[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Drehsperre nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Eine derartige Drehsperre ist aus EP 804676 B1 bekannt. Der Detektionsbereich des
Personensensors liegt danach hinter dem Sperrarm, wenn sich dieser in seiner Sperrposition
befindet. Durch den einen einzigen Sperrarm wird zwar gegenüber einer herkömmlichen
Drehsperre mit drei Sperrarmen der Durchgangskomfort wesentlich verbessert, insbesondere
beim Tragen von Gegenständen, wie Ski, Skistöcken, Taschen und dergleichen. Nachteilig
ist jedoch, dass sich nach der ersten Teildrehung des Sperrarms in die Freigabeposition,
die durch eine gültige Zugangsberechtigung ausgelöst worden ist, eine nachfolgende
Person ohne Zugangsberechtigung mit der Vorausgehenden den Durchgang passieren kann,
bevor der Durchgang durch die zweite Teildrehung des Sperrarms wieder gesperrt wird.
Um dem abzuhelfen, wird nach EP 804676 B1 vorgeschlagen, den Drehwinkel der zweiten
Teildrehung mit höchstens 90° recht kurz auszubilden, sowie die Drehgeschwindigkeit
bei der zweiten Teildrehung zu erhöhen. Ein kleiner Drehwinkel von der Freigabestellung
in die Sperrstellung hat jedoch zur Folge, dass der Sperrarm in der Freigabestellung
weit in den Durchgang ragt und damit den Durchgangskomfort, den ein einziger Sperrarm
an sich hat, zumindest teilweise wieder zunichte macht. Wenn der durchgangsberechtigte
Benutzer beim Passieren des Personensensors zu langsam geht oder gar stehen bleibt,
hat eine Erhöhung der Drehgeschwindigkeit beim Hochdrehen des Sperrarms aus der Freigabe-
in die Sperrstellung zumindest einen schmerzhaften Schlag zur Folge.
[0003] Um den Durchgangskomfort einer Drehsperre mit nur einem Sperrarm nicht zu beeinträchtigen,
wird nach AT 6665 U1 vorgeschlagen, dass der Sperrarm in seiner Grundstellung den
Durchgang ganz freigibt, den Durchgangsberechtigungsleser und den Personensensor jedoch
vor dem Sperrarm anzuordnen, sodass, wenn der Personensensor eine Person erfasst,
jedoch keine gültige Durchgangsberechtigung gelesen wird, der Sperrarm in die Sperrstellung
verschwenkt wird. Dazu müssen der Durchgangsberechtigungsleser und der Personensensor
mit einem entsprechend großen Abstand vor dem Drehkreuz angeordnet werden. Eine Person,
die den Durchgangsberechtigungsleser ohne Berechtigung passiert hat, kann damit vor
dem dann den Durchgang blockierenden Sperrarm warten, bis der Durchgang durch eine
nachfolgende Person mit gültiger Durchgangsberechtigung freigegeben wird. Das Passieren
ohne gültige Durchgangsberechtigung ist damit noch leichter.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Drehsperre mit hohem Durchgangskomfort und zuverlässiger
Personenvereinzelung bereitzustellen.
[0005] Dies wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 gekennzeichnete Drehsperre erreicht.
In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung wiedergegeben.
[0006] Nach der Erfindung ist der Personensensor so angeordnet, dass sein Detektionsbereich
vor dem Sperrarm liegt, wenn sich dieser in seiner Sperrposition befindet. Wenn die
Durchgangsberechtigung des Benutzers gelesen worden ist, schwenkt damit der Sperrarm
in einer ersten Teildrehung von der Sperrstellung in die Freigabestellung nach unten
und wird in einer zweiten Teildrehung gleich wieder nach oben gedreht, sodass für
eine nachfolgende Person kein Platz besteht, um unerlaubt zusammen mit der durchgangsberechtigten
Person den Durchgang zu passieren.
[0007] Zwar kann der Sperrarm mit dem Benutzer während der zweiten Teildrehung in Berührung
kommen. Wenn die Drehgeschwindigkeit bei der zweiten Teildrehung nicht erhöht wird,
hat dies jedoch keine Komfortbeeinträchtigung zur Folge, selbst wenn der Benutzer
sehr langsam geht. Das Drehmoment setzt sich aus der Kraft und dem Hebelarm zusammen.
Wenn der Sperrarm aus seiner nach unten weisenden Freigabestellung nach oben gedreht
wird, berührt er die langsam gehende Person zunächst mit großem Abstand von seiner
Drehachse, d.h. mit einem langen Hebelarm und damit nur leicht. Das leichte Touchieren
hat als psychologischen Effekt eine Erhöhung der Durchgangsgeschwindigkeit des Benutzers
und damit eine Abnahme der Kraft zur Folge, die auf den zuerst langsam gehenden Benutzer
durch den Sperrarm einwirkt.
[0008] Dabei besteht erfindungsgemäß die Möglichkeit, die Drehgeschwindigkeit bei der zweiten
Teildrehung geringer auszubilden, um die Kraft des auf einen langsam gehenden Benutzer
wirkenden Sperrarm weiter zu vermindern, jedoch ohne Beeinträchtigung der Zuverlässigkeit
der Personenvereinzelung.
[0009] Ferner kann erfindungsgemäß der Drehwinkel bei der zweiten Teildrehung 120 oder mehr,
insbesondere etwa 180° betragen. Damit wird verhindert, dass der Sperrarm in der Freigabestellung
teilweise in den Durchgang ragt und damit den Durchgangskomfort beeinträchtigt.
[0010] Vorzugsweise ist die Drehachse des Sperrelements zur Waagrechten um 30 bis 40° geneigt,
während der Winkel des Sperrarms gegenüber der Drehachse des Sperrelements vorzugsweise
40 bis 50° beträgt. Damit kann der Sperrarm in seiner nach unten gedrehten Freigabestellung
sich mit einem Winkel von höchstens 10° gegenüber der senkrechten in den Durchgang
erstrecken, vorzugsweise sogar aus dem Durchgang heraus, also schräg vom Durchgang
weg nach unten. Damit kann der Platz am Durchgang in der Freigabeposition des Dreharms
von dessen Drehachse nach unten sogar zunehmen, sodass ein besonders bequemer Durchgang
erreicht wird.
[0011] Der Antrieb des Sperrelements erfolgt vorzugsweise durch einen Elektromotor, jedoch
kann z. B. auch eine pneumatische Betätigung vorgesehen sein.
[0012] Der Durchgangsberechtigungsleser wird vorzugsweise durch einen berührungslos wirkenden
Leser gebildet, insbesondere zur Lesung von RFID-Transpondern mit darauf abgelegter
Durchgangsberechtigung. Der Durchgangsberechtigungsleser kann jedoch auch ein Steckleser,
beispielsweise für Magnet-, Barcode- oder dergleichen -Karten sein. Auch kann sowohl
ein berührungslos wirkender wie ein Steckleser vorgesehen sein. Der Personensensor
kann beispielsweise als optoelektronischer Sensor ausgebildet sein.
[0013] Nachstehend ist eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Drehsperre anhand der
beigefügten Zeichnung beispielhaft näher erläutert. Darin zeigen:
Figur 1 und 2 eine perspektivische Ansicht einer Drehsperre mit dem Sperrarm in der
Sperrstellung bzw. Freigabestellung;
Figur 3 eine Draufsicht auf die Drehsperre in der Sperrstellung vor dem Passieren
des Durchgangs;
Figur 4 und 5 eine Draufsicht auf die Freigabestellung während des Passieren des Detektionsbereichs
des Personensensors; und
Figur 6 eine Draufsicht nach dem Passieren des Durchgangs.
[0014] Gemäß Figur 1 und 2 weist die Drehsperre ein als Drehteil mit einem Sperrarm 1 ausgebildetes
Sperrelement 2 auf, das von einem nicht dargestellten Motor in einem Gehäuse 3 angetrieben
wird. Die gestrichelt dargestellte Drehachse 4 des Sperrelements 2 ist gegenüber der
Waagrechten um einen Winkel α von etwa 35° nach unten geneigt. Der Winkel, den die
Drehachse 4 mit dem Sperrarm 1 einschließt, kann etwas größer sein und beispielsweise
45° betragen.
[0015] Während der in Figur 1 dargestellten Sperrposition der Sperrarm 1 eine etwa waagrechte
Position einnimmt und damit den Durchgang 5, der in Richtung des Pfeiles 6 blockiert,
ist er in der in Figur 2 dargestellten Freigabeposition etwa senkrecht nach unten
verschwenkt.
[0016] Das Gehäuse 3 nimmt auch die übrigen Komponenten, wie die Lagerung und das Getriebe
und die Elektronik zum Betrieb des Motors und des Sperrelements 2 auf. In dem Gehäuse
3 ist ferner eine gestrichelt dargestellte Antenne 7 für ein nicht dargestellten RFID-Lesemodul
vorgesehen, mit dem die Durchgangsberechtigung berührungslos gelesen werden kann,
die in einem Transponder abgelegt ist, den der zugangsberechtigte Benutzer 10 trägt.
[0017] Ferner ist vor dem Sperrelement ein optoelektronischer Personensensor 8 im Gehäuse
3 vorgesehen, dessen in Figur 3 bis 6 dargestellter Detektionsbereich 9 in Durchgangsrichtung
6 vor dem Sperrarm 1 liegt, wenn sich dieser in Sperrstellung gemäß Figur 1, 3 und
6 befindet.
[0018] Der Sperrarm 1 ragt in der Sperrstellung etwa waagrecht quer über den Durchgang 5.
Wenn sich der Benutzer 10 gemäß Figur 3 der Antenne 7 des RFID-Lesemoduls nähert,
wird bei gültiger Durchgangsberechtigung der Sperrarm 1 aus seiner Sperrstellung in
die Freigabestellung gemäß Figur 4 und Figur 2 in einer ersten Teildrehung von etwa
180° verschwenkt und damit der Durchgang 5 völlig freigegeben. Gemäß dem Pfeil 11
in Figur 1 und 2 wird das Sperrelement 2 mit dem Sperrarm 1, von dem Durchgang 5 aus
gesehen, dabei im Uhrzeigersinn gedreht. Wenn der Sperrarm 1 die Freigabeposition
gemäß Figur 2 und 4 erreicht hat, tritt der Benutzer 10 in den Detektionsbereich 9
ein, sodass unmittelbar nach der ersten Teildrehung eine zweite Teildrehung des Sperrarms
um etwa 180° beginnt (Figur 5), wodurch der Benutzer 10 den Durchgang 5 passieren
kann, ohne dass sich zwischen ihn und den Sperrarm 1 eine Person schieben kann, die
keine Durchgangsberechtigung besitzt.
[0019] Dazu wird der Antrieb des Sperrelements 2 so angesteuert, dass der Sperrarm 1 in
der Sperrstellung verbleibt, wenn bei Lesung einer Durchgangsberechtigung mit dem
Durchgangsberechtigungsleser gleichzeitig eine zweite Person in dem Detektionsbereich
9 des Personensensors 8 festgestellt wird.
[0020] Da der Sperrarm 1 nach Erreichen der Freigabeposition gleich mit der zweiten Teildrehung
wieder nach oben gedreht wird, entsteht für eine nachfolgende Person kein Platz, um
den Durchgang 5 unerlaubt zusammen mit dem durchgangsberechtigten Benutzer 10 zu passieren.
1. Drehsperre für einen Durchgang, mit einem von einem Antrieb um eine nach unten geneigte
Drehachse (4) drehbaren Sperrelement (2) mit einem einzigen Sperrarm (1), der den
Durchgang (5) in der Sperrstellung sperrt und zwischen den Sperrstellungen jeweils
um 360° verdreht wird, einem Zugangsberechtigungsleser (7) und einem Personensensor
(8), wobei bei gültiger Lesung einer Durchgangsberechtigung mit dem Durchgangsberechtigungsleser
(7) der Sperrarm (1) in einer ersten Teildrehung von der Sperrstellung nach unten
in die Freigabestellung und bei Erfassung des Benutzers mit dem Personensensor (8)
in einer zweiten Teildrehung in die Sperrstellung weiter gedreht wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Detektionsbereich (9) des Personensensors (8) vor dem Sperrarm (1) in dessen
Sperrstellung liegt.
2. Drehsperre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehgeschwindigkeit bei der zweiten Teildrehung geringer als bei der ersten Teildrehung
ist.
3. Drehsperre nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehwinkel bei der zweiten Teildrehung größer als 120° ist.
4. Drehsperre nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrarm (1) in der Sperrstellung verbleibt, wenn bei gültiger Lesung einer Zugangsberechtigung
zugleich eine Person im Detektionsbereich (9) des Personensensors (8) festgestellt
wird.
5. Drehsperre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (4) des Sperrelements (2) zur Waagrechten um 40 bis 50° geneigt ist.
6. Drehsperre nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel des Sperrarms (1) gegenüber der Drehachse (4) des Sperrelements (2) 40
bis 50° beträgt.
7. Drehsperre nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrarm (1) in seiner nach unten gedrehten Freigabeposition sich mit einem Winkel
von höchsten 10° gegenüber der Senkrechten in den Durchgang (5) erstreckt.