[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbrennung eines Brennstoffs für den Betrieb
einer Gasturbine, bei dem im Rahmen einer Vormischung der Brennstoff mit Luft zu einem
Brennstoff-Luft-Gemisch vorgemischt wird und im Rahmen einer Verbrennung das Brennstoff-Luft-Gemisch
zu einem Heißgas umgesetzt wird. Die Erfindung betrifft ebenso ein Vormischverbrennungssystem
mit einem Vormischraum und einem Brennraum.
[0002] Eine Gasturbine ist eine Kraftmaschine, welche die Wärmeenergie eines heißen Gases
in mechanische Energie umsetzt. Gasturbinen werden in der Technik als Antriebsaggregate,
beispielsweise zur Erzeugung von elektrischem Strom, eingesetzt. Unter einer Gasturbinenanlage
versteht man im Allgemeinen nicht nur die Gasturbine selbst, sondern ein Aggregat
aus verschiedenen Bestandteilen. Dazu gehören unter anderem die hintereinander geschalteten
Bestandteile Verdichter, Brennraum, Turbine und Generator.
[0003] Zunächst wird in einem Verdichter angesaugte Luft komprimiert. Die auf diese Weise
komprimierte Luft strömt hinter dem Verdichter einem Brennraum zu, der mit mehreren
Brennern die Luft durch Verbrennung eines Brennstoffs, z. B. in Form eines Brenngases
oder in Form von Heizöl, bei modernen Maschinen auf eine Temperatur von über 1400
°C, erhitzt. Vorliegend betrifft die Erfindung insbesondere solche Gasturbinen, bei
denen ein Brenngas verwendet wird, z. B. in Form von Erdgas oder Synthesegas (Hauptanteile
CO, H
2 und ggf. Nebenanteile, wie N
2, CO
2, Wasserdampf).
[0004] Das Heißgas strömt in der Regel von der Brennkammer in die Gasturbine ein und wird
dort unter Antrieb eines Rotors entspannt. Die axial austretenden Abgase aus der Gasturbine
gelangen über einen Abgaskanal in einen Abhitzekessel oder direkt in einen Kamin.
Zum Antrieb von Maschinen, z. B. eines Generators, steht die Differenz aus der von
der Gasturbine abgegebene Leistung abzüglich der dem Verdichter zugeführten Leistung
zur Verfügung.
[0005] Ziel einer Ausgestaltung einer Gasturbine ist neben einem möglichst hohen Wirkungsgrad
eine niedrige Stickoxidemission hinsichtlich der Abgase, die bei der Verbrennung des
Brennstoffs entstehen (NO
x-Emission).
[0006] Bekannt ist die Verbrennung nach dem Prinzip der Diffusionsflamme. Bei einer Diffusionsflamme
wird eine besonders homogene Verbrennung erreicht, weil sich die Flammenfront der
Diffusionsflamme im Wesentlichen, je nach Fortschritt einer Mischung eines Brennstoffs
mit Luft zu einem Brennstoff-Luft-Gemisch derart einstellt, dass sie bevorzugt im
Bereich einer nahestöchiometrischen Zusammensetzung eines Brennstoff-Luft-Gemisches
brennt. Dies führt zu Spitzentemperaturen in einer Diffusionsflamme, die für eine
Verbrennung mit Diffusionsflammen typisch ist. Eine Spitzentemperatur kann beispielsweise
weit über 1800 °C liegen, ggf. bis zu 2400 °C betragen. Diese Spitzentemperatur wird
in Diffusionsflammen deshalb erreicht, weil sich die Flammenfront selbständig dort
einstellt, wo die günstigsten Verbrennungsbedingungen entsprechend der Stöchiometrie
des Brennstoff-Luft-Gemisches vorliegen. Die Flammenfront stabilisiert sich in Diffusionsflammen
typischerweise an den Positionen an denen das Brennstoff-Luft-Gemisch nahestöchiometrisches
Niveau erreicht aufgrund der bei nahestöchiometrischer Mischung vorliegenden höchsten
Reaktivität. Dies hat zwar den Vorteil, dass Diffusionsflammen aufgrund der brennstoffabhängig
maximal erreichbaren Reaktivität in der Reaktionszone sehr stabil brennen, aber andererseits
verursachen Diffusionsflammen auch eine hohe Stickoxidemission. Die Stickoxidemission
steigt exponentiell mit der Flammentemperatur. Hinzu kommt, dass in einer Gasturbinenanlage
werkstoffbedingt und infolge des Aufwandes zur Kühlung heißgasführender Bauteile insbesondere
im Bereich der Turbine lediglich Temperaturen unterhalb von 1600 °C technologisch
sinnvoll sind. Alle darüber liegenden Temperaturen, insbesondere lokale Spitzentemperaturen,
wie z. B. besonders ausgeprägt in einer Diffusionsflamme, erhöhen nur die Bauteilbelastung
und NO
x-Emission.
[0007] Ziel einer Auslegung eines Verbrennungssystems und eines Verfahrens zur Verbrennung
eines Brennstoffs für den Betrieb einer Gasturbine ist es also, eine Turbinentemperatur
hinsichtlich der thermodynamischen und werkstoffbedingten Erfordernisse der Gasturbinenanlage
einzustellen und dabei Spitzentemperaturen zu vermeiden.
[0008] Zur stickoxidarmen Verbrennung von Kohlenwasserstoffen wird in Gasturbinen seit Jahren
erfolgreich das Prinzip der Vormischverbrennung angewandt. Ziel der Vormischverbrennung
ist es, im Rahmen einer Vormischung eine bedarfsgerechte Vermischung von Brennstoff
mit Luft zu einem Brennstoff-Luft-Gemisch zur Verfügung zu stellen.
[0009] Man unterscheidet dabei eine magere Vormischung von einer fetten Vormischung.
[0010] Unter einer mageren Vormischung wird ein Brennstoff-Luft-Gemisch mit Luftüberschuss
verstanden (d. h. mit einer Luftzahl größer als eins). Das heißt, hinsichtlich eines
stöchiometrischen Verhältnisses für die rechnerisch vollständige oxidierende Umsetzung
des Brennstoffs zu Oxidationsprodukten CO
2 und H
2O wird bei einer mageren Vormischung ein Brennstoff-Luft-Gemisch zur Verfügung gestellt,
bei dem die Luft überstöchiometrisch vorliegt, also stöchiometrisch weniger Brennstoff
vorliegt als von dem in der Luft enthaltenen Sauerstoff oxidiert werden kann. Da bei
der mageren Vormischung Luft über einen stöchiometrischen Mischzustand hinaus zugemischt
wird, liegt zusätzliche Ballastluft vor, die bei einer Verbrennung mitaufgeheizt werden
muss. Die erreichbare Verbrennungstemperatur hängt dabei von der Menge der Überschussluft
bzw. der Luftzahl ab. Im Vergleich zu einer überstöchiometrischen Diffusionsflamme
hat eine magere Vormischflamme den Vorteil der Vermeidung der in überstöchiometrischen
Diffusionsflammen auftretenden Spitzentemperatur. Demgegenüber weist die magere Vormischverbrennung
prinzipbedingt eine niedrigere Stabilität der Flamme gegenüber einem Flammenverlöschen
auf, da die Reaktivität auf das bei der mageren Vormischung gegebene Niveau begrenzt
ist.
[0011] Demgegenüber ist bei einer fetten Vormischverbrennung vorgesehen, dass der Brennstoffanteil
über einem stöchiometrischen Anteil liegt, d. h. die Luftzahl eines Brennstoff-Luft-Gemisches
unterhalb von eins liegt. Sowohl bei einer mageren als auch bei einer fetten Vormischverbrennung
besteht allgemein das Problem, dass ein Brennstoff-Luft-Gemisch bereits bei einem
Vormischvorgang, also bei der Vormischung, also bereits in einem Vormischraum, in
Abhängigkeit der Gemischzusammensetzung zu einer ungewollten Umsetzung und/oder Zündung
neigt. Dies sollte möglichst vermieden werden, da dies die eigentliche Verbrennung
des Brennstoff-Luft-Gemisches zu einem Heißgas benachteiligt und eine optimale Vormischung
des Brennstoffs mit Luft verhindert.
[0012] In der US 6,358,040 wird eine Apparatur beschrieben, in der eine gestufte Mischung
erfolgt. Hierbei wird das nach der ersten Mischstufe erzeugte Gemisch an einem Katalysator
definiert teilumgesetzt, um eine Stabilisierung einer homogenen Reaktion ohne aerodynamische
Stabilisierung nach einer zweiten Mischstufe zu gewährleisten. Diese Art der Vormischung
sieht also bereits eine teilweise katalytische Umsetzung des fetten Brennstoff-Luft-Gemisches
vor, damit ein katalytischer Reaktor bei fetten Gemischbedingungen vor Überhitzung
geschützt betrieben werden kann. Letztendlich wird in einer nachfolgenden Mischung
wiederum eine magere Vormischverbrennung für den vollständigen Ausbrand zu einem Heißgas
erzielt.
[0013] Wünschenswert wäre es unter Vermeidung der oben genannten Gefahren eine möglichst
gute, insbesondere homogene Vormischung von Luft und Brennstoff mit dem Ziel einer
möglichst geringen Stickoxidemission zu erreichen, ohne eine aufwendige katalytische
Teilumsetzung nach der ersten Mischstufe zu mischen.
[0014] An dieser Stelle setzt die Erfindung an, deren Aufgabe es ist, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur Verbrennung eines Brennstoffs für den Betrieb einer Gasturbine
anzugeben, bei dem eine Zündung eines Brennstoff-Luft-Gemisches sicher vermieden ist
und wobei eine besonders niedrige Stickoxidemission in der Verbrennung erreicht wird.
[0015] Hinsichtlich des Verfahrens wird diese Aufgabe durch ein eingangs genanntes Verfahren
gelöst, bei dem erfindungsgemäß bei der Vormischung eine Umsetzung eines Brennstoff-Luft-Gemisches
vermieden wird und die Vormischung stufenweise erfolgt, wobei im Rahmen einer ersten
Mischung ein fettes Brennstoff-Luft-Gemisch erzeugt wird und im Rahmen einer zweiten
Mischung das fette Brennstoff-Luft-Gemisch mit Luft vermischt wird.
[0016] Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, dass üblicherweise der in technischen
Vormischverbrennungssystemen vorgesehene Mischweg begrenzt ist, so dass weder kritische
Selbstzündzeiten überschritten werden noch ein Rückschlagen der Flammen erfolgen kann.
[0017] Das Prinzip der Vormischverbrennung ist bezüglich der NO
x-Emission aber am effektivsten, wenn die Mischung am Ende des Mischweges möglichst
perfekt, also insbesondere homogen ist, weil dann die durch lokale Gemischtheitsunterschiede
bedingten restlichen lokalen Temperaturspitzen bestmöglich unterdrückt werden. Bei
einer Begrenzung des Mischweges wegen der oben genannten Gründe (Selbstzündgefahr,
Rückschlaggefahr) wird das Erreichen einer möglichst perfekten Mischung aber zunehmend
schwieriger.
[0018] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass eine Verlängerung des Mischweges
bzw. der Mischzeit ohne Erhöhung der oben genannten Risiken erreicht werden kann,
wenn der Mischvorgang so gestuft wird, dass in einer ersten Mischstufe ein noch brennstoffreiches
Gemisch erzeugt wird, das infolge seiner Zusammensetzung nicht oder nur wenig zündgefährdet
ist. Dieser Mischvorgang zum fetten Gemisch unterliegt dann nämlich eben nicht einer
Beschränkung des technischen Mischweges aus den oben genannten Gründen. Eine entsprechende
Begrenzung kann allenfalls erst für die zweite Mischstufe erforderlich werden.
[0019] Die Erfindung geht dabei weiter von der Überlegung aus, dass bisher bekannte Vormischverbrennungen,
soweit sie überhaupt eine stufenweise Mischung vorsehen, bereits eine gewollte oder
eine ungewollte Umsetzung oder Zündung eines Brennstoff-Luft-Gemisches implizieren.
Die US 6,358,040 sieht vor, im Rahmen einer gestuften Vormischung bereits das in einer
ersten Mischstufe erzeugte fette Brennstoff-Luft-Gemisch vorzuzünden. Hierbei wird
die mögliche Bandbreite der Gemischzusammensetzung in dieser ersten Mischstufe derart
begrenzt, dass infolge der katalytisch initiierten Reaktion die Maximaltemperaturen
der verwendeten Werkstoffe nicht überschritten wird. Damit wird die mögliche Bandbreite
der Mischung in der ersten Mischstufe weiter als erforderlich in Richtung kleinerer
zugemischter Luftmengen beschränkt, wodurch das Potential zur Erreichung einer möglichst
homogenen Vermischung am Ende der zweiten Mischstufe entgegen der Zielsetzung begrenzt
wird.
[0020] Dagegen liegt die Erkenntnis der vorliegenden Erfindung darin, dass bei der Vormischung
eine Umsetzung eines Brennstoff-Luft-Gemisches vermieden wird. Des Weiteren wird durch
die Stufung der Vormischung eine Selbstzündungs- und/oder Rückschlaggefahr solange
vermieden, bis eine ausreichende Vermischung des Brennstoffs mit der Luft zu einem
Brennstoff-Luft-Gemisch stattgefunden hat und zu einem sehr guten, homogenen und unterstöchiometrisch
fetten Brennstoff-Luft-Gemisch geführt hat. Ein solches fettes Brennstoff-Luft-Gemisch
kann also in einer ersten Mischung, d. h. in einer Mischstufe, sicher und homogen
erzeugt werden. Im Rahmen einer zweiten Mischung wird das fette Brennstoff-Luft-Gemisch
mit der restlichen Verbrennungsluft vermischt. Das Verhältnis der zu mischenden Anteile
im Vergleich zu einer üblichen vollständigen Einmischung des Brennstoffs in einer
Mischstufe in die Gesamtluft ist dabei sehr viel ausgewogener. Infolge der vergleichsweise
sicheren und guten Mischung wird auch ein im Vergleich zu fortschrittlichen Verfahren
konventioneller Art, beispielsweise der US 6,358,040, großes Stickoxidsenkungspotential
erreicht, das prinzipiell nur durch die physikalische Grenze der perfekten Vormischverbrennung
begrenzt ist.
[0021] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung hinsichtlich des Verfahrens sind den Verfahrensunteransprüchen
zu entnehmen und geben im Einzelnen vorteilhafte Möglichkeiten an, eine Vormischung
im Rahmen obiger Aufgabe auszugestalten.
[0022] Vorzugsweise wird in der ersten Mischung ein erster Bruchteil eines Luftstroms mit
einem gesamten Brennstoffstrom oder mit einem ersten Bruchteil eines Brennstoffstroms
vermischt. Der erste Bruchteil des Luftstroms ist dabei so gering, dass eine Luftzahl
kleiner als eins, also ein unterstöchiometrisches, fettes Brennstoff-Luft-Gemisch
zur Verfügung gestellt wird.
[0023] Des Weiteren wird in der zweiten Mischung zweckmäßigerweise ein zweiter Bruchteil
eines Luftstroms mit dem fetten Brennstoff-Luft-Gemisch vermischt. Vorteilhafterweise
kann also durch die Aufteilung eines Luftstroms in einen ersten und einen zweiten
Bruchteil die Luftzahl des fetten Brennstoff-Luft-Gemisches besonders gut eingestellt
werden. Insbesondere wird dadurch eine ausreichend lange Vermischung von Brennstoff
mit Luft ohne die Gefahr einer Selbstzündung des Brennstoff-Luft-Gemisches im Rahmen
der Vormischung möglich.
[0024] Gemäß einer besonders zu bevorzugenden Weiterbildung des Verfahrens wird der zweite
Bruchteil des Luftstroms und das fette Brennstoff-Luft-Gemisch über einen durch eine
Vielzahl von alternierenden Strömen gebildeten Strömungsquerschnitt der zweiten Mischung
zugeführt. Das heißt, der zweite Bruchteil des Luftstroms wird in eine Vielzahl von
Strömen aufgeteilt. Das fette Brennstoff-Luft-Gemisch wird in eine Vielzahl von Strömen
aufgeteilt. Mit einer über den Strömungsquerschnitt alternierenden Anordnung der Luftströme
einerseits und der fetten Brennstoff-Luft-Gemisch-Ströme andererseits wird somit die
zweite Mischung eingeleitet. Die Ströme sind also alternierend angeordnet, wobei vorzugsweise
ein Luftstrom von einem Brennstoff-Luft-Gemisch-Strom benachbart ist und unterschiedliche
Ströme über den Querschnitt somit abwechselnd angeordnet sind. Dies hat den Vorteil,
dass am Ende der zweiten Mischung, also am Ende einer zweiten Mischstufe, ein besonders
homogenes Brennstoff-Luft-Gemisch zur Verfügung steht. Des Weiteren ist die Selbstzündungsgefahr
beim Einleiten der zweiten Mischung durch die alternierende Führung der Ströme stark
herabgesetzt.
[0025] In der zweiten Mischung ist insbesondere eine begrenzte Verweilzeit des zweiten Bruchteils
des Luftstroms mit dem fetten Brennstoff-Luft-Gemisch eingestellt, vorzugsweise geregelt
eingestellt. Dies kann das Brennstoff-Luft-Gemisch im Rahmen der Vormischung verbessern.
[0026] Vorzugsweise wird in der zweiten Mischung zu einem zu verbrennenden Brennstoff-Luft-Gemisch
gemischt. In diesem Fall wird das Brennstoff-Luft-Gemisch nach Abschluss der zweiten
Mischung im Rahmen einer Verbrennung zu einem Heißgas umgesetzt. Theoretisch könnten
weitere Mischungen nach dem Vorbild der zweiten Mischung erfolgen. Es hat sich vorliegend
gezeigt, dass insbesondere im Rahmen der oben erläuterten Weiterbildungen bereits
mit der zweiten Mischung ein besonders homogenes und gutes unterstöchiometrisches
fettes zu verbrennendes Brennstoff-Luft-Gemisch erreicht werden kann.
[0027] Zweckmäßigerweise lassen sich die Bedingungen für die Stabilität der Verbrennung
nach der zweiten Mischstufe durch eine Vorbehandlung der Luft und/oder des Brennstoffs
verbessern. Dazu erweist es sich insbesondere als vorteilhaft, dass die Luft geregelt
auf ein erstes Temperaturniveau gehoben wird. Hierdurch wird vor allem auch die Reaktivität
des Brennstoff-Luft-Gemisches nach der zweiten Mischung geregelt derart angehoben,
dass eine stabile Verbrennung erreicht wird. Die Temperatur sollte dabei unterhalb
der für die verwendeten Werkstoffe zulässigen Temperatur bleiben. Zudem sollte sie
so gering sein, dass die Reaktivität in der zweiten Mischung einen Flammenrückschlag
sicher vermeidet. Dies kann dadurch ausgeglichen werden, dass die Verweilzeit in der
zweiten Mischung begrenzt wird. Je geringer die Verweilzeit in der zweiten Mischstufe
eingestellt wird, desto geringer ist die Gefahr eines Flammenrückschlags.
[0028] Zweckmäßigerweise lässt sich eine Anhebung der Temperatur auf unterschiedliche Art
und Weise je nach Auslegung des Verfahrens erreichen.
[0029] Vorteilhaft kann ein Teil des Heißgases als Abgasstrom zur Vormischung rückgeführt
werden. Insbesondere kann der Abgasstrom mit einem zweiten Bruchteil eines Luftstroms
vermischt werden. Dadurch werden aufwändigere Maßnahmen bei der Vormischung vermieden,
wenn gemäß dieser Weiterbildung der Abgasstrom bereits vor der eigentlichen Vormischung
mit dem zweiten Bruchteil des Luftstroms vermischt wird.
[0030] Alternativ oder zusätzlich hat es sich auch als vorteilhaft erwiesen, dass ein zweiter
Bruchteil eines Brennstoffstroms mit einem zweiten Bruchteil eines Luftstroms vermischt
wird. Dazu wird insbesondere die Verbrennung des Brennstoffstroms vor der eigentlichen
Vormischung vorgesehen, also eine Pilotverbrennung, die wiederum vorteilhaft als Vormischverbrennung
ausgeführt sein kann.
[0031] Sowohl die Abgasrückführung als auch eine Pilotverbrennung eines zweiten Bruchteils
eines Brennstoffstroms lassen sich einzeln oder in Kombination vorteilhaft vor einer
eigentlichen Vormischung mit dem Luftstrom durchführen, so dass zur Vormischung die
Luft geregelt auf ein erstes Temperaturniveau gehoben wird.
[0032] Hinsichtlich der Vorrichtung wird die Aufgabe gelöst durch ein Vormischverbrennungssystem
der eingangs genannten Art zur Verbrennung eines Brennstoffs für den Betrieb einer
Gasturbine. Der Vormischraum ist dabei zur Vormischung des Brennstoffs mit Luft zu
einem Brennstoff-Luft-Gemisch vorgesehen. Der Brennraum ist dabei zur Verbrennung
des Brennstoff-Luft-Gemisches zu einem Heißgas vorgesehen.
[0033] Erfindungsgemäß ist bei dem Vormischverbrennungssystem der Vormischraum, zur Vermeidung
einer Zündung des Brennstoff-Luft-Gemisches im Vormischraum, mehrstufig ausgeführt,
mit einer ersten Mischstufe und einer zweiten Mischstufe. Insbesondere zur Vermeidung
einer unerwünschten Zündung des Brennstoff-Luft-Gemisches innerhalb der Mischräume
der Mischstufen bei dennoch großer Mischzeit ist dies vorteilhaft.
[0034] Die erste Mischstufe dient dabei der Erzeugung eines fetten Brennstoff-Luft-Gemisches.
Die zweite Mischstufe dient dabei zur Vermischung des fetten Brennstoff-Luft-Gemisches
mit Luft.
[0035] Das erläuterte Vormischverbrennungssystem dient insbesondere zur Durchführung des
oben erläuterten Verfahrens. Die hinsichtlich des Verfahrens erläuterten Vorteile
lassen sich insbesondere auch bei dem Vormischverbrennungssystem realisieren. Ein
zentrales Auslegungsmerkmal eines Vormischbrenners im Rahmen einer Weiterbildung betrifft
insbesondere die Realisierung einer möglichst guten räumlichen und zeitlichen Gemischtheit
und damit eine Optimierung des Stickoxidsenkungspotentials. Im Rahmen der Weiterbildung
des Vormischverbrennungssystems lässt sich auch eine ausreichende Stabilisierung einer
Flamme erreichen und eine Begrenzung der Verweilzeit des fetten Brennstoff-Luft-Gemisches
in einer ersten und insbesondere in einer zweiten Mischstufe, was zu einer sicheren
Vermeidung eines Flammenrückschlags beiträgt.
[0036] Vorzugsweise wird bei dem Vormischverbrennungssystem die erste Mischstufe mit einer
Mischzone versehen, die eine Mischlänge zwischen 30 cm und 50 cm, vorzugsweise bei
etwa 40 cm, zur Verfügung stellt. Dadurch kann eine besonders gute Gemischtheit des
fetten Brennstoff-Luft-Gemisches im Rahmen einer Vormischung erreicht werden.
[0037] Vorzugsweise ist die zweite Mischstufe mit einer Mischdüsenanordnung versehen, die
einen Strömungsquerschnitt aufweist, der durch eine Vielzahl von parallelen Kanälen
gebildet ist. Die Vielzahl von Kanälen dient dabei insbesondere zur Aufnahme einer
Vielzahl von alternierenden Strömen gemäß einer Weiterbildung des oben erläuterten
Verfahrens.
[0038] Im Rahmen dieser Weiterbildung hat es sich als besonders zweckmäßig erwiesen, dass
die zweite Mischstufe eine Düsenplatte aufweist, die zwischen der Mischdüsenanordnung
und einer zweiten Mischzone angeordnet ist. Auf diese Weise lässt sich vorzugsweise
das fette Brennstoff-Luft-Gemisch in einen zweiten Bruchteil eines Luftstroms eindüsen.
Vorteilhaft ist auch die zweite Mischstufe mit einer Mischzone versehen, die mit einer
Mischlänge im Bereich von 10 cm bis 30 cm, vorzugsweise bei etwa 20 cm, zur Verfügung
steht. Insbesondere wird mit zunehmender Länge der Mischzone eine zunehmende Mischgüte
des Brennstoff-Luft-Gemisches, insbesondere eines zu verbrennenden Brennstoff-Luft-Gemisches,
durch eine räumliche und zeitliche Verbesserung der Gemischtheit erreicht.
[0039] Um zur Vormischung die Luft geregelt auf ein erstes Temperaturniveau zu heben, kann
das Vormischverbrennungssystem mit einer Reihe von zusätzlichen konstruktiven Maßnahmen
versehen sein.
[0040] Insbesondere ist eine vom Brennraum ausgehende Abgasrückführung vorgesehen, um einen
Teil des Heißgases als Abgasstrom zur Vormischung rückzuführen.
[0041] Vorzugsweise weist das Vormischverbrennungssystem einen Pilotraum auf. Gemäß einer
besonders bevorzugten Weiterbildung des Vormischverbrennungssystems mündet die Abgasrückführung
in den Pilotraum. Auf diese Weise lässt sich nämlich ein Abgasstrom mit einem zweiten
Bruchteil eines Luftstroms vermischen.
[0042] Alternativ zur Abgasrückführung oder zusätzlich hat es sich als zweckmäßig erwiesen,
dass der Pilotraum einen Pilotbrenner aufweist. Diese Pilotierung eignet sich insbesondere
zur Realisierung einer stabilen Vormischverbrennung nach der zweiten Mischstufe.
[0043] Darüber hinaus lassen sich auch aerodynamische Maßnahmen zur Stabilisierung einer
Vormischverbrennung treffen. Zweckmäßigerweise kann dazu ein Drallerzeuger zwischen
der zweiten Mischstufe und dem Brennraum vorgesehen sein. Die Verdrallung einer Brennerflamme
führt dabei über die Induzierung einer inneren Rückströmzone zu einer aerodynamischen
Stabilisierung der Flamme. Insbesondere wird ein Wegblasen der Flamme vom Brenner
vermieden.
[0044] Je nach Anwendung kann es auch vorteilhaft sein, eine Stauscheibe zwischen der zweiten
Mischstufe und dem Brennraum vorzusehen. Dies bewirkt einen Ablösewirbel am Rand und
hinter der Stauscheibe und eine entsprechende Unterdrucksituation hinter der Stauscheibe,
was wiederum zu einer Rückhaltung der Flamme und damit einer aerodynamischen Stabilisierung
der Flamme führt.
[0045] Die Erfindung führt auch auf eine Gasturbinenanlage mit einem oben erläuterten Vormischverbrennungssystem.
[0046] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung beschrieben.
Diese soll die Ausführungsbeispiele nicht maßgeblich darstellen, vielmehr ist die
Zeichnung, wo zur Erläuterung dienlich, in schematisierter und/oder leicht verzerrter
Form ausgeführt. Im Hinblick auf Ergänzungen der aus der Zeichnung unmittelbar erkennbaren
Lehren wird auf den einschlägigen Stand der Technik verweisen. Im Einzelnen zeigt
die Zeichnung in:
- FIG 1
- eine besonders bevorzugte Ausführungsform eines Vormischverbrennungssystems zur Durchführung
eines Verfahrens zur Verbrennung eines Brennstoffs für den Betrieb einer Gasturbine;
- FIG 2
- eine besonders bevorzugte Ausführungsform eines Moduls zum modularen Aufbau einer
Mischdüsenanordnung bei einer Brennkammer eines Vormischverbrennungssystems der FIG
1.
[0047] FIG 1 zeigt in schematisch vereinfachter Darstellung ein Vormischverbrennungssystem
10 zur Verbrennung eines Brennstoffs B für den Betrieb einer nicht näher dargestellten
Gasturbine. Das Vormischverbrennungssystem 10 weist einen Vormischraum 1 auf, der
vorliegend mehrstufig ausgeführt ist. Der mehrstufige Vormischraum 1 weist eine erste
Mischstufe 3 und eine zweite Mischstufe 5 auf. Der Vormischraum dient dabei der Vormischung
von Brennstoff B mit Luft L zu einem Brennstoff-Luft-Gemisch BL. Bei der vorliegenden
bevorzugten Ausführungsform wird insbesondere in der ersten Mischstufe 3 im Rahmen
der ersten Mischung ein fettes Brennstoff-Luft-Gemisch BL erzeugt. In der zweiten
Mischstufe 5 wird im Rahmen einer zweiten Mischung das fette Brennstoff-Luft-Gemisch
BL mit Luft L vermischt.
[0048] Gemäß der hier gezeigten besonders bevorzugten Ausführungsform eines Vormischverbrennungssystems
10 ist für die erste Mischung in der ersten Mischstufe 3 ein erster Bruchteil M_L1
mit einem ersten Bruchteil eines Brennstoffstroms M_B1 vorgesehen. Die Mischung erfolgt
insbesondere in einer ersten Mischzone 7 der ersten Mischstufe 3 über eine Mischlänge
von ca. 40 cm. Am Ende der Mischzone 7 wird damit ein besonders hoher Grad an Gemischtheit
für das Brennstoff-Luft-Gemisch BL hinsichtlich Homogenität erreicht. Das vorliegend
zylindrisch ausgeführte Vormischverbrennungssystem 10 hat einen zylindrisch ausgeführten
Vormischraum 1 mit einer ringzylindrisch ausgeführten ersten Mischstufe 3 und einer
entsprechend zylindrisch ausgeführten Mischstufe 5.
[0049] In der zweiten Mischstufe 5 wird im Rahmen einer zweiten Mischung wiederum Luft L
mit dem fetten Brennstoff-Luft-Gemisch BL vermischt. Die besonders bevorzugte Ausführungsform
eines Vormischverbrennungssystems 10 mit einem Vormischraum 1 stellt die Luft L dazu
über einen Pilotraum 9 zur Verfügung.
[0050] Der Pilotraum 9 weist einen Pilotbrenner 11 auf, über den die Luft L als zweiter
Bruchteil eines Luftstroms M_L2 zugeführt wird. Insbesondere wird in dem Pilotbrenner
11 zusammen mit einem zweiten Bruchteil eines Luftstroms M_L2 ein zweiter Bruchteil
eines Brennstoffstroms M_B2 umgesetzt. Des Weiteren mündet eine aus einem Brennraum
13 abzweigende Abgasrückführung 15 in den Pilotraum 9 und führt dem Pilotraum 9 Heißgas
H aus dem Brennraum 13 zu.
[0051] In der zweiten Mischung wird also von dem Pilotbrenner 11 noch nicht umgesetzte Luft
L und Brennstoff B sowie Heißgas H in Form von Abgas A mit dem fetten Brennstoff-Luft-Gemisch
BL vermischt. Dies erfolgt vorliegend im Rahmen einer in der zweiten Mischstufe 5
angeordneten Mischdüsenanordnung 17.
[0052] Diese weist einen durch eine Vielzahl von parallelen Kanälen 19A, 19B gebildeten
Strömungsquerschnitt 29 auf, der anhand von FIG 2 näher erläutert wird. Die Vielzahl
von Kanälen 19A trägt eine Vielzahl von alternierenden Strömungen. Die Kanäle 19A
tragen einen Strom des fetten Brennstoff-Luft-Gemisches BL aus der ersten Mischstufe
3. Die dazwischen liegenden Kanäle 19B tragen einen Strom aus Abgas A, Brennstoff
B und Luft L, die aus dem Pilotraum 9 zugeführt werden. Die ausgangsseitigen Auslässe
der Kanäle 19A, 19B führen die nunmehr alternierend nebeneinander liegenden Ströme
des fetten Brennstoff-Luft-Gemisches BL einerseits und der Luft L, des Brennstoffs
B und des Abgases A andererseits einer Düsenplatte 21 zu, mit der ein bereits gutes
Gemisch aus dem fetten Brennstoff-Luft-Gemisch BL und der Luft L (mit Brennstoff B
und Abgas A) einer zweiten Mischzone 23 der zweiten Mischstufe 5 im Rahmen einer Eindüsung
25 zugeführt wird.
[0053] Gemäß der hier gezeigten bevorzugten Ausbildungsform erfolgt die Eindüsung auf einem
bereits gehobenen Temperaturniveau T
2. Zur Vormischung wird die Luft nämlich im Pilotraum 9 auf das erste Temperaturniveau
T
1 angehoben, indem zum einen Heißgas in Form von Abgas A über die Abgasrückführung
15 zugeführt wird. Zum Anderen ist ein Pilotbrenner 11 zur Umsetzung eines zweiten
Brennstoffstroms M_B2 mit einem zweiten Bruchteil eines Luftstroms M_L2 vorgesehen.
[0054] Dies führt auch in der Mischzone 23 bereits zu einer vorteilhaften Anhebung des Temperaturniveaus
auf die Temperatur T
2. Damit wird eine stabile Verbrennung des zu verbrennenden Gemisches G erreicht.
[0055] Die räumliche Gemischtheit wird unter anderem durch die oben erläuterte Mischdüsenanordnung
17 erreicht. Darüber hinaus stellt sich bei der bevorzugten Ausführungsform eines
Vormischraums 1 auch eine besonders gute zeitliche Gemischtheit ein. Dazu wird eine
zweite Mischzone 23 der zweiten Mischstufe 5 so gewählt, dass eine ausreichende Verweilzeit
t des zu verbrennenden Gemisches G erreicht wird. Andererseits ist die Verweilzeit
t in der zweiten Mischstufe 5 derart begrenzt, dass eine Selbstzündung des zu verbrennenden
Gemisches G noch in der zweiten Mischstufe 5 vermieden wird. Analog gilt dies für
das Temperaturniveau mit Temperatur T
2 des Gemisches G in der zweiten Mischstufe 5.
[0056] Durch die oben erläuterte gestufte Ausführung des Vormischraums 1 mit einer ersten
Mischstufe 3 und einer zweiten Mischstufe 5 wird erreicht, dass sowohl eine Mischlänge
einer ersten Mischzone 7 als auch eine Mischlänge einer zweiten Mischzone 23 sehr
viel größer gewählt werden kann, als dies bei üblichen Vormischräumen der Fall wäre.
Insbesondere beträgt die Mischlänge einer Mischzone 23 einer zweiten Mischstufe 5
bei der vorliegenden Ausführungsform weniger als ca. 20 cm.
[0057] Am Ende der Mischzone 23 hat das zu verbrennende Gemisch G eine ausreichende Gemischtheit,
so dass es über einen Drallerzeuger 27 dem Brennraum 13 zugeführt werden kann. Insbesondere
liegt am Ende der zweiten Mischung ein mageres Gemisch vor. Dabei wird das Gemisch
G in einer Flamme F zu einem Heißgas H im Brennraum 13 umgesetzt. Der Drallerzeuger
27 dient dabei der Stabilisierung der Flamme F. Dabei wird ein höheres Druckniveau
infolge des Dralls im Außenbereich der Flamme F erzeugt. Das im inneren Bereich der
Flamme herrschende niedrigere Druckniveau verhindert, dass die Flamme F vom Brenner
weggeblasen wird.
[0058] In der FIG 2 ist ein bevorzugtes Modul 20 einer in FIG 1 näher erläuterten Mischdüsenanordnung
17 gezeigt. Das Modul 20 stellt einen Teil eines Strömungsquerschnitts 29 dar und
trägt eine Vielzahl von alternierenden Strömen 18A und 18B, die in einem entsprechenden
Kanal 19A und 19B geführt werden. Wie in Zusammenhang mit FIG 1 erläutert, trägt dabei
ein Kanal 19A ein fettes Brennstoff-Luft-Gemisch BL in einer Strömung 18A. Ein Kanal
19B trägt Anteile von aus einem Pilotraum 9 geführten Gemisch aus Luft L, Brennstoff
B und Abgas A. Das Modul 20 ist mit seinen Kanälen 19A, 19B ein nicht-katalytisches
Modul, dass lediglich hinsichtlich einer vorteilhaften Mischung ausgelegt ist und
keinerlei katalytische Tätigkeit zur Verfügung stellt.
[0059] Vorliegend weist das Modul 20 eine sechseckige Form 31 auf. In der sechseckigen Form
31 ist das Modul 20 besonders bevorzugt zur Ausführung mit einem Rohrbündel zur alternierenden
Verteilung von Luft und fettem Gemisch ausgelegt.
[0060] Um bei einer Verbrennung eins Brennstoffs B für den Betrieb einer Gasturbine eine
möglichst niedrige Stickoxidemission zu erreichen wird ein Verfahren verbessert, das
vorsieht, im Rahmen einer Vormischung den Brennstoff B mit Luft L zu einem Brennstoff-Luft-Gemisch
BL vorzumischen und im Rahmen einer Verbrennung das Brennstoff-Luft-Gemisch BL zu
einem Heißgas H umzusetzen. Gemäß dem vorgeschlagenen Konzept wird bei der Vormischung
eine Umsetzung eines Brennstoff-Luft-Gemisches BL innerhalb der Mischstufen vermieden
und die Vormischung erfolgt stufenweise, wobei im Rahmen einer ersten Mischung ein
fettes Brennstoff-Luft-Gemisch BL erzeugt wird und im Rahmen einer zweiten Mischung
das fette Brennstoff-Luft-Gemisch BL mit Luft L, insbesondere zu einem mageren Gemisch,
vermischt wird.
[0061] Ein Vormischverbrennungssystem 10 zur Verbrennung eines Brennstoffs B für den Betrieb
einer Gasturbine sieht einen Vormischraum 1 und einen Brennraum 13 vor, bei dem gemäß
dem vorgeschlagenen Konzept der Vormischraum 1 mehrstufig, mit einer ersten Mischstufe
3 und einer zweiten Mischstufe 5, ausgelegt ist.
1. Verfahren zur Verbrennung eines Brennstoffs (B) für den Betrieb einer Gasturbine,
bei dem:
im Rahmen einer Vormischung der Brennstoff (B) mit Luft (L) zu einem Brennstoff-Luft-Gemisch
(BL) vorgemischt wird, und
im Rahmen einer Verbrennung das Brennstoff-Luft-Gemisch (BL) zu einem Heißgas (H)
umgesetzt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
bei der Vormischung eine Umsetzung eines Brennstoff-Luft-Gemisches (BL) vermieden
wird und die Vormischung stufenweise erfolgt, wobei
im Rahmen einer ersten Mischung ein fettes Brennstoff-Luft-Gemisch (BL) erzeugt wird,
und
im Rahmen einer zweiten Mischung das fette Brennstoff-Luft-Gemisch (BL) mit Luft (L)
vermischt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
in der ersten Mischung ein erster Bruchteil eines Luftstroms (M_L1) mit einem gesamten
oder einem ersten Bruchteil eines Brennstoffstroms (M_B1) vermischt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
in der zweiten Mischung ein zweiter Bruchteil eines Luftstroms (M_L2) mit dem fetten
Brennstoff-Luft-Gemisch (BL) vermischt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
in der zweiten Mischung zu einem zu verbrennende Brennstoff-Luft-Gemisch (G) gemischt
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
der zweite Bruchteil des Luftstroms (M_L2) und das fette Brennstoff-Luft-Gemisch (BL)
über einen durch eine Vielzahl von alternierenden Strömen (19A, 19B) gebildeten Strömungsquerschnitt
(29) der zweiten Mischung zugeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
in der zweiten Mischung eine begrenzte Verweilzeit (t) des zweiten Bruchteils des
Luftstroms (M_L2) mit dem fetten Brennstoff-Luft-Gemisch (BL) eingestellt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
zur Vormischung die Luft (L) geregelt auf ein erstes Temperaturniveau (T1) gehoben wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Teil des Heißgases (H) als Abgas (A) zur Vormischung rückgeführt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Strom von Abgas mit einem zweiten Bruchteil eines Luftstroms (M_L2) vermischt
wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein zweiter Bruchteil eines Brennstoffstroms mit einem zweiten Bruchteil eines Luftstroms
vermischt wird.
11. Vormischverbrennungssystem (10) zur Verbrennung eines Brennstoffs (B) für den Betrieb
einer Gasturbine,
mit einem Vormischraum (1) und
einem Brennraum (13),
dadurch gekennzeichnet, dass
Vormischraum (1) zur Vermeidung einer Zündung des Brennstoff-Luft-Gemisches (BL) im
Vormischraum mehrstufig ausgeführt ist, mit
einer ersten Mischstufe (3) und
einer zweiten Mischstufe (5).
12. Vormischverbrennungssystem (10) nach Anspruch 11
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Mischstufe (3) eine erste Mischzone (7) mit einer Mischlänge im Bereich
von 30 cm bis 50 cm zur Verfügung stellt.
13. Vormischverbrennungssystem (10) nach Anspruch 11 oder 12
dadurch gekennzeichnet, dass
die zweite Mischstufe (5) eine Mischdüsenanordnung (17) mit einem durch eine Vielzahl
von parallelen Kanälen (19A, 19B) gebildeten Strömungsquerschnitt (29) aufweist.
14. Vormischverbrennungssystem (10) nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zweite Mischstufe (5) eine Düsenplatte (21) zwischen der Mischdüsenanordnung (17)
und einer zweiten Mischzone (23) aufweist.
15. Vormischverbrennungssystem (10) nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Mischdüsenanordnung (17) mit einer Anzahl von Modulen (20) aufgebaut ist.
16. Vormischverbrennungssystem (10) nach einem der Ansprüche 11 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zweite Mischstufe (5) eine zweite Mischzone (23) mit einer Mischlänge im Bereich
von 10 cm bis 30 cm zur Verfügung stellt.
17. Vormischverbrennungssystem (10) nach einem der Ansprüche 11 bis 16,
gekennzeichnet durch
eine vom Brennraum (13) ausgehende Abgasrückführung (15).
18. Vormischverbrennungssystem (10) nach einem der Ansprüche 11 bis 17,
gekennzeichnet durch
einen Pilotraum (9).
19. Vormischverbrennungssystem (10) nach Anspruch 17 und 18,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Abgasrückführung (15) in den Pilotraum (9) mündet.
20. Vormischverbrennungssystem (10) nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Pilotraum (9) einen Pilotbrenner (11) aufweist.
21. Vormischverbrennungssystem (10) nach einem der Ansprüche 11 bis 20,
gekennzeichnet durch
einen Drallerzeuger (27) zwischen der zweiten Mischstufe (5) und dem Brennraum (13).
22. Vormischverbrennungssystem (10) nach einem der Ansprüche 11 bis 21,
gekennzeichnet durch
eine Stauscheibe zwischen der zweiten Mischstufe (5) und dem Brennraum (13).
23. Gasturbinenanlage mit einem Vormischverbrennungssystem (10) nach einem der Ansprüche
11 bis 22.