[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Färbung von Eiern, wobei hierbei
zusätzlich ein Glitzereffekt aufgebracht wird, sowie ein Set zur Durchführung eines
solchen Verfahrens.
[0002] Verfahren zur Färbung von Eiern sind seit vielen Jahrzehnten Stand der Technik. Übliche
Färbeverfahren sind etwa das Färben von Ostereiern in einem Tauchbad, wobei ein wasserlöslicher
Farbstoff oder eine Mischung eines solchen in Wasser gegeben wird und hierin das Ei
gekocht oder das gekochte Ei nachträglich gegeben wird. Weiterhin bekannt sind Ostereierfärbeverfahren,
in denen mittels eines Malgeräts unmittelbar auf ein ausgeblasenes gekochtes und gegebenenfalls
schon abgekühltes Ei ein Farbstoff aufgetragen wird. Solchermaßen gefärbte Eier können
ein- oder mehrfarbig angefertigt und zusätzlich beispielsweise mit Klebebildern versehen
werden.
[0003] Es entspricht einem zunehmenden Trend, dass Verbraucher höherwertige bzw. höherwertig
aussehende Produkte im Vergleich zu den schon lange aus dem Stand der Technik bekannten
Produkten herstellen und/oder erwerben möchten. Es ist bei den angesprochenen Verbrauchern
ein Bedürfnis festzustellen, zwar weiterhin Ostereier zu färben, hierbei jedoch besondere
Farbeffekte einfach und sicher erzeugen zu wollen. Insbesondere sollen derartige zusätzliche
und eine höhere Anmutung schaffende Effekte einfach - insbesondere von Kindern - zu
erzeugen sein.
[0004] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Verfügung zu stellen,
mit welchem zusätzlich zu einer Färbung besondere Effekte einfach und sicher auf ein
Ei aufgebracht werden können.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Färbung
von Eiern mit einem Farbmittel vor, wobei das Ei neben einer Färbung zusätzlich mit
einem Glitzereffekt versehen wird derart, dass Partikel von einer Folie auf die Eioberfläche
übertragen werden, wobei die Übertragung der Partikel durch ein auf dem Ei aufgebrachtes
Klebemittel sichergestellt wird.
[0006] Farbmittel im Sinne der vorliegenden Erfindung sind lösliche Farbstoffe einerseits
und unlösliche Pigmente bzw. Pigmentdispersionen andererseits. Umfasst hiervon sind
insbesondere natürliche oder synthetische Farbstoffe und/oder Pigmente. Das Farbmittel
im Sinne der Erfindung kann auch eine Mischung verschiedener Farbmittel zur Erzeugung
von Mischfarben darstellen.
[0007] Partikel im Sinne der Erfindung können insbesondere aus Metallen, Kunststoffen und/oder
Pigmenten/Lacken gebildet sein. Metallpartikel im Sinne der vorliegenden Erfindung
können sowohl aus reinen Metallen als auch aus Legierungen sein. Zu nennen sind hier
als Metalle insbesondere Gold, Silber, Chrom, Nickel, Aluminium, Zinn oder Zink und
als Metalllegierungen Gold- und Silberlegierungen sowie insbesondere Chrom-Nickel-Legierungen.
Als Kunststoffe und/oder Lacke/Pigmente für die Partikel können beispielsweise die
aus der Schreibmaschinentechnik bekannten Farbbandmaterialien verwendet werden.
[0008] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es einfach möglich, Eier - insbesondere für
das Osterfest - zu färben, welche zusätzlich einen sehr wertig aussehenden Effekt
durch die auf die Eioberfläche übertragenen Metallpartikel aufweisen. Dabei kann das
erfindungsgemäße Verfahren sehr einfach und sicher und damit insbesondere auch von
Kindern durchgeführt werden.
[0009] Das Farbmittel dient vorteilhafterweise gleichzeitig als Klebemittel. In diesem Fall
entfällt die Verwendung eines getrennt vom Farbmittel anzuwendenden Klebemittels.
Als Farbmittel wird dabei vorteilhafterweise eine bei Erwärmung verflüssigbare Farbmasse
auf Gelatinebasis verwendet. Diese kann vorteilhafterweise wasserlöslich sein, muss
dies aber nicht. Für die vorliegende Erfindung verwendbare verflüssigbare Farbmassen
sind beispielsweise offenbart in der DE 44 21 723 A1, deren Offenbarung hiermit zum
Gegenstand der vorliegenden Erfindung gemacht wird. Das Farbmittel besteht dabei aus
einem wasserlöslichen Farbstoff, welcher als Lebensmittelfarbe zugelassen ist. Die
Klebewirkung wird dabei insbesondere durch die in der Farbmasse enthaltene Gelatine
erzeugt, wobei die Stärke der Klebewirkung durch Zugabe von Löse- und/oder Feuchthaltemitteln
einstellbar ist.
[0010] Bei Auftragung der gelatinehaltigen Farbmasse auf eine erwärmte Eioberfläche verdunstet
das Lösemittel, und die Gelatine härtet langsam aus, bis diese eine für die Ablösung
der Metallpartikel ausreichende Klebewirkung aufweist. Die Gelatine selbst wird dabei
in Lebensmittelqualität verwendet. Mögliche, die Klebrigkeit einstellende Löse- und/oder
Feuchthaltemittel sind dabei insbesondere Glycerin, aber auch Ethanol, Polyglykolether,
Diethylenglykol und Methoxypropanol. Weitere Löse- und/oder Feuchthaltemittel sind
in der DE 44 21 723 A1 offenbart.
[0011] Vorteilhafterweise wird das erfindungsgemäße Verfahren derart ausgeführt, dass
- in einem ersten Schritt ein erwärmtes Ei mit mindestens einem auch als Klebemittel
dienenden Farbmittel gefärbt wird; und
- in mindestens einem zweiten Schritt vor Abkühlung des Eis die Folie mit der Partikel
tragenden, insbesondere metallischen, Seite mit der Eioberfläche in Kontakt gebracht
wird, so dass Partikel von dieser auf die Eioberfläche übertragen werden.
[0012] Voraussetzung hierfür ist eine ausreichende Klebrigkeit auf der Eioberfläche einerseits,
andererseits eine ausreichende Ablösefähigkeit der Partikel von der Folie.
[0013] "Erwärmtes Ei" im Sinne der vorliegenden Erfindung bedeutet, dass es sich dabei um
ein soeben gekochtes und aus dem Wassertopf entnommenes heißes Ei, aber auch ein bereits
etwas abgekühltes Ei handeln kann, wobei die Eioberfläche eine Temperatur von mindestens
30°C, bevorzugt mindestens 45°C, aufweisen sollte. Das Ei selbst kann in jeglichem
Kochgrad verwendet werden, also weich-, mittel- oder hartgekocht. Das Farbmittel,
welches gleichzeitig als Klebemittel dient, kann dabei beispielsweise aus einem Malstift
auf das Ei aufgebracht werden, es kann jedoch auch einfach ein Einmalhandschuh über
die Hand gestreift und hierein das Farbmittel und anschließend das Ei auf die Hand
gegeben werden, so dass dann durch Bewegung der Hand und insbesondere der einzelnen
Finger das Farbmittel auf die Eioberfläche übertragen wird. Wird ein Farbmittel verwendet,
welches eine bei Erwärmung verflüssigbare Farbmasse auf Gelatinebasis aufweist, so
wird diese, welche üblicherweise auch in Form von Einmalmalstiften in den Verkehr
gebracht wird, zunächst in Wasser bei einer Temperatur von 40 bis 60 °C verflüssigt
und anschließend entweder unmittelbar auf das Ei oder nach Aufgabe desselben auf einen
Einmalhandschuh auf die Eioberfläche übertragen.
[0014] Vorteilhafterweise wird als Folie eine solche verwendet, welche mindestens zwei Schichten
aufweist, wobei die Grundschicht aus einem Kunststoffmaterial, welches hinreichend
stabil sein sollte, besteht, und die mindestens eine weitere Schicht aus einem auf
der Grundschicht aufgebrachten, insbesondere gedampften Metall besteht. Es ist aber
auch vorgesehen, mindestens zweischichtige Folien mit einem dünnen Kunststoffmaterial
als Träger und Partikeln aus Kunststoff, Pigmenten und/oder Metallen bzw. Metalllegierungen
einzusetzen. Selbstverständlich können auch Folien mit mehreren metallischen Schichten
verwendet werden, wodurch dann nach Übertragung der Metallpartikel von der Folie auf
die Eioberfläche je nach Klebegrad nicht nur unterschiedliche Mengen an Metallpartikeln,
sondern auch unterschiedliche Metallschichten abgelöst werden, welche - wenn diese
eine unterschiedliche Farbe aufweisen - zu unterschiedlichen Glanz- und Glitzereffekten
auf dem fertig gefärbten Ei führen. Die Grundfolie ist bevorzugt gebildet aus Homo-,
Co-, Block- und/oder Randompolymeren des Polyethylen, Polypropylen, Polyester und/oder
Polyethylenterephthalat bzw. deren Mischungen. Vorzugsweise weist diese eine Dicke
in einem Bereich von 5 µm bis etwa 25 µm auf.
[0015] In einer weiteren vorteilhaften Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
der zweite Schritt betreffend das Aufbringen der Partikel auf die Eioberfläche mehrmals
wiederholt, und zwar entweder mit derselben Folie oder aber einer weiteren Folie,
welche mit einem anderen Partikelmaterial, insbesondere mit einem anderen Metall mit
einem von der ersten Folie unterschiedlichen Glanz bzw. Farbe Verwendung findet. Hierbei
können dann einfach aufgebaute, insbesondere zweischichtige Folien eingesetzt werden,
wobei hierdurch auch unterschiedliche Glanz- und Glitzereffekte einfach erzeugt werden
können. Wird ein misch- bzw. mehrfarbiges Ei gewünscht, so kann selbstverständlich
auch der erste Schritt des Verfahrens mehrmals mit weiteren Farbmitteln wiederholt
werden.
[0016] Des weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein Set zur Färbung von Eiern mit
einem Glitzereffekt, wobei die Färbung gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren erzeugt
wird, wobei das Set mindestens eine mit Folie, insbesondere metallische Folie, und
mindestens ein gleichzeitig als Klebemittel dienendes Farbmittel umfasst. Dieser und
weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung werden gemäß dem folgenden Beispiel näher
erläutert:
1. Farbmittel
[0017] Als Farbmittel wurde eine Farbmasse auf Gelatinebasis eingesetzt, welche folgende
Zusammensetzung aufweist:
| Gelatine (Lebensmittelqualität) |
25,0 Gew% |
| Glycerin (Löse-/Feuchthaltemittel) |
13,0 Gew% |
| Konservierungsmittel |
0,5 Gew% |
| Puffermittel |
0,3 Gew% |
| Farbstoff Quinoline yellow (E 104) |
0,3 Gew% |
| Enthärtetes Wasser |
60,9 Gew% |
[0018] Die Gewichtsprozentangaben beziehen sich jeweils auf die Gesamtmenge der eingesetzten
Farbmasse.
2. Folie
[0019] Als Folie wurde eine zweischichtige Metallfolie "Alufein GTS" der Firma Leonhard
Kurz GmbH & o., Fürth, Deutschland, eingesetzt mit einer Grundschicht aus Polyester
und einer aus dieser gedampften Schicht oder metallisierten Lackbeschichtung reinen
Aluminiums.
3. Färbung
[0020] Die Farbmasse gemäß Ziffer 1 wurde bei 50°C in einem Wasserbad verflüssigt. Die Farbmasse
befand sich dabei in einem Malstift, wie dieser in DE 44 21 723 A1 offenbart ist.
Nach Verflüssigung der Farbmasse wurde die Spitze des Einmalmalstifts mit einer Schere
abgeschnitten und die Farbmasse auf eine durch einen Einmalhandschuh geschützte Hand
in einer Menge von etwa 15 Tropfen, das entspricht etwa 0,3 bis 0,6 g gegeben. In
die Hand wurde dann ein hart gekochtes Ei mit einer Temperatur der Eioberfläche von
etwa 50°C gelegt. Durch Bewegung der Finger der Hand wurde das Ei bewegt und gedreht
und dadurch in Kontakt mit der auf dem Einmalhandschuh befindlichen Farbmasse gebracht.
[0021] Nachdem hierdurch eine Gelbfärbung des Eis in dem gewünschten Farbintensitätsgrad
erzielt wurde, wurde eine Folie mit der metallbedampften Oberseite mit der noch warmen
(etwa 40 bis 45°C) Eioberfläche in Kontakt gebracht. Hierbei konnte entweder punktuell
Folie aufgebracht werden, beispielsweise durch Druck der Folie mittels eines Fingers
oder Löffelstiels auf der Seite der Grundfolie, oder aber das gefärbte Ei konnte in
der Folie eingewickelt und "massiert" werden, wo durch eine besonders umfangreiche
und gleichmäßige Übertragung von Partikeln von der Metalloberfläche der Folie auf
die Eioberfläche erfolgte, die durch Nachreiben mit z.B. einem Löffelstiel verstärkt,
auch punktuell, werden konnte.
[0022] Das Ergebnis ist ein sehr wertig und effektvoll aussehendes gefärbtes Ei mit einem
Glitzereffekt, welches insbesondere bei Beleuchtung mittels elektrischer Lichtquellen
oder der Sonne einen schönen Effekt zeigt.
1. Verfahren zur Färbung von Eiern mit einem Farbmittel, wobei das Ei neben einer Färbung
zusätzlich mit einem Glitzereffekt versehen wird derart, dass Partikel von einer Folie
auf die Eioberfläche übertragen werden, wobei die Übertragung der Partikel durch ein
auf dem Ei aufgebrachtes Klebemittel sichergestellt wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Farbmittel zur Färbung als auch als Klebemittel dient.
3. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- in einem ersten Schritt ein erwärmtes Ei mit mindestens einem auch als Klebemittel
dienenden Farbmittel gefärbt wird; und
- in mindestens einem zweiten Schritt vor Abkühlung des Eis die Folie mit der Partikel
tragenden Seite mit der Eioberfläche in Kontakt gebracht wird, so dass die Partikel
von dieser auf die Eioberfläche übertragen werden.
4. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Farbmittel eine bei Erwärmung verflüssigbare Farbmasse auf Gelatinebasis verwendet
wird.
5. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Farbmittel zusätzlich Lösemittel aufweist.
6. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Folie eine solche mit mindestens zwei Schichten verwendet wird, wobei die Grundschicht
aus einem Kunststoffmaterial und die mindestens eine weitere Schicht aus einem auf
der Grundschicht aufgebrachten Metall besteht.
7. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Schritt mehrmals wiederholt wird.
8. Set zur Färbung von Eiern mit einem Glitzereffekt nach dem Verfahren gemäß einem der
Ansprüche 1 bis 7, umfassend mindestens eine mit Partikeln versehen Folie und mindestens
ein gleichzeitig als Klebemittel dienendes Farbmittel.