[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bilden eines Langspalts zwischen einer
Gegenwalze und einer Schuhwalze zum Behandeln einer Warenbahn nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Derartige Vorrichtungen mit einer eine Druckpartie aufweisenden Schuhwalze sind zum
Behandeln einer Warenbahn, insbesondere zum Entwässern und/oder Kalandrieren einer
Papierbahn, bekannt. Die Gestellteile, die die Walzen aufnehmen, ruhen nur im unbelasteten
Zustand und bei verhältnismäßig kleiner Anpreßkraft aufeinander. Für hohe Anpreßkräfte
muß die Verbindung der Gestellteile so ausgelegt sein, daß sie die in Niprichtung
wirkenden Kräfte als Zugkraft aufnehmen kann.
[0003] Aus DE 32 42 721 C2 ist eine Naßpresse zum Entwässern einer laufenden Faserbahn bekannt,
bei der die Walzen in zwei rahmenartigen Gestellen abgestützt sind. Eines der Gestelle
ruht auf einer Fundamentplatte. Das andere Gestell ist dagegen, um das Einführen der
Filze zu erleichtern, unterteilt in ein oberes Gestellteil und in ein unteres Gestellteil.
An der Trennstelle zwischen den beiden Gestellteilen sind entfernbare Zwischenstücke
vorgesehen, die mittels Schrauben am unteren Gestellteil befestigt sind. Bei hoher
Anpreßkraft heben die am oberen Gestellteil angreifenden Reaktionskräfte dieses Gestellteil
um eine kleine Strecke von den Zwischenstücken ab. Damit die beiden Gestellteile auch
im belasteten Zustand der Naßpresse sicher miteinander verbunden sind, ist folgendes
vorgesehen. Mit dem unteren Gestellteil sind mehrere Zugelemente in Form von Laschen
mit Hilfe von Gelenken verbunden. Jede der Laschen hat an ihrem anderen Ende ein Langloch.
Durch die Langlöcher mehrerer in einer Reihe liegender Laschen kann jeweils ein Steckbolzen
eingesetzt werden, der zugleich in einer Bohrung des oberen Gestellteils ruht. Die
Laschen begrenzen die Strecke, um welche das obere Gestellteil im belasteten Zustand
von den Zwischenstücken abgehoben wird. Zugleich übertragen sie die aus der Anpreßkraft
resultierenden Reaktionskräfte vom oberen auf das untere Gestellteil. Nachteilig hierbei
ist, daß die Verbindung das Anheben des oberen Gestellteils nur begrenzt und nicht
verhindert.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zum Bilden eines
Langspalts zwischen einer Gegenwalze und einer Schuhwalze zum Behandeln einer Warenbahn
zu schaffen, die eine einfache Verbindung der Lagergehäuse der Walzen erlaubt.
[0005] Diese Aufgabe wird gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Hierdurch wird eine Vorrichtung zum Bilden eines Langspalts zwischen einer Gegenwalze
und einer Schuhwalze zum Behandeln einer Warenbahn geschaffen, die eine Konsolenverriegelung
erlaubt. Verbindungslaschen sind in einer Nut einer Konsole verfahrbar angeordnet.
Mittels Befestigungselementen wird eine Verbindung zwischen den Konsolen hergestellt,
wobei die Laschen Kraftangriffsflächen aufweisen, die mit diesen Befestigungselementen
in einer Verriegelungsposition in Kontakt stehen. Zum Lösen der Verbindung brauchen
jeweils nur die Befestigungselemente einer Konsole herausgezogen und die Verbindungslaschen
zurückgefahren werden. Die Befestigungselemente der jeweils anderen Konsole können
dabei einen Anschlag für diese Rückfahrbewegung bilden.
[0007] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung und den
Unteransprüchen zu entnehmen.
[0008] Die Erfindung wird nachstehend anhand des in den beigefügten Abbildungen dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Fig. 1 zeigt teilweise geschnitten eine Seitenansicht einer Vorrichtung zum Bilden
eines Langspalts zwischen einer Gegenwalze und einer Schuhwalze zum Behandeln einer
Warenbahn.
Fig. 2A und 2B zeigen Teilquerschnitte nach A - A in Fig. 1 in einer Verriegelungsposition
und einer Entriegelungsposition,
Fig. 3 zeigt eine Draufsicht einer Konsole.
[0009] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bilden eines Langspalts zwischen einer
Gegenwalze 1 und einer Schuhwalze 2 zum Behandeln einer Warenbahn, insbesondere einer
Papierbahn. Die Gegenwalze 1 und die Schuhwalze 2 besitzen Walzenachsen 3 und 4, die
in einer Belastungsebene E liegen.
[0010] Die Gegenwalze 1 hat einen drehbaren Walzenmantel mit endseitig daran befestigten
Lagerzapfen 5, wobei jeder Lagerzapfen 5 über eine Walzenendbaugruppe 6 eines Lagers
in einer ersten Konsole 7 abgestützt ist. Die Schuhwalze 2 besitzt einen schlauchförmigen,
flexiblen Preßmantel, der an zwei drehbaren Manteltragscheiben 30 befestigt ist. Jede
Manteltragscheibe 30 ruht auf einem stationären Lagerzapfen 8. Jeder Lagerzapfen 8
ist über ein Lager 9 in einer zweiten Konsole 10 abgestützt. Eine der Konsolen 7,
10 ist an einem Ständer 11 befestigt. Welche der Konsolen 7, 10 am Ständer 11 befestigt
ist, richtet sich danach, welche der übereinander angeordneten Walzen 1, 2 unten angeordnet
ist. Beide Walzen 1, 2 sind hierfür geeignet. Gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Gegenwalze 1 unten angeordnet und danach die erste Konsole 7 am Ständer 11
befestigt.
[0011] Die Konsolen 7, 10 sind mittels lösbaren Einrichtungen 12 verbindbar. Die lösbaren
Einrichtungen 12 umfassen Verbindungslaschen 13, die in Nuten 14 einer der Konsolen
10 zwischen einer Verriegelungsposition und mindestens einer Entriegelungsposition
entlang von Verbindungsachsen V, insbesondere vertikal, verfahrbar geführt sind. Vorzugsweise
sind die Nuten 14 an der Konsole 10 der Schuhwalze 2 mit den feststehenden Walzenzapfen
8 vorgesehen.
[0012] Jede Verbindungslasche 13 weist ein parallel zu einer Verbindungsachse V sich erstreckendes
Langloch 15 auf. Durch das Langloch 15 einer Verbindungslasche 13 sind in der Verriegelungsposition
in die eine und die andere Konsole 7, 10 einsetzbare Befestigungsbolzen 16, 17 einsteckbar
und in Eingriff bringbar mit gegenüberliegenden Kraftangriffsflächen 18, 19 des jeweiligen
Langlochs 15.
[0013] Die Befestigungsbolzen 16, 17 sind vorzugsweise parallel zur Belastungsebene E in
die jeweilige Konsole 7, 10 einsetzbar. Die Konsolen 7, 10 weisen dazu vorzugsweise
Stecklöcher 20 auf. Die Langlöcher 15 der Verbindungslaschen 13 sind in ihrer Länge
abgestimmt auf den Abstand der eingesetzten Befestigungsbolzen 16, 17 bei aufeinanderstehenden
Konsolen, um diese abstandslos verriegeln zu können.
[0014] In der Verriegelungsposition, wie sie in Figur 2A dargestellt ist, schlagen die Befestigungsbolzen
16, 17 der einen und anderen Konsole 7, 10 an Kraftangriffsflächen 18, 19 an, die
von inneren Schenkeln der Verbindungslaschen 13 gebildet werden.
[0015] In der mindestens einen Entriegelungsposition, wie sie in Figur 2B dargestellt ist,
schlagen die Verbindungslaschen 13 gegen die in der mit Nuten 14 versehenen Konsole
10 einsteckbaren Befestigungsbolzen 16 an.
[0016] Die Verbindungslaschen 13 sind jeweils an einer Spindel 21 verfahrbar geführt, die
mittels Motoren 22 drehbar ist. Zum Lösen der Verriegelung der Konsolen 7, 10 brauchen
nur die einen Befestigungsbolzen 17 herausgenommen und die Verbindungslaschen 13 hochgezogen
bzw. aus einer Eingriffsstellung mit der anderen Konsole 7 gefahren werden.
[0017] Die Konsolen 7, 10 sind an beiden Walzenenden vorzugsweise durch ein Paar Verbindungslaschen
13 mit jeweils zwei Befestigungsbolzen 16, 17 verriegelbar, wobei die Verbindungslaschen
13 in Nuten 14 symmetrisch zur Belastungsebene E verfahrbar angeordnet sind.
[0018] Mindestens eine Nutfläche 23 der Nuten 14 bildet vorzugsweise jeweils eine Gleitführung
für die in dieser Nut 14 geführten Verbindungslasche 13. Die Nuten 14 können einseitig
offen ausbildbar sein .
[0019] Die Nuten 14 der einen Konsolen 10 fluchten jeweils mit Ausnehmungen 24 der anderen
Konsolen 7. Die Verbindungslaschen 13 werden mittels der Spindeln 21 mit einem vorderen
Laschenende in diese Ausnehmungen verfahren zum Hintergreifen der einsetzbaren Befestigungsbolzen
17 in der Verriegelungsposition. Die Konsolen 7, 10 sind dabei unmittelbar aufeinandersitzend
verbindbar. Die Konsolen 7, 10 besitzen dazu Stoßflächen 25, 26.
[0020] Die Konsolen 7, 10 werden ferner vorzugsweise in Maschinenlaufrichtung durch Passfedern
oder Bolzen zueinander fixiert.
1. Vorrichtung zum Bilden eines Langspalts zwischen einer Gegenwalze und einer Schuhwalze
zum Behandeln einer Warenbahn, insbesondere einer Papierbahn, deren Walzenachsen in
einer Belastungsebene E liegen, mit einer Gegenwalze, die über jeweils eine Walzenendbaugruppe
an jeweils einem Lager in einer ersten Konsole abgestützt ist, mit einer Schuhwalze,
die stationäre Lagerzapfen aufweist, die jeweils über ein Lager in jeweils einer zweiten
Konsole abgestützt sind, wobei eine der Konsolen an einem Ständer befestigt ist, und
mit lösbaren Einrichtungen zum Verbinden der Konsolen aneinander, dadurch gekennzeichnet, daß die lösbaren Verbindungselemente (12) Verbindungslaschen (13) umfassen, die in Nuten
(14) einer der Konsolen (10) zwischen einer Verriegelungsposition und mindestens einer
Entriegelungsposition entlang von Verbindungsachsen (V) verfahrbar geführt sind, wobei
jede Verbindungslasche (13) ein parallel zu einer Verbindungsachse (V) sich erstreckendes
Langloch (15) aufweist, durch das in der Verriegelungsposition in die eine und die
andere Konsole (7, 10) einsetzbare Befestigungsbolzen (16, 17) einsteckbar und in
Eingriff bringbar sind mit gegenüberliegenden Kraftangriffsflächen (18, 19) des jeweiligen
Langlochs (15).
2. Vorrichtung zum Bilden eines Langspalts nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsbolzen (16, 17) symmetrisch zur Belastungsebene (E) in die jeweilige
Konsole (7, 10) einsetzbar sind.
3. Vorrichtung zum Bilden eines Langspalts nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Verriegelungsposition die Befestigungsbolzen (16, 17) der einen und anderen
Konsole (7, 10) an Kraftangriffsflächen (18, 19) anschlagen, die von inneren Schenkeln
der Verbindungslaschen (13) gebildet sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der mindestens einen Entriegelungsposition die Verbindungslaschen (13) gegen die
in der mit Nuten (14) versehenen Konsole (10) einsteckbaren Befestigungsbolzen (16)
anschlagbar sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungslaschen (13) jeweils an einer Spindel (21) verfahrbar geführt sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Konsolen (7, 10) durch ein Paar Verbindungslaschen (13) mit jeweils zwei Befestigungsbolzen
(16, 17) verriegelbar sind, wobei die Verbindungslaschen (13) symmetrisch zur Belastungsebene
(E) angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens jeweils eine Nutfläche (23) der Nuten (14) eine Gleitführung für eine
Verbindungslasche (13) bildet.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Nuten (14) einseitig offen ausbildbar sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Nuten (14) der einen Konsolen (10) fluchten mit Ausnehmungen (24) der anderen
Konsolen (7), in die Verbindungslaschen (13) mit einem vorderen Laschenende zum Hintergreifen
der einsetzbaren Befestigungsbolzen (17) in der Verriegelungsposition verfahrbar sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Konsolen (7, 10) aufeinandersitzend verbindbar sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Konsolen (7, 10) über Stoßflächen verbindbar sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Konsolen (7, 10) in Maschinenlaufrichtung durch Passfedern oder Bolzen zueinander
positionierbar sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungslaschen (13) in Nuten (14) verfahrbar sind, die in der zweiten Konsole
(10) ausgebildet sind.