[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ersetzen einer Gruppe von Altschwellen eines
Gleises durch Neuschwellen sowie eine Maschine.
[0002] Maschinen zum Austausch der gesamten Altschwellen im Rahmen einer kontinuierlichen
Vorfahrt einer Maschine sind beispielsweise durch US 4 854 243, AT 346 887 oder AT
353 816 bekannt. Dabei erfolgt eine komplette Erneuerung der Schwellen und gegebenenfalls
auch der Schienen.
[0003] Es ist durch US 4 878 435 oder US 6 209 462 auch bekannt, lediglich schadhafte Schwellen
seitlich aus dem unveränderten Gleis herauszuziehen und an der selben Stelle eine
neue Schwelle seitlich in das Gleis bzw. die Schotterbettung hineinzuschieben.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt nun in der Schaffung eines Verfahrens
der gattungsgemäßen Art, mit dem eine größere Anzahl von schadhaften Schwellen durch
neue ersetzbar ist.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einem Verfahren der eingangs genannten Art
durch die im Kennzeichen von Anspruch 1 angeführten Merkmale gelöst.
[0006] Durch diese Verfahrensschritte besteht die Möglichkeit, eine größere Anzahl von schadhaften
Schwellen in effizienter Weise durch neue Schwellen zu ersetzen, wobei noch brauchbare
Schwellen in vorteilhafter Weise unverändert in deren Position verbleiben können.
Durch die Spreizung der Schienen für den Schwellenaustausch ist ein rascher Zugriff
der Arbeitsaggregate für die Schwellen- bzw. Schottermanipulation gewährleistet.
[0007] Weitere Vorteile und Ausbildungen der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen
und der Zeichnung.
[0008] Im folgenden wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher beschrieben.
[0009] Fig. 1 und 2 zeigen einen vorderen bzw. hinteren Abschnitt einer vereinfachten Seitenansicht
einer Maschine.
[0010] Eine in den Fig. 1 und 2 ersichtliche Maschine 1 weist einen Arbeitsaggregatrahmen
2 auf, der sich endseitig je über ein Schienenfahrwerk 3 auf einem aus Schienen 4
und Alt- bzw. Neuschwellen 5,6 gebildeten Gleis 7 abstützt. Der Arbeitsaggregatrahmen
2 ist jeweils durch eine über das Schienenfahrwerk 3 vorkragende Rahmenverlängerung
8 verlängert ausgebildet. Diese ist durch ein Rahmengelenk 9 mit einem angrenzenden
Maschinenrahmen 10,11 verbunden. Das bezüglich der Arbeitsrichtung 12 hintere Schienenfahrwerk
3 ist durch einen Antrieb 13 relativ zum Arbeitsaggregatrahmen 2 höhenverstellbar.
Das vordere Rahmengelenk 9 weist einen Antrieb 14 zur Anhebung der Rahmenverlängerung
8 relativ zum Maschinenrahmen 10 auf.
[0011] Zwischen den beiden Schienenfahrwerken 3 des Arbeitsaggregatrahmens 2 ist eine Schwellenaufnahmevorrichtung
15 mit einer dieser zugeordneten Fördereinrichtung 16 angeordnet. Für die Ablage der
Neuschwellen 6 auf einem Schwellenauflageplanum 17 sind eine Schwellenablagevorrichtung
18 sowie eine Fördereinrichtung 19 vorgesehen. Zwischen der Schwellenaufnahme- und
der Schwellenablagevorrichtung 15,18 ist eine endlos ausgebildete, höhen- und querverstellbare
Räumkette 20 mit einem über einem Schotterspeicher 21 angeordneten Abwurfende 22 positioniert.
Im Schotterspeicher 21 befindlicher Schotter 23 ist über ein in Maschinenlängsrichtung
verstellbares Abwurfförderband 24 in Schwellenzwischenfächer 25 abwerfbar.
[0012] Auf dem - bezüglich der Arbeitsrichtung 12 - vorderen Maschinenrahmen 10 ist ein
auf Kranschienen 26 in Maschinenlängsrichtung verfahrbarer, zum Transport von Containern
27 ausgebildeter Portalkran 28 vorgesehen.
Auf dem hinteren Maschinenrahmen 11 ist ebenfalls ein Portalkran 28 zum Transport
der Neuschwellen 6 von nicht näher dargestellten Speicherwagen zu einem Aufnahmeende
29 der Fördereinrichtung 19 angeordnet.
[0013] Im folgenden wird die Funktionsweise der Maschine näher beschrieben:
[0014] Im Bereich der Baustelle werden unter Betätigung der beiden Antriebe 13,14 die beiden
Schienenfahrwerke 3 des Arbeitsaggregatrahmens 2 vom Gleis 7 abgehoben, wonach sich
der Rahmen 2 über die beiden Gelenke 9 auf den angrenzenden Maschinenrahmen 10,11
abstützt. Die beiden zuvor von den Schwellen 5 gelösten (sowie durch einen Trennschnitt
getrennten) Schienen 4 werden mit Hilfe von höhen- und querverstellbaren Spreizeinrichtungen
30 auf einen der Schwellenlänge entsprechenden Abstand voneinander distanziert. Zu
ersetzende Altschwellen 5 werden durch die Schwellenaufnahmevorrichtung 15 erfasst,
von einer Schotterbettung 31 abgehoben und auf die Fördereinrichtung 16 abgelegt.
Mit dieser werden die Altschwellen 5 in einen Container 27 abgeworfen, der schließlich
durch den Portalkran 28 auf anschließenden Waggons abgestellt und durch einen weiteren
leeren Container 27 ersetzt wird.
[0015] Schotter 23, der sich in - an die zu ersetzende Altschwelle 5 angrenzenden Schwellenzwischenfächern
25 befindet, wird durch die Räumkette 20 erfasst und unter Herstellung des Schwellenauflageplanums
17 in den Schotterspeicher 21 abgeworfen. Danach wird eine durch die Schwellenablagevorrichtung
18 erfasste Neuschwelle 6 - unter entsprechender Vorfahrt der Maschine 1 - in der
gewünschten Position auf das Schwellenauflageplanum 17 abgelegt. Sobald die Schwellenablagevorrichtung
18 zum Erfassen der nächsten Neuschwelle 6 auf die Fördereinrichtung 19 verschwenkt
wird, erfolgt eine Längsverschiebung des Abwurfförderbandes 24, bis dessen Abwurfende
32 über dem Schwellenzwischenfach 25 zu liegen kommt, das von der kurz zuvor abgelegten
und der angrenzenden Neu- bzw. Altschwelle 6,5 gebildet wird. Anschließend erfolgt
ein Auffüllen dieses Schwellenzwischenfaches 25 durch im Schotterspeicher 21 zwischengespeicherten
Schotter 23.
[0016] Während die Schwellenablagevorrichtung 18 mitsamt einer Neuschwelle 6 zu deren Ablage
vorgeschwenkt bzw. die Maschine 1 in Arbeitsrichtung 12 bewegt wird, erfolgt parallel
dazu eine Verschiebung des Abwurfförderbandes 24 in dessen dargestellte Ausgangsposition.
Die Neuschwellen 6 werden durch den Portalkran 28 auf die Fördereinrichtung 19 abgelegt.
Im Bereich des hinteren Schienenfahrwerkes 3 des Arbeitsaggregatrahmens 2 werden die
beiden Schienen 4 wiederum durch die Spreizeinrichtungen 30 bis zur Spurweite zueinander
bewegt und auf die Schwellen 6, 5 abgelegt.
[0017] Wird eine Gruppe von Schwellen erreicht, die nicht zu ersetzen sind, dann wird unter
Anhebung der Räumkette 20 die Maschine 1 bis zur nächstfolgenden und zu ersetzenden
Altschwelle 5 verfahren. Das Gelenk 9 ist für eine Zentrierung der Arbeitsaggregate
in Maschinenquerrichtung verschiebbar.
1. Verfahren zum Ersetzen einer Gruppe von Altschwellen (5) eines Gleises (7) durch Neuschwellen
(6),
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
a) über einen die zu ersetzenden Altschwellen (5) beinhaltenden Gleisbauabschnitt
wird ein diesen überbrückender Arbeitsaggregatrahmen (2) positioniert,
b) endseitig am Arbeitsaggregatrahmen (2) angeordnete Schienenfahrwerke (3) werden
vom Gleis (7) angehoben,
c) beide von den Altschwellen (5) gelöste Schienen (4) des Gleises (7) werden im Gleisbauabschnitt
in Maschinenquerrichtung voneinander distanziert,
d) zu ersetzende Altschwellen (5) werden von einer Schotterbettung (31) abgehoben
und abtransportiert,
e) in - an die zu ersetzende Altschwelle (5) angrenzenden - Schwellenzwischenfächern
(25) liegender Schotter (23) wird unter Herstellung eines Schwellenauflageplanums
(17) aufgenommen und zwischengespeichert,
f) eine Neuschwelle (6) wird auf das freigelegte Schwellenauflageplanum (17) abgelegt,
g) das an die Neuschwelle (6) angrenzende Schwellenzwischenfach (25) wird mit dem
zwischengespeicherten Schotter (23) aufgefüllt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beide jeweils an einem Ende des Arbeitsaggregatrahmens (2) angeordneten Schienenfahrwerke
(3) vom Gleis (7) abgehoben werden, wonach sich der Arbeitsaggregatrahmen (2) über
Rahmenverlängerungen (8) jeweils auf angrenzenden Maschinenrahmen (10,11) abstützt.
3. Maschine zum Ersetzen einer Gruppe von Altschwellen (5) eines Gleises (7) durch Neuschwellen
(6), dadurch gekennzeichnet, dass zwischen einer Schwellenaufnahmevorrichtung (15) und Schwellenablagevorrichtung (18)
ein Schotterspeicher (21) angeordnet ist.
4. Maschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abwurfende (22) eines Abwurfförderbandes (24) des Schotterspeichers (21) zwischen
Schwellenaufnahmevorrichtung (15) und Schwellenablagevorrichtung (18) angeordnet ist.