[0001] Die Erfindung betrifft eine Rostplatte für einen Verbrennungsrost, einen aus Rostplatten
gebildeten Verbrennungsrost sowie eine Reststoffverbrennungsanlage mit einem solchen
Verbrennungsrost.
[0002] Wichtigster Bestandteil einer Reststoffverbrennungsanlage ist der Verbrennungsrost,
der horizontal oder geneigt angeordnet ist und auf dem das Brenngut, beispielsweise
Müll, von einem ersten Ende zu einem zweiten Ende, meist Ausbrandrost genannt, befördert
wird. Die erforderliche Verbrennungsluft wird durch den Verbrennungsrost gedrückt.
Dazu sind im Rost entsprechende Öffnungen vorgesehen. Auf diese Weise wird das Brenngut
(der Reststoff) im Wesentlichen in drei Verfahrensschritten "getrocknet", danach "verbrannt"
und schließlich zu Schlacke umgewandelt. Diese drei Verfahrensschritte können bei
Bedarf individuell gesteuert werden.
[0003] Es gibt verschiedene Typen von Verbrennungsrosten, zu denen unter anderem der so
genannte Schubverbrennungsrost zählt. Ein solcher Rost weist bewegliche Teile (Rostplatten)
auf, die geeignet sind, Schürhübe auszuführen, wodurch das Brenngut (der Reststoff)
auf dem Verbrennungsrost gefördert wird. Dabei liegen die einzelnen Rostplatten, treppenartig
zueinander versetzt, im Bereich ihrer dem Verbrennungsraum zugewandten Längsseite,
aufeinander auf. Ist beispielsweise jede zweite Rostplatte beweglich angeordnet, wird
durch die Bewegung dieser Rostplatte erreicht, dass der Reststoff, der auf der in
Transportrichtung folgenden Rostplatte aufliegt, auf die dann folgende Rostplatte
weitertransportiert wird.
[0004] In einer Verbrennungsanlage der genannten Art können unterschiedliche Arten von Reststoffen
verbrannt werden. Typische Reststoffe sind Hausmüll, Gewerbemüll, Holz-Sägespäne,
Restholz, Altholz, aufbereitete Fraktionen verschiedener Reststoffe (RDF = refuse
derived fuel), Biomasse, oder dergleichen, zum Beispiel Klärschlamm. Die einzelnen
Reststoffarten unterscheiden sich hinsichtlich ihres Heizwertes. Dies gilt aber auch
innerhalb der einzelnen Reststoffarten. So kann Hausmüll beispielsweise einen Heizwert
zwischen 5 und 20 MJ/kg aufweisen. In Abhängigkeit von diesem Heizwert verändert sich
die thermische und mechanische Beanspruchung des Verbrennungsrostes beziehungsweise
seiner Rostplatten.
[0005] Um diesem Verschleiß entgegenzutreten genügt es bei der Verbrennung von Reststoffen
mit einem Heizwert bis etwa 10 MJ/kg, die Rostplatten mit Luft zu kühlen. Einen luftgekühlten
Verbrennungsrost beschreibt die EP 0 391 146 A1.
[0006] Bei der Verbrennung von Brenngut mit höherem Heizwert werden häufig Verbrennungsroste
bevorzugt, deren Rostplatten
mit einer Flüssigkeit, insbesondere Wasser, gekühlt werden. Der verfahrenstechnische
Aufwand bei einer Wasserkühlung ist jedoch deutlich höher als bei einer Luftkühlung.
Für bestimmte Verbrennungsprozesse führt die intensivere Wasserkühlung zu einer unerwünscht
intensiven Kühlung der Rostplatten.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Möglichkeit aufzuzeigen, bei der mittels Luftkühlung
auch Brenngut (Reststoffe) mit höheren Heizwerten als bisher üblich, insbesondere
mit Heizwerten > 10 MJ/kg, verbrannt werden kann.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung von folgender Überlegung aus: Jede Rostplatte
ist vor allem zum Feuerungsraum hin, also insbesondere an seiner Oberseite und seiner
vorderen Stirnseite, einer besonders intensiven Wärmebelastung ausgesetzt. Primärluft
wird gegen die Unterseite der Rostplatten geführt, kühlt diese also von unten, und
wird durch Öffnungen in den Rostplatten oder zwischen den Rostplatten, in die auf
den Rostplatten aufliegende Brenngutschicht gedrückt. Dem wärmebelasteten Teil jeder
Rostplatte steht unterseitig ein bestimmtes Abkühlungsvolumen zum Abführen der entstehenden
Wärme gegenüber. Insbesondere im Kantenbereich ist die Abkühlung jedoch unzureichend.
Solche Bereiche, beispielsweise die dem Feuerungsraum zugewandte Stirnseite (Längsseite)
einer Rostplatte ist dadurch besonders korrosions- und erosionsgefährdet.
[0009] An dieser Stelle setzt die Erfindung an, indem im Bereich unterhalb der Oberseite
und neben der stirnseitigen Längsseite der Rostplatte mindestens ein Strömungskanal
ausgebildet wird, entlang dem Luft von unten gezielt gegen die Oberseite beziehungsweise
die benachbarte vordere Längsseite geführt wird.
[0010] Auf diese Weise wird eine Art Luftdüse ausgebildet, wobei die Luft mit entsprechend
hoher Strömungsgeschwindigkeit den kritischen vorderen (dem Verbrennungsraum zugewandten)
Abschnitt der jeweiligen Rostplatte "von unten" kühlt.
[0011] Gleichzeitig ist dieser mindestens eine Strömungskanal so ausgebildet, dass er eine
Luftauslassöffnung an dem der Unterseite benachbarten Abschnitt der korrespondierenden
Stirnseite (Stirnfläche) aufweist, sodass der Luftstrom anschließend auf die Oberfläche
der - in Transportrichtung des Brenngutes - folgenden Rostplatte gezielt geführt wird
und diese Oberfläche ebenfalls kühlt. Durch diese gezielte Luftanstrahlung der benachbarten
Rostplatte ergibt sich der weitere Vorteil, dass dort im Stand der Technik beobachtete
Ablagerungen weitestgehend vermieden werden können. Solche Ablagerungen, auch Aufschweißungen
genannt, entstehen bei Brennrosten im Stand der Technik beispielsweise durch Niederschläge
von Metallen aus dem Brenngut.
[0012] Im "hinteren" Teil der Rostplatte kann es bei der bisher bekannten Kühlung verbleiben.
[0013] Danach betrifft die Erfindung in ihrer allgemeinsten Ausführungsform eine Rostplatte
für einen Verbrennungsrost mit folgenden Merkmalen:
- die Rostplatte weist eine Oberseite, eine Unterseite, zwei Längsseiten und zwei Breitseiten
auf,
- benachbart einer ersten Längsseite weist die Rostplatte mindestens eine Einrichtung
zum Anschluss eines Stützelements auf,
- unterhalb der Oberseite und neben der zweiten Längsseite ist mindestens ein Strömungskanal
ausgebildet, entlang dem Luft von einem Bereich unterhalb der Rostplatte bis zu einer
Öffnung an dem, der Unterseite benachbarten Abschnitt der zweiten Längsseite führbar
ist.
[0014] Nach einer Ausführungsform ist die Rostplatte unterhalb der Oberseite mit einer Vielzahl
von Ausnehmungen gestaltet, die sich jeweils von einem Bereich benachbart der ersten
Längsseite bis in einen Bereich benachbart der zweiten Längsseite erstrecken und zur
Unterseite hin offen sind.
[0015] Durch diese Ausnehmungen lässt sich die Oberseite (obere Stirnfläche der Rostplatte)
relativ dünn ausbilden, beispielsweise 10-15 mm.
[0016] Der Strömungskanal beziehungsweise die Strömungskanäle erstrecken sich nach einer
Ausführungsform senkrecht zur Längsseite der Rostplatte. Anders ausgedrückt: Die Luftströmung
entlang der Strömungskanäle verläuft in Richtung auf die vordere Stirnfläche der Rostplatte.
[0017] Wie ausgeführt ist insbesondere dieser "vordere" Abschnitt der Rostplatten besonders
gefährdet. Insoweit kann die Länge des Strömungskanals im Normalfall auf eine Länge
beschränkt werden, die 10-50 % der Breite der Rostplatte entspricht, wobei eine Länge
zwischen 10 und 30 % in der Regel ausreicht. Dies ist insbesondere der Abschnitt,
der bei einem Schubverbrennungsrost nicht überstrichen wird.
[0018] Üblicherweise weist eine Rostplatte umfangsseitig keine exakte Quaderform auf. Insbesondere
die vordere Stirnfläche (zweite Längsseite) verläuft demnach nicht senkrecht zur Oberseite
der Rostplatte. Vielmehr kann die zweite Längsseite unter einem Winkel α < 90° zur
Oberseite verlaufen und gegebenenfalls zusätzlich mindestens eine weitere Abwinkelung
aufweisen.
[0019] Bezüglich des Strömungskanals bedeutet dies, dass auch der Strömungskanal nicht geradlinig
ist, sondern der Form der Rostplatte in diesem Bereich folgt, also beispielsweise
- im Schnitt - einen Halbkreis beschreibt oder mehrere Abwinkelungen aufweist. Auf
diese Weise ergibt sich gleichzeitig auch eine Verlängerung des Strömungskanals. Eine
Intensivierung der Kühlung wird erreicht, wenn der Strömungskanal relativ dicht an
die jeweiligen Oberflächenbereiche der Rostplatte heranreicht. Mit anderen Worten:
Eine obere (äußere) Begrenzungswand des Strömungskanals wird dabei von einer (Innen)Fläche
der Oberseite und einer (Innen)Fläche der zweiten Längsseite gebildet.
[0020] Eine untere (innere) Begrenzungswand für den Strömungskanal kann von einer Rippe
gebildet werden, die sich zwischen Wänden oder Stegen erstreckt, die beispielsweise
seitliche Begrenzungen der erwähnten Ausnehmungen bilden.
[0021] Ist die Unterseite der Rostplatte (auch Roststufe genannt) so gestaltet, dass die
Oberseite der Rostplatte bei Auflage der Rostplatte auf einer horizontalen Fläche
von der ersten Längsseite zur zweiten Längsseite (also von hinten nach vorne) steigend
verläuft (Steigung beispielsweise: 3-10°), so erleichtert dies die Auflage benachbarter
Rostplatten und den Transport des Brenngutes entlang des Verbrennungsrostes.
[0022] Zu diesem Zweck kann die Unterseite, der zweiten Längsseite (vorderen Stirnseite)
benachbart, mit einem nach unten vorspringenden Absatz ausgebildet sein, wie dies
auch in der nachfolgenden Figurenbeschreibung dargestellt ist. In diesem Fall liegt
die entsprechende Rostplatte mit diesem Absatz auf der in Transportrichtung des Brenngutes
folgenden Rostplatte (Roststufe) auf.
[0023] Seine vordere Längsseite endet demgegenüber vorzugsweise mit Abstand zur Oberseite
der folgenden Rostplatte und entsprechend ist auch die Auslassöffnung des Strömungskanals
oberhalb der Auflagefläche der folgenden Rostplatte. Auf diese Weise wird die gezielte
Anströmung der Oberfläche der benachbarten Rostplatte zusätzlich begünstigt. Auch
dies wird in der nachfolgenden Figurenbeschreibung dargestellt und erläutert.
[0024] Alternativ wäre es möglich, die Auslassöffnung des Strömungskanals im unteren Abschnitt
der vorderen Längsseite anzuordnen, wodurch sich eine Luftströmung im Wesentlichen
parallel zur Oberseite der folgenden Rostplatte ergeben würde.
[0025] Die erfindungsgemäße Zusatzkühlung schafft die Möglichkeit, die, dem Strömungskanal
benachbarten Abschnitte der Rostplatte dünner auszubilden als die übrigen Abschnitte
der Rostplatte. Dadurch wird nicht nur Material gespart, sondern auch der Kühleffekt
vergrößert.
[0026] Dieser "dünnere" Abschnitt kann sich nicht nur auf die vordere Längsseite der Rostplatte
beziehen, sondern auch auf benachbarte Teilabschnitte der Oberseite der Rostplatte.
[0027] Rostplatten der genannten Art weisen beispielsweise eine Breite von 40-60 cm und
eine Länge von mehreren Metern auf. Insoweit ist es bekannt, eine Rostplatte aus mehreren,
aneinander anschließenden, untereinander verbundenen Teilstücken, so genannten Roststäben,
auszubilden. Die einzelnen Teilstücke können Gussteile sein, wobei der Strömungskanal
insitu ausgebildet werden kann. Jedes Teilstück ist damit einstückig. Die Teilstücke
(Roststäbe) können aber auch aus Unter-Teilstücken zusammengesetzt sein, insbesondere
dann, wenn sie aus Blechen geschweißt werden. Ein Roststab kann beispielsweise eine
Breite (in Längsrichtung der gesamten Rostplatte) von 5-25 cm, aber auch darüber hinaus
aufweisen.
[0028] Die Verbindung benachbarter Roststäbe erfolgt mittels bekannter Verbindungstechnik,
beispielsweise durch Verschrauben oder dadurch, dass mehrere Roststäbe über Verbindungsstangen
miteinander verbunden werden. So gebildete Gruppen von Roststäben können untereinander
wiederum analog verbunden werden.
[0029] Dabei sieht eine Ausführungsform vor, die Rostplatten so auszubilden, dass mindestens
eine Ausnehmung von zwei aneinander anschließenden Roststäben (Teilstücken) gebildet
wird, also jeder Roststab einen Teil, beispielsweise eine Hälfte der korrespondierenden
Ausnehmung, ausbildet.
[0030] Gegenstand der Erfindung ist weiter ein Verbrennungsrost, insbesondere ein Schubverbrennungsrost,
mit einer Vielzahl von Rostplatten der vorgenannten Art.
[0031] Dabei umfasst der Begriff "Schubverbrennungsrost" alle Arten von Schubverbrennungsrosten,
unabhängig davon, ob diese horizontal oder geneigt verlaufen beziehungsweise das Brenngut
in die eine oder in die andere Richtung gefördert wird. Der Begriff "Schubverbrennungsrost"
ist auch insoweit nicht beschränkend, als Schubverbrennungsroste erfasst werden, bei
denen beispielsweise jede zweite Rostplatte beweglich angeordnet ist, aber auch solche
Roste, bei denen zwischen Rostplatten, die Schürhübe ausführen, mehr als eine stationäre
Rostplatte platziert sind.
[0032] Schließlich umfasst die Erfindung eine Reststoffverbrennungsanlage, beispielsweise
eine Müllverbrennungsanlage, mit einem Verbrennungsrost der vorstehend genannten Art.
[0033] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche
sowie den sonstigen Anmeldungsunterlagen. Die dabei offenbarten Merkmale können in
beliebigen Kombinationen für die Erfindung wesentlich sein.
[0034] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Dabei zeigen - jeweils in stark schematisierter Darstellung -
- Figur 1:
- Einen Vertikalschnitt durch den vorderen Abschnitt zweier aufeinander liegender Rostplatten
eines Schubverbrennungsrostes
- Figur 2:
- Einen Schnitt entlang der Linie A-A gemäß Figur 1
[0035] Der prinzipielle Aufbau einer Rostplatte wird anhand der unteren Rostplatte in Figur
1 erläutert: Die Rostplatte weist eine Oberseite 10, eine Unterseite 12, eine hintere
Längsseite 14, eine vordere Längsseite 16 und entsprechend zwei Breitseiten auf, die
aufgrund der Schnittdarstellung nicht zu erkennen sind. Die obere Stirnfläche 10o
der Oberseite 10 ist plan. Die vordere, zweite Längsseite 16 ist um einen Winkel α
(circa 45°) gegenüber der Oberfläche 10o abgewinkelt und weist anschließend eine Abwinkelung
16w auf.
[0036] Benachbart der ersten (hinteren) Längsseite 14 weist die Rostplatte unterseitig eine
in Längsrichtung (in die Zeichenebene hinein) verlaufende Ausnehmung 18 auf, in der
ein Rundstab 20 liegt, auf welchem sich die Rostplatte abstützt. Mit Hilfe dieses
Rundstabes 20 ist die in Figur 1 oben dargestellte Rostplatte in Pfeilrichtung P bewegbar.
[0037] Im Bereich der Unterseite 12 ist jede Rostplatte mit einer Vielzahl nebeneinander
angeordneter Ausnehmungen 22 ausgebildet. Jede Ausnehmung 22 wird seitlich (parallel
zu den Breitseiten) von Wänden begrenzt, wobei hier nur eine Wand 24 erkennbar ist.
Am hinteren Ende der Rostplatte wird die Ausnehmung 22 durch einen entsprechenden
Abschnitt 14a der ersten Längsseite begrenzt und am vorderen (in einen Verbrennungsraum
26 weisenden) Abschnitt von der vorderen (zweiten Längsseite) 16. Von der Wand 24
ragen mehrere Kühlrippen 28 in die Ausnehmung 22.
[0038] Zwischen benachbarten Wänden 24 verläuft außerdem eine Wand 30, die in der Schnittansicht
im Wesentlichen eine Bogenform aufweist und am vorderen Ende, der zweiten Längsseite
16 benachbart, in einen verdickten Abschnitt 30v übergeht, der über eine untere Stirnkante
16u der vorderen, zweiten Längsseite 16 vorsteht und eine Auflagefläche 30u für die
Rostplatten bildet.
[0039] Diese Wand 30 bildet eine untere (innere) Begrenzungswand eines Strömungskanals 32,
der sich vom unteren Ende 16u der zweiten Längsseite 16 parallel zur Wand 30 erstreckt
(damit bildet die Innenfläche der Längsseite 16 die andere Begrenzung für den Strömungskanal
32) und in seinem weiteren Verlauf von einer unteren Fläche 10u der Oberseite 10 begrenzt
wird, bevor er sich in Richtung auf die Unterseite 12 der Rostplatte öffnet. Im dargstellten
Ausführungsbeispiel endet die Wand 30 am unteren Ende des Raumes 22; er könnte aber
auch vorher enden. Bei der dargestellten Ausführungsform ergibt sich eine trichterartige
Einströmungsöffnung für Kühlluft, die unterhalb der Rostplatte zur Verfügung gestellt
wird und die gesamte Ausnehmung 22 anströmt, einschließlich des Bereiches unterhalb
der Wand 30.
[0040] Bei der in Figur 1 dargestellten oberen Rostplatte ist der Teil der Kühlluft, die
durch den Strömungskanal 32 geführt wird, durch den Pfeil K symbolisiert. Die Kühlluft
tritt also an dem trichterförmigen Ende 32k in den Strömungskanal 32 ein und wird
dann zunächst entlang der Innenfläche 10u der Oberseite 10 und dann entlang der Innenfläche
16i der Längsseite 16 geführt, bevor die Kühlluft im Bereich der Öffnung 32o austritt
und auf die Oberseite 10 der benachbarten Rostplatte auftrifft und diese anströmt.
[0041] Die Zufuhr weiterer Kühlluft ist im unteren Teil von Figur 1 durch Pfeile L symbolisiert.
[0042] Durch die Anströmung der Oberseite 10 der Rostplatte mit Luft wird der dem Strömungskanal
32 benachbarte Abschnitt also zusätzlich von außen gekühlt. Auf diese Weise können
Anbackungen (so genannte Aufschweißungen) durch Niederschläge, insbesondere metallische
Niederschläge aus dem Brenngut,vermieden werden, die in Figur 1 durch den gepunkteten
Bereich 34 angedeutet sind.
[0043] Durch die intensivere Kühlung (Zusatzkühlung) im vorderen, besonders kritischen Teil
der Rostplatte kann die Wandstärke der Rostplatte dort dünner als im hinteren Teil
ausgebildet werden, wie die Figur zeigt.
[0044] Beispielhaft beträgt die Dicke der Oberseite 10 im rückwärtigen Teil 10r 12 mm, im
vorderen Teil (dem Strömungskanal 32 benachbart) lediglich 6 oder 8 mm. Analog gilt
dies für die Wandstärke der zweiten Längsseite 16.
[0045] Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird die Rostplatte von einer Vielzahl nebeneinander
angeordneter Teilstücke gebildet, die unmittelbar aneinander anschließen und miteinander
verbunden sind. Diese Teilstücke werden auch Roststäbe genannt.
[0046] Figur 2 zeigt, dass jeder Roststab T1, T2 etwa mittig eine Wand 24 ausbildet, sodass
eine Ausnehmung 22 jeweils von zwei benachbarten Roststäben T1, T2 gemeinsam gebildet
wird. Dies gilt auch für den Strömungskanal 32, der hier einen angenähert ovalen Querschnitt
aufweist.
[0047] Die in Figur 1 dargestellten Bohrungen 36 dienen der Aufnahme von Stangen zur Verbindung
benachbarter Teilstücke T1, T2. Eine Vielzahl solcher Teilstücke T1, T2, beispielsweise
50-60 Teilstücke, bilden eine Rostplatte.
[0048] Die dargestellte Rostplatte ist als Gussteil aus Eisen gefertigt, wobei jeder Roststab
T1, T2 einstückig ist, das heißt, beispielsweise die Rippen 28 und die Wand 30 verlaufen
materialschlüssig zur Wand 24.
1. Rostplatte für einen Verbrennungsrost mit folgenden Merkmalen:
a) die Rostplatte weist eine Oberseite (10), eine Unterseite (12), zwei Längsseiten
(14, 16) und zwei Breitseiten auf,
b) benachbart einer ersten Längsseite (14) weist die Rostplatte mindestens eine Einrichtung
zum Anschluss eines Stützelementes (20) auf,
c) unterhalb der Oberseite (10) und neben der zweiten Längsseite (16) ist mindestens
ein Strömungskanal (32) ausgebildet, entlang dem Luft von einem Bereich unterhalb
der Rostplatte bis zu einer Öffnung (32o) an dem, der Unterseite (14) benachbarten
Abschnitt (16u) der zweiten Längsseite (16) führbar ist.
2. Rostplatte nach Anspruch 1, die unterhalb der Oberseite (10) mit einer Vielzahl von
Ausnehmungen (22) gestaltet ist, die sich jeweils von einem Bereich (14a) benachbart
der ersten Längsseite (14) bis in einen Bereich benachbart der zweiten Längsseite
(16) erstrecken und zur Unterseite (12) hin offen sind.
3. Rostplatte nach Anspruch 1, deren Strömungskanal (32) sich senkrecht zu Längsseiten
(14, 16) des Roststabes erstreckt.
4. Rostplatte nach Anspruch 1, deren Strömungskanal (32) eine Länge aufweist, die 10
bis 50% der Länge der Breitseiten entspricht.
5. Rostplatte nach Anspruch 1, deren zweite Längsseite (16) unter einem Winkel α <90°
zur Oberseite (10) verläuft.
6. Rostplatte nach Anspruch 1, deren zweite Längsseite (16) mindestens eine Abwinkelung
(16w) aufweist.
7. Rostplatte nach Anspruch 1, bei der eine obere (äußere) Begrenzungswand des Strömungskanals
(32) von der Oberseite (10) und der zweiten Längsseite (16) gebildet wird.
8. Rostplatte nach Anspruch 1, bei der eine untere (innere) Begrenzungswand (30) des
Strömungskanals (32) von einer Rippe gebildet wird, die sich zwischen Wänden (24)
erstreckt, die seitliche Begrenzungen der zugehörigen Ausnehmung (22) bilden.
9. Rostplatte nach Anspruch 1, deren Unterseite (12) so gestaltet ist, dass die Oberseite
(10) der Rostplatte bei Auflage der Rostplatte auf eine horizontale Fläche von der
ersten Längsseite (14) zur zweiten Längsseite (16) steigend verläuft.
10. Rostplatte nach Anspruch 1, deren Unterseite (12), der zweiten Längsseite (16) benachbart,
mit einem nach unten vorspringenden Absatz (30v) ausgebildet ist.
11. Rostplatte nach Anspruch 1, deren Oberseite (10) in ihrem, dem Strömungskanal (32)
benachbarten Abschnitt (10v) dünner als in dem hinter dem Strömungskanal (32) liegenden
Abschnitt (10r) ist.
12. Rostplatte nach Anspruch 1, bei der die zweite Längsseite (16) in ihrem, dem Strömungskanal
(32) benachbarten Abschnitt dünner als die Oberseite (10) in dem hinter dem Strömungskanal
(32) liegenden Abschnitt (10r) ist.
13. Rostplatte nach Anspruch 1, bestehend aus mehreren, in Richtung der Längsseiten (14,
16) aneinander anschließenden, untereinander verbundenen Teilstücken (T1, T2).
14. Rostplatte nach Anspruch 13, bei der mindestens eine Ausnehmung (22) von zwei aneinander
anschließenden Teilstücken (T1, T2) gebildet wird.
15. Verbrennungsrost, insbesondere Schubverbrennungsrost, mit einer Vielzahl von Rostplatten
nach einem der Ansprüche 1 bis 14.
16. Reststoff-Verbrennungsanlage mit einem Verbrennungsrost nach Anspruch 15.