[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Erfassung einer Schwingbewegung
der Drehachse eines schwingfähig aufgehängten Innenaggregates einer Waschmaschine
mit einer elektromotorisch angetriebenen Wäschetrommel.
[0002] Das Innenaggregat einer Wasch- oder Schleudermaschine umfasst einen Laugenbehälter
mit darin drehbar gelagerter Wäschetrommel und eine Antriebseinheit in Form eines
Elektromotors, der die Wäschetrommel häufig über ein Reduktionsgetriebe oder eine
Transmission antreibt. Das Innenaggregat ist schwingfähig in einem Maschinen- oder
Automatengehäuse aufgehängt und stellt ein gedämpft schwingungsfähiges Gesamtsystem
dar, das in bestimmen Bereichen der der Motordrehzahl gegenüber untersetzten Drehzahl
der Wäschetrommel unwuchtabhängigen Resonanzerscheinungen unterliegt. Ursache hierfür
sind Schwingbewegungen infolge momentaner Unwuchten in der Beladung der Wäschetrommel.
[0003] Solchen Schwingbewegungen infolge von Unwuchten kann im Programmablauf einer Wasch-
bzw. Schleudermaschine durch eine gezielte Wäscheverteilphase begegnet werden,. Hierzu
wird das Steuerprogramm für den Trommelantrieb erst dann auf eine erhöhte Drehzahl
zum Entfeuchten und Trockenschleudern der Wäsche in der Wäschetrommel weitergeschaltet,
wenn im Zuge einer solchen Wäscheverteilphase die Unwuchten ausgeglichen oder zumindest
auf ein für die Einleitung erhöhter Drehzahlen geeignetes Maß reduziert worden sind.
[0004] Zur Erfassung einer solchen Unwucht in der Wäschetrommel ist es aus der DE 37 41
791 C3 sowie aus der EP 0 349 789 B1 bekannt, einen so genannten Tachogenerator als
Drehgeber einzusetzen. Dieser ist mit der Motorwelle verbunden und erzeugt eine der
jeweiligen Drehzahl der Wäschetrommel entsprechende Signalspannung, deren Frequenz
der Drehzahl proportional ist. Das von dem Tachogenerator gelieferte Signal stellt
somit quasi die Ist-Drehzahl der Wäschetrommel dar, die je nach Unwucht der Wäsche
in der Wäschetrommel schwankt. Ein derartiger Tachogenerator als Drehgeber erfasst
somit diejenigen Komponenten einer Schwingbewegung eines schwingfähig aufgehängten
Innenaggregates einer Waschmaschine, die zu einer entsprechenden Winkelbeschleunigung
oder Drehmomentschwankung um diese Drehachse führen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine besonders geeignete Vorrichtung zur
Erfassung einer Schwingbewegung eines schwingfähig aufgehängten Innenaggregates einer
Waschmaschine mit einer elektromotorisch angetriebenen Wäschetrommel anzugeben.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruches 1. Dazu
sind einerseits ein Sensorteil und andererseits ein mit der Drehachse verbundener,
nachfolgend auch als Aktuatorteil bezeichneter Messwertgeber vorgesehen. Der Messwertgeber
und das Sensorteil stellen eine Messgröße zur Verfügung, die periodisch mit der Drehzahl
der Drehachse sowie periodisch mit der Schwingbewegung in mindestens eine Richtung
(x, y, z), d. h. in axialer Richtung (x) und/oder in radialer Richtung (y, z) variiert.
Das Aktuatorteil bzw. das Sensorteil ist dabei zweckmäßigerweise axial oder radial
beweglich, beispielsweise verschiebbar gelagert.
[0007] Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, dass eine besonders zuverlässige
Erfassung einer Schwingbewegung der Drehachse und damit des Gesamtsystems oder Innenaggregates
einer Waschmaschine erreicht werden kann, wenn zusätzlich zu einer sich in der direkt
erfassbaren Drehzahländerung widerspiegelnden Schwingbewegung um die Drehachse auch
eine Schwingbewegung um mindestens eine weitere Achse erfasst wird, die nicht mit
der durch die Lagerwelle des Motors oder der Wäschetrommel definierte Drehachse zusammenfällt.
So dreht sich erkanntermaßen die Wäschetrommel bei unwuchtiger Wäscheladung nicht
nur um diese durch deren Lagerachse definierte Drehachse, sondern folgt auch in Abhängigkeit
von der Lage und der Größe der unwuchtigen Beladung Schwingbewegungen in den oder
um die zur Drehachse orthogonalen Achsen, die bezogen auf ein kartesisches Koordinatensystem
mit auf der x-Achse liegender Drehachse die y- und z-Achse darstellen.
[0008] Hierbei werden die als besonders kritisch anzusehenden Schwingbewegungen um Achsen
senkrecht zur Lager- oder Drehachse der Trommel und auch Nick-und Gierbewegungen des
Laugenbehälters oder Bottichs erfasst und damit erkannt. So können die Gierbewegungen
bei erhöhter Amplitude zum Anschlagen des Bottichs und damit des Innenaggregates der
Waschmaschine an deren Seitenwand führen, während Nickbewegungen zum Anschlagen an
der Frontseite der Waschmaschine führen können. Wird demnach zumindest eine dieser
Schwingbewegungen um die orthogonal zur Drehachse und damit zur x-Achse verlaufenden
y- oder z-Achse separat oder zusätzlich erfasst, können Unwuchten vergleichsweise
präzise ermittelt und Drehzahländerungen für einen sicheren und effektiven Waschmaschinenbetrieb
vergleichsweise exakt gesteuert werden.
[0009] In einer Variante der Vorrichtung zur Erfassung einer Schwingbewegung der Drehachse
einer Wäschetrommel sind der Sensorteil und der Messwertgeber Teil eines Beschleunigungssensors,
dessen Messwertgeber zweckmäßigerweise mit dem Rotor des Elektromotors oder mit der
Trommellagerachse verbunden ist. Dadurch kann der Beschleunigungssensor die Funktionalität
eines Drehzahlsensors oder -gebers implizieren. Andernfalls sind Versorgungs-und/oder
Signalleitungen des Beschleunigungssensors zumindest teilweise gemeinsame Leitungen
eines vorhandenen Drehgebers. Dadurch wird zumindest der Verkabelungsaufwand erheblich
verringert.
[0010] In vorteilhafter Ausgestaltung sind zweckmäßigerweise der Messwertgeber des Beschleunigungssensors
in axialer Richtung oder das Sensorteil in axialer bzw. in radialer Richtung sensibel
und derart ausgeführt, dass diese das der Drehzahl proportionale oder diese repräsentierende
Drehgebersignal in Form einer Modulation der Pulsweite, der Frequenz oder der Amplitude
beeinflussen. Hierzu ist der Messwertgeber bzw. das Sensorteil in Bezug auf die Motor-
oder Trommellagerachse und somit in Bezug auf die Drehachse axial oder radial verschiebbar.
[0011] Auch können eine Überlagerung einer axialen und einer radialen Verschiebbarkeit sowie
eine Vorrichtung mit zwei Messwertgebern oder Sensorteilen und diesen jeweils zugeordneten
Sensorteilen bzw. Messwertgebern mit bezogen auf die Drehachse axialer bzw. radialer
Verschiebbarkeit vorgesehen sein.
[0012] In einer zweckmäßigen Ausführungsform ist der Beschleunigungssensor mit einem axial
verschiebbar gelagerten und zweckmäßigerweise in dessen Verschiebbarkeit durch zwei
Anschläge begrenzten Messwertgeber sowie einem Sensorteil in Form einer ortsfesten
Gabellichtschranke realisiert. Anstelle dieser optischen Ausführungsform können auch
Änderungen anderer physikalischer Größen erfasst werden, die periodisch mit der Wäschetrommel
schwingen. So kann beispielsweise eine reflektive, fotoelektrische, elektromagnetische
oder piezoelektrische Ausführungsform des Beschleunigungssensors vorgesehen sein.
[0013] Gemeinsames Grundprinzip dabei ist, dass sich vorteilhafterweise das Verhältnis einer
vom Messwertgeber vorgegebenen, zweckmäßigerweise zahn- oder lochartigen Teilung infolge
einer Schwingbewegung verändert. Aufgrund einer infolge einer Schwingbewegung resultierenden
Axial- bzw. Radialverschiebung des Messwertgebers oder eines Teils desselben gegenüber
dem ortsfesten Sensorteil ergibt sich somit beispielsweise bei einer Ausführungsform
mit zwei Anschlägen an diesen jeweils ein anderes Teilungs- oder Teilerverhältnis.
Diese Änderungen des Teilerverhältnisses variieren periodisch mit der Schwingbewegung
des Laugenbottichs. Dies wiederum spiegelt sich bei einem insbesondere digital geregelten
oder gesteuerten Waschmaschinenantrieb in einer Veränderung des Takt-Pausen-Verhältnisses
und damit der Taktrate des bei einer Erfassung der Drehzahl erzeugten Drehzahl- oder
Drehgebersignals wieder.
[0014] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher
erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1
- schematisch eine Waschmaschine mit schwingfähig aufgehängtem Innenaggregat mit einem
eine Wäschetrommel antreibenden Elektromotor und daran angeordneter Vorrichtung zur
Erfassung von Schwingbewegungen,
- Fig. 2
- die Erfassungsvorrichtung in einer Schnittdarstellung mit einem Messwertgeber und
einem ortsfesten Sensorteil,
- Fig. 3a und 3b
- einen Ausschnitt III aus Fig. 2 in größerem Maßstab mit einem gezahnten bzw. gelochten
Aktuatorkranz,
- Fig. 4
- den Messwertgeber der Erfassungsvorrichtung in einem Schnitt entlang der Linie IV-IV
in Fig. 2,
- Fig. 5
- eine Stirnansicht eines Messwertgebers gemäß Fig. 2 mit zwei zueinander orthogonalen
Sensorteilen,
- Fig. 6
- in einer Darstellung gemäß den Fig. 3a und 3b eine Detailansicht des Messwertgebers
gemäß Fig. 5, und
- Fig. 7 und 8
- in einer Darstellung gemäß den Fig. 5 bzw. 6 eine alternative Ausführung mit radial
beweglichem Sensorteil.
[0015] Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0016] Fig. 1 zeigt schematisch in einer Stirnansicht gegen die einer Beladungsöffnung gegenüberliegende
Rückseite eines Maschinengehäuses 1 ein nachfolgend auch als Gesamtsystem bezeichnetes
Innenaggregat 2 einer Waschmaschine oder einer Wäscheschleuder, das im Maschinengehäuse
1 über Federn 3 und Reibungsdämpfer 4 schwingfähig aufgehängt ist. Das Innenaggregat
2 umfasst einen somit schwingfähig und elastisch gedämpft aufgehängten Laugenbottich
5 und eine insbesondere in dessen Rückwand drehbar gelagerte Wasch- oder Wäschetrommel
6 sowie einen diese antreibenden Elektromotor 7. Dessen nachfolgend als Drehachse
bezeichnete Lager- oder Motorachse 8 verläuft zumindest annähernd parallel zur Trommel-
oder Lagerachse und damit zur Drehachse 9 der Wäschetrommel 6, wobei die Drehachsen
8, 9 in Bezug auf das dargestellte kartesische Koordinatensystem in x-Richtung verlaufen.
[0017] Eine nachfolgend als Beschleunigungssensor 10 bezeichnete Vorrichtung zur Erfassung
von Schwingbewegungen, in die zweckmäßigerweise auch die Funktionalität eines Drehzahlsensors
integriert oder impliziert ist, ist im Ausführungsbeispiel an der Dreh- oder Lagerachse
8 des Elektromotors 7 vorgesehen. Alternativ kann der Beschleunigungssensor 10 auch
analog im Bereich der Drehachse 9 der Wäschetrommel 6 angeordnet sein. Dabei kann
der beispielsweise elektronische Beschleunigungssensor 10 unabhängig von der Neigung
der Wäschetrommel 6, die z. B. um bis zu 15° gegenüber der Waagerechten geneigt sein
kann, in einem definierten, beliebigen Winkel zur Aufstellfläche der Waschmaschine
montiert sein.
[0018] Ein vom Beschleunigungssensor 10 geliefertes, zweckmäßigerweise auch die Motor- oder
Trommeldrehzahl η repräsentierendes Drehgeber- oder Sensorsignal S
I kann einer Auswerte- oder Regeleinrichtung 11 zugeführt werden. Dieser wiederum können
weitere Mess- und/oder Steuergrößen, insbesondere ein Drehzahl-Sollwert S
S, zugeführt werden. Die Einrichtung 11 kann ihrerseits eine Steuergröße oder ein Steuersignal
S
D an den Elektromotor 7 zur Drehzahleinstellung oder -steuerung abgeben. Bei nicht
rotierender Wäschetrommel 6 kann mittels des Sensorsignals S
I bzw. dessen Änderung auch der Grad der Trommelbeladung detektiert werden, da sich
dieses Sensor- oder Ruhesignal des Beschleunigungssensors 10 mit der Befüllung der
Wäschetrommel 6 ändert.
[0019] Gemäß den Fig. 2 bis 4 umfasst der Beschleunigungssensor 10 einen nachfolgend auch
als Aktuator bezeichneten Messwertgeber 12 und ein Sensorteil 13. Das Sensorteil 13
ist bezogen auf den Messwertgeber 12 ortsfest. Es kann dabei auf einem starren Teil
des Elektromotors 7 montiert sein. Das Sensorteil 13 kann auch in tangentialer Richtung
(y, z) - hier in z-Richtung - beweglich sein. Dies ist insbesondere bei einem Motorkonzept
ohne separaten Tacho und sensorlosem Motor 7 zweckmäßig, bei dem die aktuelle Drehzahlinformation
aus dem Motorstrom gewonnen und ggf. der Sensor für eine Auslenkung in einer weiteren
Achse benutzt wird.
[0020] Das vorliegend als Gabellichtschranke ausgeführte Sensorteil 13 übergreift mit dessen
Gabelschenkeln einen Aktuatorkranz 14 eines ersten Aktuatorteils 15 des Messwertgebers
12. Dieses erste Aktuatorteil 15 umgibt koaxial ein mit der Antriebs- oder Lagerachse
8 des Elektromotors 7 und damit mit der Drehachse drehstarr verbundenes zweites Aktuatorteil
16 und ist gegenüber diesem parallel zur Drehachse 8, 9 verschiebbar.
[0021] Damit sich das bewegliche (erste) Aktuatorteil 15 mit möglichst geringer Reibung
auf dem drehstarren (zweiten) Aktuatorteil 16 entlang der Drehachse 8, 9 in x-Richtung
bewegen kann, sind die beiden zu verbindenden Aktuatorteile 15, 16 mit in Nuten 17
bzw. 18 laufenden Kugeln 19 gelagert. Dabei ist die Länge der in das bewegliche Aktuatorteil
15 eingebrachten Nut 17 zweckmäßigerweise größer als die Länge der in das drehstarre
Aktuatorteil 16 eingebrachten Nut 18.
[0022] Insbesondere ist die Länge der in das bewegliche Aktuatorteil 15 eingebrachten Nut
17 größer oder gleich der Summe zweier stirnseitiger Beabstandungsspalte 20, 21 zwischen
den beiden Aktuatorteilen 15 und 16. Vorzugsweise sind mindestens zwei mit Kugeln
19 gefüllte Nuten 17, 18 insbesondere symmetrisch um den Mittelpunkt der Drehachse
8, 9 angeordnet. Die Kugeln 19 vergrößern indirekt auch die träge Masse des beweglichen
Aktuatorteils 15, zumal diese dessen Bewegungsrichtung (x-Richtung) bei einer Beschleunigung
annehmen und das bewegliche Aktuatorteil 15 quasi anschieben, wenn die Nut 17 des
beweglichen Aktuatorteils 15 kleiner ist als die korrespondierende Nut 18 des starren
Aktuatorteils 16.
[0023] Der sich in Axialrichtung (x-Richtung) erstreckende Aktuatorkranz 14 ist an das bewegliche
Aktuatorteil 15 stirnseitig angeformt. Dieser Aktuatorkranz 14 kann gemäß Fig. 3a
mit sägezahnartig geformten Zähnen als Zahnprofil 22 ausgebildet sein, das sich vom
Kranzboden zum Zahnfreiende hin verjüngen kann. Alternativ kann der Aktuatorkranz
14 gemäß Fig. 3b auch mit Lochausschnitten als Lochprofil 23 ausgeführt sein. Wesentlich
bei der Ausgestaltung des Aktuatorkranzes 14 ist, dass jeweils eine Profilseite 22a,
23a als Veränderliche ausgeformt ist, während die jeweils andere Profilseite 22b bzw.
23b parallel zur Drehachse 8, 9 verläuft, so dass insgesamt beispielsweise ein Sägezahnprofil
geschaffen ist. Durch diese Ausformung des Aktuatorkranzes 14 wird unabhängig von
der Lage des beweglichen Aktuatorteils 15 ein Signalübergang des Beschleunigungssensors
10 in seiner zeitlichen Abfolge fixiert.
[0024] Über den Aktuatorkranz 14 ragt die Gabellichtschranke als Sensorteil 13, deren Öffnungsweite
breiter ist als die Dicke des Aktuatorkranzes 14 und dessen Öffnungstiefe größer ist
als die Summe der beiden Beabstandungen oder Beabstandungsspalte 20 und 21. Die Gabellichtschranke
13 ist dabei derart angeordnet, dass deren aktive Komponenten in der Mittenlage des
beweglichen Aktuatorteils 15 den Aktuatorkranz 14 ebenfalls mittig ausleuchten. Die
veranschaulichten Teile des Beschleunigungssensors 10 können in nicht näher dargestellter
Art und Weise von einem Gehäuse zumindest teilweise umschlossen sein, um den Aktuator
oder Messwertgeber 12 und das Sensorteil 13 vor Verschmutzung zu schützen.
[0025] Beim Waschmaschinenbetrieb dreht sich bei laufendem Elektromotor 7 sowohl das dreh-
oder rotationsstarre Aktuatorteil 16 als auch über die als Mitnehmer fungierenden
Kugeln 19 das rotationsbewegliche Aktuatorteil 15. Der Strahlengang der Gabellichtschranke
13 wird hierbei periodisch durch das Zahnprofil 22 (Fig. 3a) bzw. die zwischen den
Lochausschnitten 24 liegenden Kranzstege 25 (Fig. 3b) des Lochprofils 23 unterbrochen.
Die Drehzahl η
ist des Motors 7 ergibt sich aus den an der Gabellichtschranke 13 pro Zeiteinheit erfassten
Hell- und Dunkelwechseln dividiert durch die Anzahl der diese Hell- und Dunkelwechsel
verursachenden Kranzzähne 26 bzw. Lochausschnitte 24 am Kranzumfang des Aktuatorkranzes
14.
[0026] Erfährt nun der Motor 7, der seinerseits fest mit dem Laugenbehälter 5 verbunden
ist, eine Beschleunigung in axialer Richtung (x-Richtung) aufgrund einer ungleichmäßigen
Beladung der Wäschetrommel 6, so wird das bewegliche Aktuatorteil 15 des Beschleunigungssensors
10 dieser Bewegung zwischen den in Fig. 2 gezeigten Anschlägen 27a und 27b folgen,
bis die maximale Geschwindigkeit in Axial- oder x-Richtung erreicht ist. Diese axiale
Bewegung des Motors 7 bzw. des Gesamtsystems 2 wird zumindest annähernd sinusförmig,
wenn die Auslenkung des Innenaggregates 2 und damit des Gesamtsystems kleiner ist
als dessen freie Beabstandung zu Gehäuseteilen des Maschinengehäuses 1. Die Periodendauer
dieser harmonischen Schwingung entspricht dabei der Trommeldrehzahl η
ist.
[0027] In den Punkten, an denen der Motor 7 oder das Gesamtsystem 2 dessen größte axiale
Geschwindigkeit erreicht, und ab dem dieses zu den Umkehrpunkten hin wieder verzögert,
wird das bewegliche Aktuatorteil 15 die augenblickliche oder aktuelle Bewegungsrichtung
beibehalten und die Beabstandungsspalte 21, 22 in Fortsetzung der maximalen Geschwindigkeit
durchschreiten. Dadurch gerät der Strahlengang der Gabellichtschranke 13 beim Zahnprofil
22 gemäß Fig. 3a in die dargestellten Bereiche a und b. Analog gerät der Strahlengang
der Gabellichtschranke 13 beim Lochprofil 23 gemäß Fig. 3b in die dargestellten Bereiche
a' und b'. Diese Bereichsverschiebungen verursachen bei konstanter Drehzahl η
ist des Motors 7 bzw. der Drehachse 8, 9 und damit bei konstanter Anzahl der Hell-Dunkel-Wechsel
eine Änderung der Zeitanteile, in denen der Strahlengang der Gabellichtschranke 13
durch die Profile 22 bzw. 23 unterbrochen oder nicht unterbrochen und damit dunkel
bzw. hell wird.
[0028] Bei einem an der Gabellichtschranke 13 gemessenen elektrischen Ausgangs-oder Sensorsignal
S
I ändert sich bei konstanter Frequenz das Pausen-/Tastverhältnis. Durch die Ausbildung
des Aktuatorkranzes 14 als Sägenzahnprofil 22, 23 wird in Abhängigkeit der Drehrichtung
um die Drehachse 8, 9 jeweils eine der beiden Profilflanken 22b, 23b konstant bleiben,
während die andere Profilflanke 22a, 23a sich im Verhältnis der Verschiebung des beweglichen
Aktuatorteils 15 ändert. Somit ist elektrisch messbar, ob und gegebenenfalls an welchem
Anschlag 27a, 27b sich das bewegliche Aktuatorteil 15 aktuell befindet und in welche
zur Drehachse 8, 9 parallele Richtung sich die Wäschetrommel 6 zusammen mit dem Laugenbehälter
5 aktuell bewegt.
[0029] Eine stete Zeitnahme oder -erfassung liefert somit denjenigen Zeitpunkt, zu dem sich
das bewegliche Aktuatorteil 15 letztmalig an einem der beiden Anschläge 27a oder 27b
befunden hat. Das bewegliche Aktuatorteil 15 wird ein stetig änderndes Pausen-/Tastverhältnis
an der Gabellichtschranke 13 liefern, solange es nicht am gegenüberliegenden Anschlag
27b bzw. 27a angelangt ist. Mit Erreichen des gegenüberliegenden Anschlags 27b oder
27a wird das erfasste Pausen-/Tastverhältnis erneut konstant. Zu diesem Zeitpunkt
erfolgt eine zweite Zeitnahme oder -erfassung. Die Differenz der beiden dabei gemessenen
oder erfassten Zeiten bzw. Zeitintervalle ergibt zusammen mit der Entfernung oder
dem Weg zwischen den beiden Anschlägen 27a und 27b die maximale Geschwindigkeit des
beweglichen Aktuatorteils 15. Diese Geschwindigkeit ist mit der Maximalgeschwindigkeit
des Motors 7 bzw. des Gesamtsystems oder Innenaggregats 2 in Axial- oder x-Richtung
identisch. Mittels der Trommeldrehzahl η
ist kann daraus die Auslenkung des Gesamtsystems oder Innenaggregats 2 bestimmt oder
berechnet werden.
[0030] Bedeutsam hierbei sind die Auslenkungen oder Schwingbewegungen des über die Federn
3 aufgehängten und mit den Reibungsdämpfern 4 gedämpften Innenaggregats 2 mit dem
Laugenbehälter 5 und der Wäschetrommel 6 sowie dem Motor 7 in axialer Richtung (x-Richtung).
Dies gilt insbesondere nahe dem oder im Resonanzbereich, in dem starke Auslenkungen
oder Schwingbewegungen zu einer mechanischen Zerstörung führen können. Bei vergleichsweise
hohen oder höheren Drehzahlen η
ist verursacht ein unwuchtiges Gesamtsystem solche Vibrationen, die zwar nicht mehr zum
Anschlagen des Innenaggregates 2 am Maschinengehäuse 1 führen, jedoch ebenso unerwünscht
sind. Für eine Drehzahl η
ist im Bereich oberhalb der Resonanz ist bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung daher
vorgesehen, das rotationsbewegliche Aktuatorteil 15 gegenüber dem rotationsstarren
Aktuatorteil 16 zu fixieren. Dies kann insbesondere nach Art einer Fliehkraftbremse
erfolgen, die die Reibung zwischen den beiden Teilen 15, 16 drehzahlabhängig bis zur
vollständigen Fixierung erhöht. Dabei kann in Ausgestaltung des Aktuators oder Messwertgebers
12 in nicht näher dargestellter Art und Weise das bewegliche Aktuatorteil 15 eine
Nut in radialer Richtung aufweisen, in der die Fliehkraftbremse einrastet und damit
das bewegliche Aktuatorteil 15 in einer definierten Mittelstellung hält.
[0031] In einer nicht näher dargestellten Variante der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist
das bewegliche Aktuatorteil 15 nicht fest mit dem rotationsstarren Aktuatorteil 16
verbunden. Vielmehr kann sich das bewegliche Aktuatorteil 15 zusammen mit der Gabelschranke
und damit mit dem ortsfesten Sensorteil 13 verschiebbar auf einem starren Motorteil
befinden. Hierdurch können sich, insbesondere für einen Ausgleich von Fertigungstoleranzen,
Vorteile bei der Montage ergeben.
[0032] In zweckmäßiger Weiterbildung kann gemäß den Figuren 5 und 6 am Aktuator oder Messwertgeber
12 zusätzlich zum sich in Axialrichtung (x-Richtung) erstreckenden Aktuatorkranz 14
zur Erfassung der Nickbewegung am beweglichen Aktuatorteil 15 ein sich in radialer
Richtung (y- und/oder z-Richtung) erstreckender weiterer Aktuatorkranz oder -kragen
28 vorgesehen sein. Dieser dient zur Erfassung der so genannten Gierbewegung, d.h.
einer Drehbewegung des Gesamtsystems oder Innenaggregats 2 um eine gedachte Senkrechte
durch dessen Mittelpunkt und damit einer Bewegung in der in Fig. 6 dargestellten z-Richtung.
[0033] Dem zweckmäßigerweise ebenfalls zahn- oder lochartig ausgebildeten Aktuatorkragen
28 ist eine weitere Gabellichtschranke 29 als Sensorteil zugeordnet. In dieser Ausführungsform
befindet sich die zweite Gabellichtschranke 29 auf einem beweglichen Teil, welches
in radialer Richtung verschiebbar ist. Auch bei dieser Ausführungsform ändert sich
analog das Pausen-/Tastverhältnis eines an dieser Gabellichtschranke 29 gemessenen
elektrischen Signals S
I in Abhängigkeit der Gierbewegung. Zu berücksichtigen ist hierbei, dass bei einer
kombinierten Messung der Nick- und Gierbewegung die Öffnungsweite der zweiten Gabellichtschranke
29 auch die Bewegung des sich in Axialrichtung verschiebenden Aktuatorkragens 14 aufnehmen
muss.
[0034] Bei der Ausführungsform nach den Figuren 7 und 8 ist das Sensorteil bzw. die Gabellichtschranke
13 nicht ortsfest, sondern in radialer Richtung y beweglich gelagert. Dazu ist das
Sensorteil 13 an einer Haltevorrichtung 30 befestigt, die ihrerseits beispielsweise
am Motorgehäuse gehalten ist. Die Haltevorrichtung 30 setzt sich dazu zusammen aus
der Lichtschranke bzw. dem Sensorteil 13, einem Haltearm oder einer Halterung 31 und
einem Gegengewicht 32, wobei die Haltevorrichtung in einem Lagerpunkt 33 gelagert
ist. Die Lagerung resultiert aus zwei unterschiedlichen Fallvarianten.
[0035] So ist bei einer ersten Variante die Lichtschranke 13 in x-Richtung starr. Bewegt
sich das Aktuatorteil 15 in x-Richtung, so ändert sich das Pausen-Tastverhältnis und
damit die Hell- bzw. Dunkelzeit an der Lichtschranke 13. Bei einer Bewegung der Halterung
oder Haltevorrichtung 30 in y-Richtung, d.h. in Richtung senkrecht zur Zeichenebene
der Fig. 7, ändert sich die Frequenz der Hell- und Dunkelwechsel derart, dass bei
einer Drehung des beweglichen Aktuatorteils 15 im Uhrzeigersinn und einer Bewegung
der Haltevorrichtung 30 aus der Zeichenebene heraus - also bei gleichsinniger Drehrichtung
entsprechend dem beweglichen Aktuatorteil 15 - die gemessene Frequenz niedriger und
bei gegensinniger Drehrichtung die gemessene Frequenz höher ist. Die Haltevorrichtung
30 pendelt somit um eine (gedachte) Erweiterung der Mitte der Motorachse.
[0036] Bei einer zweiten Variante ist das Aktuatorteil 15 fest mit dem drehstarren Aktuatorteil
16 verbunden. In diesem Fall müssen die Halterung 30 und die Lichtschranke 13 zusammen
mit dem Gegengewicht 32 beide Bewegungen in x-und in y-Richtung erbringen. Dabei bleibt
das Funktionsprinzip bestehen, während sich die Halterung 30 nunmehr lediglich mit
zwei Freiheitsgraden bewegen muss. Die Lagerung oder der Lagerpunkt 33 sollten deshalb
quasi als Kugellager ausgeführt sein.
[0037] Erfährt nun der Laugenbehälter oder -bottich 5 einer Waschmaschine eine Beschleunigung
in radialer Richtung y und/oder z, so wird die beweglich gelagerte Lichtschranke 13
mit der oder gegen die jeweilige Drehrichtung des Laugenbehälters 5 verdreht. Die
Drehbewegung des Motors 7 erzeugt an der Lichtschranke 13 auf Grund der Unterbrechung
des Strahlengangs ein drehzahlproportionales Rechtecksignal. Die Frequenz, d. h. das
aus den Hell-Dunkel-Wechseln resultierende Puls-Pausen-Verhältnis des Rechtecksignals
erniedrigt oder erhöht sich, wenn die bewegliche Lichtschranke 13 eine Auslenkung
mit der bzw. gegen die aktuelle Drehrichtung erfährt.
[0038] Gemäß der Darstellung nach Figur 8 wird das Pendel- oder Gegengewicht 32 durch die
Lichtschranke 13 selbst gebildet. Auch bei dieser Ausführungsform begrenzen zwei Anschläge
34 die Auslenkung der radialen Bewegung. Die dargestellten Anschläge 34 können dabei
von einer pendelnden Lichtschranke 13 und/oder einer pendelnden Haltevorrichtung 30
nicht überwunden werden. Aus der Dauer der Frequenzänderung kann wiederum die Beschleunigung
und damit die Auslenkung des Laugenbehälters 5 - hier in radialer Richtung y - ermittelt
werden.
1. Vorrichtung zur Erfassung einer Schwingbewegung der Drehachse (8, 9) eines schwingfähig
aufgehängten Innenaggregates (2) einer Waschmaschine mit einer elektromotorisch angetriebenen
Wäschetrommel (6),
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Sensorteil (13) und ein mit der Drehachse (8, 9) verbundener Messwertgeber (12)
eine Messgröße zur Verfügung stellen, die periodisch mit der Drehzahl (η) der Drehachse
(8, 9) und periodisch mit der Schwingbewegung in mindestens einer zur Drehachse (8,
9) parallelen Richtung (x) oder radialen Richtung (y, z) variiert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sensorteil (13) und der Messwertgeber (12) Teile eines Beschleunigungssensors
(10) sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Messwertgeber (12) mit dem Rotor des Elektromotors (7) oder mit der Trommellagerachse
(9) verbunden ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Messwertgeber (12) ein die Motor- oder Trommeldrehzahl (η) repräsentierendes
Drehgebersignal (SI) in Form einer Modulation der Pulsweite, der Frequenz oder der Amplitude beeinflusst.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Messwertgeber (12) einen in Bezug auf die Drehachse (8, 9) drehstarres Aktuatorteil
(16) aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Messwertgeber (12) einen in Bezug auf die Drehachse (8, 9) axial und/oder radial
verschiebbares Aktuatorteil (15) aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das drehstarre Aktuatorteil (16) und das verschiebbare Aktuatorteil (15) drehbeweglich
miteinander gekoppelt sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
gekennzeichnet durch
einen verschiebbar gelagerten und in dessen Verschiebbarkeit durch zwei Anschläge (27a, 27b) begrenzten Messwertgeber (12).
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Messwertgeber (12) derart ausgebildet ist, dass sich das Verhältnis einer vom
Messwertgeber (12) vorgegebenen Teilung infolge einer Schwingbewegung verändert.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
gekennzeichnet durch
Mittel (14, 28) mit einer zahn- oder lochartigen Teilung am Messwertgeber (12).
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Messwertgeber (12) derart ausgebildet ist, dass sich aufgrund einer infolge einer
Schwingbewegung resultierenden Axial- bzw. Radialverschiebung des Messwertgebers (12)
oder eines Teils (15) desselben gegenüber dem ortsfesten Sensorteil (13) an einander
gegenüberliegenden Anschlägen (27a, 27b) jeweils ein anderes Teilungsverhältnis ergibt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Änderungen des Teilerverhältnisses periodisch mit der Schwingbewegung variieren.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine periodische Änderungen des Teilerverhältnisses bei einem Waschmaschinenantrieb
(7) in einer Veränderung des Takt-Pausen-Verhältnisses des bei einer Erfassung der
Drehzahl (η) erzeugten Drehgebersignals (SI) enthalten ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Messwertgeber (12) und/oder das Sensorteil (13) in einen mit der Drehachse (8,
9) verbundenen Drehzahlsensor integriert sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sensorteil (13) als Gabellichtschranke ausgeführt ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sensorteil (13) in Bezug auf die Drehachse (8, 9) axial und/oder radial verschiebbar
ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Bezug auf die Drehachse (8, 9) das Sensorteil (13) radial und der Messwertgeber
(12) oder ein Teil (15) desselben axial oder das Sensorteil (13) axial und der Messwertgeber
(12) bzw. das Teil (15) desselben radial verschiebbar sind.
18. Vorrichtung nach Anspruch 16 oder 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sensorteil (13) sich aufgrund einer infolge einer Schwingbewegung resultierenden
Axial- bzw. Radialverschiebung an einander gegenüberliegenden Anschlägen (34) jeweils
ein anderes Teilungsverhältnis ergibt.