| (19) |
 |
|
(11) |
EP 1 611 316 B1 |
| (12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
| (45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
|
19.07.2017 Patentblatt 2017/29 |
| (22) |
Anmeldetag: 15.01.2004 |
|
| (51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
|
| (86) |
Internationale Anmeldenummer: |
|
PCT/CH2004/000018 |
| (87) |
Internationale Veröffentlichungsnummer: |
|
WO 2004/079163 (16.09.2004 Gazette 2004/38) |
|
| (54) |
NOCKENWELLE MIT AUFGEPRESSTEN NOCKEN
CAMSHAFT WITH PRESSED CAMS
ARBRE A CAMES DONT LES CAMES SONT ENGAGEES PAR PRESSION
|
| (84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT RO SE SI SK TR |
| (30) |
Priorität: |
08.03.2003 CH 354032003
|
| (43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
|
04.01.2006 Patentblatt 2006/01 |
| (73) |
Patentinhaber: ThyssenKrupp Presta TecCenter AG |
|
9492 Eschen (LI) |
|
| (72) |
Erfinder: |
|
- ZAPS, Dietrich
D-45133 Essen-Bredeney (DE)
|
| (74) |
Vertreter: thyssenkrupp Intellectual Property GmbH |
|
ThyssenKrupp Allee 1 45143 Essen 45143 Essen (DE) |
| (56) |
Entgegenhaltungen: :
EP-A- 0 119 112 US-A- 4 903 543
|
DE-A- 3 227 693
|
|
| |
|
|
- PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 2000, no. 18, 5. Juni 2001 (2001-06-05) & JP 02 150544
A (PRESS & STANZWERK AG;MITSUBISHI METAL CORP), 8. Juni 1990 (1990-06-08)
|
|
| |
|
| Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft eine Nockenwelle zur Aufnahme von Nocken nach dem Oberbegriff
von Anspruch 1 und ein Verfahren zur Herstellung einer Nockenwelle gemäss Anspruch
10.
[0002] Nockenwellen dieser Art werden eingesetzt zur Steuerung von Maschinenteilen insbesondere
zur Steuerung von Teilen in Verbrennungsmotoren, wie beispielsweise für Ventile. Bei
sogenannten zusammengesetzten Nockenwellen, auch bezeichnet als gebaute Nockenwellen,
werden Steuernocken auf die NOkkenwelle aufgezogen und am dafür vorgesehenen Ort befestigt,
beispielsweise durch Schweissen oder Verpressen mit der Welle. Es wurde auch schon
vorgeschlagen, Nocken mit einer Welle zu Verkleben, um diese an der Welle zu fixieren.
Nockenwellen dieser Bauart sind beispielsweise aus der europäischen Patentschrift
EP 0 340 128 B1 bekannt geworden.
[0003] Alle bisher bekannten Verfahren zur Herstellung von gebauten Nockenwellen zielen
darauf ab, die Nocke zuverlässig und mechanisch stabil und passgenau auf die Welle
fügen zu müssen. Nocken werden üblicherweise verpresst, aufgesintert oder mittels
Schrumpfen gefügt. Neuerdings wird auch versucht, Nocken mittels Laserschweissen zu
fügen. Diesen bekannten Fügeverfahren haften verschiedene Nachteile an wie beispielsweise
hoher Aufwand, unerwünschte Deformationen von Nocken, ungenügende Festigkeit von Nocken,
Begrenzung der Verringerung von Baumassen, insbesondere von Breiten mit geringen Bundstärken
der Nocken, erhöhter Aufwand für Nachbearbeitung etc.
[0004] In der
US 4,903,543 ist eine Nockenwelle dargestellt auf welche ein Nocken aufgeschoben ist und auf dieser
drehfest befestigt ist. In dem Bereich, in dem der Nocken zu befestigen ist, ist die
Welle aufgeweitet und in der Ausnehmung des Nockens sind Vorsprünge vorgesehen. Beim
Zusammenschieben der beiden Teile werden Teilbereiche der Oberflächen spanabhebend
verpresst, so dass eine reibungs- und formschlüssige Verbindung hergestellt ist.
[0005] Eine weitere Nockenwellenanordnung mit aufgeschobenen Nokken ist in der
EP 0 119 112 A1 dargestellt. In Längsrichtung der Welle werden an deren Oberfläche durch hämmern
oder Treiben Riffelungen angebracht und danach die Nocken aufgezogen und durch Verklebung
in der Längsrichtung fixiert.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile des Standes der Technik zu beseitigen.
Insbesondere besteht die Aufgabe darin, eine Nockenwelle mit geeignetem Herstellungsverfahren
zu realisieren, welche es ermöglicht, Nocken masspräzise mit geringer Deformation
auf die Welle zu fügen mit gleichbleibend hoher Qualität und dies mit hoher Wirtschaftlichkeit.
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Ausbildung einer Nockenwelle nach den
Merkmalen des Anspruchs 1 und durch ein Herstellverfahren nach den Merkmalen des Anspruch
10 gelöst. Die abhängigen Ansprüche definieren weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
der Nockenwelle beziehungsweise des Herstellungsverfahrens.
[0008] Die Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass ein Nocken mit seiner Ausnehmung,
welche eine strukturierte Oberfläche aufweist, über eine Welle mit ebenfalls strukturierter
Oberfläche aufgezogen wird, wobei die noch verbleibenden Räume gebildet durch die
Oberflächenstrukturierungen zwischen der Nockenausnehmung und der Welle mit einem
aushärtbaren Klebstoff oder Kitt vekittet ist. Im weiteren soll der Begriff Klebstoff
als Oberbegriff für Kitt, Klebstoff oder andere für die Anwendung geeignete Kunststoffmassen
verwendet werden. Die Strukturierung der Wellenoberfläche wird abschnittweise dort
vorgesehen, wo Nocken fixiert werden sollen. Ausserdem soll die Strukturierung der
Wellenoberfläche derart mechanisch erfolgen, dass der entstehende neue Durchmesser
der Strukturierung durch Materialverdrängung grösser ist als der ursprüngliche Rohrdurchmesser
und somit die Nocke auch über den nichtstrukturierten Rohrteil ungehindert geschoben
werden kann. Die Strukturierung der Ausnehmung des Nocken weist gegenüber der strukturierten
Oberfläche der Welle einen etwas geringeren Durchmesser auf, so dass beim Aufziehen
des Nocken auf die Wellenstrukturierung eine Verpressung erfolgt, derart dass die
Oberflächenstrukturen insbesondere diejenige der Welle leicht deformiert oder gar
leicht zerspant wird durch die Oberflächenstrukturierung der Ausnehmung des Nocken.
Vor dem Aufziehen des Nocken auf die Welle werden die strukturierten Oberflächen mit
einem aushärtbaren Klebstoff versehen. Dieser Klebstoff kann von der Art ein Mehrkomponentenklebstoff
sein oder ein Klebstoff, der aushärtbar ist durch Wärme, UV oder andere bekannte Methoden.
Vorteilhafterweise wird allerdings ein Klebstoff vorgesehen, der beim Aufziehvorgang
zur Aushärtung unmittelbar aktiviert wird. Hierzu werden zwei Arten von Klebstoff
bevorzugt. In der einen Art handelt es sich um Klebstoff, der mindestens zwei Komponenten
aufweist. Dabei können die Komponenten durch Auftrag der einen Komponente auf die
Oberfläche der Ausnehmung des Nockens und der anderen Komponente auf die Oberfläche
der Welle aufgetragen sein. Dadurch erfolgt die Aktivierung genau beim Fügeprozess,
wenn die beiden Komponenten des Klebstoffs sich am endgültigen Fügeort vermischen.
In der anderen Art ist der Klebstoff selbst in sehr kleine Kügelchen eingekapselt,
die auf die Oberfläche in einer Masse aufgestrichen werden und beim Auftreten von
Druckkräften aufplatzen. Damit wird der eigentliche Klebstoff und die entsprechenden
chemischen Reaktionen freigegeben, so dass die Verklebung bzw. Verkittung erfolgt.
Auch hier erfolgt durch die Verpressung der beiden Komponenten genau am endgültigen
Fügeort die Aktivierung des Klebstoffes, hier durch Freigabe des Klebstoffes aus den
sehr kleinen Kügelchen.
[0009] Durch das erfindungsgemässe Vorgehen wird nicht nur eine mechanische Pressverbindung
der Nocken mit der Welle erzeugt, sondern zusätzlich durch das Füllen der verbleibenden
Zwischenräume zwischen Nocken und Welle mit einem Klebstoff wird eine Verkittung der
Teile erzielt, welche einen besseren Kraft- und Formschluss der Teile ermöglicht,
mit dem Ergebnis, dass eine hohe Festigkeit der Verbindung ermöglicht wird. Der ausgehärtete
Kitt ermöglicht somit die Übertragung eines Drehmomentes. Der verwendete Klebstoff
sollte hierzu nicht schrumpfende Eigenschaften aufweisen, sondern mit Vorteil beim
Aushärtevorgang leicht expandieren. Die erfindungsgemässe Ausbildung der Verbindung
ermöglicht nun, die zu verbindenden Teile mit ihren strukturierten zu verpressenden
Oberflächen derart zu dimensionieren, dass wesentlich geringere Kräfte zur Verpressung
notwendig sind als dies bisher üblich war. Dadurch wird es erst möglich, Nocken präziser
und mit weniger Deformation aufzuziehen. Somit ist es auch möglich filigrane Nocken,
wie beispielsweise leicht deformierbare dünne Blechnocken aufzubringen mit der geforderten
Endpräzision und geringen Fügespannungen. Hiermit kann auch der teure Nachbearbeitungsaufwand
minimiert werden oder gar ganz eliminiert werden. In gewissen Fällen kann es vorteilhaft
sein wenn der Kitt Die Zwischenräume nicht vollständig ausfüllt und bewusst Hohlräume
bestehen bleiben. Diese Hohlräume können dann beispielsweise einen bestimmten Ölfluss
bzw. ein Kriechen von Öl für Schmierzwecke durch die Verbindung erlauben. In diesem
Fall kann der Auftrag des Klebstoffes einfach durch gegenüber liegende Walzen erfolgen,
so dass das Rohr nicht auf dem gesamten Umfang eingestrichen wird.
[0010] Die Erfindung wird nun beispielsweise mit schematischen Figuren beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Abschnitt einer Nockenwelle mit zwei Nocken in dreidimensionaler Darstellung
- Fig. 2
- ein Querschnitt eines Nockens für eine Nockenwelle nach Fig. 1
- Fig. 3
- eine Seitenansicht eines Teilabschnittes einer Welle mit strukturiertem Oberflächenbereich,
wo ein Nocken positioniert und fixiert werden soll
- Fig. 4
- eine Seitenansicht des Teilbereiches einer Welle nach Fig. 3 mit aufgezogenem Nocken
und erfindungsgemässer Verkittung der Räume zwischen den strukturierten Oberflächen
[0011] Ein Teilabschnitt einer zusammengebauten erfindungsgemässen Nockenwelle ist in dreidimensionaler
schräger Aufsicht in Fig. 1 gezeigt. Die Welle 1 besteht vorzugsweise aus einem rohrförmigen
Körper und die Nocken 2 sind auf die Welle 1 auf die gewünschte Position aufgezogen
und fixiert. Sowohl die Welle 1 wie auch die Welle 2 sind aus einem duktilen Material
gefertigt, wobei mindestens eines der beteiligten Teile aus einem Metall, vorzugsweise
beide der beiden Teile, aus einem Metall wie Stahl oder legiertem Stahl besteht. Um
den Nocken 2 auf eine Welle 1 aufschieben zu können, weist dieser eine Ausnehmung
4 auf mit einem Grundkreisdurchmesser A, wie dies im Querschnitt in Fig. 2 dargestellt
ist. An der nach innen gerichteten Oberfläche dieser Ausnehmung 4 ist eine Strukturierung
vorgesehen, welche vorzugsweise in Achsrichtung 3 der Welle 1 ausgebildet ist, und
welche aus mindestens einem Vorsprung 5 besteht. Vorteilhafterweise werden mehrere
Vorsprünge 5 an der Oberfläche der Ausnehmung 4 angeordnet und mit Vorteil auf deren
Kreisumfang verteilt. Die Oberfläche 5' der strukturierten Ausnehmung 4 gebildet aus
den Vorsprüngen 5 umschliessen den Kreisdurchmesser A1, welcher gegenüber dem Durchmesser
A der Ausnehmung 4 kleiner ist. Eine solche strukturierte Oberfläche 5, 5' wird beispielsweise
durch ein Räumverfahren hergestellt. Es ist dann ohne weiteres möglich, die Anzahl
der Vorsprünge 5 derart zu erhöhen, dass die Oberfläche der Ausnehmung 5 in Form einer
Art Innenverzahnung erzeugt werden kann. Zwischen den Vorsprüngen 5 beziehungsweise
der Innenverzahnung, welche die Oberflächenstrukturierung darstellen, bildet sich
ein Strukturzwischenraum 7 aus.
[0012] Auf der Gegenseite wird die Oberfläche der Welle 1 mindestens in Teilbereichen, wo
ein Nocken 2 fixiert werden soll, etwa auf die Breite des zu fixierenden Nockens eine
Oberflächenstruktur 6 auf die Welle 1 aufgebracht. Der äussere Durchmesser D1 der
strukturierten Wellenoberfläche 6 soll etwas grösser sein, als der ursprüngliche danebenliegende
Wellendurchmesser D. Die strukturierte Oberfläche 6 der Welle 1 soll vorteilhafterweise
durch Materialverdrängung ausgebildet werden, wie insbesondere mit einem Rändelverfahren,
Walzen oder auch mit Polieren.
[0013] Der Nocken 2 wird zur Fixierung auf die Welle 1 an die entsprechende Position aufgezogen
und dadurch als Vorfixierung verpresst. Da der Durchmesser D1 der strukturierten Wellenoberfläche
6 etwas grösser ist als der Durchmesser A1 der strukturierten Oberfläche 5' der Ausnehmung
4 des Nocken 2, muss das Aufziehen des Nocken 2 auf die Welle 1 mit entsprechendem
Kraftaufwand erfolgen, um eine Verpressung und damit eine Vorfixierung des Nockens
2 auf der Welle 1 zu erzielen. Bei diesem Vorgang werden mindestens Teile der einen
und / oder anderen strukturierten Oberfläche 6, 5' zumindest elastisch deformiert.
Auch ist es möglich, wenn auch nicht bevorzugt, dass bei diesem Vorgang teilweise
etwas vom Material der Oberflächenstrukturen zerspant wird. Um den Vorgang zu Erleichtern,
kann an einer Seite der Ausnehmung 4 des Nocken 2 eine Einführfase angebracht werden.
Mindestens eine der beiden strukturierten Oberflächen 6, 5' der Welle 1 und der Ausnehmung
4 des Nocken 2 werden mit einem aushärtbaren Klebstoff vor dem Aufziehen des Nocken
2 belegt. Somit sind die Strukturzwischenräume der Oberflächenstrukturen 6, 5' der
Welle 1 und der Nockenausnehmung 4 mit einem fliessenden Klebstoff aufgefüllt. Nach
dem Aufpressen des Nocken 2 auf die Welle 1 sind somit die verbleibenden Strukturzwischenräume
7, 8 der strukturierten Oberflächen 6, 5' ebenfalls mit Klebstoff verfüllt, wie dies
in Fig. 4 im Querschnitt dargestellt ist. Durch die Vorfixierung des Nockens 2 auf
der Welle 1 wird der Klebstoff entsprechend aktiviert, wie das bereits oben beschrieben
wurde.
[0014] Der Klebstoff sollte nach der Aushärtung keine Schrumpfung aufweisen. Es ist besser,
einen Klebstoff zu verwenden, der nach der Aushärtung mindestens leicht expandiert.
Dadurch wird sichergestellt, dass ein guter Form- und Kraftschluss der Verbindung
erzeugt wird und der Nocken 2 auf der Wellenoberfläche gut abgestützt ist.
[0015] Hierbei werden gute Resultate bezüglich verkitten der Strukturzwischenräume 7, 8
erzielt, wenn der Klebstoff ein Komponentenklebstoff ist, wie beispielsweise ein Zweikomponentenklebstoff.
Für den Fall, dass ein Komponentenklebstoff aus zwei Komponenten verwendet wird, wird
auf die strukturierte Oberfläche 6 der Welle 1 eine Komponente aufgetragen und auf
die strukturierte Oberfläche 5 der Ausnehmung 4 des Nockens 1 die andere Komponente
des Klebstoffs aufgetragen. Wenn die beiden Komponenten durch die Vorfixierung des
Nockens 2 auf der Welle 1 in Verbindung gebracht werden, vermischen sich die beiden
Komponenten, beispielsweise durch Diffusion, und der Klebstoff ist aktiviert, heisst
kann seine Wirkung als Klebstoff entfalten.
[0016] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn ein Klebstoff verwendet wird, der beim Aufziehvorgang
durch die mechanisch einwirkenden Presskräfte aktiviert wird.Hierbei wird mit Vorteil
ein Klebstoff verwendet, der eingebettet in die flüssige Masse in kleine neutrale
Kügelchen eingeschlossen ist, die bei Einwirken der Druckspannung zerdrückt werden
und damit den Klebstoff für die Reaktion freisetzen. Dabei können die Flüssige Masse
und der in die neutralen Kügelchen eingeschlossene Klebstoff auch zwei Komponenten
eines Komponentenklebstoffes sein.
Eine weitere Möglichkeit besteht auch darin, die Aushärtung des Klebstoffes durch
Einwirkung von Temperatur zu erzielen. Mit der Kombination der vorerwähnten Aushärtmöglichkeiten
sind zusätzliche Vorteile in Bezug auf Steuerung des Aushärtevorganges erzielbar.
[0017] Die gewünschte Expansion des Klebstoffes kann auch durch die Einlagerung von Bestandteilen
der Umgebungsatmosphäre, insbesondere der Wasserdampfpartikel der Luftfeuchtigkeit
in den Klebstoff nach der Aktivierung erfolgen.
[0018] Grundsätzlich kann auch auf die Aktivierung des Klebstoffs durch die Vorfixierung
verzichtet werden und der Klebstoff quasi von vorne herein aktiv sein. Das hat jedoch
den Nachteil, dass die Fügeoperation innerhalb sehr kurzer Zeit nach Auftrag des Klebstoffes
erfolgen muss und die Gefahr von ungenügenden Festigkeiten und Fehlorientierungen
der Verbindung steigt.
[0019] Entsprechend der vorliegenden Erfindung ist es nun möglich, die Verpresskräfte durch
Dimensionierung der mechanischen Verpressung derart vorzugeben, dass nur noch geringe
Verpressungskräfte notwendig sind, womit nun ein schonendes Fügeverfahren für Nocken
2 auf eine Welle 1 möglich ist. Die Dimensionierung der Oberflächenstrukturen 5, 6
abhängig von den verwendeten Materialien und den ineinander zu verwirkenden Durchmessern
D1, A1 der strukturierten Oberflächen 5, 6 können nun derart gewählt werden, dass
wesentlich kleinere Aufpresskräfte notwendig sind, als bis anhin, nämlich weniger
als 8 kN. Besonders vorteilhaft werden Aufpresskräfte vorgegeben von weniger als 5
kN. Entsprechend der vorliegenden Erfindung werden durch die Verkittung der Strukturzwischenräume
7, 8 trotzdem mechanisch stark belastbare Verbindungen der Nocken 2 mit der Welle
1 erzielt. Der wesentliche Vorteil hierbei besteht darin, dass die Nocken wesentlich
weniger deformiert werden müssen, um die gleiche Festigkeit der Verbindung zu erzielen.
Es können dadurch auch sehr empfindliche Nocken wie vorzugsweise Blechnocken und auch
schmale Nocken mit geringer Deformation beziehungsweise Verzug an der Welle 1 angeordnet
werden.
[0020] Weiterhin ist auch der Einsatz von Sinternocken möglich. In allen Fällen können die
Nocken entgegen der bisherigen Praxis vor der Montage durchgehärtet sein, was als
Schüttgut besonders kostengünstig ist. Die Dimensionierung der mechanischen Verpressung
wird ausserdem mit Vorteil derart vorgenommen, dass der Innendurchmesser A der Ausnehmung
4 des Nocken 2 in einem Bereich von 0,05 % bis 0,5 % des Durchmessers durch das Aufpressen
aufgeweitet ist. Durch das erfindungsgemässe Vorgehen kann allerdings das Aufweiten
bevorzugterweise noch weiter reduziert werden, nämlich auf 0,1 % bis 0,2 % des Innendurchmessers
A der Ausnehmung 4 des Nocken 2. Durch die wesentlich geringeren Aufziehkräfte können
nun auch Nocken fixiert werden mit wesentlich geringeren Bundstärken, beispielsweise
von weniger als 4 mm Stärke im Grundkreisbereich.
1. Nockenwelle für Verbrennungskraftmaschinen mit einer Welle (1) mit einem Außendurchmesser
(D) und mindestens einem auf die Welle (1) verbindend aufgeschobenen Nocken (2), der
eine Ausnehmung (4) mit dem Durchmesser (A) aufweist und diese Ausnehmung (4) eine
erste radial nach innen erhabene strukturierte Oberfläche (5) aufweist mit einem Innenkreisdurchmesser
(A1), bestehend aus mindestens einem Vorsprung (5), welche Strukturzwischenräume (7)
bildet, wobei die Welle (1) mindestens abschnittsweise in Bereichen, an denen ein
Nocken (2) angebracht ist, eine zweite erhabene Strukturierung (6) mit Strukturzwischenräumen
(8) aufweist mit dem vergrößerten Wellendurchmesser (D1), und dass der Nocken (2)
mit seiner strukturierten Oberfläche (5) der Ausnehmung (4) auf die strukturierte
Oberfläche (6) der Welle (1) derart aufgeschoben ist, dass mindestens Teilbereiche
der einen (5) und /oder der anderen (6) der Oberflächenstrukturen (5,6) zumindest
elastisch deformiert und/oder zerspant ineinander verpresst sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlräume zwischen dem Nocken (2) und der Welle (1), gebildet aus den Zwischenräumen
(7, 8) der beiden verpressten, strukturierten Oberflächen (5, 6) mit einem aushärtbaren
Klebstoff oder Kitt (10) im wesentlichen zumindest formschlüssig verkittet sind und
dass der Klebstoff (10) nach der Aushärtung expandiert ist.
2. Nockenwelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der ausgehärtete Klebstoff oder Kitt (10) durch den Formschluss ein Drehmoment übertragen
kann.
3. Nockenwelle nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die strukturierte Oberfläche (5 ') der Ausnehmung (4) des Nocken (2) eine geräumte
Struktur (5) ist und diese Struktur (5) vorzugsweise aus mehreren Vorsprüngen (5)
besteht und diese am Umfang der Ausnehmung (4) verteilt angeordnet sind.
4. Nockenwelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die strukturierte Oberfläche (6) der Welle (1) durch Materialverdrängung ausgebildet
ist, vorzugsweise gerändelt, gewalzt oder insbesondere rolliert ist.
5. Nockenwelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstoff (10) nach der Aushärtung keine Schrumpfung aufweist.
6. Nockenwelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstoff (10) ein Komponentenklebstoff ist.
7. Nockenwelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Nocken (2) auf die Welle (1) vor der Aushärtung des Klebstoffes (10) mit einer
Kraft von weniger als 8 KN aufgepresst ist.
8. Nockenwelle nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Nocken (2) auf die Welle (1) vor der Aushärtung des Klebstoffes (10) mit einer
Kraft von weniger als 5 KN aufgepresst ist.
9. Nockenwelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Innendurchmesser (A) der Ausnehmung (4) des Nockens (2) um 0,05% bis 0,5%, bevorzugt
um 0,1% bis 0,2% durch das aufpressen oder /und im Ergebnis der Fügeoperation einschließlich
der Expansion der Klebstoffes(10) aufgeweitet ist.
10. Verfahren zur Herstellung einer Nockenwelle für Verbrennungskraftmaschinen mit einer
Welle (1) mit einem Außendurchmesser (D) und mindestens einem auf die Welle verbindend
aufgeschobenen Nocken (2), der eine Ausnehmung (4) mit dem Durchmesser (A) aufweist
und diese Ausnehmung (4) eine erste radial nach innen erhabene strukturierte Oberfläche
(5) aufweist mit einem Innenkreisdurchmesser (A1), bestehend aus mindestens einem
Vorsprung (5), welche Strukturzwischenräume (7) bildet, wobei die Welle (1) mindestens
abschnittsweise in Bereichen wo ein Nocken (2) angebracht ist, eine zweite erhabene
Strukturierung (6) mit Strukturzwischenräumen (8)aufweist mit dem vergrößerten Wellendurchmesser
(D1), und dass der Nocken (2) mit seiner strukturierten Oberfläche (5) der Ausnehmung
(4) auf die strukturierte Oberfläche (6) der Welle (19) derart aufgeschoben wird,
dass mindestens Teilbereiche der einen (5) und /oder der anderen (6) der Oberflächenstrukturen
(5, 6) zumindest elastisch deformiert und /oder zerspant ineinander verpresst werden,
dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlräume zwischen dem Nocken (2) und der Welle (1), gebildet aus den Zwischenräumen
(7, 8) der beiden verpressten, strukturierten Oberflächen (5, 6) mit einem aushärtbaren
Klebstoff oder Kitt (10) im wesentlichen zumindest formschlüssig verkittet werden
und dass ein Klebstoff (10) verwendet wird, der nach der Aushärtung expandiert ist.
1. Camshaft for internal combustion engines, comprising a shaft (1) with an outside diameter
(D) and at least one cam (2), which has been pushed onto the shaft (1) in a connecting
manner and has a clearance (4) with the diameter (A), and this clearance (4) comprises
a first radially inwardly raised structured surface (5) with an inside circle diameter
(A1), consisting of at least one projection (5), which forms structure interspaces
(7), wherein the shaft (1) comprises at least in certain portions, in regions at which
a cam (2) is attached, a second raised structuring (6) with structure interspaces
(8), with the increased shaft diameter (D1), and that the cam (2) has been pushed
with its structured surface (5) of the clearance (4) onto the structured surface (6)
of the shaft (1) in such a way that at least subregions of the one (5) and/or the
other (6) of the surface structures (5, 6) are at least elastically deformed and/or
pressed machined in one another, characterized in that the gaps between the cam (2) and the shaft (1), formed by the interspaces (7, 8)
of the two pressed, structured surfaces (5, 6), have been cemented substantially at
least in an interlocking manner with a curable adhesive or cement (10) and in that after curing the adhesive (10) is in an expanded state.
2. Camshaft according to Claim 1, characterized in that the interlocking allows the cured adhesive or cement (10) to transfer a torque.
3. Camshaft according to either of Claims 1 and 2, characterized in that the structured surface (5') of the clearance (4) of the cam (2) is a broached structure
(5) and this structure (5) preferably consists of multiple projections (5) and these
are arranged in a distributed manner on the circumference of the clearance (4).
4. Camshaft according to one of the preceding claims, characterized in that the structured surface (6) of the shaft (1) is formed by material displacement, preferably
is knurled, rolled or in particular roller-burnished.
5. Camshaft according to one of the preceding claims, characterized in that after curing the adhesive (10) has no shrinkage.
6. Camshaft according to one of the preceding claims, characterized in that the adhesive (10) is a component adhesive.
7. Camshaft according to one of the preceding claims, characterized in that before the curing of the adhesive (10) the cam (2) has been pressed onto the shaft
(1) with a force of less than 8 kN.
8. Camshaft according to Claim 7, characterized in that before the curing of the adhesive (10) the cam (2) has been pressed onto the shaft
(1) with a force of less than 5 kN.
9. Camshaft according to one of the preceding claims, characterized in that the inside diameter (A) of the clearance (4) of the cam (2) has been widened by 0.05%
to 0.5%, preferably by 0.1% to 0.2%, by the pressing on and/or as a result of the
joining operation, including the expansion of the adhesive (10).
10. Method for producing a camshaft for internal combustion engines, comprising a shaft
(1) with an outside diameter (D) and at least one cam (2), which has been pushed onto
the shaft in a connecting manner and has a clearance (4) with the diameter (A), and
this clearance (4) comprises a first radially inwardly raised structured surface (5)
with an inside circle diameter (A1), consisting of at least one projection (5), which
forms structure interspaces (7), wherein the shaft (1) comprises at least in certain
portions, in regions where a cam (2) is attached, a second raised structuring (6)
with structure interspaces (8), with the increased shaft diameter (D1), and that the
cam (2) has been pushed with its structured surface (5) of the clearance (4) onto
the structured surface (6) of the shaft (19) in such a way that at least subregions
of the one (5) and/or the other (6) of the surface structures (5, 6) are at least
elastically deformed and/or pressed machined in one another, characterized in that the gaps between the cam (2) and the shaft (1), formed by the interspaces (7, 8)
of the two pressed, structured surfaces (5, 6), are cemented substantially at least
in an interlocking manner with a curable adhesive or cement (10) and in that an adhesive (10) which after curing is in an expanded state is used.
1. Arbre à cames pour moteurs à combustion interne comprenant un arbre (1) avec un diamètre
extérieur (D) et au moins une came (2) poussée pour la raccorder sur l'arbre (1),
qui présente un évidement (4) de diamètre (A), et cet évidement (4) présentant une
première surface (5) structurée rehaussée radialement vers l'intérieur avec un diamètre
de cercle intérieur (A1), constituée d'au moins une saillie (5) qui forme des espaces
intermédiaires de structuration (7), l'arbre (1), au moins en partie dans des régions
au niveau desquelles est montée une came (2), présentant une deuxième structuration
rehaussée (6) avec des espaces intermédiaires de structuration (8) avec le diamètre
d'arbre agrandi (D1), et en ce que la came (2) est poussée avec sa surface structurée
(5) de l'évidement (4) sur la surface structurée (6) de l'arbre (1) de telle sorte
qu'au moins des régions partielles de l'une (5) et/ou de l'autre (6) des structures
de surface (5, 6) soient déformées au moins élastiquement et/ou soient pressées les
unes dans les autres par usinage, caractérisé en ce que les cavités entre la came (2) et l'arbre (1), constituées des espaces intermédiaires
(7, 8) des deux surfaces structurées pressées (5, 6), sont cimentées avec un adhésif
ou un mastic (10) durcissable essentiellement au moins par engagement par correspondance
de formes et en ce que l'adhésif (10) est dilaté après le durcissement.
2. Arbre à cames selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'un couple peut être transféré à l'adhésif durci ou au mastic (10) durci par l'engagement
par correspondance de formes.
3. Arbre à cames selon l'une quelconque des revendications 1 ou 2, caractérisé en ce que la surface structurée (5') de l'évidement (4) de la came (2) est une structure évidée
(5) et cette structure (5) se compose de préférence de plusieurs saillies (5) et celles-ci
sont disposées de manière répartie sur la périphérie de l'évidement (4).
4. Arbre à cames selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que la surface structurée (6) de l'arbre (1) est réalisée par refoulement de matière,
de préférence est moletée, laminée ou notamment roulée.
5. Arbre à cames selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'adhésif (10) ne présente aucun retrait après le durcissement.
6. Arbre à cames selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'adhésif (10) est un adhésif à composants.
7. Arbre à cames selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que la came (2) est pressée sur l'arbre (1) avant le durcissement de l'adhésif (10) avec
une force inférieure à 8 KN.
8. Arbre à cames selon la revendication 7, caractérisé en ce que la came (2) est pressée sur l'arbre (1) avant le durcissement de l'adhésif (10) avec
une force inférieure à 5 KN.
9. Arbre à cames selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que le diamètre intérieur (A) de l'évidement (4) de la came (2) est élargi de 0,05 %
à 0,5 %, de préférence de 0,1 % à 0,2 % par le pressage et/ou à la suite de l'opération
d'assemblage incluant la dilatation de l'adhésif (10).
10. Procédé de fabrication d'un arbre à cames pour moteurs à combustion interne comprenant
un arbre (1) avec un diamètre extérieur (D) et au moins une came (2) poussée pour
la raccorder sur l'arbre, qui présente un évidement (4) de diamètre (A), et cet évidement
(4) présentant une première surface (5) structurée rehaussée radialement vers l'intérieur
avec un diamètre de cercle intérieur (A1), constituée d'au moins une saillie (5) qui
forme des espaces intermédiaires de structuration (7), l'arbre (1), au moins en partie
dans des régions au niveau desquelles est montée une came (2), présentant une deuxième
structuration rehaussée (6) avec des espaces intermédiaires de structuration (8) avec
le diamètre d'arbre agrandi (D1), et en ce que la came (2) est poussée avec sa surface
structurée (5) de l'évidement (4) sur la surface structurée (6) de l'arbre (19) de
telle sorte qu'au moins des régions partielles de l'une (5) et/ou de l'autre (6) des
structures de surface (5, 6) soient déformées au moins élastiquement et/ou soient
pressées les unes dans les autres par usinage, caractérisé en ce que les cavités entre la came (2) et l'arbre (1), constituées des espaces intermédiaires
(7, 8) des deux surfaces structurées pressées (5, 6), sont cimentées avec un adhésif
ou un mastic (10) durcissable essentiellement au moins par engagement par correspondance
de formes et en ce qu'un adhésif (10) qui est dilaté après le durcissement est utilisé.

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information
des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes.
Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei
Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente