[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur mechanischen Freigabe eines Zuganges eines
Sicherheitsgehäuses gemäß des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und eine Anordnung für
ein Sicherheitsgehäuse eines druckenden Postverarbeitungsgerätes gemäß des Oberbegriffs
des Anspruchs 2. Die Erfindung kommt für Frankiermaschinen, Adressiermaschinen und
für andere druckende Postverarbeitungsgeräte mit einem Sicherheitsgehäuse zum Einsatz.
[0002] Die Thermotransfer-Frankiermaschine T1000 der Anmelderin hat einen fest im Gehäuse
angeordneten Thermotransfer-Druckkopf zum Drucken eines Frankierabdruckes. Der Frankierabdruck
beinhaltet eine zuvor eingegebene und gespeicherte postalische Information einschließlich
der Postgebührendaten zur Beförderung des Briefes. Ein am Gehäuse aufgesetztes Fach
dient zur Aufnahme einer auswechselbaren Farbbandkassette (US 4.767.228). Während
eine zu dem Fach führende Tür jederzeit geöffnet werden kann, wird der Zugang zum
Sicherheitsbereich der Druckvorrichtung durch ein Sicherheitsgehäuse verhindert.
[0003] Wenn eine Frankiermaschine zu Reparaturzwecken geöffnet werden soll, müssen Abreißschrauben
des Sicherheitsgehäuses zerstört werden. In Frankiermaschinen und anderen Postverarbeitungsgeräten
mit einem Sicherheitsgehäuse können außerdem Plomben oder Kunststoffteile als weiterer
Zugangsschutz zur Mikroprozessorsteuerung und zu den Ansteuerleitungen des feststehenden
Druckkopfes eingesetzt werden. Nach einer Reparatur, die ein Öffnen des Sicherheitsgehäuses
erfordert, müssen Abreißschrauben des Sicherheitsgehäuses, Plomben oder die dem Zugangsschutz
dienenden Kunststoffteile ersetzt werden.
[0004] Die Frankiermaschine JetMail® der Anmelderin ist mit einer Base und mit einem abnehmbaren
Meter ausgestattet. Nur letzteres wird durch ein entsprechend ausgebildetes Gehäuse
vor einem Missbrauch geschützt. Das Meter enthält eine Steuerung zum Steuern des Druckens
und zum Steuern von peripheren Komponenten der Frankiermaschine, sowie ein Sicherheitsmodul,
der mit einer Abrecheneinheit und einer kryptografischen Einheit zum Absichern der
zu druckenden Postgebührendaten ausgestattet ist. Eine Kapselung des Sicherheitsmoduls
mittels eines weiteren Gehäuses bietet einen zusätzlichen mechanischen Schutz. Im
Unterschied dazu muss das Gehäuse der Base keine Schutzfunktion aufweisen und kann
reparaturfreundlich ausgebildet sein. Die Base enthält eine Postguttransportvorrichtung
und eine Tintenstrahl-Druckvorrichtung zum Drucken des Postwertstempels auf das Postgut.
Ein Auswechseln des Druckkopfes ist unnötig, da der Tintentank vom Druckkopf getrennt
angeordnet ist und ausgewechselt werden kann. Auch müssen keine besonderen Sicherheitsmaßnahmen
für den Druckkopf oder für einen Schutz der Ansteuer- und Datensignale getroffen werden,
wenn mit einem speziellen Piezo-Tintenstrahl-Druckkopf ein Sicherheitsabdruck mit
einer Markierung gedruckt wird, welche eine Nachprüfung der Echtheit des Sicherheitsabdruckes
gestattet (US 6,041,704). Die Erzeugung eines unechten Sicherheitsabdruckes wird damit
aber lediglich erschwert und nicht von Anfang an unterbunden.
[0005] In Frankiermaschinen werden auch Bubble-jet-Druckköpfe im Druckmodul eingesetzt (beispielsweise
in der mymail® der Anmelderin, in der Personal Post™ von Pitney Bowes und der PortoStar
von Neopost). Der Tintentank und Bubble-jet-Druckkopf sind in einer auswechselbaren
Tintenkartusche integriert, wie es beispielsweise von den ½ Zoll Tintenkartuschen
der Firma Hewlet Packard (HP) vorbekannt ist. Die Kontaktierung der elektrischen Kontakte
des Druckkopfes der auswechselbaren Tintenkartusche kann über einen Connector eines
handelsüblichen Pen-Driver-Board's der Firma HP erfolgen. Wegen der leichten Auswechselbarkeit
der Tintenkartusche durch den Benutzer, können sich neue Möglichkeiten zur Erzeugung
eines unechten Sicherheitsabdruckes ergeben, beispielsweise indem weitere Druckmodule
mit Druckdaten betrieben werden, die nur für ein bestimmtes Druckmodul bestimmt sind
(Replay Attacke). Laut US 5.365.312 (Mannesmann AG) hat eine Tintenkartusche des Druckmoduls
einen Chip mit auslesbar gespeicherten Identitätsdaten, um die Tintenkartusche beim
Einsetzen in das Druckmodul für den Druck zu autorisieren. Einige Postbehörden stellen
strengere Anforderungen an die Zulassung von Frankiermaschinen, was deren Hersteller
veranlasst, solche Tintenkartuschen mit zusätzlichen Sicherheitsmitteln auszustatten
bzw. geeignete Schutzmaßnahmen zu ergreifen, so dass weder indirekt über manipulierte
Tintenkartuschen oder direkt auf den Druckvorgang Einfluss genommen werden kann, um
Frankierabdrucke zu drucken, ohne dafür zu bezahlen. Die Frankiermaschine soll die
Benutzung einer "fremden" Tintenkartusche ausschließen. Nach EP 875 862 A2 werden
mittels Lesemitteln der Frankiermaschine einzigartige Identitätsdaten der Tintenkartusche
gelesen und die Berechtigung überprüft, zur Nutzung des letzteren in der Frankiermaschine.
Laut US 5.956.056 (bzw. EP 881 599 A2) wird überprüft, ob eine Tintenkartusche installiert
ist. Falls nicht, dann wird ein Abrechnungsmodul für die "token"-Erzeugung gesperrt.
Neben den rein elektronischen sind auch schon Lösungen bekannt, die mechanisch verhindern,
dass während des Druckvorganges unzulässig ein weiteres Druckmodul mit den Druckdaten
angesteuert wird. Nach US 6.102.534 (bzw. EP 875 861 A2) kann eine Frankiermaschine
zum Frankierdrucken nur dann betrieben werden, wenn eine Luke verschlossen ist. Querbewegungsmittel
erlauben das Druckmodul mit der Tintenkartusche in einen zum Druckbereich benachbarten
Bereich zu verschieben, um die Tintenkartusche zu entfernen oder auszutauschen. Die
im Sicherheitsgehäuse angeordnete Luke kann nur geöffnet werden, falls das Druckmodul
mit der Tintenkartusche in den benachbarten Bereich verschoben wurde. In den anderen
Fällen ist die Luke durch Verschlussmittel verschlossen. Nach EP 875 865A2 wird ein
Zugriff auf das Druckmodul mit der Tintenkartusche mittels einer Luke verbarrikadiert
und erst in Antwort auf ein Autorisationssignal, welches die Barrikade aufhebt, kann
die Luke geöffnet werden, was ein Entfernen oder Austauschen der Tintenkartusche erlaubt.
Ein direkter Zugang zum Sicherheitsbereich des Gerätegehäuses ist bei keiner der vorgenannten
Lösungen vorgesehen.
[0006] In der europäischen Patentanmeldung EP 881 086 A 2 wird ein Sicherheits- druckapparat
mit entfernbarem Druckkopf vorgeschlagen, welcher während des Druckens auf einer Stange
gleitend hin- und herbewegt wird. Sein Auswechseln ist außerhalb des Druckbereiches
in einer Parkposition möglich, indem der Druckkopf auf der Stange gleitend seitlich
zum Aufzeichnungsträger bis zur Parkposition hinbewegt wird. Dabei trennt ein federndes
Sicherheitsmittel die elektrischen Kontakte zwischen Druckkopf und Ansteuerkabel beim
Erreichen der Parkposition und stellt die elektrischen Kontakte nach Verlassen der
Parkposition wieder her. Nach dem Auswechseln des Druckkopfes wird der Betrieb der
Frankiermaschine solange verhindert, wie der Deckel nicht voll geschlossen ist. Der
Deckel bleibt während des Betriebes der Frankiermaschine verriegelt, solange der Druckkopf
die Parkposition noch nicht wieder einnimmt. Die Ver-/Entriegelung erfolgt durch einen
elektronischen betriebenen Verschluss.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur mechanichen Freigabe
eines Zuganges eines Sicherheitsgehäuses und eine Anordnung für ein Sicherheitsgehäuse
eines druckenden Postverarbeitungsgeräte zu entwickeln. Der Benutzer soll einerseits
die Möglichkeit erhalten, eine Tintenkartusche zu entfernen oder auszutauschen. Andererseits
soll dem Benutzer ein Zugang zu sensiblen digitalen Zuleitungen zum Ansteuern des
Tintendruckkopfes der Tintenkartusche verwehrt werden.
[0008] Die Aufgabe wird mit den Merkmalen des Verfahrens nach Anspruch 1 und den Merkmalen
der Anordnung nach Anspruch 2 gelöst.
[0009] Innerhalb des Sicherheitsgehäuses befindet sich mindestens ein Sicherheitsbereich
und mindestens ein Nichtsicherheitsbereich. Nur autorisierte Personen, wie Servicetechniker,
sind zum Zugriff auf beide Bereiche berechtigt. Dabei wird von der Überlegung ausgegangen,
dass eine mechanische Freigabe im Innerem des Sicherheitsgehäuses ausgelöst wird.
Durch die Kraft eines Antriebes für eine Querbewegung des Druckmoduls wird ein Zugang
zum Sicherheitsgehäuseteil ermöglicht, um eine Tintenkartusche zu entfernen oder auszutauschen.
Es ist weiterhin vorgesehen, dass bei einer mechanischen Freigabe des Zuganges zum
Sicherheitsgehäuses eine Ansteuerung eines Tintenstrahldruckkopfes einer Tintenkartusche
verhindert wird. Es ist vorteilhaft, wenn durch einen Sensor festgestellt werden kann,
dass ein mechanisch freigegebener Zugang zum Wechseln einer Tintenkartusche wieder
vor dem Betreiben des postalischen Gerätes verriegelt worden ist. Das Druckmodul kann
durch Querbewegungsmittel grundsätzlich verfahren werden:
- aus einer Heimposition in eine Druckposition zum Drucken,
- aus einer Heimposition oder aus der Druckposition in eine Entriegelungsposition zum
Freigeben des Sicherheitsgehäuses oder des ersten Zuganges zum Sicherheitsgehäuse
oder
- in eine Wechselposition zum Wechseln der Tintenkartusche.
[0010] Die Druckposition und die Entriegelungsposition bilden die Endpunkte des Verfahrweges
des Druckmoduls, wobei die Tintenkartuschenwechselposition zwischen der Druckposition
und der Entriegelungsposition oder der Heimposition und der Entriegelungsposition
gelegt ist.
Das Druckmodul kann zuerst in X-Richtung in die Entriegelungsposition und dann entgegengesetzt
zur X-Richtung in die Wechselposition für Tintenkartuschen verfahren werden. Somit
wird einerseits die Verriegelung des Sicherheitsgehäuses direkt mechanisch freigegeben
bzw. ein unverriegelter Zustand eines Zuganges zum Sicherheitsgehäuse liegt vor.
[0011] Andererseits kann bei einem in der Wechselposition geparkten Druckmodul eine Tintenkartusche
entfernt oder ausgetauscht werden.
Es ist vorgesehen, dass durch eine Querbewegung des Druckmoduls in die Entriegelungsposition
ein Zugang mechanisch freigegeben wird, der zum Wechseln einer Tintenkartusche zugänglich
ist.
Es ist vorgesehen,dass der Tintenstrahldruckkopf Bestandteil einer postalischen Tintenkartusche
ist, die elektrische und mechanische Besonderheiten aufweist, welche sie von den üblichen
Tintenkartuschen unterscheidet, wobei die Besonderheiten zur automatischen und/oder
leichten Erkennung der postalischen Tintenkartusche durch das postalische Gerät und/oder
durch den Benutzer ausgebildet sind. Weitere elektronische und mechanische Schutzmaßnahmen
sind in Verbindung mit dem Druckmodul vorgesehen, das in eine vorbestimmte Wechselposition
gebracht werden muss, um einen Austausch der Tintenkartusche zu ermöglichen.
Der Zugang zum Wechseln einer Tintenkartusche wird bereits mechanisch freigegeben,
wenn das Druckmodul bei der Querbewegung die Wechselposition durchquert bzw. wenn
nur eine Querbewegung des Druckmoduls bis in die Wechselposition erfolgt, also dann,
wenn eine unautorisierte Person eine Querbewegung des Druckmoduls beispielsweise vor
dem Betreiben des postalischen Gerätes zum Frankieren von Poststücken auslöst. Der
Benutzer hat damit nur Zugriff auf Nichtsicherheitsbereiche des Gerätes, beispielsweise
zum Wechsel von Verbrauchsmaterial, wie Frankierstreifen oder Tintenkartuschen, zum
Batteriewechsel o.a. Im Gehäuseoberteil der Frankiermaschine befindet sich eine entsprechende
Öffnung zum Wechseln der Tintenkartusche. Nach Eingabe eines (unautorisierten) Signals
wird der Druckwagen mit der Tintenkartusche in eine Wechselposition verschoben, aus
der die Tintenkartusche entfernt oder ausgetauscht werden kann. Für den Benutzer ist
eine Klappe vorgesehen, welche die vorgenannte Öffnung abdeckt. Die Klappe kann mindestens
dann geöffnet werden, falls der Druckwagen in die Wechselposition für die Tintenkartusche
oder in die benachbarte zusätzliche Entriegelungsposition verschoben wurde. Alternativ
ist die Klappe kein Bestandteil des Sicherheitsgehäuses und/oder kann jederzeit geöffnet
oder abgenommen werden. Wenn der Druckwagen zum Drucken in eine Druckposition gebracht
ist, verhindert eine Schutzkappe den Zugriff auf die Steuerleitungen während des Druckens.
Die Schutzkappe ist am Druckwagen befestigt und verschließt die vorgenannte Öffnung
im Gehäuse, entsprechend der Bewegung des Druckwagens in Richtung der Druckposition.
Bei jeder anderen Position, in welche der Druckwagen gebracht werden kann, ist die
vorgenannte Öffnung durch die Schutzkappe nicht bzw. nicht vollständig verschlossen.
Alternativ ist vorgesehen, dass ein Sicherheitsgehäuseteil dem Benutzer einen ersten
Zugang in das Innere des Postverarbeitungsgerätes verwehrt und ein lösbares weiteres
Verriegelungsmittel überdeckt, welches an einer im Innerem des Sicherheitsgehäuses
gelegenen Wand eines Gehäuseunterteils oder -oberteils des Sicherheitsgehäuse angeordnet
ist, um das Sicherheitsgehäuse manuell zu ver- oder entriegeln, dass am Sicherheitsgehäuseteil
mindestens ein mechanisches Verriegelungselement angeordnet ist, welches mit einer
Hakennase am Ende eines federnden Verlängerungsarms ausgestattet ist, die mit der
vorgenannten im Innerem des Sicherheitsgehäuses gelegenen Wand in Eingriff bringbar
ist, wobei das Sicherheitsgehäuseteil nur durch sichtbare Zerstörung entfernbar ist,
dass das Sicherheitsgehäuseoberteil eine Öffnung aufweist, die dem Benutzer zum Wechseln
einer Tintenkartusche einen beschränkten zweiten Zugang in das Innere des Postverarbeitungsgerätes
ermöglicht, dass die Öffnung durch eine Klappe verschließbar ist, die mit einem Anschlag
ausgestattet ist, der beim Öffnen der Klappe einen Schalter betätigt, der im Innerem
des Sicherheitsgehäuses angeordnet ist, wobei die Stromversorgung eines Motors der
Querbewegungsmittel des Druckmoduls unterbrochen wird sowie dass am Druckmodul eine
Schutzummantelung und eine Schutzkappe zum Verhindern eines unberechtigten Zugriffs
auf den Bandleiter und auf die Ansteuerelektronikeinheit befestigt sind.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet
bzw. werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung der
Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigen:
Figur 1a, perspektivische Ansicht einer Frankiermaschine mit Klappe,
Figur 1b, perspektivische Ansicht eines abnehmbaren Gehäuseoberteils,
Figur 2, perspektivische Ansicht einer Chassisanordnung in gesprengter Darstellung,
Figur 3, Schutzummantelung für einen Bandleiter,
Figur 4, Sicherheitsgehäuseteil zum Verwehren und Schutzanordnung zum Beschränken
des Zuganges in das Innere zum Wechseln einer Tintenkartusche.
[0012] Die Figur 1a zeigt eine perspektivische Ansicht einer Frankiermaschine mit einem
abnehmbaren Gehäuseoberteil 2, das in Y-Richtung über einem Gehäuseunterteil 1 angeordnet
ist. Die Frontseite 25, die Posteingangsseite 27 und die Postausgangsseite (nicht
sichtbar) des Gehäuseoberteils 2 weisen eine schlitzförmige Öffnung 21 für ein zu
frankierendes Postgut auf, welche in Z-Richtung zuführbar ist. Die Gehäuseoberseite
weist eine zur Frontseite 25 hin geneigte Fläche 22 auf, welche geeignet ist, ein
- nicht gezeigtes - Userinterface aufzunehmen. Auf der Gehäuseoberseite 23, welche
sich in X-Richtung an die geneigte Gehäuseoberfläche 22 anschließt, ist eine deckelförmige
Klappe 3 angeordnet. Die Gehäuserückseite 26 ist in geeigneter Weise ausgebildet,
um ein - in den Figuren 2a, 3a bzw. 4a gezeigtes - Verriegelungsmittel aufzunehmen,
welches die Gehäuseteile 1, 2 ver- oder entriegeln kann. Die in der XY-Ebene gelegene
Schnittfläche A ist nur in der Fig. 1a eingezeichnet. In den Figuren 2a bis 4b wird
eine Innenansicht der Frankiermaschine gezeigt, wobei letztere in der XY-Ebene geschnitten
wird.
[0013] Die Figur 1b zeigt eine perspektivische Ansicht des abnehmbaren Gehäuseoberteils
2 mit der schlitzförmigen Öffnung 21 an der Frontseite 25, der Posteingangsseite 27
und der Postausgangsseite (nicht sichtbar) des Gehäuseoberteils 2, mit der Gehäuserückseite
26, mit der geneigten Gehäuseoberfläche 22 und der Gehäuseoberseite 23. Die Letztere
ist ohne die Klappe gezeigt und weist eine Öffnung 24 auf, welche von der geneigten
Gehäuseoberfläche 22 begrenzt wird. Zusätzlich kann mindestens ein freigebbares Sicherheitsgehäuseteil
4 vorgesehen sein, welches freigegeben werden muß, bevor das Gehäuseoberteil 2 abnehmbar
ist.
Das abnehmbare Gehäuseoberteil 2 ist nach unten offen und hat einen gleich ausgebildeten
umlaufenden Rand B2, mit Ausnahme des Randes H2 auf der Frontseite, dessen Ausgestaltung
anhand der Fig. 2c näher erläutert wird. Bevor das Gehäuseoberteil 2 abgenommen werden
kann, muß eine Autorisationsprüfung durch die Frankiermaschine bzw. Meter der Frankiermaschine
oder via Frankiermaschine bzw. Meter durch eine entfernte Datenzentrale durchgeführt
weden. Die Autorisationsprüfung kann vorteilhaft mittels der Datenzentrale und der
Steuereinheit der Frankiermaschine erfolgen. Die Steuereinheit kann zwischen autorisiertem
Öffnen (Service, Inspektion) und unautorisiertem Öffnen (Manipulationsabsicht) unterscheiden,
in Verbindung mit den von der Datenzentrale übermittelten Daten und einem über einen
Sensor detektierten Signal, wie das unter dem Titel: Verfahren zur Verbesserung der
Sicherheit von Frankiermaschinen gegen Manipulation, im EP 969 421 A2 (bzw. im US
5.671.146) bereits beschrieben wurde.
[0014] Anhand einer in der Figur 2 gezeigten perspektivischen Ansicht einer Chassisanordnung
in gesprengter Darstellung wird ein mechanischer Schutz einer Leiterplatte gezeigt,
die im inneren Sicherheitsbereich einer Frankiermaschie angeordnet ist und eine Steuereinheit
der Fankiermaschine trägt. Über einer zu Schutz- und Stützzwecken geformten Unterschale
13 und einer Leiterplatte 14, auf welcher die Bauelemente des inneren Sicherheitsbereiches
miteinander verschaltet sind, ist eine Oberschale 15 angeordnet, welche zu Schutz-
und Stützzwecken entsprechend geformt ist. Die Chassisschalen 13 und 15 können eine
Gruppe von in einer Reihe angeordneten äußeren Lüftungsöffnungen aufweisen, die vorzugsweise
schlitzformig am äußeren Rand eingearbeitet sind. Die Unterschale 13 besteht aus einem
zum Gehäuseunterteil 1 parallelen Abschirm- und Stützblech 131 und aus einem zur Gehäuserückseite
26 parallel abgewinkelten rückwärtigen Abschirm- und Stützblechteil 136, welches mindestens
Öffnungen zur Stromversorgung über ein Netzsteckerkabel und zur Abführung eines erwärmten
Luftstromes nach außen aufweist. Die auf der Leiterplatte 14 angeordneten sicherheitsrelevanten
Bauteile werden im zusammengebauten Zustand durch die Chassisteile kastenförmig zugedeckt.
Im zusammengebauten Zustand liegt die Leiterplatte 14 frontseitig auf der Schürze
134 der Unterschale 13 auf. Auf der Leiterplatte 14 stützt sich die Chassisoberschale
15 mit deren Seitenwänden ab.
Die Chassisoberschale 15 wird poststromein- bzw poststromausgangsseitig durch je eine
Seitenwand 157 bzw. 158 sowie durch eine Frontseitenwand 155 und durch eine dazu parallele
Seitenwand 152 begrenzt. Eine innen liegende Kavität wird durch eine zum Abschirm-
und Stützblech 131 parallel liegende Platte 156 in eine untere Kavität 50 und eine
obere Kavität 60 aufgeteilt. Die untere Kavität 50 ist zur Aufnahme einer im inneren
Sicherheitsbereich gelegenen Steuerungselektronik für das Drucken vorgesehen. Die
obere Kavität 60 ist zur Aufnahme einer Andruckmechanik für den Poststücktransport
vorgesehen. Zusätzlich wird ein Kasten 159 an der Chassisoberschale 15 angeordnet,
der sich beispielsweise in X-Richtung bis zur Gehäuserückwand 29 erstreckt. Wenn der
Kasten 159, wie gezeigt ist, einen Kastenboden 1590 aufweist, dann ist im letzteren
mindestens eine Öffnung 1591 für elektrische Kabel der Leiterplatte 14 in Form eines
Bandleiters 34 vorgesehen. Oberhalb der Chassisoberschale 15 wird ein Stützrahmen
10 (Fig. 8) als weiteres Chassisteil zum Abstützen der Druckmechanik angeordnet.
[0015] Die Figur 3 zeigt eine Schutzummantelung 9 für einen Bandleiter 34, der aus der Chassisanordnung
durch den Stützrahmen 10 hindurch zu einer Ansteuerelektronikeinheit 38 (nicht gezeigt)
geführt wird. Der Stützrahmen 10 weist poststromausgangsseitig einen durch Seitenwände
begrenzten rechteckförmigen Kästen mit einer Bodenplatte 100 auf. Letztere weist entgegengesetzt
zur X-Richtung in Frontseitennähe eine Öffnung 101 für die - nicht gezeigte - Andruckmechanik
zur Beförderung eines Poststückes in Transportrichtung Z auf.
[0016] Die Schutzummantelung 9 besteht aus einem flachgedrückten Schlauchstück 94 und geht
an dem einen Ende in eine Kappe 90 zur Abdeckung der Ansteuerelektronikeinheit 38
über. Das Schlauchstück 94 ist für die Aufnahme eines Bandleiters 34 ausgebildet und
weist vorzugsweise eine lösbare formschlüssige Verbindung mit der Kappe 90 auf, die
zur Zugentlastung ausgebildet ist. Beispielsweise ist am Schlauchstück 94 ein wulstförmiger
Bund 95 ausgeformt und die Kappe 90 hat eine verdeckte Öffnung 91 zur Hindurchführung
des Schlauchstückes 94 durch die Kappe 90 hindurch von der Seite der Ansteuerelektronikeinheit
38 zur Seite der Leiterplatte 14 hinführend. Die Kappe 90 ist zur Befestigung am Druckmodul
30 ausgebildet, wobei die Mittel zur Befestigung so angeordnet sind, dass letztere
vom Zugang durch die Öffnung 24 unzugänglich sind. Die Kappe 90 hat beispielsweise
Seitenwände 92, 93 mit einer Öffnung 96. Eine in die Öffnung eindrehbare Schraube
97 dient zur Befestigung am Druckmodul 30.
Die Schutzummantelung 9 führt an dem anderen Ende zu einer Abdeckplatte 99, die am
Stützrahmen 10 befestigbar ist und die zur Zugentlastung und zur Abdeckung der Öffnungen
im oberen Chassisteil 15 ausgebildet ist. Die - nicht näher dargestellten - Mittel
zur Befestigung der Abdeckplatte 99 am Stützrahmen 10 sind vom Zugang durch die Öffnung
24 ebenfalls unzugänglich angeordnet. Eine schlitzförmige Öffnung 98 in der Abdeckplatte
99 ist zur Hindurchführung des Schlauchstückes 94 vorgesehen, wobei die Abdeckplatte
99 auf der zur Y-Richtung entgegengesetzten Richtung zur Zugentlastung ausgebildet
ist. Das Schlauchstück 94 wird beispielsweise durch eine besondere Formgebung oder
S-förmige Hindurchführung zwischen der Abdeckplatte 99 und dem Kastenboden 1590 des
Kastens 159 der Chassisoberschale 15 form- und kraftschlüssig mit der Abdeckplatte
99 verbunden. Das Schlauchstück 94 wird beispielsweise aus einem besonders widerstandsfähigen
Kunstoff hergestellt und ist flexibel ausgebildet.
Alternativ können Abdeckplatte 99 und Kappe 90 an der Schutzummantelung 9 bereits
während der Herstellung angeformt und aus dem gleichen Material hergestellt werden.
[0017] In der Figur 4 ist eine Ausführungsvariante gezeigt, mit einem Sicherheitsgehäuseteil
4', das dem Benutzer einen ersten Zugang in das Innere des Postverarbeitungsgerätes
verwehrt und mit einer Schutzanordnung 8', 9', 33', die jederzeit einen zweiten beschränkten
Zugang zum Wechseln einer Tintenkartusche gewährt. Das Sicherheitsgehäuseteil 4' überdeckt
ein lösbares weiteres Verriegelungsmittel, welches an einer im Innerem des Sicherheitsgehäuses
gelegenen Wand, beispielsweise des Gehäuseoberteils angeordnet ist, um das Sicherheitsgehäuse
manuell zu ver- oder entriegeln. Das lösbare weitere Verriegelungsmittel ist beispielsweise
eine Schraube 16', die in den Stützrahmen 10' oder in ein Chassisteil einschaubbar
ist. Am Sicherheitsgehäuseteil 4' ist mindestens ein mechanisches Verriegelungselement
43' angeordnet, das aus einem federnden Verlängerungsarm mit einer Hakennase 432'
an dessen Ende besteht, die mit der vorgenannten im Innerem des Sicherheitsgehäuses
gelegenen Wand in Eingriff bringbar ist, wobei das Sicherheitsgehäuseteil 4' nur durch
sichtbare Zerstörung entfernbar ist. Gegenüber der in den Figuren 5a, 5b gezeigten
Ausführungsvariante entfällt somit der plattenförmige Anschlag 433 am Verriegelungselement
43 und der Hebel 37. Das Sicherheitsgehäuseteil 4' hat vorzugsweise eine Zugangsschutzblende
41' und Führungs- und Verriegelungselemente 42', 43'.
In Kombination mit dieser alternativen Ausführungsvariante ist weiterhin vorgesehen,
dass das Sicherheitsgehäuseoberteil eine Öffnung 24' aufweist, die dem Benutzer zum
Wechseln einer Tintenkartusche 31', 32' einen zweiten Zugang in das Innere des Postverarbeitungsgerätes
ermöglicht, dass die Öffnung 24' durch eine Klappe verschließbar ist, die mit einem
Anschlag 39' ausgestattet ist, der beim Öffnen der Klappe einen Schalter 8' betätigt,
der im Innerem des Sicherheitsgehäuses angeordnet ist, wobei die Stromversorgung eines
Motors 5' der Querbewegungsmittel des Druckmoduls 30' unterbrochen wird.
[0018] Beim Öffnen der Klappe 3 (Fig.1 a) wird beispeilsweise ein Mikroschalter als Schalter
8 eingesetzt, der im Innerem des Sicherheitsgehäuses angeordnet und mit der Leiterplatte
14 (Fig. 2) elektrisch verbunden ist.
[0019] Letztere trägt die Steuerungselektronik für das Drucken beispielsweise mit einer
Fankiermaschine und kann die Stromversorgung eines Motors 5' der Querbewegungsmittel
des Druckmoduls 30' unterbrechen, um den Druckmodul 30' an einer Querbewegung zu hindern.
Der Motors 5' ist mit der Leiterplatte steuerungsmäßig verbunden. In einer Subvariante
ist der Motors 5' über den Schalter 8' mit der Leiterplatte elektrisch verbunden und
kann direkt stromlos geschaltet werden, wenn die Klappe geöffnet wird. Die Tintenkartusche
31', 32' kann nur in dem einen Fall dann nicht ausgewechselt werden, wenn letztere
nahe der Druckposition bzw. direkt in der letzteren positioniert worden ist. In jedem
anderen Fall, wobei das querbewegliche Druckmodul in eine Position außerhalb der Druckposition
verfahren worden und die Klappe dann geöffnet ist, kann eine im Bereich der Öffnung
24' positionierte Tintenkartusche 31', 32' ausgewechselt werden. Eine leere oder funktionsunfähige
Tintenkartusche 31', 32' kann jederzeit ausgewechselt werden. Zum Schutz vor einer
Manipulation der Frankiermaschine über die Öffnung 24' und zur Abdeckung der Ansteuerelektronikeinheit
38' von oben verhindert die Schutzkappe 33' den Zugriff auf den Bandleiter 34' und
die Steuerleitungen in der Ansteuerelektronikeinheit 38'. In jeder Position, in welche
das Druckmodul 30' gebracht werden kann und ein Zugriff auf den Bandleiter 34' und
die Steuerleitungen möglich wäre, ist die vorgenannte Öffnung 24' durch die Schutzkappe
33' wenigstens teilweise oder vollständig verschlossen.
[0020] Die Erfindung ist nicht auf die vorliegenden Ausführungsformen beschränkt. Vielmehr
ist eine Anzahl von Varianten im Rahmen der Ansprüche denkbar. So können offensichtlich
weitere andere Ausführungen der Erfindung entwickelt bzw. eingesetzt werden, die vom
gleichen Grundgedanken der Erfindung ausgehend, die von den anliegenden Ansprüchen
umfasst werden.
1. Verfahren zur mechanischen Freigabe eines Zuganges eines Sicherheitsgehäuses, mit
einem auswechselbaren Tintenkartusche mit integriertem Druckkopf auf einem Druckmodul,
der wahlweise in eine Druckposition zum Drucken oder in eine Wechselposition zum Wechseln
der Tintenkartusche via dem Zugang verfahren werden kann,
gekenn-zeichnet durch
- eine Querbewegung des Druckmoduls (30) mittels Querbewegungsmittel in die Druckposition
P, wobei eine Öffnung (24) im Sicherheitsgehäuse durch das Verfahren des Druckmoduls in die Druckposition P mechanisch verschlossen wird,
- einen Transport eines Poststückes während des Druckens in Poststücktransportrichtung
Z,
- eine Querbewegung des Druckmoduls (30) mittels Querbewegungsmittel, wobei das Druckmodul
(30) in die Wechselposition C quer zur Poststücktransportrichtung Z gebracht wird,
wodurch der Zugang zur Öffnung (24) mechanisch freigegeben wird, die Tintenkartusche
mit integriertem Druckkopf auszuwechseln.
2. Anordnung für ein Sicherheitsgehäuse eines druckenden Postverarbeitungsgerätes, das
mit einer mechanischen Verriegelungsvorrichtung ausgestattet ist, mit einem Druckmodul
(30), das durch Querbewegungsmittel (5, 6, 7) querbeweglich zur Poststücktransportrichtung
(Z) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sicherheitsgehäuseteil (4) vorgesehen ist, das dem Benutzer einen ersten Zugang
in das Innere des Postverarbeitungsgerätes verwehrt und ein lösbares weiteres Verriegelungsmittel
überdeckt, welches an einer im Innerem des Sicherheitsgehäuses gelegenen Wand eines
Gehäuseunterteils (1) oder eines Gehäuseoberteils (2) des Sicherheitsgehäuse angeordnet
ist, um das Sicherheitsgehäuse manuell zu ver- oder entriegeln, dass am Sicherheitsgehäuseteil
(4) mindestens ein mechanisches Verriegelungselement (43) angeordnet ist, welches
mit einer Hakennase (432) am Ende eines federnden Verlängerungsarms ausgestattet ist,
die mit der vorgenannten im Innerem des Sicherheitsgehäuses gelegenen Wand in Eingriff
bringbar ist, wobei das Sicherheitsgehäuseteil (4) nur durch sichtbare Zerstörung
entfernbar ist,
dass das Sicherheitsgehäuseoberteil (2) eine Öffnung (24) aufweist, die dem Benutzer
zum Wechseln einer Tintenkartusche einen beschränkten zweiten Zugang in das Innere
des Postverarbeitungsgerätes ermöglicht, dass die Öffnung (24) durch eine Klappe (3)
verschließbar ist, die mit einem Anschlag (39) ausgestattet ist, der beim Öffnen der
Klappe (3) einen Schalter (8) betätigt, der im Innerem des Sicherheitsgehäuses angeordnet
ist, wobei die Stromversorgung eines Motors (5) der Querbewegungsmittel des Druckmoduls
(30) unterbrochen wird sowie dass zum Verhindern eines unberechtigten Zugriffs auf
den Bandleiter (34) und auf die Ansteuerelektronikeinheit (38) eine Schutzummantelung
(9) und eine Schutzkappe (33) am Druckmodul (30) befestigt sind.
3. Anordnung, nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzummantelung (9) ein Schlauchstück (94) aufweist, an deren Enden eine Abdeckplatte
(99) und eine Kappe (90) befestigbar sind, wobei die Kappe (90) zum Verhindern eines
unberechtigten Zugriffs auf die Ansteuerelektronikeinheit (38) ausgeformt ist.
4. Anordnung, nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schlauchstück (94) für die Aufnahme des Bandleiters (34) ausgebildet und aus
einem besonders widerstandsfähigen Kunstoff hergestellt und flexibel ausgebildet ist.
5. Anordnung, nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schlauchstück (94) eine lösbare formschlüssige Verbindung mit der Kappe (90)
aufweist, die zur Zugentlastung ausgebildet ist, dass die Kappe (90) zur Befestigung
am Druckmodul (30) ausgebildet, wobei die Mittel zur Befestigung so angeordnet sind,
dass letztere vom Zugang durch die Öffnung (24) unzugänglich sind.
6. Anordnung, nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzummantelung (9) ein Schlauchstück (94) aufweist, an deren Enden eine Abdeckplatte
(99) und Kappe (90) während der Herstellung angeformt und aus dem gleichen Material
hergestellt werden.
7. Anordnung, nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kappe (90) und die Abdeckplatte (99) zur Hindurchführung des Schlauchstückes
(94) und zur Zugentlastung ausgebildet sind.
8. Anordnung, nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schalter (8) ein Mikroschalter ist.