[0001]
1.1 Variabel verstellbare Bekleidungskombination
1.2. Die Erfindung betrifft eine Bekleidungskombination, bestehend aus einer Hose
und einer Jacke, die sich dadurch auszeichnet, dass in den Ärmeleinsatznähten und
den Seitennähten der Jacke sowie den seitlichen Beinnähten der Hose speziell ausgewählte
Reißverschlüsse eingesetzt sind; diese Bereiche werden mit einem in spezieller Gewichtsrelation
zu dem Oberstoff eingesetzten Innenstoff unterlegt und gewähren eine komplette Größenveränderbarkeit
in einem Spektrum von mindestens drei Konfektionsgrößen.
1.3. Größenvariable Bekleidung ist immer dann relevant, wenn körperliche Veränderungen
in relativ kurzen Zeitabständen erfolgen. Dies ist insbesondere in den Wachstumsphasen
bei Kindern und bei Schwangerschaften der Fall.
Kinderbekleidung weist aufgrund der Wachstumsintervalle von Kindern eine relativ kurze
Benutzungsdauer auf. Aus ökonomischen Gründen wird dadurch häufig auf Qualitätsansprüche
verzichtet. Unterschiedliche Gradierungen von verschiedenen Herstellern sind oftmals
irreführend für Konsumenten und führen zu Größen- bzw. Passformproblemen.
1.4. Bekannt ist verstellbare Bekleidung aus dem Kinderbekleidungs- und Schwangerschaftsbereich.
Durch Einsetzen von Knopfloch-/Gummizügen für Hosen im Taillenbund wird eine Größenvariabilität
des Bauches und Taillenumfangs gewährleistet. Bei Kinderkonfektion werden häufig zusätzlich
Umschläge an Ärmeln und Hosenbeinen verwendet, so dass an den betreffenden Stellen
die Längen variiert werden können. Die meisten Hersteller verarbeiten vor allem im
Kleinkindbereich diese Methoden. Diese Vorrichtungen beschränken sich auf punktuelle
Erweiterungs- und Verlängerungsoptionen. Eine Erweiterungsmöglichkeit von Schulter,
Brust, Rücken, Hüfte und Oberschenkel ist nicht gewährleistet.
[0002] Die Offenlegungsschrift US 2004/0111783 A1 zeigt die Erfindung von variabel verstellbaren
Bekleidungsteilen, wie in der Ausführung beschrieben an Hand von einer Jacke, einer
Hose und eines Rocks. Das Bekleidungsoberteil zeichnet sich dadurch aus, dass beginnend
am Ärmelbündchen über die inneren Ärmelnaht durchgehend durch den Achselbereich mindestens
ein Verschlussmechanismus, vorzugsweise ein Reißverschluss, eingearbeitet ist, welcher
im weiteren Verlauf in der jeweiligen äußeren Seitennähten des Rumpfes geführt wird
und mindestens 1 bis maximal 9 Reißverschlussschienen enthält. Der gleiche Verschlussmechanismus
wird durchgehend in den äußeren Beinnähten der Hose und durchgehend in den äußeren
Seitennähten des Rockes zur Größenerweiterung verwendet. Die zu erweiternden Stellen
enthalten laut Beschreibung und Zeichnungen ein inwendiges Material, welches mit Öffnung
der Verschlussmechanismen freigelegt wird. Eine nähere Bestimmung dieses Innenmaterials
wird nicht geleistet. In der vorliegenden Patentanmeldung hingegen wird in Anspruch
1 festgelegt ist, dass das Verhältnis von Ober- zu Innenstoff in einer spezifischen
Gewichtsrelation von 100% Oberstoff zu mindestens 30% bis maximal 70% Innenstoff liegt.
Diese Maßnahme verhindert eine Materialverdickung an den Erweiterungsstellen und gewährt
einen optimalen Tragekomfort auch für konfektionierte Bekleidung. Die in der Druckschrift
US 2004/0111783 A1 aufgeführten Patentansprüchen 1 bis 6 legen dagegen die Vermutung
nahe, dass das Innenmaterial dem Oberstoff des jeweiligen Bekleidungsstückes entspricht.
Dies hat zur Folge, dass an den betreffenden Erweiterungsstellen im nicht expandierten
Zustand eine erhebliche Materialverdickung vorliegt, bedingt durch das innenliegende
Material und den sich inwendig befindenden Reißverschlussschienen, welche in der Anzahl
von 1 bis 9 variieren können. Ein weiterer signifikanter Unterschied liegt in dem
Verlauf des Reißverschlusses der Jacke; dieser wird durchgehend in der Seitennaht
der Jacke über die Achselnaht durch die innere Ärmelnaht bis zum Ärmelbund geführt
und ist ab dem Ärmelbündchen in einer Spannweite 0,1 % bis 100% zu öffnen. In der
vorliegenden Patentanmeldung wird dagegen ein andersartiger Verlauf des Reißverschlusskonzepts
in Anspruch 2 und 3 festgelegt, nämlich dass in den beiden Seitennähten der Jacke
vom Jackenbund ausgehend bis zur Achselhöhe jeweils ein von oben nach unten zu öffnender
Reißverschluss eingearbeitet ist, welcher wahlweise komplett zu öffnen ist oder im
Bund zusammen läuft und dass ein weiterer Reißverschluss in der jeweiligen Achsel-Schulternaht
so eingearbeitet ist, dass der Anfang des jeweiligen Reißverschlusses mindestens 3
cm nach Achselnaht auf dem Vorderteil beginnt und von unten nach oben über die Schulter
zu öffnen ist. Dieser Reißverschluss endet mindestens 3 cm vor der Achselnaht auf
dem Rückenteil der Jacke. Dadurch wird ein Abschnitt des nach Anspruch 1 gekennzeichneten
Innenstoffs von mindestens 6 cm unter der Achsel freigelegt. Dieser beschriebene Bereich
ist für den Tragekomfort besonders wichtig, da sich hier keinerlei Materialverdickung
an dieser Stelle bilden kann, jegliche Art von Druckstellen werden dadurch vermieden.
Darüber hinaus sorgt dieser Reißverschlussverlauf nach Anspruch 2 für eine Erweiterung
der Schulter-, Brust- und oberen Rückenpartie, sowie für eine Verlängerung der Ärmel.
Diese Erweiterungsoption wird dagegen in der Druckschrift US 2004/0111783 A1 nicht
geleistet. Da sich hier die Erweiterungsmöglichkeiten nur auf den unteren Bereich
der Jacke und die Ärmelweiten beziehen, kann eine ganzheitliche Erweiterung über mehrere
Größen nicht gewährleistet werden. Es ist anzumerken, dass sich durch die beschriebene
Materialverdickung an allen Erweiterungsstellen das Innenvolumen des jeweiligen Kleidungsstückes
zwangsläufig verringert, so dass die entsprechende Konfektionsgröße bereits im Vorfeld
größer gewählt werden muss. Für konfektionierte Bekleidung ist dieses Verfahren daher
ungeeignet. Speziell für den Bereich der Kinder- und Schwangerschaftsbekleidung ist
die erwähnte Materialverdickung von großem Nachteil. Die Bewegungsfreiheit wird erheblich
beeinträchtigt und wahrscheinliche Druckstellen an den Erweiterungsbereichen führen
zu starken Einschränkungen des Tragekomforts. Auch für Damenoberbekleidung ist diese
Erfindung wenig geeignet, weil die Erweiterungsstellen optisch sehr auftragen. Ein
weiterer Nachteil der Verwendung von gleichen Materialien ist, dass sowohl Außen-
und Innenstoff bei der Wäsche als auch durch Abnutzung und Lichteinwirkung unterschiedlich
reagieren und dadurch im expandierten Zustand des Bekleidungsstückes unterschiedlich
aussehen.
[0003] Die Offenlegungsschrift DE 102 49 196 A 1 zeigt die Erfindung einer Vorrichtung zur
variablen Längeneinstellung von Gliedmaßenabschnitten, nämlich Ärmeln und Hosenbeinen,
eines Bekleidungsstückes. Durch einen durchgehenden Reißverschluss, der mindestens
vollständig um den betreffenden Gliedmaßenabschnitt geführt wird, wird bei Öffnung
dieses, ein eingearbeiteter Textilabschnitt freigelegt und ermöglicht dadurch die
Verlängerung des betreffenden Gliedmaßenabschnitts. Diese Erfindung umfasst ausschließlich
die Verlängerung und auch die Umkehrung zur Verkürzung der Gliedmaße-Abschnitte von
Bekleidungsstücken. Eine Erweiterungsmöglichkeit des Schulter-, Brust-, Rücken-, Bauch-,
Taillen-, Hüft-, Gesäß- und Oberschenkelbereichs ist in dieser Erfindung nicht eingeschlossen.
Eine explizite Bestimmung des eingearbeiteten Textilabschnittes, wie in der vorliegenden
Patentanmeldung in Anspruch 1 festgelegt ist, wird nicht geleistet. Dies ist signifikanter
Bestandteil der vorliegenden Patentanmeldung und gewährleistet einen hohen Tragekomfort,
der für ein weites Anwendungsspektrum notwendig ist, weil Materialverdickungen und
Druckstellen an den betreffenden Erweiterungsstellen vermieden werden. Eine Übertragung
dieser Erfindung DE 102 49 196 A 1 für Alltagsbekleidung, insbesondere für Kinder-
und Schwangerschaftsbekleidung ist in dieser Form, aufgrund der kompakten Gesamtkonsistenz
der Erweiterungsabschnitte, dadurch bedingt, dass sich ein vollständig um den betreffenden
Gliedmaßenabschnitt geführter Reißverschluss zuzüglich des Innenstoffs, im nicht expandierten
Zustand inwendig befindet, insofern fraglich, da die Bewegungsfreiheit des Trägers
stark eingeschränkt wird. Im expandierten Zustand liegen die Reißverschluss-Schienen
an den vorzugsweise beschriebenen Stellen, nämlich an den Ellbögen- und Kniebereichen,
frei. Dies führt zu weiteren Einschränkungen des Tragekomforts, insofern, dass Druckstellen
verursacht werden und Material sich in den Zähnen der Reißverschlüsse verfangen kann.
[0004] Eine Verstelleinrichtung für die Bundweite einer Hose ist bereits aus DE 3534694
C1 bekannt. Diese Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Erweiterung des
Hosenbundes unter Einsatz eines doppelten Reißverschlusses am Öffnungsschlitz der
Hose. Eine Hüft-, Gesäß und Beinerweiterung wird durch diese Erfindung nicht erzielt.
Ferner bleibt zu bemerken, dass diese Vorrichtung maximal eine Konfektionsgrößenerweiterung
für den Bundbereich zulässt, eine größere Erweiterung würde den Gesamtschnitt der
Hose in der Passform stark beeinträchtigen.
[0005] Eine weitere Verstelleinrichtung für die Bundweite einer Hose ist auch aus US 3448463
bekannt. Diese beinhaltet einen Doppelreißverschluss zum Verschließen des Öffnungsschlitzes
einer Hose, um eine Bunderweiterung zu erzielen. Der primäre Anwendungsbereich soll
hier bei Herrenhosen liegen und den Vorteil haben, den häufig von Schneidern nachträglich
erweiterten Reißverschlussbereich von Hosen vorzugreifen. Auch bei dieser Erfindung
bezieht sich der Erweiterungsbereich ausschließlich auf die Bundweite; der Hüft-,
Gesäß- und Beinbereich kann durch diese Erfindung nicht erweitert werden.
[0006] Aus dem DE 29802758 U1 ist eine Weitenverstellbarkeit von Blousons, insbesondere
Dienstlederblousons bekannt. In den Seitennähten des Blousons ist jeweils ein Reißverschluss
so eingearbeitet, dass dieser bis 8 cm in der Armnaht endet. Unter diesen Reißverschlüssen
ist jeweils das gleiche Material eingearbeitet, so dass im Falle der Öffnung die Erweiterung
optisch unauffällig bleibt. Diese Erfindung bezieht sich primär auf Dienstblousons
der Polizei, die damit Ihre ballistischen Unterziehschutzwesten unter Ihren Dienstblousons
tragen können, ohne dass es für Dritte ersichtlich ist. Die Erweiterung dieser Erfindung
bezieht sich ausschließlich auf den Brust-, Taillen- und Bundbereich. Eine Schulter-
und Armlängenerweiterung ist dabei ausgeschlossen. Ebenso bleibt der obere Brustbereich
von der Erweiterung unbetroffen. Der Einsatz des gleichen Materials als Innenmaterial
führt an den betreffenden Stellen zu extremer Materialverdickung, welche den Tragekomfort
dieses Bekleidungsstückes so beeinträchtigt, dass die Bewegungsfreiheit des Trägers,
speziell durch den Einsatz unter der Achsel, einschränkt wird. Durch die gleiche Verwendung
von Ober- und Innenmaterial und die dadurch bedingte Materialverdickung verringert
sich zwangsläufig das Innenvolumen der Jacke, so dass die entsprechende Konfektionsgröße
bereits im Vorfeld eine Nummer größer gewählt werden muss.
[0007] Aus der DE 19650827 A1 ist ein Bekleidungsstück, insbesondere eine Jacke, Kleid,
Hemd für Kinder bekannt, dass durch Bildung von abgesteppten Randbereichen durchgehende
Nähte aufweist, durch deren Auftrennung sowohl die Länge als auch die Breite des betreffenden
Kleidungsstücks vergrößert werden kann. Diese Nähte beziehen sich auf den Ärmelausschnitt,
die seitliche Rumpfnaht, die Innennaht des Ärmels und die Taillenbundnaht. Ein Innenfutter
ist im Schulterbereich vorgesehen, welches das Vorder- und Rückenteil verbindet. Diese
Erfindung bezieht sich nur auf eine mögliche Größenerweiterung. Ist diese Erweiterung
durch das aufwendige Auftrennen der Nähte einmal ausgeführt, lässt sich die Umkehrung
in die Verkleinerung nur mit einem erheblichen Aufwand, nämlich das Einnähen der zuvor
aufgetrennten Nähte, wieder herbeiführen. Ein weiterer Nachteil der Verwendung von
gleichen Materialien ist, dass der Ober- und Unterstoffbei der Wäsche als auch durch
Abnutzung und Lichteinwirkung unterschiedlich reagieren und dadurch im expandierten
Zustand des Bekleidungsstückes optisch unterschiedlich aussehen.
1.5. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Bekleidungskombination zu
entwickeln, die an allen konfektionsgrößenrelevanten Stellen individuell in der Form
verstellbar ist, dass sowohl eine Vergrößerung als auch die Umkehrung in eine Verkleinerung
durch einfache Handhabung gewährt wird und dadurch die Benutzungsdauer mindestens
verdreifacht wird.
1.6. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass jeweils an den Ärmeleinsatz-
und Seitennähten der Jacke, sowie an den äußeren Beinnähten der Hose Reißverschlüsse
eingesetzt sind und diese Bereiche mit einem eingearbeiteten Innenstoff versehen sind,
welcher sich in spezifischer Gewichtsrelation in einem Verhältnis von 100% Oberstoff
zu 30% bis 70% Innenstoff verhält.
[0008] Im Folgenden wird zur Erklärung die jeweils kleinstmöglich einstellbare Größe A genannt,
die mittlere Größe B und die größtmögliche Erweiterung des jeweiligen Kleidungsstückes
Größe C.
[0009] Die Jacke ist im Grundschnitt in der Schulter- und Brust- und Rückenweite, sowie
in der Gesamtlänge auf Größe A zugeschnitten, die Ärmellänge entspricht dabei Größe
C.
[0010] In die Ärmeleinsatz-Nähte der Jacke sind gemäß Anspruch 2 jeweils ein Reißverschluss
(32) eingesetzt, der so gewählt ist, dass sich beide Seiten des Reißverschlusses öffnen
lassen. Dies gewährt die ganzheitliche Erweiterung des Schulter- und Rückenbereichs,
sowie eine Verlängerung des Ärmels (39). Der Anfang des Reißverschlusses mit dem Zip
(36) ist dabei mindestens 3 cm nach Achselnaht gemessen auf dem Vorderteil der Jacke
unterhalb der Brusthöhe angesetzt und lässt sich von unten nach oben über die Schulter
geführt öffnen. Der Reißverschluss endet mindestens 3 cm vor der Achselnaht auf der
Rückseite der Jacke (37). Der an diesen Stellen nach Anspruch 1 eingearbeitete Innenstoff
(35A) gewährt mit dem Öffnen der Reißverschlüsse eine Größenerweiterung im Schulter-,
Brust- und Rückenbereich bis hin zu Größe C, dadurch, dass dessen Maße die Differenz
von Größe A zu Größe C ausgleichen. Die mindestens 6 cm lange Stelle unter der Achsel
ist im geschlossenen, wie auch im geöffneten Zustand des jeweiligen Reißverschlusses
nur durch den an dieser Stelle eingearbeiteten Innenstoff(35A) bedeckt. Diese Maßnahme
wurde entwickelt, um hier eine Materialverdickung durch Reißverschluss und Obermaterial
zu vermeiden, welche zu Beeinträchtigung des Tragekomforts führen würde. Zusätzlich
wird hierdurch eine optimale Armfreiheit gewährleistet.
[0011] In die beiden Seitennähten der Jacke von Achsel bis hin zum Jackenbund ist gemäß
Anspruch 3 jeweils ein weiterer Reißverschluss (31) eingesetzt. Der an diesen Stellen
nach Anspruch 1 eingearbeitete Innenstoff (35B) gewährt mit dem Öffnen der Reißverschlüsse
(31) eine Größenerweiterung im Schulter-, Brust- und Rückenbereich bis hin zu Größe
C, dadurch, dass dessen Maße die Differenz von Größe A zu Größe C ausgleichen.
[0012] Der Innenstoff(35B) ist gemäß Anspruch 1 von seiner Konsistenz wesentlich leichter
gewählt als der Oberstoff (30) der Jacke. Dies gewährt auch im geschlossenen Zustand
des Reißverschlusses hohen Komfort; an den betreffenden Stellen werden keine Druckstellen
durch übermäßigen Stoff verursacht und der Innenstoff (35B) bietet gleichzeitig einen
Unterlagenschutz für den eingesetzten Reißverschluss (31). Die Beschaffenheit des
Innenstoffs ist so gewählt, das auch im expandierten Zustand die Gesamtfestigkeit
der Jacke gewährleistet ist. Hierzu wurden in Testverfahren mit der Gewichtsrelation
von Ober- und Unterstoff festgestellt, dass die optimale Relation bei einem Verhältnis
von 100% Oberstoff zu 30% - 70% Innenstoff liegt. Das höhere Gewicht des Reißverschlusses
in Relation zu Oberstoffund Innenstoff begünstigt den Fall des Innenstoffs im Seitenbereich
der Jacke insofern, dass auch im expandierten Zustand die Bekleidungsstücke sich der
Körperform anpassen und dadurch die mittlere Größe B ermöglicht wird. Hierbei werden
zwei Varianten unterschieden: ein Reißverschluss (31), der sich komplett öffnen lässt
und damit eine Größenerweiterung des Rumpfes, Brust-, Bauch- und Rückenbereichs, sowie
Armausschnitt und Jackenbund (38) betreffend bis Größe C gewährt. Die Jacke behält
bei dieser Variante ihre gerade Form.
[0013] Die andere Variante (nicht zusätzlich abgebildet) ist der Einsatz eines Reißverschlusses
in den Seitennähten, der im Jackenbund zusammenläuft und sich nicht vollständig öffnen
lässt. Somit wird zwar die Rumpfweite, der Brust-, Bauch- und Rückenbereich, sowie
den Armausschnitt bis Größe C erweitert, der Jackenbund behält allerdings seine Ursprungsweite.
Durch den nun enger wirkenden Jackenbund und die mit wachsender Konfektionsgröße des
Trägers kürzere Jackenlänge entsteht die Form eines Blousons. Der Innenstoff passt
sich auch hier durch seine Konsistenz gemäß Anspruch 1 in Gewichtsrelation zu Reißverschluss
und Oberstoff der Form an.
[0014] Der umschlagbare Bereich der Ärmel (34) ist bei beiden Varianten ab Unterarm gemäß
Anspruch 4 bis zum Ärmelbund inwendig mit dem nach Anspruch 1 gekennzeichneten Innenstoff
(33) gefüttert. Durch Umschlagen des Ärmels wird die Armlänge individuell einstellbar.
[0015] Die Hose ist im Grundschnitt im Bund-, Hüft und Beinbereich auf Größe A zugeschnitten,
wobei die Beinlänge dabei einer Größe C entspricht.
[0016] In den jeweiligen seitlichen, äußeren Beinnähten der Hose ist gemäß Anspruch 5 ab
Wadenhöhe bis durch den Taillenbund laufend ein von oben nach unten zu öffnender Reißverschluss
(21) eingesetzt, welcher auf Wadenhöhe zusammenläuft. Dieser Bereich ist mit einem
Innenstoff (25) nach Anspruch 1 unterlegt, dessen Maße im geöffneten Zustand des Reißverschlusses
die Differenz von Größe A zu Größe C für Taillen-, Hüft- und Beinweite ausgleichen.
[0017] Der Innenstoff (25) ist gemäß Anspruch 1 von seiner Konsistenz auch hier wesentlich
leichter gewählt als der Oberstoff (20) der Hose. Dies gewährt auch im geschlossenen
Zustand des Reißverschlusses (21) hohen Komfort; an den betreffenden Stellen werden
keine Druckstellen durch übermäßigen Stoff verursacht und der Innenstoff (25) bietet
gleichzeitig einen Unterlagenschutz für den eingesetzten Reißverschluss (21). Die
Beschaffenheit des Innenstoffs ist allerdings so gewählt, das auch im expandierten
Zustand die Gesamtfestigkeit der Hose gewährleistet ist. Auch hierzu wurden in Testverfahren
mit der Gewichtsrelation von Ober- und Unterstoff festgestellt, dass die optimale
Relation bei einem Verhältnis von 100% Oberstoff zu 30% - 70% Innenstoff liegt. Das
höhere Gewicht des Reißverschlusses in Relation zu Oberstoff und Innenstoff begünstigt
den Fall des Innenstoffs insofern, dass sich auch im expandierten Zustand das Bekleidungsstück
der Körperform anpasst und dadurch die mittlere Größe B ermöglicht wird.
[0018] Die Bundweite lässt sich gemäß Anspruch 6 individuell mit den jeweils seitlich aufgesetzten
Klettriegeln (22) größenvariabel verstellen. Dabei ist die nichthaftende, weiche Seite
des Klettbandes (23) direkt auf den Taillenbund genäht und die haftende, harte Seite
(nicht abgebildet) befindet sich innerhalb des Riegels (22). Dies gewährleistet auch
im expandierten Zustand der Hose, dass Hautkontakt mit der harten Seite des Klettbandes
vermieden wird und dass keinerlei Materialien sich an dieser Stelle verfangen können.
Neben der zweckmäßigen Erweiterungstechnik des Klettriegels (22), bietet dieser sowohl
Schutz vor dem geöffneten Reißverschluss (21) am Taillenbund, als auch die notwendige
Stabilität an dieser Stelle. Im geschlossenen Zustand deckt der Klettriegel (22) den
Zip (26) des Reißverschlusses (21) ab und verhindert hier, dass Kleinkinder den Reißverschluss
selbst öffnen können.
[0019] Ab Schienbeinhöhe bis hinunter zum Hosensaum befindet sich gemäß Anspruch 7 der umschlagbare
Bereich (24), in dem nach Anspruch 1 der leichtere Innenstoff (29) inwendig in das
jeweilige Hosenbein eingearbeitet. Durch Umschlagen des Hosenbeins kann die Beinlänge
individuell variiert werden.
[0020] Auf der Grundlage dieser Erfindung sind Variationen und Abweichungen im Design und
der Umsetzung möglich, wobei das erfindungsgemäße Konzept eingehalten wird. Variationen
sind beabsichtigt und Teil der Gesamtkonzepts dieser Erfindung.
1.7. Diese Neuerung ermöglicht eine individuelle Größeneinstellung an allen passformrelevanten
Stellen. Die Handhabung der Vergrößerung bzw. Verkleinerung der Bekleidungsstücke
ist durch Öffnen bzw. Schließen der Reißverschlüsse für den Konsumenten sehr einfach
gestaltet. Die potentielle Nutzungsdauer der Bekleidungsstücke wird erfindungsgemäß
mindestens verdreifacht und hat dadurch für den Verbraucher einen hohen ökonomischen
Nutzen. Dadurch, dass nicht nur eine Vergrößerung sondern auch eine Verkleinerung
individuell einstellbar ist, ohne dass qualitative Einbußen entstehen, werden Passformprobleme
bereits im Vorfeld minimiert. Dieser Vorteil kommt insbesondere zum Tragen, wenn Kinderbekleidung
ohne Anprobe erworben wird, wie es häufig bei Geschenkgelegenheiten des sozialen Umfelds
vorkommt.
[0021] Die einheitliche Verwendung unterschiedlicher Stoffe im Bezug auf Ober- und Unterstoff
hat den Vorteil, dass unterschiedliche Größeneinstellungen der Bekleidung keinerlei
optische Einbußen im Bezug auf Reinigung, Abnutzung oder Lichteinwirkung auf die Materialien
verursachen.
[0022] Die Kombination von Ober- und Innenstoff hat eine signifikante und modische Aussage
mit hohem Wiedererkennungswert. Jede mögliche Variante der Größeneinstellung zeigt
ein durchdachtes und durchgestyltes Outfit. Die individuelle Verstellbarkeit dieser
Bekleidungskombination überschreitet die Limitierung von einheitlichen Konfektionsgrößen
und bietet dadurch die Möglichkeit auch Zwischengrößen einzustellen.
[0023] Der wirtschaftliche Anwendungsbereich dieser Erfindung ist besonders in der Kinderkonfektion
gegeben. Auch der Bereich der Schwangerschaftsbekleidung profitiert von dieser Neuerung.
Die Möglichkeit der Vergrößerung von Hüfte, Taille, Bauch und Oberschenkel für die
Hosen, sowie Brust, Schulter, Bauch und Taille für die Jacken betrifft auch hier genau
die erweiterungsrelevanten Stellen, welche individuell eingestellt werden können.
Die erfindungsgemäße Bekleidungskombination ermöglicht nicht nur den Bekleidungsbedarf
während der Schwangerschaft über einen erheblichen Zeitraum abzudecken, sondern findet
auch durch die einfache Handhabung der Verkleinerungsmöglichkeit ihren Nutzen in der
postnatalen Phase.
[0024] Die Herstellung dieser Bekleidungskombination ist durch den Einsatz der Kombination
der Reißverschlüsse und dem in Anspruch 1 gekennzeichneten Innenstoff zwar bedingt
aufwendiger, aber in der Konsequenz für den Konsumenten wesentlich kostengünstiger,
weil drei Produkte mit einem abgedeckt werden können.
1.8. Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Zeichnungen
näher erläutert. Diese Zeichnungen dienen ausschließlich der Illustration und erheben
keinen Anspruch auf maßstabsgetreue Wiedergabe der Erfindung.
[0025] Es zeigen:
Fig. 1 eine Frontansicht der Jacke mit geschlossenen Reißverschlüssen
Fig. 2 eine Frontansicht der Jacke mit geöffnetem Ärmeleinsatz-Reißverschluss
Fig. 3 eine Rückansicht der Jacke mit geöffneten Ärmeleinsatz-Reißverschluss
Fig. 4 eine Seitenansicht der Jacke mit geöffnetem Seitennaht Reißverschluss im Querschnitt
ohne Ärmel
Fig. 5 eine Frontansicht der Hose mit geöffnetem Seitennaht Reißverschluss
Fig. 6 eine Seitenansicht der Hose mit geöffnetem Seitennaht Reißverschluss
[0026] Die Jacke der Bekleidungskombination hat gemäß Fig. 1 in der kleinstmöglichen Konfektionsgrößeneinstellung
A die Reißverschlüsse 32 an der Schulternaht und die Reißverschlüsse 31 an der Seitennaht
geschlossen. Der Reißverschluss 32 beginnt mit dem Zip 36 auf der vorderen Seite der
Jacke unterhalb der Brusthöhe und wird über die Schulter zum Rückenteil geführt. Der
6 cm lange Bereich unter der Achsel ist nicht durch den Oberstoff 30 bedeckt und zeigt
an dieser Stelle einen Teil des eingearbeiteten Innenstoffs 35A. Diese Maßnahme wurde
entwickelt um hier eine Materialverdickung durch Reißverschlüsse und Obermaterial
zu vermeiden. Der umschlagbar Bereich der Ärmel 34 befindet sich im umgeschlagenen
Zustand und ist somit auf die kürzeste Ärmellänge A eingestellt, wodurch der eingearbeitete
Innenstoff 33 an diesen Stellen sichtbar ist. Durch Öffnen der Reißverschlusse 32
mit dem Zip 36 von vorne über die Schulter zum Rückenteil der Jacke geführt, wird
gemäß Fig. 2 die Jacke im Schulter-, Rücken und Brustbereich erweitert, sowie die
Ärmel 39 verlängert. Der eingearbeitete Innenstoff 35A ist nun komplett sichtbar.
Der Zip 36 des Reißverschlusses 32 befindet sich nun gemäß Fig. 3 auf der Rückseite
der Jacke, über dem Reißverschluss-Ende 37 des Reißverschlusses 32. Die Erweiterung
des Brust-, Bauch-, Taillen- und Bundbereichs erfolgt gemäß Fig. 4 durch das von oben
nach unten verlaufende Öffnen der Reißverschlüsse 31 in den Seitennähten der Jacke.
Der eingearbeitete Innenstoff 35B ist an diesen Stellen nun sichtbar. Durch den gemäß
Anspruch 1 in Gewichtsrelation verwendeten Ober- 30 und Innenstoff 35B passt sich
die Jacke dem Körpervolumen des Trägers an und ermöglicht so nach Bedarf die möglichen
Konfektionsgrößen B oder C.
[0027] Die Hose der Bekleidungskombination hat gemäß Fig. 5 in der größtmöglichen Konfektionsgrößeneinstellung
C die Reißverschlüsse 21 an den Seitennähten geöffnet. Der Reißverschluss 21 mit dem
Zip 26 wird von oben nach unten geöffnet und befindet sich hier auf Wadenhöhe. Der
verstellbare Klettriegel 22 lässt im erweiterten Taillenbund 28 die untere Seite des
Klettbands 23 sichtbar werden. Fig. 6 zeigt in der Seitenansicht, dass die Hose für
den Taillen-, Gesäß-, Bauch- und Oberschenkelbereich auf die größtmögliche Erweiterungsgröße
C eingestellt ist. Durch den gemäß Anspruch 1 in Gewichtsrelation verwendeten Oberstoff
20 und Innenstoff 25 und dem individuell einstellbaren Klettriegel 22 passt sich die
Hose im Fall dem Körpervolumen des Trägers an und ermöglicht so nach Bedarf eine Größe
B oder C.
[0028] Der umschlagbare Bereich 24 mit dem an dieser Stelle eingearbeiteten Innenstoff 29
lässt beliebig die Beinlänge variieren.
1. Bekleidungskombination, bestehend aus einer Hose und einer Jacke, die eine variabel
verstellbare Größenveränderung über mindestens drei Konfektionsgrößen ermöglicht,
dadurch gekennzeichnet, dass jeweils in den Ärmeleinsatz- und Seitennähten der Jacke, sowie in den äußeren Beinnähten
der Hose Reißverschlüsse eingesetzt sind und diese Bereiche mit einem eingearbeiteten
Innenstoff versehen sind, welcher sich in spezifischer Gewichtsrelation in einem Verhältnis
von 100% Oberstoff zu 30% bis 70% Innenstoff verhält.
2. Bekleidungskombination nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in den Ärmeleinsatz-Nähten der Jacke jeweils ein sich komplett öffnender Reißverschluss
so eingesetzt ist, dass der Anfang des jeweiligen Reißverschlusses mindestens 3 cm
nach Achselnaht auf dem Vorderteil beginnt und von unten nach oben über die Schulter
zu öffnen ist und mindestens 3 cm vor der Achselnaht auf dem Rückenteil der Jacke
endet.
3. Bekleidungskombination nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in den beiden Seitennähten der Jacke vom Jackenbund ausgehend bis zur Achselhöhe
jeweils ein von oben nach unten zu öffnender Reißverschluss eingearbeitet ist, welcher
wahlweise komplett zu öffnen ist oder im Bund zusammenläuft.
4. Bekleidungskombination nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ärmellänge der Jacke im Grundschnitt der jeweils größtmöglichen Erweiterungslänge
entspricht und ab Unterarmbereich bis zum Ärmelsaum mit dem nach Anspruch 1 gekennzeichneten Innenstoff gefüttert ist.
5. Bekleidungskombination nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in den äußeren Beinnähten der Hose ab ca. Wadenhöhe bis einschließlich dem Taillenbund
jeweils ein von oben nach unten zu öffnender Reißverschluss eingesetzt ist, welcher
auf Wadenhöhe zusammenläuft.
6. Bekleidungskombination nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Seitennähte des Hosenbundes jeweils ein Klettverschluss aufgesetzt
ist, der sich dadurch auszeichnet, dass die nicht haftende Seite des Klettbandes direkt auf den Bund gesetzt
ist und die haftende Seite des Klettbandes an der Innenseite des Riegels eingenäht
ist, wobei die Größenrelation von haftender Seite des Klettbandes zu nichthaftender
Seite des Klettbandes dabei maximal 2 zu 3 beträgt.
7. Bekleidungskombination nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Beinlänge der Hose im Grundschnitt der jeweils größtmöglichen Erweiterungslänge
entspricht und ab der Höhe unterhalb der Wade bis zum Saum mit dem nach Anspruch 1
gekennzeichnetem Innenstoff gefüttert ist.