[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Schutzschalter für Niederspannungsverteilnetze.
Sie betrifft eine Lichtbogenlöscheinrichtung für Schutzschalter gemäss dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 sowie einen Schutzschalter mit einer solchen Löscheinrichtung.
[0002] In Niederspannungsverteilnetzen dienen als Installationseinbauschalter ausgeführte
Schutzschalter dem raschen und zuverlässigen Schutz von unter Niederspannung stehenden
Leitungen, Motoren, Apparaten und Anlagen vor den Folgen von Überlast und Kurzschlussströmen.
Sie weisen jeweils zumeist einen thermischen Auslöser mit einem Bimetall und einen
elektromagnetischen Auslöser mit einer Spule und einem Schlaganker auf sowie eine
Kontaktanordnung, welche im allgemeinen eine oder zwei Schaltstellen aufweist.
[0003] Für die Lebensdauer und die Abschaltleistung solcher Schalter ist es von entscheidender
Bedeutung, dass ein beim Öffnen der Kontaktanordnung entstehende Lichtbogen möglichst
schnell in eine Lichtbogenlöschkammer geführt wird, in der eine rasche Kühlung und
Löschung des Lichtbogens erfolgt. Jedes Verharren des Lichtbogens in der Kontaktanordnung
und/oder auf Lichtbogenleitschienen, die zur Löschkammer führen, selbst im Millisekundenbereich,
erhöht den Abbrand und die Abnutzung der Kontaktanordnung und der Leitschienen.
[0004] Jede im Schutzschalter enthaltene Schaltstelle ist von einem feststehenden und einem
beweglichen Kontaktstück gebildet und befindet sich in einer Vorkammer, an welche
eine Lichtbogenlöschkammer mit einem Löschblechpaket anschliesst. Die Fusspunkte des
Schaltlichtbogens werden von den beiden Kontaktstücken über die Lichtbogenleitschienen
zur Löschkammer geleitet und der Lichtbogen im Löschblechpaket gekühlt und gelöscht.
Der Lichtbogen weitet sich dabei unmittelbar nach der Kontaktöffnung auf. Die Einlaufgeschwindigkeit
des Lichtbogens in das Löschblechpaket ist abhängig von der sogenannten Eigenblasung,
d.h. dem durch den Lichtbogen selbst erzeugten magnetischen Blasfeld, den Druckverhältnissen
im Lichtbogen, der Formgebung der Leitschienen und der Wahl des Kontaktmaterials.
STAND DER TECHNIK
[0005] Lichtbogenlöscheinrichtungen der vorgenannten Art sind beschrieben in EP 444 283
A1, EP 649 155 A1 und EP 1 220 260 A1. Die beschriebenen Löscheinrichtungen weisen
je nach Abschaltleistung lediglich eine (EP 444 283 A1) oder aber zwei in Serie gelegte
Schaltstellen (EP 649 155 A1, EP 1 220 260 A1) auf. Durch geeignet ausgebildete (EP
444 283 A1) und verschaltete Lichtbogenlaufschienen (EP 1 220 260 A1) wird ein beim
Ausschalten zwischen sich öffnenden Kontaktstücken der Schaltstelle gebildeter Schaltlichtbogen
rasch in ein Löschblechpaket bzw. werden zwei beim Ausschalten zwischen sich öffnenden
Kontaktstücken der beiden Schaltstellen gebildete Schaltlichtbögen rasch in Löschblechpakete
getrieben und dort gelöscht. Abschaltleistung und Lebensdauer dieser Lichtbogenlöscheinrichtungen
sind dementsprechend hoch. Durch magnetfeldverstärkende Mittel, wie Blasschlaufen
(EP 649 155 A1), können Abschaltleistung und Lebensdauer der vorbekannten Löscheinrichtungen
zusätzlich erhöht werden.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0006] Der Erfindung, wie sie in den Patentansprüchen angegeben ist, liegt die Aufgabe zugrunde,
eine Lichtbogenlöscheinrichtung der eingangs genannten Art für einen Schutzschalter
mit mindestens einer Schaltstelle zu schaffen, welche sich bei hoher Abschaltleistung
durch eine grosse Lebensdauer auszeichnet.
[0007] Bei der Lichtbogenlöscheinrichtung nach der Erfindung ist in einen in einer Vorkammer
angeordneten Abschnitt einer ersten Lichtbogenlaufschiene eine Nase eingeformt mit
einem in Bewegungsrichtung eines beweglichen Kontaktstücks der Schaltstelle erstreckten
und einem Dauerstromkontakt eines feststehenden Kontaktstücks der Schaltstelle zugewandten
Rücken. Darüber hinaus enthält das bewegliche Kontaktstück ein Lichtbogenhom, dessen
freies Ende bei geschlossener Schaltstelle einen gegenüber der Länge des Nasenrückens
geringen Abstand zur Nase aufweist und beim Ausschalten unter Beibehalten des geringen
Abstands entlang dem Nasenrücken führbar ist. Hierdurch wird erreicht, dass der beim
Öffnen der Schaltstelle zunächst auf Dauerstromkontakten fussende Schaltlichtbogen
rasch und sicher von den Dauerstromkontakten weggeführt wird. Ein starker Abbrand
der Dauerstromkontakte wird so vermieden. Entsprechend verringert sich auch ein durch
fehlendes Kontaktmaterial hervorgerufener, unerwünschter Kontaktnachfederungsverlust.
Daher weisen die Lichtbogenlöscheinrichtung und ein mit einer solchen Löscheinrichtung
ausgerüsteter Schutzschalter eine hohe Lebensdauer aus resp. können unter Beibehalt
einer grossen Lebensdauer mit höheren Strömen belastet werden als bisher.
[0008] Für eine Erhöhung der Lebensdauer sollten lichtbogenführende Teile, wie insbesondere
die Spitze und gegebenenfalls auch der Rücken der Nase und/oder das Lichtbogenhorn
lichtbogenfest ausgebildet sein.
[0009] Um eine ausreichende Spannungsfestigkeit der Lichtbogenlöschkammer zu erzielen, sollte
bei geöffneter Schaltstelle der Abstand zwischen Nasenspitze und freiem Ende des Lichtbogenhorns
nahezu gleich dem Abstand zwischen den beiden Dauerstromkontakten sein. In dem zur
Anwendung kommenden Spannnungsbereich von typischerweise 100 bis 500 V reicht ein
Abstand von ca. 4 bis 5 Millimeter aus.
[0010] Für eine weitere Verbesserung von Abschaltleistung und Lebensdauer sind zusätzlich
magnetfeldverstärkendes Material und/oder eine Blasschlaufe zu empfehlen, welche in
der Vorkammer angeordnet sind. Diese magnetfeldverstärkenden Mittel treiben den Schaltlichtbogen
besonders schnell in lichtbogenlöschende Blechpakete, wodurch zusätzlich der Materialabbrand
der Lichtbogenschienen reduziert wird. Um das vom Abschaltstrom hervorgerufene Magnetfeld
gezielt zu bündeln, ist zweckmässigerweise das magnetfeldverstärkende Material nach
Art eines Mantels ausgeführt und schliesst dieses Material einen zwischen der ersten
und der zweiten Lichtbogenlaufschiene angeordneten Lichtbogenraum seitlich ab. Ist
die Innenseite des Mantels noch mit einem löschgaserzeugenden Isoliermaterial beschichtet,
so wird hierdurch nicht nur eine gute Isolation der Lichtbogenlöscheinrichtung erreicht,
sondern kann zugleich ein die Abschaltleistung zusätzlich verbesserndes Lichtbogenlöschgas
erzeugt werden.
[0011] Bei einer zur Verwendung in einem Schutzschalter mit zwei in Serie geschalteten Schaltstellen
vorgesehenen Lichtbogenlöscheinrichtung nach der Erfindung ist in einen in einer zweiten
Vorkammer angeordneten Abschnitt einer dritten Lichtbogenlaufschiene noch eine zweite
Nase eingeformt mit einem in Bewegungsrichtung eines zweiten beweglichen Kontaktstücks
erstreckten und einem Dauerstromkontakt eines zweiten feststehenden Kontaktstücks
zugewandten Rücken. Zudem enthält das zweite bewegliche Kontaktstück ein Lichtbogenhorn,
dessen freies Ende bei geschlossener zweiter Schaltstelle einen gegenüber der Länge
des Nasenrückens geringen Abstand zur zweiten Nase aufweist und beim Ausschalten unter
Beibehalten des geringen Abstands entlang dem Nasenrücken führbar ist. Hierdurch wird
erreicht, dass zwei beim Öffnen der beiden Schaltstellen zunächst auf Dauerstromkontakten
fussende Schaltlichtbögen rasch und sicher von den Dauerstromkontakten weggeführt
werden. Ein starker Abbrand der Dauerstromkontakte und unerwünschter Kontaktnachfederungsverlust
infolge fehlenden Kontaktmaterials werden so vermieden. Auch eine solche Lichtbogenlöscheinrichtung
und ein damit ausgerüsteter Schutzschalter weisen eine hohe Lebensdauer auf und können
unter Beibehalt einer grossen Lebensdauer mit höheren Strömen belastet werden als
bisher möglich.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0012] Anhand von Zeichnungen wird nachfolgend ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher
erläutert. Hierbei zeigt:
- Fig.1
- eine unter einem kleinen Winkel schräg von unten geführte Aufsicht auf eine Ausführungsform
einer Lichtbogenlöscheinrichtung nach der Erfindung, und
- Fig.2
- eine schräg von vom und schräg von unten geführte Aufsicht auf ein Aktivteil eines
Schutzschalters mit zwei in Serie geschalteten Schaltstellen und mit einer durch magnetische
Abschirmungen und Blasschlaufen ergänzten Lichtbogenlöscheinrichtung gemäss Fig.1.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0013] In beiden Figuren beziehen sich gleiche Bezugszeichen auf gleichwirkende Teile. Fig.1
zeigt die dem Betrachter zugewandte Hälfte einer Lichtbogenlöscheinrichtung für einen
Schutzschalter mit zwei Schaltstellen. Ersichtlich umfasst diese Hälfte eine mit dem
Bezugszeichen 1 markierte dieser beiden Schaltstellen, eine Vorkammer 41 und eine
Löschkammer 71. Die vom Betrachter abgewandte Hälfte mit der zweiten Schaltstelle
ist im wesentlichen identisch aufgebaut.
[0014] Die Schaltstelle 1 ist gebildet von einem feststehenden Kontaktstück 21 mit einem
Dauerstromkontakt 211 und einem beweglichen Kontaktstück 31 mit einem Dauerstromkontakt
311 und einem lichtbogenfesten Lichtbogenhorn 312. Als Material für die Dauerstromkontakte
211, 311 werden elektrisch gut leitende und zugleich vergleichsweise abbrandfeste
Kupfer- und/oder Silberlegierungen, etwa Ag/Ni 90/10 oder ein Silbergraphit, verwendet.
Das bewegliche Kontaktstück 31 ist beim Ausschalten derart um eine nicht gezeichnete
Achse schwenkbar, dass das freie Ende des Lichtbogenhorns 312 in Pfeilrichtung einen
Kreisbogen 313 durchläuft.
[0015] Die Vorkammer 1 enthält zwei Lichtbogenlaufschienen 51 und 61. Die Lichtbogenlaufschiene
51 ist mit dem feststehenden Kontaktstück 21 elektrisch leitend verbunden. Die Lichtbogenlaufschiene
61 ist derart ausgebildet, dass sie vom beweglichen Kontaktstück 31 bzw. dessen Lichtbogenhorn
312 einen Fusspunkt eines Schaltlichtbogens übernimmt, der sich beim Ausschalten bildet
und zunächst auf dem Dauerstromkontakt 211 des feststehenden Kontaktstücks 21 und
dem Dauerstromkontakt 311 des beweglichen Kontaktstücks 31 fusst. In einem in der
Vorkammer 41 angeordneten Abschnitt der Lichtbogenlaufschiene 51 ist eine Nase 511
eingeformt mit einem in Pfeilrichtung erstreckten und dem Dauerstromkontakt 211 zugewandten
Rücken 512 und mit einer Spitze 513.
[0016] Eine Löschkammer 71 schliesst sich an die Vorkammer 41 an und weist ein zwischen
den beiden Lichtbogenlaufschienen 51 und 61 angeordnetes Lichtbogenlöschpaket 73 auf.
Die Wirkung dieser Lichtbogenlöscheinrichtung ist die folgende:
[0017] Bei geschlossener Schaltstelle 1 weist das freie Ende des Lichtbogenhorns 312 einen
kleinen Abstand zur Nase 511 auf. Dieser Abstand ist gering gegenüber der Länge des
Nasenrückens 512 und liegt typischerweise im Bereich von 0,1 bis 0,5 Millimeter bei
einer Länge des Nasenrückens von typischerweise ca. 1 Millimeter. Beim Ausschalten
wird das bewegliche Kontaktstück 31 im Gegenuhrzeigersinn gedreht und trennen sich
die beiden Dauerstromkontakte 211 und 311. Ein hierbei gebildeter Schaltlichtbogen
fusst zunächst auf den beiden Dauerstromkontakten. Da der Abstand zwischen beiden
Dauerstromkontakten im Zuge des Ausschaltvorgangs schnell wächst, übertrifft dieser
Abstand rasch den kleinen Abstand zwischen Nase 511 und Lichtbogenhorn 312. Dadurch,
dass der Nasenrücken 512 gegenüber dem Abstand Nase ― Lichtbogenhorn eine vergleichsweise
grosse Länge aufweist und das Lichtbogenhorn 312 entlang dem Kreisbogen 313 über eine
relativ grosse Strecke mit konstant geringem Abstand zur Nase 511 geführt wird, ist
bei stetig wachsendem Abstand zwischen den beiden Dauerstromkontakten und dementsprechend
wachsendem Lichtbogenwiderstand sichergestellt, dass der Schaltlichtbogen kurz nach
der Kontakttrennung von dem die beiden Dauerstromkontakte 211 und 311 enthaltenden
Strompfad in einen die Nase 511 und das Lichtbogenhorn 312 enthaltenden Strompfad
kommutiert. Es ist so gewährleistet, dass der Schaltlichtbogen rasch und mit grosser
Sicherheit von den Dauerstromkontakten 211, 311 weggeführt wird. Der Kontaktabbrand
an den Dauerstromkontakten wird so erheblich reduziert und eine den Kontaktabbrand
ausgleichende Kontaktnachfederung stark herabgesetzt. Lebensdauer und Ausschaltleistung
von Lichtbogenlöscheinrichtung resp. eines diese Lichtbogenlöscheinrichtung enthaltenden
Schutzschalters werden so erheblich erhöht.
[0018] Sobald das Lichtbogenhorn 312 sich im Zuge der Ausschaltbewegung von der Nase 511
entfernt, fusst der Schaltlichtbogen vorübergehend an der Spitze 513 der Nase. Um
den Materialabbrand der Nasenspitze 513 und gegebenenfalls auch des Nasenrückens 512
gering zu halten, ist es vorteilhaft diese Teile wie auch das Lichtbogenhorn 312 abbrandfest
auszubilden. Schliesslich erreicht das Lichtbogenhorn 312 die Lichtbogenleitschiene
61 und kann nun auch der zweite Fusspunkt des Lichtbogens von beweglichen Kontaktstück
31 weg ins Leitschienensystem kommutieren, wo er durch magnetische Eigen- und Fremdbeblasung
in die Löschkammer 71 getrieben und am Lichtbogenlöschblechpaket 73 gelöscht wird.
Eine Rückzündung ist sichergestellt, wenn bei geöffneter Schaltstelle 1 der Abstand
zwischen Nasenspitze 513 und Lichtbogenhorn 312 nahezu gleich dem Abstand zwischen
den beiden Dauerstromkontakten 211, 311 ist. Dieser Abstand ist typischerweise ca.
5 Millimeter.
[0019] Aus Fig.2 ist ersichtlich, wie die Lichtbogenlöscheinrichtung gemäss Fig.1 in einem
Aktivteil eines ein- oder mehrpoligen Schutzschalters angeordnet ist. Aus dieser Figur
ist auch die mit dem Bezugszeichen 2 bezeichnete zweite Schaltstelle ersichtlich,
welche von einem feststehenden Kontaktstück 22 und einem beweglichen Kontaktstück
32 mit einem nicht ersichtlichen Dauerstromkontakt und einem Lichtbogenhorn 322 gebildet
ist. Eine Anschlussklemme 10 führt über die Spule eines Kurzschlussstromauslösers
100 und einen Verbindungsleiter 11 zum feststehenden Kontaktstück 21. Eine nicht dargestellte
Anschlussklemme führt über einen ebenfalls nicht dargestellten Überstromauslöser und
einen Verbindungsleiter 12 zum feststehenden Kontaktstück 22. Die beweglichen Kontaktstücke
31 und 32 sind in einer beweglichen gabelförmigen Kontaktbrücke 3 angeordnet. Der
zweiten Schaltstelle 2 ist eine Vorkammer 42 mit zwei Lichtbogenlaufschienen 52 und
62 und eine Lichtbogenlöschkammer 72 zugeordnet. Die Kammern 41 und 71 der Schaltstelle
1 sind getrennt von den Kammem 42 und 72 der Schaltstelle 2 durch eine in Fig.2 nicht
dargestellte, aber aus Fig.1 ersichtliche Trennwand 4. Die Lichtbogenlaufschienen
52 und 62 der zweiten Schaltestelle 2 sind bezüglich der Trennwand 4 spiegelsymmetrisch
zu den Lichtbogenlaufschienen 51 und 61 ausgebildet und angeordnet. In die Lichtbogenlaufschiene
62 ist eine entsprechend der Nase 511 ausgebildete und angeordnete Nase 521 eingeformt.
Femer sind in Fig.2 magnetfeldverstärkende Mittel, wie eine zwischen die beiden Lichtbogenlaufschienen
61 und 62 geschaltete Blasschlaufen 81 und nach Art eines Mantels ausgeführtes Material
91 bzw. 92, welches einen zwischen den Lichtbogenlaufschienen 51 und 61 bzw. 52 und
62 angeordneten Lichtbogenraum seitlich abschliesst.
[0020] Wird im Kurzschluss- oder Überstromfall durch den Kurzschlussstromauslöser 100 oder
einen thermischen Überstromauslöser die Kontaktbrücke 3 von den feststehenden Kontaktstücken
21, 22 wegbewegt, so bilden sich zwischen den Dauerstromkontakten 211, 221 der feststehenden
Kontaktstücke 21, 22 und den (aus Fig.2 nicht ersichtlichen) Dauerstromkontakten der
Kontaktbrücke 3 zwei gegensinnig vom Abschaltstrom durchflossene Lichtbögen aus, deren
Fusspunkte in der Folge rasch auf die beiden Nasen 511 und 521 und die beiden Lichtbogenhörner
312 und 322 geführt werden. Hierdurch wird der Abbrand der Dauerstromkontakte reduziert
und werden die Lebensdauer und die Abschaltleistung der Lichtbogenlöscheinrichtung
bzw. des Schutzschalters vergrössert.
[0021] Eine zusätzliche Vergrösserung der Lebensdauer und der Abschaltleistung von Löscheinrichtung
resp. Schalter wird durch die magnetfeldverstärkenden Mittel 81, 91, 92 erreicht,
welche bewirken, dass die beiden gegenläufig vom Abschaltstrom durchflossenen Schaltlichtbögen
nach dem Kommutieren von den Lichtbogenhömem 312 und 322 auf die beiden Lichtbogenleitschienen
61 und 62 besonders rasch in die Löschkammern 71 und 72 getrieben werden, wodurch
auch der Abbrand der Lichtbogenleitschienen gering gehalten wird.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0022]
- 1, 2
- Schaltstellen
- 3
- Kontaktbrücke
- 4
- Trennwand
- 10
- Anschlussklemme
- 100
- Kurzschlussstromauslöser
- 11, 12
- Verbindungsleiter
- 21, 22
- feststehende Kontaktstücke
- 31, 32
- bewegliche Kontaktstücke
- 211, 221, 311
- Dauerstromkontakte
- 312, 322
- Lichtbogenhömer
- 313
- Kreisbogen
- 41, 42
- Vorkammern
- 51, 52, 61, 62
- Lichtbogenlaufschienen
- 511
- Nase
- 512
- Nasenrücken
- 513
- Nasenspitze
- 71, 72
- Lichtbogenlöschkammern
- 73
- Löschblechpaket
- 81
- Blasschlaufe
- 91, 92
- magnetische Abschirmmäntel
1. Lichtbogenlöscheinrichtung für einen Schutzschalter mit mindestens einer Schaltstelle
(1), enthaltend
ein feststehendes (21) und ein bewegliches Kontaktstück (31),
eine Vorkammer (41) mit zwei Lichtbogenlaufschienen (51, 61) und
eine an die Vorkammer (41) anschliessende Lichtbogenlöschkammer (71),
bei welcher Lichtbogenlöscheinrichtung eine erste (51) beider Lichtbogenlaufschienen
mit dem feststehenden Kontaktstück (21) elektrisch leitend verbunden und die zweite
Lichtbogenlaufschiene (61) derart ausgebildet ist, dass sie vom beweglichen Kontaktstück
(31) einen Fusspunkt eines Schaltlichtbogens übernimmt, der sich beim Ausschalten
bildet und zunächst auf einem Dauerstromkontakt (211) des feststehenden (21) und einem
Dauerstromkontakt (311) des beweglichen Kontaktstücks (31) fusst,
dadurch gekennzeichnet, dass in einen in der Vorkammer (41) angeordneten Abschnitt der ersten Lichtbogenlaufschiene
(51) eine Nase (511) eingeformt ist mit einem in Bewegungsrichtung des beweglichen
Kontaktsstücks (31) erstreckten und dem Dauerstromkontakt (211) des feststehenden
Kontaktstücks (21) zugewandten Rücken (512), und dass das bewegliche Kontaktstück
(31) ein Lichtbogenhorn (312) enthält, dessen freies Ende bei geschlossener Schaltstelle
(1) einen gegenüber der Länge des Nasenrückens (512) geringen Abstand zur Nase (511)
aufweist und beim Ausschalten unter Beibehalten des geringen Abstands entlang dem
Nasenrücken (512) führbar ist.
2. Lichtbogenlöscheinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spitze (513) der Nase (511) lichtbogenfest ausgebildet ist.
3. Lichtbogenlöscheinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei geöffneter Schaltstelle (1) der Abstand zwischen Nasenspitze (513) und freiem
Ende des Lichtbogenhorns (312) nahezu gleich dem Abstand zwischen den beiden Dauerstromkontakten
(211, 311) ist.
4. Lichtbogenlöscheinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorkammer (41) zusätzlich magnetfeldverstärkendes Material und/oder eine Blasschlaufe
enthält.
5. Lichtbogenlöscheinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das magnetfeldverstärkende Material nach Art eines Mantels ausgeführt ist und einen
zwischen der ersten und der zweiten Lichtbogenlaufschiene angeordneten Lichtbogenraum
seitlich abschliesst.
6. Lichtbogenlöscheinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenseite des Mantels mit Isoliermaterial beschichtet ist.
7. Lichtbogenlöscheinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei der zur Verwendung
in einem Schutzschalter mit zwei in Serie geschalteten Schaltstellen (1, 2) zusätzlich
ein zweites feststehendes (22) und ein zweites bewegliches Kontaktstück (32) vorgesehen
sind, sowie
eine zweite Vorkammer (42) mit einer dritten (52) und einer vierten Lichtbogenlaufschienen
(62) und
eine an die zweite Vorkammer (42) anschliessende zweite Lichtbogenlöschkammer (72),
bei welcher Lichtbogenlöscheinrichtung die dritte Lichtbogenlaufschiene (52) mit dem
zweiten feststehenden Kontaktstück (22) elektrisch leitend verbunden und die vierte
Lichtbogenlaufschiene (62) derart ausgebildet ist, dass sie vom zweiten beweglichen
Kontaktstück (312) einen Fusspunkt eines zweiten Schaltlichtbogens übernimmt, der
sich beim Ausschalten bildet und zunächst auf einem Dauerstromkontakt (221) des zweiten
feststehenden (22) und einem Dauerstromkontakt des zweiten beweglichen Kontaktstücks
(32) fusst,
dadurch gekennzeichnet, dass in einen in der zweiten Vorkammer (42) angeordneten Abschnitt der dritten Lichtbogenlaufschiene
(52) eine zweite Nase (521) eingeformt ist mit einem in Bewegungsrichtung des zweiten
beweglichen Kontaktstücks (32) erstreckten und dem Dauerstromkontakt (221) des zweiten
feststehenden Kontaktstücks (22) zugewandten Rücken, und dass das zweite bewegliche
Kontaktstück (32) ein Lichtbogenhorn (322) aufweist, dessen freies Ende bei geschlossener
zweiter Schaltstelle (2) einen gegenüber der Länge des Nasenrückens geringen Abstand
zur zweiten Nase (521) aufweist und beim Ausschalten unter Beibehalten des geringen
Abstands entlang dem Nasenrücken führbar ist.
8. Löschbogenlöscheinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das erste (31) und das zweite bewegliche Kontaktstück (32) in einer beweglichen Kontaktbrücke
(3) angeordnet und die erste (41) und die zweite Vorkammer (42) durch eine Trennwand
(4) voneinander getrennt sind.
9. Lichtbogenlöscheinrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass beide Vorkammern (41, 42) jeweils zusätzlich magnetfeldverstärkendes Material (91,
92) und/oder eine Blasschlaufe (81) enthalten.
10. Schutzschalter mit einer Lichtbogenlöscheinrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche.