[0001] Rundfunkempfänger und Verfahren zur Speicherung digitaler Rundfunkdaten auf einer
Speicherkarte mit wiederbeschreibbarem Speicher, die mit einem Radioempfänger verbindbar
ist.
[0002] Die Verbindung betrifft weiterhin einen Rundfunkempfänger mit mindestens einem Empfänger
für Rundfunksignale, der digitale Rundfunkdaten bereitstellt, mit einem Zwischenspeicher
für Dateizuordnungstabellen und mit einer Einsteckeinheit zur Verbindung des Rundfunkempfängers
mit einer Speicherkarte.
[0003] Autoradios für den Empfang von Rundfunksignalen nach dem Digital-Audio-Broadcast-Standard
DAB sind bekannt, bei denen die digitalen Rundfunkdaten auf Flash-Speicherkarten aufgezeichnet
werden können. Die bekannten Autoradios unterstützen beispielsweise das sogenannte
Multi-Media-Card (MMC)- und Secure-Disc (SD)-Kartenformat der Flash-Speicherkarten.
[0004] Die digitalen, nach dem MPEG1-Standard, Audio Layer 2 codierten Audiodaten werden
dazu aus dem DAB-Rundfunkdatenstrom extrahiert und ohne Transcodierung oder dergleichen
direkt in eine Datei geschrieben. Als Dateisystem wird dabei ein im PC-Bereich gebräuchliches
System wie z. B. das FAT16-System verwendet, das von den gängigen PC-Kartenlesern
unterstützt wird. Daher können die aufgezeichneten Rundfunkdaten nicht nur im Autoradio
wiedergegeben, sondern auch mit Hilfe eines Personalcomputers PC angehört bzw. weiterverarbeitet
werden.
[0005] Bei den herkömmlichen Autoradios wird die Aufnahme durch das Drücken eines Auslösetasters
unmittelbar gestartet bzw. gestoppt.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Verfahren zur Speicherung digitaler
Rundfunkdaten auf einer Speicherkarte mit wiederbeschreibbarem Speicher zu schaffen,
der mit einem Radioempfänger verbindbar ist. Dabei soll vor allem eine zeitverzögerte
Aufnahme in einen Speicher ermöglicht werden, so dass nach Aktivieren des Speicherknopfes
auch die Rundfunkdaten einer definierten unmittelbar vorhergehenden Zeit von z. B.
10 Sekunden, in den Speicher nachgeladen werden.
[0007] Die Aufgabe wird mit dem gattungsgemäßen Verfahren erfindungsgemäß gelöst durch die
Schritte:
a) ständiges Aufzeichnen der vom Radioempfänger empfangenen digitalen Rundfunkdaten
in Segmenten mit der Speicherkarte, wobei die freien Speicherbereiche der Speicherkarte
mit den Rundfunkdaten zyklisch so beschrieben werden, dass ein Wiederbeschreiben einzelner
Speicherbereiche möglichst selten erfolgt;
b) Abspeichern von Dateizuordnungsinformationen in einem Zwischenspeicher des Radioempfängers
in einer Dateizuordnungstabelle mit Informationen, welche der aufgezeichneten Segmente
zu einer jeweiligen Datei gehört; und
c) Übertragen eines ausgewählten Teils der Dateizuordnungstabelle aus dem Zwischenspeicher
in einen FAT-Bereich für Dateizuordnungstabellen des Speichers in der Speicherkarte,
wenn eine dauerhafte Aufzeichnung erfolgen soll.
[0008] Bei der kontinuierlichen vorsorglichen Aufzeichnung der Rundfunkdaten auf Flash Speicherkarten
besteht nämlich das Problem, dass die Speicherzellen nicht beliebig oft gelöscht und
wiederbeschrieben werden können. Typisch sind maximal 100 000 Schreibzyklen.
[0009] Zusätzlich besteht das Problem, dass der FAT-Bereich für die Dateizuordnungstabellen
festliegt und wesentlich öfter beschrieben werden würde, als die für die Rundfunkdaten
vorgesehen Speicherzellen.
[0010] Daher erfolgt lediglich ein zyklisches Beschreiben der freien Speicherbereiche der
Speicherkarte mit den Rundfunkdaten, ohne dass die Dateizuordnungstabelle in der Speicherkarte
aktualisiert wird. Diese wird gesondert in einem Zwischenspeicher des Radioempfängers
abgelegt. Erst nachdem eine Aufzeichnungstaste gedrückt wird, wird der ausgewählte
Teil der Dateizuordnungstabelle aus dem Zwischenspeicher in den FAT-Bereich des Speichers
in die Speicherkarte übertragen.
[0011] Vorzugsweise wird erst nachdem eine dauerhafte Aufzeichnung gewählt ist, die Dateizuordnungsinformation
unmittelbar in dem FAT-Bereich für die Dateizuordnungstabellen des Speichers in der
Speicherkarte abgespeichert. Vorzugsweise erfolgt ein Übertragen der Dateizuordnungstabelle
für die eine defmierte Zeit unmittelbar vor der Auswahl einer dauerhaften Aufzeichnung
der bis mindestens zum Auswahlzeitpunkt empfangenen digitalen Rundfunkdaten im Schritt
c), das heißt ein Nachladen der eine defmierte Zeit bis zum Betätigen der Aufzeichnungstaste
empfangenen Rundfunkdaten.
[0012] Aufgabe der Erfmdung ist es weiterhin, einen verbesserten gattungsgemäßen Rundfunkempfänger
zu schaffen.
[0013] Die Aufgabe wird durch den Rundfunkempfänger gelöst, der z. B. durch geeignete Programmierung
eines Mikrocontrollers zur Durchführung des oben beschriebenen Verfahrens ausgebildet
ist.
[0014] Der Rundfunkempfänger hat vorzugsweise eine Einsteckeinheit zur Verbindung mit einer
Flash-Speicherkarte, wie dies aus dem Stand der Technik bekannt ist.
[0015] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung beispielhaft näher
erläutert. Es zeigt:
Figur 1 - Blockdiagramm eines Rundfunkgerätes mit Zwischenspeicher und Verbindung
zu einer Speicherkarte.
[0016] Die Figur 1 lässt ein Blockdiagramm eines Rundfunkgerätes 1 erkennen, das digitale
Rundfunkdaten R bereitstellt. Dies kann beispielsweise erfolgen, indem nach dem Digital-Audio-Broadcast-Standard
ausgestrahlte digitale Audiodaten, die MPEG1-Standard, Audio Layer 2 codiert sind,
aus dem DAB-Datenstrom des Rundfunksignals extrahiert und ohne Transcodierung oder
dergleichen direkt in freie Speicherbereiche des Speichers 2 in der Speicherkarte
3 geschrieben werden.
[0017] Hierzu wird zunächst geprüft, ob noch ein ausreichend großer freier Speicherbereich
in dem Speicher 2 der Speicherkarte 3 zur Verfügung steht, z. B. mehr als 4 MB.
[0018] Das Rundfunkgerät 1 hat eine Aufzeichnungstaste 4, mit der eine Aufnahme von Rundfunkdaten
R in den Speicher 2 der Speicherkarte 3 gestartet wird. Die Möglichkeit einer zeitverzögerten
Aufnahme wird von dem Rundfunkgerät 1 allerdings erst freigegeben, wenn ein ausreichend
großer freier Speicherbereich festgestellt wurde. Ansonsten ist die Aufzeichnung geblockt.
[0019] Die freien Speicherbereiche des Speichers 2 auf der Speicherkarte 3 werden dann ständig
zyklisch mit den digitalen Rundfunkdaten R beschrieben. Der sogenannte FAT-Bereich
5 des Speichers 2 (FAT= File Allocation Table) für Dateizuordnungstabellen wird dabei
zunächst nicht beschrieben. In dem FAT-Bereich 5 befindet sich normalerweise gemäß
der FAT16-Spezifikation die sogenannte Inhaltsangabe des Speichers 2. Die eigentlichen
digitalen Rundfunkdaten R werden in Segmenten, sogenannten Clustern, organisiert in
den Speicher 2 geschrieben. Der FAT-Bereich 5 enthält die Information, welche Cluster
in welcher Reihenfolge die gesamte Datei ergeben.
[0020] Die entsprechenden Dateizuordnungstabellen werden gemäß der vorliegenden Erfmdung
vielmehr in einen Zwischenspeicher 6 des Rundfunkgerätes 1 geschrieben, der beispielsweise
ein "Read-Access-Memory-Baustein" RAM sein kann und beliebig oft wiederbeschreibbar
ist.
[0021] Das Beschreiben des Zwischenspeichers 6 kann durch einen Signalprozessor 7, einen
Mikrocontroller oder einen Mikroprozessor in dem Rundfunkgerät 1 gesteuert werden.
[0022] Durch das zyklische Beschreiben des freien Speicherplatzes des Speichers 2 der Speicherkarte
3 wird sichergestellt, dass eine einzelne Speicherzelle vergleichsweise selten neu
beschrieben wird. Da sich der FAT-Bereich 5 an einer festen Stelle im Speicherbereich
des Speichers 2 befindet, darf dieser nicht aktualisiert werden, ansonsten wäre die
maximale Anzahl der möglichen Schreibzyklen schnell erreicht und die Lebensdauer der
Speicherkarte 3 drastisch herabgesetzt. Aus diesem Grund wird die Dateizuordnungstabelle
zunächst in dem Zwischenspeicher 6 des Rundfunkempfängers 1 abgelegt, in dem die zuletzt
beschriebenen Cluster eingetragen werden.
[0023] Wenn nun die Aufzeichnungstaste 4 gedrückt wird, werden außer den aktuellen Rundfunkdaten
R auch die Rundfunkdaten des vorhergehenden defmierten Zeitraums, beispielsweise 10
Sekunden, als gültig in dem FAT-Bereich 5 eingetragen, das heißt die Dateizuordnungstabelle
für die definierte Vorlaufzeit von dem Zwischenspeicher 6 in den FAT-Bereich 5 übertragen.
Erst ab dann wird der FAT-Bereich 5 mit jedem neu aufgenommenen Cluster der Rundfunkdaten
R aktualisiert.
1. Verfahren zur Speicherung digitaler Rundfunkdaten (R) auf einer Speicherkarte (3)
mit wiederbeschreibbarem Speicher (2), die mit einem Rundfunkempfänger (1) verbindbar
ist,
gekennzeichnet durch
a) ständiges Aufzeichnen der vom Rundfunkempfänger (1) empfangenen digitalen Rundfunkdaten
(R) in Segmenten mit der Speicherkarte (3), wobei die freien Speicherbereiche der
Speicherkarte (3) mit den Rundfunkdaten (R) zyklisch so beschrieben werden, dass ein
Wiederbeschreiben einzelner Speicherbereiche möglichst selten erfolgt;
b) Abspeichern von Dateizuordnungsinformationen in einem Zwischenspeicher (6) des
Rundfunkempfängers (1) in einer Dateizuordnungstabelle mit Informationen, welche der
aufgezeichneten Segmente zu einer jeweiligen Datei gehört; und
c) Übertragen eines ausgewählten Teils der Dateizuordnungstabelle aus dem Zwischenspeicher
(6) in einen FAT-Bereich (5) für die Dateizuordnungstabelle des Speichers (2) in der
Speicherkarte (3), wenn eine dauerhafte Aufzeichnung erfolgen soll.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
Abspeichern der Dateizuordnungsinformationen unmittelbar in den FAT-Bereich (5) für
die Dateizuordnungstabellen des Speichers (2) in der Speicherkarte (3), nachdem eine
dauerhafte Aufzeichnung gewählt ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch
Übertragen der Dateizuordnungstabelle für die eine defmierte Zeit unmittelbar vor
der Auswahl einer dauerhaften Aufzeichnung der bis mindestens zum Auswahlzeitpunkt
empfangenen digitalen Rundfunkdaten (R) im Schritt c).
4. Rundfunkempfänger (1) mit mindestens einem Empfänger
für Rundfunksignale, der digitale Rundfunkdaten (R) bereitstellt, einem Zwischenspeicher
(6) für Dateizuordnungstabellen und einer Einsteckeinheit zur Verbindung des Rundfunkempfängers
mit einer Speicherkarte (3), dadurch gekennzeichnet, dass der Rundfunkempfänger (1) zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden
Ansprüche ausgebildet ist.
5. Rundfunkempfänger nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Einsteckeinheit zur Verbindung mit einer Flash-Speicherkarte vorgesehen ist.