[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum sicheren Betrieb einer
Druckmaschine, wobei ein erster Zylinder durch einen ersten Motor und ein zweiter
Zylinder durch einen zweiten Motor angetrieben werden und der erste Zylinder mittels
eines Greifersystems Bogen vom zweiten Zylinder übernimmt oder an letzteren übergibt,
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Weiterhin bezieht sich vorliegende Erfindung
auf eine Druckmaschine zur Durchführung des Verfahrens, umfassend einen ersten Zylinder
mit einem Greifersystem, einem ersten Motor zum Antreiben des ersten Zylinders, einen
zweiten Zylinder und einen zweiten Motor zum Antreiben des zweiten Zylinders, nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 2.
[0002] Die Erfindung entstand vor folgendem Hintergrund: Bogendruckmaschinen umfassen Zylinder
mit Greifersystemen zum Halten der Bogen. In manchen Bogendruckmaschinen sind derartige
Zylinder, die einander benachbart sind, durch ein Zahnradpaar miteinander mechanisch
gekoppelt, so dass die Zylinder durch einen gemeinsamen Motor angetrieben werden können.
Durch das Zahnradpaar sind die Zylinder derart formschlüsig gekoppelt, dass unter
allen Umständen ein Synchronlauf der Zylinder miteinander gewährleistet ist und eine
Kollision eines Greifersystems des einen Zylinders mit dem anderen Zylinder ausgeschlossen
ist.
[0003] Es gibt aber auch Bogendruckmaschinen, bei denen die Zylinder kein solches Zahnradpaar
aufweisen und durch verschiedene Motoren angetrieben werden. Solange die Motoren störungsfrei
arbeiten, ist der Synchronlauf der Zylinder gesichert und somit eine Kollision des
Greifersystems ausgeschlossen. Um eine solche Kollision auch im Falle einer Funktionsstörung
einer der Motoren oder seiner Steuerung zu vermeiden, sind zusätzliche Vorsorgemaßnahmen
erforderlich.
[0004] Diese Vorsorgemaßnahmen können z. B. darin bestehen, dass die in DE 42 02 722 A1
beschriebene Sicherheitseinrichtung vorhanden ist. Das Verfahren, nach welchem diese
Sicherheitseinrichtung arbeitet, ist aber nicht für jede Druckmaschine geeignet.
[0005] Ferneren Stand der Technik repräsentiert eine in DE 199 09 686 A1 beschriebene Einrichtung
zur Steuerung der Greifer, bei welcher die Greifer unter die Peripherie eines Gegendruckzylinders
geschwenkt werden, um Wartungsarbeiten ausführen zu können.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein weiteres Verfahren zum sicheren Betrieb
einer Druckmaschine anzugeben, bei welchem Kollisionen des Greifersystems infolge
von im Druckbetrieb auftretenden Störungen vermieden werden, und eine zur Durchführung
des Verfahrens geeignete Druckmaschine zu schaffen.
[0007] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch
eine Druckmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 2 gelöst.
[0008] Das erfindungsgemäße Verfahren zum sicheren Betrieb einer Druckmaschine, wobei ein
erster Zylinder durch einen ersten Motor und ein zweiter Zylinder durch einen zweiten
Motor angetrieben werden und der erste Zylinder mittels eines Greifersystems Bogen
vom zweiten Zylinder übernimmt oder an letzteren übergibt, ist dadurch gekennzeichnet,
dass das Greifersystem bei einer zwischen den Zylindern auftretenden Synchronlaufabweichung
zumindest teilweise und so weit in den ersten Zylinder eingezogen wird, dass eine
Kollision des Greifersystems mit dem zweiten Zylinder verhindert wird.
[0009] Das Versenken des Greifersystems erfolgt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren also
in Abhängigkeit von dem Überschreiten einer vorbestimmten Drehwinkeldifferenz, bei
der die Kollision des Greifersystems droht.
[0010] Die erfindungsgemäße Druckmaschine zur Durchführung des Verfahrens umfasst einen
ersten Zylinder mit einem Greifersystem, einen ersten Motor zum Antreiben des ersten
Zylinders, einen zweiten Zylinder und einen zweiten Motor zum Antreiben des zweiten
Zylinders und ist dadurch gekennzeichnet, dass der erste Zylinder einen Versenkmechanismus
zum bei einer zwischen den Zylindern auftretenden Synchronlaufabweichung zwangsweise
erfolgenden Einziehen des Greifersystems in den ersten Zylinder aufweist.
[0011] Bei der erfindungsgemäßen Druckmaschine sind die beiden Zylinder mechanisch voneinander
entkoppelt und wird entweder das gesamte Greifersystem einschließlich des Greifers
und der Greiferauflage oder nur ein Teil des Greifersystems, z. B. nur der Greifer,
zumindest so tief in den ersten Zylinder eingezogen, dass die Kollision des Greifersystems
mit dem zweiten Zylinder verhindert wird.
[0012] In den Unteransprüchen genannte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Druckmaschine
werden nachfolgend im Einzelnen kurz erläutert:
[0013] Bei einer Weiterbildung umfasst der Versenkmechanismus eine sich mit dem ersten Zylinder
mitdrehende, erste Schalteinrichtung und ist dem zweiten Zylinder eine sich mit letzteren
mitdrehende, zweite Schalteinrichtung derart zugeordnet, dass die Schalteinrichtungen
beim Auftreten der Synchronlaufabweichung in Schaltkontakt miteinander gelangen. Sobald
der Synchronlauf zwischen den Zylindern gestört ist, ist auch der Synchronlauf zwischen
den sich mit den Zylindern mitdrehenden Schalteinrichtungen gestört und gelangen diese
nach Überschreitung einer vorbestimmten Drehwinkeldifferenz zwischen den Zylindern
und somit zwischen den Schalteinrichtungen in Schaltkontakt miteinander.
[0014] Bei einer weiteren Weiterbildung weist die zweite Schalteinrichtung eine erste Flanke
und eine zweite Flanke auf, die in Drehrichtung einander gegenüberliegend und mit
Spiel zur beim störungsfreien Synchronlauf kontaktlos in die zweite Schalteinrichtung
eingreifenden, ersten Schalteinrichtung angeordnet sind. Solange die durch das Spiel
vorbestimmte Drehwinkeldifferenz zwischen den Schalteinrichtungen nicht überschritten
ist, taucht die erste Schalteinrichtung bei jeder Umdrehung in die zweite Schalteinrichtung
ein, ohne in Schaltkontakt mit einer der beiden Flanken der zweiten Schalteinrichtung
zu gelangen.
[0015] Bei einer weiteren Weiterbildung ist die erste Schalteinrichtung ein Schalthebel,
der derart angeordnet ist, dass der Schalthebel infolge eines Schaltkontakts zwischen
dem Schalthebel und der ersten Flanke in dieselbe Drehrichtung wie infolge eines Schaltkontakts
zwischen dem Schalthebel und der zweiten Flanke schwenkbar ist. Der Schalthebel bzw.
ein Kurvenfolger, den der Schalthebel aufweist, und die Flanken der zweiten Schalteinrichtung
sind also derart aufeinander abgestimmt angeordnet und konturiert, dass der Schalthebel
in beiden Fällen - dem Kontakt des Kurvenfolgers mit der ersten Flanke und dem Kontakt
des Kurvenfolgers mit der zweiten Flanke - von der jeweiligen Flanke in ein und dieselbe
Drehrichtung gedrängt wird.
[0016] Gemäß einer weiteren Weiterbildung ist die zweite Schalteinrichtung eine Sicherungskurve.
Diese Sicherungskurve ist zu dem zweiten Zylinder koaxial angeordnet und mit letzterem
drehfest verbunden.
[0017] Bei einer weiteren Weiterbildung ist die erste Schalteinrichtung zum Betätigen einer
das Greifersystem steuernden Steuerkurve angeordnet. Diese Steuerkurve dient als sogenannte
Greiferöffnungskurve beim störungsfreien Synchronlauf dazu, einen Greifer des Greifersystems
relativ zu dessen Greiferauflage zu verstellen, und ermöglicht es im Falle des Auftretens
der Synchronlaufabweichung, den Greifer und die Greiferauflage in den ersten Zylinder
zu versenken, um eine Kollision des Greifers mit dem zweiten Zylinder zu vermeiden.
[0018] Gemäß einer weiteren Weiterbildung ist die Steuerkurve beim störungsfreien Synchronlauf
durch eine Kurvenstütze abgestützt, welche derart angeordnet ist, dass beim Auftreten
der Synchronlaufabweichung die erste Schalteinrichtung infolge ihres Schaltkontaktes
mit der zweiten Schalteinrichtung an die Kurvenstütze anschlägt und diese dadurch
so verstellt, dass die Kurvenstütze eine Verstellung der Steuerkurve freigibt. Demgemäß
wird die erste Schalteinrichtung infolge ihres Schaltkontaktes derart relativ zum
ersten Zylinder verstellt, dass erst danach die Kurvenstütze in einen imaginären Flugkreis
der ersten Schalteinrichtung, welchen Flugkreis die erste Schalteinrichtung infolge
ihrer zusammen mit dem ersten Zylinder erfolgenden Rotation beschreibt, hineinragt.
[0019] Weitere funktionell und konstruktiv vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele und der dazugehörigen
Zeichnung.
[0020] In dieser zeigt:
- Figur 1
- ein Druckmaschinen-Zylinderpaar,
- Figur 2
- einen Greifersystem-Versenkmechanismus, mit dem jeder Zylinder des Paares aus Figur
1 ausgestattet ist, und
- Figur 3
- eine Modifikation des in Figur 2 dargestellten Versenkmechanismus.
[0021] Bei dem in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst eine Druckmaschine
11 einen ersten Zylinder 13 und einen zweiten Zylinder 14. Jeder Zylinder 13, 14 ist
ein einen Bogen 12 aus Bedruckstoff transportierender Zylinder, wie z. B. ein Gegendruckzylinder
oder eine Überführungstrommel. Der erste Zylinder 13 wird von einem ersten Motor 15
rotativ angetrieben und der zweite Zylinder 14 von einem zweiten Motor 16.
[0022] An dem ersten Zylinder 13 sind eine erste Sicherungskurve 17 und ein erster Kurvenfolger
19 angebracht und an dem zweiten Zylinder 14 eine zweite Sicherungskurve 18 und ein
zweiter Kurvenfolger 20. Die Kurvenfolger 19, 20 sind Rollen. Jede Sicherungskurve
17, 18 hat eine Mulde 21 mit einer in Drehrichtung vorlaufenden Flanke 22 und einer
nachlaufenden Flanke 23. Jeder Zylinder 13, 14 hat einen Zylinderkanal 26 mit einem
darin angeordneten Greifersystem 27.
[0023] Das jeweilige Greifersystem 27 umfasst einen Greifer 4 und eine Greiferauflage 5,
zwischen denen der Bogen 12 beim Greifen eingeklemmt wird. Beim Greifen des Bogens
12 wird der Greifer 4 mittels einer Greiferwelle 11 zur Greiferauflage 5 hin geschwenkt.
Dieses Schließen des Greifersystems 27 und auch das Öffnen werden mittels eines Kurvengetriebes
gesteuert, zu dem ein Rollenhebel 2 und eine Steuerkurve 7 gehören. Der Rollenhebel
2 ist mit der Greiferwelle 1 drehfest verbunden und trägt eine Kurvenrolle 3, die
von einer Rollenhebel-Feder 24 an der Steuerkurve 7 gehalten wird.
[0024] Die Klemmkraft des Greifers 4 ist durch eine Greifer-Feder 9 bestimmt, die eine Druckfeder
ist und zwischen einem auf der Greiferwelle 1 gelagerten und mit dem Greifer 4 fest
verbundenen Greifergehäuse 28 und einem Anschlag vorgespannt ist. Der Anschlag ist
fest mit der Greiferwelle 1 verbunden.
[0025] Die Greiferauflage 5 ist in eine im Wesentlichen radiale Richtung 29 nach innen verschiebbar
im Zylinder 13 bzw. 14 gelagert und durch eine Greiferauflage-Feder 8 in Gegenrichtung
belastet. Die Greiferauflage-Feder 8 ist stärker, d. h. eine größere Federkraft erzeugend,
als die Greifer-Feder 9. An der Greiferauflage 5 ist ein stiftförmiger Mitnehmer 6
angeordnet, der vom Rollenhebel 2 kontaktierbar ist.
[0026] Die Steuerkurve 7 ist über ein Drehgelenk 30 mit einem Maschinengestell 31 verbunden
und an ihrem dem Drehgelenk 30 entgegengesetzten Ende durch eine Kurvenstütze 10 abgestützt.
Die Kurvenstütze 10 ist ebenfalls drehgelenkig mit dem Maschinengestell 31 verbunden
und durch einen Schalthebel 32 aus einer mit Volllinie dargestellten Stützstellung
in eine mit Phantomlinie dargestellte Freigabestellung verstellbar. Der Schalthebel
32 trägt an seinem einen Ende den Kurvenfolger 19 bzw. 20 und kontaktiert mit seinem
anderen Ende beim Schalten die Kurvenstütze 10. Der Schalthebel 32 ist drehgelenkig
im Zylinder 13 bzw. 14 angebracht und durch eine Rückstell-Feder 25 belastet.
[0027] Die Funktion des in Figur 2 gezeigten Versenkmechanismus 35 wird am Beispiel von
dessen Zuordnung zum ersten Zylinder 13 nachfolgend erläutert:
[0028] Bei störungsfreiem Synchronlauf der Zylinder 13, 14 besteht keine Gefahr, dass das
Greifersystem 27 des ersten Zylinders 13 mit dem zweiten Zylinder 14 kollidiert und
greift der erste Kurvenfolger 19 bei jeder Zylinderumdrehung in die Mulde 21 der zweiten
Sicherungskurve 18 ein, ohne dabei letztere zu berühren. Dieses schaltkontaktlose
Kooperieren der beiden Schalteinrichtungen (Schalthebel 32, zweite Sicherungskurve
18) ist durch das beim mittigen Eingriff des ersten Kurvenfolgers 19 zwischen letzterem
und den Flanken 22, 23 vorhandene Spiel gewährleistet.
[0029] Eine Störung des Synchronlaufes kann z. B. bei Ausfall einer der Motoren 15, 16 auftreten
und birgt die Gefahr einer Kollision des Greifersystems 27 des ersten Zylinders 13
mit dem zweiten Zylinder 14 in sich, weil die beiden Zylinder 13, 14 nicht über ein
den Synchronlauf formschlüssig sicherndes Zahnradpaar miteinander rotativ gekoppelt
sind. Diese Kollisionsgefahr wird bei Überschreitung einer bestimmten Drehwinkeldifferenz
zwischen den Zylindern 13, 14 akut.
[0030] Bei Störung des Synchronlaufes taucht der erste Kurvenfolger 19 nicht mehr genau
mittig in die Mulde 21 ein und kommt der erste Kurvenfolger 19 mit der zweiten Sicherungskurve
18 in Schaltkontakt. Die Bogenlänge der Mulde 21 bzw. der zwischen den Flanken 22
und 23 bestehende Abstand ist derart bemessen, dass der erste Kurvenfolger 19 bei
Überschreitung der bestimmten Drehwinkeldifferenz je nach Richtung dieser Synchronlaufabweichung
auf die eine oder andere Flanke 22 oder 23 aufläuft.
[0031] Dadurch wird der den ersten Kurvenfolger 19 tragende Schalthebel 32 ausgelenkt, und
zwar aufgrund seiner Ausbildung und der Neigung der Flanken 22, 23 in beiden Fällen
- dem Kontakt mit der vorlaufenden Flanke 22 und dem Kontakt mit der nachlaufenden
Flanke 23 - in ein und dieselbe Schwenkrichtung, d. h. bezüglich Figur 2 im Uhrzeigersinn.
[0032] Der Schalthebel 32 schlägt infolgedessen mit seinem dem ersten Kurvenfolger 19 entgegengesetzten
Hebelarm an der Kurvenstütze 10 an und drückt diese dabei aus ihrer Stützstellung
heraus, so dass die Kurvenstütze 10 die Steuerkurve 7 freigibt und letztere bezüglich
Figur 2 nach unten wegklappbar ist.
[0033] Die Rollenhebel-Feder 24 drückt über den Rollenhebel 2 und den dabei vom Rollenhebel
2 kontaktierten Mitnehmer 6 die Greiferauflage 5 gegen die Wirkung der Greiferauflage-Feder
8 ins Zylinderinnere hinein. Infolge der damit verbundenen Bewegung der Greiferwelle
1 und der Wirkung der Greifer-Feder 9 folgt der Greifer 4 der Versenkbewegung der
Greiferauflage 5 soweit, dass der Greifer 4 nicht mehr mit dem zweiten Zylinder 14
kollidieren kann. Das Greifersystem 27 verbleibt nach der Aktivierung des Versenkmechanismus
über mehrere Umdrehungen des ersten Zylinders 18 und bis zur Deaktivierung des Versenkmechanismus
permanent eingezogen.
[0034] Zwecks Deaktivierung des Versenkmechanismus wird die Kurvenstütze 10, z. B. mittels
eines Stellantriebs, wieder in ihre Stützstellung zurückverstellt, wodurch die Steuerkurve
7 nach oben geklappt wird und dabei durch die Steuerkurve 7 der Rollenhebel 2 gegen
die Wirkung der Rollenhebel-Feder 24 zurückgeschwenkt wird, so dass die Greiferauflage-Feder
8 die Greiferauflage 5 entgegen der Richtung 29 zurückverstellen kann.
[0035] Genauso, wie der zuvor beschriebene Versenkmechanismus zum in Abhängigkeit von einer
zwischen den Zylindern 13, 14 auftretenden Drehwinkeldifferenz erfolgenden Einziehen
des Greifersystems 27 des ersten Zylinders 13 ist ein Versenkmechanismus zum Einziehen
des Greifersystems 27 des zweiten Zylinders 14 ausgebildet und arbeitet dieser Versenkmechanismus.
Der Versenkmechanismus des zweiten Zylinders 14 zieht dessen Greifersystem 27 in Abhängigkeit
von einer zwischen dem zweiten Zylinder 14 und einem (zeichnerisch nicht dargestellten)
dritten Zylinder auftretenden Drehwinkeldifferenz bzw. Synchronlaufstörung ins Zylinderinnere
ein. Dabei wirkt der zweite Kurvenfolger 20 mit einer (zeichnerisch ebenfalls nicht
dargestellten) dritten Sicherungskurve des dritten Zylinders zusammen.
[0036] Das in der Figur 3 dargestellte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem in
Figur 2 dargestellten nur durch den Einsatz eines Schaltschiebers 33 bzw. -stößels
der in Wirkverbindung mit einer Keilfläche 34 zum Betätigen der Kurvenstütze 10 kommt.
Bezugszeichenliste
[0037]
- 1
- Greiferwelle
- 2
- Rollenhebel
- 3
- Kurvenrolle
- 4
- Greifer
- 5
- Greiferauflage
- 6
- Mitnehmer
- 7
- Steuerkurve
- 8
- Greiferauflage-Feder
- 9
- Greifer-Feder
- 10
- Kurvenstütze
- 11
- Druckmaschine
- 12
- Bogen
- 13
- erster Zylinder
- 14
- zweiter Zylinder
- 15
- erster Motor
- 16
- zweiter Motor
- 17
- erste Sicherungskurve
- 18
- zweite Sicherungskurve
- 19
- erster Kurvenfolger
- 20
- zweiter Kurvenfolger
- 21
- Mulde
- 22
- vorlaufende Flanke
- 23
- nachlaufende Flanke
- 24
- Rollenhebel-Feder
- 25
- Rückstell-Feder
- 26
- Zylinderkanal
- 27
- Greifersystem
- 28
- Greifergehäuse
- 29
- Richtung
- 30
- Drehgelenk
- 31
- Maschinengestell
- 32
- Schalthebel
- 33
- Schaltschieber
- 34
- Keilfläche
- 35
- Versenkmechanismus
1. Verfahren zum sicheren Betrieb einer Druckmaschine (11), wobei ein erster Zylinder
(13) durch einen ersten Motor (15) und ein zweiter Zylinder (14) durch einen zweiten
Motor (16) angetrieben werden und der erste Zylinder (13) mittels eines Greifersystems
(27) Bogen (12) vom zweiten Zylinder (14) übernimmt oder an letzteren übergibt,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Greifersystem (27) bei einer zwischen den Zylindern (13, 14) auftretenden Synchronlaufabweichung
zumindest teilweise und so weit in den ersten Zylinder (13) eingezogen wird, dass
eine Kollision des Greifersystems (27) mit dem zweiten Zylinder (14) verhindert wird.
2. Druckmaschine (11) zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, umfassend einen
ersten Zylinder (13) mit einem Greifersystem (27), einen ersten Motor (15) zum Antreiben
des ersten Zylinders (13), einen zweiten Zylinder (14) und einen zweiten Motor (16)
zum Antreiben des zweiten Zylinders (14),
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Zylinder (13) einen Versenkmechanismus (35) zum bei einer zwischen den
Zylindern (13, 14) auftretenden Synchronlaufabweichung zwangsweise erfolgenden Einziehen
des Greifersystems (27) in den ersten Zylinder (13) aufweist.
3. Druckmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Versenkmechanismus (35) eine sich mit dem ersten Zylinder (13) mitdrehende, erste
Schalteinrichtung umfasst und dem zweiten Zylinder (14) eine sich mit letzterem mitdrehende,
zweite Schalteinrichtung derart zugeordnet ist, dass die Schalteinrichtungen beim
Auftreten der Synchronlaufabweichung in Schaltkontakt miteinander gelangen.
4. Druckmaschine nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Schalteinrichtung eine erste Flanke (22) und eine zweite Flanke (23) aufweist,
die in Drehrichtung einander gegenüberliegend und mit Spiel zur beim störungsfreien
Synchronlauf kontaktlos in die zweite Schalteinrichtung eingreifenden, ersten Schalteinrichtung
angeordnet sind.
5. Druckmaschine nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Schalteinrichtung ein Schalthebel (32) ist, der derart angeordnet ist,
dass der Schalthebel (32) infolge eines Schaltkontakts zwischen dem Schalthebel (32)
und der ersten Flanke (22) in dieselbe Drehrichtung wie infolge eines Schaltkontakts
zwischen dem Schalthebel und der zweiten Flanke (23) schwenkbar ist.
6. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Schalteinrichtung eine Sicherungskurve (18) ist.
7. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Schalteinrichtung zum Betätigen einer das Greifersystem (27) steuernden
Steuerkurve (7) angeordnet ist.
8. Druckmaschine nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuerkurve (7) beim störungsfreien Synchronlauf durch eine Kurvenstütze (10)
abgestützt ist, welche derart angeordnet ist, dass beim Auftreten der Synchronlaufabweichung
die erste Schalteinrichtung infolge ihres Schaltkontaktes mit der zweiten Schalteinrichtung
an die Kurvenstütze (10) anschlägt und diese dadurch so verstellt, dass die Kurvenstütze (10) eine Verstellung der Steuerkurve (7) freigibt.