[0001] Die Erfindung betrifft einen Hochgradienten-Magnetabscheider gemäß dem Oberbegriff
des ersten Patentanspruchs.
[0002] Die Abtrennung ferro-, ferri- oder paramagnetischer Partikel aus flüssigen oder gasförmigen
Fluiden mittels Magnetscheider ist ein in zahlreichen Varianten genutztes Grundprinzip
der Verfahrenstechnik. Ein besonderer Vorteil des Prinzips der Magnetscheidung liegt
in der Möglichkeit, magnetische Partikel aus einer Mischung mit anderen nicht magnetischen
Partikeln selektiv abzutrennen. Die Wahl des Magnetscheiders richtet sich dabei nach
der Größe und den magnetischen Eigenschaften der Partikel.
[0003] Grobe stark magnetische Partikel, wie z.B. Magnetiterze mit Partikelgrößen > 75µm
lassen sich danach bereits mit einfachen Trommel- oder Bandscheidern abtrennen. Feinere
stark magnetische Partikel lassen sich aus wässrigen Suspensionen bis zu einer Größe
von ca. 10-20 µm ebenfalls noch mittels spezieller Trommelscheider erfassen. Für noch
feinere Partikel im Mikrometerbereich (ca. 0,1 bis 20 µm) kommt dagegen bisher nur
sogenannte Hochgradienten-Magnetseparation zum Einsatz.
[0004] Das Funktionsprinzip von Hochgradienten-Magnetseparatoren beruht auf der Generierung
und Bündelung starker Feldstärkegradienten durch das Einbringen einer ferromagnetischen
Matrix in ein äußeres Magnetfeld. Die magnetisierbaren Elemente der Matrix bestehen
meist aus ungeordneter Stahlwolle bzw. geordneten Drahtnetzen oder profilierten Metallplatten.
Sie werden durch das äußere Feld aufmagnetisiert und bilden ihrerseits Magnetpole
aus, die das äußere Feld stellenweise verstärken oder auch abschwächen. Durch die
entstehenden, hohen Feldstärkegradienten resultiert eine starke Magnetkraft auf para-
bzw. ferromagnetische Partikel in Richtung höherer Feldstärke. Die Partikel lagern
sich an den induzierten Magnetpolen der Matrix an und sind damit aus dem Fluid abgeschieden.
[0005] Durch die Möglichkeit der Generierung sehr hoher Feldgradienten und somit entsprechend
hoher Magnetkräfte in Verbindung mit einer feinmaschigen Matrix ist das Verfahren
der Hochgradienten-Magnetseparation sehr effektiv, wenn es darum geht, geringe Mengen
magnetischer Verunreinigungen aus einer Suspension zu entfernen. Typische Einsatzbeispiele
finden sich in der Kaolinitaufbereitung oder in der Entfernung von Korrosionsprodukten
aus Kondensatkreisläufen.
[0006] Nach einer bestimmten Betriebszeit sind jedoch die Beladung des Separators mit abgeschiedenen
magnetisierbaren Partikeln so hoch, dass die Aufnahmekapazität des Magnetabscheiders
erschöpft ist und eine Matrixabreinigung erforderlich ist. Üblicherweise erfolgt die
Matrixabreinigung nach Abschalten des Magnetfelds mit einem starken Wasserstrahl beziehungsweise
einer Rückspülung mit hohen Filtergeschwindigkeiten. Bedingt durch Form und Aufbau
der Matrix, die beispielsweise aus Stahlwolle oder geschichteten Drahtgeweben besteht
und somit zahlreiche Zwischenräume aufweist, kommt es im bereich der Matrix lokal
zu sogenannten Totvolumina, d.h. zu Bereichen, die nicht oder nur sehr langsam durchströmt
werden. Zudem begrenzen der Wunsch, das Volumen des anfallenden Spülkonzentrats möglichst
gering zu halten sowie die maximale Förderleistung der Pumpen die Menge des eingesetzten
Spülfluids und die erreichbare Fließgeschwindigkeit während des Spülvorgangs. Als
Folge wird nur eine unvollständige Abreinigung erzielt. Insbesondere Partikel mit
einer hohen Remanenzmagnetisierung lassen sich nur schwer wieder entfernen. Die Konsequenz
ist eine weiterhin starke Haftung dieser Partikel an den Matrixdrähten, was die Abreinigungseffizienz
signifikant beeinträchtigt.
[0007] Während zur Thematik der Partikelabscheidung eine Vielzahl von Patenten und Veröffentlichungen
vorhanden ist, liegen auf dem Gebiet der Filterrückspülung und Matrixabreinigung nur
sehr wenige Untersuchungen vor. Eine wirkungsvolle und vollständige Matrixabscheidung
ist aber wesentlich für viele Anwendungen, allein auch um technischen, ökonomischen
sowie ökologischen Rahmenbedingungen gerecht zu werden. Insbesondere dann, wenn die
magnetische Abtrennung von magnetisierbaren Partikeln als wichtiger Teilschritt in
einen kontinuierlichen Gesamtprozess eingebunden ist, verlangt ein optimaler Filterbetrieb
eine Minimierung der Dauer der Matrixabreinigung sowie der hierfür erforderlichen
Spülfluidmenge.
[0008] Bei bestimmten Anwendungen, beispielsweise im Abwasserbereich, ist eine vollständige
Matrixabreinigung nicht unbedingt notwendig, aber wünschenswert und ökonomisch geboten,
um die Separatorkapazität auszuschöpfen. Die Matrixabreinigung erfolgt dabei durch
Spülwasser mit hohen Fließgeschwindigkeiten im Gegenstrom.
[0009] In der US 5.019.272 wird ein Hochgradienten-Magnetseparator mit einem in Rotation
versetztes Filtergehäuse mit Matrix offenbart, wobei die Matrix im Einfluss eines
Permanentmagneten steht. Die Abreinigung der Filtermatrix erfolgt mittels einer Kombination
aus pulsierender Zulaufströmung, Zentrifugalkräften und einem magnetischen Wechselfeld.
Die Rotationsbewegung ist bei diesem Konzept allerdings zunächst nicht zum Zweck des
Energieeintrags für die Abreinigung vorhanden, sondern zur Erzeugung eines magnetischen
Wechselfeldes auf Permanentmagnetbasis.
[0010] Ausgehend davon ist es Aufgabe der Erfindung, einen Hochgradienten-Magnetseparator
vorzuschlagen, welcher eine mechanisch einfache, robuste, flexible und kostengünstige
Vorrichtung zur effizienten Matrixabreinigung umfasst.
[0011] Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale in Anspruch 1 gelöst; die hierauf
bezogenen Unteransprüche beinhalten vorteilhafte Ausführungsformen dieser Lösung.
[0012] Die Erfindung besteht aus einem Hochgradienten-Magnetabscheider zum selektiven Abscheiden
magnetisierbarer Partikel aus einer Suspension, umfassend eine in einem Magnetsystem
positionierbare Matrix als Separierungszone. Die Matrix wird durch plattenförmige
magnetisierbare und von der Suspension durchströmbare Separationsflächen in aneinander
gereihte Teilvolumina unterteilt. Ferner weist sie Bereiche auf, die als Zulauf oder
als Ablauf der Suspension dienen, wobei zwischen einem Zulauf und einem Ablauf mindestens
zwei Separationsflächen angeordnet ist. Vorzugsweise erstreckt sich die Matrix über
ein abgeschlossenes Volumen, wobei die Zuläufe und Abläufe durch konkrete Leitungen
in dieses Volumen gebildet werden.
Die Separationsflächen werden bevorzugt durch Drahtgewebe oder perforierte Metallfolien
oder -bleche gebildet und können zum Auffangen der Kräfte aus einer Fluidströmung
oder zum Einspannen und Befestigen mit Verstärkungsstrukturen versehen sein.
[0013] Zum selektiven Abscheiden magnetischer Partikel aus einer Suspension wird diese als
Fluidstrom über den Zulauf in die Matrix und in dieser durch mindestens zwei Separationsflächen
geleitet. Nach Durchlaufen der Separationsflächen verlässt der Fluidstrom die Matrix
durch einen Ablauf, wobei die magnetisierbaren Partikel magnetisch auf den Separationsflächen
zurückgehalten werden.
[0014] Wesentliches Gestaltungsmerkmal der Erfindung und mit besonders vorteilhafter Wirkung
bei einer Matrixabreinigung ist die Unterteilung der Separationsflächen in mindestens
zwei Gruppen. Die Separationsflächen jeder Gruppe sind mechanisch beispielsweise über
ein Gehäuse, einen Träger oder eine Welle starr miteinander gekoppelt und im Hochgradienten-Magnetseparator
entweder fest eingesetzt oder beweglich gelagert. Bevorzugt sind die Separationsflächen
in zwei Gruppen unterteilt, wobei sich die Gruppenzugehörigkeit der vorzugsweise parallel
zueinander in der Matrix angeordneten Separationsflächen abwechselt. Dabei ist eine
Gruppe fest im Gehäuse eingesetzt ist und die zweite Gruppe gemeinsam auf einem beweglich
gelagerten Träger wobei eine abwechselnde Anordnung der Separationsflächen aus den
verschiedenen Gruppen in der Matrix vorgesehen ist. Der beweglich gelagerte Träger
ist vorzugsweise motorisch oder aktorisch angetrieben, wobei die ausführbare Bewegung
zyklisch ist, d.h. rotatorisch und / oder in eine oder mehrere Richtungen translatorisch
oszillierend. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der Träger eine drehbar
und / oder lateral bewegbar gelagerte Welle, um die sich die Matrix und die Separationsflächen
rotationssymmetrisch erstrecken. Die Frequenz der Dreh- bzw. oszillierenden Relativbewegung
liegt je nach konstruktiver Gestaltung üblicherweise zwischen 5 und 1000 Hz.
[0015] Für das selektive Abscheiden von magnetischen Partikeln aus einer Suspension sind
die vorgenannten zueinander bewegbaren Separationsflächengruppen nicht unbedingt erforderlich.
Eine moderate Relativbewegung benachbarter Separationsflächen zueinander fördert allerdings
die Durchmischung der Suspension und damit die gleichmäßigere Erfassung des gesamten
Suspensionsvolumens bei der Abscheidung sowie eine gleichmäßigere Abscheidung von
magnetisierbaren Partikeln auf den zur Verfügung stehenden Separationsflächen. Ab
einer bestimmten Stärke verhindern die Relativbewegungen ein stabiles Absetzen der
Partikel auf den Separationsflächen, wirken somit kontraproduktiv und sind während
der Abscheidung zu vermeiden.
[0016] Für eine in bestimmten Intervallen erforderliche Matrixabreinigung stellen die vorgenannten
zueinander bewegbaren Separationsflächengruppen jedoch eine signifikante Verbesserung
dar.
[0017] Die Matrixabreinigung erfolgt vorzugsweise nach dem Gegenstromprinzip mit einem Spülfluid,
wobei die Relativbewegung von mindestens zwei der vorgenannten Separationsflächenfraktionen
zueinander im Spülfluid Trägheitskräfte, Zentrifugalkräfte, Turbolenzen und Scherkräfte
hervorruft, welche eine Ablösung von magnetisierbaren Partikeln von den Separationsflächen
auch bei noch vorhandener magnetischen Remanenz oder auch im Einfluss eines magnetischen
Feldes signifikant verbessert oder auch erst nur ermöglicht.
[0018] Die Erfindung wird im Folgenden an Ausführungsbeispielen anhand der folgenden Figuren
näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine prinzipielle Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels mit Elektromagnet,
Fig. 2 eine prinzipielle Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels mit Permanentmagnet,
Fig. 3 eine Schnittansicht eines Ausführungsbeispiels mit fluidisch in Serie geschalteten
Separationsringscheiben,
Fig. 4 eine Schnittansicht eines Ausführungsbeispiels mit fluidisch parallel geschalteten
Separationsringscheibe sowie
Fig. 5 eine Aufsichtdarstellung der Separationsringscheiben.
[0019] Wie in Fig. 1 und 2 dargestellt, befindet sich der Hochgradienten-Magnetseparator
1 im unmittelbaren Wirkbereich eines Magnetsystems 2, das als Feldquelle dient. Als
Magnetfeldquelle dienen vorzugsweise Elektromagnete (Fig. 1), supraleitende Magnet
systeme oder auch Permanentmagnetsysteme (Fig. 2), wobei der Hochgradienten-Magnetseparator
1 in die Magnetspulenöffnung bzw. zwischen die Polschuhe 3 eingebracht wird.
[0020] Der eigentliche Hochgradienten-Magnetseparator umfasst mehrere Teileinheiten, und
zwar ein im Wesentlichen zylinderförmiges Gehäuse 5, welches mit einem Deckel 6 und
einem Boden 7 axial verschlossen ist. Eine Welle 8 ist konzentrisch im Gehäuse, im
Ausführungsbeispiel in entsprechenden Lagerungen 9 im Deckel und / oder Boden, dichtend
drehbar gelagert und über eine Kupplung 10 mit einem Antrieb 11 verbunden. Welle,
Gehäuse, Deckel- und Bodenplatte bestehen aus einem unmagnetischen Werkstoff.
[0021] Kerneinheit des Hochgradienten-Magnetseparators ist die Matrix, welche sich über
das vom Gehäuse 5, Deckel 6 und Boden 7 eingeschlossene Innenraumvolumen erstreckt
und in dem die Abscheidung der magnetisierbaren Partikel stattfindet. Die Suspension
(Fluid) mit den abzutrennenden magnetischen Partikeln tritt über den Zulauf 4 in den
Hochgradienten-Magnetseparator ein und verteilt sich über den Separatorquerschnitt.
Die eigentliche Abtrennung erfolgt im Bereich der Matrix an Separationsringscheiben
13 und 14. Der aufgereinigte Fluidstrom verlässt den Hochgradienten-Magnetseparator
über den Ablauf 12. Zu- bzw. Ablauf beṡtehen aus mehreren Öffnungen im Deckel 6 bzw.
Boden 7 und weisen zur besseren Strömungsverteilung jeweils eine konische Form auf.
[0022] Die Matrix ist nach dem Rotor-Stator-Prinzip aufgebaut (vgl. Fig. 3 und 4) und umfasst
abwechselnd vorgenannte konzentrisch um die Welle angeordnete und im Gehäuse 5 eingesetzte
feststehende und auf die Welle 8 aufgesetzte rotierende Separationsringscheiben 13
bzw. 14, welche das Innenraumvolumen in rotationssymmetrische und axial hintereinander
angeordnete Teilvolumina unterteilt.
[0023] Die Separationsringscheiben 13 und 14, im Detail in Fig. 5 dargestellt, umfassen
jeweils eine von der Suspension durchströmbare Separationsfläche 15 aus magnetisierbarem
Material, vorzugsweise einem Drahtgewebe oder einer perforierte Metallfolie oder -blech.
Die Separationsfläche 15 wird jeweils von einem äußeren und einem inneren Stabilisierungsring
16 bzw. 17 begrenzt.
[0024] Die rotierenden Separationsringscheiben 14 werden über die inneren Stabilisierungsringe
17 wechselweise mit unmagnetischen inneren Abstandshülsen 18 auf die Welle 8 aufgezogen
und mit einer Spannhülse 19 axial verspannt. Ebenso werden die feststehenden Separationsringscheiben
13 über die äußeren Stabilisierungsringe 16 wechselseitig mit unmagnetischen äußeren
Abstandshülsen 20 in das Gehäuse 5 eingesetzt und über eine Hülse 21 verspannt. Die
jeweilig nicht eingespannten inneren und äußeren Stabilisierungsringe 17 bzw. 16 bilden
jeweils zu inneren bzw. äußeren Abstandshülsen 18 bzw. 20 einen Ringspalt (vgl. Fig.
3 und 4).
[0025] Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform mit fluidisch hintereinander geschalteten Teilvolumina
in der Matrix. Dabei weisen sowohl die Hülse 21 am Zulauf 4 als auch der Gehäuseteil,
der am Ablauf 12 liegt, eine strömungsoptimierte, in erster Näherung konische Form
auf. Dies vermeidet mögliche Totvolumnina insbesondere in den Eckbereichen der Matrix
und damit mögliche Vermischungen durch ein Zurückhalten und zeitversetztes Wiedereinmischen
einzelner Fluidfraktionen in der Matrix.
[0026] Fig. 4 repräsentiert ein alternatives Konzept mit fluidisch parallel geschalteten
Teilvolumna in der Matrix. Bei dieser Ausführungsform erfolgt die Zuführung der Suspension
mit den abzutrennenden magnetischen Partikeln über eine als Hohlwelle gestaltete Welle
8 und mehreren von dieser abzweigenden radiale Zulaufbohrungen 22 als Suspensionsaustritte
in jedes zweite der Teilvolumina der Matrix. Der Ablauf des gereinigten Fluidstroms
erfolgt aus den Teilvolumina ohne direkte Zulaufbohrung über Ablaufbohrungen 23, die
in einen Sammelkanal 24, gebildet durch das Innere eines doppelwandigen Gehäuses 25
einmünden. Zulauf- und Ablaufbohrungen 22 bzw. 23 sind jeweils versetzt angeordnet,
sodass bei einem Durchströmen der Matrix mindestens eine Separationsringscheibe durchströmt
wird.
[0027] Eine Matrixabreinigung erfolgt von Zeit zu Zeit vorzugsweise im Gegenstromverfahren.
Als Kriterium für die Abreinigungsintervalle dient der Druckabfall im Separator, der
mit der Beladung der Sedimentrationsringscheiben korreliert und bei Überschreitung
eines bestimmten Wertes die Notwendigkeit der Matrixabreinigung anzeigt. Für die Matrixabreinigung
wird ein Spülfluid vom Ablauf durch die Teilvolumina zum Zulauf geleitet, wobei die
Welle 8 mit den rotierenden Separationsringscheiben 13 mit hoher Drehzahl (ca. 100
bis 500 U/min) gedreht werden. Durch die dabei entstehenden Scherungen in der Fluidströmung
entstehen Verwirbelungen, welche die auf den Separationsringscheiben abgelagerten
magnetischen Partikel mitreißen. Die separierten Partikel werden dann durch den überlagerten
Spülfluidstrom aus der Matrix entfernt werden.
[0028] Die Effizienz der Abreinigung lässt sich zusätzlich dadurch verbessern, dass der
Hochgradienten-Magnetseparator 1 hierzu dem Einfluss eines magnetischen Feldes entzogen
wird. Hierzu kann nun das Magnetfeld abgeschaltet oder der Hochgradienten-Magnetseparator
aus dem Magnetfeld entfernt werden.
[0029] Neben einer Rotationsbewegung kann alternativ eine Oszillationsbewegung auf die Welle
8 übertragen werden. Eine zusätzliche Kraft kann aufgebaut werden, wenn die Welle
durch entsprechenden Antrieb und Lagerung zusätzlich zu einer Rotationsbewegung axial
oszilliert.
[0030] Neben einer effizienten Abreinigungsleistung kann auch der Separationsvorgang verbessert
werden, da durch Überlagern einer langsamen Rotationsbewegung während des Abscheidevorgangs
die Hydrodynamik im Filter beeinflussbar ist und somit eine Strömungskanalbildung
unterdrückt wird.
[0031] Der im Rahmen der Ausführungsbeispiele vorgeschlagene Aufbau der Matrix ermöglicht
einen modularen und flexiblen Aufbau des Hochgradiententen-Magnetseparators. Allein
durch einfachen Austausch der Abstandshülsen 18 und 20 können Anzahl und Abstand der
Teilvolumina und Separationsringscheiben in einfacher Weise und gemäß eines Baukastenprinzips
auch für Teilbereiche der Matrix variiert werden. Zur Minimierung des Druckverlusts
ist zum Beispiel denkbar, im oberen Bereich des Hochgradienten-Magnetseparators größere
Abstände zwischen den Matrixelementen zu wählen und im unteren Bereich die Matrixelemente
dichter zu packen.
Bezugszeichenliste:
[0032]
- 1
- Hochgradienten-Magnetseparator
- 2
- Magnetsystem
- 3
- Polschuh
- 4
- Zulauf
- 5
- Gehäuse
- 6
- Deckel
- 7
- Boden
- 8
- Welle
- 9
- Lagerung
- 10
- Kupplung
- 11
- Antrieb
- 12
- Ablauf
- 13
- feststehende Separationsringscheibe
- 14
- rotierende Separationsringscheibe
- 15
- Separationsfläche
- 16
- äußerer Stabilisierungsring
- 17
- innerer Stabilisierungsring
- 18
- innere Abstandshülse
- 19
- Spannhülse
- 20
- äußere Abstandshülse
- 21
- Hülse
- 22
- Zulaufbohrung
- 23
- Ablaufbohrung
- 24
- Sammelkanal
- 25
- doppelwandiges Gehäuse
1. Hochgradienten-Magnetabscheider (1) zum selektiven Abscheiden magnetisierbarer Partikel
aus einer Suspension, umfassend eine in einem Magnetsystem (2) positionierbare Matrix
als Separierungszone mit mindestens einem Zulauf (4) und mindestens einem Ablauf (12)
für die Suspension, wobei die Matrix durch plattenförmige magnetisierbare und von
der Suspension durchströmbare Separationsflächen (15) in aneinander gereihte Teilvolumina
unterteilt ist, die Separationsflächen abwechselnd fest oder beweglich angeordnet
sind, wobei die beweglichen Separationsflächen auf einem bewegbar gelagerten Träger
fixiert sind, sowie zwischen einem Zulauf und einem Ablauf mindestens eine Separationsfläche
angeordnet ist.
2. Hochgradienten-Magnetabscheider nach Anspruch 1 umfassend einen motorischen oder aktorischen
Antrieb für den bewegbar gelagerten Träger.
3. Hochgradienten-Magnetabscheider nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Separationsflächen ein Drahtgewebe oder eine perforierte Metallfolie oder ein
perforiertes Metallblech umfassen.
4. Hochgradienten-Magnetabscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger eine drehbar oder lateral bewegbar gelagerte Welle (8) umfasst und die
Matrix und die Separationsflächen sich rotationssymmetrisch um die Welle erstrecken.
5. Hochgradienten-Magnetabscheider nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Separationsflächen Teil von Separierungsringscheiben (13, 14) sind.
6. Hochgradienten-Magnetabscheider nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Matrix sich in einem Innenraumvolumen eines zylinderförmigen Gehäuses (5) mit
einem Boden (7) und einem Deckel (6) erstreckt, wobei im Boden oder im Deckel mindestens
eine dichtende Lagerung (9) für die Welle (8) angeordnet ist.
7. Hochgradienten-Magnetabscheider nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuläufe und die Abläufe ausschließlich im Deckel oder im Boden angeordnet sind.
8. Hochgradienten-Magnetabscheider nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse ein doppelwandiges Gehäuse (25) mit einen Sammelkanal (24) ist, von diesem
radial nach innen verlaufende Ablaufbohrungen (23) die Abläufe bilden, sowie die Welle
eine Hohlwelle ist, welche im Erstreckungsbereich der Matrix mindestens eine als Zulauf
dienende radiale Zulaufbohrungen (22) aufweist.