[0001] Die Erfindung betrifft eine Verstellvorrichtung für die Drehwinkellage der Nockenwelle
einer Hubkolben-Verbrennungsmaschine relativ zur Kurbelwelle, mit einem Stellglied
zum Verstellen der Drehwinkellage, das in einen mindestens einen Regler aufweisenden
Regelkreis geschaltet ist.
[0002] Eine derartige Verstellvorrichtung mit einem Stellglied, das über zwei miteinander
in Einriff stehende Zahnräder mit Schrägverzahnung verfügt, ist aus DE 44 08 425 A1
bekannt. Eines der Zahnräder ist mit der Nockenwelle verbunden und das andere wird
über eine Kette von der Kurbelwelle angetrieben. Die Zahnräder können durch einen
Hydraulikmechanismus in axialer Richtung gegeneinander verschoben werden, wodurch
sich aufgrund der Schrägverzahnung eine Relativverdrehung zwischen Kurbelwelle und
Nockenwelle ergibt. Der Hydraulikmechanismus wird von einem Stellsignal angesteuert,
das mit Hilfe eines Regelkreises erzeugt wird. Der Hydraulikmechanismus ist mit jeweils
einem von drei Werten ansteuerbar, nämlich einem Frühwert zum Verstellen der Nockenwelle
in Richtung auf ein frühes Öffnen der Einlassventile des Verbrennungsmotors, einem
Spätwert zum Verstellen der Nockenwelle in Richtung auf ein spätes Öffnen der Einlassventile
und einem Haltewert zum Halten der aktuellen Ist-Winkellage. Der Regelkreis arbeitet
ein Reglungsprogramm ab, bei dem bei jedem Programmdurchlauf die Verstellgeschwindigkeit,
wie sie zu Beginn des folgenden Programmdurchlaufs vorliegen wird, abgeschätzt wird.
Aus diesem Schätzwert und dem bekannten zeitlichen Verhalten, das die Nockenwellenverstellung
nach einem Umschalten vom Haltewert auf das Stellsignal (Früh- oder Spätwert) aufweist,
wird der Verstellwinkel abgeschätzt, auf den sich die Winkellage der Nockenwelle noch
ändern würde, wenn das Stellsignal zu Beginn des nächsten Programmdurchlaufs auf den
Haltewert umgestellt würde. Wenn die Abweichung zwischen dem Schätzwert für den Verstellwinkel
und der Sollwinkellage der Nockenwelle innerhalb eines Toleranzbandes liegt, wird
vom Früh- oder Spätwert auf den Haltewert umgeschaltet. Die Verstellgeschwindigkeit,
wie sie zu Beginn des folgenden Programmdurchlaufs vermutlich vorliegen wird, wird
aus der aktuellen Verstellgeschwindigkeit unter Anwendung einer Übertragungsfunktion
erster Ordnung und einer Endverstellgeschwindigkeit abgeschätzt. Die Endverstellgeschwindigkeit
wird unter bestimmten Voraussetzungen adaptiert. Nach Angabe der Offenlegungsschrift
können dadurch Schätzwerte für die aktuelle Stellung auch dann sehr genau bestimmt
werden, wenn sich Betriebsparameter des Hydraulikmechanismus ändern, z.B. die Viskosität
der Hydraulikflüssigkeit aufgrund einer Erwärmung derselben. Dennoch ist die Regelgüte
des Regelkreises vor allem bei unterschiedlichen Betriebszuständen noch verbesserungswürdig.
So kann es beispielsweise in bestimmten Betriebssituationen zu einem Überschwingen
des zu regelnden Signals kommen.
[0003] Es besteht deshalb die Aufgabe, eine Verstellvorrichtung der eingangs genannten Art
zu schaffen, die bei unterschiedlichen Betriebssituationen jeweils eine hohe Regelungsqualität
ermöglicht.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, dass der Regler mit einem Datenspeicher
verbunden ist, in dem Reglerkoeffizienten für eine Übertragungsfunktion des Reglers
abgelegt sind, dass der Datenspeicher mindestens zwei Speicherbereiche aufweist, in
denen unterschiedliche Sätze von Reglerkoeffizienten abgelegt sind, dass der Regelkreis
mit Hilfe einer Betriebsartenumschalteinrichtung wahl- oder wechselweise derart mit
einem der Datenspeicherbereiche verbindbar ist, dass der in dem betreffenden Datenspeicherbereich
jeweils abgelegte Reglerkoeffizientensatz bei der Regelung zur Anwendung kommt, und
dass mit der Betriebsartenumschalteinrichtung eine Einrichtung zur Feststellung des
Betriebszustands der Verstellvorrichtung und/oder der Hubkolben-Verbrennungsmaschine
derart verbunden ist, dass der bei der Regelung jeweils zur Anwendung kommende Reglerkoeffizientensatz
von dem Betriebszustand abhängig ist.
[0005] In vorteilhafter Weise ist es dadurch möglich, für unterschiedliche Betriebssituationen
der Verstellvorrichtung und/oder der Verbrennungsmaschine den Regler mit unterschiedlichen
Reglerkoeffizienten zu betreiben, um die Übertragungsfunktion des Reglers an die jeweilige
Betriebssituation anzupassen und somit jeweils eine möglichst hohe Regelungsqualität
zu erreichen. Mit einem solchen nichtlinearen Regler können gegenüber einem Regler
mit festen Reglerkoeffizienten Störungen in einem zu regelnden, mit dem Stellglied
zu beeinflussenden Signal schneller und unter weitgehender Vermeidung eines Überschwingens
kompensiert werden. Die Größe(n) aufgrund derer die Reglerkoeffizienten verändert
werden, können Messgrößen sein oder aus diesen über geeignete Algorithmen unter Einbeziehung
von Systemparametern, wie z.B. einem elektrischen Widerstand, eines Temperaturkoeffizienten
usw. abgeleitet werden.
[0006] Vorteilhaft ist, wenn mit Hilfe der Betriebsartenumschalteinrichtung die Struktur
des Regelkreises umschaltbar ist. Der Regler kann dann noch besser an unterschiedliche
Betriebssituationen der Verstellvorrichtung und/oder der Verbrennungsmaschine angepasst
werden.
[0007] Zweckmäßigerweise ist in einer ersten Betriebsart der Regelkreis zur Regelung der
Rotor-Drehzahl des Verstellmotors und in einer zweiten Betriebsart zur Regelung des
Verdrehwinkels zwischen Nockenwelle und Kurbelwelle ausgebildet. Dabei kommt die erste
Betriebsart bevorzugt während der Startphase des Verbrennungsmotors zur Anwendung,
wenn ein Messsignal für Kurbelwellendrehzahl noch nicht vorliegt oder noch mit relativ
großen Störungen behaftet ist. Sobald die Drehzahl des Verbrennungsmotors einen vorgegebenen
Grenzwert überschreitet und somit die Startphase beendet ist, wird auf die zweite
Betriebsart umgeschaltet, um den Drehwinkel zu regeln.
[0008] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist der Regelkreis mit Hilfe
der Betriebsartenumschalteinrichtung zwischen einer dritten und einer vierten Betriebsart
umschaltbar, wobei der Regelkreis in der dritten Betriebsart als Mehrpunktregler und
in der vierten Betriebsart zur Ausgabe eines kontinuierlichen Stellsignals ausgebildet
ist.
[0009] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die Verstellvorrichtung ein
Verstellgetriebe auf, das als Dreiwellengetriebe mit einer kurbelwellenfesten Antriebwelle,
einer nockenwellenfesten Abtriebswelle und einer Verstellwelle ausgebildet ist, wobei
als Stellglied ein Verstellmotor vorgesehen ist, der mit der Verstellwelle in Antriebsverbindung
steht. Dabei kann der Verstellmotor ein EC-Motor sein. Zur Regelung der Phasewinkelgeschwindigkeit
ϑ auf einen Sollwert ϑ
Tgt werden bevorzugt die Drehzahl ω
Cnk der Kurbelwelle und die Rotordrehzahl ω
Em des Verstellmotors mit Hilfe von Sensoren gemessen. Aus den so ermittelten Messsignalen
und einer bekannten Standgetriebeübersetzung ig des Verstellgetriebes wird mit Hilfe
einer Signalverarbeitungseinrichtung ein Sollwert ω
Em,Tgt = (ω
Cnk - i
g ϑ
Tgt) / 2 für die Rotordrehzahl ω
Em,Tgt des Verstellmotors berechnet. Die Drehzahl ω
Cnk der Kurbelwelle wird zweckmäßigerweise mit Hilfe eines induktiven Sensors gemessen,
der das Vorbeilaufen der Zähne eines auf der Kurbelwelle beispielsweise an einem Schwungrad
angeordneten Zahnkranzes detektiert. Die Rotor-Drehzahl ω
Em des Verstellmotors wird vorzugsweise mit Hilfe von am Stator des EC-Motors angeordneten
Magnetfeldsensoren gemessen, die das Vorbeilaufen von Magnetsegmenten detektiert,
die am Umfang des permanentmagnetischen Rotors des EC-Motors angeordnet sind.
[0010] Vorteilhaft ist, wenn die Einrichtung zur Feststellung des Betriebszustands mindestens
einen Eingang für ein Temperaturmesssignal des Verbrennungsmotors und/oder des Verstellmotors
hat, und wenn die Einrichtung zur Feststellung des Betriebszustands derart ausgebildet
ist, dass der bei der Regelung jeweils zur Anwendung kommende Reglerkoeffizientensatz
von diesem Messsignal (diesen Messsignalen) abhängig ist. Dadurch ist es insbesondere
möglich, den Regelkreis an die von der Temperatur abhängige Viskosität eines Getriebeöls
des Verstellgetriebes und/oder an den von der Temperatur abhängigen elektrischen Widerstand
der Wicklung des Verstellmotors anzupassen. Die Temperatur des Verbrennungsmotors
kann beispielsweise mit einem Motorölthermometer und/oder einem Kühlwasserthermometer
gemessen werden.
[0011] Bei einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung weist die Einrichtung zur Feststellung
des Betriebszustands mindestens einen Eingang für ein Messsignal und/oder ein Sollwertsignal
für den Verdrehwinkel zwischen Nockenwelle und Kurbelwelle auf, wobei die Einrichtung
zur Feststellung des Betriebszustands derart ausgebildet ist, dass der bei der Regelung
jeweils zur Anwendung kommende Reglerkoeffizientensatz von diesem Signal (diesen Signalen)
und/oder der zeitlichen Änderung dieses Signals (dieser Signale) abhängig ist. Bei
einer Verstellvorrichtung, bei welcher der einstellbare Phasenwinkelbereich durch
Anschläge begrenzt ist, können dann im Bereich der Anschläge die Reglerkoeffizienten
derart eingestellt werden, dass die Regelung relativ langsam auf eine Regelabweichung
anspricht, damit ein Überschwingen und somit die Gefahr einer Beschädigungen eines
Anschlags sicher vermieden wird. An den Stellen, an denen ein ausreichender Abstand
zu den Anschlägen vorhanden ist, können die Reglerkoeffizienten dagegen so eingestellt
werden, dass Regelabweichungen möglichst schnell kompensiert werden.
[0012] Die Einrichtung zur Feststellung des Betriebszustands kann auch mindestens einen
Eingang für ein die Rotordrehzahl des Verstellmotors, die Nockenwellendrehzahl und/oder
die Kurbelwellendrehzahl repräsentierendes Signal aufweisen, wobei die Einrichtung
zur Feststellung des Betriebszustands derart ausgebildet ist, dass der bei der Regelung
jeweils zur Anwendung kommende Reglerkoeffizientensatz von diesem Signal (diesen Signalen)
abhängig ist. Aus jeweils zwei dieser Messsignale, wie z.B. der Rotordrehzahl und
der Kurbelwellendrehzahl, sowie der bekannten Standgetriebeübersetzung des Verstellgetriebes
kann der Verdrehwinkel (Phasenwinkel) zwischen Nockenwelle und Kurbelwelle bestimmt
und es können die Reglerkoeffizienten in Abhängigkeit von dem Verdrehwinkel eingestellt
werden.
[0013] Vorteilhaft ist, wenn die Einrichtung zur Feststellung des Betriebszustands einen
Speicher zum Zwischenspeichern mindestens eines zu einem früheren Zeitpunkt von dem
Regler ermittelten Werts einer Stellgröße für den Verstellmotor aufweist, und wenn
die Einrichtung zur Feststellung des Betriebszustands derart ausgebildet ist, dass
der bei der Regelung jeweils zur Anwendung kommende Reglerkoeffizientensatz von diesem
Wert (diesen Werten) abhängig ist. Dadurch ist es insbesondere möglich, bei geringen
Verstellgeschwindigkeiten eine Hysterese vorzusehen, um das Rauschen am Ausgang des
Reglers zu reduzieren.
[0014] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Regelkreis mindestens
eine Begrenzungseinrichtung, insbesondere für den Wicklungsstrom und/oder die Wicklungsspannung
des Verstellmotors auf, wobei in dem Datenspeicher Speicherplätze vorgesehen sind,
in denen Grenzwerte für die Begrenzungseinrichtung(en) abgelegt sind, und dass die
Begrenzungseinrichtung mit Hilfe der Betriebsartenumschalteinrichtung wahl- oder wechselweise
derart mit einem der Speicherplätze verbindbar ist, dass der mindestens eine, in dem
betreffenden Speicherplatz jeweils abgelegte Grenzwert bei der Begrenzung zur Anwendung
kommt. Die Grenzwerte für Begrenzungseinrichtung(en) können also in Abhängigkeit von
dem Betriebszustand der Verstellvorrichtung und/oder der Hubkolben-Verbrennungsmaschine
eingestellt werden. So können beispielsweise im Bereich der Anschläge die Grenzwerte
für den Wicklungsstrom und/oder die Wicklungsspannung und somit die Leistung des Verstellmotors
betragsmäßig geringer gewählt werden, als an Stellen, die weiter von den Anschlägen
entfernt sind, damit auch bei Auftreten eines eventuellen Messfehlers eines Eingangssignals
des Reglers eine Beschädigung der Anschläge sicher vermieden wird.
[0015] Besonders vorteilhaft ist, wenn der Regelkreis wenigstens einen mit mindestens einer
Vorsteuereinrichtung verbunden Eingangsanschluss für ein Vorsteuersignal aufweist,
und wenn vorzugsweise ein Eingangsanschluss für ein die Drehzahl der Antriebswelle
des Verstellgetriebes repräsentierendes Vorsteuersignal, ein Eingangsanschluss für
ein das mittlere Lastmoment des Verstellmotors repräsentierendes Vorsteuersignal und/oder
ein Eingangsanschluss für ein Vorsteuersignal vorgesehen ist, das eine durch die Drehung
des permanentmagnetischen Rotors in einer Wicklung des Verstellmotors induzierte elektrische
Spannung (EMK) repräsentiert. Die Verstellvorrichtung ermöglicht dann eine noch schnellere
und stabilere Regelung, wobei der Regelkreis nur diejenigen Abweichungen zwischen
dem zu regelnden Signal und dem Sollwert ausgleicht, die von der Vorsteuerung nicht
kompensiert werden.
[0016] Zweckmäßigerweise hat der Datenspeicher mindestens zwei Speicherbereiche, in denen
unterschiedliche Sätze von Vorsteuerkoeffizienten für die Vorsteuereinrichtung(en)
abgelegt sind, wobei die Vorsteuereinrichtung(en) mit Hilfe einer Betriebsartenumschalteinrichtung
wahl- oder wechselweise derart mit einem dieser Datenspeicherbereiche verbindbar ist
(sind), dass der in dem betreffenden Datenspeicherbereich jeweils abgelegte Vorsteuerkoeffizientensatz
bei der Generierung des mindestens einen Vorsteuersignals zur Anwendung kommt. Somit
kann (können) auch die Übertragungsfunktion(en) der Vorsteuerung(en) an unterschiedliche
Betriebszustände der Verstellvorrichtung und/oder der Verbrennungsmaschine angepasst
werden, was eine noch bessere Regelungsqualität ermöglicht.
[0017] Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Verstellvorrichtung zum Verstellen der Drehwinkellage der Nockenwelle einer Hubkolben-Verbrennungsmaschine
relativ zu deren Kurbelwelle,
- Fig. 2
- ein Signalflussdiagramm eines Regelkreises der Verstellvorrichtung.
[0018] Eine Verstellvorrichtung für die Drehwinkellage der Nockenwelle relativ zur Kurbelwelle
einer in der Zeichnung nicht näher dargestellten Hubkolben-Verbrennungsmaschine weist
ein Verstellgetriebe auf, das als Dreiwellengetriebe mit einer kurbelwellenfesten
Antriebwelle, einer nockenwellenfesten Abtriebswelle und einer Verstellwelle ausgebildet
ist. Das Verstellgetriebe kann ein Umlaufgetriebe sein, vorzugsweise ein Planetengetriebe.
[0019] Die Antriebwelle ist drehfest mit einem Nockenwellenzahnrad 1 verbunden, das in an
sich bekannter Weise über eine Kette oder einen Zahnriemen mit einem auf der Kurbelwelle
des Verbrennungsmotors drehfest angeordneten Kurbelwellenzahnrad in Antriebsverbindung
steht. Die Abtriebwelle ist drehfest mit der Nockenwelle 2 verbunden, die in Fig.
1 nur teilweise dargestellt ist. Die Verstellwelle ist drehfest mit einem Stellglied
verbunden, das in Fig. 1 an der Rückseite der Verstellvorrichtung angeordnet ist.
Als Stellglied ist ein Verstellmotor (EC-Motor) vorgesehen, der in der Nabe des Nockenwellenzahnrads
1 integriert ist.
[0020] Zum Begrenzen des Verdrehwinkels zwischen der Nockenwelle und der Kurbelwelle weist
die Verstellvorrichtung Anschläge auf, die durch ein fest mit der Antriebwelle verbundenes
Anschlagelement 3 und Gegenanschlagelemente 4 gebildet sind. Die Gegenanschlagelemente
4 sind fest mit der Nockenwelle 2 verbundenen und wirken in Gebrauchstellung mit dem
Anschlagelement 3 zusammen.
[0021] Zur Regelung des Verdrehwinkels ist der Verstellmotor in einen in Fig. 2 schematisch
dargestellten Regelkreis 5 geschaltet, der zwei kaskadierte Regler aufweist, nämlich
einen Drehzahl-Regler 6 und einen diesem vorgelagerten Phasen-Regler 7.
[0022] Ein Eingangsanschluss des Phasen-Reglers 7 ist mit einem Ausgangsanschluss 8 einer
ersten Einrichtung 9 zur Ermittlung einer Regelabweichung aus einem Sollwertsignal
ε
Tgt und einem Istwertsignal ε für den Verstellwinkel der Nockenwelle 2 relativ zur Kurbelwelle
verbunden. In Fig. 2 ist erkennbar, dass der Phasen-Regler 7 zwei Signalverarbeitungseinrichtungen
10, 11 hat, die jeweils mit ihrem Eingang mit dem Ausgangsanschluss 7 der Einrichtung
9 zur Ermittlung einer Regelabweichung verbunden sind. Eine erste Signalverarbeitungseinrichtung
10 weist eine erste Übertragungsfunktion mit ersten Reglerkoeffizienten K
1 und eine zweite Signalverarbeitungseinrichtung 11 eine zweite Übertragungsfunktion
mit zweiten Reglerkoeffizienten K
2 auf. Ein Ausgang der ersten Signalverarbeitungseinrichtung 10 ist mit einem ersten
Eingang einer ersten Summationseinrichtung 13 und ein Ausgang der zweiten Signalverarbeitungseinrichtung
11 ist über eine erste Integrationseinrichtung 12 mit einem zweiten Eingang der ersten
Summationseinrichtung 13 verbunden.
[0023] Ein Ausgang der ersten Summationseinrichtung 13 ist an einem ersten Eingang einer
zweiten Summationseinrichtung 14 angeschlossen. Ein Eingangsanschluss 15 für ein Kurbelwellendrehzahlsignal
ω
Cnk ist über eine erste Vorsteuereinrichtung 16 mit einem zweiten Eingang der zweiten
Summationseinrichtung 14 verbunden. Die erste Vorsteuereinrichtung 16 weist eine erste
Vorsteuer-Übertragungsfunktion mit ersten Vorsteuerkoeffizienten V
1 auf.
[0024] Ein Ausgang der zweiten Summationseinrichtung 14 ist über eine erste Begrenzungseinrichtung
17, die das Ausgangssignal auf einen vorgegebenen Wertebereich begrenzt, mit einem
Ausgangsanschluss für ein Drehzahlsollwertsignal ω
Tgt für den Verstellmotor verbunden.
[0025] Das Drehzahlsollwertsignal ω
Tgt liegt an einem ersten Eingang einer zweiten Einrichtung 18 zur Ermittlung einer Regelabweichung
aus dem Drehzahlsollwertsignal ω
Tgt und einem Istwertsignal ω
Em für die Drehzahl des Verstellmotors an.
[0026] Der Drehzahl-Regler 6 hat zwei Signalverarbeitungseinrichtungen 19, 20, die jeweils
mit ihrem Eingang mit einem Ausgangsanschluss 21 der zweiten Einrichtung 18 zur Ermittlung
der Regelabweichung verbunden sind. Eine dritte Signalverarbeitungseinrichtung 19
weist eine dritte Übertragungsfunktion mit dritten Reglerkoeffizienten K
3 und eine vierte zweite Signalverarbeitungseinrichtung 11 eine vierte Übertragungsfunktion
mit vierten Reglerkoeffizienten K
4 auf. Ein Ausgang der dritten Signalverarbeitungseinrichtung 19 ist mit einem ersten
Eingang einer dritten Summationseinrichtung 22 und ein Ausgang der vierten Signalverarbeitungseinrichtung
20 ist über eine zweite Integrationseinrichtung 23 mit einem zweiten Eingang der dritten
Summationseinrichtung 22 verbunden.
[0027] Ein Ausgang der dritten Summationseinrichtung 22 ist an einem ersten Eingang einer
vierten Summationseinrichtung 24 angeschlossen. Ein Eingangsanschluss 25 für ein Verstellmotor-Lastsignal
M
Load ist über eine zweite Vorsteuereinrichtung 26 mit einem zweiten Eingang der vierten
Summationseinrichtung 24 verbunden. Die zweite Vorsteuereinrichtung 26 weist eine
zweite Vorsteuer-Übertragungsfunktion mit zweiten Vorsteuerkoeffizienten V
2 auf.
[0028] Ein Ausgang der vierten Summationseinrichtung 24 ist über eine zweite Begrenzungseinrichtung
27, die dazu dient, die an den Verstellmotor auszugebende Wicklungsspannung U
A auf einen vorgegebenen Wertebereich zu begrenzen, mit einem Eingangsanschluss einer
in der Zeichnung nicht näher dargestellten Ansteuereinrichtung für den Verstellmotor
verbunden.
[0029] In Fig. 2 ist erkennbar, dass der Drehzahl-Regler 6 und der Phasen-Regler 7 über
eine Betriebsartenumschalteinrichtung 28 mit einem Datenspeicher 29 verbunden ist,
der mehrere Datenspeicherbereiche aufweist, in denen jeweils ein Satz Reglerkoeffizienten
abgelegt ist, der jeweils erste Reglerkoeffizienten K
1, zweite Reglerkoeffizienten K
2, dritte Reglerkoeffizienten K
3 und vierte Reglerkoeffizienten K
4 umfasst. In dem Datenspeicher 29 sind außerdem mehrere Datenspeicherbereiche vorgesehen,
in denen jeweils ein Satz von Vorsteuerkoeffizienten abgelegt ist, der jeweils erste
Vorsteuerkoeffizienten V
1 und zweite Vorsteuerkoeffizienten V
2 umfasst.
[0030] Der Drehzahl-Regler 6 und der Phasen-Regler 7 sind mit Hilfe der Betriebsartenumschalteinrichtung
28 wahl- oder wechselweise derart mit einem der Datenspeicherbereiche verbindbar,
dass der in dem betreffenden Datenspeicherbereich jeweils abgelegte Reglerkoeffizientensatz
bei der Regelung und/oder der in dem betreffenden Datenspeicherbereich jeweils abgelegte
Vorsteuerkoeffizientensatz bei der Vorsteuerung zur Anwendung kommt (kommen).
[0031] Wie in Fig. 2 weiter erkennbar ist, sind mit der Betriebsartenumschalteinrichtung
28 und dem Datenspeicher 29 eine Einrichtung 30 zur Feststellung des Betriebszustands
der Verstellvorrichtung und der Hubkolben-Verbrennungsmaschine derart verbunden, dass
der bei der Regelung jeweils zur Anwendung kommende Reglerkoeffizientensatz und/oder
der Vorsteuerung jeweils zur Anwendung kommende Vorsteuerkoeffizientensatz vom Betriebszustand
abhängig ist. Die Einrichtung 30 zur Feststellung des Betriebszustands hat mehrere
Eingänge, die mit Sensoren zur Messung der Kurbelwellendrehzahl, der Öltemperatur
des Verbrennungsmotors, der Drehzahl des Verstellmotors, einem Ausgang der zweiten
Begrenzungseinrichtung 27 und einem Ausgangsanschluss einer Motorsteuerung für den
Verbrennungsmotors verbunden, an dem ein Signal für einen Betriebsmodus (Motorstart/-stopp,
Normallauf, Notlauf) des Verbrennungsmotors anliegt. Die Einrichtung 30 zur Feststellung
des Betriebszustands weist eine Vergleichseinrichtung auf, welche die an den Eingängen
anliegenden Signale mit vorgegebenen Wertebereichen vergleicht. In Abhängigkeit von
den Ergebnissen dieser Vergleiche, wird jeweils ein Betriebszustand ermittelt, der
die Auswahl der jeweils zu verwendenden Regler- und Vorsteuerkoeffizientensätze steuert.
[0032] Die Betriebsartenumschalteinrichtung 28 ermöglicht auch eine Umschaltung der Struktur
des Regelkreises. Bei einer ersten Betriebsart des Regelkreises weisen die Reglerkoeffizienten
K
1, K
2 und die Vorsteuerkoeffizienten V
1 den Wert Null auf, während die Reglerkoeffizienten K
3, K
4 und die Vorsteuerkoeffizienten V
2 ungleich Null sind. Der Regelkreis 5 regelt dann nur die Rotor-Drehzahl des Verstellmotors.
Diese Betriebsart kommt bevorzugt während der Startphase des Verbrennungsmotors zur
Anwendung.
[0033] Bei einer zweiten Betriebsart des Regelkreises sind alle Reglerkoeffizienten K
1, K
2, K
3, K
4 und Vorsteuerkoeffizienten V
1, V
2 ungleich Null, so dass der Regelkreis 5 dann den Verdrehwinkel zwischen Nockenwelle
2 und Kurbelwelle und die Rotor-Drehzahl regelt. Die zweite Betriebsart kommt zur
Anwendung, wenn die Drehzahl des Verbrennungsmotors einen vorgegebenen Mindestwert
überschreitet.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 1
- Nockenwellenzahnrad
- 2
- Nockenwelle
- 3
- Anschlagelement
- 4
- Gegenanschlagelement
- 5
- Regelkreis
- 6
- Drehzahl-Regler
- 7
- Phasen-Regler
- 8
- Ausgangsanschluss
- 9
- erste Einrichtung zur Ermittlung einer Regelabweichung
- 10
- erste Signalverarbeitungseinrichtung
- 11
- zweite Signalverarbeitungseinrichtung
- 12
- erste Integrationseinrichtung
- 13
- erste Summationseinrichtung
- 14
- zweite Summationseinrichtung
- 15
- Eingangsanschluss für ein Kurbelwellendrehzahlsignal ωCnk
- 16
- erste Vorsteuereinrichtung
- 17
- erste Begrenzungseinrichtung
- 18
- zweite Einrichtung zur Ermittlung einer Regelabweichung
- 19
- dritte Signalverarbeitungseinrichtung
- 20
- vierte Signalverarbeitungseinrichtung
- 21
- Ausgangsanschluss
- 22
- dritte Summationseinrichtung
- 23
- zweite Integrationseinrichtung
- 24
- vierte Summationseinrichtung
- 25
- Eingangsanschluss für ein Verstellmotor-Lastsignal MLoad
- 26
- zweite Vorsteuereinrichtung
- 27
- zweite Begrenzungseinrichtung
- 28
- Betriebsartenumschalteinrichtung
- 29
- Datenspeicher
- 30
- Einrichtung zur Feststellung des Betriebszustands
1. Verstellvorrichtung für die Drehwinkellage der Nockenwelle (2) einer Hubkolben-Verbrennungsmaschine
relativ zur Kurbelwelle, mit einem Stellglied zum Verstellen der Drehwinkellage, das
in einen mindestens einen Regler (6, 7) aufweisenden Regelkreis (5) geschaltet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass der Regler (6, 7) mit einem Datenspeicher (29) verbunden ist, in dem Reglerkoeffizienten
für eine Übertragungsfunktion des Reglers (6, 7) abgelegt sind, dass der Datenspeicher
(29) mindestens zwei Speicherbereiche aufweist, in denen unterschiedliche Sätze von
Reglerkoeffizienten abgelegt sind, dass der Regelkreis (5) mit Hilfe einer Betriebsartenumschalteinrichtung
(28) wahl- oder wechselweise derart mit einem der Datenspeicherbereiche verbindbar
ist, dass der in dem betreffenden Datenspeicherbereich jeweils abgelegte Reglerkoeffizientensatz
bei der Regelung zur Anwendung kommt, und dass mit der Betriebsartenumschalteinrichtung
(28) eine Einrichtung (30) zur Feststellung des Betriebszustands der Verstellvorrichtung
und/oder der Hubkolben-Verbrennungsmaschine derart verbunden ist, dass der bei der
Regelung jeweils zur Anwendung kommende Reglerkoeffizientensatz von dem Betriebszustand
abhängig ist.
2. Verstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mit Hilfe der Betriebsartenumschalteinrichtung (28) die Struktur des Regelkreises
(5) umschaltbar ist.
3. Verstellvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in einer ersten Betriebsart der Regelkreis (5) zur Regelung der Rotor-Drehzahl des
Verstellmotors und in einer zweiten Betriebsart zur Regelung des Verdrehwinkels zwischen
Nockenwelle (2) und Kurbelwelle ausgebildet ist.
4. Verstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass mit Hilfe der Betriebsartenumschalteinrichtung (28) der Regelkreis (5) zwischen einer
dritten und einer vierten Betriebsart umschaltbar ist, und dass der Regelkreis (5)
in der dritten Betriebsart als Mehrpunktregler und in der vierten Betriebsart zur
Ausgabe eines kontinuierlichen Stellsignals ausgebildet ist.
5. Verstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Verstellgetriebe aufweist, das als Dreiwellengetriebe mit einer kurbelwellenfesten
Antriebwelle, einer nockenwellenfesten Abtriebswelle und einer Verstellwelle ausgebildet
ist, und dass als Stellglied ein Verstellmotor vorgesehen ist, der mit der Verstellwelle
in Antriebsverbindung steht.
6. Verstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (30) zur Feststellung des Betriebszustands mindestens einen Eingang
für ein Temperaturmesssignal des Verbrennungsmotors und/oder des Verstellmotors hat,
und dass die Einrichtung (30) zur Feststellung des Betriebszustands derart ausgebildet
ist, dass der bei der Regelung jeweils zur Anwendung kommende Reglerkoeffizientensatz
von diesem Messsignal (diesen Messsignalen) abhängig ist.
7. Verstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (30) zur Feststellung des Betriebszustands mindestens einen Eingang
für ein Messsignal und/oder ein Sollwertsignal für den Verdrehwinkel zwischen Nockenwelle
und Kurbelwelle aufweist, und dass die Einrichtung zur Feststellung des Betriebszustands
(30) derart ausgebildet ist, dass der bei der Regelung jeweils zur Anwendung kommende
Reglerkoeffizientensatz von diesem Signal (diesen Signalen) und/oder der zeitlichen
Änderung dieses Signals (dieser Signale) abhängig ist.
8. Verstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (30) zur Feststellung des Betriebszustands mindestens einen Eingang
für ein die Rotordrehzahl des Verstellmotors, die Nockenwellendrehzahl und/oder die
Kurbelwellendrehzahl repräsentierendes Signal aufweist, und dass die Einrichtung (30)
zur Feststellung des Betriebszustands derart ausgebildet ist, dass der bei der Regelung
jeweils zur Anwendung kommende Reglerkoeffizientensatz von diesem Signal (diesen Signalen)
abhängig ist.
9. Verstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (30) zur Feststellung des Betriebszustands einen Speicher zum Zwischenspeichem
mindestens eines zu einem früheren Zeitpunkt von dem Regler (6, 7) ermittelten Werts
einer Stellgröße für den Verstellmotor aufweist, und dass die Einrichtung (30) zur
Feststellung des Betriebszustands derart ausgebildet ist, dass der bei der Regelung
jeweils zur Anwendung kommende Reglerkoeffizientensatz von diesem Wert (diesen Werten)
abhängig ist.
10. Verstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Regelkreis (5) mindestens eine Begrenzungseinrichtung (17, 27), insbesondere
für den Wicklungsstrom und/oder die Wicklungsspannung des Verstellmotors aufweist,
dass in dem Datenspeicher (29) Speicherplätze vorgesehen sind, in denen Grenzwerte
für die Begrenzungseinrichtung(en) (17, 27) abgelegt sind, und dass die Begrenzungseinrichtung
(17, 27) mit Hilfe der Betriebsartenumschalteinrichtung (28) wahl- oder wechselweise
derart mit einem der Speicherplätze verbindbar ist, dass der mindestens eine, in dem
betreffenden Speicherplatz jeweils abgelegte Grenzwert bei der Begrenzung zur Anwendung
kommt.
11. Verstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Regelkreis (5) wenigstens einen mit mindestens einer Vorsteuereinrichtung (16,
26) verbunden Eingangsanschluss (15, 25) für ein Vorsteuersignal aufweist, und dass
vorzugsweise ein Eingangsanschluss (15) für ein die Drehzahl der Antriebswelle des
Verstellgetriebes repräsentierendes Vorsteuersignal, ein Eingangsanschluss (25) für
ein das mittlere Lastmoment des Verstellmotors repräsentierendes Vorsteuersignal und/oder
ein Eingangsanschluss für ein Vorsteuersignal vorgesehen ist, das eine durch die Drehung
des permanentmagnetischen Rotors in einer Wicklung des Verstellmotor induzierte elektrische
Spannung (EMK) repräsentiert.
12. Verstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Datenspeicher mindestens zwei Speicherbereiche aufweist, in denen unterschiedliche
Sätze von Vorsteuerkoeffizienten für die Vorsteuereinrichtung(en) abgelegt sind, und
dass die Vorsteuereinrichtung(en) mit Hilfe der Betriebsartenumschalteinrichtung (28)
wahl- oder wechselweise derart mit einem dieser Datenspeicherbereiche verbindbar ist
(sind), dass der in dem betreffenden Datenspeicherbereich jeweils abgelegte Vorsteuerkoeffizientensatz
bei der Generierung des mindestens einen Vorsteuersignals zur Anwendung kommt.