[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erhöhung und Regulierung
des Fadenzugs, insbesondere eine Entwirrstreckenbremse, an einer Texturierspinnvorrichtung
mit mindestens einer Texturiereinrichtung gemäss dem Obergriff des Anspruchs 1.
Stand der Technik
[0002] Bei BCF Maschinen werden zum Texturieren des Garnes überwiegend Luftdüsen eingesetzt.
Dabei wird der Faden mittels eines Injektors in die Texturierdüse eingezogen, durch
ein erhitztes Treibgas weiter erhitzt und anschliessend zu einem Garnpfropfen geformt.
Der heisse Garnpfropfen wird auf einer sich drehenden Siebtrommel abgelegt. Durch
einen im Inneren der vorwiegend zur Kühlung dienenden, daher auch Kühltrommel genannten,
Siebtrommel angelegten Unterdruck strömt Umgebungsluft durch den auf dem Sieb liegenden
Pfropfen und kühlt ihn ab. Durch die Abkühlung auf eine ausreichend tiefe Temperatur
wird die bei der Pfropfenbildung erzeugte Kräuselung im Faden fixiert. Der Pfropfen
wird anschliessend wieder zu einem Garn ausgestreckt und mittels Förderrollen zu weiteren
Behandlungsstellen auf der Maschine geführt.
[0003] Dabei sind zwei Kriterien besonders zu beachten. Die Temperatur des Pfropfen muss
beim Ausstrecken unterhalb eines bestimmten vom Polymer abhängigen Wertes liegen.
Wird der Pfropfen bei einer zu hohen Temperatur ausgestreckt, so verliert der Faden
sofort wieder einen Teil der Kräuselung. Man versucht daher, den Kühlwinkel und damit
die Verweilzeit des Pfropfens auf der Siebtrommel so gross wie möglich zu wählen.
Das wieder zu einem Faden ausgezogene Garn gleitet über einen Gleitwinkel auf der
Siebtrommel. Dabei wird durch Reibung auf dem Sieb ein bestimmter Fadenzug erzeugt.
Wenn man den ersten Winkel, den Kühlwinkel, möglichst gross wählt, nimmt der zweite
Winkel, der Gleitwinkel, zwangsläufig ab.
[0004] Der Fadenzug nach der Siebtrommel ist aus den oben aufgeführten Gründen in der Regel
zu tief für einen stabilen Lauf auf den nachfolgenden Förderrollen. Beim heutigen
Stand der Technik wird der Fadenzug nach der Siebtrommel durch das Einfügen einer
Fadenbremse entsprechend erhöht. Bei der Fadenbremse handelt es sich in der Regel
um Reibungsbremsen. Unter dem Begriff "Entwirrstreckenbremse" ist eine Vorrichtung
zu verstehen, die den ausgezogenen Faden nach Auflösung des Pfropfens für die weitere
Verarbeitung anspannt.
Bekannte Reibungsbremsen sind beispielsweise aus den Druckschriften
[0005] DE 100 09 611 A1 und DE 195 44 202 A1 sowie dem darin zitierten Stand der Technik
zu entnehmen. Das Wirkungsprinzip der bekannten Fadenbremsen beruht darauf, dass der
Faden eine Reibung mit Fadenführungselementen erfährt. Bekannte Fadenbremsen können
durch verstellbare Fadenführungselemente geregelt werden.
[0006] Eine gattungsgemässe Vorrichtung ist außerdem aus GB 1381 937 bekannt.
Nachteile des Stands der Technik
[0007] Bei hohen Fadengeschwindigkeiten wird der Faden an den Reibstellen wieder unzulässig
erwärmt und kann dabei einen Teil der Kräuselung verlieren.
Aufgabe der Erfindung
[0008] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin eine Vorrichtung und ein Verfahren vorzustellen,
mit welchen der genannten Nachteil vermieden wird, der Fadenzug nach der Texturiereinrichtung,
insbesondere nach der Kühltrommel, möglichst schonend und ohne mechanische Reibstellen
erhöht und kontrolliert werden kann und die Kühlung des Fadens verbessert wird.
Lösung der Aufgabe
[0009] Das Ziel wird erfindungsgemäss durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen nach Anspruch
1 sowie ein Verfahren nach Anspruch 16 erreicht. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen definiert.
[0010] Der Kern der Erfindung liegt darin, dass der Faden nicht durch eine Reibung mit Fadenführungselementen
gebremst und damit in eine Spannung versetzt wird, sondern durch eine Reibung mit
einem den Faden umgebenden gasförmigen und/oder fluiden Medium. Bei dem Medium kann
es sich um ein Gas, z.B. Luft, um ein mit einem Aerosol, zum Beispiel feinverteiltem
Wasserdampf, versetztes Gas, um einen Dampf oder um eine Flüssigkeit handeln. Wesentlich
ist, dass eine der Texturiervor-richtung 4 nachgeschaltete Fadenlaufstrecke 26 vorhanden
ist, auf welcher der Faden 7 mindestens einmal auf einer freien Fadenlänge 24 von
0,5 m - 10 m, bevorzugt 1 bis 5, insbesondere 2 bis 5 m, der Reibung mit einem gasförmigen
und/oder fluiden Medium ausgesetzt ist, wobei vor der freien Fadenlänge 24 der Faden
nicht durch Reibung an Fadenführungselementen gebremst wird. Mit anderen Worten schliesst
sich die freie Fadenlaufstrecke, über welche der Faden von keinen mechanischen Elementen
beaufschlagt bzw. umgelenkt wird wird, direkt an die Texturiervorrichtung 4 bzw. deren
Siebtrommel 6 an, ohne dass der Faden Kontakt mit solchen Elementen hat.
[0011] Damit genügend Reibungskraft entsteht, muss der Faden innerhalb der Fadenlaufstrecke,
in der die Bremsung stattfindet, auf einer freien Fadenlänge von mindestens 0,5 m
geführt werden. Unter freier Fadenlänge ist eine Länge zu verstehen, auf welcher der
Faden nicht in Berührung mit einem Fadenführungselement kommt. Diese Länge kann bis
zu 10 Meter lang sein.
[0012] Die Fadenlaufstrecke hat mindestens die Länge einer freien Fadenlänge. Auf der Fadenlaufstrecke
kann der Fanden mehrfach hin und her geführt werden und somit mehrfach die entsprechende
freie Fadenlänge durchlaufen,
[0013] Bevorzugt wird der Faden auf der Fadenlaufstrecke über mindestens zwei Umlenkrollen
geführt, deren Abstand die freie Fadenlänge festlegt.
[0014] Der Faden setzt auf der freien Fadenlänge das ihn umgebende Medium, zum Beispiel
Luft, in eine Bewegung. Dieser Zug kann auf durch Umlenkrollen parallel geführte weitere
freie Fadenlängen des Faden wirken und so die Reibung erhöhen. Eventuell entstehende
Reibungswärme wird durch das umgebende Medium sofort abgeführt, und es kann nicht
zu einer reibungsbedingten Erwärmung des Faden kommen.
[0015] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind Mittel vorhanden, welche
das gasförmige und/oder fluide Medium entlang der freien Fadenlänge in eine gerichtete
Bewegung versetzen, bevorzugt entgegen der oder quer zu der Fadenlaufrichtung. Durch
eine extern getriebene Bewegung des den Faden umgebenden Mediums kann eine zusätzliche
Bremswirkung auf den Faden erzielt werden. Zudem ist es möglich, das Medium durch
die Bewegung auszutauschen und gekühltes Medium hinzuzufügen, was die Kühlwirkung
erhöht. Bei den Mitteln, die das Medium in Bewegung versetzen, kann es sich zum Beispiel
um ein Gebläse, um eine Pumpe, eine Zuleitung des Mediums in die Umgebung der freien
Fadenlänge oder eine Abfuhrmöglichkeit des Mediums handeln.
[0016] Für eine Zufuhr von Medien mit von der Umgebungsluft abweichenden Eigenschaften,
ist es günstig, die Fadenlaufstrecke durch eine Kammer zu kapseln. Das Medium kann
so gezielt in die Nähe der mindestens einen freien Fadenlänge gebracht werden.
[0017] Die Kammer ist so auszulegen, dass der Faden bequem hindurchgeführt und das gasförmige
und/oder fluide Medium innerhalb der Kammer in Bewegung gebracht werden kann. Dazu
weist die Kammer bevorzugt einen beweglichen Deckel auf, der zum Einlegen des Fadens
dient, ist die Kammer vorteilhafterweise mit Öffnungen für den Ein- bzw. Austritt
des Fadens versehen, besitzt die Kammer bevorzugt Öffnungen für eine Zufuhr und eine
Ableitung des gasförmigen und/oder fluiden Mediums.
[0018] Alternativ zu einer Kammer oder zusätzlich dazu kann vorgesehen sein, dass der Faden
auf einem oder mehreren Teilstücken der freien Fadenlänge innerhalb eines oder mehrerer
rohrförmiger Elemente verläuft. Die rohrförmigen Elemente dienen zur Führung, insbesondere,
wenn der Faden sich nicht im laufenden Zustand befindet oder der Fadenzug aufgrund
anderer Gründe nachlässt. Im laufenden Zustand berührt der Faden in der Regel die
rohrförmigen Elemente nicht.
[0019] Vorteilhafterweise ist das mindestens eine rohrförmige Element mit einem vorzugsweise
verschliessbaren Längsschlitz zum Einlegen des Fadens versehen, sowie einem oder mehreren
Zufuhrkanälen für die Zufuhr des gasförmigen und/oder fluiden Mediums.
[0020] Die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann noch verbessert werden, wenn
sie eine Steuerungseinrichtung umfasst, mit welcher der zu erzielende Fadenzug regelbar
ist. Durch die Steuerungseinrichtung kann zum Beispiel die freie Fadenlänge variiert
werden, es kann aber auch die Geschwindigkeit der gerichteten Bewegung, die Zusammensetzung,
die Menge oder die Temperatur des gasförmigen und/oder fluiden Mediums regelbar sein.
[0021] In einer bevorzugten Ausführung umfasst die Steuerungseinrichtung einen Regelkreis,
der einen konstanten Wert des Fadenzugs gewährleistet. Dazu besitzt die Steuerungseinrichtung
eine Einrichtung zur Erfassung des Fadenzugs.
[0022] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen gehen aus der nachfolgenden Beschreibung sowie
den Ansprüchen hervor.
Zeichnungen
[0023] Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer Ausführung der Entwirrstreckenbremse gemäß dem
Stand der Technik;
- Figur 2
- eine schematische Darstellung eines erstes Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemässen
Entwirrstreckenbremse;
- Figur 3
- eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemässen
Entwirrstreckenbremse mit forcierter Kühlung;
- Figur 4
- eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemässen
Entwirrstreckenbremse mit einer pneumatischer Bremsung des Fadens;
- Figur 5
- eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemässen
Entwirrstreckenbremse mit pneumatischer Bremsung des Fadens und Regelung der Fadenzugkraft.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0024] Figur 1 zeigt einen Ausschnitt einer Texturierspinneinrichtung 1 nach dem Stand der
Technik. Der zu verarbeitende Faden 7 wird zunächst über ein Streckrollenpaar 2 verstreckt
und dann in eine Texturiereinrichtung 4 geführt. Dort entsteht ein Pfropfen 5, der
nach Verlassen der Texturiereinrichtung 4 auf eine rotierende Siebtrommel 6 gelegt
wird. Er bleibt über den Kühlwinkel K auf der Siebtrommel 6 liegen. Nach Durchlaufen
des Kühlwinkels K wird der Pfropfen am Ende A des Kühlwinkels K wieder zu einem Faden
7 ausgezogen. Der ausgestreckte Faden 7 gleitet dann innerhalb des Winkels R auf der
Siebtrommel 6. Die Reibung zwischen Faden 7 und Siebtrommel 6 erzeugt einen Fadenzug,
sodass der Faden 7 mit dem entsprechenden Fadenzug die Siebtrommel 6 verlässt. Wie
bereits erwähnt, ist dieser Fadenzug in der Regel zu tief für die nächstfolgenden,
in der Figur nicht dargestellten, Prozessstufen. Er wird deshalb mittels einer Fadenbremse
3 erhöht. Die Fadenbremse 3 umfasst einen Vielzahl von Fadenführungselementen E, an
denen der Faden 7 eine Reibung erfährt. Beim Einlaufen in die nächste Prozessstufe
hat der Faden 7 einen Fadenzug mit einem höheren Wert als vor der Fadenbremse.
[0025] Bei steigenden Prozessgeschwindigkeiten hat die Grösse des Winkels R und die damit
zusammenhängende Reibwirkung auf den Faden 7 einen negativen Einfluss auf die Garnqualität,
z.B. steigt mit grösser werdendem Winkel R die Zahl der Filamentbrüche. Dieses Problem
wird durch den Trend zu Garnen mit einem feineren Einzelfilament-Titer noch verschärft.
[0026] Figur 2 zeigt beispielhaft eine erste Ausführungsform der Erfindung. Nach dem Verlassen
der Siebtrommel 6 wird der Faden 7 über eine erfindungsgemässe Entwirrstreckenbremse
23 geführt. Diese besteht aus einer Fadenlaufstrecke 26, auf welcher der Faden über
Umlenkrollen 10 und 11 geführt wird, sodass der Faden 7 dreimal eine freie Fadenlänge
24 durchläuft, die in etwa dem Abstand 27 der Umlenkrollen 10 und 11 entspricht. Die
vor allem bei hohen Fadengeschwindigkeiten entstehende Luftreibung genügt, um den
gewünschten Fadenzug nach der Entwirrstreckenbremse 23 zu erreichen. Der Fadenführer
9 dient nur noch dazu, die Position des Fadens im Einlaufpunkt auf der nachfolgenden
Förderrolle 8 zu bestimmen.
[0027] Die Länge der Fadenlaufstrecke 26 und damit der freien Fadenlänge 24 wird auf die
Fadengeschwindigkeit und den gewünschten Fadenzug abgestimmt. Sie kann zwischen 0,5
m und 10 m, vorzugsweise zwischen 1 m und 5 m liegen. Im Gegensatz zur Fadenbremse
nach dem Stand der Technik wird der Faden 7 auf der erfindungsgemässen Entwirrstreckenbremse
23 weiter gekühlt und nicht durch die mechanisch erzeugte Reibungswärme an der Fadenbremse
wieder erwärmt. Die aerodynamisch erzeugte Bremswirkung erfolgt sehr fadenschonend
und wird nicht durch die Verschmutzung und/oder den Verschleiss von fadenberührenden
Oberflächen wie bei der Fadenbremse nach dem Stand der Technik beeinflusst. Die Bremswirkung
bleibt daher stabil und ändert sich nicht über die Zeit.
[0028] Das Auflegen des Fadens in eine erfindungsgemässe Vorrichtung ist sehr einfach, es
müssen keine eng stehenden Fadenführungselemente mit einer Anlegepistole passiert
werden.
[0029] Figur 3 zeigt eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels einer
erfindungsgemässen Entwirrstreckenbremse 23 mit forcierter Kühlung. Die ganze oder
ein Teil der Fadenlaufstrecke 26 wird in eine Kammer 12 gelegt. Diese Kammer 12 besitzt
einen in der Figur nicht gezeigten beweglichen Deckel auf der Vorderseite, der zum
Einlegen des Fadens 7 geöffnet werden kann. Die Kammer 12 ist ausserdem mit Öffnungen
19 für den Ein- bzw. Austritt des Fadens 7 versehen. Des weiteren besitzt die Kammer
12 Öffnungen 13 für die Zufuhr und Öffnungen 14 für die Ableitung eines gasförmigen
und/oder fluiden Mediums. Als Medium kann z. B. gekühlte Luft verwendet werden. Der
Faden 7 wird durch dieses Medium zusätzlich zur Bremswirkung noch gekühlt. Das kann
vorteilhaft sein bei Polymeren mit tiefer Einfriertemperatur, wie z.B.
[0030] Polypropylen. Ein weiterer Vorteil bei der Verwendung eines gekühlten oder kühlenden
Mediums ist, dass man den Einfluss der Raumtemperatur auf die Endtemperatur des Fadens
7 nach der Texturierung eliminieren kann. Es lässt sich so auch bei nicht oder ungenügend
genau klimatisierter Umgebung um die Maschine eine konstantere Garnqualität erreichen.
[0031] Ein gasförmiges Medium kann zur Erhöhung der Kühlwirkung mit einem Aerosol, z.B.
Wassernebel, angereichert werden.
[0032] Figur 4 zeigt eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels einer
erfindungsgemässen Entwirrstreckenbremse 23 mit einer pneumatischer Bremsung des Fadens.
Auf der Fadenlaufstrecke 26, die der Siebtrommel 6 nachgeordnet ist, wird der Faden
7 auf einem oder mehreren Teilstücken der freien Fadenlänge 24 durch rohrförmige Elemente
15 geführt. Im Figur 4 ist beispielhaft nur ein Element 15 gezeigt, es ist aber leicht
nachvollziehbar, dass bei einer Führung des Fadens wie in Figur 2 und 3 gezeigt, auch
mehrere Elemente 15 eingesetzt werden können. Die Elemente 15 sind mit einem in der
Figur nicht gezeigten verschliessbaren Längsschlitz zum Einlegen des Fadens 7 versehen.
Sie weisen einen oder mehrere Zufuhrkanäle 16 für die Zufuhr eines gasförmigen und/oder
fluiden Mediums, im folgenden Fluid genannt, auf. Die Anordnung dieser Zufuhrkanäle
16 ist so gewählt, dass sie mittels des zugeführten Fluids eine Injektorwirkung und
damit eine Strömung in Längsrichtung durch das Element 15 erzeugen. Es lassen sich
zudem zwei oder mehrere Injektoren 17 über die Lände des Elementes 15 anbringen. Beispielhaft
ist in Figur 4 eine zweite Anordnung von Injektoren 17 gezeigt. Durch diese Injektoren
17 kann eine hohe, leicht beeinflussbare Strömungsgeschwindigkeit des Fluids in Längsrichtung,
entgegen der Fadenlaufrichtung 25, durch die Elemente 15 erzeugt werden.
[0033] Figur 5 zeigt eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels einer
erfindungsgemässen Entwirrstreckenbremse 23 mit pneumatischer Bremsung des Fadens
7 und Regelung der Fadenzugkraft. Mit dem Mass der Strömungsgeschwindigkeit des Fluids
in den Elementen 15 lässt sich die Bremswirkung auf den Faden 7 leicht steuern. Die
bei 16 bzw. 17 zugeführte Menge an Fluid wird in diesem Fall durch eine Steuerungseinrichtung
21 verändert.
[0034] Es ist auch ohne weiteres denkbar, mit diesen Mitteln zur Steuerung der Fluidgeschwindigkeit
und damit der Bremswirkung in den Elementen 15 einen Regelkreis aufzubauen, mit dem
der Fadenzug zum Beispiel konstant gehalten werden kann. Ein Sensor 18 erfasst vor
dem Eintritt in die nächste Behandlungsstufe den Fadenzug, mit anderen Worten ein
Mass für die Längskraft im Faden 7. Der gemessene Fadenzug wird in einem Regler 20
mit dem Sollwert 22 verglichen. Weicht der Fadenzug vom vorgegebenen Wert ab, liefert
der Regler 20 ein entsprechendes Signal an die Steuerungseinrichtung 21, die ihrerseits
die Menge des in das Element 15 zugeführten Fluids so verändert, dass der Fadenzug
wieder den vorgegebenen Wert annimmt.
1. Vorrichtung zur Erhöhung und Regulierung des Fadenzugs, insbesondere Entwirrstreckenbremse
(24), an einer Texturierspinnvorrichtung mit mindestens einer Texturiereinrichtung
(4), welche bevorzugt eine Siebtrommel (6) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass sich eine freie Fadenlaufstrecke, über welche der Faden von keinen mechanischen Elementen
beaufschlagt bzw. umgelenkt wird, direkt an die Texturiervorrichtung (4) bzw. deren
Siebtrommel (6) anschliesst, ohne dass der Faden Kontakt mit solchen Elementen hat.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Texturierspinnvorrichtung (1) eine der Texturiereinrichtung (4) nachgeschaltete
Fadenlaufstrecke (26) aufweist, auf welcher der Faden (7) mindestens einmal auf einer
freien Fadenlänge (24) von 0,5 m-10 m, bevorzugt 1 bis 5, insbesondere 2 bis 5 m,
der Reibung mit einem gasförmigen und/oder fluiden Medium ausgesetzt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass eine der Texturiervorrichtung 4 nachge-schaltete Fadenlaufstrecke 26 vorhanden ist,
auf welcher der Faden 7 mehrmals auf einer freien Fadenlänge 24 von 0,5 m - 10 m,
bevorzugt 1 bis 5, insbesondere 2 bis 5 m, der Reibung mit einem gasförmigen und/oder
fluiden Medium ausgesetzt ist, wobei vor der freien Fadenlänge 24 der Faden nicht
durch Reibung an Fadenführungselementen gebremst wird.
4. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
Mittel vorhanden sind, welche das gasförmige und/oder fluide Medium entlang der freien
Fadenlänge (24) in eine gerichtete Bewegung versetzen, bevorzugt entgegen der oder
quer zu der Fadenlaufrichtung (25).
5. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die freie Fadenlänge (24) zwischen 1 m und 5m lang ist.
6. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
auf der Fadenlaufstrecke (26) mindestens zwei Umlenkrollen (10,11) vorgesehen sind,
deren Abstand (27) die freie Fadenlänge (24) festlegt.
7. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Fadenlaufstrecke (26) durch eine Kammer (12) gekapselt ist.
8. Vorrichtung nach dem vorstehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kammer (12) einen beweglichen Deckel besitzt, der zum Einlegen des Fadens dient.
9. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche der beiden vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kammer (12) mit Öffnungen (19) für den Ein- bzw. Austritt des Fadens (7) versehen
ist.
10. Vorrichtung nach mindestens einem der 3 vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kammer (12) Öffnungen (13, 14) für eine Zufuhr und eine Ableitung des gasförmigen
und/oder fluiden Mediums besitzt.
11. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
auf der Fadenlaufstrecke (26) zur Führung des Fadens (7) auf mindestens einem Teilstück
der freien Fadenlänge (24) mindestens ein rohrförmiges Element (15) vorgesehen ist.
12. Vorrichtung nach dem vorstehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass
das mindestens eine rohrförmige Element (15) mit einem vorzugsweise verschliessbaren
Längsschlitz zum Einlegen des Fadens (7) versehen ist.
13. Vorrichtung nach mindestens einem der beiden vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das mindestens eine rohrförmige Element (15) einen oder mehrere Zufuhrkanäle (16,
17) für die Zufuhr des gasförmigen und/oder fluiden Mediums aufweist.
14. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das gasförmige und/oder fluide Medium zur Erhöhung der Kühlwirkung ein Aerosol, insbesondere
Wassernebel, enthält.
15. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorrichtung eine Steuerungseinrichtung (21) umfasst, mit welcher der zu erzielende
Fadenzug regelbar ist.
16. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorrichtung eine Steuerungseinrichtung (21) umfasst, mit der die Geschwindigkeit
der gerichteten Bewegung des gasförmigen und/oder fluiden Mediums regelbar ist.
17. Vorrichtung nach mindestens einem der beiden vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuerungseinrichtung (21) einen Regelkreis umfasst, der einen konstanten Wert
des Fadenzugs gewährleistet.
18. Verfahren zur Erhöhung und Regulierung des Fadenzugs, insbesondere mittels einer Entwirrstreckenbremse
(24), wobei ein Faden durch mindestens eine Texturiereinrichtung (4) einer Texturierspinnvorrichtung,
bevorzugt über eine Siebtrommel (6) geführt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass der Faden nach Verlassen der eigentlichen Texturiereinrichtung (4), bevorzugt nach
dem Ablaufen von einer Siebtrommel (6), direkt anschliessend an die Texturiervorrichtung
(4) bzw. deren Siebtrommel (6) und ohne Kontakt mit mechanischen Elementen mindestens
eine freie Fadenlaufstrecke durchläuft, über welche der Faden von keinen solchen Elementen
beaufschlagt bzw. umgelenkt wird.
19. Verfahren nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet, dass in der Texturiereinrichtung (4) der Texturierspinnvorrichtung (1) der Faden eine
nachgeschaltete Fadenlaufstrecke (26) durchläuft, in welcher der Faden (7) einmal
oder mehrmals auf einer freien Fadenlänge (24) von 0,5 m-10 m, bevorzugt 1 bis 5,
insbesondere 2 bis 5 m, der Reibung mit einem gasförmigen und/oder fluiden Medium
ausgesetzt ist.
20. Verfahren gemäß einem der vorstehenden Verfahrensansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
in einem zusätzlichen Verfahrensschritt das gasförmige und/oder fluide Medium entlang
der freien Fadenlänge (24) in eine gerichtete Bewegung versetzt wird, bevorzugt entgegen
der oder quer zu der Fadenlaufrichtung (25).
21. Verfahren gemäß einem der vorstehenden Verfahrensansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
in einem zusätzlichen Verfahrensschritt durch eine Steuerungseinrichtung (21) die
Geschwindigkeit der gerichteten Bewegung des gasförmigen und/oder fluiden Mediums
und damit der Fadenzug geregelt wird.