[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schneidgerät, wie eine Mauernutfräse, eine
Kreissäge oder einen Trennschneider, der im Oberbegriff von Patentanspruch 1 genannten
Art.
[0002] Derartige Schneidgeräte, weisen wenigstens ein über eine Motoranordnung antreibbares,
an einer Welle angeordnetes Schneidwerkzeug auf, das über eine haubenförmige Abdeckeinrichtung
abgeschirmt ist. Bei einem Säge- oder Schneidevorgang mit dem Schneidgerät kann das
Schneidewerkzeug, wie z. B. das Sägeblatt, in den zu bearbeitenden Untergrund eintauchen,
wozu das Schneidwerkzeug gegenüber der Abdeckeinrichtung und der Stützebene des Schneidgerätes
absenkbar ist. Um die Absenkung der Welle zu ermöglichen, weist die Abdeckeinrichtung
dazu in wenigstens einer Seitenwand eine schlitzförmige Durchführung für die Welle
auf. Insbesondere bei handgeführten Schneidgeräten, bei denen eine Staubabsaugung
aus der Abdeckeinrichtung vorgesehen ist, ist eine hohe Dichtigkeit der Abdeckeinrichtung
wünschenswert.
[0003] Aus der DE 85 34 802 U1 ist ein derartiges Schneidgerät bekannt, bei dem die Durchführung
an der haubenförmigen Abdeckeinrichtung über Bürsten gegenüber der Welle angedichtet
ist.
[0004] Von Nachteil hierbei ist, dass ein derartiger Bürstenvorhang zum einen nicht luft-
und staubdicht ist und zum anderen einem starken Verschleiss unterliegt.
[0005] Aus der DE 201 00 307 U1 ist ein weiteres Schneidgerät bekannt, bei dem die Abdeckeinrichtung
als Fächerhaube ausgebildet ist, die aus einem Führungsschacht und einer Schutzhaube
besteht. Die Schutzhaube kann dabei in den Führungsschacht eintauchen, in dem sich
auch eine schlitzförmige Durchführung für die Welle befindet.
[0006] Von Nachteil hierbei ist, dass der Spalt zwischen Führungsschacht und Schutzhaube
nicht luft- und staubdicht ist und so bei Verwendung einer Absaugeinrichtung Druckverluste
verursacht, die die Absaugleistung beeinträchtigt.
[0007] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, eine Werkzeugvorrichtung der
vorgenannten Art zu entwickeln, die die genannten Nachteile vermeidet.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die in Anspruch 1 genannten Massnahmen
erreicht. Demnach weisen die Dichtmittel ein exzentrisch um die Welle herum verschwenkbares
Verschlusselement auf, welches ein Steuermittel zur Umsetzung einer Absenkbewegung
der Welle relativ zur Abdeckeinrichtung in eine Verschwenkbewegung des Verschlusselementes
beinhaltet.
[0009] Durch ein derartiges, exzentrisch an der Welle angeordnetes und sich bei einer Absenkbewegung
in seiner Verschlusslage automatisch verstellbares Verschlusselement wird eine hohe
Dichtigkeit an der schlitzförmigen Durchführung gewährleistet. Diese Dichtigkeit an
der Durchführung ist bei Schneidgeräten mit angeschlossener Staubabsaugung von Vorteil,
da ein ausreichender Saugdruck gewährleistet wird. Sie ist aber auch bei nicht vorhandener
Staubabsaugung von Vorteil, da kein Schneid- oder Sägestaub durch die Durchführung
nach aussen ziehen kann.
[0010] In einer konstruktiv einfachen Lösung ist das Verschlusselement als Excenterscheibe
ausgebildet, die einen exzentrisch angeordneten Durchbruch für die Welle aufweist.
[0011] Vorteilhaft beinhalten die Steuermittel eine umfängliche Ringfläche der Excenterscheibe,
die auf einer im Bereich der Stützebene liegenden Gegenfläche führbar ist. Bei einer
Absenkung der Welle gegenüber der statisch im Bereich der Stützebene liegenden Gegenfläche
wird dadurch in einfacher Weise ein Verschwenken des Verschlussmittels bzw. der Excenterscheibe
bewirkt. Es kann ferner ein Federelement vorgesehen sein, dass die Excenterscheibe
in Richtung auf die Gegenfläche belastet und so auch beim Anheben der Welle eine Führung
der Ringfläche an der Gegenfläche erzwingt. Eine Zwangsführung der Excenterscheibe
kann aber z. B. auch durch eine Kulissenführung ermöglicht werden.
[0012] Günstig ist es dabei, wenn die Gegenfläche an einem an der Abdeckeinrichtung angeordneten
Steg ausgebildet ist. Dieser Steg kann dabei auch zumindest einen Teil der Stützebene
ausbilden.
[0013] Bei einer schwenkbaren Lagerung der Motoranordnung mit der Welle und dem zumindest
einen Schneidwerkzeug gegenüber der Abdeckeinrichtung und der Stützebene ist es von
Vorteil, wenn die schlitzförmige Durchführung bogenförmig bzw. in einem Radius in
einer Seitenwand der Abdeckeinrichtung verläuft. Hierdurch kann die Schlitzbreite
der Durchführung so gering ausgebildet werden, dass die Welle innerhalb der notwendigen
Toleranz eben durch diese hindurchgeführt werden kann.
[0014] Eine besonders gute Abdichtung der Abdeckeinrichtung an der Durchführung wird erzielt,
wenn das Verschlusselement gleit-dichtend an der, die schlitzförmige Durchführung
aufweisenden Seitenwand der Abdeckeinrichtung anliegt.
[0015] Weitere Vorteile und Massnahmen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen. In den Zeichnungen ist die Erfindung
in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
[0016] Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Schneidgerät in teilweise geschnittener Ansicht mit nicht abgesenkten Schneidwerkzeugen,
- Fig. 2
- eine teilweise Schnittansicht durch das Schneidgerät entlang der Linie II - II aus
Fig. 1,
- Fig.3
- das Schneidgerät in teilweise geschnittener Ansicht gem. Fig. 1 mit in einen Untergrund
abgesenkten Schneidwerkzeugen,
- Fig. 4
- eine teilweise Schnittansicht durch das Schneidgerät entlang der Linie IV - IV aus
Fig. 3.
[0017] Das in den Figuren 1 bis 4 dargestellte Schneidgerät 10, welches hier als Mauernutfräse
ausgebildet ist, weist zwei auf einer Welle 12 angeordnete Schneidwerkzeuge 14, wie
z. B. Diamanttrennscheiben oder Sägeblätter, auf. Die Welle 12 und damit die Schneidwerkzeuge
14 sind über eine mit der Welle 12 gekoppelten Motoranordnung 13, die ggf. eine Getriebeeinrichtung
beinhalten kann, antreibbar.
[0018] In der in den Figuren 1 und 2 dargestellten Stellung der Schneidwerkzeuge 14 befinden
sich diese nahezu vollständig im Innenraum einer als Schutzhaube ausgebildeten haubenförmigen
Abdeckeinrichtung 20. An dieser Abdeckeinrichtung ist eine Absaugöffnung 30 (vgl.
Fig. 1) angeordnet, die mit einer hier nicht wiedergegebenen Absaugeinrichtung verbindbar
ist. An dem offenen Ende der Abdeckeinrichtung 20, bildet diese eine Stützebene 11
aus, an welcher das Schneidgerät 10 an einen zu bearbeitenden Untergrund U anlegbar
ist (vgl. Figuren 3 und 4).
[0019] In einer Seitenwand 28 der Abdeckeinrichtung 20, die der Motoranordnung 13 zugewandt
ist, ist eine schlitzförmige Durchführung 22 für die Welle 12 angeordnet, durch die
diese aus der Abdeckeinrichtung 20 herausgeführt ist. Die Motoranordnung 13 mit der
Welle 12 und den Schneidwerkzeugen 14 ist schwenkbar gelagert (Schwenklagerstelle
in den Figuren nicht dargestellt), so dass die Welle 12 mit den Schneidwerkzeugen
14 gegenüber der Stützebene 11 bzw. gegenüber der Abdeckeinrichtung 20 absenkbar ist
(vgl. Pfeil 40 in Fig. 2).
[0020] An der Abdeckeinrichtung 20 ist ein Dichtmittel in Form eines Verschlussmittels 23
vorgesehen, das hier als kreisrunde Excenterscheibe ausgebildet ist. Das Verschlussmittel
23 weist einen exzentrisch angeordneten Durchbruch 24 auf, durch den die Welle 12
hindurchgeführt ist. Das Verschlussmittel 23 liegt dabei an der Seitenwand 28 an und
deckt die schlitzförmige Durchführung 22 dichtend ab. An dem Verschlussmittel 23 ist
um den Durchbruch 24 herum ein Gegenlagerstutzen 29 angeordnet der in einem Lagerstutzen
17 drehbeweglich aufgenommen ist.
[0021] An dem als kreisförmige Excenterscheibe ausgebildeten Verschlussmittel 23 ist randlich
ein als Ringfläche 26 ausgebildetes Steuermittel 25 angeordnet. Dieses Steuermittel
25 dient der automatischen Verschwenkung des Verschlussmittels 23, wenn die Schneidwerkzeuge
14 mit der Welle 12 gegenüber der Abdeckeinrichtung 20 und der Stützebene 11 abgesenkt
werden. Dazu liegt das Steuermittel 25 bzw. die Ringfläche 26 an einer Gegenfläche
16 an, die an einem senkrecht von der Seitenwand 28 abragenden Steg 21 ausgebildet
ist.
[0022] Wird also, wie in Fig. 2 dargestellt, die Welle 12 mit den Schneidwerkzeugen 14 gegenüber
der Abdeckeinrichtung 20 und der Stützebene 11 abgesenkt (vgl. Figur 2, Bezugszeichen
40), dann vollführt das Verschlussmittel 23 auf Grund der Führung der Ringfläche 26
auf der Gegenfläche 16 und des kürzer werdenden Abstands der Welle 12 zum Steg 21
eine Verschwenkbewegung 41. Nach der vollständigen Absenkung der Welle 12 mit den
Schneidwerkzeugen 14 gegenüber der Abdeckeinrichtung 20 und der Stützebene 11, wenn
die Schneidwerkzeuge 14 z. B. in einen Untergrund U eingetaucht sind (vgl. Figuren
3 und 4), dann ist das Verschlussmittel 23 nahezu um 180° verschwenkt, wie insbesondere
aus Fig. 4 zu entnehmen ist. Die Abdichtung der Durchführung 22 erfolgte dabei auch
während der Verschwenkbewegung 41 im Wesentlichen vollständig. Ist an der Absaugöffnung
30 eine Staubabsaugung angeschlossen, so geht nahezu kein Unterdruck an der Durchführung
22 verloren. Luft kann lediglich zwischen der Stützebene und dem Untergrund U angesaugt
werden.
[0023] Zur Bewegung der Schneideinrichtung 10 auf dem Untergrund U sind noch Führungsrollen
19 vorgesehen, wie z. B. vier Führungsrollen mit jeweils einer Führungsrolle 19 an
jeder Ecke einer im Wesentlichen rechteckigen Stützebene 11. Die Führungsrollen 19
können dabei auch die Stützebene 11 etwas von dem Untergrund U beabstanden.
1. Schneidgerät, mit wenigstens einem auf einer Welle (12) gelagerten Schneidwerkzeug
(14), welches über eine Motoranordnung (13) antreibbar ist, mit einer Stützebene (11)
die an einen zu bearbeitenden Untergrund (U) ansetzbar und gegenüber der das Schneidwerkzeug
(14) absenkbar ist und mit einer zur Stützebene (11) statischen, haubenförmigen Abdeckeinrichtung
(20) des Schneidwerkzeugs (14) die eine schlitzförmige Durchführung (22) für die Welle
(12) aufweist, wobei Dichtmittel zum zumindest teilweisen Abdichten der schlitzförmigen
Durchführung (22) vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dichtmittel ein exzentrisch um die Welle herum verschwenkbares Verschlusselement
(23) aufweisen, welches ein Steuermittel (25) zur Umsetzung einer Absenkbewegung (40)
der Welle (12) relativ zur Abdeckeinrichtung (20) in eine Verschwenkbewegung (41)
des Verschlusselementes (23) beinhaltet.
2. Schneidgerät, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlusselement (23) als Excenterscheibe ausgebildet ist, die einen exzentrisch
angeordneten Durchbruch (24) für die Welle (12) aufweist.
3. Schneidgerät, nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuermittel (25) eine umfängliche Ringfläche (26) der Excenterscheibe beinhalten,
die auf einer im Bereich der Stützebene (11) liegenden Gegenfläche (16) führbar ist.
4. Schneidgerät, nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenfläche (16) an einem an der Abdeckeinrichtung (20) angeordneten Steg (21)
ausgebildet ist.
5. Schneidgerät, nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die schlitzförmige Durchführung (22) bogenförmig in einer Seitenwand (28) der Abdeckeinrichtung
(20) verläuft.
6. Schneidgerät, nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlusselement (23) gleit-dichtend an der, die schlitzförmige Durchführung
(22) aufweisenden Seitenwand (28) der Abdeckeinrichtung (20) anliegt.