eines Falzapparates vorgesehen ist.
41. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als weiteres einzustellendes Bahnbearbeitungswerkzeug wenigstens eine quer bewegbare
Klebedüse einer Klebeeinrichtung vorgesehen ist.
42. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als weiteres einzustellendes Bahnbearbeitungswerkzeug wenigstens eine quer bewegbare
Vorrichtung zur Bildung eines 2ten Längsfalzes vorgesehen ist.
43. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als weiteres einzustellendes Bahnbearbeitungswerkzeug wenigstens eine quer bewegbare
Vorrichtung zur Längsperforation vorgesehen ist.
44. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Stellglied (08, 11; 22, 23; 33, 34; 48, 49) eine drehbare Gewindespindel
(08, 22, 33, 48) aufweist und dass jedes an das Stellglied (08, 11; 22, 23; 33, 34;
48, 49) gekoppelte verschiebbare Bahnbearbeitungswerkzeug (05, 06, 07, 16, 28, 32,
37, 38) einen Gleitstein (09, 18, 19, 21, 42, 43, 44, 46) aufweist, der mit der Gewindespindel
(08, 22, 33, 48) im Eingriff steht.
45. Vorrichtung nach Anspruch 44, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere verschiebbare Bahnbearbeitungswerkzeuge (06, 07, 16, 28, 37, 38) gleichen
Typs mit einer gleichen Gewindespindeln (08, 22, 33, 48) im Eingriff stehen.
46. Vorrichtung nach Anspruch 45, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindespindel (08, 22, 33, 48) mehrere Abschnitte mit unterschiedlichem Drehsinn
aufweist, und dass mit jedem Abschnitt wenigstens eines der Bahnbearbeitungswerkzeuge
(06, 07, 16, 28, 37, 38) im Eingriff steht.
47. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindespindel (08, 22, 33, 48) durch einen von der Steuereinheit (10; S) gesteuerten
Elektromotor (11, 23, 34, 49) drehangetrieben ist.
48. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindespindel (08, 22, 33, 48) mehrere Abschnitte mit unterschiedlicher Steigung
aufweist, und dass mit jedem Abschnitt wenigstens eines der Bahnbearbeitungswerkzeuge
(06, 07, 16, 28, 37, 38) im Eingriff steht.
49. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebe (11; 23; 34; 49) durch eine gemeinsame Steuerung (10; S) bezüglich der
Positionierung des betreffenden Bearbeitungswerkzeugs (06; 07; 05; 28; 30; 32; 37;
38) relativ zur Bahn ansteuerbar sind.