[0001] Die Erfindung betrifft eine Litze, insbesondere Hebelitze als Teil einer Dreherkantenvorrichtung,
wobei die Litze ein Kopf- und ein Fußteil mit einer geschlossenen oder offenen Öse
zur Anbringung an einem Webschaft oder einer Litzentragschiene aufweist, wobei das
Kopf- und/oder das Fußteil an dem Webschaft oder der Litzentragschiene ortfest festlegbar
ist. Unter einer offenen Öse wird in diesem Zusammenhang zum Beispiel ein Schlitz
verstanden.
[0002] Litzen sind in der Webereitechnik vielfach bekannt. So sind insbesondere auch Hebelitzen
als Teil einer Dreherkantenvorrichtung bekannt, wobei durch die Hebelitzen wechselweise
eine Halblitze zur Bildung der Dreherkante mitgenommen wird. Die Halblitze weist im
Bereich ihres oberen Steges eine Öse zur Aufnahme des Steherfadens auf, wobei zwischen
Halblitze und Hebelitze ein Dreherfaden geführt ist, der zur Herstellung der Dreherkantenbindung
von der einen Seite der Halblitze auf die andere Seite der Halblitze bei jedem Fachwechsel
wechselt (DE 39 12 733 C1).
[0003] Zur Erleichterung der Montage der Hebelitzen an den Webschäften bzw. an den die Hebelitzen
aufnehmenden Litzentragschienen ist bereits bekannt, das Kopfteil einer solchen Hebelitze
mit einer schwenkbaren Lasche zu versehen (EP 0 344 428 A1). Am gegenüberliegenden
Ende der Hebelitze, d. h. am Fußteil, ist eine Öffnung vorgesehen, die der Aufnahme
des anderen Webschaftes bzw. der anderen gegenüberliegenden Litzentragschiene dient.
Durch diese Art der Anbringung der Hebelitzen an den Litzentragschienen bzw. den Webschäften
wird jedoch nicht verhindert, dass sich die Litzen seitlich auf den Litzentragschienen
bzw. Webschäften bewegen können.
[0004] Darüber hinaus sind sogenannte Minidreherkantenapparate bekannt, die insbesondere
auch in der Mitte des Gewebes, z. B. bei einer mittigen Teilung des Gewebes oder auch
in der Schneidgasse, bei mehrbahnigem Weben eingesetzt werden können. Solche Minidreherkantenapparate
besitzen Litzentragschienen in Form eines fingerförmigen Ansatzes, wobei die Länge
dieses fingerförmigen Ansatzes höchstens der Breite des Kopf- oder des Fußteiles der
Litze entspricht, so dass das Kopf- oder das Fußteil außenkantenbündig mit dem stirnseitigen
Ende der Litzentragschiene abschließt. Dies ist deshalb erforderlich, weil an der
Litze der Kettfaden entlang streift. Bei über die Breite der Litze vorstehendem Ende
der Litzentragschiene würde dies dem Lauf des Kettfadens entlang der Litze hinderlich
entgegenstehen.
[0005] Zur Fixierung der Litze auf der Litzentragschiene ist nunmehr bekannt, die Litze
im Bereich des Kopf- oder des Fußteiles mit der Hebelitze zu verschrauben. Das heißt,
dass z. B. das Kopfteil eine durchgehende Bohrung aufweist, die achsparallel zu einer
entsprechenden Bohrung der Litzentragschiene verläuft, so dass mittels einer Schraube
M 2 die Litze auf der Litzentragschiene fixierbar ist. Größere Schrauben als M 2 sind
hierbei nicht einsetzbar, da das Kopf- bzw. das Fußteil der Litze auf Grund der Größe
größere Schrauben nicht zulässt. Die Handhabung einer Schraube M 2 im Werkstattbetrieb
ist äußerst umständlich, da eine solche Schraube leicht verloren geht bzw. auch nur
schwer mit den Händen zu handhaben ist.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Litze der eingangs genannten
Art derart auszubilden, dass diese in einfacher Weise mittels unverlierbarer Teile
und werkzeugloser Montage, aber dennoch sicher an dem Webschaft bzw. einer Litzentragschiene
befestigt werden kann.
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Kopf- und/oder das Fußteil
mittels einer Rasteinrichtung formschlüssig, insbesondere nicht verschieblich, an
dem Webschaft oder an der Litzentragschiene festlegbar ist. Mittels einer solchen
Rasteinrichtung wird somit die Litze, insbesondere die Hebelitze auf der Litzentragschiene
aufgeklipst. Eine solche Montage ist wesentlich einfacher, als wenn umständlich kleine
Schrauben in entsprechend in kleine Öffnungen eingeführt und verschraubt werden müssen,
wobei hinzukommt, dass die Zugänglichkeit bei der Montage durchaus eingeschränkt sein
kann.
[0008] Vorteilhafte Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0009] So ist insbesondere vorgesehen, dass die Öse des Kopf- und/oder Fußteiles der Litze
in etwa dem Querschnitt des Webschaftes oder der Litzentragschiene entspricht, wobei
die Rasteinrichtung eine auf den Webschaft oder die Litzentragschiene zugerichtete
Rastnase oder Noppen umfasst, der in eine korrespondierend hierzu ausgebildete Rastöffnung
des Webschaftes oder Litzentragschiene einführbar ist. Litzen, und hier insbesondere
Hebelitzen, sind im Wesentlichen aus Kunststoff hergestellt. Solche Kunststoffe weisen
eine gewisse Eigenelastizität auf, so dass bereits aufgrund der Eigenelastizität des
Kunststoffes im Bereich des Kopf- oder Fußteiles die Rastnase in die entsprechende
Rastöffnung des Webschaftes oder der Litzentragschiene eingedrückt wird. Um zu verhindern,
dass die Rastnase aufgrund der während der Arbeit der Webmaschine auftretenden Erschütterungen
unbeabsichtigt aus der Rastöffnung austreten kann, ist nach einem weiteren Merkmal
vorgesehen, dass in der der Rastnase gegenüberliegenden Wandung der Öse eine federnde
Zunge angeordnet ist, wobei durch die Zunge die Rastnase in die Rastöffnung gepresst
bzw. hineingezogen wird, d. h., dass die Zunge in ummontiertem Zustand an der Litzentragschiene
in die Öse hineinragt.
[0010] Nach einem weiteren Merkmal weist das Kopf- und/oder das Fußteil hinter dem Noppen
bzw. der Rastnase einen Magnet auf. Der Magnet liegt also in unmittelbarer Nachbarschaft
zu der Litzentragschiene oder dem Webschaft. Insbesondere die Litzentragschiene ist
aus Metall hergestellt, so dass der Magnet aufgrund seiner Magnetkraft, die er auf
die Litzentragschiene ausübt, dafür sorgt, dass der Noppen oder die Rastnase nicht
aus der Rastöffnung herausgelangen kann. Das heißt, durch die Magnetkraft wird die
Rastnase in die Rastöffnung hineingezogen.
[0011] Nach einem weiteren Merkmal weist die federnde Zunge selbst zusätzlich einen weiteren
Noppen auf, so dass die Tragschiene zangenartig von zwei Seiten umfasst wird, wobei
die Noppen oder Rastnasen in die Rastöffnungen von zwei Seiten eingreifen.
[0012] Anhand der Zeichnungen wird die Erfindung nachstehend beispielhaft näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt eine Hebelitze in einer Seitenansicht;
- Fig. 2
- zeigt die Einzelheit II aus Figur 1 in vergrößerter Darstellung;
- Fig. 3
- zeigt perspektivisch einen Teil des Kantenapparates mit einer Litzentragschiene als
fingerförmiger Ansatz.
[0013] Die insgesamt mit 1 bezeichnete Litze weist ein Kopfteil 2 und ein Fußteil 3 auf.
Das Kopfteil 2 besitzt eine mit 10 bezeichnete Öse, Schlitz oder Öffnung. Diese muss
nicht zwingend oben geschlossen sein, wie man bei einer "Öse" erwarten würde. Insofern
kann es sich um eine offene Öse handeln. Die Öse 10 zeigt im eingebauten Zustand der
Hebelitze zwei vertikale Wandungen 10a und 10b, wobei an der Wandung 10a der Öse 10
zugeordnet ein Noppen 11 vorgesehen ist. Im Bereich der Wandung 10b der Öse 10 befindet
sich die federnde Zunge 12. Die federnde Zunge 12 ragt in die Öse 10 hinein. Durch
die federnde Zunge 12 wird die Rastnase oder der Noppen 11 in die Rastöffnung 13 a
der Litzentragschiene 13 eingedrückt bzw. hineingezogen (Figur 3). Die federnde Zunge
12 selbst weist vorteilhaft ebenfalls eine Rastnase oder Noppen 11 a auf, wobei die
Litzentragschiene zangenförmig erfasst wird. Wenn die Rastöffnung 13a in der Litzentragschiene
13 durchgängig ist, greifen beide Rastnasen 11, 11a in diese Rastöffnung von gegenüberliegenden
Seiten ein.
[0014] Parallel zu der Öse 10 kann sich zusätzlich eine Öffnung 20, in die ein Magnet eingesetzt
wird, in dem Kopfteil der Hebelitze befinden, wobei die Öffnung der Aufnahme eines
Magneten 21 dient, der zusätzlich dafür sorgt, dass die Rastöffnung 13a der Litzentragschiene
an den Noppen 10a angepresst wird.
1. Litze (1), insbesondere Hebelitze als Teil einer Dreherkantenvorrichtung, wobei die
Litze ein Kopf- und ein Fußteil mit einer offenen oder geschlossenen Öse zur Anbringung
an einen Webschaft oder an einer Litzentragschiene (13) aufweist, wobei das Kopf-
und/oder Fußteil (2, 3) an dem Webschaft oder der Litzentragschiene (13) ortsfest
festlegbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kopf- (2) und/oder das Fußteil (3) mittels einer Rasteinrichtung (11, 12, 13a)
formschlüssig an dem Webschaft oder an der Litzentragschiene (13) festlegbar ist.
2. Litze nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kopf- (2) und/oder Fußteil (3) der Litze (1) eine Öse (10) aufweist, die in etwa
dem Querschnitt des Webschaftes oder der Litzentragschiene (13) entspricht, wobei
die Rasteinrichtung (11, 12, 13a) eine auf den Webschaft oder die Litzentragschiene
(13) zugerichtete Rastnase (11) umfasst, die in eine korrespondierend hierzu ausgebildete
Rastöffnung (13a) des Webschaftes oder der Litzentragschiene (13) einführbar ist.
3. Litze nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rastnase (11) im eingebauten Zustand der Litze (1) in der vertikal ausgerichteten
Wandung (10a) der Öse (10) angeordnet ist.
4. Litze nach einem oder mehrerer der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der der Rastnase (11) gegenüberliegenden Wandung (10b) der Öse (10) eine federnde
Zunge (12) angeordnet ist, wobei durch die Zunge (12) die Rastnase (11) in die Rastöffnung
(13a) gepresst wird.
5. Litze nach einem oder mehrerer der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kopf- (2) und/oder das Fußteil (3) hinter der Rastnase (11) einen Magneten (21)
aufweist.
6. Litze nach einem oder mehrerer der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zunge (12) eine Rastnase (11a) aufweist.