Technisches Gebiet
[0001] Zur Kraftstoffversorgung von Verbrennungskraftmaschinen werden heute vielfach Kraftstoffeinspritzventile
eingesetzt. Zur Einhaltung von Emissionsgrenzwerten und um den Kraftstoffverbrauch
zu senken ist es erforderlich, dass die Kraftstoffmenge, die in die einzelnen Zylinder
eingespritzt wird, genau bemessen wird. Hierzu sind extrem kurze Öffnungs- und Schließzeiten
des Einspritzventiles erforderlich. Weiterhin muss die Ventilnadel bei jedem Öffnen
den gleichen Hub aufweisen, um zu gewährleisten, dass jeweils die gleiche Kraftstoffmenge
in den Zylinder eingespritzt wird. Dies wird durch eine Hubbegrenzung realisiert.
Stand der Technik
[0002] Bei den am Markt erhältlichen Kraftstoffinjektoren erfolgt die Begrenzung des Hubes
der Ventilnadel auf unterschiedliche Arten.
[0003] So wird die Hubbegrenzung zum Beispiel durch die Verwendung einer Anschlagscheibe,
an welche die Ventilnadel anschlägt, realisiert. Dabei liegt die Anschlagscheibe auf
dem Magnettopf auf, so dass ein direktes Anschlagen der Ventilnadel auf den Magnettopf
vermieden wird. Der für den Betrieb des Kraftstoffinjektors erforderliche Hub und
der Restluftspalt werden durch Einschleifen von Vorsprüngen oder Stufen an der Ventilnadel
eingestellt.
[0004] Eine weitere Möglichkeit, die Hubbegrenzung zu realisieren, besteht darin, dass die
Ventilnadel an eine in den Magnettopf eingepresste Hülse anschlägt. Bei dieser Variante
werden der Hub und der Restluftspalt durch Einstellscheiben eingestellt, deren Dicke
an den Hub bzw. den Restluftspalt angepasst ist.
[0005] Die Verwendung eines Niederhalters mit einem hülsenförmigen Anschlag, der vom Magnettopf
umgeben ist, bietet eine weitere Möglichkeit, die Hubbegrenzung zu realisieren. Ein
solcher hülsenförmiger Anschlag ist aus DE 102 49 161 B3 bekannt. Hierbei wird der
Hub durch eine Einstellscheibe zwischen dem Ventilgehäuse und dem Niederhalter eingestellt
und der Restluftspalt durch Schleifen der als Anschlag ausgebildeten Hülse auf die
passende Länge.
[0006] Zur Vermeidung von Wirbelströmen im Magnettopf, die den Schaltvorgang des Kraftstoffinjektors
verzögern, wird der Magnettopf, wie in Bosch Research Info, 3/2001 beschrieben, aus
einem Metall/Polymer-Verbundwerkstoff hergestellt. Hierzu werden feine Eisenpartikel
mit Kunststoff umhüllt, gepresst und zu einem Werkstück gesintert. Dieses Material
ist jedoch sehr spröde und daher schlagempfindlich. Aus diesem Grund muss vermieden
werden, dass die Ventilnadel an den Magnettopf anschlägt.
[0007] Durch das Anschlagen der Ventilnadel an den Magnettopf können Teile ausbrechen, wodurch
sich die magnetischen Eigenschaften des Magnettopfes verändern können. Auch können
die ausgebrochenen Partikel einen höheren Verschleiß verursachen und dadurch zum Ausfall
des Kraftstoffinjektors führen.
Darstellung der Erfindung
[0008] Um ein Anschlagen der Ventilnadel an den Magnettopf zu verhindern, wird bei dem erfindungsgemäß
ausgebildeten Kraftstoffinjektor, der über ein Steuerventil mit einer elektromagnetisch
betätigbaren Ventilnadel angesteuert wird, wobei eine Spule in einem aus magnetisierbaren
Material gefertigten Magnettopf aufgenommen ist, in dem Magnettopf eine Spannhülse
mit einer zwischen den Stirnseiten verlaufenden spaltförmigen Öffnung aufgenommen.
[0009] Zur Montage wird die Spannhülse vorgespannt und in eine Bohrung, die sich vorzugsweise
zentriert im Magnettopf befindet, eingesetzt. Aufgrund der Vorspannung entsteht eine
Federkraft in der Spannhülse, durch welche die Spannhülse gegen die Wandung der Bohrung
gepresst wird und so im Magnettopf hält. Die Federkraft ist dabei so bemessen, dass
sich die Spannhülse nicht aufgrund der im Betrieb auftretenden Schüttelbeanspruchung
und der eigenen Masse löst. Die erforderlichen Auspresskräfte der Spannhülse aus dem
Magnettopf liegen vorzugsweise im Bereich von 100 bis 500 N. Als Auspresskraft ist
dabei die Kraft zu verstehen, die erforderlich ist, um die Spannhülse aus dem Magnettopf
zu lösen.
[0010] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Spannhülse aus einem nicht magnetisierbaren
Material gefertigt. Eine Hülse aus magnetisierbarem Material hat den Nachteil, dass
auch nach Beendigung der Stromzufuhr der Spule die Magnetisierung erhalten bleibt
und so die Ventilnadel durch die Spannhülse zunächst in der offenen Position gehalten
wird und erst mit Verzögerung schließt. Weiterhin ist das Material, aus dem die Spannhülse
gefertigt ist, vorzugsweise nicht durch das Aufschlagen der Ventilnadel verformbar.
Eine plastische Verformung der Spannhülse würde dazu führen, dass sich der Nadelhub
mit der Betriebsdauer des Kraftstoffinjektors vergrößert. Eine Vergrößerung des Nadelhubes
kann zum Beispiel zu einer Vergrößerung der eingespritzten Kraftstoffmenge und damit
zu einem höheren Kraftstoffverbrauch führen. Ein geeignetes Material zur Fertigung
der Spannhülse ist zum Beispiel Kohlenstoffstahl.
[0011] Damit die Ventilnadel beim Öffnen nicht an den Magnettopf anschlägt, ist der Außendurchmesser
der Spannhülse vorzugsweise größer oder gleich dem Durchmesser der Anschlagfläche
der Ventilnadel. Dadurch, dass die Breite der zwischen den Stirnseiten verlaufenden
spaltförmigen Öffnung höchstens 25 % des Hülsenumfanges beträgt, wird ein Abknicken
der Ventilnadel beim Anschlagen vermieden und damit ein präzises Öffnen erreicht.
Eine ringförmige Anschlagfläche und damit ein gleichmäßiges Anschlagen der Ventilnadel
kann dadurch erreicht werden, dass in dem Magnettopf mindestens zwei Spannhülsen aufgenommen
sind, deren sich zwischen den Stirnseiten erstreckende spaltförmige Öffnungen an unterschiedlichen
radialen Positionen angeordnet sind.
[0012] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform entspricht die Länge der Spannhülse
der Höhe des Magnettopfes, so dass die Stirnseiten von Spannhülse und Magnettopf eine
glatte Fläche bilden. Dies wird dadurch erreicht, dass zunächst die mindestens eine
Spannhülse in den Magnettopf eingepresst wird und anschließend die Stirnseiten des
Magnettopfes mit der darin eingepressten Spannhülse plangeschliffen werden. Der Restluftspalt,
der dazu erforderlich ist, dass der Anker der Ventilnadel nicht am Magnettopf anklebt,
wird dadurch erreicht, dass die Anschlagfläche der Ventilnadel um die Höhe des Restluftspaltes
aus dem Anker der Ventilnadel herausragt.
Zeichnung
[0013] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung näher beschrieben.
[0014] Es zeigt:
- Figur 1
- ein erfindungsgemäß ausgebildetes Steuerventil eines Kraftstoffinjektors,
- Figur 2
- Einzelheit Z aus Figur 1,
- Figur 3
- eine Draufsicht auf einen Magnettopf mit darin aufgenommener Spannhülse,
- Figur 4
- einen Schnitt durch einen Magnettopf mit darin aufgenommener Spannhülse vor dem Planschleifen
der Stirnseiten,
- Figur 5
- einen Schnitt durch einen Magnettopf mit darin aufgenommener Spannhülse mit plangeschliffenen
Stirnseiten,
- Figuren 6.1, 6.2 und 6.3
- verschiedene Ausführungen der zwischen den Stirnseiten verlaufenden spaltförmigen
Öffnung der Spannhülse,
- Figur 7
- Draufsicht auf einen Magnettopf mit zwei darin aufgenommenen Spannhülsen.
Ausführungsvarianten
[0015] Figur 1 zeigt ein erfindungsgemäß ausgebildetes Steuerventil eines Kraftstoffinjektors.
[0016] Ein Steuerventil 1 umfasst einen Ventilkörper 2 mit einer darin zentral aufgenommenen
Bohrung, in der eine Ventilnadel 3 geführt ist. Auf der einem hier nicht dargestellten
Einspritzventil zugewandten Seite schließt sich an den Ventilkörper 2 eine Anschlagplatte
4 an. Auf der der Anschlagplatte 4 zugewandten Seite öffnet sich die Bohrung im Ventilkörper
2 in einen ersten Ventilraum 5. Der erste Ventilraum 5 wird durch eine Stirnfläche
6 der Anschlagplatte 4 begrenzt. An den ersten Ventilraum 5 schließt sich eine Bohrung
10 in der Anschlagplatte 4 an. Die Bohrung 10 öffnet sich einen zweiten Ventilraum
8. Durch einen Flachsitz 7 an der Ventilnadel 3 kann die Bohrung 10 in der Anschlagplatte
4 geöffnet oder verschlossen werden.
[0017] Um das in Figur 1 nicht dargestellte Einspritzventil in der richtigen Position an
das Steuerventil 1 zu montieren, ist an der Anschlagplatte 4 ein Führungszapfen 9
ausgebildet. Zur Montage wird der Führungszapfen 9 in eine korrespondierende Bohrung
am Einspritzventil eingeführt. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass zum Beispiel
die Bohrungen für durch mehrere Bauteile hindurchgehende Kanäle fluchtend im fertig
montierten Kraftstoffinjektor ausgebildet sind.
[0018] Auf der der Anschlagplatte 4 abgewandten Seite erweitert sich die Ventilnadel in
einen Ventilnadelkopf 11. An den Ventilnadelkopf 11 schließt sich ein Führungszapfen
12 an. Der Führungszapfen 12 wird durch ein vorzugsweise als Spiralfeder ausgebildetes
Schließelement 13 umschlossen. Das Schließelement 13 stützt sich mit einer Seite gegen
eine Stirnfläche 14 des Ventilnadelkopfes 11 und mit der anderen Seite gegen eine
Stirnfläche 16 eines oberen Gehäuseteiles 15 ab. Durch den Führungszapfen 12 wird
verhindert, dass das Schließelement 13 auf der Stirnfläche 14 des Ventilnadelkopfes
11 verrutschen kann. Auch verhindert der Führungszapfen 12 ein Knicken des Schließelementes
13 bei einer Hubbewegung der Ventilnadel 3 aus dem Flachsitz 7.
[0019] Der Ventilkörper 2 und das obere Gehäuseteil 15 sind durch eine Spannmutter 17 miteinander
verbunden.
[0020] Der Öffnungs- bzw. Schließvorgang der Ventilnadel 3 wird elektromagnetisch gesteuert.
Hierzu befindet sich im Ventilkörper 2 ein Magnettopf 18, der eine ringförmig ausgebildete
Nut aufweist, in der eine Spule 19 aufgenommen ist. Die Spule 19 wird über einen elektrischen
Anschluss 20 mit Strom versorgt. Sobald auf die Spule 19 eine Spannung aufgegeben
wird, bildet sich um die Spule 19 ein Magnetfeld aus. Durch dieses Magnetfeld wird
das Material des Magnettopfes 18 magnetisiert. Dies führt dazu, dass ein aus magnetischem
Material gefertigter Anker 21, der den Ventilnadelkopf 11 umschließt, durch den Magnettopf
18 angezogen wird. Auf diese Weise bewegt sich die Ventilnadel 3 in Richtung des Magnettopfes
18 und gibt so den Flachsitz 7 frei. Hierbei wird das als Spiralfeder ausgebildete
Schließelement 13 zusammengepresst. Das Schließelement 13 ist innerhalb einer Bohrung
22 im Magnettopf 18 angeordnet, so dass der Magnettopf 18 das Schließelement 13 umschließt.
[0021] Das Material des Magnettopfes 18 ist vorzugsweise ein Sintermetall oder enthält feine
von Kunststoff umhüllte Eisenpartikel, die zu einem Magnettopf 18 gepresst wurden.
Hierdurch wird vermieden, dass im Magnettopf Wirbelströme entstehen, die den Schaltvorgang
verzögern. Dieses Material ist äußerst spröde und damit schlagempfindlich. Daher könnte
es durch das Anschlagen der Ventilnadel 3 zum Ausbrechen einzelner Partikel aus dem
Magnettopf 18 kommen. Hierdurch verändern sich die magnetischen Eigenschaften. Zudem
können die ausgebrochenen Partikel einen höheren Verschleiß verursachen und damit
zum Ausfall des Steuerventils 1 führen. Zum Abfangen der Stoßbelastung durch das Anschlagen
der Ventilnadel 3 ist in der Bohrung 22 im Magnettopf 18 eine Spannhülse 23 aufgenommen.
Die Spannhülse 23 weist eine zwischen den Stirnseiten verlaufende spaltförmige Öffnung
24 auf. Die spaltförmige Öffnung 24 dient dazu, dass die Spannhülse 23 mit einer definierten
Federkraft in die Bohrung 22 im Magnettopf 18 eingepresst wird. Die spaltförmige Öffnung
24 ermöglicht es, dass die Spannhülse 23 mit einer Vorspannkraft in die Bohrung 22
eingesetzt wird. Aus diesem Grund müssen bei der Montage der Spannhülse 23 keine Presskräfte
auf den Magnettopf 18 ausgeübt werden, wie dies bei einer geschlossenen Hülse der
Fall wäre. Aufgrund der hohen erforderlichen Presskräfte bei geschlossenen Hülsen
können diese den Magnettopf 18 sprengen. Dies wird durch den Einsatz der erfindungsgemäßen
Spannhülse 23 mit der spaltförmigen Öffnung 24 vermieden.
[0022] Zwischen dem oberen Gehäuseteil 15 und dem Magnettopf 18 befindet sich ein Einstellring
25, über dessen Dicke der Hub der Ventilnadel 3 eingestellt wird.
[0023] Die Spannhülse 23 stützt sich mit einer Stirnseite gegen den Einstellring 25 ab.
Auf diese Weise werden die Anschlagkräfte, die beim Anschlagen der Ventilnadel 3 beim
Öffnungsvorgang auf die Spannhülse 23 einwirken, an den Einstellring 25 übertragen.
[0024] Um zu vermeiden, dass die Spannhülse 23 durch die Spule 19 magnetisiert wird und
damit den Schaltvorgang der Ventilnadel 3 beeinflussen kann, ist die Spannhülse 23
vorzugsweise aus einem nicht magnetisierbaren Material gefertigt. Auch muss das Material
der Spannhülse 23 die Stoßkräfte, die beim Anschlagen der Ventilnadel 3 auf die Spannhülse
23 wirken, an den Einstellring 25 übertragen und darf durch diese Stoßkräfte nicht
beschädigt werden. Aus diesem Grund wird vorzugsweise ein Kohlenstoffstahl als Material
für die Spannhülse 23 gewählt. Weitere geeignete Materialien für die Spannhülse sind
zum Beispiel rostfreie Stähle.
[0025] Mit Bezugszeichen 26 ist ein zweiter elektrischer Anschluss im Steuerventil 1 gekennzeichnet.
Über den zweiten elektrischen Anschluss 26 kann zum Beispiel ein weiteres Ventil im
Kraftstoffinjektor mit Strom versorgt werden. Die Stromversorgung des Kraftstoffinjektors
erfolgt über Kontakt 27.
[0026] Figur 2 zeigt die Einzelheit Z aus Figur 1.
[0027] Figur 2 lässt sich entnehmen, dass der Anschlagdurchmesser 28 der Stirnfläche 14
des Ventilnadelkopfes 11 kleiner ist als der Außendurchmesser 29 der Spannhülse 23.
Hierdurch wird gewährleistet, dass die Ventilnadel 3 ausschließlich gegen die Spannhülse
23 anschlägt und nicht gegen den Magnettopf 18, da ein Anschlagen gegen den Magnettopf
18 zu einer Beschädigung desselben führen könnte.
[0028] Beim Öffnen der Ventilnadel 3 wird der Hub durch das Anschlagen der Stirnfläche 14
des Ventilnadelkopfes 11 an die Spannhülse 23 begrenzt. Beim Schließen wird der Hub
der Ventilnadel 3 dadurch begrenzt, dass die Ventilnadel 3 in den in Figur 2 nicht
dargestellten Flachsitz 7 gestellt wird. Der Hub der Ventilnadel 3 ist durch Bezugszeichen
30 dargestellt.
[0029] Um zu vermeiden, dass der Anker 21 mit dem Magnettopf 18 bei geöffnetem Ventil verklebt,
ist ein Restluftspalt 31 vorgesehen. Das Kleben des Ankers 21 an dem Magnettopf 18
resultiert daraus, dass aufgrund der geringen Bauteilgröße des Kraftstoffinjektors
sämtliche Flächen eine nur sehr geringe Rauhigkeit aufweisen. Ein dünner Kraftstofffilm
zwischen zwei Flächen wirkt aus diesem Grund adhäsiv.
[0030] Die Einstellung des Restluftspaltes 31 erfolgt bei dem erfindungsgemäß ausgebildeten
Kraftstoffinjektor derart, dass der Ventilnadelkopf 11 um die Höhe des Restluftspaltes
31 aus dem Anker 21 herausragt.
[0031] Figur 3 zeigt eine Draufsicht auf einen Magnettopf mit darin aufgenommener Spannhülse.
[0032] Der Draufsicht auf den Magnettopf 18 lässt sich entnehmen, dass in diesen mindestens
eine Bohrung 32 aufgenommen ist, die in eine Ringnut 33 zur Aufnahme der Spule 19
mündet. Bei der in Figur 3 dargestellten Ausführungsform sind zwei Bohrungen 32 im
Magnettopf 18 aufgenommen. Die Bohrungen 32 dienen zur Aufnahme des elektrischen Anschlusses
20, mit dem die Spule 19, durch welche das Magnetfeld erzeugt wird, versorgt wird
und zur Aufnahme des zweiten elektrischen Anschlusses 26, der zum Beispiel zur Stromversorgung
eines zweiten Ventils im Kraftstoffinjektor eingesetzt wird. Zentriert in dem vorzugsweise
mit kreisförmigem Querschnitt ausgebildeten Magnettopf 18 ist die Bohrung 22 aufgenommen.
In der Bohrung 22 ist die Spannhülse 23 angeordnet, welche mit einer Federkraft gegen
die Wandung der Bohrung 22 gepresst wird. Zum Aufbringen der Federkraft ist in der
Spannhülse 23 die spaltförmige Öffnung 24, die sich zwischen den Stirnseiten der Spannhülse
23 erstreckt, ausgebildet. Die Federkraft wird dadurch aufgebracht, dass die Spannhülse
23 zusammengepresst wird, wodurch sich die Breite der spaltförmigen Öffnung 24 verringert
und der Durchmesser der Spannhülse 23 verkleinert. Die so vorgespannte Spannhülse
23 wird in die Bohrung 22 eingeführt. In der Bohrung 22 wird die Vorspannung von der
Spannhülse 23 genommen, so dass diese in ihre ursprüngliche Form öffnet. Dieses Öffnen
wird durch die Wandung der Bohrung 22 unterbrochen, so dass die Spannhülse 23 mit
einer restlichen Federkraft gegen die Wandung der Bohrung 22 gepresst wird. Die restliche
Federkraft ist dabei so groß, dass eine Schüttelbeanspruchung und die Masse der Spannhülse
23 nicht zu einem Lösen der Spannhülse 23 führen. Auf diese Weise ist die Spannhülse
23 aufgrund der Federkraft in der Bohrung 22 des Magnettopfes 18 fixiert (Presssitz).
[0033] Figur 4 zeigt einen Magnettopf mit darin aufgenommener Spannhülse vor der abschließenden
Oberflächenbehandlung.
[0034] In dem Magnettopf 18 befindet sich die Ringnut 33 zur Aufnahme der Spule 19. Die
Ringnut 33 ist mit den Bohrungen 32 verbunden, so dass die Spule 9 in der Ringnut
33 über die Bohrung 32 mit Strom versorgt werden kann.
[0035] Figur 4 lässt sich entnehmen, dass die Spannhülse 23 unter Ausbildung eines Vorsprunges
35 aus dem Magnettopf 13 herausragt. Dies zeigt den Schritt bei der Montage, wenn
die Spannhülse 23 bereits in dem Magnettopf 18 eingesetzt ist, aber die Stirnfläche
34 des Magnettopfes 18 noch nicht plangeschliffen ist.
[0036] Figur 5 zeigt demgegenüber den Magnettopf 18 mit eingesetzter Spannhülse 23 und plangeschliffener
Stirnfläche 34 des Magnettopfes 18 und Stirnseite 36 der Spannhülse 23. Der Vorteil
des Montageverfahrens, bei dem zunächst die Spannhülse 23 in den Magnettopf 18 eingesetzt
wird und anschließend der Magnettopf 18 mit darin eingesetzter Spannhülse 23 auf eine
gemeinsame Höhe 37 gebracht wird, liegt darin, dass die Bauteile nicht gepaart werden
müssen. Das heißt, es muss nicht darauf geachtet werden, dass die Höhe 37 des Magnettopfes
8 und die Länge der Spannhülse 23 exakt übereinstimmen. Dies führt dazu, dass die
Spannhülse 23 während des Fertigungsprozesses nicht mehrfach in den Magnettopf 18
eingesetzt und zur Nachbearbeitung wieder aus diesem herausgenommen werden muss, da
die Bearbeitung gemeinsam erfolgt. Hierdurch ist eine kostengünstige Montage möglich.
Durch das gemeinsame Schleifen von Magnettopf 18 und Spannhülse 23 wird eine exakt
plane Fläche 34, 36 erzielt.
[0037] In den Figuren 6.1, 6.2 und 6.3 sind verschiedene Ausführungsformen der zwischen
den Stirnseiten verlaufenden spaltförmigen Öffnungen dargestellt. So zeigt Figur 6.1
eine sich in axiale Richtung zwischen den Stirnseiten erstreckende spaltförmige Öffnung
24 in der Spannhülse 23.
[0038] In Figur 6.2 ist eine spiralförmig um die Spannhülse 23 herumlaufende spaltförmige
Öffnung 24 dargestellt. Dabei ist der Teil der spaltförmigen Öffnung 24, der sich
auf der in die Zeichenebene hineinragenden Seite der Spannhülse 23 befmdet, mit gestrichelten
Linien dargstellt. Neben der hier dargstellten Austührungsvariante mit einmal um die
Spannhülse 23 umlaufender spaltförmiger Öffnung 24, kann die spaltförmige Öffnung
24 auch in der Form einer Spirale mehrfach um die Spannhülse 23 umlaufen.
[0039] Eine weitere Ausführungsform für die spaltförmige Öffnung 24 ist in Figur 6.3 dargstellt.
Hier verläuft die spaltförmige Öffnung 24 bogenförmig auf der Spannhülse 23.
[0040] Neben den in den Figuren 6.1, 6.2 und 6.3 dargestellten Formen, in denen sich die
spaltförmige Öffnung 24 zwischen den Stirnseiten der Spannhülse 23 erstrecken kann,
ist auch jeder weitere dem Fachmann bekannte Verlauf möglich. Bei der Ausbildung der
spaltförmigen Öffnung 24 ist lediglich darauf zu achten, dass sich diese zwischen
den Stirnseiten der Spannhülse 23 erstreckt.
[0041] Um zu vermeiden, dass die Ventilnadel 3 beim Anschlagen an die Spannhülse 23 verkantet,
beträgt die Breite der spaltförmigen Öffnung 24 in einer bevorzugten Ausführungsform
maximal 25 % des Umfanges der Spannhülse 23.
[0042] Eine weitere Möglichkeit, ein Verkanten der Ventilnadel 3 beim Anschlagen an die
Spannhülse 23 zu vermeiden, ist in Figur 7 dargestellt.
[0043] Hier ist gegen die Spannhülse 23 in der Bohrung 22 im Magnettopf 18 eine zweite Spannhülse
38 verspannt. Die Montage der zweiten Spannhülse 38 erfolgt analog der Montage der
Spannhülse 23. Um zu vermeiden, dass die Ventilnadel 3 beim Anschlagen verkantet und
um eine gleichmäßige Anschlagfläche zur Verfügung zu stellen, ist die spaltförmige
Öffnung 39 der zweiten Spannhülse 38 zur spaltförmigen Öffnung 24 der Spannhülse 23
versetzt. Hierdurch wird gewährleistet, dass die Stirnfläche 14 des Ventilnadelkopfes
11 über den gesamten Umfang an die Spannhülsen 23, 38 anschlägt.
[0044] Es ist auch möglich, dass mehr als zwei Spannhülsen 23, 38 verwendet werden. In einer
bevorzugten Ausführungsform sind die spaltförmigen Öffnungen 24, 39 der Spannhülsen
23, 38 bei Verwendung von mehr als zwei Spannhülsen so gegeneinander versetzt, dass
sich die spaltförmige Öffnung jeder Spannhülse an einer anderen Position, auf dem
Umfang befindet.
Bezugszeichenliste
[0045]
- 1
- Steuerventil
- 2
- Ventilkörper
- 3
- Ventilnadel
- 4
- Anschlagplatte
- 5
- erster Ventilraum
- 6
- Stirnfläche der Anschlagplatte 4
- 7
- Flachsitz
- 8
- zweiter Ventilraum
- 9
- Führungsstift
- 10
- Bohrung
- 11
- Ventilnadelkopf
- 12
- Führungszapfen
- 13
- Schließelement
- 14
- Stirnfläche des Ventilnadelkopfes 11
- 15
- oberes Gehäuseteil
- 16
- Stirnfläche des oberen Gehäuseteils 15
- 17
- Spannmutter
- 18
- Magnettopf
- 19
- Spule
- 20
- elektrischer Anschluss
- 21
- Anker
- 22
- Bohrung im Magnettopf 18
- 23
- Spannhülse
- 24
- spaltförmige Öffnung
- 25
- Einstellring
- 26
- zweiter elektrischer Anschluss
- 27
- Kontakt
- 28
- Anschlagdurchmesser
- 29
- Außendurchmesser der Spannhülse 23
- 30
- Hub
- 31
- Restluftspalt
- 32
- Bohrung
- 33
- Ringnut
- 34
- Stirnfläche des Magnettopfes 18
- 35
- Vorsprung
- 36
- Stirnseite der Spannhülse 23
- 37
- Höhe des Magnettopfes 18
- 38
- zweite Spannhülse
- 39
- spaltförmige Öffnung der zweiten Spannhülse 38
1. Kraftstoffinjektor für Verbrennungskraftmaschinen mit einem Steuerventil (1) mit einer
elektromagnetisch betätigbaren Ventilnadel (3), wobei eine Spule (19) in einem aus
magnetisierbaren Material gefertigten Magnettopf (18) aufgenommen ist, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Magnettopf (18) mindestens eine Spannhülse (23) mit einer zwischen den Stirnseiten
verlaufenden spaltförmigen Öffnung (24) aufgenommen ist.
2. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannhülse (23) durch Federkraft gegen die Wandung einer Bohrung (22) im Magnettopf
(18) verspannt ist.
3. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannhülse (23) aus einem nicht magnetisierbaren Material gefertigt ist.
4. Kraftstoffinjektor nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannhülse (23) durch das Anschlagen der Ventilnadel (3) beim Öffnen des Ventils
nicht verformt wird.
5. Kraftstoffinjektor nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannhülse (23) ein Schließelement (13) umschließt.
6. Kraftstoffinjektor nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite der spaltförmigen Öffnung (24) maximal 25 % des Hülsenumfanges der Spannhülse
(23) beträgt.
7. Kraftstoffinjektor nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge der Spannhülse (23) der Höhe (37) des Magnettopfes (18) entspricht, so
dass Stirnseiten (34, 36) von Spannhülse (23) und Magnettopf (18) eine glatte Fläche
bilden.
8. Kraftstoffinjektor nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Außendurchmesser (29) der Spannhülse (23) mindestens so groß ist wie der Anschlagdurchmesser
(28) der Stirnfläche (14) des Ventilnadelkopfes (11).
9. Kraftstoffinjektor nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Magnettopf (18) mindestens zwei Spannhülsen (23, 38) aufgenommen sind, deren
spaltförmigen Öffnungen (24, 39) an unterschiedlichen radialen Positionen angeordnet
sind.
10. Verfahren zur Herstellung eines Kraftstoffinjektors nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannhülse (23) zunächst in den Magnettopf (18) unter Federvorspannung eingepresst
wird und anschließend der Magnettopf (18) mitsamt der Spannhülse (23) auf eine Höhe
(37) geschliffen wird, um ebene Stirnflächen zu erhalten.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraft, mit der die Spannhülse in den Magnettopf eingepresst ist, so bemessen
ist, dass zum Lösen der Spannhülse eine Auspresskraft im Bereich von 100 bis 500 N
erforderlich ist.