[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Kornfeinungsmittels für
metallische Werkstoffe, insbesondere für die gießtechnische Herstellung von Erzeugnissen
aus metallischen Werkstoffen, ein Kornfeinungsmittel und einen Metall- oder Metallegierungswerkstoff.
[0002] Viele metallische Werkstoffe, seien es metallische Vorprodukte, Halbzeuge oder auch
Produkte aus diesen Werkstoffen, werden mittels der verschiedensten gießtechnischen
Verfahren hergestellt. Mit Metallwerkstoffen bzw. metallischen Werkstoffen seien hier
Werkstoffe aus elementarem Metall und Metallegierungen gemeint. Metallische Werkstoffe
in diesem Sinne und im Sinne der Erfindung sind auch Ausgangswerkstoffe für bestimmte
metallische Werkstoffe für die spätere Umformung, bspw. Knetlegierungen, wie sie insbesondere
bei Magnesiumwerkstoffen vorgefertigt werden.
[0003] Um hochwertige Gußerzeugnisse (Vorprodukte, Halbzeuge, Endprodukte) zu erreichen,
muß die Homogenität des metallischen Werkstoffs ausreichend groß sein und es muß ein
sehr feines Korn erreicht werden, um die angestrebte große Homogenität erreichen zu
können. Es sind bisher umfangreiche Entwicklungen in Gang gesetzt und durchgeführt
worden, um ein Mittel, d.h. ein Kornfeinungsmittel, bereitzustellen, mit dem die metallischen
Werkstoffe im voraufgeführten Sinne beeinflußt werden können, um eine gewünschte Homogenität
zu erreichen. Es kann angeführt werden, daß bisher kein allgemein wirksames Kornfeinungsmittel
für metallische Werkstoffe gefunden worden ist, das die gewünschten Eigenschaften,
s.o., aufweist. So ist z.B. für Magnesiumlegierungen als Kornfeinungsmittel Zirkonium
zum Einsatz gekommen, diese Legierungen dürfen aber Al, Si, Mn, Sn, Sb, Ni, Fe oder
Co, nicht enthalten. Bei metallischen Legierungen, die mit den vorgenannten Legierungskomponenten
allerdings versehen waren, ist beobachtet worden, daß sich bei der Zugabe von Zirkonium
intermetallische Verbindungen mit der Folge gebildet haben, daß die Wirkung von Zirkonium
als Kornfeinungsmittel nicht mehr feststellbar war. Zirkonium als mutmaßliches Kornfeinungsmittel
wird deshalb überwiegend in Al-freien Legierungen wie MEZ, Legierungen der QE- und
der WE-Reihe eingesetzt. Ebenfalls wurden Ca und Mn als Kornfeinungsmittel eingesetzt.
Der physikalische und chemische Wirkmechanismus ist jedoch nicht bekannt und die Wirkung
als Kornfeinungsmittel ist auch nicht in jeder Legierung nachweisbar, wobei die kornfeinende
Wirkung zudem stark konzentrationsabhängig und abhängig von den gewählten Gießparametern
ist.
[0004] Zur Kornfeinung wurde auch C in Form von C
6Cl
6 dem metallischen Werkstoff in der Schmelze zugegeben. Dabei zersetzt sich diese Komponente
unter Bildung von C und Chlorgas, wobei C dann als Kornfeinungsmittel wirkt.
[0005] Alle bisher bekannten Versuche, durch Zugabe von bestimmten Mitteln zur metallischen
Schmelze eine Kornfeinung zu erreichen, waren bisher nur von sehr begrenztem Erfolg,
wobei bspw. das o.e. Zirkonium seine Wirkung als Kornfeinungsmittel überhaupt nur
bei einer Reihe von metallischen Werkstoffen entfalten kann, und es ist in reiner
Form oder als Vorlegierung sehr teuer.
[0006] Ca, Mn, Al und Si sowie eine Reihe weiterer Legierungselemente unterliegen hinsichtlich
der Konzentration, der Wechselwirkungen mit anderen Legierungskomponenten sowie hinsichtlich
der Variationsmöglichkeiten der Gießparameter starken Einschränkungen. Eine Wirkung
als Kornfeinungsmittel ist daher, wenn überhaupt, nur sehr bedingt möglich. Bei der
Zugabe des o.e. C
6Cl
6 entsteht eine starke Belastung mit Chlorgas im Gießbereich, s.o., was aufwendige
Schutzmaßnahmen notwendig macht. Eine Kornfeinungswirkung von C ist zudem als generelles
Kornfeinungsmittel bisher nicht nachweisbar. Zudem kann es zu Reaktionen mit Legierungselementen
kommen, welche die kornfeinende Wirkung von C wieder aufheben. Bei Al-Legierungen
bewirkt die Zugabe bspw. von TiB
2 oder AlTi
3 ebenfalls eine Kornfeinung.
[0007] Die Nachteile aller bisher bekannten Kornfeinungsmittel lassen sich dahingehend zusammenfassen,
daß diese, wenn überhaupt wirksam, vergleichsweise teuer in der Herstellung und der
Bereitstellbarkeit für die erfindungsgemäßen Zwecke sind und jeweils nur bei bestimmten
metallischen Werkstoffen wirksam sind und nur in genau vorgegebener, abgestimmter
Konzentration im metallischen Werkstoff überhaupt nur ihre kornfeinende Wirkung entfalten
können und zudem in diesem Zusammenhang Wechselwirkungen mit den Komponenten der metallischen
Werkstoffe unterliegen und somit auch die Variationsmöglichkeiten der übrigen Gießparameter
stark einschränken.
[0008] Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung eines
Kornfeinungsmittels, ein Kornfeinungsmittel und einen Metall- oder Metallegierungswerkstoff
zu schaffen, das bzw. der die voraufgeführten Nachteile nicht hat und prinzipiell
bei allen metallischen Werkstoffen eine Kornfeinungswirkung entfalten kann, d.h. eine
Beschränkung auf bestimmte metallische Werkstoffe nicht mehr gegeben sein soll, wobei
das Kornfeinungsmittel einfach herstellbar sein soll und ein damit in einer Schmelze
beaufschlagter Metall- oder Metallegierungswerkstoff eine angestrebte große Homogenität
erreicht, so daß dieser sich insbesondere für gießtechnische Verfahren zur Herstellung
von Vorprodukten, Halbzeugen und Endprodukten eignet.
[0009] Gelöst wird die Aufgabe gem. dem erfindungsgemäßen Verfahren dadurch, daß nanoskalige
Partikel eines ersten Mittels zusammen mit einem metallischen Pulver so lange einem
gemeinsamen Mahlvorgang unterworfen werden, bis die nanoskaligen Partikel mit dem
metallischen Werkstoff benetzt sind.
[0010] Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht im wesentlichen darin, daß ein
derart hergestelltes Kornfeinungsmittel, da die nanoskaligen Partikel mit dem metallischen
Pulver schon während des Mahlvorganges benetzt worden sind, die Notwendigkeit einer
erstmaligen Benetzung der hochschmelzenden Nanopartikel durch die Schmelze in einem
Schmelztiegel und die damit bisher einhergehende Ausbildung einer Grenzfläche vollständig
entfällt, da die Partikel gewissermaßen im "Vormaterial" bereits im Vorfeld zwangsbenetzt
werden.
[0011] Bei dem erfindungsgemäßen Kornfeinungsmittel erfolgt während und nach dem Schmelzen
der Metallhülle eines Nanopartikels in der Schmelze die statistische Verteilung der
Nanopartikel durch Brownsche Bewegung sowie Konvektion der Schmelze oder beim Rühren.
Bei einer späteren Erstarrung der Schmelze wirken die hochschmelzenden Nanopartikel
als heterogene Keimbildner und bewirken so eine Kornfeinung. Ihre Wirkung tritt im
wesentlichen während der Abkühlung der Schmelze, d.h. während und nach dem Abgießen
der Schmelze auf.
[0012] Die Problematik einer Partikelagglomeration, wie diese bisher bei einer direkten
Zugabe von feinen, nicht metallzwangsbenetzten Partikeln auftritt, da in diesem Falle
erst in der Schmelze die Nanopartikel besetzt werden müssen, wird durch die Verwendung
von der mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens bereits auf mechanischem Wege erzielten
Zwangsbenetzung umgangen.
[0013] Gem. einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird das entstandene Mahlgut
(Vorprodukte, Vormaterial) aus mit dem metallischen Pulver benetzten nanoskaligen
Partikeln einem Konsolidierungsschritt unterworfen, um dieses für den Einsatz in den
verschiedenen gießtechnischen Verfahren geeignet vorzubereiten. Grundsätzlich kann
das erfindungsgemäß hergestellte pulverförmige Mahlgut allerdings auch schon in dieser
Form für bestimmte gießtechnische Verfahren herangezogen werden, ohne noch einem nachfolgenden
Konsolidierungsschritt vor Zugabe zur metallischen Schmelze unterworfen zu werden.
[0014] Vorteilhafterweise kann die Konsolidierung durch Pressen des Mahlguts erfolgen, wobei
vorteilhafterweise mittels des Pressens das Mahlgut in Form von Pellets oder Stangen
gepreßt werden kann. Diese derart konsolidierten Einheiten aus Mahlgut können dann
kontrolliert abgepackt, aber auch abgemessen werden und lassen sich somit im Hinblick
auf ihr Gewicht geeignet dimensionieren und somit auch geeignet auf einfache Weise
der metallischen Schmelze quantifiziert zugeben.
[0015] Je nach Einsatzart können die nanoskaligen Partikel unterschiedlich groß gewählt
werden, bspw. im Durchmesser in einem Bereich von 1 nm bis 300 nm. Grundsätzlich ist
gem. der Erfindung,jeder die nanoskaligen Partikel bildende Werkstoff geeignet, insbesondere
auch nanoskalige keramische Partikel.
[0016] In Abhängigkeit der gewählten metallischen Schmelze, die konfiguriert werden soll,
kann immer eine vorbestimmbare Menge eines ersten Mittels mit einer vorbestimmbaren
Menge des metallischen Pulvers gemeinsam gemahlen werden, um gezielt ein Konfigurationsmittel
herzustellen, das gezielt für die spätere metallische Schmelze, zu der es zugegeben
werden soll, ausgebildet zu sein.
[0017] Grundsätzlich kann das Verfahren mit nanokristallinen Partikeln ausgeführt werden,
die auch reaktiv in bezug auf das Metall des metallischen Pulvers sind, die also mit
den Elementen der metallischen Werkstoffe reagieren oder Reaktionen mit der Matrix
der Elemente der metallischen Werkstoffe eingehen. Es ist aber natürlich auch möglich,
als nanoskalige Partikel inerte Partikel zu verwenden unter der Maßgabe, daß diese
ebenfalls geeignet sind, als heterogene Keimbildner zu wirken.
[0018] Das gem. dem Verfahren hergestellte Kornfeinungsmittel ist geeignet, der Schmelze
eines Metall- oder Metallegierungswerkstoffs zugegeben zu werden, um eine große Homogenität
der Metallwerkstoffschmelze, wie aufgabengemäß angestrebt, zu bewirken.
[0019] Das Kornfeinungsmittel kann der metallischen Schmelze in pulverförmiger und/oder
in Pelletform und/oder in stranggepreßter Form geeignet und abgestellt auf den metallischen
Werkstoff quantifiziert zugegeben werden.
[0020] Ein mittels des Kornfeinungsmittels, hergestellt gem. dem erfindungsgemäßen Verfahren,
homogen mit feinem Korn eingestellter Metall- oder Metallegierungswerkstoff, kann
zudem nicht nur mittels des erfindungsgemäßen Kornfeinungsmittels homogen eingestellt
werden, sondern der Eintrag des Kornfeinungsmittels in die Schmelze des Metall- oder
Metallegierungswerkstoffs bewirkt zudem auch eine Dispersionshärtung der Schmelze,
womit auch erfindungsgemäß neue Dispersionswerkstoffe erzeugt werden können.
[0021] Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die nachfolgenden Figuren im einzelnen
beschrieben. Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine lichtmikroskopische Aufnahme eines reinen gegossenen metallischen Werkstoffes
(Kokillenguß) von reinem AZ 91,
- Fig. 2
- eine lichtmikroskopische Aufnahme einer metallischen Schmelze gem. Fig. 1, der ein
Konfigurationsmittel aus TiN-nanoskaligen Partikeln zugegeben worden ist, wobei der
Anteil der nanoskaligen Partikel aus TiN 0,6 Vol.-% beträgt, und
- Fig. 3
- verschiedene XRD-Spektren des Konfigurationsmittels auf der Grundlage nanoskaliger
TiN-Partikel eines Gemisches aus TiN und AZ 91, des erfindungsgemäß hergestellten
Konfigurationsmittels (Vormaterial) aus TiN und AZ 91 sowie des Vormaterials nach
Aufschmelzen bei 30 Min. halten und erstarren.
[0022] Das Kornfeinungsmittel für metallische Werkstoffe wird dadurch hergestellt, daß
zunächst nanoskalige Partikel eines ersten Mittels bereitgestellt werden.
Zum anderen wird ein metallisches Pulver, das ein beliebiges elementares Metall sein
kann, oder aber ein Metallegierungspulver, ebenfalls bereitgestellt.
Nachfolgend wird das erste Mittel mit dem metallischen Pulver einem gemeinsamen Mahlvorgang
unterworfen.
Der Mahlvorgang wird so lange dauernd gewählt, bis die nanoskaligen Partikel mit dem
metallischen Pulver besetzt sind.
[0023] Das somit entstandene Mahlgut ist das erfindungsgemäß erhaltene nanoskalige Kornfeinungsmittel.
Dieses Kornfeinungsmittel bewirkt eine heterogene Keimbildung in der metallischen
Schmelze, zu der das erfindungsgemäße Kornfeinungsmittel zur Erzeugung eines homogenen
Metall-oder Metallegierungswerkstoffs zugegeben wird.
[0024] Grundsätzlich sind alle nanoskaligen Werkstoffe, die die nanoskaligen Partikel bilden,
heranziehbar, d.h. sowohl metallische als auch nichtmetallische. Nichtmetallische,
d.h. keramische Partikel, sind bspw. Al
2O
3, Ce
2O
3, Y
2O
3 oder auch La
2O
3 sowie Nitride wie TiN, BN (Hexagonal) und Karbide wie SiC.
[0025] Grundsätzlich können auch andere keramische nanoskalige Partikel zur Herstellung
des erfindungsgemäßen Kornfeinungsmittels herangezogen werden, bspw. solche, die mit
Mg reagieren können, wenn es dabei zur Bildung intermetallischer Phasen kommt. In
diesem Falle wären die Reaktionsprodukte geeignet zur Kornfeinung.
[0026] Nur dann, wenn es bei der Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Benetzung
der nanokristallinen Partikel mit dem metallischen Pulver kommt, man kann von einer
Zwangsbenetzung des metallischen Pulvers bzw. der Partikel des metallischen Pulvers
mit den nanokristallinen Partikeln sprechen, kann das verfahrensgemäß erzeugte Mahlgut
als Kornfeinungsmittel seine Wirkung entfalten.
[0027] Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere auch für die Herstellung
eines Kornfeinungsmittels, das zu Mg-haltigen metallischen- oder Metallegierungswerkstoffen
zugegeben wird.
[0028] Das verfahrensgemäß hergestellte Kornfeinungsmittel kann in einem nachgeschalteten
Konsolidierungsschritt, bspw. durch Pressen, in Form von Pellets oder Strängen portioniert
werden.
[0029] Als nanoskalige Partikel können sowohl inerte Partikel verwendet werden, die nicht
mit der Matrix des metallischen Werkstoffs, ob nun elementarem metallischen Werkstoff
oder Metallegierungswerkstoff, reagieren, und auch Partikel, die Reaktionen mit der
Matrix des metallischen Werkstoffs oder den Elementen des Metallegierungswerkstoffes
eingehen. Dabei können sich stabile Produkte bilden, die nicht weiter reagieren. Während
im ersteren Fall eine unmittelbare Kornfeinung durch heterogene Keimbildung beobachtet
werden kann, begründet sich im Falle reaktiver Partikel eine heterogene Keimbildung
durch neu entstehende nanoskalige Phasen. Durch das erfindungsgemäße Kornfeinungsmittel
wird eine Partikelagglomeration im wesentlichen vollständig vermieden, so daß mittels
des erfindungsgemäßen Kornfeinungsmittels ein schmelzmetallurgischer neuer Weg beschritten
wird, der einen, wie angestrebt, korngefeinten Werkstoff erzeugt und zudem auch einen
neuen Dispersionswerkstoff.
[0030] Das erfindungsgemäße Kornfeinungsmittel kann grundsätzlich für alle gießtechnischen
Verfahren herangezogen werden und eignet sich auch ausgezeichnet für Anwendungen für
die gießtechnische Erzeugung großvolumiger und dickwandiger Bauteile. Diese sind bspw.
Motorblöcke oder Getriebegehäuse. Auch eignet sich das erfindungsgemäße Konfigurationsmittel
für die Herstellung von Vorprodukten, die zunächst in einem Stranggußverfahren hergestellt
werden, die dann Ausgangsmaterialien für Knetlegierungen sind.
[0031] Abschließend wird auf die Darstellung gem. Fig. 3 verwiesen, die verschiedene XRD-Spektren
des Konfigurationsmittels zeigt. Das dort gezeigte Spektrum a. zeigt ein AZ91-Pulver,
das zusammen mit nanoskaligem TiN vermahlen wurde (Vormaterial).
[0032] b. zeigt das Spektrum des AZ91-Ausgangsmaterials. Die Messung wurde an AZ91-Pulver
vorgenommen. Die Verwendung von AZ91 im gegossenen Zustand wäre jedoch auch korrekt
gewesen. Dieses Pulver wurde über Gasverdüsung hergestellt. Die einzelnen Partikel
haben hier einen mittleren Partikeldurchmesser von d
50 ≈ 40 µm.
[0033] Grundsätzlich lassen sich als Legierungskomponenten z.B. auch Späne der Legierung
verwenden.
[0034] Das Spektrum c. zeigt das Spektrum des reinen TiN-Nanopul vers .
[0035] Das Spektrum d. zeigt das pelletierte Vormatenal, das aufgeschmolzen wurde und einige
Zeit bei gewählter Temperatur von bspw. 700 °C gehalten wurde. Anschließend wurde
es gemessen und abgekühlt. TiN wurde dabei von der Schmelze nicht angegriffen, d.h.,
das TiN bleibt stabil.
1. Verfahren zur Herstellung eines Kornfeinungsmittels für metallische Werkstoffe, insbesondere
für die gießtechnische Herstellung von Erzeugnissen aus metallischen Werkstoffen,
dadurch gekennzeichnet, daß nanoskalige Partikel eines ersten Mittels zusammen mit einem metallischen Pulver
so lange einem gemeinsamen Mahlvorgang unterworfen werden, bis die nanoskaligen Partikel
mit dem metallischen Pulver benetzt sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das entstandene Mahlgut aus mit dem metallischen Pulver benetzten nanoskaligen Partikeln
einem Konsolidierungsschritt unterworfen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Konsolidierung durch Pressen des Mahlguts erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Mahlgut in Form von Pellets oder Strängen gepreßt wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die nanoskaligen Partikel einen Durchmesser im Bereich von 1 nm bis 300 nm aufweisen.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine vorbestimmbare Menge des ersten Mittels mit einer vorbestimmbaren Menge des
metallischen Pulvers gemeinsam gemahlen wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die nanoskaligen Partikel inerte Partikel sind.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die nanoskaligen Partikel reaktiv in bezug auf das Metall des metallischen Pulvers
sind.
9. Kornfeinungsmittel, hergestellt nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß dieses der Schmelze eines Metall- oder Metallegierungswerkstoffs zugegeben wird.
10. Kornfeinungsmittel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß dieses in pulverförmiger und/oder in Pelletform und/oder in stranggepreßter Form
der Schmelze zugegeben wird.
11. Metall- oder Metallegierungswerkstoff, mit einem Kornfeinungsmittel, hergestellt nach
einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Kornfeinungsmittel nach Eintrag in die Schmelze des Metall- oder Metallegierungswerkstoffs
als Dispersionshärtungsmittel der Schmelze wirkt.