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EP 1 616 513 A1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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18.01.2006 Patentblatt 2006/03 |
(22) |
Anmeldetag: 03.05.2005 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU MC NL PL PT RO SE SI
SK TR |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL BA HR LV MK YU |
(30) |
Priorität: |
14.07.2004 DE 102004034249
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Anmelder: Fleissner GmbH |
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63328 Egelsbach (DE) |
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Erfinder: |
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- Watzl, Alfred
63322 Rödermark (DE)
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Vertreter: Meyer-Dulheuer, Karl-Hermann |
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Patentanwalt,
Metzlerstrasse 27 60594 Frankfurt am Main 60594 Frankfurt am Main (DE) |
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Wäsche insbesondere Bettwäsche und Verfahren zur Herstellung von Bettwäsche |
(57) Wäsche ist üblicherweise gewoben oder gewirkt und besteht aus Baumwolle oder ähnlich
saugfähigen Fasern. Die Wiederverwendung ist möglich, aber sehr aufwendig und damit
teuer. Nach der Erfindung soll die Wäsche aus einem Baumwollvlies, aus einem Nonwoven
bindemittelfrei gebildet sein und zur Verfestigung hydrodynamisch vernadelt werden.
Die Festigkeit und auch eine geringe Pillingneigung ist bei einer einmaligen Verwendung
ausreichend. Mit Vorteil kann wegen der preiswerten Herstellungsart eine solche Wäsche
durchaus aussortiert und fortgeworfen werden, und zwar ohne Umweltbelastung.
[0001] Wäsche wie auch Bettwäsche ist allgemein aus Baumwolle, Leinen oder sonstigen natürlichen,
saugfähigen Fasern hergestellt. Dazu muss zunächst ein Faden aus den jeweiligen Fasern
gebildet, das Gewebe oder Gewirke mit den entsprechenden Maschinen hergestellt und
dann die Bahn konfektioniert werden. Dieser Herstellungsprozess ist sehr aufwendig
und teuer. Zwar kann diese Wäsche mehrfach gewaschen, gebügelt und damit wiederverwendet
werden, jedoch ist das manchmal gar nicht erwünscht. Zum Beispiel in Krankenhäusern
muss die Wäsche aufwendig desinfektioniert werden. In Bahnwagen von Nachtzügen fällt
jede Nacht eine Unmenge an Bettwäsche an, die aufwendig und teuer zur Wiederverwendung
in allen möglichen vom Zug erreichten Gegenden gesammelt, mit viel Wasser und Energie
gewaschen, gebügelt und wieder in die Züge transportiert werden muss.
[0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, hier eine einfachere, preiswertere Lösung
zu finden. Wesentlich ist jedenfalls, dass die Wäsche recycelbar und biologisch abbaubar
ist.
[0003] Ausgehend von der Tatsache, dass aus hygienischen und anderen Gründen Wäsche insbesondere
Bettwäsche aus Baumwollfasern und ggf. zusätzlichen Bestandteilen von anderen natürlichen
und/oder synthetischen Fasern hergestellt ist, besteht die Erfindung darin, dass sie
aus einem kein Bindemittel enthaltenden Nonwoven besteht, das zur Verfestigung hydrodynamisch
vernadelt ist. Diese Herstellungsart ist so preiswert, dass die Wäsche nach einmaliger
Verwendung wie z. B. in Zügen oder nach Verschmutzung in Krankenhäusern fortgeworfen
oder ggf. recycelt werden kann. Diese Recycelung kann in dem biologischen Abbau oder
auch in der Wiederverwendung nach einer Zerfaserung bestehen. Ist die Wäsche stark
verschmutzt z. B. aus Krankenhäusern nach einer Operation, dann kann diese Wäsche
leicht fortgeworfen werden. Eine zu starke Verschmutzung des sonstigen Abfalls ist
nicht gegeben, diese Wäsche ist abbaubar.
[0004] Das Nonwoven sollte etwa ein Gewicht von 60 bis 90 g/m
2 haben und im wesentlichen aus Baumwolle auch Rohbaumwolle bestehen. Es können aber
auch Flachs- oder Leinenfasern wie auch teilweise Chemiefasern wie auch Viskose beigemischt
sein. Durch eine feste Vernadelung kann eine Pillingbildung bei der Nutzung als Bettwäsche
vermieden werden.
1. Wäsche insbesondere Bettwäsche aus Baumwollfasern und ggf. zusätzlichen Bestandteilen
von anderen natürlichen und/oder synthetischen Fasern, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus einem kein Bindemittel enthaltenden Nonwoven besteht, das zur Verfestigung
hydrodynamisch vernadelt ist.
2. Bettwäsche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Nonwoven für die Wäsche recycelte Baumwolle enthält.
3. Bettwäsche nach Anspruch 1oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Nonwoven für die Wäsche Viskose enthält.
4. Bettwäsche nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Nonwoven für die Wäsche Lyozell enthält.
5. Bettwäsche nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Nonwoven für die Wäsche geringfügig Bikomponentenfasern enthält.
6. Verfahren zur Herstellung von Wäsche insbesondere Bettwäsche aus Baumwollfasern und
ggf. zusätzlichen Bestandteilen von anderen natürlichen und/oder synthetischen Fasern,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Nonwoven mittels einer Krempel oder ähnlichen Vliesbildungsaggregaten wie auch
nach dem Air-lay-Verfahren ohne Bindemittel hergestellt und dann zur Verfestigung
allein mittels der hydrodynamischen Vernadelung verfestigt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das verfestigte Nonwoven konfektioniert und abschließend an den Rändern umnäht wird.