[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Messung von Zustandsdaten an einem rollenden
Radsatz eines schicncngcbundenen Fahrzeugs gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Die Geometrie des Rad-Schiene-Kontaktes bestimmt wesentlich das Fahrverhalten von
Schienenfahrzeugen und beeinflusst gleichzeitig den Verschleiß an den Radsätzen und
den Schienen entscheidend. Dabei können insbesondere die Gleislage, Kurven und natürlich
das Laufverhalten in Querrichtung (Sinuslauf) zu stark unterschiedlichem Verschleiß
führen. Kommt es zum Spurkranzanlauf (in Kurven bzw. bei hohen Geschwindigkeiten),
müssen zwischen Spurkranz und Schiene erheblich Kräfte sicher übertragen werden können.
Ein "Aufklettern" des Spurkranzes ist unerwünscht. Fahrzeug- wie auch Gleisstreckenbetreiber
sind daher stets interessiert, die Zustandsdaten von rollenden Radsätzen zu kennen,
um Schäden am Gleis und am Fahrzeug zu verhindern, die Sicherheit auf den Gleisnetzen
zu erhöhen, Wartungsintervalle zu steuern oder die Fahrzeugbetreiber schädigender,
mangelhafter Radsätze mit höheren Überfahrgebühren zu belasten.
[0003] Die Zustandsdaten für Radsätze bzw. Räder konnten bisher nur quasi statisch in Instandsetzungswerken
ermittelt werden. Dabei wurde das Radprofil manuell mit Messlehren abgetastet und
dadurch der Verschleiß an den Laufflächen und Spurkranzrändern festgestellt. Dazu
musste das Schienenfahrzeug aber jeweils in ein spezielles Instandsetzungswerk verbracht
und so zugänglich gemacht werden, dass das Radprofil manuell abtastbar war. Ein derartiges
Messverfahren ist sehr aufwändig und insbesondere zur flächendeckenden Kontrolle von
überfahrenden Schienenfahrzeugen mit teilweise unterschiedlichsten Fahrzeugbetreibern
kaum durchführbar.
[0004] Allerdings ist aus der EP 1 198 377 B1 eine dynamische Überwachungsvorrichtung von
Eisenbahnrädern bekannt, die die Unrundheit aller auf einer Gleisstrecke vorbeirollende
Radsätze misst. Dazu wird an beiden Schienen der Gleisstrecke eine Überwachungsvorrichtung
angeklemmt, die im wesentlichen aus einer Leiste besteht, die so entlang der Schiene
angeordnet ist, dass ein vorbeirollendes Fahrzeugrad diese mit dem Spurkranz vertikal
nach unten bewegt. Die Leiste wird dazu durch mehrere schräggestellte Blattfedern
getragen, die die Leiste im Ruhezustand in einer bestimmten Ausgangsposition parallel
zur Lauffläche der Schiene halten. Unterhalb der Leiste ist ein Wegaufnehmer angebracht,
der die Entfernung der durch den Spurkranz niedergedrückten Leiste misst und einer
elektronischen Auswertevorrichtung zuführt. Dabei wird durch die Leiste oder mehrere
derartiger Leisten hintereinander mindestens eine volle Radumdrehung als Messstrecke
erfasst und daraus durch die elektronische Auswertevorrichtung bestimmt, wenn ein
Rad unrund ist. Eine derartige Überwachungsvorrichtung soll zwar eine Unrundheit von
0,1 mm feststellen können, soll aber nur für langsame Überfahrtgeschwindigkeiten von
angegebenen 8 km/h geeignet sein. Auch wenn diese Überwachungsvorrichtung nicht nur
zur Unrundheitsmessung einsetzbar ist, sondern auch jeden Durchmesserunterschied erfassen
kann, ist sie für eine flächendeckende Überwachung der Radsätze von schnell fahrenden
Zugverbindungen offenbar ungeeignet.
[0005] Aus der DE-PS 1 194 892 ist allerdings eine Messvorrichtung für Schienenfahrzeugräder
bekannt, die unabhängig von der Fahrgeschwindigkeit die Tiefe von Flachstellen erfasst.
Dazu ist parallel zur Schiene an dieser eine sogenannte Hilfsschiene isoliert angebracht,
die einen elektrischen Kondensator bildet, dessen Kapazität beim Vorboirollen eines
Rades cincn bestimmten Wert annimmt. Dabei ändert sich beim Vorbeirollen einer Flachstelle
die Kapazität sprunghaft, woraus dann die Flachstelle ableitbar ist. Eine derartige
Überwachungsvorrichtung ist wegen der notwendigen impulsartigen Kapazitätsänderung
nur zu einer Flachstellenerkennung geeignet, so dass damit andere Veränderungen an
den Fahrzeugrädern nicht messbar sind. So ist es insbesondere häufig notwendig, den
Verschleißbedingten Abrieb an der gesamten Lauffläche des Schienenfahrzeugrades zu
ermitteln, weil auch dadurch Schäden an der Gleisstrecke oder Sicherheitsgefahren
verhindert werden sollen.
[0006] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Messvorrichtung zu schaffen,
mit der insbesondere ein verschleißbehafteter gleichmäßiger Abrieb an der Lauffläche
eines schnell vorbeirollenden Schienenfahrzeugrades mit einfachsten Mitteln ermittelbar
ist.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebene Erfindung gelöst. Weiterbildungen
und vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0008] Die Erfindung hat den Vorteil, dass bereits mit nur einem Abstandssensor je Schiene
die einzelnen Radsätze auch bei schneller Überfahrt auf verschleißbehaftete übermäßige
Abnutzungen überwacht werden können. Dies ist im Grunde im gesamten Gleisnetz möglich,
so dass das Gleisnetz flächendeckend gegen derartige schädigende Schienenfahrzeuge
geschützt werden kann. Dabei hat sich vorteilhafterweise herausgestellt, dass die
einzelnen Räder in ihrer Lauffläche meist gleichmäßig abgenutzt sind, so dass bereits
aus einer einzigen Abstandsmessung der Spuzkranzkuppe auf den Laufflächenverschleiß
des jeweiligen Schienenfahrzeugrades geschlossen werden kann und bei Vorgabe eines
Grenzwertes die schadhaften Radsätze sofort feststellbar sind. Dadurch kann nicht
nur die Sicherheit auf dem Gleisnetz verbessert werden, sondern ist auch gleichzeitig
der Verschleiß an den Schienenlaufflächen erheblicher herabsetzbar. Da die Erfindung
von einem berührungslosen Meßsystem ausgeht, ist dieses weitgehend wartungsfrei, wenig
störbehaftet und über längere Zeit zuverlässig betreibbar.
[0009] Durch die Anordnung der Abstandssensoren unterhalb des Spurkranzes unmittelbar neben
den Fahrschienen, ist die Messvorrichtung vorteilhafterweise sehr platzsparend anzubringen
und kann praktisch an jeder Stelle im Gleisnetz vorgesehen werden. Dabei können durch
die berührungslose Wegmessung Sensoren cingesetzt werden, die die Messvorrichtung
weitgehend unempfindlich gegen Verschmutzung, Staubeinwirkung, Temperaturschwankungen
und mechanische Beschädigungen machen. Durch die Bezugsgröße der Spurkranzhöhe wird
dabei durch eine einfache Wegmessung mit Abstandssensoren eine sehr hohe Genauigkeit
in der Messung der Laufflächenabnutzung erreicht, da der Spurkranzdurchmesser der
Schienenfahrzeugräder keinem Verschleiß unterliegt und in der Regel mit einer Fertigungsgenauigkeit
von +/- 0,3 mm hergestellt wird.
[0010] Bei einer besonderen Ausführung der Erfindung ist vorgesehen, entlang der Schiene
mehrere Abstandssensoren vorzusehen, so dass bei Abtastung eines gesamten Radumfangs
vorteilhafterweise zusätzlich auch Flachztellen und Unrundheiten ermittelbar sind.
Dabei wird gleichzeitig auch die Messgenauigkeit erhöht, da sich eine Messstrecke
von ca. 4 m ergibt, die vorzugsweise mit mindestens vier Abstandssensoren bestückt
ist, aus der mit Hilfe einer elektronischen Auswertevorrichtung ein gemittelter Laufflächenverschleiß
errechenbar ist.
[0011] Bei einer weiteren besonderen Ausführung der Erfindung sind zusätzlich noch berührungslos
messende Abstandssensoren an den inneren Radstirnflächen vorgesehen, durch die vorteilhafterweise
noch der Quer- bzw. Axialversatz des durchlaufenden Radsatzes gemessen werden kann.
Dadurch ist bei schneller Fahrgeschwindigkeit eines Zugverbandes gleichzeitig ein
symmetrischer Geradeauslauf, ein zulässiger Wellenlauf (Sinuslauf) oder ein schadensbedingter
wechselseitiger Spurkranzanlauf als sogenannter Zick-Zack-Lauf ermittelbar. Dies ist
insbesondere hochgenau feststellbar, wenn die axial und horizontal angeordneten Abstandssensoren
auf einer Messstrecke von der Länge mindestens einer Radumdrehung vorgesehen sind.
Mit Abstandssensoren auf einer Messstrecke von der Länge mindestens eines Radumfangs
kann gleichzeitig auch die Durchfahrtgeschwindigkeit errechnet werden und ist vorteilhafterweise
auch die Einhaltung einer vorgegebenen Geschwindigkeitsbeschränkung überwachbar. Die
Erfindung hat weiterhin den Vorteil, dass bei Feststellung eines sogenannten Zick-Zack-Laufs
eine weniger schadensgeneigte Geschwindigkeit vorgebbar ist, durch die die Sicherheit
des Bahnverkehrs erhöht wird und gleichzeitig auch der Verschleiß am Schienennetz
verringerbar ist.
[0012] Bei einer zusätzlichen Ausführungsart der Erfindung ist vorgesehen, dass mehrere
Abstandssensoren radial versetzt im Schienenprofil angeordnet sind, wodurch das Radprofil
mindestens an den Laufflächen abtastbar ist. Dadurch sind vorteilhafterweise unterschiedliche
radiale Laufflächendurchmesser oder ein Spurkranzverschleiß und damit eine Abweichung
vom Sollprofil des Fahrzeugrades feststellbar, die mindestens bei hoher Geschwindigkeit
zu einem unruhigen und unsicheren Fahrverhalten führen. Vorteilhafterweise sind diese
Abstandssensoren zur Profilmessung in Bohrungen oder Querspalten des Schienenkopfes
vorgesehen und abgedichtet verschlossen, so dass die Abstandssensoren geschützt und
die Schienenaussparungen den Überfahrvorgang nicht stören. Bei einer querspaltweisen
Aussparung ist zusätzlich noch ein Überfahrschuh seitlich an der Schiene vorgesehen,
der eine teilweise Unterbrechung der Schiene übcrbrückt, so dass auch bei schnellen
Überfahrten keine sogenannten Stoßstellen auftreten. Durch derartig eingelassene Abstandssensoren
in der Schiene ist gleichzeitig auch ein Schienenverschleiß an der Mcssstcllc crmittclbar,
wenn sich der Abstand zu Schienenfahrzeugrädern mit einem Sollprofil verringert. Dadurch
kann vorteilhafterweise auch der Gleiszustand auf vorgegebenen Strecken überwacht
und damit verschleißabhängige Instandsetzungsmaßnahmen rechtzeitig veranlasst oder
unnötige zyklische Instandsetzungsarbeiten vermieden werden.
[0013] Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels, das in der Zeichnung dargestellt
ist, näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1:
- einen schematisch dargestellten Ausschnitt eines Schienenbereichs mit einem Abstandssensor
vertikal neben einer Schiene;
- Fig. 2:
- einen schematisch dargestellten Ausschnitt aus einem Radprofil eines Schienenfahrzeuges;
- Fig. 3:
- eine schematische Darstellung einer Messstreeke mit vier Abstandssensoren unterhalb
eines vorbeirollenden Spurkranzes;
- Fig. 4:
- eine schematische Darstellung eines Gleisabschnitts mit zwei horizontal angeordneten
Abstandssensoren im Innenbereich neben den Laufflächen der Schienen;
- Fig. 5:
- eine schematische Darstellung einer Messstrecke mit vier horizontal angeordneten Abstandssensoren
entlang eines Schienenabschnittes;
- Fig. 6:
- eine schematische Darstellung eines Schienenkopfes mit drei in Bohrungen angeordneter
Abstandssensoren;
- Fig. 7:
- einen Ausschnitt eines in einer Bohrung eingesetzten Abstandssensors;
- Fig. 8:
- eine schematische Darstellung eines Schienenkopfes mit drei innerhalb eines Querspaltes
angeordneter Abstandssensoren, und
- Fig. 9:
- eine Draufsicht auf den Ausschnitt eines schematisch dargestellten Schienenabschnittes
mit im Querspalt angeordneter Abstandssensoren.
[0014] In Fig. 1 der Zeichnung ist ein Ausschnitt eines Schienenbereichs dargestellt, bei
dem neben einer Schiene 1 unterhalb eines vorbeirollenden Schienenfahrzeugrades 2
ein berührungslos messender Abstandssensor 3 angeordnet ist, der mit einer elektronischen
Auswertevorrichtung 4 eine Messvorrichtung zur Messung das Verschleißes an den horizontalen
Radlaufflächen als Zustandsdaten eines Schienenfahrzeugrades 2 bildet.
[0015] Schienenfahrzeugräder 2, die neu hergestellt oder neu instandgesetzt wurden, besitzen
sehr genaue Fertigungsmaße, die sich als Referenzmaße eignen. Dabei besitzen heute
gebräuchliche Schienenfahrzeugräder 2 von Loks der Deutschen Bundesbahn AG meist einen
Laufflächendurchmesser D
L von 1.250 mm, die mit einem Toleranzmaß von +/- 0,3 mm gefertigt sind. Derartige
Schienenfahrzeugräder 2 besitzen an einer Laufflächenseite zur Führung auf der Schiene
1 einen Spurkranz 6 in Höhe von 28 mm, so dass sich daraus ein Spurkranzdurchmesser
D
s von 1.306 mm ergibt. Ein derartiger Spurkranz 6 unterliegt an seinen Spurkranzkuppen
7 keinerlei Abnutzung und ist damit bei einer Genauigkeit von +/- 0,3 mm als Bezugsgröße
geeignet. Da darüber hinaus die Schienenhöhe Sy bekannt ist, kann aus dem Abstand
des Spurkranzes 6 und einem Referenzpunkt zur Schienenhöhe Sy der Verschleiß bzw.
die Abnutzung an der horizontalen Radlauffläche 5 bestimmt werden.
[0016] Diese Radlaufflächen 5 sind bei heutigen schnellen Zuggeschwindigkeiten (> 160 km/h)
einem starken Abrieb an den Kontaktflächen zur Schiene 1 ausgesetzt, so dass derartige
Schienenfahrzeugräder 2 mindestens nach bestimmten Laufleistungen ausgetauscht oder
aufwändig instandgesetzt werden müssen. Da ein derartiger Verschleiß aber nicht nur
von der Laufleistung, sondern auch material- und geschwindigkeitsabhängig ist sowie
vom Zustand der Gleisstrecke abhängt, kann dieser im Grunde nur durch eine direkte
Messung ermittelt werden. Aus Sicherheitsgründen ist dabei höchstens ein Abrieb der
Lauffläche 5 von 8 mm zulässig, bei dem spätestens die Schienenfahrzeugräder 2 mit
neuen Laufreifen bestückt oder ausgetauscht werden müssen.
[0017] Zur Überwachung derartig verschleißbehafteter Schienenfahrzeugräder 2 schlägt die
Erfindung deshalb vor, bei der Überfahrt eines Schienenfahrzeugs jeweils den Abstand
des Spurkranzes 6 von einem Bezugspunkt zur Schienenhöhe Sy berührungslos zu messen
und daraus den Laufflächenabrieb bzw. die Abnutzung Sa oder den mittleren Laufflächendurchmesser
D
L mittels einer elektronischen Auswertevorrichtung 4 zu berechnen. Deshalb ist im Innenbereich
zwischen den beiden Schienen 1 unterhalb der vorbcirollenden Spurkränze 6 neben jeder
Schiene 1 vorzugsweise mindestens ein Abstandssensor 3 angeordnet. Dabei handelt es
sich um berührungslos messende Wegaufnehmer, die vorzugsweise nach dem induktivcn
Messprinzip arbeiten oder Mikrowellen- oder Ultraschallwegaufnehmer darstellen. Bei
einer speziellen Ausführung könnte ein derartiger Abstandssensor auch im Schienenkopf
eingelassen sein oder horizontal neben der Schiene vorgesehen werden und von dort
die Spurkranzhöhe Sn abtasten.
[0018] Derartige berührungslos arbeitenden Wegaufnehmer 3 werden in der industriellen Messtcchnik
vielfältig eingesetzt und weisen insbesondere bei geringen Abständen bis zu 50 mm
hohe Genauigkeiten von +/- 0,1 mm auf. Ein derartiger induktiver Wegaufnehmer wird
als Abstandssensor 3 auf mindestens einer der Schwellen 10 vorzugsweise neben jeder
der beiden Schienen 1 angeordnet, wobei dessen Messkopf 8 mindestens einen Abstand
des maximal zulässigen Verschleißes oder beispielsweise von 10 mm von den überrollenden
Spurkränzenkuppen 7 eines neuartigen Radsatzes bzw. Schienenfahrzeugrades 2 aufweisen
muss.
[0019] Ein derartiger induktiver Abstandssensor 3 misst durch die induktive Beeinflussung
des ferromagnetischen Spurkranzes 6 den Abstand Sx zwischen seinem Messkopf 8 als
Messfläche und der Spurkranzkuppe 7. Zur Ermittlung des Abriebs bzw. der Abnutzung
Sa der Laufflächen 5 oder des Laufflächendurchmessers D
L sind mindestens die beiden gegenüberliegenden Abstandssensoren 3 einer Schwelle 10
mit einer elektrischen Auswertevorrichtung 4 verbunden, die beim Überrollen eines
Radsatzes 14 die Abstandswerte Sx erfasst und zwischenspeichert. Aus dem niedrigsten
erfassten Abstandswert Sx der überrollen Spurkranzkuppe 7 errechnet die Auswertevorrichtung
4 mit Hilfe der vorgegebenen bekannten Sensorhöhe Ss und Schienenhöhe Sy auf der gemeinsamen
Schwelle 10 sowie der vorgegebenen bekannten Soll-Spurkranzhöhe Sn nach der Gleichung
Sa=Sy-Sx-Sn-Ss den zu ermittelnden Abrieb Sa, der sich durch eine Erhöhung des Spurkranzes
6 bei einer Abnutzung ergibt. Denn wie in Fig. 2 der Zeichnung näher dargestellt ist,
verringert sich der Abstandswert Sx um den Abrieb bzw. die Abnutzung Sa, da sich um
diesen Betrag im Grunde die Spurkranzhöhe Sn vergrößert und der Bezugswert Sy sowie
die Sensorhöhe Ss als bekannt vorgegeben sind.
[0020] Mit einer derartigen Messvorrichtung kann die Laufflächenabnutzung Sa jedes Schienenfahrzeugrades
2 direkt beim Überrollen des Zugverbandes gemessen und in einer angeschlossenen Anzeigevorrichtung
11 angezeigt werden. Über den Abstand Sx und der Eingabe eines bekannten Sollwertes
des Laufflächendurchmessers von z. B. 1.250 mm ist aber auch der tatsächliche Laufflächendurchmesser
D
L errechenbar. Vorteilhafterweise sind die beiden Laufflächendurchmesser D
L bzw. Laufflächenverschleißwerte Sa eines Radsatzes gegenüberzustellen, um Abweichungen
innerhalb des Radsatzes feststellen zu können, der auf eine ungleichförmige Abnutzung,
Flachstellen oder Unrundheiten hinweist, was besonders gefahrenträchtig und schädigend
für das Glcissystem ist und in jedem Fall frühzeitig festgestellt werden sollte. Bei
einer bevorzugten Ausbildung kann in die Auswertevorrichtung 4 auch ein Grenzwert
für den maximal zulässigen Abriebswert Sa von beispielsweise 8 mm eingegeben werden,
bci dem ein Schienenfahrzeug in Grunde nicht mehr fahrtüchtig ist und auch für einen
besonderen Verschleiß am Gleissystem sorgt. Eine derartige Überschreitung dieses Grenzwertes
kann auch sogleich signalisiert werden und bei erfasstcr Achsenzahl ist der beschädigte
Radsatz im Zugverband auch sofort identifizierbar. Für einen erfassten Zugverband
können aber auch festlegbare Verschleißklassen ermittelt werden, um dem Zug eine bestimmte
Höchstgeschwindigkeit vorzugeben oder daraus eine verschleißabhängige Überfahrgebühr
zu errechnen.
[0021] Bei einer Ausführungsform der Erfindung mit zwei gegenüberliegenden Abstandssensoren
3 auf einer Schwelle 10 zur Messung der zwei Schienenfahrzeugräder 2 eines Radsatzes,
kann auch der Winkel der Achsstellung quer zur Fahrtrichtung ermittelt werden, der
bei einer Geradeausfahrt oder beim sogenannten Wellenlauf einen bestimmten Winkelwert
nicht überschreiten darf.
[0022] Bei einer weitern Ausführung der Erfindung ist wie in Fig. 3 der Zeichnung dargestellt,
eine Messstrecke von der Länge Su von mindestens einem Radumfang D
L vorgesehen, die vorzugsweise vier berührungslos erfassende Abstandssensoren (A1,
A2, A3, A4) enthält. Mit dieser Messvorrichtung wird das Schienenfahrzeugrad bzw.
dessen Spurkranz 6 auf seinem gesamten Umfang radial abgetastet, wobei der Abstandssensor
A1 und A4 im Grunde den selben Spurkranzabstand Sx messen müssten. Mit einer derartigen
Messstrecke kann durch eine bestimmte Mittelwertbildung in der elektronischen Auswertevorrichtung
4 die Messgenauigkeit erheblich erhöht werden. Durch mindestens vier Abstandssensoren
A1 bis A4 ist auch eine Unrundheit oder eine Flachstellenbildung an einem Schienenfahrzeugrad
erfassbar und entsprechend signalisicrbar, die sich meist durch eine nennenswerte
Abweichung bei einem der vier Abstandssensoren A1 bis A4 zeigen.
[0023] Bei einer zusätzlichen Ausführung der Erfindung nach Fig. 4 der Zeichnung ist vorgesehen,
dass neben den radial erfassenden Abstandssensoren 3 noch vorzugsweise zwei axial
bzw, horizontal erfassende Abstandssensoren A5, A9 im Innenbereich zwischen den Schienen
1 angebracht sind. Diese beiden berührungslos erfassenden Abstandssensoren A5, A9
sind symmetrisch zu einer Schienenmittenebene 12 angeordnet und auf die vertikalen
Stirnflächen 13 des Spurkranzes gerichtet. Vorzugsweise handelt es sich um die gleichen
induktiv messenden Abstandssensoren 3 wie nach Fig. 1 der Zeichnung, die zur Radialabstandsmessung
Sx eingesetzt sind. Mit diesen beiden axial bzw. horizontal messenden Abstandssensoren
A5, A9 wird bei einem Radsatz 14 sowohl der Abstand S1 zum linken Schienenfahrzeugrad
und der Abstand S2 zum rechten Schienenfahrzeugrad 2 erfasst und auch der Auswertevorrichtung
4 zugeführt. Wegen dem bekannten Abstand S0 zur Schienenfeldmitte als Referenzebene
12 kann dadurch ein möglicher Quer- oder Axialversatz des durchfahrenden Radsatzes
14 ermittelt werden. Durch Addition der Abstände S1 und S2, als auch den beiden Abständen
S0 von der Schienenfeldmitte bis zu den Abstandssensoren A5, A9 ist auch der Radstirnflächenabstand
AR ermittelbar, der dem Nennspurmaß von 1.425 mm minus der beiden bekannten Spurkranzbreiten
entsprechen sollte.
[0024] Da bei Hochgeschwindigkeitsstrecken nur ein Quer- oder Axialversatz bei einer Geradeausfahrt
und normalem Sinusverlauf von +/- 3 mm zulässig ist, kann mit der Messvorrichtung
auch das nicht zulässige Anschlagen des Schienenkranzes 6 an der Schiene 1 bei +/-
5,5 mm Axialversatz erfasst und signalisiert werden. Eine besonders genaue Überwachung
des zulässigen Axialversatzes bei einer Geradeausfahrt und normalem Sinuslauf ist
in Fig. 5 der Zeichnung dargestellt, wo eine Messstrecke mit mindestens vier axial
bzw. horizontal messenden Abstandssensoren A5, A6, A7, A8 vorgesehen ist. Durch diese
Messstrecke wird der durchlaufende Axialversatz eines Radsatzes 14 gemessen und kann
mit vorgegebenen Grenzwerten verglichen oder zur genaueren AR-Messung verwendet werden.
[0025] In Fig. 6 der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, bei dem zusätzlich
noch Abstandssensoren A10, A11, A12 im Schicncnkopf 9 vorgesehen sind, mit dem das
Profil der horizontalen Lauffläche 5 und der vertikalen Lauffläche 18 des Schienenfahrzeugrades
2 als zusätzliche Zustandsdaten abgetastet werden. Dazu sind neben dem radialen Abstandssensor
3 und dem axialen Abstandssensor A5 noch drei weitere Abstandssensoren A10, A11, A12
im Schienenkopf 9 eingelassen. Dabei könnte auch der radiale Abstandssensor 3 mit
im Schienenkopf 9 unterhalb des Abstandssensors A12 eingelassen werden und die Spurkranzhöhe
Sn abtasten. Die Einbaulage im einzelnen ist im Ausschnitt in Fig. 7 der Zeichnung
dargestellt. Zur Abtastung der horizontalen Lauffläche 5 des Schienenfahrzeugrades
2 sind in zwei Bohrungen 15 in der horizontalen Lauffläche 20 der Schiene 1 vorzugsweise
zwei induktive Abtastsensoren A10, A11 soweit eingelassen, dass deren Messkopf 19
so weit von der Schienenlauffläche 20 von vorzugsweise 10 mm beabstandet ist, dass
sich ein möglichst genauer Messbereich ergibt und eine Beschädigung vermieden wird.
Diese Abstandssensoren A10, A11 messen beim Überrollen eines Schienenfahrzeugrades
2 den Abstand zwischen den eingelassenen Sensorköpfen 19 und den überrollenden horizontalen
Laufflächenteilen 5 des Schienenfahrzeugrades 2.
[0026] Bei dem bei der Deutschen Bundesbahn AG verwendetcn Standardschienenprofil UIC 60
und dem bekannten Schienenradprofil DIN 5573-E1425 müssten im Neuzustand der Schienenfahrzeugräder
2 und bei symmetrischem Radsatzlauf beide Flächenteile direkt auf der Schienenlauffläche
20 aufliegen, so dass der erfasste Abstand gleich dem Abstand zwischen Sensorkopf
19 und der Schienenlauffläche 20 von vorzugsweise 10 mm entsprechen muss und gleichzeitig
als Referenzwert in der Auswerteeinrichtung 4 eingespeichert wird. Weicht hingegen
ein danach gemessener Abstandswert von diesen positiv ab, so kann daraus auf einen
Verschleiß des Schicnenfahrzeugradprofils geschlossen werden. Da eine nennenswerte
Abweichung von der Soll-Radprofilgeometrie das Fahrverhalten insbesondere in Gleisbögen
negativ beeinflusst und zu einer Erhöhung der Amplituden des sogenannten Sinuslaufs
führt, ist nur eine bestimmte Abweichung zulässig, die in der Auswertevorrichtung
4 als Grenzwert vorgegeben ist und bei einer Überschreitung angezeigt oder signalisiert
wird.
[0027] Ein zu starker Sinuslauf führt zusätzlich zu einem starken Verschleiß der Spurkranzschulter
als vertikale Lauffläche 18, so dass in der gegenüberliegenden Vertikalfläche des
Schienenkopfes 9 ein weiterer induktiver Abstandssensor A12 vorgeschen ist. Dieser
misst den Abstand zwischen dcr Spurkranzschulter und der ihr gegenüberliegenden vertikalen
Schienenkopffläche. Durch die gleichzeitige Messung der Axialverschiebung des Schienenfahrzeugrades
2 durch den Abstandssensor A5 und den bekannten Abstand zwischen den beiden Abstandssensoren
A5 und A12 ermittelt daraus die Auswertevorrichtung 4 die Spurkranzdicke und vergleicht
diese mit einem vorgegebenen bekannten Sollwert. Als Ergebnis kann sowohl die Spurkranzdicke,
eine unzulässige Spurkranzdicke S3 oder die Beschädigung der Spurkranzschultcr 18
in einer Anzeigevorrichtung 11 angezeigt oder durch andere Vorrichtungen signalisiert
werden. Bei einer derartigen Messung mehrerer Radflächenabstände als Zustandsdaten
auf einer Messstrecke von der Länge Su mindestens eines Radumfangs ist damit das gesamte
Profil eines überrollenden Schienenfahrzeugrades 2 crmittclbar und auf Abweichungen
gegenüber einer vorgegebenen Soll-Profilgeometrie in der elektronischen Auswertevorrichtung
4 auswertbar.
[0028] Mit einer derartigen Abstandsmessung ist auch die Abnutzung auf den Schienenlaufflächen
20 ermittelbar. Dazu ist lediglich ein Radsatz 14 mit einer Soll-Profilgeometrie symmetrisch
über die Messstrecke zu bewegen und dabei die Laufflächenabstände der Schienenfahrzeugräder
2 und die Spurkranzdicke S3 zu messen. Unterschreitet dabei ein Messwert z. B. die
Einlassticfc der Abstandssensoren A10 und A11 von 10 mm, so stellt dies eine Abnutzung
der horizontalen Schienenlauffläche 20 dar.
[0029] Hingegen ermittelt die Auswerteeinrichtung 4 eine Abnutzung an der vertikalen Schienenseitenfläche
18, wenn die Abstandwerte der Abstandssensoren A5 und A12 einen vorgegebenen Sollwert
unterschreiten, der sich aus einer vorgegebenen Soll-Spurkranzdicke S3 plus dem bekannten
Abstand zwischen den beiden Sensoren A5 und A12 ergibt. Aufgrund der daraus festgestellten
Schienenabnutzungswerte auf der zugehörigen Gleisstrecke können dessen Zustandswerte
in regelmäßigen Abständen angezeigt und daraufhin notwendige Instandsetzungsarbeiten
veranlasst werden.
[0030] Eine bevorzugte Ausführungsform zur Ermittlung der Zustandsdaten der Schienenfahrzeugräder
2 und der Schienenabnutzung wie nach Fig. 6 und 7 der Zeichnung ist in Fig. 8 und
9 der Zeichnung dargestellt. Dabei sind die Abstandssensoren A10, A11 und A12 nicht
im Bohrungen, sondern vorteilhafterweise in einem Querspalt 16 des Schienenkopfes
9 angeordnet, der auf einfache Weise mittels einer Schneidvorrichtung in ein vorhandenes
Schienenstück 1 auch nachträglich einbringbar ist. Die Querspaltbreite entspricht
dabei mindestens dem Durchmesser der drei Abstandssensoren A10, A11 und A12, die die
Radgeometrie ähnlich abtasten wie die Sensoren A10 bis A12 in Fig. 6 der Zeichnung.
Zur Überbrückung des Querspaltes 16 ist zusätzlich seitlich in einer Schienenkopfaussparung
ein Überfahrschuh 17 angebracht, der eine unterbrechungsfreie Überfahrt der Schienenfahrzeugräder
2 ermöglicht. Dabei werden die Abstandssensorcn A10 bis A12 vorzugsweise mit einer
elastischen Vergussmasse im Schienenkopf 9 fixiert und sind dadurch auch zusätzlich
gegen schädigende äußere Einflüsse geschützt. Zur Abtastung der Geometrie der Schienenfahrzeugräder
2 können pro Querspalt 16 auch mehr als drei Abstandssensoren vorgesehen werden, mit
denen dann zusätzliche Messpunktc zur besseren Auswertung verwendbar sind.
[0031] Vorzugsweise kann die erfindungsgemäße Messvorrichtung auch mit auf der Messstrecke
einer Schienenfahrzeugwaage oder einer anderen Schienenkraftmessvorrichtung angebracht
werden, wobei dann vorhandene Stromversorgungseinrichtungen und/oder eine programmgesteuerte
Recheneinrichtung 4 mit nutzbar sind. Dabei kann insbesondere unter Berücksichtigung
unterschiedlicher Krafteinwirkungen beim Überrollen von Schienenfahrzeugrädern 2 mit
Flachstellen oder Unrundheiten diese Zustandsdaten mit den erfassten Radgeometriewerten
verknüpft werden, um die Genauigkeit dieser Messungcn zu erhöhen.
1. Vorrichtung zur Messung von Zustandsdaten an einem rollenden Radsatz eines schienengebundenen
Fahrzeugs mit Mitteln zur Erfassung der Spurkranzhöhe (Sn) gegenüber einem von dcr
Schienenhöhe (Sy) abhängigen Referenzpunkt, wobei die Mittel zur Erfassung der Spurkranzhöhe
(Sn) neben den Laufschienen (1) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erfassung der Spurkranzhöhe (Sn) vertikal unterhalb des vorbeilaufenden Spurkranzes
(6) des Schienenfahrzeugrades (2) oder in oder neben der Schiene (1) mindestens ein
berührungslos messender Abstundssensor (3) vorgesehen ist, der mit einer Auswertevorrichtung
(4) verbunden ist, die aus einem Abstandswert (Sx) mindestens die Abnutzung (sa) der
horizontalen Schiencnradlauffläche (5) oder den Laufflächendurchmcsser (DL)des Radsatzes ermittelt.
2. Vorrichtung zur Messung von Zustandsdaten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erfassung der Spurkranzhöhe (Sn) eines Schienenfahrzeugrades (2) mindestens zwei
berührungslos messende Abstandssensoren (3) zwischen den beiden Laufschienen (1) gegenüberliegend
auf einer Schwelle (10) oder anderen Abstützflächen angeordnet sind, deren Messköpfe
(8) einen Abstand (Sx) von mindestens 10 mm zu den darüber rollenden Spurkranzkuppen
(7) eines neuwertigen Schienenfahrzeugrades (2) aufweisen.
3. Vorrichtung zur Messung von Zustandsdaten nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswertevorrichtung (4) aus dem erfassten Abständswert (Sx) zur Spurkranzkuppe
(7), der Sensorhöhe (Sa) auf der gemeinsamen Schwelle (10) oder deren Abstützfläche,
der Schienenhöhe (Sy) auf der gemeinsamen Schwelle oder Abstützfläche und einer Soll-Spurkranzhöhe
(Sn) oder dem Spurkranzdurchmesser (Ds) die Abnutzung (Sa) auf der horizontalen Radlauffläche (5) oder den mittleren Laufflachendurchmesser
(DL) der Schienenfahrzeugräder (2) eines Radsatzes errechnet.
4. Vorrichtung zur Messung von Zustandsdaten nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Auswertevorrichtung (4) den errechneten Abnutzungswert (Sa) oder den mittleren
Laufflächendurchmesser (DL) mit einem oder mehreren vorgegebenen Grenzwerten vergleicht und deren Überschreitung
signalisiert oder in einer Anzeigevorrichtung (11) anzeigt.
5. Vorrichtung zur Messung von Zustandsdaten nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass zur Ermittlung des Abnutzungswertes (Sa) oder des mittleren Laufflächendurchmessers
(DL) auf einer Messstrecke von mindestens einer Radumfangslänge (Su) mehrere beabstandete
berührungslos messende Abstandssensoren (A1 bis A4) entlang mindestens einer Schiene
(1) angeordnet sind.
6. Vorrichtung zur Messung von Zustandsdaten nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Schienen (1) symmetrisch zu einer Schienenmittenebene (12) mindestens
ein berührungslos messender horizontal angeordneter Abstandssensor (A5, A9) in Höhe
dcr vorbeilaufenden Spurkränze (6) vorgesehen ist, der den horizontalen Abstand S1
und/oder S2 zur vertikalen Spurkranzstirnfläche (13) erfasst.
7. Vorrichtung zur Messung von Zustandsdaten nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Auswertevorrichtung (4) aus dem erfassten Abstand S1 und/oder S2 und den bekannten
Mittenabstand (So) zur Schienenmittenebene (12) und den bekannten Radstirnflächenabstand
(Ar) eine Axialverschiebung des vorbeirollenden Radsatzes ermittelt.
8. Vorrichtung zur Messung von Zustandsdaten nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswertovorrichtung (4) aus mindestens den erfassten Abstandswerten S1 und S2
von mindestens zwei gegenüberliegenden Abstandssensoren (A5, A9) mit Hilfe der beiden
bekannten Abstände So zu einer Schienenmittenebene (12) den Radstirnflächenabstand
(Ar) des vorbeirollenden Radsatzes (14) ermittelt.
9. Vorrichtung zur Messung von Zustandsdaten nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zur Ermittlung des Axialversatzes eines vorbeirollenden Radsatzes (14) auf einer
Messstrecke von mindestens einer Radumfangslänge Su mehrere horizontale Abstandssensoren
(A5 bis A8) entlang mindestens einer Schiene (1) angeordnet sind.
10. Vorrichtung zur Messung von Zustandsdaten nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Auswertevorrichtung (4) aus den horizontalen Abstandswerten S1 und/oder S2 der
Abstandssensoren A5 bis A9 einen gemittelten Radstirnflächenabstand (Ar) und/oder
die jeweiligen Axialversatzwerte eines vorbeirollenden Schienenfahrzeugradcs (2) oder
Radsatzes (14) ermittelt und diese mit vorgegebenen zulässigen Grenzwerten vergleicht
und bei Überschreitung eines derartigen Grenzwertes dies signalisiert oder anzeigt.
11. Vorrichtung zur Messung von Zustandsdaten nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass im Schienenkopf (9) mindestens ein berührungslos messender Abstandssensor (A10, A11
oder A12) eingelassen ist, der mindestens den Abstand zu einer Lauffläche (5) eines
überrollenden Schienenfahrzeugrades (2) erfasst.
12. Vorrichtung zur Messung von Zustandsdaten nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die im Schienenkopf 9 eingelassenen Abstandssensoren A10, A11 und/oder A12
in mindestens einer Bohrung (15) oder in mindestens einem Querspalt (16) eingelassen
sind.
13. Vorrichtung zur Messung von Zustandsdaten nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass zur unturbrechungsfreien Überfahrt der Querspalt (16) jeweils mit einem Überfahrschuh
(17) an der Schienenlängsseite überbrückt ist.
14. Vorrichtung zur Messung von Zustandsdaten nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Auswertevorrichtung (4) aus den Abstandswerten der in den Schienenkopf (9) eingelassenen
Abstandssensoren A10, A11 und/oder A12 und den radialen und/oder axialen Abstandswerten
(Sx, S1, S2) mindestens eines der Abstandssensoren (A1 bis A9) mindestens das Profil
einer Lauffläche (5, 18) des Schienenfahrzeugrades (2) und/oder zusätzlich auch Zustandsdaten
des Spurkranzes (6) ermittelt.
15. Vorrichtung zur Messung von Zustandsdaten nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswertevorrichtung (4) aus den ermittelten Abstandswerten beim Überrollen eines
neuwertigen Radsatzes (14) die Abnutzung mindestens einer der Schienenlaufflächen
(20) ermittelt und dafür einen Abnutzungswert anzeigt oder bei Vorgabe von Grenzwerten
deren Überschreitung signalisiert.