[0001] Die Erfindung betrifft einen Breitnipkalander mit einer Schuhwalze, die einen umlaufenden
Mantel und einen Anpreßschuh aufweist, und einer Gegenwalze, die mit der Schuhwalze
zusammen einen Breitnip bildet, wobei der Anpreßschuh in Richtung auf die Gegenwalze
verlagerbar ist und den Mantel in einem Arbeitsbereich aus einer Kreisform heraus
radial nach außen verformt.
[0002] Ein Breitnipkalander wird beispielsweise verwendet, um eine Papier- oder Kartonbahn
zu satinieren. Die Satinage im Breitnipkalander hat gegenüber einer Satinage in einem
"normalen" Kalander, der zwei zusammenwirkende Walzen aufweist, den Vorteil, daß die
Behandlungszeit verlängert werden kann, während die im Breitnip herrschenden Druckspannungen
in der Regel geringer sind als die in einem zwischen zwei Walzen ausgebildeten Nip.
Dies führt dazu, daß die Bahn im Breitnip einen geringeren Volumenverlust erleidet.
Die Oberflächeneigenschaften, die in einem Breitnip erzeugt werden, sind jedoch durchaus
vergleichbar mit den Oberflächeneigenschaften, die in einem "normalen" Kalander erreicht
werden.
[0003] Die Gegenwalze ist in der Regel beheizt. Die an der Oberfläche der Gegenwalze herrschenden
Temperaturen sind dabei so hoch, daß die Gefahr besteht, daß der Mantel beschädigt
wird, wenn er mit der Gegenwalze in Kontakt kommt. Solange sich die Materialbahn,
die im Breitnip satiniert wird, zwischen dem Mantel und der Gegenwalze befindet, ist
das Risiko einer Beschädigung vergleichsweise klein, weil die Materialbahn einen direkten
Kontakt zwischen dem Mantel und der Gegenwalze verhindert. Allerdings muß man außerhalb
der Breite der Materialbahn dafür sorgen, daß ein Kontakt zwischen der Gegenwalze
und dem Mantel nicht stattfindet. Um diese Voraussetzung zu erfüllen, wird der Mantel
durch den Anpreßschuh nach außen in Richtung auf die Gegenwalze gedrückt, so daß der
Mantel im Bereich der Gegenwalze an beiden Enden konusförmige Abschnitte aufweist.
[0004] Man hat nun festgestellt, daß sich vor allem bei relativ dünnen Papieren, insbesondere
bei dünnen grafischen Papieren, Probleme bei der Aufrollung ergeben, wenn diese Papiere
in einem Breitnipkalander behandelt worden sind.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Probleme bei der Aufrollung von Materialbahnen
zu vermindern, die in einem Breitnip satiniert worden sind.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einem Breitnipkalander der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, daß eine Mantelverdünnungskompensation vorgesehen ist.
[0007] Man geht bei einem derartigen Breitnipkalander davon aus, daß die Probleme bei der
Aufrollung auf eine Verdickung der Materialbahn am Rand zurückzuführen sind.
[0008] Bei dünnen grafischen Papieren, die eine Dicke von ca. 50 bis 55 µm in der Bahnmitte
aufweisen, ist zu beobachten, daß sie am Rand bis zu ca. 5 µm dicker sind. Der zu
dicke Rand führt dann zu Problemen bei der Aufrollung. Auch ein zweiter Durchgang
durch einen Breitnip-Kalander ist gelegentlich problematisch. Des weiteren kann man
beobachten, daß die Rauhigkeit im Randbereich größer und der Glanz geringer ist. Diese
beschriebenen Effekte sind allerdings nur in den Randbereichen zu beobachten, nicht
jedoch über die Bahnbreite. Man führt dies darauf zurück, daß sich der Mantel in den
Randbereichen der Materialbahn etwas verdünnt, weil er durch den Anpreßschuh aus seiner
kreiszylindrischen Form heraus verformt wird. Man nimmt nun an, daß diese dünneren
Mantelabschnitte zur Folge haben, daß die Materialbahn am Rand weniger stark komprimiert
wird. Auch die Satinageeffekte sind in diesem Randbereich weniger stark ausgeprägt.
Beheben kann man diese Probleme nun dadurch, daß man die Verdünnung des Mantels kompensiert.
Zusätzlich erhält man als besonderen Vorteil, daß der Glanz über die Breite der Bahn
gleichmäßiger wird. Für die Kompensation der Mantelverdünnung gibt es eine Reihe von
Möglichkeiten.
[0009] Beispielsweise kann man einen Mantel verwenden, der im Bereich der seitlichen Enden
des Arbeitsbereichs eine größere Dicke als in einem mittleren Bereich des Arbeitsbereichs
aufweist. Man vorkompensiert also die Verdünnung des Mantels dadurch, daß man den
Mantel dort dicker macht, wo im Betrieb eine Verdünnung zu befürchten ist. Dies hat
dann zur Folge, daß der Mantel im gesamten Arbeitsbereich die gleiche Dicke aufweist
und negative Effekte durch einen zu dünnen Mantel am Rand nicht auftreten können.
[0010] Auch ist von Vorteil, wenn die Mantelverdünnungskompensation eine der Flächen, die
den Breitnip begrenzt, in eine Richtung verformt, in der die mittlere Flächenpressung
gleichmäßiger wird. Man stellt also die "Dicke" des Breitnips über die gesamte Arbeitsbreite
sozusagen "konstant" ein.
[0011] Auch ist von Vorteil, wenn die Mantelverdünnungskompensation eine in Richtung auf
die axiale Mitte des Arbeitsbereichs abnehmende Wirkung aufweist. Es läßt sich nämlich
beobachten, daß auch die Mantelverdünnung nicht abrupt aufhört, sondern der Mantel
von der "Knickstelle" am Ende des Anpreßschuhs ausgehend eine zunehmende Dicke in
Richtung auf die axiale Mitte des Arbeitsbereichs erfährt. Beispielsweise beträgt
die Länge, in der sich der Mantel wieder auf seine normale Dicke begibt, etwa 20 bis
35 mm. Wenn man nun die Wirkung der Materialkompensation abnehmen läßt, dann wird
der Tatsache Rechnung getragen, daß mit zunehmender Annäherung an die axiale Mitte
des Mantels die Verdünnung des Mantels schwächer wird.
[0012] Vorzugsweise weist der Mantel eine Verstärkungseinlage auf. Eine derartige Verstärkungseinlage,
die beispielsweise durch eine Gewebelage gebildet sein kann, bewirkt, daß der Mantel
hier weniger gedehnt werden kann. Damit beschränkt man die Dehnung auf einen Dickenbereich
des Mantels, der radial außerhalb der Verstärkungseinlage liegt. Unter günstigen Umständen
wird der Mantel radial innerhalb der Verstärkungseinlage sogar gestaucht, wenn er
durch den Anpreßschuh verformt wird. Dadurch läßt sich die Gesamtverdünnung des Mantels
etwas kleiner halten, so daß man die Materialverdünnungskompensation mit geringerem
Aufwand betreiben kann.
[0013] Vorzugsweise ist die Verstärkungseinlage in der von der Gegenwalze abgewandten Hälfte
der Dicke des Mantels angeordnet. Beispielsweise kann die Verstärkungseinlage in einem
Bereich von 10 bis 50 % der Dicke des Mantels angeordnet sein. Man vermeidet damit
eine negative Beeinflussung des Satinagevorgangs durch die Verstärkungseinlage.
[0014] Vorzugsweise wirkt die Mantelverdünnungskompensation an der Innenseite des Mantels.
Dort steht genügend Platz zur Verfügung, nämlich im Innern der Schuhwalze. Maßnahmen,
die von außen wirken, sind dann nicht unbedingt erforderlich.
[0015] Hierbei ist bevorzugt, daß die Mantelverdünnungskompensation auf den Anpreßschuh
wirkt. Durch eine Beeinflussung des Zusammenspiels zwischen dem Anpreßschuh und dem
Mantel läßt sich in den geschilderten kleinen Größenordnungen durchaus eine Verdünnung
des Mantels kompensieren.
[0016] Hierbei ist bevorzugt, daß die Mantelverdünnungskompensation den Anpreßschuh beheizt.
Durch die Beheizung vergrößert der Anpreßschuh sein Volumen und drückt dann sozusagen
stärker gegen die Gegenwalze.
[0017] Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, daß die Mantelverdünnungskompensation
im mittleren Bereich eine verminderte Anpreßkraft in Richtung auf die Gegenwalze erzeugt.
Im mittleren axialen Bereich des Arbeitsbereichs wird der Anpreßschuh also in geringerem
Maße in Richtung auf die Gegenwalze belastet, als an den axialen Enden des Arbeitsbereichs.
Auch dies führt dazu, daß die Dicke der Materialbahn im Breitnip gleichmäßiger gehalten
werden kann und die Oberflächeneigenschaften über die Breite der Materialbahn praktisch
konstant gehalten werden können.
[0018] Hierbei ist von Vorteil, daß die Mantelverdünnungskompensation an den seitlichen
Enden des Arbeitsbereichs eine erhöhte Anpreßkraft erzeugt. Der Anpreßschuh wird also
etwas "aufgebogen" oder auf jeden Fall so belastet, daß die Mantelverdünnung kompensiert
wird.
[0019] Vorzugsweise erzeugt die Mantelverdünnungskompensation ein vergrößertes Ölpolster
zwischen dem Anpreßschuh und dem Mantel. Ein derartiges Ölpolster ist in der Regel
zwischen dem Anpreßschuh und dem Mantel vorhanden, um die Reibung zwischen dem Anpreßschuh
und dem Mantel herabzusetzen. Wenn man nun ein größeres, d.h. dickeres oder mit größerer
Kraft wirkendes Ölpolster an den axialen Enden des Arbeitsbereichs erzeugt, dann kann
man mit Hilfe dieses verdickten Ölpolsters die Mantelverdünnung problemlos kompensieren.
[0020] Vorzugsweise steht der Anpreßschuh im Bereich der seitlichen Enden des Arbeitsbereichs
weiter in Richtung auf die Gegenwalze vor. Der Anpreßschuh ist also nicht nur in Umfangsrichtung
der Gegenwalze gewölbt, sondern er weist eine entsprechende "Wölbung" auch in Axialrichtung
der Gegenwalze auf. Diese Wölbung beschränkt sich allerdings auf relativ kleine Bereiche
an den axialen Enden des Anpreßschuhs. Durch diese Verformung in Richtung auf die
Gegenwalze läßt sich die Verdünnung des Mantels ebenfalls kompensieren. Eine derartige
"Wölbung" läßt sich beispielsweise dadurch realisieren, daß die Randstützelemente
unter dem Anpreßschuh mit mehr Druck versorgt oder weiter ausgefahren werden.
[0021] Hierbei ist bevorzugt, der Anpreßschuh im Bereich seiner seitlichen Enden dicker
als in einem mittleren Bereich ist. Dies ist eine Ausführungsform, die beispielsweise
durch Schleifen hergestellt werden kann.
[0022] Die Mantelverdünnungskompensation kann auch auf die Gegenwalze wirken.
[0023] Hierbei ist bevorzugt, daß die Mantelverdünnungskompensation die Gegenwalze beheizt,
wobei die Beheizung im Bereich der seitlichen Enden des Arbeitsbereichs stärker als
in einem mittleren Bereich des Arbeitsbereichs ist. Dort, wo die Beheizung stärker
ist, wird der Durchmesser der Gegenwalze vergrößert. Da diese Vergrößerung nur wenige
µm betragen muß, reicht die Beheizung der Gegenwalze aus. Alternativ oder zusätzlich
ist es möglich, die Gegenwalze mit einem vergrößerten Durchmesserbereich am axialen
Rand zu versehen.
[0024] Eine weitere Maßnahme besteht darin, daß die Mantelverdünnungskompensation eine Dehnungszone
des Mantels außerhalb des Arbeitsbereichs anordnet. Man verlagert also die Verdünnung,
die durch die Dehnung verursacht wird, in einen Bereich außerhalb des Arbeitsbereichs.
[0025] Auch kann die Mantelverdünnungskompensation eine dem Breitnip nachgeschaltete Dickenmeßeinrichtung
aufweisen, die die Dicke einer den Breitnip durchlaufenden Materialbahn mißt, wobei
die Mantelverdünnungskompensation in Abhängigkeit der ermittelten Dicke ihre Wirkung
verändert. Damit erhält man einen Regelkreis, der dafür sorgt, daß die zu satinierende
Materialbahn über ihre gesamte Breite trotz der Verdünnung des Mantels eine gleichbleibende
Dicke erhält.
[0026] Bei einem Verfahren zum Satinieren einer Materialbahn in einem Breitnipkalander mit
einer Schuhwalze, die einen umlaufenden Mantel und einen Anpreßschuh aufweist, und
einer Gegenwalze, die mit der Schuhwalze zusammen einen Breitnip bildet, wobei man
den Anpreßschuh in Richtung auf die Gegenwalze verlagert und den Mantel in einem Arbeitsbereich
aus einer Kreisform heraus radial nach außen verformt, wird die obengenannte Aufgabe
dadurch gelöst, daß man eine Mantelverdünnung kompensiert.
[0027] Mit dieser Maßnahme vermeidet man, daß die Verdünnung des Mantels, die sich durch
das Herausformen des Mantels aus der Kreisform heraus ergibt, negative Auswirkungen
auf die Satinage, insbesondere auf die Dickengestaltung, der durch den Breitnip laufenden
Materialbahn hat. Zur Mantelverdünnung kann man die oben im Zusammenhang mit dem Breitnipkalander
vorgestellten Maßnahmen verwenden.
[0028] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in
Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Hierin zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Schnittansicht durch einen Breitnipkalander und
- Fig. 2
- einen vergrößerten Ausschnitt Z aus Fig. 1.
[0029] Ein Breitnipkalander 1 weist eine Schuhwalze 2 auf, die mit einer Gegenwalze 3 einen
Breitnip 4 bildet, durch den eine nicht näher dargestellte Materialbahn geführt wird,
um dort satiniert zu werden. Bei der Materialbahn handelt es sich beispielsweise um
eine Bahn aus Papier oder Karton.
[0030] Die Gegenwalze 3 ist durch nicht näher dargestellte Maßnahmen beheizt. Zur Beheizung
läßt sich ein Wärmeträgermedium verwenden, beispielsweise eine heiße Flüssigkeit oder
ein heißes Gas, beispielsweise Dampf. Auch eine Beheizung von außen mit Hilfe von
Induktiv- oder Infrarot-Heizeinrichtungen ist möglich.
[0031] Die Schuhwalze 2 weist einen Mantel 5 auf, der an seinen beiden axialen Enden durch
Stirnscheiben 6 abgeschlossen ist, die über Lager 7 auf einer stationären Achse 8
abgestützt sind.
[0032] Der Mantel 5 wird durch einen Anpreßschuh 9 in Richtung auf die Gegenwalze 3 gedrückt,
d.h. durch den Anpreßschuh 9 ist man in der Lage, mit einem gewissen Druck auf die
dem Breitnip 4 durchlaufende Materialbahn zu wirken.
[0033] Der Anpreßschuh 9 ist auf der Achse 8 abgestützt und wird durch Druckgeber 10 belastet
und vor allem auch von der Achse 8 weg verlagert, so daß der Mantel 5, wie in Fig.
1 dargestellt, aus seiner Kreisform verformt wird. An den beiden axialen Enden ergeben
sich dann im Schnitt konische Abschnitte 11, weil die axial äußeren Enden des Mantels
5 an den Stirnscheiben 6 befestigt sind und somit nicht weiter radial nach außen verlagert
werden können. Durch diese Ausformung des Mantels 5 verhindert man, daß der Mantel
5 außerhalb eines Arbeitsbereichs, in dem die Materialbahn angeordnet ist, mit der
heißen Gegenwalze 3 in Kontakt kommt.
[0034] Fig. 2 zeigt nun den Endbereich des Anpreßschuhs 9 mit dem Mantel 5 und der Gegenwalze
3. Aufgrund der Verformung des Mantels 5 ergibt sich im Abschnitt 11 eine Dehnung,
die durch ein schraffiertes Kreisringsegment 12 symbolisiert ist. Selbstverständlich
beschränkt sich die Dehnung nicht auf dieses Kreisringsegment 12, sondern erstreckt
sich um eine Kante 13 an den axialen Stirnseiten des Anpreßschuhs 9 herum über etwa
20 bis 35 mm. Da das Material des Mantels 5 eine Volumenkonstanz aufweist, ist mit
der Dehnung, also einer Vergrößerung der axialen Länge des Mantels 5 eine Verringerung
seiner Dicke verbunden. Sie entspricht dem Volumen, das durch das Kreisringsegment
12 zusätzlich erforderlich wäre. Diese Abnahme der Dicke ist nicht besonders groß.
Sie liegt im Bereich von etwa 2 bis 30 µm. Sie ist um so größer, je steiler der Winkel
ist, mit dem der Mantel 5 ausgelenkt wird. Sie ist auch um so größer, je dicker der
Mantel ursprünglich ist. Sie ist wiederum größer, je stärker der Anpreßschuh 9 angehoben
wird. Auch eine relativ kleine Abnahme der Dicke führt aber dazu, daß die den Breitnip
4 durchlaufende Materialbahn an den seitlichen Rändern etwas weniger stark komprimiert
wird. Bei dünnen grafischen Papieren, die eine Dicke von etwa 50 bis 55 µm aufweisen,
kann man eine Verdickung am Rand um etwa 5 µm beobachten. Der zu dicke Rand führt
zu Problemen bei der Aufrollung sowie beim zweiten Durchgang durch den Breitnipkalander
1. Des weiteren ist die Rauhigkeit im Randbereich größer und der Glanz geringer. Allerdings
beschränken sich diese Effekte auf einen Bereich von etwa 25 mm von der Kante der
Materialbahn.
[0035] Ein derartiger Fehler ist weder auf eine thermische Bombage der Gegenwalze 3 noch
auf eine Verformung des Anspreßschuhs 9 im Randbereich zurückzuführen. Man führt einen
derartigen Fehler vielmehr hauptsächlich auf die oben erwähnte Verdünnung des Mantels
5 zurück.
[0036] Um diese Erscheinung zu beseitigen, kompensiert man nun die Verdünnung des Mantels.
Diese Maßnahme wird kurz als "Mantelverdünnungskompensation" bezeichnet. Sie kann
auf unterschiedliche Weise realisiert werden, die im folgenden kurz beschrieben werden.
[0037] Man kann entweder die Gegenwalze oder den Anpreßschuh oder den Mantel 5 im Bereich
des axialen Endes des Arbeitsbereichs so verformen, daß der Breitnip 4 über seine
Arbeitsbreite eine konstante Dicke erhält.
[0038] In jedem Fall ist es günstig, wenn die Mantelverdünnungskompensation eine Wirkung
aufweist, die in Richtung auf die axiale Mitte der Gegenwalze 3 abnimmt und sich zweckmäßigerweise
auf den genannten kleinen Randbereich in der Größenordnung von 20 bis 50 mm beschränkt.
[0039] Man kann beispielsweise einen Mantel verwenden, der im Bereich des Kreisringsegment
12, gegebenenfalls auch noch in den Abschnitten 11 und in den auf der den Abschnitten
11 gegenüberliegenden Seiten der Kreisringsegmente 12, eine geringfügig vergrößerte
Dicke aufweist. Damit wird die Mantelverdünnung sozusagen vorkompensiert, d.h. im
verformten Zustand hat der Mantel dann jedenfalls im Arbeitsbereich überall die gleiche
Dicke.
[0040] Der Mantel 5 kann eine Verstärkungseinlage 14 aufweisen. Eine derartige Verstärkungseinlage
14 kann beispielsweise durch ein Gewebe gebildet sein. Die Verstärkungseinlage 14
befindet sich dabei in der Hälfte des Mantels 5, die von der Gegenwalze 3 abgewandt
ist. Wenn der Mantel beispielsweise eine Dicke von 5 mm aufweist, dann verbleibt von
der Verstärkungseinlage 14 zur Oberseite des Mantels 5, die der Gegenwalze 3 zugewandt
ist, eine Materialdicke von etwa 3 mm.
[0041] Man kann nun in erster Nährung davon ausgehen, daß sich der Mantel im Bereich der
Verstärkungseinlage 14 nicht dehnt, sondern nur radial außerhalb der Verstärkungseinlage
14. Unter günstigen Umständen wird der Mantel radial innerhalb der Verstärkungseinlage
14 gestaucht, so daß die Mantelverdünnung weniger stark ins Gewicht fällt.
[0042] Man kann nun an der Innenseite des Mantels 5 Maßnahmen angreifen lassen, um die Mantelverdünnung
zu kompensieren. Eine erste Maßnahme, die durch einen Pfeil 15 symbolisiert ist, besteht
darin, daß man den Anpreßschuh 9 an seinen axialen Enden beheizt. Dies führt zu einer
geringfügigen Verdickung des Anpreßschuhs 9 im Bereich seiner axialen Enden und so
zu einer Kompensation der Verdünnung des Mantels. Man kann auch, wie dies durch einen
Pfeil 16 dargestellt ist, in der axialen Mitte des Anpreßschuhs eine verminderte Anpreßkraft
in Richtung auf den Anpreßschuh 9 wirken lassen oder an den axialen Enden, wie dies
durch einen Pfeil 17 dargestellt ist, eine vergrößerte Anpreßkraft auf den Anpreßschuh
9 wirken lassen. Beide Maßnahmen führen dazu, daß der Breitnip 4 über seine axiale
Länge (das ist die Erstreckung parallel zur Achse 18 der Gegenwalze 3) eine konstante
Dicke aufweist.
[0043] Man kann auch, wie dies durch einen Pfeil 19 angedeutet ist, zwischen dem Anpreßschuh
9 und dem Mantel 5 ein vergrößertes und damit dickeres Ölpolster einspeisen. Zwischen
dem Anpreßschuh 9 und dem Mantel 5 wird in der Regel ohnehin eine Schmierung erzeugt,
beispielsweise durch ein hydrostatisches oder hydrodynamisches Ölpolster. Wenn man
nun im Bereich der axialen Enden Öl unter einem größeren Druck oder mit einem größeren
Volumen einspeist, dann wird der Mantel 5 in geringem Maße stärker gegen die Gegenwalze
3 bewegt.
[0044] Man kann, wie dies durch einen Pfeil 20 dargestellt ist, den Anpreßschuh 9 auch in
einem geringen Maße in Richtung auf die Gegenwalze 3 vorwölben, insbesondere dadurch,
daß der Anpreßschuh 9 in diesem Bereich eine etwas vergrößerte Dicke aufweist.
[0045] Alternativ oder zusätzlich kann man die Mantelverdünnungskompensation auch auf die
Gegenwalze 3 wirken lassen, beispielsweise mit Hilfe von Heizelementen 21, die auf
die axialen Endbereiche der Gegenwalze 3 wirken, also die Endbereiche stärker beheizen
als einen mittleren Bereich.
[0046] Eine derartige Beheizung führt zu einer Durchmesservergrößerung der Gegenwalze 3
und damit auch zu einer Vergleichmäßigung des Breitnips 4 über seine axiale Länge.
[0047] In nicht näher dargestellter Weise kann man auch die Verdünnungszone des Mantels
axial nach außen verlagern.
[0048] In manchen Fällen reicht es auch aus, den Glätteffekt am Bahnrand zu verbessern.
Dies läßt sich beispielsweise durch zonenweises Beheizen der Gegenwalze, also mehr
Temperatur am Rand durch die Heizelemente 21, realisieren. Mit der höheren Temperatur
erhöht sich auch der Glätteffekt. Die Beheizung hat also neben der Durchmesservergrößerung
eine zusätzliche Wirkung. Auch durch eine größere aufgebrachte Feuchtmenge, also Dampf
oder Wasser, am Rand kann die Glättwirkung erhöht werden.
[0049] In nicht näher dargestellter Weise kann man dafür sorgen, daß die Dicke der Materialbahn,
insbesondere am Randbereich, während der Produktion gemessen wird. Die Mantelverdünnungskompensation
werden dann in Abhängigkeit von der ermittelten Dicke der Materialbahn geregelt, so
daß die Auswirkungen der Mantelverdünnung minimiert und das Querprofil egalisiert
werden.
1. Breitnipkalander (1) mit einer Schuhwalze (2), die einen umlaufenden Mantel (5) und
einen Anpreßschuh (9) aufweist, und einer Gegenwalze (3), die mit der Schuhwalze (2)
zusammen einen Breitnip (4) bildet, wobei der Anpreßschuh (9) in Richtung auf die
Gegenwalze (3) verlagerbar ist und den Mantel (5) in einem Arbeitsbereich aus einer
Kreisform heraus radial nach außen verformt, dadurch gekennzeichnet, daß eine Mantelverdünnungskompensation vorgesehen ist.
2. Breitnipkalander nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mantelverdünnungskompensation einen Mantel (5) aufweist, der im Bereich der seitlichen
Enden des Arbeitsbereichs eine größere Dicke als in einem mittleren Bereich des Arbeitsbereichs
aufweist.
3. Breitnipkalander nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mantelverdünnungskompensation eine der Flächen, die den Breitnip (4) begrenzt,
in eine Richtung verformt, in der die mittlere Flächenpressung gleichmäßiger wird.
4. Breitnipkalander nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mantelverdünnungskompensation eine in Richtung auf die axiale Mitte des Arbeitsbereichs
abnehmende Wirkung aufweist.
5. Breitnipkalander nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Mantel (5) eine Verstärkungseinlage (14) aufweist.
6. Breitnipkalander nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkungseinlage (14) in der von der Gegenwalze (3) abgewandten Hälfte der
Dicke des Mantels (5) angeordnet ist.
7. Breitnipkalander nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Mantelverdünnungskompensation an der Innenseite des Mantels (5) wirkt.
8. Breitnipkalander nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Mantelverdünnungskompensation auf den Anpreßschuh (9) wirkt.
9. Breitnipkalander nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Mantelverdünnungskompensation den Anpreßschuh (9) beheizt.
10. Breitnipkalander nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Mantelverdünnungskompensation im mittleren Bereich eine verminderte Anpreßkraft
in Richtung auf die Gegenwalze (3) erzeugt.
11. Breitnipkalander nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Mantelverdünnungskompensation an den seitlichen Enden des Arbeitsbereichs eine
erhöhte Anpreßkraft erzeugt.
12. Breitnipkalander nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Mantelverdünnungskompensation ein vergrößertes Ölpolster zwischen dem Anpreßschuh
(9) und dem Mantel (5) erzeugt.
13. Breitnipkalander nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Anpreßschuh (9) im Bereich der seitlichen Enden des Arbeitsbereichs weiter in
Richtung auf die Gegenwalze (3) vorsteht.
14. Breitnipkalander nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Anpreßschuh (9) im Bereich seiner seitlichen Enden dicker als in einem mittleren
Bereich ist.
15. Breitnipkalander nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Mantelverdünnungskompensation auf die Gegenwalze (3) wirkt.
16. Breitnipkalander nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Mantelverdünnungskompensation die Gegenwalze (3) beheizt, wobei die Beheizung
im Bereich der seitlichen Enden des Arbeitsbereichs stärker als in einem mittleren
Bereich des Arbeitsbereichs ist.
17. Breitnipkalander nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Mantelverdünnungskompensation eine Dehnungszone des Mantels außerhalb des Arbeitsbereichs
anordnet.
18. Breitnipkalander nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Mantelverdünnungskompensation eine dem Breitnip (4) nachgeschaltete Dickenmeßeinrichtung
aufweist, die die Dicke einer den Breitnip durchlaufenden Materialbahn mißt, wobei
die Mantelverdünnungskompensation in Abhängigkeit der ermittelten Dicke ihre Wirkung
verändert.
19. Verfahren zum Satinieren einer Materialbahn in einem Breitnipkalander mit einer Schuhwalze,
die einen umlaufenden Mantel und einen Anpreßschuh aufweist, und einer Gegenwalze,
die mit der Schuhwalze zusammen einen Breitnip bildet, wobei man den Anpreßschuh in
Richtung auf die Gegenwalze verlagert und den Mantel in einem Arbeitsbereich aus einer
Kreisform heraus radial nach außen verformt, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Mantelverdünnung kompensiert.