[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Schließfolgeregelung für zweiflügelige
Drehtüren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus der DE 101 07 785 A1 ist ein Schließfolgeregler für eine einen Standflügel und
einen Gangflügel umfassende Tür bekannt, die über je einen Schwenkarm mit einem Türrahmen
verbunden sind, wobei der Schwenkarm des Gangflügels mittels eines vom Standflügel
freigebbaren Bremselement feststellbar ist. Dabei ist ein erstes Gleitstück mit dem
türrahmenseitigen Ende des Schwenkarmes des Gangflügels und ein zweites Gleitstück
ist mit dem türrahmenseitigen Ende des Schwenkarmes des Standflügels verbunden, wobei
die Gleitstücke in einer im Türrahmen angebrachten Gleitführung verschiebbar sind.
Das zweite Gleitstück weist ein mit dem Bremselement in und außer Eingriff bringbares
Schubglied auf. Das Bremselement ist in Richtung auf seine Sperrstellung vorgespannt.
[0003] Nachteilig ist es, dass das Bremselement bei geöffnetem Standflügel durch die Federvorspannung
stets in Wirkstellung ist, wodurch bei einem weiteren Öffnen des Gangflügels eine
Bremswirkung besteht und eine erhöhte Abnutzung des Bremselements entstehen kann.
[0004] Die DE 195 45 401 A1 zeigt eine Schließfolgeregelung einer selbsttätig schließenden
zweiflügeligen Tür, die einen Standflügel und einen Gangflügel aufweist, deren Türflügel
über je einen Gleitarm mit einer im Bereich des Blendrahmens vorhandenen Gleitschiene
in Verbindung stehen. Der Gleitarm des Gangflügels ist mittels einer vom Standflügel
betätigbaren Sperreinrichtung in geöffneter Stellung des Standflügels in Schließrichtung
blockierbar. In geschlossener oder nahezu geschlossener Stellung des Standflügels
wird die Blockierung freigegeben, wobei die vom Standflügel gesteuerte Sperreinrichtung
eine in Achsrichtung der Gleitschiene betätigbare Reibungsbremse aufweist.
[0005] Die Reibungsbremse ist aufwändig in ihrer Konstruktion. Das Bremselement wirkt ebenfalls
federbelastet in Richtung auf die Sperrstellung.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Schließfolgeregelung
mit einer einfachen verschleißarmen Feststelleinrichtung auszubilden.
[0007] Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0008] Die Unteransprüche bilden vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten der Erfindung.
[0009] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Schließfolgeregelung stellt sicher, dass an
einer zweiflügeligen, einen Gangflügel und einen Standflügel aufweisenden, mit Türantrieben
ausgestatteten Tür der unterschlagende Standflügel folgerichtig vor dem überschlagenden
Gangflügel schließt. Dazu wird der Gangflügel bei geöffnetem Standflügel durch eine
Sperrvorrichtung in einer teilweise geöffneten Stellung gehalten, wobei die Sperrvorrichtung
mit einer vom Standflügel betätigbaren Auslöseeinrichtung zusammenwirkt. Dabei ist
in oder an der oberen Türzarge eine Gleitschiene angeordnet, in welche die Türantriebe
mit an Gleitarmen angeordneten Gleitern eingreifen. Die Türantriebe können dabei in
den Türflügeln integriert sein oder auf den Türflügeln aufliegend angeordnet sein.
[0010] Die gangflügelseitige Sperreinrichtung, welche den Gangflügel bei geöffnetem Standflügel
in einer teilweise geöffneten Stellung hält, weist eine Sperrstange auf, die mit dem
gangflügelseitigen Gleiter zusammenwirkt, wobei die Sperrstange beim Öffnen des Gangflügels
in Richtung auf das Türband verschoben wird. Bei geöffnetem Standflügel verhindert
die Sperreinrichtung ein Schließen des Gangflügels durch Feststellen der Sperrstange.
Dazu weist die Sperreinrichtung mindestens ein schwenkbar gelagertes Bremselement
auf. Auf der Sperrstange ist ein Betätigungselement angeordnet, welches das Bremselement
- bei einer Verschiebung der Sperrstange in Schließrichtung des Gangflügels - in Richtung
auf die Wirkstellung des Bremselements beaufschlagt. Das Bremselement bremst die Sperrstange,
und der Gangflügel wird festgestellt. Das Betätigungselement gelangt dabei in Anlage
an das Bremselement, wodurch sich das Betätigungselement während des Abbremsens der
Sperrstange relativ zu dieser verschiebt. Beim Öffnen des Gangflügels wird die Sperrstange
entgegengesetzt verschoben, wodurch sich das Bremselement löst und das Betätigungselement
sich von diesem weg bewegt, wodurch durch das Betätigungselement keine Krafteinwirkung
auf das Bremselement mehr besteht.
[0011] Vorteilhaft ist es, dass das Bremselement beim Öffnen des Gangflügels nicht federbelastet
auf die Sperrstange gedrückt wird, wodurch sich der Gangflügel ohne eine Bremswirkung
durch die Sperreinrichtung öffnen lässt und ein möglicher Abrieb des Bremselements
reduziert wird.
[0012] Im Nachfolgenden wird ein Ausführungsbeispiel in der Zeichnung anhand der Figuren
näher erläutert.
[0013] Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine gattungsmäßige zweiflügelige Tür mit einer Vorrichtung zur Schließfolgeregelung;
- Fig. 2
- eine Ansicht einer Sperreinrichtung nach Fig.1 in Sperrstellung, in geschnittener
Darstellung.
[0014] In der Fig. 1 ist eine gattungsgemäße zweiflügelige Tür gezeigt, mit einem Gangflügel
1 und einem Standflügel 2. Dabei ist jedem Flügel 1, 2 ein Türantrieb 3, 4 zugeordnet.
Der gangflügelseitige Türantrieb 3 greift mit seinem am Gleitarm 5 angeordneten Gleiter
7 in eine Führungsnut der am oberen Bereich der Zarge angeordneten Gleitschiene 9
ein. Entsprechend greift der standflügelseitige Türantrieb 4 mit seinem am Gleitarm
6 angeordneten Gleiter 8 in die Führungsnut der Gleitschiene 9 ein. In der Gleitschiene
9 sind zur Regelung der Schließfolge standflügelseitig eine Auslöseeinrichtung 10
und gangflügelseitig eine Sperrvorrichtung 11 angeordnet. Dabei verhindert die Sperreinrichtung
11 ein Schließen des Gangflügels 1, wenn der Standflügel 2 geöffnet ist. Der Standflügel
2 wirkt auf die Auslöseeinrichtung 10 ein, welche mit der Sperrvorrichtung 11, beispielsweise
über einen in der Figur nicht weiter dargestellten Bowdenzug, zusammenwirkt. Bei geschlossenem
Standflügel 2 wird durch die Auslöseeinrichtung 10 und den Bowdenzug die Sperreinrichtung
11 ausgelöst, so dass der Gangflügel 1 durch den Türantrieb 3 in die Geschlossenlage
geführt wird. Damit ist es gewährleistet, dass der unterschlagende Standflügel 2 vor
dem überschlagenden Gangflügel 1 in richtiger Schließfolge geschlossen wird.
[0015] Die Fig. 2 zeigt die gangflügelseitige Sperreinrichtung 11 in Sperrstellung, wobei
der Gangflügel 1 bei geöffnetem Standflügel 2 in einer teilweise geöffneten Stellung
festgestellt ist. Die Sperreinrichtung 11 weist eine Sperrstange 15 auf, welche mit
dem gangflügelseitigen Gleiter 7 zusammenwirkt, wobei die Sperrstange 15 beim Öffnen
des Gangflügels 1 in Richtung auf das Türband verschoben wird. Bei geöffnetem Standflügel
2 verhindert die Sperreinrichtung 11 ein Schließen des Gangflügels 2 durch Feststellen
der Sperrstange 15. Dazu weist die Sperreinrichtung 11 mindestens ein Bremselement
13 auf.
[0016] Das Bremselement 13 ist in einer verschiebbar auf der Sperrstange 15 angeordneten
Aufnahme 12 verschwenkbar gelagert. Die Aufnahme 12 stützt sich auf einer Feder ab,
wodurch eine Überlastung der Sperreinrichtung verhindert wird, wenn beispielsweise
bei festgestelltem Gangflügel 1 dieser durch Fehlbedienung in Schließrichtung betätigt
wird. Möglich ist dabei auch eine andere Anordnung des Bremselements 13 in der Sperreinrichtung
11. Weiterhin kann ein Freigabeelement vorgesehen sein, welches bei einer Verschiebebewegung
der Aufnahme 12 gegen die Feder einen Auslöser 20 betätigt, welcher das Bremselement
13 in Richtung von der Sperrstange 15 weg verschwenkt, wodurch der Gangflügel 1 freigegeben
und eine Beschädigung der Vorrichtung vermieden wird.
[0017] Auf der Sperrstange 15 ist ein Betätigungselement 16 angeordnet, welches das Bremselement
13 bei einer Verschiebung der Sperrstange 15 in Schließrichtung des Gangflügels 1
in Richtung auf die Wirkstellung des Bremselements 13 beaufschlagt, wodurch die Sperrstange
15 gebremst und der Gangflügel 1 festgestellt wird. Das Betätigungselement 16 gelangt
dabei in Anlage an das Bremselement 13, wodurch sich das Betätigungselement 16 während
des Abbremsens der Sperrstange 15 relativ zu dieser verschiebt.
[0018] Das Betätigungselement 16 kann als Ring auf der Sperrstange 15 angeordnet sein, welcher
vorgespannt in Richtung auf die Sperrstange 15 wirkt. Dadurch wird die Verschiebung
des Betätigungselements 16 relativ zur Sperrstange 15 gebremst. Bei einer Verschiebung
der Sperrstange 15 in Sperrrichtung wird dadurch bewirkt, dass das Betätigungselement
16 das Bremselement 13 in Richtung auf seine Bremsstellung verschwenkt.
[0019] Das Bremselement 13 ist dazu als verschwenkbar angeordneter Bremshebel 17 ausgebildet,
der zwei L-förmig miteinander verbundene Hebelarme aufweist. Der Bremshebel 17 kann
aus einem Material mit hohen Reibwerten bestehen oder einen Reibbelag aufweisen. Vorteilhaft
ist es, ein Reibelement 14 anzuordnen, welches eine Vertiefung 18 aufweist, in die
einer der Hebelarme des Bremselements 13 eingreift, wodurch das Reibelement 14 parallel
zur Erstreckungsrichtung der Sperrstange 15 unter Ausnutzung der zur Verfügung stehenden
Reibfläche an der Sperrstange 15 anliegt.
[0020] Beim einem weiteren Öffnen des Gangflügels 1 wird die Sperrstange 15 entgegen der
Sperrrichtung verschoben, wodurch sich das Betätigungselement 16 vom Bremselement
13 weg bewegt. Das Bremselement 13 ist durch das Betätigungselement 16 nicht mehr
in Richtung auf seine Wirkstellung beaufschlagt. Das Bremselement 13 löst sich durch
Wegverschwenken von der Sperrstange 15.
[0021] Bei einer Verschiebung der Sperrstange 15 in Öffnungsrichtung des Gangflügels 1 gelangt
das Betätigungselement 16 in Anlage an einer Anlage 19, wodurch das Betätigungselement
16 relativ zur Sperrstange 15 zurück verschoben wird. Die Anlage 19 kann dabei an
der Aufnahme 12 angeordnet sein.
[0022] Wird der Standflügel 2 geschlossen, betätigt die Auslöseeinrichtung 10 über eine
Übertragungseinrichtung, beispielsweise einen Bowdenzug, den Auslöser 20, welcher
das Bremselement 13 in Richtung von der Sperrstange 15 weg verschwenkt, wodurch die
Feststellung des Gangflügels 1 aufgehoben wird.
Liste der Referenzzeichen
[0023]
- 1
- Gangflügel
- 2
- Standflügel
- 3
- gangflügelseitiger Türantrieb
- 4
- standflügelseitiger Türantrieb
- 5
- Gleitarm gangflügelseitiger Türantrieb
- 6
- Gleitarm standflügelseitiger Türantrieb
- 7
- gangflügelseitiger Gleiter
- 8
- standflügelseitiger Gleiter
- 9
- Gleitschiene
- 10
- Auslöseeinrichtung
- 11
- Sperreinrichtung
- 12
- Aufnahme
- 13
- Bremselement
- 14
- Reibelement
- 15
- Sperrstange
- 16
- Betätigungselement
- 17
- Bremshebel
- 18
- Vertiefung
- 19
- Anlage
- 20
- Auslöser
1. Vorrichtung zur Schließfolgeregelung für zweiflügelige Drehtüren, mit einem Standflügel
und einem Gangflügel, wobei jeder Türflügel mit einem Türantrieb versehen ist und
jeder Türantrieb über einen Gleitarm und einen Gleiter in eine Gleitschiene eingreift,
und wobei eine vom Standflügel betätigbare Auslöseeinrichtung sowie eine Übertragungseinrichtung
vorgesehen ist, die mit einer mit dem Gleiter des Gangflügels zusammenwirkenden Sperreinrichtung
derart in Verbindung steht, dass nur bei vom Standflügel betätigter Auslöseeinrichtung
ein Schließen des Gangflügels möglich ist, und wobei die Sperreinrichtung eine feststellbare
Sperrstange aufweist, welche durch den gangflügelseitigen Gleiter verschiebbar ist,
wobei die Sperrstange durch mindestens ein Bremselement feststellbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf der Sperrstange (15) ein Betätigungselement (16) angeordnet ist, welches das
Bremselement (13) bei einer Verschiebung der Sperrstange (15) in Schließrichtung des
Gangflügels (1) in Richtung auf die Wirkstellung des Bremselements (13) beaufschlagt,
wobei das Betätigungselement (16) in Anlage an das Bremselement (13) gelangt, wodurch
sich das Betätigungselement (16) während des Abbremsens der Sperrstange (15) relativ
zu dieser verschiebt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet , dass das Betätigungselement (16) als Ring auf der Sperrstange (15) angeordnet ist und
vorgespannt in Richtung auf die Sperrstange (15) wirkt, wodurch die Verschiebung des
Betätigungselements (16) auf der Sperrstange (15) gebremst ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet , dass das Betätigungselement (16) bei Verschiebung der Sperrstange (15) in Sperrrichtung
in Richtung auf das Bremselement (13) so einwirkt, dass dieses in Bremsstellung verschwenkt
werden kann.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet , dass das Bremselement (13) als Bremshebel (17) ausgebildet ist, welcher aus zwei starr
miteinander verbundenen Hebelarmen gebildet ist, wodurch der Bremshebel (17) in Richtung
auf die Sperrstange (15) verschwenkbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch,
dadurch gekennzeichnet , dass das Bremselement (13) ein Reibelement (14) aufweist, mit einer Vertiefung (18), in
welche einer der Hebelarme des Bremshebels (17) eingreift.
6. Vorrichtung nach Anspruch,
dadurch gekennzeichnet , dass die Auslöseeinrichtung (10) das Bremselement (13) in Richtung von der Sperrstange
(15) weg verschwenkt.
7. Vorrichtung nach Anspruch,
dadurch gekennzeichnet , dass das Bremselement (13) in einer verschiebbar auf der Sperrstange (15) angeordneten
Aufnahme (12) verschwenkbar gelagert ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch,
dadurch gekennzeichnet , dass sich das Betätigungselement (16) bei einer Verschiebung der Sperrstange (15) in Öffnungsrichtung
des Gangflügels (1) an einer Anlage (19) abstützt, wodurch das Betätigungselement
(16) relativ zur Sperrstange (15) zurück verschoben wird.