[0001] Die Erfindung betrifft ein Bausystem in Fahrzeugen, Aufbauten und Behältern etc.
die bei relativ geringem Eigengewicht Innenräume mit einem großen Volumen gegen ballistische
Beschussbedrohungen schützen sollen.
[0002] Bekannt ist die Verwendung relativ leichte Verbundplatten aus Keramik und Faserverbundwerkstoffe
(DE 199 53 259 C2) zum Schutz gegen ballistische Bedrohungen gegenüber von Panzerstahl.
Die Befestigung solcher Schutzplatten an tragenden Strukturen ist jedoch relativ aufwendig.
[0003] In der DE 199 58 594 A1 ist für den Zweck der Verbindung der Schutzplatten Panzerungen
die aus mehreren Panzerungselementen bestehen, vorgesehen, dass diese im Bereich der
Berührungsflächen ineinander greifen. Diese Konstruktion hat den Nachteil, dass die
Befestigung anderer Bauelemente an dieser Struktur sehr schwierig ist. Außerdem sind
dabei die empfindlichen Randbereiche der Panzerungselemente nicht gut geschützt.
[0004] Bekanntlich sind Schutzplatten aus Verbundplatten, z.B. Keramik und Faserverbünden,
auch in Verbindung mit weiteren Schichten, im Randbereich meist schwächer als z.B.
Panzerstahl. Durchbrüche, z.B. Löcher für Verschraubungen, schwächen den Verbund und
verteuern ihn. Der besondere Befestigung von Schutzplatten, z.B. aus Verbundwerkstoffen,
bedarf daher besonderer Sorgfalt.
[0005] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, Schutzplatten, die die Innenräume von Fahrzeugen,
Behältern oder Containern gegen ballistische Bedrohungen schützen sollen, so anzubringen,
dass sie in einer Struktur gehalten werden und ihre empfindlichen Randbereiche geschützt
werden.
[0006] Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1.
[0007] Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, die Befestigung von Schutzplatten, z.B. aus
Verbundwerkstoffen, an einem Rahmen vorzusehen, der aus Profilen vorzugsweise aus
Panzerstahl besteht, so dass die bekanntermaßen schutzschwachen Randbereiche der Schutzplatten
durch diese Profile überlappt werden. Die empfindlichen Ränder der Schutzplatten werden
somit im Profilrahmen geschützt.
[0008] Kostengünstig werden solche Schutzplatten dann, wenn möglichst einheitliche Kachelformen
der Keramik ohne Sonderformen, (Löcher, abgeschnittene Ecken oder Stahleinlagen) verwendet
werden können.
In die Profile sind C-Nuten integriert, die sowohl der Befestigung der Schutzplatten
dienen, als auch zur Befestigung anderer Bauteile benutzt werden können.
In vorteilhafter Ausführung werden die Schutzplatten durch Federklammern im Profilrahmen
gehalten. Die Abdichtung wird zwischen Rahmen und Platten durch Dichtungen und/oder
Dichtmittel hergestellt. Die Profile ermöglichen durch geeignete Gestaltung ebene
und winkelige Stöße von Schutzplatten.
[0009] Diese formgebende Struktur hat den Vorteil, dass sie auch zur Befestigung anderer
Bauteile verwendet werden kann und eine vielseitige Formgestaltung der Behälter und
Fahrzeugaufbauten ermöglicht. Löcher oder dergleichen werden vermieden.
[0010] In einer vorteilhaften Variante werden bekannte Rahmenprofile (DE 196 12 491 A1)
aus verschiedenen Materialien, wie Panzerstahl etc. auch mit C-Schienen, zum Befestigen
der Platten verwendet.
[0011] Anhand eines Ausführungsbeispiels mit Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert
werden. Es zeigt:
- Fig. 1
- in einer Querschnittdarstellung eine erste Befestigungsform,
- Fig. 2
- in einer Querschnittdarstellung eine weitere Befestigungsform,
- Fig. 3
- in einer Querschnittdarstellung eine dritte Befestigungsform,
- Fig.4
- ein mit diese Lösung ausgeführtes Fahrzeug.
[0012] In den Fig. 1 bis 3 werden verschiedene Gestaltungsvarianten des Systems 10 (Struktur)
zur Befestigung von Schutzplatten 1 und anderer Teile an Rahmenprofilen 2, 2', 2"
dargestellt und erläutert.
Bild 4 zeigt die Anwendung des Systems für den Mehrzweckaufbau eines Fahrzeugs 11,
welches beispielsweise gegen Beschuss und Bedrohung durch Minenexplosionen Schutz
bietet.
[0013] In Fig. 1 dargestellt ist in einer Querschnittdarstellung das Profil 2, in welches
Schutzplatten 1 in die dem Fahrzeuginneren zugewandten Ausnehmungen des Profils 2
eingelegt sind. Die Art der Halterung diese Schutzplatten 1 in dem Profilrahmen 11
ist hier nicht näher dargestellt, wird aber in den Fig. 2 und 3 erläutert.
[0014] In Fig.1 ist dargestellt ist eine innenliegende Isolierplatten 9 und ein Flansch
7 zur Befestigung weiterer, nicht näher bezeichneter Teile in einer C-förmigen Nut
des Profils 2. Mittels eines in die C-Nut eingelegten Gleitsteins 3, eines Gewindebolzens
4 und von Muttern 5 und 6 sind diese am Profil 2 verschraubt gehalten. Das Profil
2, hier aus Panzerstahl, schützt die Ränder der Schutzplatten 1, beispielsweise gegen
von der Außenseite des Schutzverbundes ankommende, nicht näher dargestellte Geschosse
und gibt der Struktur 10 die Festigkeit und Stabilität.
[0015] In Fig. 2 ist ein anders geformtes Profil 2' für die Gestaltung einer Ecke von Behältern
oder eines Fahrzeugaufbaus im Schnitt dargestellt. Auch dieses Profil 2' weist eine
C-förmige Nut auf, in der der Gleitstein 3 geführt wird. Die Schutzplatte 1 wird durch
eine auf dem Bolzen 4 des Gleitsteines 3 verschraubte Federklammer 8 von der Innenseite
der Struktur 10 gegen das Profil 2' des Rahmens gepresst.
Diese Art der Befestigung der Schutzplatten 1 hat eine weiteren Vorteil, nämlich,
dass die Platten 1 bei Beschädigung leicht ausgewechselt werden können. Auf der anderen
Seite des Profils 2' kann eine Luke oder Tür 12 in den Rahmen aus Profilen 2' eingebaut
werden, so dass diese gegen Beschuss sicher ist und darüber hinaus der Innenraum des
Aufbaus abgedichtet wird.
[0016] Fig. 3 stellt einen Schnitt quer zum Profil 2" an einer Stelle dar, wo im Innern
des Aufbaus eine Schottwand 13 angebracht ist. Die Schutzplatten 1 werden durch verschieden
geformte Federklammern 8 am Profil 2" gehalten.
[0017] Eine Abdichtung zwischen den Profilen 2, 2', 2" und den Schutzplatten 1 kann in bekannter
Art und Weise durch Dichtungen und/oder Dichtmittel hergestellt werden.
[0018] In Fig. 4 ist ein Beispiel für die Anwendung des erfindungsgemäßen Systems zur Befestigung
von Schutzplatten 1 an einem geschützten Fahrzeug 10 dargestellt. Der Aufbau des Fahrzeuges
10 besteht aus einem in Fachwerkbauweise ausgeführten Rahmen mit den beschriebenen
Profilen 2, 2', 2" und in diese Rahmenstruktur eingesetzten Schutzplatten 1, welche
in der oben erläuterten Weise in den Profilen 2, 2', 2" befestigt sind.
[0019] Es versteht sich, dass der Unterboden des Aufbaus aus einer gepanzerten Platte oder
Wanne besteht, die die Struktur 10 gegen Bedrohung durch Minenexplosionen schützt.
Bezugszeichen
[0020]
- 1
- Schutzplatte
- 2, 2', 2"
- Profile
- 3
- Gleitstein
- 4
- Gewindebolzen
- 5
- Haltemutter
- 6
- Mutter
- 7
- Flansch
- 8
- Federklammer
- 9
- Isolierplatte
- 10
- Struktur
- 11
- Fahrzeug
- 12
- Luke / Tür
- 13
- Schottwand
1. System (10) zur Befestigung von Schutzplatten (1), insbesondere aus Verbundwerkstoffen,
in einem Fahrzeug (11) mit Rahmen, wobei der Rahmen aus Profilen (2, 2', 2") besteht,
in die schutzschwache Randbereiche der Schutzplatten (1) eingebunden sind, so dass
die Profile (2, 2', 2") diese überlappen, wobei das Befestigen der Schutzplatten (1)
an den Profilen (2, 2', 2") mittels Mittel (3, 4, 7, 8) erfolgt, wodurch ein direktes
Verschrauben der Schutzplatten (1) am Profil (2, 2', 2") entfällt.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel ein Gleitstein (3), ein darin geführter Gewindebolzen (4) sowie Federklammern
(8) und Flansche (7) sind.
3. System nach Anspruch 1 oder2, dadurch gekennzeichnet, dass in die Profile (2, 2', 2") C-Nuten integriert sind, die sowohl der Befestigung der
Schutzplatten dienen, als auch zur Befestigung anderer Bauteile benutzt werden können.
4. System nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Abdichtung zwischen Profilen (2, 2', 2") und Schutzplatten (1) durch Dichtungen
und/oder Dichtmittel hergestellt wird.