[0001] Die Erfindung betrifft eine Verstellvorrichtung für die Drehwinkellage der Nockenwelle
einer Hubkolben-Verbrennungsmaschine relativ zur Kurbelwelle, mit einem Verstellgetriebe,
das als Dreiwellengetriebe mit einer kurbelwellenfesten Antriebwelle, einer nockenwellenfesten
Abtriebswelle und einer Verstellwelle ausgebildet ist, die drehfest mit dem Rotor
eines Verstellmotors verbunden ist, wobei die Verstellvorrichtung Anschläge zum Begrenzen
des Verdrehwinkels zwischen der Nockenwelle und der Kurbelwelle aufweist.
[0002] Eine Verstellvorrichtung der eingangs genannten Art mit einem Umlaufgetriebe als
Verstellgetriebe und einem EC-Motor als Verstellmotor ist aus der Praxis bekannt.
Die Vorrichtung weist ein Nockenwellenzahnrad auf, das über eine Antriebskette mit
einem drehfest auf der Kurbelwelle der Verbrennungsmaschine angeordneten Zahnrad in
Antriebsverbindung steht. Dabei ist das Nockenwellenzahnrad verdrehbar auf der Nockenwelle
gelagert und drehfest mit der Antriebswelle des Verstellgetriebes verbunden. Die Abtriebswelle
des Verstellgetriebes ist drehfest auf der Nockenwelle angeordnet und die Verstellwelle
steht mit dem Rotor des Verstellmotors in Antriebsverbindung. Der Stator des Verstellmotors
ist fest mit dem Motorblock der Hubkolben-Verbrennungsmaschine verschraubt. Bei stillstehender
Antriebswelle liegt zwischen der Verstellwelle und der Abtriebswelle eine durch das
Verstellgetriebe vorgegebene Getriebeübersetzung vor, die so genannte Standgetriebeübersetzung.
Wenn sich die Verstellwelle dreht, vergrößert bzw. verkleinert sich je nach Drehrichtung
der Verstellwelle relativ zum Nockenwellenzahnrad die Getriebeübersetzung zwischen
der Antriebs- und der Abtriebswelle. Dadurch ergibt sich eine Veränderung der Drehwinkellage
der Nockenwelle relativ zur Kurbelwelle. Die Nockenwellenverstellvorrichtung ermöglich
im Vergleich zu einer entsprechenden Hubkolben-Verbrennungsmaschine ohne eine Nockenwellenverstellvorrichtung
eine bessere Zylinderfüllung der Verbrennungsmaschine, wodurch Kraftstoff eingespart,
der Schadstoffausstoß reduziert und/oder die Ausgangsleitung der Verbrennungsmaschine
erhöht werden kann.
[0003] Damit auch beim Auftreten eines eventuellen Störungsfalls in der Verstellvorrichtung
die Motorfunktion des Verbrennungsmotors aufrechterhalten werden kann, ist mit der
kurbelwellenfesten Antriebwelle ein Anschlagelement verbunden, das in Gebrauchstellung
mit nockenwellendrehfesten Gegenanschlagelementen zusammenwirkt. Durch die Anschläge
wird der Verdrehwinkel der Nockenwelle relativ zur Kurbelwelle auf einen in der Praxis
sinnvollen Wertebereich begrenzt. Die Anschlag- und Gegenanschlagelemente sind derart
angeordnet, dass sich eine definierte Phasenlage ergibt, wenn ein Gegenanschlagelement
gegen das Anschlagelement positioniert ist. Der Verstellmotor ist mit einer Ansteuereinrichtung
verbunden, welche in bestimmten Situationen, wie zum Beispiel nach dem Starten des
Verbrennungsmotors, das Anschlagelement gegen ein Gegenanschlagelement positioniert,
um einen Phasenabgleich durchzuführen. Dabei wird der Verstellmotor über eine Endstufe
pulsweitenmoduliert mit einem vorgegebenen Puls-Pausen-Verhältnis angesteuert. Dies
hat jedoch den Nachteil, das der Verstellmotor je nach vorliegender Batteriespannung
und Motortemperatur unterschiedlich bestromt wird und deshalb unterschiedliche Drehmomente
und Drehzahlen erreicht. Beim Positionieren des Anschlagelements gegen das Gegenanschlagelement
kann es deshalb zu einem Verschleiß oder sogar einer Beschädigung des Anschlagelements
und/oder Gegenanschlagelements kommen.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Verstellvorrichtung der eingangs genannten Art
zu schaffen, die eine hohe Standzeit bzw. Lebensdauer ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass der Verstellmotor in einen Regelkreis geschaltet
ist, der zur Regelung der Phasengeschwindigkeit des Verdrehwinkels ausgebildet ist.
[0006] In vorteilhafter Weise ist die Phasengeschwindigkeit des Verdrehwinkels dadurch unabhängig
von den jeweiligen Betriebsbedingungen des Verstellmotors, so dass das mit der kurbelwellenfesten
Antriebwelle verbundene Anschlagelement stets etwa mit derselben Geschwindigkeit gegen
das mit der nockenwellenfesten Abtriebswelle des Verstellgetriebes verbundene Gegenanschlagelement
positioniert wird. Dabei entspricht die Phasengeschwindigkeit vorzugsweise der maximalen
Verdrehgeschwindigkeit, bei welcher der Anschlag sicher nicht beschädigt wird.
[0007] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung liegt zwischen der Verstellwelle
und der Abtriebswelle bei stillstehender Antriebswelle eine Standgetriebeübersetzung
vor, wobei die Verstellvorrichtung eine Einrichtung zur Ausgabe eines Kurbelwellen-Drehzahlsignals
und eine Einrichtung zur Ausgabe eines Drehzahlsignals für die Rotordrehzahl ω
Em des Verstellmotors aufweist, wobei diese Einrichtungen mit einer Signalverarbeitungseinrichtung
verbunden sind, die zur Bildung eines Sollwert-Signals für die Rotordrehzahl aus dem
Kurbelwellen-Drehzahlsignal, der Standgetriebeübersetzung und einem Sollwert für die
Phasengeschwindigkeit ausgebildet ist, und wobei das Sollwert-Signals mit einem Rotordrehzahl-Sollwerteingang
des Regelkreises verbunden ist. Die Phasengeschwindigkeit ν kann nach der Formel

bestimmt werden, wobei ω
Cnk die Drehzahl der Kurbelwelle, ω
Em die Rotordrehzahl des Verstellmotorrotors und i
g die Standgetriebeübersetzung bedeuten. Aus der gewünschten Phasengeschwindigkeit
ν
Tgt wird zu jedem Zeitpunkt die dafür notwendige Zielgeschwindigkeit

berechnet. Somit können die bei einer Hubkolben-Verbrennungsmaschine mit einer Verstellvorrichtung
für die Drehwinkellage der Nockenwelle meist sowieso vorhandenen Sensoren zum Messen
der Kurbelwellendrehzahl und der Rotordrehzahl des Verstellmotors für die Regelung
der Phasengeschwindigkeit mitgenutzt werden.
[0008] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist der Regelkreis mit Hilfe
eines Betriebsartenumschalters zumindest zwischen einer ersten und einer zweiten Betriebsart
umschaltbar, wobei in der ersten Betriebsart die Phasengeschwindigkeit des Verdrehwinkels
und in der zweiten Betriebsart die Rotordrehzahl des Verstellmotors geregelt wird.
Dabei kann die zweite Betriebsart bei einem Verbrennungsmotor, bei dem die Kurbelwellendrehzahl
mit einem induktiven Sensor gemessen wird, der die Zähne eines auf der Kurbelwelle
beispielsweise an einem Schwungrad angeordneten Zahnkranzes detektiert, beim Startvorgang
des Verbrennungsmotors zur Anwendung kommen, solange der Sensor noch keinen Zahn des
Zahnkranzes erkannt hat und/oder das Messsignal für die Kurbelwellendrehzahl aufgrund
der geringen Drehzahl der Kurbelwelle noch relativ stark gestört ist.
[0009] Vorteilhaft ist, wenn der Regelkreis mit Hilfe des Betriebsartenumschalters in mindestens
eine weitere Betriebsart umschaltbar ist, in welcher die Rotordrehzahl des Verstellmotors
mit mindestens einem, von einem Regelparameter der zweiten Betriebsart abweichenden
Regelparameter, geregelt wird. Die Regelparameter für die Regelung der Rotordrehzahl
des Verstellmotors können dadurch an den jeweiligen Betriebszustand des Verstellmotors
angepasst werden, so dass die Rotordrehzahl weitgehend unabhängig von den Betriebsbedingungen
des Verstelleinrichtung und insbesondere weitgehend unabhängig von der Temperatur
des Getriebeöls des Verstellgetriebes geregelt werden kann.
[0010] Bei einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung ist der Verstellmotor ein Elektromotor
und der Regelkreis ist mit Hilfe des Betriebsartenumschalters in mindestens eine Betriebsart
umschaltbar ist, in der die Betriebsspannung und/oder der Betriebsstrom des Verstellmotors
geregelt wird. Die Regelung kann dann noch besser an die jeweiligen Betriebsbedingungen
des Verstellmotors angepasst werden.
[0011] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Betriebsartenumschalter
mindestens einen Eingang für ein vom Betriebszustand der Hubkolben-Verbrennungsmaschine
abhängiges Betriebszustandssignal auf, wobei dieser Eingang mit einer Einrichtung
zur Feststellung des Betriebszustands der Hubkolben-Verbrennungsmaschine verbunden
ist, und wobei der Betriebsartenumschalter derart ausgebildet ist, dass die Betriebsart
des Regelkreis in Abhängigkeit von dem mindestens einen Betriebszustandssignal einstellt
wird. Dabei kann die Betriebsart des Regelkreis beispielsweise in Abhängigkeit von
der Betriebstemperatur der Verbrennungsmaschine eingestellt werden, wobei davon ausgegangen
wird, dass die Betriebstemperatur des Verstellmotors und somit der elektrische Widerstand
der Motorwicklung und die Getriebeöltemperatur des Verstellgetriebes von der Betriebstemperatur
der Verbrennungsmaschine abhängig ist.
[0012] Vorteilhaft ist, wenn der Regelkreis eine Begrenzungseinrichtung für das Drehmoment
des Verstellmotors aufweist, und wenn die Begrenzungseinrichtung vorzugsweise derart
auf die beim Verstellen der Verstellwelle auftretenden Drehmomentwerte abgestimmt
ist, dass eine Begrenzung des Drehmoments nur beim Positionieren gegen einen Anschlag
auftritt. Durch diese Maßnahme wird die Leistungsaufnahme und somit die Erwärmung
des Verstellmotors begrenzt, wenn die Verstellwelle gegen den Anschlag positioniert
ist. Bei einem in ein Kraftfahrzeug eingebauten Verbrennungsmotor wird dabei außerdem
auch die Batterie des Kraftfahrzeugs geschont. Die Begrenzung des Drehmoments kann
beispielsweise in der Weise erfolgen, dass der Betriebsstrom und/oder die Betriebsspannung
des Verstellmotors auf einen vorgegebenen Maximalwert begrenzt wird (werden).
[0013] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist die Verstellvorrichtung
eine Anschlagerkennungseinrichtung auf, die einen ersten Eingang für das Phasengeschwindigkeitssignal
und einen mit der Begrenzungseinrichtung verbundenen zweiten Eingang für ein Drehmoment-Begrenzungssignal
aufweist, wobei die Anschlagerkennungseinrichtung derart ausgebildet ist, dass bei
einem Begrenzen des Drehmoments des Verstellmotors und einer gleichzeitigen Abnahme
der Phasengeschwindigkeit ein Positionieren der Nockenwelle gegen einen Anschlag detektiert
wird. Die Anschlagerkennungseinrichtung ermöglicht es, auf einfache Weise das Positionieren
der Verstellwelle gegen den Anschlag zu detektieren und mit Hilfe einer bekannten,
dem Anschlag zugeordneten Referenzposition einen Phasenabgleich durchzuführen.
[0014] Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Verstellvorrichtung zum Verstellen der Drehwinkellage der Nockenwelle einer Hubkolben-Verbrennungsmaschine
relativ zu deren Kurbelwelle,
- Fig. 2
- einen Regelkreis zur Regelung der Phasengeschwindigkeit des Verdrehwinkels zwischen
der Nockenwelle und der Kurbelwelle sowie zur Regelung der Drehzahl eines elektrischen
Verstellmotors der Verstellvorrichtung,
- Fig. 3
- eine graphische Darstellung des Verlaufs des Phasenwinkels, wobei auf der Abszisse
die Zeit in Sekunden und auf der Ordinate der Phasenwinkel in Grad Kurbelwelle aufgetragen
ist,
- Fig. 4
- eine graphische Darstellung des Verlaufs eines Sollwertsignals und eines Istwertsignals
für die Drehzahl des Verstellmotors, wobei auf der Abszisse die Zeit in Sekunden und
auf der Ordinate die Drehzahl in Umdrehungen pro Minute aufgetragen ist,
- Fig.5
- eine graphische Darstellung des Verlaufs der Drehzahl der Eingangswelle (durchgezogene
Linie) und des Verlaufs der Nockenwellendrehzahl (strichlinierte Linie) eines Verstellgetriebes
der Verstellvorrichtung, wobei auf der Abszisse die Zeit in Sekunden und auf der Ordinate
die Drehzahl in Umdrehungen pro Minute aufgetragen ist,
- Fig. 6
- eine graphische Darstellung des Wicklungsstroms des Verstellmotors, wobei auf der
Abszisse die Zeit in Sekunden und auf der Ordinate die Stromstärke in Ampère aufgetragen
ist, und
- Fig. 7
- eine graphische Darstellung der Wicklungsspannung des Verstellmotors, wobei auf der
Abszisse die Zeit in Sekunden und auf der Ordinate die Spannung in Volt aufgetragen
ist.
[0015] Eine im Ganzen mit 1 bezeichnete Verstellvorrichtung für die Drehwinkellage der Nockenwelle
relativ zur Kurbelwelle einer in der Zeichnung nicht näher dargestellten Hubkolben-Verbrennungsmaschine
weist ein Verstellgetriebe auf, das als Dreiwellengetriebe mit einer kurbelwellenfesten
Antriebwelle, einer nockenwellenfesten Abtriebswelle und einer Verstellwelle ausgebildet
ist. Das Verstellgetriebe kann ein Umlaufgetriebe sein, vorzugsweise ein Planetengetriebe.
[0016] Die Antriebwelle ist drehfest mit einem Nockenwellenzahnrad 2 verbunden, das in an
sich bekannter Weise über eine Kette oder einen Zahnriemen mit einem auf der Kurbelwelle
des Verbrennungsmotors drehfest angeordneten Kurbelwellenzahnrad in Antriebsverbindung
steht. Die Abtriebwelle ist drehfest mit der Nockenwelle 3 verbunden, die in Fig.
1 nur teilweise dargestellt ist. Die Verstellwelle ist drehest mit dem Rotor eines
Verstellmotors verbunden, der in Fig. 1 an der Rückseite der Verstellvorrichtung 1
angeordnet ist. Das Verstellgetriebe ist in der Nabe des Nockenwellenzahnrads 2 integriert.
[0017] Zum Begrenzen des Verdrehwinkels zwischen der Nockenwelle und der Kurbelwelle weist
die Verstellvorrichtung Anschläge auf, die durch ein fest mit der Antriebwelle verbundenes
Anschlagelement 4 und Gegenanschlagelemente 5 gebildet sind. Die Gegenanschlagelemente
5 sind fest mit der Nockenwelle 3 verbundenen und wirken in Gebrauchstellung mit dem
Anschlagelement 4 zusammen.
[0018] Als Verstellmotor ist ein EC-Motor vorgesehen, der zur Regelung der Phasengeschwindigkeit
des Verdrehwinkels in einen in Fig. 2 schematisch dargestellten Regelkreis 6 geschaltet
ist. Der Regelkreis 6 ist derart ausgelegt, dass im normalen Betrieb des Hubkolben-Verbrennungsmotors
die Phasengeschwindigkeit beim Positionieren des Anschlagelements 4 gegen eines der
Gegenanschlagelemente 5 jeweils derart eingestellt wird, dass der Anschlag sicher
nicht beschädigt wird.
[0019] Zur Regelung der Phasengeschwindigkeit werden die Drehzahl ω
Cnk der Kurbelwelle und die Rotordrehzahl ω
Em des Verstellmotors mit Hilfe von Sensoren gemessen. Aus den so ermittelten Messsignalen
und der bekannten Standgetriebeübersetzung i
g des Verstellgetriebes wird mit Hilfe einer Signalverarbeitungseinrichtung 7 ein Sollwert
für die Rotordrehzahl ω
Em,Tgt des Verstellmotors berechnet:

[0020] Die Drehzahl ω
Cnk der Kurbelwelle wird zweckmäßigerweise mit Hilfe eines induktiven Sensors gemessen,
der das Vorbeilaufen der Zähne eines auf der Kurbelwelle beispielsweise an einem Schwungrad
angeordneten Zahnkranzes detektiert. Die Rotor-Drehzahl ω
Em des Verstellmotors wird vorzugsweise mit Hilfe von am Stator des EC-Motors angeordneten
Magnetfeldsensoren gemessen, die das Vorbeilaufen von Magnetsegmenten detektiert,
die am Umfang des permanentmagnetischen Rotors des EC-Motors angeordnet sind.
[0021] In Fig. 2 ist erkennbar, dass die Signalverarbeitungseinrichtung 7 einen Ausgang
8 für das Rotordrehzahl-Sollwertsignal ω
Em,Tgt aufweist, der mit einem Rotordrehzahl-Sollwerteingang 9 eines Reglers 10 verbunden
ist. Der Regler 10 hat außerdem einen mit den Magnetfeldsensoren des EC-Motors verbundenen
Istwert-Eingang 11, an dem ein Drehzahlmesssignal ω
Em,Act des Verstellmotors anliegt. In dem Regler 10 wird Rotordrehzahl-Sollwertsignal ω
Em,Tgt und dem Drehzahlmesssignal ω
Em,Act eine Regelabweichung gebildet. In Abhängigkeit von der Regelabweichung wird ein Signal
I
Ctrl für den Wicklungsstrom des Verstellmotors derart gebildet, dass sich bei Ausgabe
des entsprechenden Wicklungsstroms an den Verstellmotor die Regelabweichung reduziert.
Das Signal I
Ctrl für den Wicklungsstrom wird mit Hilfe einer Strom-Begrenzungseinrichtung 12 auf einen
zulässigen Wertebereich begrenzt.
[0022] Ein Ausgang der Strom-Begrenzungseinrichtung 12 ist mit einem Eingang eines I/U-Konverters
13 verbunden, welcher das begrenzte Wicklungsstromsignal in ein entsprechendes Signal
für eine an die Wicklung des Verstellmotors anzulegende elektrische Spannung umformt.
Diese wird mit Hilfe einer Spannungs-Begrenzungseinrichtung 14 auf einen zulässigen
Wertebereich begrenzt und danach über eine in der Zeichnung nicht näher dargestellte
Endstufe an die Wicklung des Verstellmotors angelegt.
[0023] Der Regelkreis ist mit Hilfe eines Betriebsartenumschalters 15 zwischen einer ersten
und einer zweiten Betriebsart umschaltbar. In der ersten Betriebsart wird die Phasengeschwindigkeit
des Verdrehwinkels und in der zweiten Betriebsart die Rotordrehzahl des Verstellmotors
geregelt. Der Betriebsartenumschalter 15 hat einen Eingang 16 für ein vom Betriebszustand
der Hubkolben-Verbrennungsmaschine abhängiges Betriebszustandssignal. Der Betriebsartenumschalter
15 ist derart ausgebildet, dass die Betriebsart des Regelkreises in Abhängigkeit von
dem Betriebszustandssignal einstellt wird. Die zweite Betriebsart, bei der die Rotordrehzahl
des Verstellmotors geregelt wird, kommt während der Startphase des Verbrennungsmotors
zur Anwendung, wenn das Messsignal für Kurbelwellendrehzahl noch nicht vorliegt oder
noch mit relativ großen Störungen behaftet ist. Sobald die Drehzahl des Verbrennungsmotors
einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet, wird auf die erste Betriebsart umgeschaltet,
um die Phasengeschwindigkeit des Verdrehwinkels zu regeln.
[0024] In Fig. 3 bis 7 sind ein Istwertsignal für den Phasenwinkel (Fig. 3), die Signale
für die Drehzahlen der drei Wellen des Verstellgetriebes (Fig. 4 und 5), die Signale
für den Wicklungsstrom (Fig. 6) und die Wicklungsspannung (Fig. 7) anhand eines Beispiels
für eine Anschlagfahrt graphisch dargestellt. Wie in Fig. 3 erkennbar ist, beträgt
der Phasenwinkel vor Beginn der Anschlagfahrt (t≤0.7s) etwa 280 Grad Kurbelwelle (Fig.
3). Dabei liegen die Rotor-Drehzahl des Verstellmotors und die Drehzahlen der Nockenwelle
und der Antriebswelle des Verstellmotors etwa bei 2500 U/Min.
[0025] Bei der Anschlagfahrt wird eine Sollphasengeschwindigkeit von 300 Grad Kurbelwelle
gefordert. Aus dieser gewünschten Phasengeschwindigkeit wird der Sollwert für die
Rotordrehzahl ω
Em,Tgt des Verstellmotors ermittelt und der Verstellmotor wird entsprechend bestromt. An
der strichlinierten Linie in Fig. 4 ist deutlich erkennbar, dass die Rotordrehzahl
des Verstellmotors ab t=0,7s ansteigt. Dadurch dreht sich die Nockenwelle 3 nicht
mehr mit der Drehzahl des Nockenwellenzahnrads 2 sondern mit einer geringeren Drehzahl,
die in Fig. 5 strichliniert dargestellt ist. Dies führt zu einer Erhöhung des aktuellen
Phasenwinkels von 280 Grad Kurbelwelle bei t=0,7s auf etwa 290 Grad Kurbelwelle bei
t≥0,747s.
[0026] Beim Erreichen des Anschlags kann der Phasenwinkel nicht mehr weiter reduziert werden.
Deswegen geht die Rotordrehzahl (in Fig. 4 strichliniert dargestellt) des Verstellmotors
zurück auf etwa 2500 U/Min bei t≥0,753s. Dabei werden die Stromaufnahme und somit
das Drehmoment des Verstellmotors begrenzt.
[0027] Um dies zu ermöglichen, weist die Verstellvorrichtung 1 eine Anschlagerkennungseinrichtung
17 auf, die einen ersten Eingang für das Phasengeschwindigkeitssignal und einen mit
der Spannungs-Begrenzungseinrichtung 14 verbundenen zweiten Eingang für ein Drehmoment-Begrenzungssignal
hat. Die Anschlagerkennungseinrichtung ist derart ausgebildet, dass bei einem Begrenzen
des Drehmoments bzw. der Wicklungsspannung des Verstellmotors und einer gleichzeitigen
Abnahme der Phasengeschwindigkeit ein Positionieren der Nockenwelle 3 gegen einen
Anschlag detektiert wird.
[0028] In Fig. 2 ist erkennbar, dass die Anschlagerkennungseinrichtung 17 zum Reduzieren
der Stromaufnahme des Verstellmotors während Positionierung des Anschlagelements 4
gegen das Gegenanschlagelement 5 mit der Strom-Begrenzungseinrichtung 12 verbunden
ist.
[0029] Erwähnt werden soll noch, dass der Regelkreis 6, der Betriebsartenumschalter 15 und
die Anschlagerkennungseinrichtung 17 auch in Form eines Computerprogramms in einen
Mikrocontroller implementiert sein können.
Bezugszeichenliste
[0030]
- 1
- Verstellvorrichtung
- 2
- Nockenwellenzahnrad
- 3
- Nockenwelle
- 4
- Anschlagelement
- 5
- Gegenanschlagelement
- 6
- Regelkreis
- 7
- Signalverarbeitungseinrichtung
- 8
- Ausgang für das Winkelgeschwindigkeits-Sollwertsignal
- 9
- Rotordrehzahl-Sollwerteingang
- 10
- Regler
- 11
- Istwert-Eingang
- 12
- Strom-Begrenzungseinrichtung
- 13
- I/U-Konverter
- 14
- Spannungs-Begrenzungseinrichtung
- 15
- Betriebsartenumschalter
- 16
- Eingang
- 17
- Anschlagerkennungseinrichtung
1. Verstellvorrichtung (1) für die Drehwinkellage der Nockenwelle (3) einer Hubkolben-Verbrennungsmaschine
relativ zur Kurbelwelle, mit einem Verstellgetriebe, das als Dreiwellengetriebe mit
einer kurbelwellenfesten Antriebwelle, einer nockenwellenfesten Abtriebswelle und
einer Verstellwelle ausgebildet ist, die drehfest mit dem Rotor eines Verstellmotors
verbunden ist, wobei die Verstellvorrichtung Anschläge zum Begrenzen des Verdrehwinkels
zwischen der Nockenwelle und der Kurbelwelle aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Verstellmotor in einen Regelkreis (6) geschaltet ist, der zur Regelung der Phasengeschwindigkeit
des Verdrehwinkels ausgebildet ist.
2. Verstellvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Verstellwelle und der Abtriebswelle bei stillstehender Antriebswelle
eine Standgetriebeübersetzung vorliegt, dass die Verstellvorrichtung (1) eine Einrichtung
zur Ausgabe eines Kurbelwellen-Drehzahlsignals und eine Einrichtung zur Ausgabe eines
Drehzahlsignals für die Rotordrehzahl ωEm des Verstellmotors aufweist, dass diese Einrichtungen mit einer Signalverarbeitungseinrichtung
(7) verbunden sind, die zur Bildung eines Sollwert-Signals für die Rotordrehzahl aus
dem Kurbelwellen-Drehzahlsignal, der Standgetriebeübersetzung und einem Sollwert für
die Phasengeschwindigkeit ausgebildet ist, und dass das Sollwert-Signals mit einem
Rotordrehzahl-Sollwerteingang (9) des Regelkreises (7) verbunden ist.
3. Verstellvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Regelkreis (6) mit Hilfe eines Betriebsartenumschalters (15) zumindest zwischen
einer ersten und einer zweiten Betriebsart umschaltbar ist, dass in der ersten Betriebsart
die Phasengeschwindigkeit des Verdrehwinkels und in der zweiten Betriebsart die Rotordrehzahl
des Verstellmotors geregelt wird.
4. Verstellvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Regelkreis (6) mit Hilfe des Betriebsartenumschalters (15) in mindestens eine
weitere Betriebsart umschaltbar ist, in welcher die Rotordrehzahl des Verstellmotors
mit mindestens einem von einem Regelparameter der zweiten Betriebsart abweichenden
Regelparameter geregelt wird.
5. Verstellvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Verstellmotor ein Elektromotor ist, und dass der Regelkreis mit Hilfe des Betriebsartenumschalters
(15) in mindestens eine Betriebsart umschaltbar ist, in der die Betriebsspannung und/oder
der Betriebsstrom des Verstellmotors geregelt wird.
6. Verstellvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Betriebsartenumschalter (15) mindestens einen Eingang (16) für ein vom Betriebszustand
der Hubkolben-Verbrennungsmaschine abhängiges Betriebszustandssignal aufweist, dass
dieser Eingang mit einer Einrichtung zur Feststellung des Betriebszustands der Hubkolben-Verbrennungsmaschine
verbunden ist, und das der Betriebsartenumschalter (15) derart ausgebildet ist, dass
die Betriebsart des Regelkreis in Abhängigkeit von dem mindestens einen Betriebszustandssignal
einstellt wird.
7. Verstellvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Regelkreis (6) eine Begrenzungseinrichtung (12, 14) für das Drehmoment des Verstellmotors
aufweist, und dass die Begrenzungseinrichtung (12, 14) vorzugsweise derart auf die
beim Verstellen der Verstellwelle auftretenden Drehmomentwerte abgestimmt ist, dass
eine Begrenzung des Drehmoments nur beim Positionieren gegen einen Anschlag auftritt.
8. Verstellvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Anschlagerkennungseinrichtung (17) aufweist, die einen ersten Eingang für
das Phasengeschwindigkeitssignal und einen mit der Begrenzungseinrichtung (12, 14)
verbundenen zweiten Eingang für ein Drehmoment-Begrenzungssignal aufweist, und dass
die Anschlagerkennungseinrichtung (17) derart ausgebildet ist, dass bei einem Begrenzen
des Drehmoments des Verstellmotors und einer gleichzeitigen Abnahme der Phasengeschwindigkeit
ein Positionieren gegen einen Anschlag detektiert wird.