[0001] Die Erfindung betrifft eine Betätigungsvorrichtung, insbesondere zum Betätigen von
außen her anschließbaren Ventilen, mit einem Gehäuse und einem darin angeordneten
Spulenkörper mit Spulenwicklung, der zumindest teilweise ein Polrohr umfaßt, an dessen
einem freien Ende sich ein Polkern anschließt, mit einem zumindest im Polrohr innerhalb
eines Ankerraumes geführten Magnetanker, der mit einem Betätigungsteil für das Betätigen
des jeweiligen Ventils versehen ist, das den Polkern entlang eines Führungskanals
durchgreift.
[0002] Dahingehende Schaltvorrichtungen, die man in der Fachsprache auch als Schaltmagnete
bezeichnet, sind beispielhaft in der DE 101 04 998 A1 beschrieben und auf dem Markt
in einer Vielzahl von Ausführungsformen frei erhältlich. Das Betätigungsteil des Schaltmagneten
ist im wesentlichen aus einem rohrförmigen Bolzen gebildet, der bei elektrischer Erregung
der Spulenwicklung über einen, an die Steckerplatte eines Anschlußsteckers anschließbaren
Gerätesteckers eine vorgebbare Wegstrecke zurücklegt und hierbei einen Schalt- oder
Betätigungsvorgang auslöst, beispielsweise bei einem von außen angeschlossenen Ventil
zum Absperren und Führen von Fluidströmen. Entfällt die Bestromung, ist der Schaltmagnet
also stromlos, wird regelmäßig über eine Rückstellfeder, die in der Schaltvorrichtung
selbst und/oder vorzugsweise am zu betätigenden Ventil angeordnet ist, für einen erneuten
Schaltvorgang beim Bestromen der Spule der Magnetanker rückgestellt.
[0003] Durch die nachveröffentlichte DE 103 27 209 ist eine gattungsgemäße Schaltvorrichtung
bekannt, bei der zwischen den einander benachbart gegenüberliegenden Seiten von Magnetanker
und Polkern eine Antihafteinrichtung angeordnet ist, die das Betätigungsteil mit einem
scheibenförmigen Grundteil unter einem vorgebbaren Radialabstand umfaßt. Die genannte
Antihafteinrichtung weist ein in axialer Richtung der Betätigungsvorrichtung sich
erstreckendes Verbindungsteil auf, das gleichfalls das Betätigungsteil mit einem vorgebbaren
radialen Abstand umfaßt und das zum Herstellen einer festen Verbindung mit dem Polkern
in eine Ausnehmung desselben eingreift. Dergestalt ist die topfförmige Antihafteinrichtung
sicher am Polkern und mithin an den feststehenden Teilen der Betätigungsvorrichtung
festgelegt und kann dergestalt keine, den Magnetanker bei seiner Bewegung nachfolgende
Verfahrbewegung ausführen und sich ungewollt lösen.
[0004] Bei all den genannten bekannten Betätigungsvorrichtungen ist ein Fluid-oder Druckausgleichskanal
im Polkern selbst vorgesehen, der in der Art einer Fluid- oder Druckausgleichsbohrung
die fluidführende Verbindung mit den druckführenden Teilen des Ventils, insbesondere
in Form eines Hydraulikventils, und dem Ankerraum herstellt, in dem der Magnetanker
bewegbar geführt ist. Mithin ist es bei den bekannten Lösungen notwendig, zusätzlich
zu dem Führungskanal, in dem das Betätigungsteil innerhalb des Polkerns geführt ist,
in denselbigen eine weitere Kanalverbindung vorzusehen, um Hemmnisse beim Betrieb
der Betätigungsvorrichtung zu vermeiden. Neben den damit einhergehenden zusätzlichen
Herstellkosten für die Betätigungsvorrichtung aufgrund der genannten zusätzlichen
Durchgangsbohrung baut darüber hinaus insbesondere in radialer Richtung die Betätigungsvorrichtung
größer auf, um den notwendigen Platz für das Anbringen der Druckausgleichsverbindung
zu schaffen. Auch ist man mit den dahingehenden Baukomponenten einer Betätigungsvorrichtung
in der Ausgestaltung dann weitgehend festgelegt, so dass dem Grunde nach für jede
Ventilkonzeptlösung eine eigenständige Betätigungsvorrichtung vorzuhalten ist. Dies
führt aber wiederum zu erhöhten Bereitstellungs- und Lagerkosten.
[0005] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
die bekannten Betätigungsvorrichtungen unter Beibehalten ihrer Vorteile dahingehend
weiter zu verbessern, dass diese mit geringen Herstellkosten platzsparend und in der
Art eines modularen Konzeptaufbaus dieselbe Funktionsaufgabe erfüllen können wie die
beschriebenen bekannten Lösungen. Eine dahingehende Aufgabe löst eine Betätigungsvorrichtung
mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 in seiner Gesamtheit.
[0006] Dadurch, dass gemäß dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 die Außenumfangsgestalt
des Betätigungsteils zur Innenumfangsgestalt des Führungskanals derart gewählt ist,
dass mindestens eine fluidführende Verbindung von außen zum Ankerraum hergestellt
ist, kann die notwendige fluid- und/oder druckführende Verbindung vom Ventilinneren
zum Inneren der Betätigungsvorrichtung in Form des Ankerraums über den Führungskanal
erfolgen, der ohnehin vorhanden ist, um das Betätigungsteil im Polkern sicher verfahrbar
zu lagern. Auf zusätzlich einzubringende Fluid- oder Durchgangsbohrungen im Polkern,
wie im Stand der Technik beschrieben, kann daher verzichtet werden, was zum einen
die Herstellkosten senken hilft und zum anderen wird Bauraum eingespart, was insbesondere
bei beengten Platzverhältnissen, beispielsweise in der Fahrzeugindustrie, ein Vorteil
ist. Da der genannte Führungskanal Teil von standardisierbaren Polkernen ist, ist
dergestalt eine Grundvoraussetzung erfüllt für einen modularen Aufbau der gesamten
Betätigungsvorrichtung, so dass sich mit einer geringen Anzahl an Einzelkomponenten
der Betätigungsvorrichtung, wie dem Polkern in gestuften Größenordnungen, sich eine
Vielzahl von Ventil-, Schalt- und Betätigungsaufgaben abdecken lassen.
[0007] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung
ist die Querschnittsfläche des Führungskanals von bogenförmigen und/oder geradlinig
verlaufenden Wandsegmenten begrenzt, wobei die Querschnittsfläche des Betätigungsteils
hiervon abweichend unter Bildung der jeweiligen fluidführenden Verbindung von geradlinigen
und/oder bogenförmigen weiteren Wandsegmenten begrenzt ist und wobei zumindest teilweise
die weiteren Wandsegmente an den Wandsegmenten des Führungskanals beim Bewegen des
Betätigungsteils geführt sind. Demgemäß sind eine Vielzahl an Möglichkeiten eröffnet,
durch entsprechende Gestaltung der jeweiligen Wandsegmente von Betätigungsteil und
Führungskanal die jeweilige fluidführende Verbindung zu realisieren, wobei dennoch
eine sichere Führung des Betätigungsteils längs den Wandsegmenten des Führungskanals
gewährleistet ist. Vorzugsweise ist dabei des weiteren vorgesehen, dass die Querschnittsfläche
des Führungskanals kreisrund ist und dass auf seinen Querschnitt bezogen das Betätigungsteil
ein stangenförmiger Mehrkant ist. Die dahingehende Ausgestaltung ist in besonders
kostengünstiger Weise realisierbar und läßt aufgrund der freibleibenden Querschnittsfläche
entsprechend groß dimensionierte, fluidführende Verbindungen zwischen Ventilinnerem
und Ankerraum frei. Strömungsverluste durch turbulente Strömung sind aufgrund der
geradlinig verlaufenden Fluidverbindungen dergestalt vermieden.
[0008] Bei einer weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung
ist die Mehrkantform des Betätigungsteils zumindest in einem mittleren Streckenabschnitt
ein Vierkant, an den sich endseitig Streckenabschnitte anschließen, bei denen die
Kantenverläufe unter Bildung von Führungsbahnen abgeplattet sind. Dank der Führungsbahnen
ist ein verbessertes Führungsverhalten des Betätigungsteils im Ankerraum erreicht
und insbesondere kommt es nicht ungewollt zu Drehbewegungen des Betätigungsteils innerhalb
des Polkerns quer zu dessen Längsverfahrachse.
[0009] Bei einer weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung
ist der mittlere Streckenabschnitt des Betätigungsteils im Querschnitt verbreitert
und entlang eines im Durchmesser verbreiterten Bahnabschnittes des Führungskanals
geführt. Auf diese Art und Weise ist eine Verliersicherung dergestalt realisiert,
dass das Betätigungsteil vom Magnetanker angesteuert nicht ungewollt den Führungskanal
und mithin den Polkern verlassen kann.
[0010] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung
mündet der verbreiterte Bahnabschnitt des Führungskanals in den Ankerraum, wobei an
der Stelle des dahingehenden Übergangs eine topfartige Antihafteinrichtung vorgesehen
ist. Dergestalt ist die Antihafteinrichtung, die vorzugsweise magnetisch unwirksam
ist, sicher am Polkern und mithin an den feststehenden Teilen der Betätigungsvorrichtung
festgelegt und kann dergestalt keine den Magnetanker bei seiner Bewegung nachfolgende
Verfahrbewegung ausführen. Somit ist auch unabhängig von der geometrischen Ausgestaltung
der Antihafteinrichtung jedenfalls ein Verkippen oder ein Verkanten längs des stangenartigen
Betätigungsteils bezogen auf seine Führungsbahn vermieden, so dass bei der Rückstellbewegung
des Magnetankers es nicht zu einem Hemmnis kommen kann. Ferner ist vorgesehen, dass
das Betätigungsteil lose in den Magnetanker über ein Zentriermittel eingreift, wobei
vorzugsweise das Zentriermittel konisch zulaufende Zentrierwände aufweist, die in
eine topfartige Verlängerung münden. Dergestalt ist das Betätigungsteil von dem Magnetanker
mechanisch über die genannte Kupplungsstelle in Form des Zentriermittels entkoppelt
und das Betätigungsteil wird vorzugsweise nur beim Betätigen des Magnetankers dergestalt
mitgenommen, dass eine Betätigung des Schaltventils erfolgt. Bei der gegenläufigen
Rückstellbewegung wird jedoch vorzugsweise über eine Rückstellfeder im Ventil das
Betätigungsteil längs des Zentriermittels am Magnetanker gehalten und dergestalt rückgestellt.
[0011] Im folgenden wird die erfindungsgemäße Betätigungsvorrichtung anhand eines Ausführungsbeispiels
nach der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen in prinzipieller und nicht maßstäblicher
Darstellung die
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch die Betätigungsvorrichtung;
- Fig.2
- einen Schnitt längs der Linie I - I in Fig.1.
[0012] Die in der Fig.1 im Längsschnitt dargestellte Betätigungsvorrichtung, die man in
der Fachsprache auch mit Schalt- oder Betätigungsmagnet bezeichnet, weist ein Gehäuse
10 auf mit einem darin angeordneten Spulenkörper 12 mit Spulenwicklung. Der dahingehende
Spulenkörper umfaßt zumindest teilweise ein Polrohr 14, das mittels einer Trennstelle
16 in Form einer Schweißnaht oder in Form einer freigelassenen Stelle magnetisch von
einem Polkern 18 im wesentlichen entkoppelt ist. Längs des Polrohres 14 ist ein Magnetanker
20 in einem Ankerraum 22 geführt, der an seinem einen freien stirnseitigen Ende mit
einem stangenartigen Betätigungsteil 24 zusammenwirkt zum Betätigen von Fluidventilen
(nicht dargestellt) üblicher Bauart. Zum Anschließen des dahingehenden Ventils ist
der Polkern 18 an seinem freien Ende mit einem Anschlußflansch 26 mit einer nicht
näher dargestellten Gewindestrecke versehen. Zum Bestromen der Spulenwicklung des
Spulenkörpers 12 ist ein Steckerteil 28 vorgesehen, das vorzugsweise über eine Vergußmasse
30 mit dem Gehäuse 10 fest verbunden ist. An seinem einen freien Ende weist der Polkern
18 außenumfangsseitig eine Polplatte 32 auf und am gegenüberliegenden Ende weist das
Polrohr 14 eine Hubbegrenzung 34 für den Magnetanker 20 auf, die auch mit einer Nothandbetätigung
(nicht dargestellt) versehen sein kann, um bei Ausfall des Stromes dennoch die Betätigungsvorrichtung
und mithin das Ventil betätigen zu können.
[0013] Wird über das Steckerteil 28 die Spulenwicklung und mithin die Spule bestromt, wird
der Magnetanker 20 in seine betätigte Stellung verfahren, und zwar in Blickrichtung
auf die Fig.1 gesehen von einer rechten Anschlagstellung in eine linke, die der Betätigungsdarstellung
nach der Fig.1 entspricht. Bei der dahingehenden Verfahrbewegung nimmt der Magnetanker
20 das stangenförmige Betätigungsteil 24 mit, dessen freies Ende 36 für einen Betätigungsvorgang
an dem nicht näher dargestellten Ventil zumindest teilweise aus dem Gehäuse 10 gemäß
der Darstellung nach der Fig.1 austritt. Der Magnetanker 20 ist in seiner dahingehenden
axialen Verfahrrichtung entlang der Längsachse 38 der Betätigungsvorrichtung mit mindestens
einem Fluidausgleichskanal 40 versehen, der es erlaubt, in dem Anker- oder Kammerraum
22 befindliches Fluid innerhalb des Ankerraumes 22 in Abhängigkeit der Verfahrstellung
des Magnetankers 20 hin und her zu bewegen, um dergestalt Hemmnisse im Betrieb zu
vermeiden. Für eine Rückstellbewegung des Magnetankers 20 aus seiner in der Fig.1
dargestellten linken Stellung nach rechts ist die Spule des Spulenkörpers 12 nicht
länger bestromt und die Rückstellbewegung erfolgt zwangsgeführt über eine Rückstellfeder
(nicht dargestellt), die als Teil des Ventils über den Ventilstößel das stangenartige
Betätigungsteil 24 und mithin den Magnetanker 20 zurück verfährt.
[0014] Selbst bei Wegfall des Stromes kann es aber aufgrund von Restmagnetismusvorgängen
im Polkern 18 und in der Polplatte 32 dazu kommen, dass der Magnetanker 20 mit seiner
einen freien Stirnseite an der ihm zugewandten, benachbarten Stirnseite des Polkerns
18 haften bleibt. Um dies zu vermeiden, ist es nachveröffentlichter Stand der Technik,
zwischen die beiden Stirnseiten innerhalb des Ankerraums 22 eine Antihafteinrichtung
in Form einer topfförmigen Antihaftscheibe 42 anzuordnen, die mit einem radialen Abstand
das stangenartige Betätigungsteil 24 umfaßt. Aufbau und Funktion der genannten Antihaftscheibe
42 ist ausführlich in der DE 103 27 209 beschrieben, so dass an dieser Stelle hierauf
nicht mehr näher eingegangen wird.
[0015] Das vorstehend bereits beschriebene stangenartige Betätigungsteil 24 durchgreift
den Polkern 18 entlang eines Führungskanals 44, dessen Mittenachse entlang der Längsachse
38 der Betätigungsvorrichtung verläuft. Die Außenumfangsgestalt des Betätigungsteils
24 zur Innenumfangsgestalt des Führungskanals 44 ist dabei derart gewählt, dass mindestens
eine fluidführende Verbindung 46 von außen, also vom Inneren des Ventils kommend,
zum Ankerraum 22 hergestellt ist. Die Querschnittsfläche des Führungskanals 44 ist
dabei von bogenförmigen Wandsegmenten 48 begrenzt, und die Querschnittsfläche des
Betätigungsteils 24 ist hiervon abweichend unter Bildung der jeweiligen fluidführenden
Verbindung 46 von geradlinigen weiteren Wandsegmenten 50 begrenzt. Zur Bildung der
jeweils fluidführenden Verbindung 46 zwischen Ventilinnerem und Ankerraum 22 sind
auch andere Querschnittsgeometrien denkbar, beispielsweise indem der Führungskanal
44 einen quadratischen Querschnitt aufweist, in dem dann ein zylindrisches Betätigungsteil
24 geführt ist. Fertigungstechnisch und mithin kostengünstiger ist es jedoch, die
Querschnittsfläche des Führungskanals 44 kreisrund zu wählen, und dass Betätigungsteil
24 in der Art eines stangenförmigen Mehrkants gemäß der Darstellung nach den Fig.1
und 2 auszugestalten.
[0016] Wie sich insbesondere aus der Fig.1 ergibt, ist die Mehrkantform des Betätigungsteils
24 zumindest in einem mittleren Streckenabschnitt 52 als Vierkant ausgebildet, wobei
sich an diesen mittleren Streckenabschnitt 52 endseitig weitere Streckenabschnitte
54,56 anschließen, bei denen die Kantenverläufe unter Bildung von Führungsbahnen 58
abgeplattet sind. Demgemäß ist die jeweilige Führungsbahn 58 eben und beidseitig von
Eckkantenverläufen des Mehrkants begrenzt. Demgemäß ist zum einen ein optimierter
fluidführender Querschnitt für die jeweilige fluidführende Verbindung 46 erreicht,
wobei gemäß der Ausgestaltung nach den Fig. 1 und 2 sich insgesamt vier fluidführende
Verbindungen 46 diametral einander zur Längsachse 38 gegenüberliegend um das Betätigungsteil
24 herumgruppieren.
[0017] Wie des weiteren die Fig.1 zeigt, ist der mittlere Streckenabschnitt 52 des Betätigungsteils
24 im Querschnitt verbreitert und entlang eines im Durchmesser korrespondierend verbreiterten
Bahnabschnittes 60 des Führungskanals 44 geführt. Dergestalt läßt sich das Betätigungsteil
24 einfach im Führungskanal 44 unterbringen und im übrigen ist dergestalt eine Verliersicherung
für das Betätigungsteil 24 im Polkern 18 erreicht. Die axialen Längenverhältnisse
im Bereich des mittleren Streckenabschnittes 52 sind aber jedenfalls derart zu wählen,
dass, wenn der Magnetanker 20 seine in der Fig.1 gezeigte linke Betätigungsstellung
einnimmt, das vordere stirnseitige Ende der Verbreiterung des Betätigungsteils 24
nicht an den korrespondierend gegenüberliegenden Wandteilen des Polkerns 18 anstößt,
sondern hier noch einen vorgebbaren Abstand einnimmt. Vergleichbares gilt bei der
Rückstellbewegung, bei der sich der Magnetanker 20 von seiner in der Fig.1 gezeigten
linken Endstellung in die rechte bewegt; im dahingehenden Fall sollte die Verbreiterung
des Betätigungsteils 24 nicht an der freien Stirnseite der Antihaftscheibe 42 anstoßen,
um dergestalt ihre Lage innerhalb des Führungskanals 44 nicht zu beeinträchtigen.
[0018] Das stangenartige Betätigungsteil 24 ist an seinem dem Magnetanker 20 zugewandten
Ende lose in einer Ausnehmung des Magnetankers 20 geführt, und zwar über ein Zentriermittel
62. Wie insbesondere die Darstellung nach der Fig.1 zeigt, ist das Zentriermittel
62 mit konisch zulaufenden Zentrierwänden 64 versehen, die in Richtung des Magnetankers
20 in eine zapfenartige Verlängerung 66 münden, wobei die beschriebene Ausgestaltung
gleichermaßen für das Betätigungsteil 24 erfüllt ist als auch für das stirnseitige
Ende des Magnetankers 20. Über das Zentriermittel 62 ist eine Art lose Kupplungsstelle
realisiert, die sicherstellt, dass beim Betätigen des Magnetankers 20 das Betätigungsteil
24 auch hemmfrei mitgeführt werden kann und es nicht im Bereich der Anlage von Betätigungsteil
24 mit Polkern 18 zu Verkantungen kommen kann. Auch wenn sich der Magnetanker 20 beim
Betrieb der Vorrichtung von dem Betätigungsteil 24 lösen sollte, wäre dergestalt über
das Zentriermittel 62 ein Ankuppelvorgang von Magnetanker 20 mit Betätigungsteil 24
problemlos möglich. Gegenüber den früher bekannten Lösungen, bei denen das Betätigungsteil
einstückige Komponente des Magnetankers war, ist somit der funktionssichere Betrieb
der gesamten Betätigungsvorrichtung auch über längere Einsatzdauern hinweg, deutlich
erhöht.
[0019] Das Polrohr 14 ist im wesentlichen zylindrisch ausgebildet und schließt mit seinem
einen freien Ende mit dem Polkern 18 ab, wobei diese dann eine gemeinsame Außenumfangsfläche
gleichen Durchmessers bilden. Auf der gegenüberliegenden Seite ist das Polrohr 14
über einen Dichtring 68 übergreifend mit der Hubbegrenzung 34 verbunden und als Festlegemittel,
wie in Fig.1 dargestellt, nach innen in eine nutförmige Vertiefung der Hubbegrenzung
34 eingebördelt. Nach außen hin kann die Hubbegrenzung 34 mit einer Abdeckkappe 70
abgeschlossen sein.
[0020] Mit der erfindungsgemäßen Lösung läßt sich über die fluidführenden Verbindungen 46
ein Fluid- und/oder Druckausgleich herbeiführen zwischen dem Inneren des Ventils und
dem Inneren der Betätigungsvorrichtung in Form des Ankerraums 22. Aufgrund dieser
Fluidmedienverbindung ist ein störungs- und hemmfreier Betrieb sowohl der Ventileinrichtung
als auch der Betätigungsvorrichtung möglich. Auf zusätzliche Verbindungsbohrungen
im Polkern 18, was darüber hinaus den magnetischen Fluß schädlich beeinträchtigen
könnte, kann somit verzichtet werden. Die erfindungsgemäße Lösung läßt sich kostengünstig
realisieren und nimmt wenig Bauraum ein aufgrund der zentralen Führung von Betätigungsteil
24 mit fluidführenden Verbindungen 46.
1. Betätigungsvorrichtung, insbesondere zum Betätigen von außen her anschließbaren Ventilen,
mit einem Gehäuse (10) und einem darin angeordneten Spulenkörper (12) mit Spulenwicklung,
der zumindest teilweise ein Polrohr (14) umfaßt, an dessen einem freien Ende sich
ein Polkern (18) anschließt, mit einem zumindest im Polrohr (14) innerhalb eines Ankerraumes
(22) geführten Magnetanker (20), der mit einem Betätigungsteil (24) für das Betätigen
des jeweiligen Ventils versehen ist, das den Polkern (18) entlang eines Führungskanals
(44) durchgreift, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenumfangsgestalt des Betätigungsteils (24) zur Innenumfangsgestalt des Führungskanals
(44) derart gewählt ist, dass mindestens eine fluidführende Verbindung (46) von außen
zum Ankerraum (22) hergestellt ist.
2. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnittsfläche des Führungskanals (44) von bogenförmigen und/oder geradlinig
verlaufenden Wandsegmenten (48) begrenzt ist, dass die Querschnittsfläche des Betätigungsteils
(24) hiervon abweichend unter Bildung der jeweiligen fluidführenden Verbindung (46)
von geradlinigen und/oder bogenförmigen weiteren Wandsegmenten (50) begrenzt ist und
dass zumindest teilweise die weiteren Wandsegmente (50) an den Wandsegmenten (48)
des Führungskanals (44) beim Bewegen des Betätigungsteils (24) geführt sind.
3. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnittsfläche des Führungskanals (44) kreisrund ist und dass auf seinen
Querschnitt bezogen das Betätigungsteil (24) ein stangenförmiger Mehrkant ist.
4. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Mehrkantform des Betätigungsteils (24) zumindest in einem mittleren Streckenabschnitt
(52) ein Vierkant ist, an den sich endseitig Strekkenabschnitte (54,56) anschließen,
bei denen die Kantenverläufe unter Bildung von Führungsbahnen (58) abgeplattet sind.
5. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Führungsbahn (58) eben ist und beidseitig von Eckkantenverläufen des
Mehrkants begrenzt ist.
6. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der mittlere Streckenabschnitt (52) des Betätigungsteils (24) im Querschnitt verbreitert
und entlang eines im Durchmesser verbreiterten Bahnabschnittes (60) des Führungskanals
(44) geführt ist.
7. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der verbreiterte Bahnabschnitt (60) des Führungskanals (44) in den Ankerraum (22)
mündet und an der Stelle des dahingehenden Überganges eine topfartige Antihafteinrichtung
(42) aufweist.
8. Betätigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungsteil (24) lose in den Magnetanker (20) über ein Zentriermittel (62)
eingreift.
9. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Zentriermittel (62) konisch zulaufende Zentrierwände (64) aufweist, die in eine
zapfenartige Verlängerung (66) münden.
10. Betätigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Polrohr (14) mit seinem einen freien Ende mit dem Polkern (18) verbunden ist
und dass diese eine gemeinsame Außenumfangsfläche gleichen Durchmessers bilden.