[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Aufnahmekörper zur Aufnahme eines mit mindestens
einer fließfähigen Substanz gefüllten Schlauchbeutels. Gegenstand der Erfindung ist
ferner ein System aus einer kolbenbetriebenen Spritzpistole mit einer Düse und einem
Gehäuse für einen mit mindestens einer fließfähigen Substanz gefüllten Schlauchbeutel.
[0002] Im Bauwesen werden oft Bauteile mittels Ein- oder Zweikomponentenkleber miteinander
verbunden. Zu diesem Zweck werden Kartuschen in einer Spritzpistole untergebracht
Der Zweikomponentenkleber wird damit portionsweise an den Verbindungsstellen zwischen
den Bauteilen abgegeben.
[0003] Die Kartuschen enthalten einen mit dem Kleber gefüllten Schlauchbeutel. Es wird aber
angestrebt, den Schlauchbeutel unmittelbar, ohne Verwendung einer Kartusche, in die
Spritzpistole einzubringen, um das System preisgünstiger zu gestalten und die Menge
des entstehenden Abfalls zu verringern.
[0004] Die europäische Patentanmeldung EP 0 319 666 A1 beschreibt einen Schlauchbeutel,
der direkt, ohne Verwendung einer Kartusche, in eine herkömmliche Spritzpistole eingelegt
werden kann. Zur Verbindung von Schlauchbeutel und Düse über eine Verschlusskappe
dient ein Adapter. Der Adapter weist Verbindungselemente zur Verbindung mit dem Gehäuse
der Spritzpistole auf. Die Natur dieser Verbindungselemente bleibt offen. Das Ende
des Schlauchbeutels findet ferner keinen Halt im Adapter.
[0005] Die Firma HILTI AG bietet eine Spritzpistole an, die sowohl als Kartuschen- wie auch
als Schlauchbeutelgerät verwendet werden kann. In letzterem Fall wird direkt auf den
Schlauchbeutel eine Scheibe aufgesteckt, auf welche die Düse der Spritzpistole aufgesetzt
werden kann. Dieses System ist aber nicht für Schlauchbeutel mit Zweikomponentenklebern
geeignet, da die beiden im Schlauchbeutel getrennt aufbewahrten Komponenten (Kleber
und Härter) nicht gemischt werden können.
[0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Aufnahmekörper und ein
System der oben genannten Art bereit zu stellen, welcher für Schlauchbeutel mit Zweikomponentenklebern
geeignet ist
[0007] Die Lösung besteht in einem Aufnahmekörper mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Der
erfindungsgemäße Aufnahmekörper zeichnet sich dadurch aus, dass der Aufnahmekörper
einen Befestigungsstutzen zur Befestigung einer Düse aufweist, an den sich in axialer
Richtung ein Führungskonus anschließt, der in einen sich radial erstreckenden Auflagerand
übergeht.
[0008] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ferner ein System aus einer kolbenbetriebenen
Spritzpistole mit einer Düse und einem Gehäuse für einen mit mindestens einer fließfähigen
Substanz gefüllten Schlauchbeutel, wobei zwischen der Düse und dem Schlauchbeutel
ein erfindungsgemäßer Aufnahmekörper vorgesehen ist.
[0009] Die Gestaltung des erfindungsgemäßen Aufnahmekörpers mit einem Führungskonus stellt
sicher, dass der Schlauchbeutel fest und sicher im Aufnahmekörper aufgenommen ist
und der entnommene Kleber gleichmäßig und gerichtet durch den Befestigungsstutzen
hindurch in die Düse fließt. Der Führungskonus bestimmt somit bei Druckbeaufschlagung
des Schlauchbeutels die Zentrierung der Strömung des Beutelinhalts. Der Führungskonus
verhindert dadurch auch die Verunreinigung des Gehäuses beim Auspressen des Klebers,
da dieser nicht entlang der Innenfläche des Führungskonus in das Gehäuse zurück fließt.
[0010] Die Düse kann bspw. als Mischdüse ausgestaltet sein. Daher ist der erfindungsgemäße
Aufnahmekörper zur Verwendung mit Schlauchbeuteln für Zweikomponentenkleber besonders
geeignet Der Auflagerand sorgt für eine definierte Positionierung des erfindungsgemäßen
Aufnahmekörpers auf dem Gehäuse der Spritzpistole und damit auch für eine funktionsgerechte
Halterung des Schlauchbeutels im Gehäuse. Der erfindungsgemäße Aufnahmekörpers ist
zur Verwendung mit allen konventionellen Spritzpistolentypen und Schlauchbeutel geeignet,
wobei der Schlauchbeutel eine beliebige fließfähige Masse enthalten kann. Der erfindungsgemäße
Aufnahmekörper kann mehrfach verwendet werden, aber auch als Austauschbauteil eingesetzt
werden.
[0011] Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0012] Eine besonders bevorzugte Weiterbildung sieht vor, dass sich ausgehend vom Auflagerand
eine Aufnahmehülse axial erstreckt. Die Aufnahmehülse bewirkt eine verbesserte radiale
Ausrichtung des erfindungsgemäßen Aufnahmekörpers. Der Schlauchbeutel wird in der
Aufnahmehülse besonders sicher und seitenstabil gehalten.
[0013] Der Führungskonus verhindert die Verunreinigung des Gehäuses beim Auspressen des
Klebers, da bei Druckbeaufschlagung des Schlauchbeutels der Kleber durch den Führungskonus
in Richtung des Befestigungsstutzens und damit der Düse geleitet wird und nicht entlang
der Innenfläche des Führungskonus in das Gehäuse zurück fließt. Die Aufnahmehülse
unterstützt diesen Effekt, indem der Schlauchbeutel infolge des auf ihn ausgeübten
Drucks an die Innenfläche der Aufnahmehülse gepresst wird. Hierbei ist es von Vorteil,
wenn der Außendurchmesser der Aufnahmehülse in etwa dem Innendurchmesser des Gehäuses
entspricht. Auf diese Weise ist eine stabile radiale Ausrichtung des Aufnahmekörpers
im Gehäuse besonders gut gewährleistet.
[0014] Der Auflagerand ist vorzugsweise als umlaufender Flansch ausgebildet. Dieser Flansch
liegt auf der Stirnfläche des Gehäuses der Spritzpistole auf und sorgt somit für eine
stabile axiale Ausrichtung des erfindungsgemäßen Aufnahmekörpers. Außerdem können
der erfindungsgemäße Aufnahmekörper und das Gehäuse der Spritzpistole besonders einfach
mittels einer Überwurfmutter zusammengehalten sein, wobei der Flansch zwischen der
Stirnfläche des Gehäuses und der Überwurfmutter gehalten ist Hierbei ist es von Vorteil,
wenn der Außendurchmesser des Auflagerands des Aufnahmekörpers gleich groß bemessen
ist wie der Außendurchmesser des Gehäuses der Spritzpistole.
[0015] Der Befestigungsstutzen dient zum Anbringen einer Düse, insbesondere einer Mischdüse
zum Mischen der beiden Komponenten eines Zweikomponentenklebers. Die Düse kann durch
beliebige Mittel am Befestigungsstutzen angebracht sein, bspw. durch ein Gewinde,
einen Bajonettverschluss, einen Steckverschluss o. dgl.. Der erfindungsgemäße Aufnahmekörper
kann daher besonders einfach mit verschiedenen Typen von Düsen verbunden werden.
[0016] Anhand eines in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen wird die Erfindung
näher beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Schnitt durch ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Aufnahmekörpers
entlang der Linie I - I in Figur 2 in schematischer, nicht maßstabsgetreuer Darstellung;
- Figur 2
- den Aufnahmekörper gemäß Figur 1 in einer Draufsicht in schematischer, nicht maßstabsgetreuer
Darstellung;
- Figur 3
- eine schematische, nicht maßstabsgetreue Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen
Systems aus einer Spritzpistole und einem Aufnahmekörper gemäß den Figuren 1 und 2.
[0017] In den Figuren 1 und 2 ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Aufnahmekörpers
10 dargestellt. Der Aufnahmekörper 10 ist in diesem Fall etwa rohrförmig ausgebildet
und weist einen Befestigungsstutzen 11 auf, der mit einem Gewinde 12 zur Befestigung
einer Düse, bspw. einer Mischdüse 13 (siehe Fig. 3) versehen ist. Statt eines Gewindes
kann auch ein anderes geeignetes Befestigungsmittel, bspw. ein Bajonettverschluss
oder ein Steckverschluss, vorgesehen sein. Der Befestigungsstutzen 11 geht in einen
Führungskonus 14 über. Im unteren Bereich der Außenwand des Führungskonus 14 ist ein
als Flansch 15 ausgebildeter Auflagerand 16 vorgesehen. Das freie Ende des Führungskonus
14 geht in eine Aufnahmehülse 17 über. Der Aufnahmekörper 10 ist vorzugsweise aus
Kunststoff, bspw, im Spritzgussverfahren, hergestellt
[0018] Figur 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer an sich bekannten Spritzpistole 20, bei
der der erfindungsgemäße Aufnahmekörper 10 zum Einsatz kommt Die Spritzpistole weist
ein Gehäuse 21 auf, in welchem ein Schlauchbeutel 22 aufgenommen ist. Der erfindungsgemäße
Aufnahmekörper 10 ist auf das offene Ende 28 des Gehäuses 21 der Spritzpistole 20
aufgesetzt Der Aufnahmekörper 10 ist so bemessen, dass der Außendurchmesser der Aufnahmehülse
17 in etwa dem Innendurchmesser des Gehäuses 21 entspricht. Auf diese Weise ist eine
besonders stabile radiale Ausrichtung des Aufnahmekörpers 10 im Gehäuse 21 gewährleistet.
[0019] Der Schlauchbeutel 22 ist so in das Gehäuse 21 der Spritzpistole 20 aufgenommen,
dass sein vorderes Ende 29 in der Aufnahmehülse 17 und seine Öffnung 27 bzw. der Clip
(nicht dargestellt) im Befestigungsstutzen 11 aufgenommen ist bzw. aus dem Befestigungsstutzen
11 heraus ragt. Die durch die Aufnahmehülse 17 bewirkte stabile radiale Ausrichtung
des Aufnahmekörpers 10 im Gehäuse 21 führt gleichzeitig dazu, dass das in der Aufnahmehülse
17 aufgenommene vordere Ende 29 des Schlauchbeutels 22 besonders lagestabil gehalten
ist und nicht seitlich ausweichen kann. Daher sitzt die Öffnung 27 des Schlauchbeutels
22 besonders sicher im Befestigungsstutzen 11.
[0020] Der Figur 3 ist ferner zu entnehmen, dass der Auflagerand 16 des Flansches 15 auf
dem offenen Ende 28 des Gehäuses 21 aufliegt. Dabei ist es von Vorteil, wenn wie hier
der Außendurchmesser des Auflagerands 16 etwa gleich groß bemessen ist wie der Außendurchmesser
des Gehäuses 21 der Spritzpistole 20. In diesem Fall kann nämlich der Aufnahmekörper
10 besonders einfach mittels einer Überwurfmutter 30 am Gehäuse 21 befestigt werden.
Der Flansch 15 ist dann zwischen der Überwurfmutter 30 und dem offenen Ende 28 des
Gehäuses 21 gehalten.
[0021] Der Schlauchbeutel 22 enthält einen Kleber 23 und, in einem separaten Innenbeutel,
einen Härter 24. Derartige Schlauchbeutel sind ebenfalls bekannt. Am geschlossenen
Ende 25 des Gehäuses 21 ist eine Druckvorrichtung 26 vorgesehen, mittels derer der
Schlauchbeutel 22 mit Druck beaufschlagt wird. Infolgedessen strömen sowohl der Kleber
als auch der Härter aus der Öffnung 27 des Schlauchbeutels 22 in die Düse 13 und werden
dort gemischt. Die aus der Düse 13 austretende fertige Mischung wird auf die Verbindungsfläche
der zu verklebenden Bauteile aufgebracht.
1. Aufnahmekörper (10) zur Aufnahme eines mit mindestens einer fließfähigen Substanz
gefüllten Schlauchbeutels (22), dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmekörper (10) einen Befestigungsstutzen (11) zur Befestigung einer Düse
(13) aufweist, an den sich in axialer Richtung ein Führungskonus (14) anschließt,
der in einen sich radial erstreckenden Auflagerand (16) übergeht.
2. Aufnahmekörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich ausgehend vom Auflagerand (16) eine Aufnahmehülse (17) axial erstreckt.
3. Aufnahmekörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Auflagerand (16) als umlaufender Flansch (15) ausgebildet ist
4. Aufnahmekörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsstutzen (11) ein Gewinde (12), einen Bajonettverschluss, einen Steckverschluss
o. dgl. zum Anbringen der Düse (13) aufweist.
5. System aus einer kolbenbetriebenen Spritzpistole (20) mit einer Düse (13) und einem
Gehäuse (21) für einen mit mindestens einer fließfähigen Substanz gefüllten Schlauchbeutel
(22), dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Düse (13) und dem Schlauchbeutel (22) ein Aufnahmekörper (10) nach einem
der Ansprüche 1 bis 4 angeordnet ist.
6. System nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Außendurchmesser des Auflagerands (16) des Aufnahmekörpers (10) etwa gleich groß
bemessen ist wie der Außendurchmesser des Gehäuses (21) der Spritzpistole (20).
7. System nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet dass der Außendurchmesser der Aufnahmehülse (17) in etwa dem Innendurchmesser des Gehäuses
(21) der Spritzpistole (20) entspricht.
8. System nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmekörper (10) und das Gehäuse (21) der Spritzpistole (20) mittels einer
Überwurfmutter (30) zusammengehalten sind.