[0001] Die Erfindung betrifft einen Zapfhahn für Getränke, insbesondere Biere, mit einem
eine Durchflusskammer aufweisenden Basiskörper, an dessen einem Ende ein Anschlussstück
für das zu zapfende Getränk vorgesehen ist und an dessen anderen Ende eine Ausflusstülle
angesetzt ist, wobei in der zwischen dem Anschlussstück und der Ausflusstülle liegenden
Durchflusskammer ein Absperrventil mit einem ventilsitz und einem in der Durchflusskammer
axial verschiebbar gelagerten Ventilkörper angeordnet ist, der mittels eines im Basiskörper
verschwenkbar gelagerten Steuerhebels verstellbar ist, wobei der Ventilkörper ein
einen Durchflusskanal bildendes hülsenförmiges Teil aufweist, auf dem bei einer auf
den Ventilkörper in Richtung seines Ventilsitzes einwirkenden Stellkraft des Steuerhebels
ein die Dichtung des Ventilkörpers tragender und mit dieser Dichtung sich am Ventilsitz
abstützender Hohlzylinder gegen die Kraft einer an dem hülsenförmigen Teil abgestützten
Feder verschiebbar ist, und wobei der Durchflusskanal einen Auslass aufweist, der
bei in Richtung des Ventilsitzes fehlender Kraft durch die Dichtung des Ventilkörpers
verschlossen ist und der bei wirksamer Kraft von der Dichtung freigegeben ist.
[0002] Bei einem bekannten Zapfhahn der vorgenannten Art (US 237294) weisen sowohl der Hohlzylinder
als auch das hülsenförmige Teil äußere Kragen auf, an denen die Feder abgestützt ist.
Die Feder liegt somit offen in der Durchflusskammer für das Getränk. Ein solcher Zapfhahn
lässt sich wegen eines derartig gestalteten hülsenförmigen Teils und Hohlzylinders
mit freiliegender Feder nicht optimal reinigen. Eine bakterielle Verunreinigung ist
selbst bei größter Sorgfalt kaum zu vermeiden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Zapfhahn der eingangs genannten
Art einen Ventilkörper zu entwickeln, der einerseits die Erzeugung von Schaum ermöglicht
und der andererseits leicht zu reinigen ist.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einem Zapfhahn der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
dass die Feder in einer von dem hülsenförmigen Teil und dem Hohlzylinder gebildeten
Ringkammer angeordnet ist, die an beiden Enden von zwischen dem Hohlzylinder und dem
hülsenförmigen Teil wirksamen Ringdichtungen abgedichtet ist.
[0005] Die besonderen Vorteile eines solchen Zapfhahns bestehen darin, dass die Feder des
Ventilkörpers in einer nach außen abgedichteten Kammer angeordnet ist. Deshalb kann
der Ventilkörper ohne Zerlegung in seine Einzelteile optimal gereinigt werden.
[0006] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist die Dichtung des Ventilkörpers zwischen
einer Stirnseite des federbelasteten Hohlzylinders und einem Kragen des hülsenförmigen
Teils angeordnet. Vorzugsweise besteht das hülsenförmige Teil aus zwei axial hintereinander
angeordneten Teilen, wobei auf dem dem Ventilsitz näheren Teil an dessen dem ventilsitz
abgewandten Ende der nach Art einer Kappe ausgebildete andere Teil sitzt.
[0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Im einzelnen zeigen:
- Fig. 1
- einen Zapfhahn in Seitenansicht,
- Fig. 2
- den Zapfhahn im Axialschnitt,
- Fig. 3 bis 5
- den Zapfhahn gemäß Fig. 1 und 2 im Ausschnitt B der Fig. 2 in verschiedenen Funktionsstellungen,
- Fig. 6
- einen Ventilkörper eines Absperrventils des Zapfhahns gemäß Fig. 1 in Seitenansicht
und
- Fig. 7 bis 9
- den Ventilkörper gemäß Fig. 6 im Axialschnitt in verschiedenen Funktionsstellungen.
[0008] Der Zapfhahn für Getränke, insbesondere Biere, die in der Regel unter Druck stehen,
weist einen Basiskörper 1 auf, an dessen einem Ende ein Anschlussstück 2 für eine
nicht dargestellte Zufuhrleitung für das zu zapfende Getränk vorgesehen ist, und an
dessen anderem Ende eine Ausflusstülle 3 angesetzt ist. Das Anschlussstück 2 umschließt
zwischen Anschlussstück 2 und Ausflusstülle 3 eine Durchflusskammer 4, die stirnseitig
durch einen Stopfen 5 verschlossen ist. In der Durchflusskammer 4 ist ein Absperrventil
6 angeordnet. Das Absperrventil 6 ist durch einen Steuerhebel 7 verstellbar, der an
einem Stutzen 8 des Basiskörpers 1 lösbar befestigt und in Richtung des Doppelpfeils
9 verschwenkbar ist, um mit dem Absperrventil 6 den Durchfluss des Getränks zu öffnen
oder zu sperren.
[0009] Das Absperrventil 6 weist einen in der Durchflusskammer 4 axial verschiebbaren Ventilkörper
10 mit einer Dichtung 11 auf, dem am Ende der Durchflusskammer 4 ein Ventilsitz 12
zugeordnet ist. Der Ventilkörper 10 trägt einen der Dichtung 11 vorgelagerten und
bis in den Bereich des Steuerhebels 7 ragenden Schaft 13 mit einem Kopf 14. Der Steuerhebel
5 trägt eine Gabel 15, die den Schaft 13 um-und den Kopf 14 hintergreift. So bildet
der Schaft 13 mit der Gabel 14 des Steuerhebels 7 ein Kniegelenk. Gleichzeitig wird
durch diese Art der Kupplung der Steuerhebel 7 in einer bestimmten Drehstellung gehalten.
[0010] Der Steuerhebel 7 weist als verschwenklager einen rotationssymmetrischen Körper 16,
insbesondere einen Kugelkopf, und entsprechend geformte Lagerschalen 17a, 17b auf,
so dass er in Richtung des Doppelpfeils 9 verschwenkbar ist. In diesen Lagerschalen
17a, 17b wird der rotationssymmetrische Körper 16 durch eine Überwurfmutter 18 gehalten,
die auf dem Stutzen 8 des Basiskörpers 1 aufgeschraubt ist.
[0011] Zur Belüftung des in Durchflussrichtung des Getränks hinter dem Absperrventil 6 liegenden
Teils 4a der Durchflusskammer 4 und damit auch der Ausflusstülle 3 dient ein vom Steuerhebel
7 betätigbares Belüftungsventil. Dieses Belüftungsventil besteht zum einen aus der
als Ventilsitz wirkenden Lagerschale 17a und zum anderen dem rotationssymmetrischen
Körper 16 des Steuerhebels 7, der in seiner Peripherie eine als Belüftungsbrücke wirkende
Ausnehmung 19 hat, die je nach Kippstellung des Steuerhebels 7 den genannten Teil
4a mit einer in die Atmosphäre führenden Bohrung 20 im Stutzen 8 verbindet. So ist
in der in Fig. 3 dargestellten geschlossenen Stellung des Absperrventils die Belüftung
der Ausflusstülle 3 wirksam, während in der in Fig. 4 dargestellten geöffneten Stellung
des Absperrventils die Belüftung gesperrt ist.
[0012] Der Aufbau des beschriebenen Zapfhahns ist denkbar einfach. Im Vergleich zum Stand
der Technik ist das immer notwendige Verschwenklager gleichzeitig Teil des Belüftungsventils
für die Ausflusstülle. Nicht länger wird ein zusätzliches Ventil mit Kolbenschieber
in einem mit Passsitz ausgestalteten Zylinderraum benötigt, dessen Dichtigkeit nur
mit großem Fertigungsaufwand zu erreichen ist und der nur mit viel Aufwand und meistens
nur unzureichend zu reinigen ist.
[0013] Um bei Bier als Getränk Schaum zu erzeugen, ist es bekannt, nur eine geringe Menge
Bier unter Druck durchzulassen. Um die dafür erforderlichen Mittel leicht reinigen
zu können, hat der in den Figuren 6 bis 9 vergrößert dargestellte Ventilkörper 10
eine besondere Ausgestaltung. Der Schaft 13 ist entgegen der Fließrichtung des Getränks
um ein erstes Teil 31 verlängert, das als Hülse ausgebildet ist und einen Durchflusskanal
32 umfasst. Auf diesem Teil 31 ist als zweites Teil 33 eine Kappe mit einem zentralen
Kanal 34 aufgeschraubt. Zwischen einem Kragen 35 des Schaftes 13 und einer Stirnseite
eines auf dem hülsenförmigen Teil 31 gegen die Kraft einer Feder 36 verschiebbaren
Hohlzylinders 37 ist die Dichtung 11 des Absperrventils 6 angeordnet. Der Hohlzylinder
37 übergreift mit einem Ansatz 38 den kappenförmigen Teil 33. Die Feder 36 ist in
einem Raum 39 angeordnet, der durch o-Ringdichtungen 40, 41 abgedichtet ist, die zwischen
dem hülsenförmigen Teil 31 und dem Hohlzylinder 37 auf der einen Seite und dem kappenförmigen
Teil 32 und dem Ansatz 37 des Hohlzylinders 36 auf der anderen Seite wirken. Mindestens
eine Radialbohrung 42 verbindet den Durchflusskanal 32 des hülsenförmigen Teils 31
mit dem Raum 43, in dem die Dichtung 11 angeordnet ist.
[0014] Die Funktion dieses Ventilkörpers 10 für die Schaumbildung ist folgende: Bei nicht
betätigtem Steuerhebel 7 befindet sich der Ventilkörper 10 mit seiner Dichtung 11
in Anlage an den Ventilsitz 12 und sperrt somit den Durchfluss. Durch Verschwenken
des Steuerhebels 7 in der Zeichnung nach links wird das Absperrventil 6 geöffnet.
Das Getränk kann seitlich am Ventilkörper 10 vorbeifließen. Durch die Feder 36 bleibt
sowohl in der Sperrstellung des Absperrventils 6 als auch in dessen Offenstellung
die Dichtung-11 eingeklemmt zwischen dem Kragen 35 des Schaftes 13 und der Stirnseite
des Hohlzylinders 37. Dadurch bleibt die Radialbohrung 42 gesperrt. Wird der Steuerhebel
7 aber nach rechts bewegt, dann wird bei am Ventilsitz 12 abgestützter Dichtung 11
der hülsenförmige Teil 31 mit dem kappenförmigen Teil 33 unter Spannung der Feder
36 nach links bewegt. Die am Ventilsitz 12 abgestützte Dichtung 11 mit dem Hohlzylinder
37 verschiebt sich auf dem hülsenförmigen Teil 31, so dass ein Spalt 44 zwischen dem
Kragen 35 und der Dichtung 11 entsteht. Das hat zur Folge, dass bei vom Kragen 35
abgehobener Dichtung 11 über die Radialbohrung 42 und den nun offenen Raum 43 Getränk
in geringer Menge ausströmen kann. Im Falle von Bier wird dadurch Schaum gebildet.
[0015] Die besonderen Vorteile dieses Ventilkörpers 10 bestehen darin, dass die Kammer 39
mit der Feder 36 nach außen abgedichtet ist. Deshalb ist seine Reinigung einfach.
Wegen der besonderen Kupplung über das Kniegelenk kann er in jeder Drehstellung in
die Durchflusskammer eingesetzt werden.
1. Zapfhahn für Getränke, insbesondere Biere, mit einem eine Durchflusskamner (4, 4a)
aufweisenden Basiskörper (1), an dessen einem Ende ein Anschlussstück (2) für das
zu zapfende Getränk vorgesehen ist und an dessen anderen Ende eine Ausflusstülle (3)
angesetzt ist, wobei in der zwischen dem Anschlussstück (2) und der Ausflusstülle
(3) liegenden Durchflusskammer (4, 4a) ein Absperrventil (6) mit einem Ventilsitz
(12) und einem in der Durchflusskammer (4, 4a) axial verschiebbar gelagerten Ventilkörper
(10) angeordnet ist, der mittels eines im Basiskörper (1) verschwenkbar gelagerten
Steuerhebels (7) verstellbar ist, wobei der Ventilkörper (10) ein einen Durchflusskanal
(32) bildendes hülsenförmiges Teil (31) aufweist, auf dem bei einer auf den Ventilkörper
(10) in Richtung seines Ventilsitzes (12) einwirkenden Stellkraft des Steuerhebels
(7) ein die Dichtung (11) des Ventilkörpers (10) tragender und mit dieser Dichtung
(11) sich am Ventilsitz (12) abstützender Hohlzylinder (37) gegen die Kraft einer
an dem hülsenförmigen Teil (31) abgestützten Feder (36) verschiebbar ist, und wobei
der Durchflusskanal (32) einen Auslass (42) aufweist, der bei in Richtung des Ventilsitzes
(12) fehlender Kraft durch die Dichtung (11) des Ventilkörpers (10) verschlossen ist
und der bei wirksamer Kraft von der Dichtung (11) freigegeben ist, dadurch gekennzeichnet , dass, die Feder (36) in einer von dem hülsenförmigen Teil (31) und dem Hohlzylinder (37)
gebildeten Ringkammer (39) angeordnet ist, die an beiden Enden von zwischen dem Hohlzylinder
(37) und dem hülsenförmigen Teil (31) wirksamen Ringdichtungen (40, 41) abgedichtet
ist.
2. Zapfhahn nach Anspruch 1,
dadurchgekenazeichnet, dass
die Dichtung (11) des Ventilkörpers (10) zwischen einer Stirnseite (37a) des federbelasteten
Hohlzylinders (37) und einem Kragen (35) des hülsenförmigen Teils (31) angeordnet
ist.
3. Zapfhahn nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das hülsenförmige Teil (31) aus zwei axial hintereinander angeordneten Teilen (31,
33) besteht, wobei auf dem dem Ventilsitz (12) näheren Teil (31) an dessen dem Ventilsitz
(12) abgewandten Ende der nach Art einer Kappe ausgebildete andere Teil (33) sitzt.