(19)
(11) EP 1 614 807 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.01.2006  Patentblatt  2006/02

(21) Anmeldenummer: 05011418.0

(22) Anmeldetag:  26.05.2005
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E01C 13/10(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR LV MK YU

(30) Priorität: 06.06.2004 DE 102004027370

(71) Anmelder: Ilkazell Isoliertechnik GmbH
08066 Zwickau (DE)

(72) Erfinder:
  • Kehle, Gert
    08064 Zwickau (DE)
  • Kehle, Steffen
    08056 Zwickau (DE)
  • Heinrich, Günter
    01067 Dresden (DE)
  • Zillich, Andreas
    01324 Dresden (DE)

(74) Vertreter: Auerbach, Bettina 
Patentanwältin Südstrasse 29
08066 Zwickau
08066 Zwickau (DE)

   


(54) Montagebauelement für eine vereisungsfähige Bodenkonstruktion mit integrierter Kühlfläche und Verfahren zur Herstellung des Montagebauelements


(57) Das Montagebauelement ist dadurch gekennzeichnet, dass die obere gekühlte Nutzfläche (1) vereisungsfähig ist und aus einer nach oben gut wärmeleitenden mechanisch und dynamisch hoch belastbaren oberen Nutzplatte (2) besteht und dort ein oder mehrere Strömungskanäle (8) mit als Kühl- oder Verdampferflächen dienenden Hohlräumen angeordnet sind, dass zwischen Nutzplatte (2) und Deckplatte (3) an den Rändern Plattenrandprofile (4) angeordnet sind, dass in dem entstehenden Hohlraum zwischen (2) und (3) und den Plattenrandprofilen (4) ein aushärtender lagefixierender, stabilisierender Isolierkern (7) angeordnet ist, dass für das Zusammenfügen der Bauelemente in ausgewählten Randbereichen der lösbaren kraftschlüssigen Schnellverbindung dienende Verriegelungsvorrichtungen angeordnet sind, dass in den äußeren Flächen eines Teils der Plattenrandprofile (4) zur Lagefixierung einer dort anzuordnenden Fugendichtung (10) konkave Vertiefungen (9) ausgebildet sind und dass in den konkaven Vertiefungen (9) der Plattenrandprofile (4) dem Wasserablauf dienende Rillen (11) angeordnet sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Montagebauelement für eine vereisungsfähige Bodenkonstruktion mit integrierter Kühlfläche. Es besteht aus einer oberen gekühlten Nutzfläche und einer unteren Deckplatte mit für das Zusammenfügen der Bauelemente geeigneten Randausbildungen und mit Anschlüssen für den Transport der Kühlmedien. Weiterhin beinhaltet die Lösung ein Verfahren zur Herstellung dieses Montagebauelements für eine vereisungsfähige Bodenkonstruktion mit integrierter Kühlfläche.
Derartige technische Lösungen werden bei der Errichtung von Wintersporteinrichtungen, beispielsweise für die Sportarten Eislauf, Skilauf und Rodeln, benötigt.

[0002] Für die Gestaltung von Boden-, Wand- und Deckenkonstruktionen werden Sandwichelemente eingesetzt, wie sie in der DE 100 517 49 A1 bereits beschrieben sind. Die dort beschriebene Lösung ermöglicht einen hohen werksseitigen Vorfertigungsgrad von Montagebauelementen mit integrierten Kühkegistern. Die vorgefertigten Montagebauelemente weisen Verriegelungsvorrichtungen zur lösbaren kraftschlüssigen Schnellverbindung auf.

[0003] Ebenfalls bekannt sind Wärmeübertrager mit kleinem hydraulischen Durchmesser der Strömungsquerschnitte, wie sie als Minichannels in der Zeitschrift KI Luft- und Kältetechnik, Heft 2/2004 auf den Seiten 47 - 53 beschrieben werden.
Nachteile der bekannten technischen Lösungen bestehen insbesondere darin, dass diese als Bodenkonstruktionen für hohe dynamische Belastungen, wie sie zum Beispiel auf einer Bobbahn auftreten, und durch die Wirkung des Eises an den Fugen zwischen den Montagebauelementen nicht geeignet sind.

[0004] Bekannt sind auch Bodenkonstruktionen aus Beton mit integrierter Kühlfläche zur Bildung einer Eisschicht und für hohe mechanische Belastungen, wie sie beim Wintersport auftreten. Bei diesen Bodenkonstruktionen sind die Kühlrohrregister im Beton eingegossen. Die hohe Belastbarkeit der Bodenkonstruktionen wird durch ebenfalls in den Beton eingebrachte stabilisierende Bewehrung gesichert. Derartige Bodenkonstruktionselemente kommen mit Dicken von mindestens 200 mm als schwere Bauelemente vorwiegend in stationären Anlagen zum Einsatz. Die Kühlung erfolgt entweder durch den Transport von Kühlsole oder durch Verdampfung eines Kältemittels, vorzugsweise Ammoniak, im jeweiligen Kühlregister. Zur Vermeidung von Rissen in der Eisfläche infolge von Temperaturunterscheiden werden in bekannter Weise in den Fugen elektrische Heizstäbe eingebracht, um durch das Freischmelzen der Fugen Spannungen und damit Risse im Eis zu vermeiden. Nachteile dieser technischen Lösung sind der durch die schwere Bauweise nahezu ausgeschlossene Einsatz für mobile Sportanlagen. Weiterhin ist als Nachteil die ungenügende Wärmeleitung durch den Beton zur Eisfläche sowie die unzureichende Wärmedämmung durch den Beton zur unteren Auflagefläche zu bezeichnen. Infolge der benötigten hohen Kälteleistung und der geforderten Festigkeit werden große Rohrdurchmesser für die Kälteträgermittel und die dadurch begünstigte Eisbildung in den Fugen sowie der zusätzliche Energieaufwand für die Vermeidung von Eisrissen an den Fugen der Montagebauelemente als Nachteile erkannt.

[0005] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung eine technische Lösung zu schaffen, mit deren Hilfe die Mängel des bekannten Standes der Technik überwunden werden. Insbesondere geht es um die Entwicklung eines vorfertigungsfähigen plattenförmigen und selbsttragenden Montagebauelementes in leichter Bauweise für die Herstellung von vereisungsfähigen Boden- und Wandkonstruktionen. In diesen Montagebauelementen sollen die Kühlflächen in den oberen Nutzbereich integriert sein, wobei die obere Nutzfläche den aus dynamischen und durch Stöße entstehenden Belastungen der wintersportlichen Nutzung standhält. Mit Hilfe kleiner Rohrleitungsdurchmesser für das Kühlmedium und guter Wärmeleitung zur Eisschicht sowie mittels hoher Dämmwerte für die Wärmeleitung zur unteren Begrenzungsfläche soll in Verbindung mit besonderen Fugengestaltungslösungen eine Rissbildung im Eis vermieden werden.

[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 11 gelöst. Die vorteilhaften Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Danach besteht ein Montagebauelement für eine vereisungsfähige Bodenkonstruktion aus einer oberen gekühlten Nutzfläche und einer unteren Abdeckplatte mit für das Zusammenfügen der Bauelemente geeigneten Randausbildungen sowie mit Anschlüssen für die Zu- und Abführung der Kühlmedien. Die obere gekühlte Nutzfläche besteht aus einer nach oben gut wärmeleitenden mechanisch und dynamisch hoch belastbaren oberen Nutzplatte. In dieser oberen Nutzplatte sind ein oder mehrere Strömungskanäle mit als Kühl- oder Verdampferflächen dienenden Hohlräumen angeordnet.
Zwischen der oberen Nutzplatte und der unteren Deckplatte sind an den Rändern des Montagebauelementes Plattenrandprofile angeordnet.
Wenigstens Teile der äußeren Flächen der Plattenrandprofile des Montagebauelementes sind zur Lagefixierung einer dort anzuordnenden Fugendichtung konkav ausgebildet. In den konkav ausgebildeten Plattenrandprofilen sind Rillen angeordnet, die dem Ablauf eindringenden Wassers dienen.
Zwischen der oberen Nutzplatte und der unteren Deckplatte und den Plattenrandprofilen ist ein aushärtender lagefixierender und stabilisierender Isolierkern angeordnet.
Für das Zusammenfügen der Bauelemente in ausgewählten Randbereichen sind Verrieglungsvorrichtungen angeordnet, die der lösbaren kraftschlüssigen Schnellverbindung dienen.

[0007] Ein derartig gestaltetes Montagebauelement kann kostengünstig und in kurzer Zeit bei minimalen Ansprüchen an die Standortvorbereitung zur Herstellung von vereisungsfähigen Boden- und Wandflächen, von vereisungsfähigen Bahnen und von vereisungsfähigen Kanälen genutzt werden. Es ist ebenfalls möglich, solche Montagebauelemente in sogenannten Skitunneln einzusetzen. Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht in der leichten Montier- und Demontierbarkeit und der hohen Stabilität der Elemente, die trotz geringer Eigenmassen wegen des Einsatzes der stabilisierenden Isolierkerne erreicht wird.

[0008] Bevorzugt ist der aushärtende lagefixierende und stabilisierende Isolierkern ein im Druckschäumungsverfahren hergestellter Kunststoffschaum, vorzugsweise ein Polyurethanschaum.

[0009] Es ist auch möglich, die obere Nutzplatte aus zwei Teilplatten zusammen zu setzen, zwischen denen die erforderlichen Strömungskanäle eingearbeitet sind. Beide Teilplatten werden dabei miteinander kraftschlüssig unlösbar verlötet, verschweißt oder verklebt. Diese Ausführungsform erlaubt es, für die obere Nutzplatte verschiedene Materialien einzusetzen. Bevorzugt wird die obere Teilplatte aus einem Werkstoff mit guter Wärmeleitfähigkeit hergestellt, während die untere teilplatte der oberen Nutzplatte aus einem Werkstoff mit erhöhten Wärmedämmeigenschaften bestehen kann.

[0010] Die obere Nutzplatte wird vorzugsweise als extrudiertes Aluminiumflachprofil ausgebildet. Dadurch wird die Wärmeleitung zur vereisungsfähigen Fläche begünstigt, wobei gleichzeitig eine hohe mechanische Belastbarkeit gewährleistet wird.

[0011] Die Strömungskanäle in der oberen Nutzplatte können mit hydraulischen Durchmessern ausgeführt sein, die denen üblicher Minichannels entsprechen.

[0012] Zur Vermeidung von Verschleißerscheinungen kann die Nutzfläche der oberen Nutzplatte durch besondere Oberflächenbehandlungsmaßnahmen mit erhöhten Festigkeitseigenschaften ausgestattet werden, beispielsweise durch den Einsatz thermischer Verfahren oder durch Oberflächenbeschichtungsmaßnahmen.

[0013] Die Anschlussstutzen für die Zufuhr und für die Abfuhr des Kühlmediums sind mit der oberen Nutzplatte kraftschlüssig unlösbar verlötet, verschweißt oder verklebt und in beliebige Richtungen aus dem Montagebauelement herausführend angeordnet.
Weiterhin enthalten die Plattenrandprofile und die untere Deckplatte Ausschnitte, so dass die Anschlussstutzen für die Zu- und Abfuhr des Kühlmediums auch nach unten aus dem Montagebauelement herausführend angeordnet sein können.

[0014] Die Fugendichtung wird vorzugsweise als hohle Randdichtung mit hoher elastischer Verformbarkeit ausgebildet, beispielsweise als Hohlprofil aus Gummi. Am äußeren Unfang der hohlen Randdichtung können Rillen zum Ablauf eindringenden Wassers angeordnet sein. Bei einem behinderten Wasserablauf kommt es im Falle der Vereisung nicht zu erhöhten Spannungen zwischen den Montagebauelementen, sondern zur Verformung der hohlen Randdichtung.

[0015] Das Herstellen des Montagebauelementes für vereisungsfähige Bodenkonstruktionen mit integrierter Kühlfläche erfolgt durch lagegenaues Anordnen von oberer Nutzplatte, unterer Abdeckplatte, den Randprofilen sowie die erforderlichen Sammler- und Anschlussstutzen für die Zufuhr des Kühlmediums, worauf anschließend diese Bauelemente dauerhaft fixiert werden. Dabei werden zunächst der Anschlussstutzen für die Zufuhr des Kühlmediums und der Anschlussstutzen für die Abfuhr des Kühlmediums mit der oberen Nutzplatte kraftschlüssig unlösbar verlötet, verschweißt oder verklebt. Anschließend werden die untere Deckplatte, die Plattenrandprofile und die die obere Nutzplatte enthaltende Baugruppe in eine die Bauteile fixierende Vorrichtung eingelegt. Danach werden die Bauteile des Montagebauelementes durch Einbringen eines unter Druck aushärtenden Schaumes, vorzugsweise Polyurethanschaum, dauerhaft lagefixiert und stabilisiert.
Der unter Druck aushärtende Schaum bildet dabei zugleich den erforderlichen Isolierkern, mit dessen Hilfe die in das Montagebauelement eingetragene Kälteenergie in erster Linie an die obere Nutzfläche herangeführt wird, ohne an die untere Deckplatte abgeleitet zu werden.

[0016] In einer besonderen Variante des Herstellungsverfahrens werden die Anschlussstutzen für die Zu- und Abfuhr des Kühlmediums beim Einlegen der die obere Nutzplatte enthaltenden Baugruppe durch die Plattenrandprofile und die untere Deckplatte mittels trichterförmiger Hilfsvorrichtungen eingeführt.

[0017] Die Vorzüge der Erfindung bestehen zusammengefasst in der nun verfügbaren technischen Lösung für die Herstellung und Bereitstellung von leicht handhabbaren und gegenüber den bekannten technischen Lösungen bezüglich der Anforderungen an den Baugrund anspruchslosen Montagebauelementen für die Gestaltung von vereisungsfähigen Boden- und Wandflächen, Bahnen und/oder Kanälen. Hinzu kommt die hierdurch ermöglichte Anwendung von Montagehilfen in Form von Verriegelungsvorrichtungen, die der lösbaren kraftschlüssigen Schnellverbindung der Montagebauelemente dienen. Damit ist auch die vielfache Wiederverwendbarkeit ein markanter Vorteil der vorgeschlagenen Lösung. In dem für die obere Nutzfläche, den stabilisierenden Isolierkern und die untere Deckplatte Materialien mit unterschiedlichen Werkstoffeigenschaften zum Einsatz gebracht werden, lässt sich die einzutragende Kälteleistung mit hohem Wirkungsgrad auf die vereisungsfähige Nutzfläche übertragen und dabei zugleich auf ein technisches Minimum reduzieren.

[0018] Das Reduzieren der einzusetzenden spezifischen Kälteleistung ist auch die Voraussetzung für minimierte Querschnitte der vorzusehenden Strömungskanäle für das Kühlmedium und für den minimierten Einsatz des zu handhabenden Kühlmediums.

[0019] Die Erfindung soll nachstehend mit Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.:
In der beigefügten Zeichnung zeigen
Fig. 1
den schematischen Längsschnitt eines Montagebauelementes, bestehend aus einer einteiligen oberen Nutzfläche, einer unteren Abdeckplatte, einem Plattenrandprofil und einem diese Bauteile verbindenden Isolierkern;
Fig. 2
den schematischen Querschnitt eines Montagebauelementes, bestehend aus einer zweiteiligen oberen Nutzfläche, seitlich angeordneten Anschlussstutzen für die Zu- und Abfuhr des Kühlmediums, einer unteren Abdeckplatte und einem diese Bauteile verbindenden Isolierkern;
Fig. 3
den schematischen Längsschnitt einer Querfugenausbildung zwischen den Randbereichen zweier Montagebauelemente mit eingelegter Fugendichtung;
Fig. 4
den schematischen Längsschnitt einer hohlen Runddichtung mit Rillen am äußeren Umfang der Runddichtung.

Ausführungsbeispiele


Ausführungsbeispiel 1:



[0020] Gemäß der Figuren 2, 3 und 4 ist ein Montagebauelement für eine vereisungsfähige Bodenkonstruktion mit integrierter Kühlfläche so gestaltet, dass eine obere Nutzplatte 2 und eine untere Deckplatte 3 an den äußeren Begrenzungen durch Plattenrandprofile 4 miteinander verbunden sind. Die obere Nutzplatte 2 enthält eine obere gekühlte Nutzfläche 1, indem in der oberen Nutzplatte Strömungskanäle 8 für die einzusetzenden Kühlmedien eingearbeitet sind. Die Strömungskanäle 8 stehen mit Anschlussstutzen 5, 6 für die Zu- und Abfuhr des Kühlmediums in Verbindung. Zwischen der oberen Nutzplatte 2, der unteren Deckplatte 3 und dem Plattenrandprofil 4 ist ein Isolierkern 7 angeordnet, der zugleich im Zuge der Herstellung als lagefixierendes und stabilisierendes Funktionselement fungiert. An den Stellen, an denen das Montagebauelement mit weiteren Elementen zusammengefügt ist, um eine geschlossene vereisungsfähige Bodenkonstruktion zu bilden, besitzen die äußeren Flächen der Plattenrandprofile 4 konkave Vertiefungen 9 zur Aufnahme von Fugendichtungen 10. Bevorzugt sind in den konkaven Vertiefungen 9 der äußeren Flächen der Plattenrandprofile 4 Rillen 11 angeordnet, die dem Abfluss des in die Spalten 15 zwischen den Montagebauelementen eindringenden Wassers dienen. Zusätzlich können die äußeren Flächen der hohlen Runddichtung 12 Rillen 13 aufweisen, die ebenfalls die vorgenannte Aufgabe erfüllen sollen. Bevorzugt werden Runddichtungen 12 zum Einsatz gebracht, die nicht nur aus einem elastischen Material bestehen, sondern zugleich mit einem Hohlraum 14 ausgestattet sind. Damit wird sicher gewährleistet, dass es im Einsatzfall infolge von in die Spalten 15 zwischen den Montagebauelementen eindringenden Wassers zu Lageveränderungen der Montagebauelemente selbst und damit gegebenenfalls zur Qualitätsbeeinträchtigung der sich bildenden Eisfläche kommt. Vielmehr erfolgt in solchen Fällen eine Deformation der elastischen hohlen Runddichtung 12 wobei sich gegebenenfalls der Hohlraum 14 in der Runddichtung verändert. Beim Herstellen des Montagebauelementes werden zunächst die obere Nutzplatte2, die untere Deckplatte 3 und die Plattenrandprofile 4 miteinander lagefixierend kraftschlüssig verbunden oder in einer Montagevorrichtung lagegenau positioniert. Anschließend erfolgt durch das Einbringen von Druckschaum mit anschließendem Aushärten die dauerhafte Lagefixierung der Bauelemente und die wunschgemäße Stabilisierung. Das hergestellte Montagebauelement erfüllt hierdurch nicht nur die vorgesehene Funktion der Ausbildung von qualitätsgerechten Einsflächen, sondern es ist auch bei minimierten Anforderungen an die Untergrundbeschaffenheit auf einfache Weise transportierbar, montierbar und demontierbar und besitzt alle Voraussetzungen für eine gute Wiederverwendbarkeit. Infolge der Guten Wärmeleiteigenschaften der Materialien zwischen Strömungskanälen 8 und oberer gekühlter Nutzfläche 1 einerseits und der guten Wärmedämmeigenschaften des Isolierkerns 7 mit dadurch behinderter Wärmeleitung zur unteren Deckplatte 3 besitzt das Montagebauelement auch eine hervorragende energetische Effizienz.

Ausführungsbeispiel 2:



[0021] Gemäß der Figuren 1 und 2 ist ein Montagebauelement wie im Ausführungsbeispiel 1 ausgeführt. Die obere Nutzplatte 2 besteht hierbei aus Zwei Teilplatten, die in Figur 1 durch die gestrichelte Linie angedeutet sind. In Jeder dieser Teilplatten ist die Hälfte der Strömungskanäle 8 eingearbeitet. Die Teilplatten sind miteinander kraftschlüssig unlösbar verlötet, verschweißt oder verklebt. Eine beliebige Kanalführung ist möglich. Bei dieser Variante ist das Plattenrandprofil 4 ohne konkave Vertiefung ausgeführt, so dass auch beliebige andere Dichtungen oder auch Anordnungen von zwei sich gegenüberliegenden passfähigen Plattenrandprofilen 4 ohne Dichtung möglich sind.

Montagebauelement für eine vereisungsfähige Bodenkonstruktion mit integrierter Kühlfläche und Verfahren zur Herstellung des Montagebauelementes


Bezugszeichenliste



[0022] 
1
obere gekühlte Nutzfläche
2
obere Nutzplatte
3
untere Deckplatte
4
Plattenrandprofil
5
Anschlussstutzen für die Zufuhr des Kühlmediums
6
Anschlussstutzen für die Abfuhr des Kühlmediums
7
Isolierkern
8
Strömungskanal
9
Konkave Vertiefung des Plattenrandprofils
10
Fugendichtung
11
Rillen im Plattenrandprofil
12
hohle Runddichtung
13
Rillen in der Runddichtung
14
Hohlraum in der Runddichtung
15
Spalte zwischen den Montagebauelementen



Ansprüche

1. Montagebauelement für eine vereisungsfähige Boden-konstruktion mit integrierter Kühlfläche, bestehend aus einer oberen gekühlten Nutzfläche und einer unteren Deckplatte mit für das Zusammenfügen der Bauelemente geeigneten Randausbildungen mit Anschlüssen für den Transport der Kühlmedien, dadurch gekennzeichnet,
dass die obere gekühlte Nutzfläche (1) vereisungsfähig ist und aus einer nach oben gut wärmeleitenden mechanisch und dynamisch hoch belastbaren oberen Nutzplatte (2) besteht und in dieser oberen Nutzplatte (2) ein oder mehrere Strömungskanäle (8) mit als Kühl- oder Verdampferflächen dienenden Hohlräumen angeordnet sind,
dass zwischen der oberen Nutzplatte (2) und der unteren Deckplatte (3) an den Rändern Plattenrandprofile (4) angeordnet sind,
dass in dem entstehenden Hohlraum zwischen der oberen Nutzplatte (2) und der unteren Deckplatte (3) und den Plattenrandprofilen (4) ein aushärtender lagefixierender und stabilisierender Isolierkern (7) angeordnet ist,
dass für das Zusammenfügen der Bauelemente in ausgewählten Randbereichen der lösbaren kraftschlüssigen Schnellverbindung dienende Verriegelungsvorrichtungen angeordnet sind.
dass in den äußeren Flächen eines Teils der Plattenrandprofile (4) zur Lagefixierung einer dort anzuordnenden Fugendichtung (10) konkave Vertiefungen (9) ausgebildet sind und
dass in den konkaven Vertiefungen (9) der Plattenrandprofile (4) dem Wasserablauf dienende Rillen (11) angeordnet sind.
 
2. Montagebauelement für eine vereisungsfähige Bodenkonstruktion mit integrierter Kühlfläche nach dem Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der aushärtende lagefixierende und stabilisierende Isolierkern (7) ein im Druckschäumungsverfahren hergestellter Kunststoffschaum, vorzugsweise aus Polyurethan, ist.
 
3. Montagebauelement für eine vereisungsfähige Bodenkonstruktion mit integrierter Kühlfläche nach einem der Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Nutzplatte (2) aus zwei Teilplatten besteht, in die Strömungskanäle (8) eingearbeitet sind und die miteinander kraftschlüssig unlösbar verlötet, verschweißt oder verklebt angeordnet sind.
 
4. Montagebauelement für eine vereisungsfähige Bodenkonstruktion mit integrierter Kühlfläche nach einem der Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Nutzplatte (2) ein extrudiertes oder stranggepresstes Aluminium-Flachprofil ist.
 
5. Montagebauelement für eine vereisungsfähige Bodenkonstruktion mit integrierter Kühlfläche nach einem der Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungskanäle (8) in der oberen Nutzplatte (2) mit hydraulischen Durchmessern von üblichen Minichannels ausgeführt sind.
 
6. Montagebauelement für eine vereisungsfähige Bodenkonstruktion mit integrierter Kühlfläche nach einem der Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die obere gekühlte Nutzfläche (1) der oberen Nutzplatte (2) durch Oberflächenbehandlungsmaßnahmen mit erhöhten Festigkeitseigenschaften ausgebildet ist.
 
7. Montagebauelement für eine vereisungsfähige Bodenkonstruktion mit integrierter Kühlfläche nach einem der Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlußstutzen (5) für die Zufuhr des Kühlmediums und die Anschlußstutzen (6) für die Abfuhr des Kühlmediums mit der oberen Nutzplatte (2) kraftschlüssig unlösbar verlötet, verschweißt oder verklebt und in beliebige Richtungen aus dem Montagebauelement herausführend angeordnet sind.
 
8. Montagebauelement für eine vereisungsfähige Bodenkonstruktion mit integrierter Kühlfläche nach einem der Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Plattenrandprofile (4) und die untere Deckplatte (3) kreisförmige Ausschnitte enthalten, so dass die Anschlussstutzen (5) für die Zufuhr und die Anschlussstutzen (6) für die Abfuhr des Kühlmediums nach unten aus dem Montagebauelement herausführend angeordnet sind.
 
9. Montagebauelement für eine vereisungsfähige Bodenkonstruktion mit integrierter Kühlfläche nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Fugendichtung (10) als hohle Runddichtung (12) mit hoher elastischer Verformbarkeit ausgebildet ist.
 
10. Montagebauelement für eine vereisungsfähige Bodenkonstruktion mit integrierter Kühlfläche nach dem Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass am äußeren Umfang der hohlen Runddichtung (12) Rillen (13) zum Wasserablauf angeordnet sind.
 
11. Verfahren zur Herstellung eines Montagebauelementes für eine vereisungsfähige Bodenkonstruktion mit integrierter Kühlfläche nach den Ansprüchen 1 bis 10 durch lagegenaues Anordnen von oberer Nutzplatte, unterer Abdeckplatte, Randprofilen sowie Sammler- und Anschlußstutzen für die Zufuhr des Kühlmediums mit anschließendem Fixieren der Bauelemente,
dadurch gekennzeichnet,
dass zunächst der Anschlussstutzen (5) für die Zufuhr des Kühlmediums und der Anschlußstutzen (6) für die Abfuhr des Kühlmediums mit der oberen Nutzplatte (2) kraftschlüssig unlösbar verlötet, verschweißt oder verklebt werden,
dass anschließend die untere Deckplatte (3), die Plattenrandprofile (4) und die die obere Nutzplatte (2) enthaltende Baugruppe in eine diese Bauteile fixierende Vorrichtung eingelegt werden und
dass abschließend durch Einbringen eines unter Druck aushärtenden Schaumes, vorzugsweise Polyurethanschaum, die Bauteile des Montagebauelementes dauerhaft lagefixiert und stabilisiert werden.
 
12. Verfahren zur Herstellung eines Montagebauelementes für eine vereisungsfähige Bodenkonstruktion mit integrierter Kühlfläche nach dem Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlussstutzen (5, 6) beim Einlegen der die obere Nutzplatte (2) enthaltenden Baugruppe durch die Plattenrandprofile (4) und die untere Deckplatte (3) mittels trichterförmiger Hilfsvorrichtungen eingeführt werden.
 




Zeichnung