[0001] Bei der Erfindung wird ausgegangen von einem Ventiltrieb für eine Brennkraftmaschine,
gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Ein gattungsbildender Ventiltrieb ist der WO 01/12958 A1 zu entnehmen. Dieser Ventiltrieb
besitzt einen drehbaren Nocken, um den ein Umschlingungselement angeordnet ist, welches
feststehend ausgebildet ist, d.h. der Nocken dreht sich innerhalb des Umschlingungselements.
An dem Umschlingungselement ist über eine Aufhängung ein Gaswechselventil befestigt,
welches in bekannter Weise mit einem Ventilsitz zusammenwirkt.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Ventiltrieb der eingangs genannten Art zu optimieren.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe mit einem Ventiltrieb, der die in Anspruch 1 genannten
Merkmale umfasst. Weitere Ausgestaltungen des Ventiltriebs sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0005] Die mit der Erfindung hauptsächlich erzielten Vorteile sind bei einem Ventiltrieb
darin zu sehen, dass Beschleunigungsspitzenwerte des Gaswechselventils bzw. des Umschlingungselements
vermieden oder zumindest verringert werden. Durch Vermeidung der Beschleunigungsspitzenwerte
wird in vorteilhafter Weise verhindert, dass das Umschlingungselement mit hoher Beschleunigung
auf die Nockenumfangsfläche trifft, wodurch einerseits Beschädigungen an der Nockenumfangsfläche
und/oder an dem Umschlingungselement sowie andererseits eine übermäßige Geräuschentwicklung
vermieden werden. Da das Gaswechselventil an dem Umschlingungselement aufgehängt ist,
kann beim Beschleunigen des Ventils in Öffnungsrichtung das Umschlingungselement im
Bereich der Aufhängung für das Ventil von der Nockenumfangsfläche abheben. Während
dieser als Freiflugphase bezeichneten Phase wird das Gaswechselventil lediglich durch
das Umschlingungselement geführt. Bei einer Weiterdrehung des Nockens wird das Gaswechselventil
wieder in Richtung Schließstellung gezogen. Da das Umschlingungselement im Bereich
der Aufhängung jedoch von der Nockenumfangsfläche teilweise abgehoben sein kann, wird
dieses bei Weiterdrehung des Nockens wieder an die Nockenumfangsfläche herangezogen.
Um dabei hohe Beschleunigungsspitzenwerte zu vermeiden, ist die Zusatzmasse vorgesehen.
Bei entsprechender Drehung des Nockens wird die Zusatzmasse mit einer von der Nockenumfangsfläche
weggerichteten Zusatzmassenkraft beschleunigt, so dass das Umschlingungselement an
der Zusatzmasse von der Nockenumfangsfläche abgehoben wird. Dadurch wird jedoch das
Umschlingungselement im Bereich der Aufhängung für das Gaswechselventil wieder an
die Nockenumfangsfläche herangezogen, wodurch das harte Aufsetzen des Umschlingungselements
im Bereich der Aufhängung vermieden wird.
[0006] Nach einer in Anspruch 2 angegebenen Weiterbildung der Erfindung kann die Zusatzmasse
- in Drehrichtung des Nockens gesehen - der Aufhängung mit Abstand vor-und/oder nachgeordnet
sein, um beispielsweise das Abheben des Umschlingungselements im Bereich der Aufhängung
für das Gaswechselventil zu vermindern bzw. um - wie vorstehend erwähnt - die Beschleunigung
des Umschlingungselements im Bereich der Aufhängung zu vermindern, wenn das Umschlingungselement
wieder auf die Nockenumfangsfläche gelegt wird.
[0007] Gemäß einem in Anspruch 4 angegebenen Ausführungsbeispiel wird die Zusatzmasse an
dem Umschlingungselement befestigt. Bei einer in Anspruch 5 bzw. 6 angegebenen Ausführungsalternative
kann ein Teil des Umschlingungselements, insbesondere ein Glied einer Kette, die Zusatzmasse
selbst bilden, indem es gegenüber den anderen Teilen des Umschlingungselements, insbesondere
anderer Glieder, eine erhöhte Masse aufweist. Diese erhöhte Masse kann beispielsweise
dadurch bereitgestellt werden, dass für das Glied bzw. die Rolle mit der Zusatzmasse
ein Werkstoff mit höherer Dichte verwendet wird. Dieses Glied mit der Zusatzmasse
kann jedoch auch entsprechend größer als die übrigen Glieder ausgebildet sein, um
die erhöhte Masse aufzuweisen. Gleiches gilt, wenn die Zusatzmasse an einer Rolle
oder Hülse der Kette angeordnet ist.
[0008] In einem anderen Ausführungsbeispiel kann das Umschlingungselement auch als Schlaufe
ausgebildet sein, die - in Umfangsrichtung gesehen - einstückig ausgebildet ist. An
der Schlaufe kann die Zusatzmasse befestigt sein. Die geschlossene oder offene Schlaufe
kann als Gewebeband, Seil oder Kunststoffring ausgeführt sein. In Umfangsrichtung
ist das Umschlingungselement einstückig ausgeführt, es kann jedoch mehrere Lagen aufweisen.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1 bis 4
- einen Ventiltrieb nach einem ersten Ausführungsbeispiel mit einem Nocken in unterschiedlichen
Drehstellungen,
- Fig. 5
- einen Ventiltrieb nach einem zweiten Ausführungsbeispiel und
- Fig. 6
- ein Diagramm, in dem die Beschleunigung des Gaswechselventils über dem Drehwinkel
der Nockenwelle angegeben ist.
[0010] Von einem in Fig. 1 gezeigten Ventiltrieb 1 für eine hier nicht weiter dargestellte
Brennkraftmaschine ist ein drehbarer Nocken 2, ein um den Nocken 2 herumgelegtes,
bezüglich des Nockens 2 feststehendes, jedoch durch den Nocken 2 auslenkbares Umschlingungselement
3, ein an dem Umschlingungselement 3 befestigtes Gaswechselventil 4 mit einem Ventilschaft
5 und einem Ventilteller 6 gezeigt, welcher Ventilteller 6 mit einem Ventilsitz 7
zusammenwirkt.
[0011] Der Nocken 2 ist insbesondere drehfest auf einer drehantreibbaren Nockenwelle 8 befestigt.
Er umfasst einen Grundkreisabschnitt 9, einen Exzenterabschnitt 10 sowie zwischen
Grundkreisabschnitt 9 und Exzenterabschnitt 10 liegende Flanken 11 und 12, von denen
- aufgrund einer vorgegeben Drehrichtung 13 des Nockens 2 - die Flanke 11 als Öffnungsflanke
11 und die Flanke 12 als Schließflanke 12 definiert ist. Grundkreisabschnitt 9, Exzenterabschnitt
10 sowie Flanken 11 und 12 bilden eine Nockenumfangsfläche 14 mit einer Hubkontur,
die die Hubbewegung des Gaswechselventils 4 steuert. Durch diese Hubkontur wird sich
bei einer Drehung des Nockens 2 das Gaswechselventil 4 in einer in Fig. 1 gezeigte
Schließstellung ST befinden, solange der Grundkreisabschnitt 9 auf das im folgenden
lediglich als Ventil 4 bezeichnete Gaswechselventil wirkt. Ausgehend von der in Fig.
1 gezeigten ersten Drehstellung DT1 des Nockens 2 wird bei seiner Drehung in Richtung
13 zunächst die Öffnungsflanke 11 der Hubkontur das Ventil 4 in eine in Fig. 2 gezeigte
Teilöffnungsstellung TT bewegen, die hier mit einer zweiten Drehstellung DT2 des Nockens
2 korrespondiert. Durch weitere Drehung des Nockens 2 in Drehrichtung 13 wird das
Ventil 4 in die in Fig. 3 gezeigte vollständige Öffnungsstellung VT bewegt, die bei
einer dritten Drehstellung DT3 des Nockens 2 erreicht wird. Ausgehend von der Schließstellung
ST über die Teilöffnungsstellung TT bis die Öffnungsstellung VT wird das Ventil 4
durch die Hubkontur des Nockens 2 in Öffnungsrichtung OR mit einer Öffnungsbeschleunigung
a
o bewegt und vom Ventilsitz 7 abgehoben. Durch weitere Drehung des Nockens 2 in Drehrichtung
13 wird die Bewegungsrichtung des Ventil 4 in eine Schließrichtung SR mit einer Schließbeschleunigung
a
s umgekehrt, wie dies Fig. 4 im Zusammenhang mit einer vierten Drehstellung DT4 des
Nockens 2 und einer Teilschließstellung TS des Ventil 4 dargestellt ist. Bei entsprechender
Weiterdrehung des Nockens 2 in Drehrichtung 13 wird dieser schließlich wieder die
erste Drehstellung DT1 in Fig. 1 einnehmen. In Öffnungsrichtung OR wird das Ventil
4 durch den Nocken 2 bewegt. In Schließrichtung SR hingegen wird das Ventil 4 von
dem Umschlingungselement 3 zurück gezogen, da das flexible Umschlingungselement 3
entsprechend der Hubkontur des Nockens 2 ausgelenkt wird. Diese Funktion des somit
zwangsgesteuerten Ventils 4 ist im Stand der Technik jedoch bekannt, so dass hierauf
nicht weiter eingegangen wird.
[0012] Das umlaufend ausgeführte und geschlossene Umschlingungselement 3 ist in Umfangsrichtung
UR im wesentlichen undehnbar und im ersten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 bis 4
aus mehreren aneinander gereihten Gliedern 15 zusammengesetzt, die in Gelenkachsen
16 gelenkig miteinander verbunden sind, so dass sich das Umschlingungselement 3 an
die Hubkontur der Nockenumfangsfläche 14 weitestgehend anlegen kann. Die Gelenkachsen
16 verlaufen also parallel zur Erstreckung der Nockenwelle 8. Um die Gelenkachsen
16 können feststehende Hülsen oder - wie für das erste Ausführungsbeispiel nach den
Fig. 1 bis 4 angenommen - drehbare Rollen 17 angeordnet sein, die sich auf der Nockenumfangsfläche
14 abstützen. Das Umschlingungselement 3 kann als Kette 18, insbesondere Rollenkette
oder Hülsenkette, ausgeführt sein. Das Ventil 4 ist schwenkbar mit dem Umschlingungselement
3 in einer Aufhängung 19 mit einer Schwenkachse 20 verbunden, wobei die Schwenkachse
20 - wie die Gelenkachsen 16 - parallel zur Nockenwelle 8 verläuft, so dass das Ventil
4 in Doppelpfeilrichtung 21 schwenkbar ist. Im Ausführungsbeispiel fallen die Schwenkachse
20 und die Gelenkachse 16 bei einer im folgenden als Abgriffselement 22 bezeichneten
Rolle 17 zusammen. Es kann jedoch auch ein hier nicht gezeigter Halter mit dem Umschlingungselement
3 an dem Abgriffselement 22 verbunden sein, an welchem Halter das Ventil 4 schwenkbar
angelenkt ist. Das Abgriffselement 22 folgt der Nockenumfangsfläche 14, wenn der Nocken
2 sich dreht, und das Abgriffselement 22 überträgt den daraus resultierenden Hub auf
das Ventil 4, das darauf die vorstehend beschriebene Bewegung in Öffnungsrichtung
OR bzw. Schließrichtung SR ausführt.
[0013] Die in Umfangsrichtung UR gemessene Umfangslänge des Umschlingungselements 3 ist
geringfügig größer als der in gleicher Umfangsrichtung UR gemessene Umfang des Nockens
2 an der Nockenumfangsfläche 14, so dass zwischen Nockenumfangsfläche 14 und Umschlingungselement
3 ein gewisses, in den Fig. 2 bis 3 übertrieben dargestelltes Spiel SP vorliegt, wodurch
eine oder mehrere Rollen 17 von der Nockenumfangsfläche 14 abheben können. Dieses
Spiel SP resultiert beispielsweise aus Fertigungstoleranzen des Umschlingungselements
3 und/oder des Nockens 2 und/oder aus einer Längenänderung des Umschlingungselements
3 aufgrund Verschleiß bzw. Alterung und/oder aus dem an sich bekannten Polygoneffekt.
Es kann jedoch auch ein gewünschtes Spiel SP vorhanden sein, um das an sich bekannte
Ventilspiel ausgleichen zu können. Folgt das Abgriffselement 22 der Nockenumfangsfläche
14 stellt sich eine ideale Bewegung (Ventilhub) des Ventils 4 in Öffnungsrichtung
OR und Schließrichtung ein.
[0014] Aufgrund der Umfangslänge des Umschlingungselements 3 hebt jedoch das Abgriffselement
22 von der Nockenumfangsfläche 14 ab, wenn das Abgriffselement 22 und damit das Ventil
4 in Öffnungsrichtung OR mit der Öffnungsbeschleunigung a
o bewegt wird. Dieses Abheben des Abgriffselements 22 bewirkt einen von dem idealen
Ventilhub abweichenden Hub und kann bereits auftreten, während das Abgriffselement
22 von der Öffnungsflanke 11 bzw. von dem Exzenterabschnitt 10 des Nockens 2 beaufschlagt
wird. Der Verlauf der Beschleunigung a
v des Ventils 4 über dem Drehwinkel NW der Nockenwelle 8 ist in Fig. 6 in durchgezogener
Linie dargestellt. Nach der Öffnungsbeschleunigung a
o etwa ab einem Drehwinkel von 150° der Nockenwelle 8 hebt das Abgriffselement 22 von
der Nockenumfangsfläche 14 ab bis es von dem Umschlingungselement 3 nach Durchlaufens
des Spiels SP gefangen wird. Das Ventil 4 wird dabei durch das Umschlingungselement
3 geführt und das Abgriffselement 22 hat keinen Kontakt zur Nockenumfangsfläche 14.
Diese Phase der Bewegung des Ventils 4 kann auch als Freiflugphase FP bezeichnet werden,
die etwa bis zu einem Drehwinkel von ca. 240° der Nockenwelle 8 anhält. Während dieser
Freiflugphase FP findet auch die Richtungsumkehr der Bewegung des Ventils 4 von der
Öffnungsrichtung OR in die Schließrichtung SR statt. Nach dieser Freiflugphase FP
setzt das Abgriffselement 22 schlagartig auf die Nockenumfangsfläche 14 auf, wodurch
es zu einem Beschleunigungsspitzenwert BS kommt, was in Fig. 6 durch den gestrichelt
eingezeichneten Linienabschnitt deutlich wird.
[0015] Um dieses schlagartige und harte Aufsetzen des Abgriffselements 22 auf die Nockenumfangsfläche
14 zu vermeiden bzw. zumindest zu verringern, wird das Abgriffselement 22 durch zumindest
eine am Umschlingungselement 3 angebrachte, beschleunigbare Zusatzmasse 23 wieder
auf die Nockenumfangsfläche 14 gezogen. Die zumindest eine Zusatzmasse 23 kann durch
eine Rolle 24 mit gegenüber den anderen Rollen 17 erhöhter Masse bereit gestellt werden.
Es wäre auch denkbar, mehrere Rollen 17 mit einer Zusatzmasse 23 auszustatten. Die
Zusatzmasse 23 könnte zusätzlich oder alternativ an einem der Glieder 15 angebracht
oder durch ein Glied 15 mit gegenüber den anderen Glieder 15 erhöhter Masse realisiert
werden. Die Zusatzmasse 23 ist in einem Ausführungsbeispiel - in Umfangsrichtung UR
gesehen - mit Abstand AB zu dem Abgriffselement 22 bzw. zu der Aufhängung 19 angeordnet
und ist - in Drehrichtung 13 - gesehen - der Aufhängung 19 bzw. dem Abgriffselement
22, vorzugsweise direkt, nachgeordnet, also vorzugsweise an dem Glied 15 und/oder
an der Rolle 24 angeordnet, das/die dem Abgriffselement 22 direkt folgt. Sind - in
Umfangsrichtung UR gesehen - mehrere Zusatzmassen 23 vorgesehen, können diese direkt
nacheinander oder ggf. auch mit einem Abstand dazwischen am Umschlingungselement 3
angebracht sein, welcher Abstand größer als die Länge LA eines Gliedes 15 ist. So
könnte zwischen zwei Rollen 24 mit Zusatzmasse 23 zumindest eine Rolle 17 ohne Zusatzmasse
23 liegen. Gleiches gilt auch, wenn Zusatzmassen 23 verteilt an mehreren Gliedern
15 angebracht sind. Sind mehrere Zusatzmassen 23 vorgesehen, wird vorzugsweise die
am nächsten zum Abgriffselement 22 liegende Zusatzmasse 23 am größten gewählt und
die anderen Zusatzmassen geringer festgelegt, wobei bei mehr als zwei Zusatzmassen
die weitere(n) Zusatzmassen weiter verringert sind. Denkbar wäre es überdies, sowohl
Rollen 17 als auch Glieder 15 mit Zusatzmassen 23 auszustatten. In einem anderen Ausführungsbeispiel
könnte alternativ oder zusätzlich zu der dem Abgriffselement 22 nachgeordneten Zusatzmasse
23 in analoger Weise ein Glied 15 und/oder eine Rolle 17 mit einer Zusatzmasse 23'
(Fig. 1) versehen werden, welche Rolle 17 bzw. welches Glied 15 dem Abgriffselement
22 bzw. der Aufhängung 19 - in Drehrichtung 13 gesehen - mit Abstand AB vorgeordnet
ist, wodurch ggf. ein Abheben des Abgriffselements 22 verhindert bzw. vermindert werden
könnte.
[0016] Zur Funktion: Hat das Abgriffselement 22 von der Nockenumfangsfläche 14 abgehoben,
wird beim Beschleunigen der Zusatzmasse 23 durch die Hubkontur des Nockens eine von
der Nockenumfangsfläche 14 weggerichtete Zusatzmassenkraft ZK (Fig. 4) erzeugt, die
- bedingt durch die Massenträgheit - die Rolle 24 mit der Zusatzmasse 23 von der Nockenumfangsfläche
14 abheben lässt, wodurch in den an der Zusatzmasse 23 befestigten Gliedern 15 die
Zusatzmassenkraft ZK in Kraftteilkomponenten KT zerfällt, die das Umschlingungselement
3 straffen und das Abgriffselement 22 mit einer Anlegekraft AK wieder auf die Nockenumfangsfläche
14 bewegen. Dadurch befindet sich das Abgriffselement 22 vor Beginn der durch die
Hubkontur hervorgerufenen Schließbeschleunigung a
s wieder auf der Nockenumfangsfläche 14 und das zuvor beschriebene harte Aufsetzten
des Abgriffselements 22 auf die Nockenumfangsfläche 14 bleibt aus oder wird zumindest
vermindert, was aus dem mit durchgezogener Linie in Fig. 6 gezeigten Beschleunigungsverlauf
a
v des Ventil 4 hervorgeht.
[0017] Die Zusatzmasse 23 bzw. die Gesamtmasse der Rolle 24 bzw. des mit Zusatzmasse versehenen
Gliedes 15 wird aus der bekannten Beziehung F = m · a ermittelt, mit F = Kraft, m
= Masse und a = Beschleunigung, wobei die zu erzielende Zusatzmassenkraft ZK in Abhängigkeit
der zu beschleunigenden Masse des Ventil 4 gewählt wird. Die Maximaldrehzahl des Ventiltriebs
1 und damit die auftretende Beschleunigung a
v kann bei der Ermittlung der Zusatzmasse 23 berücksichtigt werden. Um die Gesamtmasse
des Ventiltriebs 1 gering zu halten, wird in bevorzugter Ausführungsform die partiell
am Umschlingungselement 3 angeordnete Zusatzmasse 23 geringer gewählt als die Masse
des Ventils 4.
[0018] Gemäß einem zweiten in Fig. 5 gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Umschlingungselement
3 des Ventiltriebs 1 als umlaufende, flexible Schlaufe 25 ausgeführt, die - in Umfangsrichtung
UR - vorzugsweise einstückig ausgebildet ist, jedoch aus mehreren Lagen 26, 27 oder
lediglich einer Lage 26 oder 27 hergestellt sein kann. Die Schlaufe 25 ist - in analoger
Weise zum Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 bis 4 - mit einer Zusatzmasse 23 ausgestattet,
die an der Schlaufe 25, beispielsweise außen, befestigt oder innerhalb der Schlaufe
25, beispielsweise zwischen zwei Lagen 26, 27 als Einlegeteil, angebracht sein kann.
Ansonsten sind in Fig. 5 gleiche bzw. gleich wirkende Teile wie in den Fig. 1 bis
4 mit denselben Bezugszeichen versehen.
1. Ventiltrieb für eine Brennkraftmaschine, mit einem drehbaren Nocken, einem um den
Nocken angeordneten Umschlingungselement, einem Gaswechselventil und mit einer Aufhängung
für das Gaswechselventil an dem Umschlingungselement, dadurch gekennzeichnet, dass das Umschlingungselement (3) - in Umfangsrichtung (UR) des Umschlingungselements
(3) gesehen - mit Abstand (AB) zu der Aufhängung (19) partiell eine Zusatzmasse (23)
aufweist.
2. Ventiltrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusatzmasse (23) - in Drehrichtung (13) des Nockens (2) gesehen - der Aufhängung
(19) mit Abstand (AB) vor - und/oder nachgeordnet ist.
3. Ventiltrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Umschlingungselement (3) in Umfangsrichtung (UR) im wesentlichen undehnbar ausgeführt
ist.
4. Ventiltrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusatzmasse (23) an dem Umschlingungselement (3) befestigt ist.
5. Ventiltrieb nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Umschlingungselement (3) aus mehreren beweglich aneinander gereihten Gliedern
(15) zusammengesetzt ist, und dass die Zusatzmasse (23) durch eines der Glieder (15)
gebildet ist, das gegenüber den anderen Gliedern eine erhöhte Masse aufweist.
6. Ventiltrieb nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Glied (15) eine Rolle (17, 24) oder Hülse aufweist, die sich auf der
Umfangsfläche (14) des Nockens (2) abstützt, und dass die Rolle (24) oder Hülse die
Zusatzmasse (23) aufweist.
7. Ventiltrieb nach Anspruch 1, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Umschlingungselement (3) als Kette (18) ausgebildet ist.
8. Ventiltrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Umschlingungselement (3) als - in Umfangsrichtung (UR) gesehen - einstückige
Schlaufe (25) ausgebildet ist, welche Schlaufe (25) die Zusatzmasse (23) aufweist.