[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Dosierofen zur Abgabe von abgemessenen Portionen
einer Schmelze, insbesondere flüssiges Metall, umfassend ein äußeres Gehäuse, das
ein Gehäuseinneres umschließt, eine feuerfeste Auskleidung des Gehäuseinneren, die
eine Wanne für die Materialschmelze bildet, eine Tür, die eine Türöffnung im Gehäuse
abdeckt, eine Öffnung zum Durchtritt eines Materialabgaberohres, das mit seinem unteren
Ende in die Schmelze eintaucht, und wenigstens eine Druckzuführungsöffnung, um Gasdruck
ins Gehäuseinnere einzuführen und jeweils eine verflüssigte Materialportion durch
das Abgaberohr auszugeben. Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zum Betrieb
eines Dosierofens.
[0002] Derartige bekannte Dosieröfen haben eine kastenförmige Gestalt und werden in Gießereien
aufgestellt, um aufeinanderfolgend Gießformen zu füllen. Die Dosierung der jeweils
abgegebenen Menge an Schmelze wird durch Höhe und Dauer eines ins Innere des Dosierofens
zugeführten Gasdruckstoßes bestimmt, der etwa 0,2 bis 0,5 bar beträgt. Der Druckstoß
führt zu einer Verformung des Gehäuses, die dadurch gering gehalten wird, dass die
äußeren Wände des Gehäuses durch angeschweißte Rippen und Flansche verstärkt werden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Aufwand bei einem Dosierofen zu verkleinern.
Ferner soll auch die Abdichtung des Dosierofens verbessert werden. Schließlich soll
eine niedrige Höhe der Einfüllöffnung des Dosierofens ermöglicht werden.
[0004] Die gestellte Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1, 7 und 17 gelöst.
[0005] Nach einem ersten Aspekt der Erfindung weist das Gehäuse gewölbte Seitenflächen auf,
die zu einem vorderen Ende des Gehäuses hin und zu einem hinteren Ende hin zulaufen.
Das Gehäuse des Dosierofens wird so durch gebogene Platten mit gekrümmten Rändern
gebildet, wodurch sich eine Schalenform ergibt, die auch ohne Verstärkungsrippen den
auftretenden Innendrücken standhält.
[0006] Zum leichteren Zusammenbau des Dosierofens wird eine Oberschale und eine Unterschale
aus den gebogenen Blechtafeln zusammengeschweißt und die beiden Schalen werden aufeinander
gesetzt und abgedichtet. Nach einer Weiterbildung der Erfindung sind die freien Ränder
der beiden Schalen zur Bildung jeweils eines Nut- und Feder-Eingriffs gefalzt. Dies
stellt eine ökonomische Verbindungsart dar, die leicht abgedichtet werden kann, indem
Dichtungsmaterial zwischen Nut und Feder eingefügt wird. Zweckmäßigerweise wird an
die Blechtafel, welcher den Federfalz aufweist, ein Flanschrand angeschweißt, der
zur Auflage des einen Endes von Klammern dient, deren andere Enden sich an der Oberseite
der Nutfalz abstützen. Die Klammern können durch Schrauben und dergleichen Zugmittel
in Richtung auf den angeschweißten Flanschrand gezogen werden, wodurch das zwischen
Nut und Feder eingelegte Dichtungsmaterial zusammengepreßt wird und eine sichere Abdichtung
des Inneren des Dosierofens erfolgt.
[0007] Nach einem zweiten Aspekt der Erfindung wird die Tür des Dosierofens einem Doppelnutzen
zugeführt, nämlich als Reinigungsöffnung beim Stillstand des Betriebs des Dosierofens
und als Befüllöffnung während des laufenden Betriebs. Die Form des Dosierofens führt
dazu, dass die Reinigungsöffnung schräg im Raum liegt, und dies begünstigt die Anbringung
der Befülleinrichtung an der Tür der Reinigungsöffnung. Um den erwähnten Doppelnutzen
zu ermöglichen, ist die Tür zusammen mit der Befülleinrichtung des Dosierofens wegschwenkbar
gestaltet, und zwar derart, dass ein Füllrohr der Befülleinrichtung, das während des
Betriebs weit nach unten in die Wanne des Dosierofens hinein reicht, ausreichend weit
von der Türöffnung weg bewegt wird, um nicht während der Reinigung des Inneren des
Dosierofens zu stören.
[0008] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Tür des Dosierofens
an einem Schwenkhebelpaar angelenkt, das motorisch betätigbar ist. Während der Öffnungs-
und Schließbewegung wird die Tür durch ein Schwenkhebelgestänge geführt, das es ermöglicht,
die Tür und ein Füllrohr der Befülleinrichtung ganz von der Türöffnung des Dosierofens
weg zu bewegen, so dass ein bequemer Zugang zu der Türöffnung des Dosierofens dargeboten
wird.
[0009] Die Tür als solche und/oder ein Deckel der Befülleinrichtung kann hermetisch geschlossen
werden. Hierzu ist ein Schließhaken schwenkbar an der Tür bzw. dem Deckel gelagert
und greift beim Schließen in einen gehäusefesten Gegenhalter ein. Um die Tür bzw.
den Deckel fest gegen den Rand der Türöffnung bzw. einer Trichteröffnung der Befülleinrichtung
zu pressen und abzudichten, ist ein Exzenter vorgesehen, der in der letzten Phase
des Schließvorganges den Schließhaken quer zur Schwenkbewegung anzieht.
[0010] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnung beschrieben. Dabei
zeigt:
- Fig. 1
- eine erste Ausführungsform des Dosierofens, seitlich von hinten gesehen,
- Fig. 2
- den Dosierofen seitlich von vorne gesehen,
- Fig. 3
- einen Schnitt durch Eingriffsfalze,
- Fig. 4
- eine Klammerverbindung.
- Fig. 5
- einen Türschließmechanismus,
- Fig. 6
- eine Seitenansicht von Teilen des Türschließmechanismus, teilweise geschnitten,
- Fig. 7
- eine zweite Ausführungsform des Dosierofens in der Betriebsstellung, von der Seite
gesehen,
- Fig. 8
- den Türmechanismus in der Reinigungsstellung des Dosierofens,
- Fig. 9
- den Dosierofen, von oben gesehen,
- Fig. 10
- den Dosierofen, von hinten gesehen,
- Fig. 11
- einen Fülltrichter, von oben gesehen,
- Fig. 12
- den Fülltrichter, teilweise geschnitten, in der Geschlossen-Stellung, und
- Fig. 13
- den Fülltrichter in der Offen-Stellung.
[0011] Fig. 1 und 2 zeigen den Dosierofen in perspektivischen Ansichten seitlich von hinten
und vorne. Das äußere Gehäuse umfasst eine Unterschale 1 und eine Oberschale 2. Am
vorderen Ende des Gehäuses ist eine Öffnung 3 zum Durchtritt eines nicht dargestellten
Materialabgaberohres vorgesehen, das ins Innere des Dosierofens hinein führt und mit
seinem unteren Ende in eine Wanne eintaucht, die durch eine feuerfeste Auskleidung
der Unterschale 1 gebildet wird. Am hinteren Ende des Dosierofens befindet sich ein
Türmechanismus 4, um eine für Reinigungszwecke vorgesehene Türöffnung 40 (Fig. 6)
abdichtend abzudecken oder freizugeben. Die Oberschale 2 weist beidseits je eine Reihe
von Öffnungen 5 auf, die hier durch Deckel verschlossen dargestellt sind. Die Öffnungen
5 in Fig. 2 dienen beispielsweise der Aufnahme von Heizelementen, während in Fig.
1 eine Öffnung zur Zufuhr von Druckluft oder -Gas ins Innere des Dosierofens dargestellt
ist. In der Oberschale 2 ist ferner eine Füllöffnung 6 vorgesehen, die zum Nachfüllen
von Flüssigmetall während des Betriebsablaufes dient und die hier mit einem Deckel
verschlossen dargestellt ist. Schließlich sind an der Unterschale und der Oberschale
noch Flanschösen 7 angeschweißt, um die Gehäuseteile bequem transportieren zu können.
[0012] Die Unterschale 1 umfasst im Wesentlichen fünf zusammengeschweißte Platten, nämlich
zwei Seitenplatten 11 und 12, eine Auslassöffnungsplatte 13, eine Türöffnungsplatte
14 und eine Bodenplatte 15. Die Oberschale 2 umfasst Seitenplatten 21, 22 sowie eine
Deckplatte 23. Wie aus den zeichnerischen Darstellungen ersichtlich, sind alle Platten
mehr oder weniger gekrümmt, bis auf die Türöffnungsplatte 14, die im übrigen auch
dickeres Material im Vergleich zu den anderen Platten aufweist, wie aus Fig. 5 ersichtlich.
Die Grundform des Gehäuses kann als doppelkeilförmig beschrieben werden, indem nämlich,
ausgehend vom mittleren Bereich des Dosierofens, die Flächen auf das vordere Ende
16 (Fig. 2) bzw. auf das hintere Ende bei der Türöffnungsplatte 14 hin zulaufen (Fig.
1). Der Zuschnitt der Platten 11, 12, 13 und 23 wird dadurch annähernd trapezförmig,
jedoch teilweise mit gebogenen Kanten. Die Platten 21, 22 haben Zwickelform. Nachdem
die Blechplatten gekrümmt worden sind, lassen sie sich leicht zusammenfügen und an
den Kanten zusammenschweißen.
[0013] Die Unter- und Oberschale weisen freie Kanten auf, die dazu bestimmt sind, abdichtend
ineinander zu greifen. Zu diesem Zweck sind die freien Kanten der Unterschale 1 als
Federfalz 17 (Fig. 3 und 4) ausgebildet, während die freien Kanten der Oberschale
2 als Nutfalz 27 gestaltet sind. An der Türöffnungsplatte 14 ist ein Blechstreifen
19 (Fig. 6) angeschweißt, an dem der Federfalz 17 angebracht ist.
[0014] Nahe jedes Federfalzes 17 ist ein Flanschrand 18 angeschweißt, der zur Aufnahme eines
Schraubbolzens 24 dient. Der Schraubbolzen 24 kann als Stehbolzen (Fig. 3) oder als
Durchsteckbolzen mit Kopf (Fig. 4) ausgebildet sein. In beiden Fällen wird eine zweischenklige
Klammer 25, die eine Bohrung 26 für den Schraubbolzen 24 aufweist, dazu benutzt, den
Federfalz 17 gegen den Nutfalz 27 unter Zwischenfügung einer Dichtung 29 aufeinander
zu pressen, indem die Mutter 28 des Schraubbolzens 24 angezogen wird. Fig. 3 zeigt
den Eingriff der Federfalz 17 in die Nutfalz 27 ohne zwischengefügte Dichtung 29 und
ohne die Teile 25 und 28. Wenn die Mutter 28 in Einwärtsrichtung des Bolzens verschraubt
wird, drückt der horizontale Schenkel der Klammer 25 auf die Oberseite der Nutfalz
27, so dass Aufklaffen der Nut-Feder-Verbindung vermieden wird, wenn das Gehäuseinnere
einen Druckluftstoß erfährt. Ohnehin wird die Dichtung 29 wegen des Gewichtes der
Oberschale 2 zusammengepresst.
[0015] In Fig. 4 sind Teile der feuerfesten Auskleidung 31, 32 des Dosierofens dargestellt.
Wie ersichtlich, ist die Dicke der Blechplatten gegenüber der Dicke der feuerfesten
Auskleidung klein.
[0016] Der Türmechanismus 4 wird anhand der Fig. 5 und 6 erklärt. Die Türöffnungsplatte
14 weist eine Türöffnung 40 auf, die von einer gewölbten Tür 41 abgedeckt wird. Oberhalb
der Tür erstreckt sich eine Betätigungswelle 42, die in Lagerböcken 43 gelagert ist,
welche an der Platte 14 angeschweißt sind. Mit der Welle 42 sind ein Schwenkhebelpaar
44 drehfest verbunden, an deren freien Enden jeweils ein Lager 45 sitzt, das eine
Schwenkachse 46 lagert, an denen die Tür 41 schwenkbar aufgehängt ist. Am unteren
Ende wenigstens eines Lagerbockes 43 ist ein Schwenkhebel 47 angelenkt, dessen unteres
Ende über ein Schwenklager 48 mit der Tür 41 verbunden ist, siehe Fig. 6. Die Hebel
44, 47 bilden ein Parallelogramm und damit eine Parallelführung für die Tür 41, deren
obere Stellung 41' in Fig. 6 angedeutet ist. In dieser oberen Stellung 41' der Tür
nehmen die Hebel 44 und 47 die Stellungen 44' und 47' ein. Wie ersichtlich, wird dabei
die Türöffnung 40 völlig freigegeben.
[0017] Das Anheben und Absenken der Tür 41 erfolgt über einen motorischen Antrieb 50. Dieser
enthält einen doppelwirkenden Pneumatikzylinder 51 und eine Kolbenstange 52, deren
Ende gelenkig mit einem Arm 53 der Welle 42 zu deren Betätigung verbunden ist. Durch
Herausfahren und Zurückziehen der Kolbenstange 52 wird der Hebelarm 53 hin- und hergeschwenkt
und damit auch das Schwenkhebelpaar 44, was zum An- und Abheben der Tür 41 führt.
[0018] Zum festen Verschließen der Tür 41 ist noch eine Handschließeinrichtung 55 vorgesehen.
Zu diesem Zweck sind zwei Lagerböcke 56 an den gewölbten Enden der Tür 41 angeschweißt,
die eine Schließwelle 57 lagern, an der ein Handgriff 58 angebracht ist. Die Welle
57 ist an ihren Enden als Exzenter 59 ausgebildet, auf denen jeweils ein Exzenterhebel
oder Schließhebel 60 sitzt, der mit einem Schließhaken 61 (Fig. 6) ausgebildet ist.
An der Platte 14 sind jeweils Gegenhalter 62 angebracht, die jeweils zwei angeschweißte
Böcke und einen parallel zur Platte 41 verlaufenden Bolzen aufweisen, hinter den der
Schließhaken 61 eingreift. Der Exzenter- oder Schließhebel 60 weist eine zur Welle
57 konzentrische Lagerbohrung 63 auf, in der ein mondsicheIförmiges Lager 64 sitzt,
das auf dem Exzenter 59 lagert. An den äußersten Enden der Welle 57 und an den Hebeln
60 sind Stifte 65, 66 (Fig. 5) angebracht, um die Stellung des Exzenter- oder Schließhebels
richtig einstellen zu können und um Anschläge für die Schwenkung der Welle 57 zu bilden.
[0019] Der Öffnungs- und Schließvorgang der Tür geht wie folgt vor sich: Durch Anheben des
Handgriffes 58 wird die Welle 57 so geschwenkt, dass der Exzenter 59 den Schließhebel
60 lockert und außer Eingriff mit dem Gegenhalterbolzen 62 bewegt. Wenn nunmehr der
Pneumatikzylinder 51 betätigt wird, führt dies zur Drehung der Welle 42 und damit
Schwenkung des Hebelpaares 44, wodurch die Tür 41 in die Stellung 41' (Fig. 6) angehoben
wird. Zum Schließen der Tür wird der motorische Antrieb 50 in der Gegenrichtung gesteuert,
wodurch das Hebelpaar 44 die Tür 41 in ihre Schließstellung absenkt. Durch Niederdrücken
des Handgriffs 58 wird der Schließhebel 60 zum Hintergreifen des Gegenhalters 62 gebracht,
wobei der Schließhebel 60 zunächst schwenkt und sich dann quer zu seiner Schwenkbewegung
bewegt, weil in der letzten Bewegungsphase der Exzenter 59 den Schließhebel 60 entlang
der Längsachse des Hebels 60 zieht, so das die Tür 41 in Folge der Reaktionskraft
gegen die Platte 14 bzw. gegen dort angebrachte Dichtungen 67 gezogen wird.
[0020] Es ist somit verständlich, dass mit einfachen Mitteln eine stabile Konstruktion und
gute Abdichtung des Dosierofens erzielt wird, was Voraussetzung für exaktes Arbeiten
bei der dosierten Abgabe der Materialschmelze ist.
[0021] Die Form des Dosierofens nach der zweiten Ausführungsform (Fig. 7 bis 13) entspricht
weitgehend der ersten Ausführungsform nach Fig. 1 und 2. Jedoch verläuft die Ebene
der Türöffnungsplatte 14 mit etwa 45° zur Horizontalen weniger steil als im ersten
Ausführungsbeispiel, und die Seitenplatten 11 und 12 sind demgemäß etwas verlängert.
Als weiterer Unterschied ist das Fehlen der Füllöffnung in der Oberschale 2 anzumerken.
Die Füllöffnung 6 ist nunmehr in der Tür 41 angebracht, wie noch erläutert wird. Auch
ist eine Befülleinrichtung 8 dargestellt, die in der ersten Ausführungsform nach Fig.
1 bis 6 fehlt. Ansonsten gilt die Beschreibung des Mantels des Dosierofens der ersten
Ausführungsform. In Fig. 7 ist noch das Innere des Dosierofens mit der feuerfesten
Auskleidung 31, 32 und der Wanne 30 angedeutet. Angedeutet ist auch ein Steigrohr
35, das über die Öffnung 3 in die Wanne 30 geführt ist und zur Abgabe des Materials
(flüssiges Metall) während des Betriebs dient, ferner ein Füllrohr 82 der Befülleinrichtung
8.
[0022] In der zweiten Ausführungsform der Erfindung ist die Befülleinrichtung 8 in dem Türmechanismus
4 integriert. Zu diesem Zweck bildet die Tür 41 einen quaderförmigen Körper (s. Fig.
10), durch den die Befüllöffnung 6 hindurch führt. Die Befülleinrichtung 8 weist einen
Fülltrichter 81 auf, dessen unteres Ende als Füllrohr 82 in die Wanne 30 eintaucht.
Wie am besten aus Fig. 7 ersichtlich, knicken die Achsen 81a, 82a des Fülltrichters
81 und des Füllrohres 82 gegeneinander ab (auch mehrere Achsknickstellen sind möglich),
d. h. sie bilden einen stumpfen Winkel von etwa 135° zueinander. Dieser Winkel kann
größer oder kleiner sein, je nachdem, wie die Platte 14 im Raum angeordnet ist. Die
Achse 81a des Trichters 81 sollte vertikal verlaufen und die Achse 82a des Füllrohres
82 in etwa senkrecht auf die Ebene der Türöffnung 40 angeordnet sein. Zur Befestigung
des Trichters 81 an der Tür 41 ist ein Flansch 83 (Fig. 10 und 12) vorgesehen, so
dass der Trichter 81 und das Füllrohr 82 sich zusammen mit der Tür 81 bewegen.
[0023] In Fig. 8 ist das Prinzip des Türmechanismus 4 dargestellt.
[0024] Der Antrieb der Tür 41 zwischen der Schließstellung 41' und der Geschlossen-Stellung
41 erfolgt ähnlich wie zu Fig. 5 und 6 besprochen, jedoch wird das Türblatt nicht
parallel zu sich selbst verschwenkt, sondern gleichzeitig gedreht. Durch diese Schwenkbewegung
gelingt es, das Füllrohr 82 aus der Einfüllstellung 82' in die dargestellte Position
82 durch die Türöffnung 40 hindurch zu bewegen, ohne an den Rand der Türöffnung anzustoßen.
Die passende Bewegungsbahn wird dadurch erzeugt, dass das erste Schwenkhebelpaar 44
mit einer Länge L1 kürzer als das zweite Schwenkhebelpaar 47 mit einer Länge L2 gewählt
wird, und dass der Abstand a der ersten, türseitigen Enden der Schwenkhebelpaare größer
ist als der Abstand b der zweiten, gehäuseseitigen Schwenkhebelenden. Diese zweiten
Enden der Schwenkhebel 44, 47 sind in gehäusefesten Lagerböcken 43 gelagert (s. Fig.
10). Die Schwenkhebel 44 sind über eine Welle 42 drehfest miteinander verbunden und
können so gemeinsam angetrieben werden, wenn die Tür 41 geöffnet oder geschlossen
werden soll.
[0025] Der Antrieb der Welle 42 kann in ähnlicher Weise motorisch erfolgen, wie mit Fig.
5 beschrieben. Der (nicht dargestellte) motorische Antrieb, beispielsweise ein doppelwirkender
Pneumatikzylinder 51 mit Kolbenstange 52, kann über einen Arm an der Welle 42 angreifen,
es ist aber auch möglich, an einem der Schwenkhebel einen Ansatz anzubringen, an welchem
der motorische Antrieb angreift.
[0026] Wie mit Fig. 5 und 6 beschrieben, kann die Tür 41 mit einem Schließhebel 60 verriegelt
werden, der mit einem gehäusefesten Gegenhalter 62 zusammen arbeitet. Aus Gründen
der Klarheit der Zeichnung sind diese Einzelheiten der Vorrichtung in den Fig. 7 bis
10 nicht dargestellt worden.
[0027] Weitere Einzelheiten der Befülleinrichtung 8 werden anhand der Fig. 11 bis 13 beschrieben.
An dem Fülltrichter 81 ist ein Deckel 84 schwenkbar befestigt, um Zugang ins Innere
80 des Trichters 81 zu gewähren bzw. das Innere druckdicht abzuschließen. Im Inneren
80 des Trichters 81 sitzt eine Filterscheibe 85 aus Keramik, um Verunreinigungen des
flüssigen Metalls abzufiltern. Die Filterscheibe 85 kann in der Stellung der Fig.
8 des Trichters 81 bei geöffnetem Deckel 84 leicht entfernt und ausgetauscht werden.
Der Deckel 84 weist zwei Lagerböcke 86 zur Lagerung einer Welle 96 auf, und der Trichter
umfasst auf seiner Außenseite Gegenhalterstifte 87 sowie Trägerarme 88.
[0028] Öffnen und Schließen des Deckels 84 erfolgt über einen Deckelschließmechanismus 90.
Dieser enthält einen doppelwirkenden Pneumatikzylinder 91 und eine Kolbenstange 92,
an deren Ende einerseits ein Deckelschwenkhebel 93 und andererseits eine Schließbetätigungsstange
94 angelenkt sind. Die Schließbetätigungsstange 94 ist über einen kurzen Betätigungshebel
95 mit der Welle 96 verbunden, die in den Lagerböcken 86 des Deckels 84 drehbar gelagert
ist und an ihren Enden mit Exzenter 97 versehen ist, auf denen jeweils mit Haken versehene
Schließhebel 98 sitzen, die mit den Gegenhaltern 87 am äußeren Rand des Fülltrichters
84 zusammen arbeiten. Wie am Besten aus Fig. 11 ersichtlich, sind die Teile 86, 87,
88, 93, 94, 95, 97 und 98 aus Symmetriegründen doppelt vorhanden.
[0029] Zum Betrieb des Dosierofens wird die Tür 41 geschlossen gehalten, während der Fülltrichter
81 geöffnet wird, um flüssiges Metall in den Trichter einzugeben. Bemerkenswert ist,
dass die Trichterfüllöffnung 80 des Dosierofens dabei eine niedrige Höhe gegenüber
dem Flurboden einnehmen kann, bedingt durch die Bauweise des Dosierofens nach den
Fig. 7 bis 10. Das flüssige Metall durchströmt die Filterscheibe 85 und gelangt über
das Füllrohr 82 in die Wanne 30. Anschließend wird der Fülltrichter 81 hermetisch
geschlossen, und es wird ein Druckstoß von etwa 0,2 bis 0,5 bar dem Inneren des Dosierofens
zugeführt, was dazu führt, dass flüssiges Metall aus der Wanne in dem Steigrohr 35
hoch steigt und in dosierter Portion an eine Gießform abgegeben wird.
[0030] Wenn der Pegel des eingefüllten flüssigen Metalls unterhalb einer vorgegebenen Höhe
absinkt, wird der Vorgang des Befüllens des Dosierofens wiederholt.
[0031] Nach Betriebsstillstand wird das Innere des Dosierofens von Schlackeresten und anhaftendem
Metall gereinigt, und hierzu wird die Tür 41 weggeschwenkt, wie in Fig. 8 dargestellt.
Somit kann die Türöffnung 40 sowohl zum Befüllen des Dosierofens während des laufenden
Betriebs als auch zum Reinigen des Inneren des Dosierofens nach Betriebsstillstand
benutzt werden. Durch Fortfall einer gesonderten Füllöffnung im oberen Bereich des
Dosierofens und Doppelnutzung der Türöffnung wird der Aufwand beim Dosierofen zweifelsohne
verkleinert.
1. Dosierofen zur Abgabe von abgemessenen Portionen einer Materialschmelze, insbesondere
flüssiges Metall, umfassend
ein äußeres Gehäuse (1, 2), das ein Gehäuseinneres umschließt;
eine feuerfeste Auskleidung (31, 32) des Gehäuseinneren, die eine Wanne für die
Materialschmelze bildet;
eine Tür (41), die eine Türöffnung (40) des Gehäuses abdeckt;
eine Öffnung (3) zum Durchtritt eines Materialabgaberohres, das mit seinem unteren
Ende in die Wanne eintaucht;
wenigstens eine Druckzuführungsöffnung (5), um Gasdruck ins Gehäuseinnere einzuführen
und jeweils eine verflüssigte Materialportion durch das Abgaberohr abzugeben;
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gehäuse (1, 2) gewölbte Seitenflächen (11, 12, 13, 15, 21, 22, 23) aufweist,
die zu einem vorderen Ende (16) hin und zu einem hinteren Ende (14) hin zulaufen.
2. Dosierofen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse eine Oberschale (2) und eine Unterschale (1) umfasst, deren gewölbte
Seitenflächen aus gebogenen Blechtafeln zusammengeschweißt sind, deren freie Ränder
zur Bildung jeweils eines Nut- und Feder-Eingriffs (17, 27) gefalzt sind.
3. Dosierofen nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Nutfalz (27) und Federfalz (17) Dichtungsmaterial (29) eingelegt ist.
4. Dosierofen nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die jeweiligen Blechtafeln mit daran angebrachter Federfalz (17) einen angeschweißten
Flanschrand (18) aufweisen, der zum Angriff von Klammern (25) dient, die sich an der
Außenseite der Nutfalz (27) abstützen.
5. Dosierofen nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Tür (41) an einem Schwenkhebelpaar (44) angelenkt ist, das von einem Motorantrieb
(50) betätigbar ist, dass Führungsmittel (47) zur Führung der Tür (41) während der
Öffnungs- und Schließbewegung vorgesehen sind und dass wenigstens ein Exzenter-Schließhebel
(60) an der Tür (41) schwenkbar gelagert ist, um in einen gehäusefesten Gegenhalter
(62) beim Schließvorgang einzugreifen.
6. Dosierofen nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Schließwelle (57) einen Exzenter (59) umfasst, um den Exzenter-Schließhebel
(60) zu lagern, und dass der Exzenter (59) in der letzten Phase des Schließvorganges
den Exzenter-Schließhebel (60) quer zur Eingriffsschwenkbewegung anzieht, um die Tür
(41) gegen den Rand der Türöffnung (40) zu pressen.
7. Dosierofen zur Abgabe von abgemessenen Portionen einer Materialschmelze, insbesondere
flüssiges Metall, umfassend
ein äußeres Gehäuse (1, 2), das ein Gehäuseinneres umschließt;
eine feuerfeste Auskleidung (31, 32) des Gehäuseinneren, die eine Wanne (30) für die
Materialschmelze bildet;
eine Tür (41), die eine Türöffnung (40) des Gehäuses abdeckt;
eine Öffnung (3) zum Durchtritt eines Materialabgaberohres (35), das mit seinem unteren
Ende in die Wanne (30) eintaucht;
wenigstens eine Druckzuführungsöffnung (5), um Gasdruck ins Gehäuseinnere einzuführen
und jeweils eine verflüssigte Materialportion durch das Abgaberohr (35) abzugeben,
insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 4;
dadurch gekennzeichnet,
dass die Tür (41) eine Befüllöffnung (6) aufweist, in der eine Befülleinrichtung (8) angeordnet
ist, die ein Füllrohr (82) zum Befüllen der Wanne (30) enthält, und dass die Tür (41)
beim Öffnungs- und Schließvorgang in einem Schwenkbogen geführt ist, wobei das Füllrohr
(82) der Befülleinrichtung (8) die Türöffnung (40) passiert, so dass bei voll geöffneter
Tür (41) die Türöffnung (40) zu Reinigungszwecken des Gehäuseinneren frei ist.
8. Dosierofen nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Türöffnung (40) in einer gegenüber der Horizontalen schrägen Ebene am hinteren
Ende des Gehäuses (1, 2) angeordnet ist.
9. Dosierofen nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Tür (41) an einem ersten Schwenkhebelpaar (44) erster Länge (L1) und an einem
zweiten Schwenkhebelpaar (47) zweiter Länge (L2) angelenkt ist, die selbst an gehäusefesten
Lagerböcken (43) schwenkbar gelagert sind, und dass die zweite Länge (L2) größer als
die erste Länge (L1) ist..
10. Dosierofen nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (a) der Anlenkstellen des ersten und zweiten Schwenkhebelpaares (44,
47) voneinander größer ist als der Abstand (b) der Lagerstellen an den Lagerböcken
(43).
11. Dosierofen nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines (44) der Schwenkhebelpaare über eine Welle (42) miteinander verbunden
und motorisch (50) antreibbar ist.
12. Dosierofen nach einem der Ansprüche 7 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Schließwelle (57) mit Exzenter (59) zur Lagerung eines Exzenter-Schließhebels
(60) vorgesehen ist, der an der Tür (41) schwenkbar gelagert ist und mit einem gehäusefesten
Gegenhalter (62) beim Schließvorgang der Tür zusammen arbeiten kann, und dass in der
letzten Phase des Schließvorgangs der Exzenter (59) den Exzenter-Schließhebel (60)
quer zur Eingriffsschwenkbewegung anzieht, um die Tür (41) gegen den Rand der Türöffnung
(40) zu pressen.
13. Dosierofen nach einem der Ansprüche 7 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die Befülleinrichtung (8) einen Fülltrichter (81) aufweist, der mittels Deckel (84)
verschließbar ist und dessen unteres Ende durch das Füllrohr (82) gebildet wird.
14. Dosierofen nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass der Fülltrichter (81) einen Befestigungsflansch (83) aufweist, mit dem er an der
Befüllöffnung (6) der Tür (41) befestigt ist, wobei die Trichterachse (81a) gegenüber
der Ebene der Türöffnung (40) geneigt ist.
15. Dosierofen nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Deckelschließmechanismus (90) vorgesehen ist, der einen Antrieb (91, 92) und
Zwischenhebel (93-95) mit einem Deckel-Schwenkhebel (93) und einer Schließbetätigungsstange
(94) umfasst, die eine Welle (96) mit Exzenter (97) antreiben, auf denen jeweils ein
Exzenter-Schließhebel (98) sitzt.
16. Dosierofen nach einem der Ansprüche 7-15,
dadurch gekennzeichnet, dass die Befülleinrichtung (8) einen Filter (85) für das flüssige Metall aufweist, der
austauschbar in dem Fülltrichter (81) sitzt.
17. Verfahren zum Betrieb eines Dosierofens nach einem der Ansprüche 7 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, dass die Türöffnung (40) sowohl zum Befüllen des Dosierofens während des laufenden Betriebs
als auch zum Reinigen des Inneren des Dosierofens nach Betriebsstillstand benutzt
wird.