[0001] Die Erfindung betrifft ein Netzhöschen bestehend aus einem aus einer Vielzahl einzelner
Fäden gewirkten, oben offenen und zumindest im Bereich des oberen Randes mit eingewirkten
elastischen Fäden versehenem Schlauch, wobei die untere Öffnung des Schlauchs durch
zusammengewirkte Randbereiche der Schlauchwand mittig über einen Bereich geschlossen
ist, so dass die untere Öffnung zwei durch den geschlossenen Schrittbereich getrennte
Beinausschnitte aufweist.
[0002] Derartige Netzhöschen werden vorzugsweise in Krankenhäusern und in der Altenpflege
angewandt. Um Untersuchungen im Genital- und / oder Analbereich durchführen zu können
war es bisher notwendig, die Netzhöschen auszuziehen, die Untersuchungen durchzuführen
und anschließend das Netzhöschen wieder anzuziehen. Bei schweren, bettlägerigen Patienten
wurden die Netzhöschen zerschnitten und nach der Untersuchung durch neue ersetzt.
Auch das Verlegen von z. B. Kathedern ist bei den bekannten Netzhöschen schwierig.
Oft wird der Katheder am oberen Bund aus dem Höschen herausgeführt, wobei es durchaus
zum Knicken und damit Blockieren des Katheders kommen kann.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Netzhöschen derart weiterzuentwickeln,
dass ein leichter, ungehinderter Zugang zum Genital- und / oder Analbereich von die
Netzhöschen tragenden Patienten gewährleistet ist.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, dass der geschlossene Schrittbereich
eine mittige Öffnung aufweist und / oder dass zwischen dem Schrittbereich und dem
oberen Rand auf mindestens einer Seite der Schlauchwand eine Öffnung vorgesehen ist.
[0005] Die im Schrittbereich vorgesehene Öffnung erlaubt Untersuchung und das Verlegen von
Kathedern im Vaginalbereich von weiblichen Patienten. Die Öffnung zwischen dem Schrittbereich
und dem oberen Rand auf zumindest einer Seite der Schlauchwandung erlaubt Untersuchungen
wie Rektoskopien und dergleichen, ohne dass das Netzhöschen für diese Untersuchungen
ausgezogen und später wie angezogen bzw. ausgetauscht werden muss.
[0006] Es hat sich bewährt, dass auf beiden Seiten der Schlauchwandung im Wesentlichen gegenüberliegende
Öffnungen vorgesehen sind. Damit sind die Netzhöschen im vorderseitigen und hinterseitigen
Bereich gleich ausgebildet. Ein "falsches" Anziehen der Netzhöschen ist damit nicht
möglich. Die Netzhöschen können, wie bisher üblich, ohne Beachtung der Vorder- bzw.
Hinterseite dem Patienten angezogen werden. Weiterhin könnte bei männlichen Patienten
die eine Öffnung in der Netzhöschen- Schlauchwand für rektale Untersuchungen und die
zweite Öffnung in der Schlauchwand für genitale Untersuchungen verwendet werden.
[0007] Obwohl die Öffnungen durch die große Elastizität der Netzhöschen um einen gewissen
Bereich bis an die benötigte Stelle gezogen werden können, hat es sich bewährt, die
Öffnungen in der Netzhöschen- Schlauchwand in der unteren Hälfte vorzugsweise im unteren
Drittel der Schlauchwand vorzusehen.
[0008] Von Vorteil ist, dass die Öffnungen von eingewirkten elastischen Fäden umgeben sind.
Dadurch wird erreicht, dass die Öffnungen möglichst zusammengehalten werden. Erst
bei Bedarf können die Öffnungen durch Spreizen der elastischen Ränder für entsprechende
Untersuchungen oder das Verlegen von Kathedern geöffnet werden.
[0009] Damit die Öffnungen trotz der sie zusammenhaltenden elastischen Fäden zu finden sind
hat es sich bewährt, die elastischen Fäden farblich gegenüber den Fäden des Netzhöschens
zu kennzeichnen.
[0010] Von Vorteil ist, wenn die Öffnungen durch eine Sollbruchstelle verschlossen sind.
Dadurch werden die Öffnungen noch sicherer als lediglich durch die elastischen Fäden,
die selbstverständlich zusätzlich verwendet werden können, verschlossen. Die Sollbruchstelle
ist dabei so ausgelegt, dass die Öffnungen Bei Bedarf problemlos geöffnet werden können.
[0011] Dazu empfiehlt es sich, die Sollbruchstelle durch einen, die Ränder der Öffnungen
grobmaschig zusammenheftenden Faden zu bilden. Der Faden kann bei Bedarf leicht herausgezogen
werden, so dass die jeweilige Öffnung frei ist.
[0012] Ist der Faden gegenüber den Fäden des Netzhöschens und/oder gegenüber den die Öffnungen
umgebenden elastischen Fäden farblich gekennzeichnet, so kann die Sollbruchstelle
ohne weiteres gefunden und betätigt werden.
[0013] Die Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt die Figur
die Ansicht eines oben gespreizten Netzhöschens von unten. Aus der Figur ist der obere
Rand 1 des Netzhöschens 2 ersichtlich. Im Bereich des oberen Randes 1 sind elastische
Fäden 3 in das Netzhöschen 2 eingewirkt. Das Netzhöschen 2 wird doppellagig gewirkt.
Im Bereich der Seiten 4, 4' sind die doppelten Lagen zusammengewirkt, so dass eine
Schlauchform entsteht. Auch im Schrittbereich 5 sind die doppelten Lagen zusammengewirkt,
so dass sich zwischen der Schlauchwand 6 und dem Schrittbereich 5 Beinausschnitte
7, 7' ergeben.
[0014] Der Schrittbereich 5 ist in seiner Mitte nicht zusammengewirkt, so dass sich eine
Öffnung 8 ergibt. Weiterhin sind in der Schlauchwand 6 gegenüberliegend Öffnungen
9, 9' belassen, die für rektale Untersuchungen geeignet sind.
Bezugszeichenübersicht
[0015]
- 1.
- oberer Rand
- 2.
- Netzhöschen
- 3.
- elastische Fäden
- 4.
- Seite
- 5.
- Schrittbereich
- 6.
- Schlauchwand
- 7.
- Beinausschnitt
- 8.
- Öffnung
- 9.
- Öffnung
1. Netzhöschen (2), bestehend aus einem aus einer Vielzahl einzelner Fäden gewirkten,
oben offenen und zumindest im Bereich des oberen Randes (1) mit eingewirkten elastischen
Fäden (3) versehenem Schlauch, wobei die untere Öffnung des Schlauchs durch zusammengewirkte
Randbereiche der Schlauchwand mittig über einen Bereich geschlossen ist, so dass die
untere Öffnung durch den geschlossenen Schrittbereich (5) getrennte Beinausschnitte
(7) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der geschlossene Schrittbereich (5) eine mittige Öffnung (8) aufweist, und / oder
dass zwischen dem Schrittbereich (5) und dem oberen Rand (1) auf zumindest einer Seite
der Schlauchwand (6) eine Öffnung (9, 9') vorgesehen ist.
2. Netzhöschen (2) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf beiden Seiten der Schlauchwand (6) im Wesentlichen gegenüberliegende Öffnungen
(9, 9') vorgesehen sind.
3. Netzhöschen (2) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Öffnungen (9, 9') in der Schlauchwand (6) in der unteren Hälfte, vorzugsweise
im unteren Drittel, des Schlauches angeordnet sind.
4. Netzhöschen (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Öffnungen (8; 9, 9') von eingewirkten elastischen Fäden umgeben sind.
5. Netzhöschen (2) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die elastischen Fäden farblich gegenüber den Fäden des Netzhöschens (2) gekennzeichnet sind.
6. Netzhöschen (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Öffnungen (8; 9, 9') durch eine Sollbruchstelle verschlossen sind.
7. Netzhöschen (2) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sollbruchstelle durch einen, die Ränder der Öffnungen (8; 9, 9') grobmaschig
zusammenheftenden Faden gebildet ist.
8. Netzhöschen (2) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Faden gegenüber den Fäden des Netzhöschens (2) und/oder gegenüber den die Öffnungen
(8; 9, 9') umgebenden elastischen Fäden farblich gekennzeichnet ist.