(19)
(11) EP 1 616 513 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.01.2006  Patentblatt  2006/03

(21) Anmeldenummer: 05009651.0

(22) Anmeldetag:  03.05.2005
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A47G 9/02(2006.01)
D04H 1/46(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR LV MK YU

(30) Priorität: 14.07.2004 DE 102004034249

(71) Anmelder: Fleissner GmbH
63328 Egelsbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Watzl, Alfred
    63322 Rödermark (DE)

(74) Vertreter: Meyer-Dulheuer, Karl-Hermann 
Patentanwalt, Metzlerstrasse 27
60594 Frankfurt am Main
60594 Frankfurt am Main (DE)

   


(54) Wäsche insbesondere Bettwäsche und Verfahren zur Herstellung von Bettwäsche


(57) Wäsche ist üblicherweise gewoben oder gewirkt und besteht aus Baumwolle oder ähnlich saugfähigen Fasern. Die Wiederverwendung ist möglich, aber sehr aufwendig und damit teuer. Nach der Erfindung soll die Wäsche aus einem Baumwollvlies, aus einem Nonwoven bindemittelfrei gebildet sein und zur Verfestigung hydrodynamisch vernadelt werden. Die Festigkeit und auch eine geringe Pillingneigung ist bei einer einmaligen Verwendung ausreichend. Mit Vorteil kann wegen der preiswerten Herstellungsart eine solche Wäsche durchaus aussortiert und fortgeworfen werden, und zwar ohne Umweltbelastung.


Beschreibung


[0001] Wäsche wie auch Bettwäsche ist allgemein aus Baumwolle, Leinen oder sonstigen natürlichen, saugfähigen Fasern hergestellt. Dazu muss zunächst ein Faden aus den jeweiligen Fasern gebildet, das Gewebe oder Gewirke mit den entsprechenden Maschinen hergestellt und dann die Bahn konfektioniert werden. Dieser Herstellungsprozess ist sehr aufwendig und teuer. Zwar kann diese Wäsche mehrfach gewaschen, gebügelt und damit wiederverwendet werden, jedoch ist das manchmal gar nicht erwünscht. Zum Beispiel in Krankenhäusern muss die Wäsche aufwendig desinfektioniert werden. In Bahnwagen von Nachtzügen fällt jede Nacht eine Unmenge an Bettwäsche an, die aufwendig und teuer zur Wiederverwendung in allen möglichen vom Zug erreichten Gegenden gesammelt, mit viel Wasser und Energie gewaschen, gebügelt und wieder in die Züge transportiert werden muss.

[0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, hier eine einfachere, preiswertere Lösung zu finden. Wesentlich ist jedenfalls, dass die Wäsche recycelbar und biologisch abbaubar ist.

[0003] Ausgehend von der Tatsache, dass aus hygienischen und anderen Gründen Wäsche insbesondere Bettwäsche aus Baumwollfasern und ggf. zusätzlichen Bestandteilen von anderen natürlichen und/oder synthetischen Fasern hergestellt ist, besteht die Erfindung darin, dass sie aus einem kein Bindemittel enthaltenden Nonwoven besteht, das zur Verfestigung hydrodynamisch vernadelt ist. Diese Herstellungsart ist so preiswert, dass die Wäsche nach einmaliger Verwendung wie z. B. in Zügen oder nach Verschmutzung in Krankenhäusern fortgeworfen oder ggf. recycelt werden kann. Diese Recycelung kann in dem biologischen Abbau oder auch in der Wiederverwendung nach einer Zerfaserung bestehen. Ist die Wäsche stark verschmutzt z. B. aus Krankenhäusern nach einer Operation, dann kann diese Wäsche leicht fortgeworfen werden. Eine zu starke Verschmutzung des sonstigen Abfalls ist nicht gegeben, diese Wäsche ist abbaubar.

[0004] Das Nonwoven sollte etwa ein Gewicht von 60 bis 90 g/m2 haben und im wesentlichen aus Baumwolle auch Rohbaumwolle bestehen. Es können aber auch Flachs- oder Leinenfasern wie auch teilweise Chemiefasern wie auch Viskose beigemischt sein. Durch eine feste Vernadelung kann eine Pillingbildung bei der Nutzung als Bettwäsche vermieden werden.


Ansprüche

1. Wäsche insbesondere Bettwäsche aus Baumwollfasern und ggf. zusätzlichen Bestandteilen von anderen natürlichen und/oder synthetischen Fasern, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus einem kein Bindemittel enthaltenden Nonwoven besteht, das zur Verfestigung hydrodynamisch vernadelt ist.
 
2. Bettwäsche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Nonwoven für die Wäsche recycelte Baumwolle enthält.
 
3. Bettwäsche nach Anspruch 1oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Nonwoven für die Wäsche Viskose enthält.
 
4. Bettwäsche nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Nonwoven für die Wäsche Lyozell enthält.
 
5. Bettwäsche nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Nonwoven für die Wäsche geringfügig Bikomponentenfasern enthält.
 
6. Verfahren zur Herstellung von Wäsche insbesondere Bettwäsche aus Baumwollfasern und ggf. zusätzlichen Bestandteilen von anderen natürlichen und/oder synthetischen Fasern, dadurch gekennzeichnet, dass ein Nonwoven mittels einer Krempel oder ähnlichen Vliesbildungsaggregaten wie auch nach dem Air-lay-Verfahren ohne Bindemittel hergestellt und dann zur Verfestigung allein mittels der hydrodynamischen Vernadelung verfestigt wird.
 
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das verfestigte Nonwoven konfektioniert und abschließend an den Rändern umnäht wird.
 





Recherchenbericht