[0001] Die Erfindung betrifft eine Betätigungseinrichtung für einen manuell betätigbaren
Mediumspender mit einem Energiespeicher zur Speicherung einer zur Betätigung des Mediumspeichers
notwendigen Betätigungsenergie sowie mit Mitteln zum Laden des Energiespeichers mit
der Betätigungsenergie abhängig von einer manuellen Bewegung eines Betätigungselementes.
[0002] Aus dem Stand der Technik ist die DE 102 20 557 A1 bekannt, die einen manuell betätigbaren
Mediumspender mit einer Betätigungsvorrichtung zeigt. Die Betätigungsvorrichtung ist
mit einem wegabhängig betätigten Schieberventil ausgestattet, das durch eine Relativbewegung
zwischen einer Kolbenstange und einem Steuerdorn, der in einem Pumpenzylinder angebracht
ist, angesteuert wird. Da eine im wesentlichen von dem Pumpenzylinder und einer Kolbenmanschette
begrenzte Pumpenkammer in einem Ausgangszustand über das wegabhängig arbeitende Schieberventil
verschlossen ist, wird das in der Pumpenkammer eingeschlossene Medium bei Betätigung
der Kolbenstange unter Druck gesetzt. Dadurch findet eine Relativbewegung der Kolbenmanschette
gegenüber der Kolbenstange statt. Durch die Relativbewegung wird eine als Lademittel
dienende mit der Kolbenmanschette in Wirkverbindung stehende Feder vorgespannt, wobei
ein Kräftegleichgewicht zwischen einer Spannung der Feder und einem Druck im Medium
vorliegt. Sobald die Kolbenstange einen vorherbestimmten Weg zurückgelegt hat, öffnet
das Schieberventil aufgrund der Relativbewegung zwischen Kolbenstange und Steuerdorn,
so dass das von der Feder unter Druck gesetzte Medium ausgetragen werden kann. Dadurch
soll ein von einer Betätigungsweise unabhängiger Austrag des Mediums erzielt werden.
[0003] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, eine Betätigungseinrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, die einen verbesserten, benutzerunabhängigen
Mediumaustrag ermöglicht.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass mit den Lademitteln eine Steuereinrichtung
in Wirkverbindung steht, die eine Freisetzung der Betätigungsenergie des Energiespeichers
bei Erreichen eines der Betätigungsenergie entsprechenden Energieniveaus vornimmt.
[0005] Durch die im Energiespeicher gespeicherte Mindestenergie kann sichergestellt werden,
dass der Austragvorgang, der mit der Betätigungseinrichtung erzielt werden soll, derart
abläuft, dass das zumindest eine, aus dem Mediumspender auszutragende Medium ordnungsgemäß
und unabhängig von Bedienungseinflüssen dosiert und verteilt wird. Dies ist insbesondere
bei flüssigen, gel- oder cremeartigen, niedrig- bis hochviskosen Medien sowie bei
pulverförmigen Medien, die jeweils als beispielsweise pharmazeutische Substanzen eingesetzt
werden können, von entscheidender Bedeutung. Die Betätigungseinrichtung stellt sicher,
dass das zumindest eine, in einem Mediumspender gespeicherte Medium mit einer ausreichenden
Betätigungsenergie und einer vorteilhaften Betätigungsgeschwindigkeit beaufschlagt
wird, um die vorgesehene Dosierung und Verteilung bzw. Applikation des Mediums, insbesondere
durch einen Sprühvorgang in eine Umgebung, zu erreichen. Zur Sicherstellung eines
vorteilhaften Austragvorgangs ist die Steuereinrichtung so ausgeführt, dass eine Freisetzung
der Betätigungsenergie stattfinden kann, sofern eine Mindestenergie im Energiespeicher
gespeichert ist. Durch die Betätigungseinrichtung wird auch bei Anwendern, die Schwierigkeiten
bei der Aufbringung der Betätigungsenergie haben, sichergestellt, dass ein ordnungsgemäßer
Mediumaustrag stattfindet. Der Anwender kann sich auf die Aufbringung der Auslöseenergie
konzentrieren, während der Austragvorgang für das Medium ohne ein weiteres Zutun des
Anwenders abläuft. Auch ein langsames oder ungleichmäßiges oder unterbrochenes Betätigen
schafft den gleichmäßigen und exakt dosierten Austragvorgang. Dies ist insbesondere
bei der Gestaltung von Mediumspendern bzw. Austrageinrichtungen für Kinder, geschwächte
oder ältere Menschen von Bedeutung. Die erfindungsgemäße Lösung eignet sich insbesondere
für pharmazeutische, aber auch für kosmetische Medien und Einsatzzwecke.
[0006] Durch die Erfindung kann sichergestellt werden, dass eine Beaufschlagung des Mediums
mit der Betätigungsenergie erst dann stattfindet, wenn die Steuereinrichtung die Freisetzung
der Betätigungsenergie bewirkt. Dies ergibt ein besonders vorteilhaftes Austragverhalten
für den Mediumspender, da zu Beginn des Austragvorganges die maximale Betätigungsenergie
zur Verfügung steht, so dass ein sehr spontaner Mediumaustrag erfolgen kann. Durch
eine derartige Anordnung wird für einen Ruhezustand, während der Speicherung der Betätigungsenergie
und für den Austragvorgang ein kompakter Kraftfluss zwischen dem Energiespeicher und
den mit der Betätigungsenergie beaufschlagten Teilen des Mediumspenders bzw. der Austrageinrichtung
gewährleistet, was für deren konstruktive Dimensionierung vorteilhaft ist. Der Anwender
beaufschlagt die Betätigungseinrichtung mit einer vorgebbaren Arbeit, also einer aufzubringenden
Kraft längs eines Betätigungsweges. Dabei ist der Betätigungsweg der Weg, den eine
vom Anwender zu betätigende Handhabe zwischen einer Neutralposition und einer Freisetzungsstellung
für die Betätigungsenergie zurücklegt. Die vom Anwender aufgebrachte Arbeit entspricht
im wesentlichen der im Energiespeicher gespeicherten Betätigungsenergie. Bei Erreichen
des konstruktiv vorgebbaren Betätigungsweges ist sichergestellt, dass die zur ordnungsgemäßen
Betätigung des Mediumspenders bzw. der Austrageinrichtung notwendige Betätigungsenergie
vorliegt, daher kann dann die Freisetzung der Betätigungsenergie stattfinden. Erfindungsgemäß
können unabhängig von einer Betätigungsgeschwindigkeit, einer Betätigungskraft des
Bedieners wie auch unabhängig von Betätigungswegcharakteristika oder Rückhubcharakteristika
ein gleichbleibendes Dosiervolumen und definierte Dosiereigenschaften wie Spritzbild,
Tröpfchengröße und ähnliches erzielt werden. Als ein- oder mehrteilige Energiespeicher
sind insbesondere mechanische Federspeicher oder druckmittelbeaufschlagte Energiespeicher
vorgesehen.
[0007] In Ausgestaltung der Erfindung ist das Energieniveau wegabhängig erreichbar und entspricht
einer vorgegebenen Betätigungslage des Betätigungselementes. Vorzugsweise ist das
Betätigungselement hubbeweglich, so dass die maßgebliche Betätigungslage eine vorbestimmte
Hublage ist, in der die Steuereinrichtung den Energiespeicher freisetzt.
[0008] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Steuereinrichtung eine Stelleinrichtung
zur Übertragung einer Stellbewegung und eine Auslöseeinrichtung zur Ansteuerung der
Stelleinrichtung auf, die relativbeweglich zueinander angeordnet sind und für eine
Freisetzung der Betätigungsenergie miteinander in Wirkverbindung bringbar sind. Die
Stelleinrichtung kann beispielsweise als Betätigungsglied für einen Pumpenkolben eines
Mediumspenders oder als Aufnahme für einen Mediumspeicher oder eine Mediumpumpe in
einer Austrageinrichtung vorgesehen sein. Die Stelleinrichtung ist somit für eine
unmittelbare oder mittelbare Übertragung der im Energiespeicher gespeicherten Betätigungsenergie
auf das auszutragende Medium vorgesehen. Die Auslöseeinrichtung ist dazu vorgesehen,
die von der Stelleinrichtung zu übertragende Betätigungsenergie freizusetzen und somit
den Austragvorgang zu starten.
[0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Stelleinrichtung Rastmittel zum
formschlüssigen Hintergreifen einer Haltegeometrie in der Ruheposition auf. Dadurch
kann in einfacher Weise eine Verriegelung der Stelleinrichtung bis zur Freisetzung
der Betätigungsenergie erreicht werden. Die Haltegeometrie kann beispielsweise an
einer Wandung eines Pumpenzylinders bzw. an einer Aufnahme für einen Mediumspender
vorgesehen sein und insbesondere als Hinterschnitt, Absatz oder Bund ausgestaltet
sein. Die Rastmittel treten in der Ruheposition der Stelleinrichtung mit der Haltegeometrie
in Wirkverbindung und stellen dadurch eine fixe Positionierung der Stelleinrichtung
sicher. Die Rastmittel können insbesondere als Rastnasen oder Rasthaken ausgeführt
sein und an Festkörpergelenken mit der Stelleinrichtung verbunden sein. In einer vorteilhaften
Ausführungsform der Erfindung sind die Rastmittel elastisch vorgespannt, so dass sie
ohne weiteres Zutun bei Erreichen der Ruheposition formschlüssig in die Haltegeometrie
einrasten.
[0010] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Auslöseeinrichtung formschlüssig
wirkende Entriegelungsmittel zur Ansteuerung der Rastmittel auf. Dadurch kann in einfacher
und zuverlässiger Weise eine Entriegelung der Rastmittel der Stelleinrichtung vorgenommen
werden. Die Rastmittel stehen zum Zeitpunkt der Freisetzung der Betätigungsenergie
unter einer erheblichen Kraftbeaufschlagung. Durch Anwendung der formschlüssig wirkenden
Entriegelungsmittel können die Rastmittel in vorteilhafter Weise aus der Ruheposition
ausgelenkt werden.
[0011] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Entriegelungsmittel zumindest abschnittsweise
keilförmig gestaltet. Dadurch kann eine vorteilhafte Abstimmung des zur Entriegelung
der Rastmittel notwendigen Betätigungswegs gegenüber den zur Entriegelung notwendigen
Kräfte vorgenommen werden. Eine derartige Abstimmung ist insbesondere über eine Anpassung
eines Keilwinkels der Entriegelungsmittel möglich.
[0012] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Energiespeicher für eine Speicherung
einer Bewegungsenergie mittels elastischer Deformation vorgesehen. Dies erlaubt eine
sehr einfache und kompakte Gestaltung des Energiespeichers. Die Betätigungsenergie
kann insbesondere durch elastische Deformation eines oder mehrerer Energiespeicherabschnitte
gespeichert werden. Vorzugsweise ist der Energiespeicher durch eine oder mehrere Wendelfedern
gebildet. Alternativ können Balgfedern aus Kunststoff, Blattfedern, Elastomerelemente,
Spiralfedern, metallische oder nichtmetallische Federelemente und ähnliches vorgesehen
sein. Der Energiespeicher kann auch als Zugelement aus einem elastischen Kunststoffmaterial,
insbesondere aus thermoplastischem Elastomer, ausgebildet sein. Dafür ist insbesondere
ein im wesentlichen schlauchförmiges Zugelement oder ein Zugelement aus mehreren Elastomersträngen,
die lose oder miteinander verbunden angeordnet sind, geeignet. Auch eine Ausführung
des Energiespeicher als Druckspeicher für ein kompressibles Gas, insbesondere Luft,
ist denkbar. Damit kann in einfacher Weise eine lineare Bewegung zur Einbringung von
Betätigungsenergie in den Energiespeicher genutzt werden, eine ebensolche lineare
Bewegung kann bei der Freigabe der Betätigungsenergie durch die Steuereinrichtung
über die Stelleinrichtung auf einen Pumpenkolben eines Mediumspenders oder einen Mediumspeicher
bzw. eine Mediumpumpe einer Austrageinrichtung übertragen werden. Die Wendelfeder
kann als lineare, degressive, progressive Wendelfeder oder als Kombination davon ausgeführt
sein, um eine optimale Anpassung der vom Verwender aufzubringenden Betätigungskraft
an den Betätigungsweg zu erzielen.
[0013] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das Energieniveau zur Betätigung des
Mediumspenders im wesentlichen durch eine Beabstandung der Rastmittel von den Entriegelungsmitteln
und/oder eine Federkonstante des Energiespeichers und/oder eine Vorspannung des Energiespeichers
in der Ruheposition vorgebbar. Durch eine Beabstandung der Entriegelungsmittel von
den Rastmitteln wird der Betätigungsweg definiert, innerhalb dessen der Anwender die
Betätigungskraft ausübt und somit die entsprechende Betätigungsenergie in Form von
Arbeit in den Energiespeicher einbringt. Die Federkonstante ist durch die elastische
Deformation des Energiespeichers in Abhängigkeit von der eingesetzten Kraft bestimmt.
Die Vorspannung des Energiespeichers ist diejenige Energie, die durch elastische Deformation
des in der Betätigungseinrichtung verbauten Energiespeichers bereits in der Ruheposition
gespeichert ist. Durch Veränderung einer oder mehrerer der voranstehend genannten
Größen kann ein konstruktiver Einfluss auf die Mindestenergie genommen werden, die
zur Betätigung des Mediumspenders zur Verfügung zu stellen ist.
[0014] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist ein zweiter, insbesondere ein- oder mehrteiliger
Energiespeicher vorgesehen, der als Rückstelleinrichtung für den ersten Energiespeicher
ausgeführt ist. Dadurch kann sichergestellt werden, dass nach dem Mediumaustrag eine
Rückführung der Betätigungseinrichtung in die Ruheposition stattfindet, so dass eine
neuerliche Betätigung ermöglicht wird. Der zweite Energiespeicher kann dabei insbesondere
in Reihe mit dem ersten Energiespeicher geschaltet werden, so dass eine Freisetzung
der im ersten Energiespeicher gespeicherten Betätigungsenergie zu einer Speicherung
von Energie im zweiten Energiespeicher führt. Der zweite Energiespeicher kann dabei
insbesondere als Wendelfeder mit einer geringen Federkonstante als der erste Energiespeicher
ausgeführt werden.
[0015] Vorzugsweise ist die Betätigungseinrichtung mit einem Aufnahmebereich für unterschiedliche
Arten von Mediumspendern, die insbesondere eine Schubkolbenpumpe und einen Mediumspeicher
aufweisen, vorgesehen. Je nach Einsatzzweck kann die Betätigungseinrichtung wahlweise
mit verschiedenen Mediumspendern lösbar verbunden werden.
[0016] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird auch durch einen Mediumspender gelöst,
der eine erfindungsgemäße Betätigungseinrichtung aufweist. Hierbei ist die Betätigungseinrichtung
vorzugsweise integraler Teil des Mediumspenders, insbesondere der Mediumpumpe, die
für den Austrag des Mediums aus dem Mediumspeicher vorgesehen ist. Dadurch kann eine
besonders vorteilhafte, benutzerunabhängige Betätigung des Mediumspenders unmittelbar
durch die konstruktive Ausgestaltung des Mediumspenders, insbesondere der Mediumpumpe
erreicht werden. Gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Betätigungseinrichtungen
kann bei der erfindungsgemäßen Betätigungseinrichtung gerade zu Beginn eines Austragvorgangs
eine zuverlässige Verteilung des Mediums, insbesondere eine Verneblung, gewährleistet
werden, da die Beaufschlagung der Pumpeinrichtung mit der Betätigungsenergie nahezu
schlagartig mit der definierten Betätigungsenergie erfolgt. Es ist auch möglich, die
Betätigungseinrichtung dem Mediumspender extern zuzuordnen, wobei vorzugsweise der
Mediumspender und die Betätigungseinrichtung Teile einer Austrag- oder Dosiervorrichtung
sind.
[0017] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das Energieniveau kraftabhängig erreichbar.
Das Energieniveau kann ausschließlich kraftabhängig oder kombiniert weg- und kraftabhängig
erreicht werden.
[0018] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Steuereinrichtung Rückhalteelemente
auf, die kraftschlüssig durch Haftreibungskräfte bei einem Laden des Energiespeichers
positionsgesichert verbleiben. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Kraftschluss
für die Rückhalteelemente so gewählt, dass bei Erreichen des Energieniveaus zur Freisetzung
der Betätigungsenergie ein Übergang von einer Haftreibung zu einer Gleitreibung erfolgt.
Die durch die sich an einem stationären Funktionsteil kraftschlüssig abstützenden
Rückhalteelemente aufgebrachte Gegenkraft ist so gewählt, dass bei Erreichen des Energieniveaus
zur Freisetzung der Betätigungsenergie die Rückhalteelemente sich nicht mehr durch
Haftreibung an dem stationären Funktionsteil abstützen können, sondern vielmehr in
eine Gleitbewegung gelangen, durch die zwangsläufig der gewünschte Bewegungsvorgang
ausgelöst wird.
[0019] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind Mittel zur Beeinflussung von Reibkräften
zwischen den beweglichen Rückhalteelementen und einem stationären Funktionsteil vorgesehen.
Je nach Ausgestaltung und Einsatzzweck können Reibkoeffizienten oder Anlagewinkel
von Rückhalteelementen und/oder Funktionsteil bei verschiedenen Ausführungsformen
erhöht oder reduziert werden. Gängige Möglichkeiten sind unterschiedliche Materialwahl,
Aufrauhung oder Glättung der aneinanderliegenden Oberflächen, Beschichtung und ähnliches.
Eine wesentliche Möglichkeit ist es zudem, Winkel der Anlageflächen der Rückhalteelemente
an dem stationären Funktionsteil so abzustimmen, dass der gewünschte Übergang von
Haft- zur Gleitreibung erfolgt. Je nach Gestaltung entsprechender Winkel oder Reibwerte,
sind unterschiedliche Auslösecharakteristika erzielbar.
[0020] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Energiespeicher als zumindest eingängige
Wendelfeder aus einem Kunststoffmaterial hergestellt und weist zumindest ein einstückig
angeformtes Rastmittel auf. Durch die Gestaltung des Energiespeichers als Wendelfeder
aus Kunststoffmaterial kann eine besonders kostengünstige Herstellung im Kunststoffspritzgussverfahren
sowie eine kompakte Gestaltung des Energiespeichers verwirklicht werden. Das an der
Wendelfeder einstückig angeformte Rastmittel stellt einen besonders günstigen Kraftfluss
zwischen dem Energiespeicher und der Steuereinrichtung sicher, dadurch kann eine einfache
und funktionssichere Gestaltung der Betätigungseinrichtung gewährleistet werden. Als
Kunststoffmaterialien können insbesondere POM (Polyoxymethylen), PC (Polycarbonat),
PP (Polypropylen) vorzugsweise verstärkt, oder andere technische Kunststoffe eingesetzt
werden.
[0021] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist ein Betätigungselement für eine zumindest
zeitweilige Ausübung einer Zugkraft auf die Wendelfeder ausgebildet. Durch die Ausnutzung
einer Zugkraft zur Betätigung des Mediumspenders kann eine besonders kompakte Gestaltung
des Energiespeichers erreicht werden. Der Energiespeicher ist dabei in einem Ruhezustand
zumindest im wesentlichen ungespannt und wird erst bei Aufbringung einer Betätigungskraft
elastisch deformiert, um die Betätigungsenergie aufzunehmen. Im Gegensatz zu Energiespeichern,
die mit Druckkräften beaufschlagt werden, muss bei einem mit Zugkräften beaufschlagbaren
Energiespeicher kein Kompressionsraum vorgesehen werden, vielmehr findet der Ladevorgang
des Energiespeichers mit Betätigungsenergie durch eine Expansion statt. Daher nimmt
der Energiespeicher in der Ruheposition einen geringeren Raum wie in der energiegeladenen
Funktionsposition ein, wodurch sich die vorteilhafte, kompakte Gestaltung ergibt.
Weiterhin wird durch eine Auslegung des Energiespeichers auf Zugkräfte, insbesondere
bei der Verwendung von kriechfähigen Materialien wie Kunststoffen, eine Spannungsrelaxation
vermieden, die mit einer Verminderung der speicherbaren Energiemenge einhergeht. Eine
Spannungsrelaxation kann allein durch das Eigengewicht des Energiespeichers auftreten
und wird durch am Energiespeicher abgestützte Bauteile verstärkt. Die Spannungsrelaxation
kann insbesondere bei vorgespannten, aus kriechfähigen Materielien gefertigen Druckfedern
auftreten, die sich unter Dauerbelastungen plastisch deformieren. Der auf Zugkraft
belastbare Energiespeicher hingegen wird in der Ruheposition durch sein Eigengewicht
oder abgestützte Bauteile allenfalls auf seine Blocklänge verkürzt, das heisst, die
Windungen der Wendelfeder treten miteinander in mechanischen Kontakt. Dies führt jedoch
nicht zu einem Nachlassen seiner Federkraft, so dass die für eine Betätigung des Mediumspenders
notwendige Betätigunsenergie zuverlässig in dem Energiespeicher zwischengespeichert
werden kann. Damit erlaubt das mit einem auf Zugkräfte beastbaren Energiespeicher
ausgerüstete Betätigungselement eine besonders vorteilhafte Energieübertragung von
einem Benutzer über den Energiespeicher auf den Mediumspender.
[0022] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das Betätigungselement für eine schwenkbewegliche
Aufnahme an einem Gehäuse vorgesehen und weist Entriegelungsmittel zur Ansteuerung
der Rastmittel auf. Durch eine schwenkbewegliche Lagerung des Betätigungselements
an einem Gehäuse kann eine vorteilhafte Handhabung der Betätigungseinrichtung mit
einer Hand gewährleistet werden. Für einen Mediumaustrag nimmt der Benutzer die Betätigungseinrichtung
unter Zuhilfenahme des Daumens im Handballen auf und übt die Betätigungskraft über
die anderen Finger der Hand durch Umgreifen der Betätigungseinrichtung aus. Durch
eine insbesondere einstückige Anbringung eines Rastmittels an dem Betätigungselement
kann eine einfache Konstruktionsweise und eine sichere Funktion der Betätigungseinrichtung
gewährleistet werden.
[0023] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist an der Wendelfeder zumindest ein form-
und/oder kraftschlüssig mit einem Mediumspeicher koppelbarer Haltebereich vorgesehen.
Dadurch wird eine unmittelbare Aufnahme des Mediumspeichers ohne die Notwendigkeit
eines Zwischenadapters ermöglicht, wodurch eine einfache und kostengünstige Gestaltung
der Betätigungseinrichtung erreicht wird. Der Haltebereich kann für eine kraftschlüssige
Übertragung der Betätigungsenergie mittels Reibkräften ausgeführt sein, beispielsweise
durch eine Presspassung zwischen Wendelfeder und Mediumspeicher. Alternativ oder ergänzend
können auch korrespondierende Geometrien an der Wendelfeder und dem Mediumspeicher
vorgesehen werden, die eine Übertragung der Betätigungsenergie und der damit verbundenen
Betätigungskräfte über Druck- und/oder Zugkräfte ermöglichen. Die korrespondierenden
Geometrien stellen somit einen Formschluss zwischen Wendelfeder und Mediumspeicher
sicher.
[0024] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Haltebereich als einstückig an einer
Stirnseite der Wendelfeder angeformter Bodenabschnitt ausgeführt. Durch einen Bodenabschnitt
wird ein Formschluss zwischen einem korrespondierend geformten Bereich des Mediumbehälters
und der Wendelfeder erreicht, dabei kann der Mediumbehälter insbesondere mit einem
im wesentlichen ebenen Behälterboden auf dem Bodenabschnitt der Wendelfeder zur Anlage
kommen. Damit wird eine Übertragung der Betätigungsenergie im wesentlichen durch Druckkräfte
ermöglicht. Der Bodenabschnitt kann dabei als durchgehende Bodeplatte, als radial
nach innen weisender, umlaufender Rand oder als Anordnung von radial nach innen ragenden
Vorsprüngen ausgebildet sein.
[0025] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Wendelfeder eine Wanddicke (xd)
auf, die zumindest 10 % einer Wendelbreite (xw) beträgt. Damit ist ein günstiges Verhältnis
zwischen einer Elastizität und Fähigkeit zur Energieaufnahme einerseits und einer
Stabilität der Wendelfeder andererseits gewährleistet.
[0026] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Wendelfeder einen Innendurchmesser
(xi) auf, der zumindest einer Wendelbreite (xw) entspricht. Damit ist ein besonders
günstige Verhältnis zwischen einem durch die Wendelfeder eingenommenen Bauraum und
einer in der Wendelfeder speicherbaren Energiemenge erzielbar.
[0027] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen sowie
der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung, die
anhand der Zeichnungen dargestellt ist. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- in ebener Schnittdarstellung eine Betätigungseinrichtung,
- Fig. 2
- in ebener Schnittdarstellung eine Austrageinrichtung mit einer Betätigungseinrichtung
gemäß Fig. 1 und einem darin eingesetzten Mediumspender in einer Neutralposition,
- Fig. 3
- in ebener Darstellung die Austrageinrichtung gemäß der Fig. 2 in einer Auslöseposition,
- Fig. 4
- in ebener Darstellung die Austrageinrichtung gemäß der Fig. 2 und 3 in einer Austragposition,
- Fig.5
- in ebener, Schnittdarstellung eine in einem Mediumspender integrierte Betätigungseinrichtung
ähnlich Fig. 1 in einer Ruheposition,
- Fig. 6
- in ebener Schnittdarstellung die in einem Mediumspender integrierte Betätigungseinrichtung
gemäß der Fig. 5 in einer Auslöseposition,
- Fig. 7
- in ebener Schnittdarstellung die in einem Mediumspeicher integrierte Betätigungseinrichtung
gemäß der Fig. 5 und 6 in einer Endposition des Austragvorgangs,
- Fig. 8
- in ebener Schnittdarstellung eine Austrageinrichtung in einer Ruheposition ähnlich
der Fig. 2 bis 4 mit einem Hebelgetriebe zur Ansteuerung der Betätigungsvorrichtung,
- Fig. 9
- in ebener Schnittdarstellung eine Ausschnittvergrößerung der Rastmittel und der korrespondierenden
Haltegeometrie,
- Fig. 10
- in ebener Schnittdarstellung eine Austrageinrichtung mit einer von aussen aufgesetzten
Betätigungseinrichtung in einer Ruheposition,
- Fig. 11
- in ebener Schnittdarstellung die Austrageinrichtung gemäß Fig. 10 in einer Auslöseposition,
- Fig. 12
- in ebener Schnittdarstellung die Austrageinrichtung gemäß der Fig. 10 und 11 in einer
Endposition des Austragvorgangs,
- Fig. 13
- in ebener Schnittdarstellung eine weitere Ausführungsform einer Austrageinrichtung
mit einer von aussen aufgesetzten Betätigungseinrichtung in einer Ruheposition,
- Fig. 14
- in ebener Schnittdarstellung die Austrageinrichtung gemäß Fig. 13 in einer Auslöseposition,
und
- Fig. 15
- in ebener Schnittdarstellung die Austrageinrichtung gemäß der Fig. 13 und 14 in einer
Endposition des Austragvorgangs
- Fig. 16
- in schematischer Darstellung einen als Wendelfeder ausgeführten Energiespeicher und
ein daran angepasstes Betätigungselement,
- Fig. 17
- in schematischer Darstellung eine Draufsicht auf den Energiespeicher und das Betätigungselement
gemäß der Fig. 16,
- Fig. 18
- in ebener Schnittdarstellung eine Austrageinrichtung mit einer Wendelfeder und einem
Betätigungselement gemäß der Fig. 16 in einer Ruheposition,
- Fig. 19
- in ebener Schnittdarstellung die Austrageinrichtung gemäß der Fig. 17 in einer Betätigungsposition
vor Auslösung des Mediumaustrags,
- Fig. 20
- in ebener Schnittdarstellung die Austrageinrichtung gemäß der Fig. 17 und 18 in einer
Betätigungsposition nach Auslösung des Mediumaustrags.
[0028] Die in der Fig. 1 dargestellte Betätigungseinrichtung 1 weist eine Außenhülse 12,
eine als Halteeinrichtung 6 ausgeführte Stelleinrichtung, einen als Wendelfeder 11
ausgeführten Energiespeicher 4 und eine als Handhabe oder Betätigungselement 7 ausgeführte
Auslöseeinrichtung auf. Die Außenhülse 12 ist im wesentlichen zylindrisch gestaltet
und weist ein mit einer Verrundung versehenes, verjüngtes Ende mit einer Applikatoraufnahme
16 auf. An der Applikatoraufnahme 16 ist ein nach innen gewandter, umlaufender Rastbund
17 vorgesehen, der für eine formschlüssige Verbindung mit einem Applikator eines in
den Fig. 2 bis 4 näher dargestellten Mediumspenders ausgebildet ist. An einem entgegengesetzten
Ende der Außenhülse 12, das im wesentlichen zylindrisch gestaltet ist, ist ein nach
innen gerichteter Anschlagbund 18 vorgesehen, der als Endanschlag für eine Linearbewegung
der Handhabe 7 längs einer Mittellängsachse 19 dient.
[0029] Die Handhabe 7 ist für eine formschlüssige Wirkverbindung mit dem Anschlagbund 18
als zylindrisches Bauteil mit zwei konzentrisch zueinander angeordneten Außendurchmesserbereichen
ausgeführt, wobei ein Bereich mit einem größeren Außendurchmesser in einem korrespondierend
ausgeführten Innendurchmesserabschnitt der Außenhülse 12 aufgenommen ist, während
ein kleinerer Außendurchmesserabschnitt durch den Anschlagbund 18 längs der Mittellängsachse
19 geführt ist. Die Handhabe 7 weist an einer der Applikatoraufnahme 16 zugewandten
Stirnseite eine als Entriegelungsmittel 10 ausgeführte, konische Verjüngung der Wandstärke
auf. Die Entriegelungsmittel 10 können als Teil der Steuereinrichtung 5 nach Annäherung
der Handhabe 7 an Rastmittel 8 der Halteeinrichtung 6 längs des Betätigungswegs 31
einen Formschluss der Rastmittel mit einer Aufnahme 12 aufheben und somit eine Relativbewegung
zwischen Halteeinrichtung 6 und Aufnahme 12 hervorrufen. Das Produkt aus Betätigungsweg
31 und der zur Deformation der Wendelfeder 11 notwendigen Kraft ergibt die vom Benutzer
aufzubringende Arbeit, die in Form von Deformationsenergie als Betätigungsenergie
in der Wendelfeder 11 gespeichert wird. Die Wendelfeder 11 steht zu diesem Zweck mit
einer Innenfläche der Handhabe 7 und einer Bodenfläche der Halteeinrichtung 6 in Wirkverbindung
und erlaubt eine Kraftübertragung zwischen der Handhabe 7 und der Halteeinrichtung
6. Die Handhabe 7, die hubbeweglich innerhalb der gehäuseförmigen Aufnahme 12 gelagert
ist, bildet gemeinsam mit der Aufnahme 12 und der Halteeinrichtung 12 die Lademittel
zum Spannen der Wendelfeder 11.
[0030] An der Handhabe 7 ist eine Führungsbuchse 13 vorgesehen, die für eine Führung und
Ausschlagbegrenzung einer Relativbewegung gegenüber der Halteeinrichtung 6 ausgebildet
ist. Dazu weist die Führungsbuchse 13 einen umlaufenden Haltebund 14 auf, der in formschlüssige
Wirkverbindung mit einem umlaufenden Bund eines an der Halteeinrichtung 6 angebrachten
Führungszapfens 15 treten kann. Durch den Haltebund 14 und den umlaufenden Bund des
Führungszapfens 15 wird verhindert, dass eine Vorspannkraft, die von der als Druckfeder
ausgeführten Wendelfeder 11 auf die Handhabe 7 und die Halteeinrichtung 6 ausgeübt
werden kann, zu einem Auseinandergleiten dieser Teile führen kann.
[0031] Die Halteeinrichtung 6 ist im wesentlichen zylindrisch bzw. becherförmig gestaltet
und weist an einem Zylindermantel jeweils gegenüberliegend angeordnete, in radialer
Richtung schwenkbewegliche, radial nach außen vorgespannte Rastmittel 8 auf, die als
Schnapphaken ausgeführt sind und mittels Festkörpergelenken 20 an der Halteeinrichtung
6 angebunden sind. Die Rastmittel 8 hintergreifen in einer Ruheposition der Halteeinrichtung
6 eine als umlaufenden Bund gestaltete Haltegeometrie 9 der Außenhülse 12. An einem
Bodenbereich der Halteeinrichtung 6 ist der Führungszapfen 15 angebracht. Durch das
Zusammenspiel der Außenhülse 12, der Halteeinrichtung 6, dem Energiespeicher 4 und
der Handhabe 7 ist ein durch eine Vorspannung des Energiespeichers 4 hervorgerufener
Kraftfluss geschlossen, so dass in der Ruheposition der Halteeinrichtung 6 ohne Aufbringung
weiterer Kräfte keine Bewegung stattfindet. Die Vorspannung des Energiespeichers kann
insbesondere gering oder verschwindend sein.
[0032] In die Betätigungseinrichtung 1 kann, wie in den Fig. 2 bis 4 näher dargestellt,
ein manuell zu betätigender Mediumspender 2 eingesetzt werden, der im wesentlichen
aus einem Mediumbehälter 21 und einer daran angebrachten Mediumpumpe 22 besteht. Die
Betätigungseinrichtung 1 und der Mediumspender 2 bilden dann eine Austrageinrichtung.
Der Mediumbehälter 21 ist als im wesentlichen zylindrischer Hohlkörper mit einem verschlossenen
und einem offenen Ende ausgeführt. An dem offenen Ende des Mediumbehälters 21 ist
ein Kragenbereich vorgesehen, an dem die Mediumpumpe 22 formschlüssig und mit Dichtmitteln
abgedichtet angebracht ist. Die Mediumpumpe 22 weist im wesentlichen einen am Mediumbehälter
21 fest angebrachten ersten Pumpenabschnitt und einen dazu relativ beweglich angebrachten
zweiten Pumpenabschnitt auf.
[0033] Die Mediumpumpe 22 ist für eine Verwendung in der Betätigungseinrichtung 1 dergestalt
angepasst, dass sie an dem zweiten Pumpenabschnitt anstelle einer dort üblicherweise
angebrachten Fingerauflage eine umlaufende Nut 23 aufweist, die in formschlüssige
Verbindung mit dem Rastbund 17 der Außenhülse 12 gebracht werden kann und damit eine
Kraftübertragung von der Außenhülse 12 auf den zweiten Pumpenabschnitt erlaubt. Der
Mediumbehälter 21 ist für die Aufbringung einer Betätigungskraft in der Halteeinrichtung
6 aufgenommen, die ihrerseits über den Energiespeicher 4 mit der Handhabe 7 in Wirkverbindung
steht und somit durch Aufbringen einer Betätigungskraft angesteuert werden kann. Somit
kann eine Relativbewegung des zweiten Pumpenabschnitts gegenüber dem aus Mediumbehälter
21 und erstem Pumpenabschnitt gebildeten Verbund erzielt werden, die zu einem Austrag
des im Mediumspeicher gespeicherten Mediums führt.
[0034] Zwischen dem ersten und dem zweiten Pumpenabschnitt der Mediumpumpe 22 ist eine Rückstellfeder
24 vorgesehen, die bei Fehlen einer Betätigungskraft auf die Mediumpumpe 22 die in
der Fig. 2 dargestellte Ausgangs- bzw. Neutralposition zwischen dem ersten und dem
zweiten Pumpenabschnitt sicherstellt. In diese Ausgangsposition ist eine nicht näher
bezeichnete Pumpenkammer der Mediumpumpe 22 kommunizierend über ein Steigrohr 25 mit
dem im Mediumbehälter 21 verbunden und ermöglicht somit ein Einströmen von Medium
in die Pumpkammer. Für eine Betätigung der Mediumpumpe 22 muss neben Reibkräften und
einer zur Druckbeaufschlagung und zur Überwindung der Flüssigkeitsreibung des Mediums
während des Austragvorgangs notwendigen Kraft im wesentlichen die von der Rückstellfeder
24 aufgebrachte Federkraft überwunden werden, da die Rückstellfeder 24 als Druckfeder
ausgestaltet ist.
[0035] An einem der Betätigungseinrichtung 1 abgewandten Ende des Mediumspenders 2 und damit
am zweiten Pumpenabschnitt ist ein als Nasenolive ausgeführter Applikator 26 vorgesehen,
der eine nicht näher bezeichnete Mediumführung mit einem Druckventil 29 und eine stirnseitig
angeordnete Austrittsöffnung 27 aufweist. Durch den Applikator 26 und die darin vorgesehene
Austrittsöffnung 27 kann das von der Mediumpumpe 22 zu fördernde Medium als feiner
Sprühnebel in eine Umgebung des Mediumspenders ausgebracht werden.
[0036] Da insbesondere bei einer Verwendung eines derartigen Mediumspenders für die Dosierung
pharmazeutischer Substanzen ein von der Betätigung eines Benutzers unabhängiges Austragverhalten
des Mediumspenders gewünscht ist, ermöglicht die Betätigungseinrichtung 1, die im
wesentlichen unabhängig von dem eingesetzten Mediumspender 2 funktioniert, eine Ansteuerung
des Mediumspenders 2 in einer vorgebbaren Weise und damit unabhängig von einer nutzerindividuellen
Betätigung.
[0037] Während die Betätigungseinrichtung 1 bei der in Fig. 2 dargestellten Ausgangsposition
lediglich einen internen Kraftfluss zwischen der Halteeinrichtung 6, dem Energiespeicher
4 und der Handhabe 7 aufweist, ist bei den Fig. 3 und 4 die Einwirkung einer externen
Bedienkraft, die von einem Benutzer aufzubringen ist, dargestellt. Diese Bedienkraft
kann beispielsweise dadurch auf die Betätigungseinrichtung 1 ausgeübt werden, dass
die Betätigungseinrichtung 1 mit der Handhabe 7 auf eine Oberfläche gestellt wird
und anschließend mit der Hand des Benutzers eine Betätigungskraft auf die Außenhülse
12 ausgeübt wird, die zu einer Komprimierung des als Wendelfeder 11 ausgeführten Energiespeichers
4 führt. Durch die Komprimierung der Wendelfeder 11, die mit einer Relativbewegung
der Handhabe 7 gegenüber der Außenhülse 12 einhergeht, wird eine Steigerung der auf
den Boden der Halteeinrichtung 6 ausgeübten Kraft bewirkt. Da die Halteeinrichtung
6 mit den Rastmitteln 8 in der Haltegeometrie 9 der Außenhülse 12 formschlüssig gehalten
ist, findet zunächst keine Relativbewegung der Halteeinrichtung 6 statt. Damit führt
die vom Bediener aufgebrachte Bedienkraft längs des Betätigungsweges zunächst lediglich
zu einer Erhöhung der im Energiespeicher 4 gespeicherten Betätigungsenergie durch
die eingebrachte Arbeit.
[0038] Durch die Relativbewegung der Handhabe 7 gegenüber der Außenhülse 12 und der daran
formschlüssig verriegelten Halteeinrichtung 6 nähern sich die Entriegelungsmittel
10 den Rastmitteln 8 an, wobei durch die Gestaltung der Wendelfeder 11 als lineare
Druckfeder eine im wesentlichen lineare Beziehung zwischen der Annäherung der Entriegelungsmittel
an die Rastmittel 8 und der in den Energiespeicher 4 eingebrachten Betätigungsenergie
besteht. In einer nicht dargestellten Ausführungsform der Erfindung kann der Energiespeicher
4 auch als progressive oder degressive Wendelfeder ausgeführt sein, so dass auch eine
nichtlineare Beziehung zwischen Betätigungsenergie und Annäherung zwischen den Rastmitteln
und den Entriegelungsmitteln auftreten kann.
[0039] Erst wenn eine durch die Federkonstante der Wendelfeder 11, den Abstand der Entriegelungsmittel
10 von den Rastmitteln 8 und einer Vorspannung der Wendelfeder 11 in der Neutralposition
bestimmte Maximalkraft vom Bediener auf die Außenhülse 12 bzw. auf die Handhabe 7
ausgeübt wird, geraten die Entriegelungsmittel 10 mit den Rastmitteln 8 in eine formschlüssige
Wirkverbindung. Dabei können die Rastmittel 8 bedingt durch die keilförmigen Außenflächen
und die korrespondierend konisch geformten Rastmittel 10 außer Eingriff mit der Haltegeometrie
9 der Außenhülse 12 gebracht werden. Bei dieser in Fig. 3 näher dargestellten Situation
wird der Formschluss zwischen den Rastmitteln 8 und der Haltegeometrie 9 aufgelöst,
wodurch eine Relativbewegung der Halteeinrichtung 6 gegenüber der Handhabe 7 und der
Außenhülse ermöglicht wird. Zu diesem Zeitpunkt führt die in dem Energiespeicher 4
gespeicherte Betätigungsenergie zu einer Kraftbeaufschlagung des Mediumbehälter 21
und des damit verbundenen ersten Pumpenabschnitts, wodurch die Rückstellfeder 24 der
Mediumpumpe 22 deformiert wird.
[0040] Durch die Deformation der Rückstellfeder wird eine Relativbewegung zwischen dem ersten
Pumpenabschnitt und dem zweiten Pumpenabschnitt ermöglicht. Durch diese Relativbewegung
wird das in der nicht näher bezeichneten Pumpkammer enthaltende Medium komprimiert
und längs der ebenfalls nicht näher bezeichneten Mediumkanäle in den Applikator gepresst,
von wo aus es bei Überschreiten eines durch das Druckventil 29 festgelegten Mindestdrucks
durch die Austragöffnung 27 in die Umgebung abgegeben werden kann. Dabei ist die Rückstellkraft
der Rückstellfeder 24 bedeutend geringer als die Druckkraft der Wendelfeder 11, so
dass die Betätigung des Mediumspenders 2 selbsttätig abläuft und ohne weiteres Zutun
eines Benutzers ein wunschgemäßer und benutzerunabhängiger Mediumaustrag erfolgt.
Am Ende des Mediumaustrages tritt der zweite Pumpenabschnitt mit dem ersten Pumpenabschnitt
der Mediumpumpe 22 in eine in Fig. 4 dargestellte Blockierposition, so dass keine
weitere Relativbewegung zwischen dem ersten und dem zweiten Pumpenabschnitt möglich
ist. Die ursprünglich in dem Energiespeicher 4 gespeicherte Betätigungsenergie ist
im wesentlichen auf die Rückstellfeder 24 und auf das ausgetragene Medium übertragen
worden.
[0041] Bei Freigeben der Betätigungseinrichtung 1 durch den Bediener wird nun die in der
Rückstellfeder 24 gespeicherte Energie dazu benutzt, im Zuge einer weiteren Relativbewegung
eine Rückstellung des ersten Pumpenabschnittes gegenüber dem zweiten Pumpenabschnitt
zu bewirken, wobei ein Ansaugen von Medium in die nicht dargestellte Pumpkammer stattfindet,
weiterhin wird durch die Relativbewegung zwischen dem ersten und dem zweiten Pumpenabschnitt
der Mediumbehälter 21 in Richtung der Handhabe 7 gedrückt, wodurch die Halteeinrichtung
6 wieder in die formschlüssig verrastete Ausgangsposition zurückgebracht wird. Da
gleichzeitig keine Bedienkraft auf die Handhabe 7 ausgeübt wird, wird diese aus der
in Fig. 4 dargestellten Endposition in die in Fig. 2 dargestellte Neutralposition
verschoben. Damit gelangen die Betätigungseinrichtung 1 und der Mediumspender 2 insgesamt
wieder in die in Fig. 2 dargestellte Ausgangsposition und stehen dem Benutzer für
einen weiteren Austragvorgang des Mediums zur Verfügung.
[0042] Bei der in Fig. 5 dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist die Betätigungseinrichtung
101 in einer Mediumpumpe 122 eines Mediumspenders integriert. Die Mediumpumpe 122
weist eine Handhabe 107 zur Betätigung auf. An der Handhabe 107 sind stirnseitig Entriegelungsmittel
110 vorgesehen, die als konusförmige Aufweitung der Wandung der Handhabe 107 ausgeführt
sind. Die Handhabe 107 wird in einer zylindrisch geformten Pumpenhülse 141 geführt
und steht mittels dem als Wendelfeder ausgeführten Energiespeicher 104 mit der als
Pumpenkolben 142 ausgeführten Stelleinrichtung in Wirkverbindung. An einem dem Pumpenkolben
142 abgewandten Ende der Handhabe ist eine Austragöffnung 127 vorgesehen, die in der
Ruhelage durch ein federvorbelastetes Druckventil 129 verschlossen ist. Die Austragöffnung
127 steht mit einem Mediumkanal 145 in kommunizierender Verbindung. Der Mediumkanal
ist relativbeweglich zum Pumpenkolben 142 gelagert und durch einen O-Ring 146 abgedichtet.
Der Pumpenkolben 142 weist Rastmittel 108 auf, die in der Ruheposition in eine Haltegeometrie
109 der Pumpenhülse 141 formschlüssig eingerastet sind. An dem Pumpenkolben 142 ist
eine als konischer Ring ausgeführte Dichtmanschette 143 zur Begrenzung eines von der
Pumpenhülse 141 gebildeten Pumpenraums 144 vorgesehen. Der Pumpenkolben 142 ist durch
eine Rückstellfeder 124 am Boden der Pumpenhülse 141 abgestützt.
[0043] Für die nachfolgende Beschreibung ist bei den jeweils in mehreren Betätigungszuständen
gezeigten Ausführungsformen der Übersichtlichkeit wegen nur die jeweils erste Figur
mit allen Bezugszeichen versehen, während die jeweils weiteren Figuren nur mit den
relevanten Bezugszeichen versehen sind.
[0044] Bei einer Betätigung der Handhabe 101 findet ausgehend von der in Fig. 5 dargestellten
Ruheposition zunächst eine in Fig. 6 gezeigte Relativbewegung zwischen der Handhabe
107 und der Pumpenhülse 141 sowie dem Pumpenkolben 142 statt. Dadurch wird dem als
Wendelfeder ausgeführten Energiespeicher 104 Arbeit zugeführt, die als Deformationsenergie
gespeichert wird. Eine Relativbewegung des Pumpenkolbens 142 gegenüber der Pumpenkammer
findet zu diesem Zeitpunkt nicht statt, so dass das in dem Pumpenraum 144 befindliche
Medium im wesentlichen drucklos ist. Durch die Relativbewegung der Handhabe 107 findet
eine Annäherung der Entriegelungsmittel 110 an die Rastmittel 108 statt, die bei einem
ausreichenden Betätigungsweg, wie in Fig. 6 näher dargestellt, in Wirkverbindung treten
und zu einer Auflösung des Formschlusses zwischen den Rastmitteln 108 und der Haltegeometrie
109 führen. Zu diesem Zeitpunkt ist die maximale Betätigungsenergie in dem Energiespeicher
enthalten, die mit dem Auslösen des Pumpenkolbens 142 durch die Entriegelungsmittel
110 zu einer Relativbewegung des Pumpenkolbens 142 gegenüber der Pumpenhülse 141 führt
und dadurch eine schlagartige Druckzunahme im Pumpenraum 144 bewirkt. Das unter Druck
gesetzte Medium wird in dem Mediumkanal 145 der Handhabe 107 gepresst, da es nicht
in anderer Weise aus dem Pumpenraum 144 entweichen kann. Durch den angestiegenen Druck
des Mediums wird das Druckventil 129 angesteuert und ermöglicht ein Entweichen des
Mediums durch die Austragöffnung. Sobald der erste Energiespeicher in einem Kräftegleichgewicht
mit dem als Rückstellfeder ausgeführten zweiten Energiespeicher 124 steht, endet der
Austragvorgang und die Betätigungsvorrichtung nimmt den in Fig. 7 dargestellten Endzustand
ein. Der Anwender kann nun die Betätigungskraft auf die Handhabe reduzieren, so dass
der im wesentlichen entspannte erste Energiespeicher 104 durch den zweiten Energiespeicher
124 zusammen mit dem Pumpenkolben 142 wieder in seine Ruheposition gedrückt werden
kann, wobei der Formschluss der Rastmittel 108 mit der Haltegeometrie 109 wiederhergestellt
wird. Mit der Rückkehr des Pumpenkolbens 142 in die Ruheposition wird Medium über
das Steigrohr 125 aus einem nicht dargestellten Mediumbehälter angesaugt, so dass
der Pumpenraum 144 für einen neuerlichen Austragvorgang mit Medium gefüllt ist und
die Ausgangsposition gemäß der Fig. 5 eingenommen wird.
[0045] Bei einer in der Fig. 8 dargestellten Ausführungsform der Erfindung, die ähnlich
wie die in den Fig. 1 bis 4 beschriebene Ausführungsform aufgebaut ist, findet eine
Betätigung des Betätigungselementes 207 durch einen Betätigungshebel 246 statt. Der
Betätigungshebel 246 ist auf einem mit der Aussenhülse 212 verbundenen, orthogonal
zur Mittellängsachse 219 ausgerichteten Gelenkzapfen 247 mittels einer Rast- oder
Clipsverbindung 250 aufgeschnappt und damit verschwenkbar gegenüber der Aussenhülse
212 gelagert. An die Clipsverbindung 250 schließt sich eine als Kreisbogensegment
ausgeführte Ablaufbahn 248 an, die für eine Übertragung der in den Handhebel 249 einleitbaren
Betätigungsbewegung auf das Betätigungselement 207 vorgesehen ist. Durch die Ablaufbahn
248, die auch abweichend von einer Kreisbogensegmentform gestaltet werden kann, ist
in einfacher Weise eine reibungsarme Übertragung der Betätigungsbewegung auf das Betätigungselement
207 gewährleistet.
[0046] In der Fig. 9, die eine Ausschnittvergrößerung des in der Fig. 8 eingezeichneten
Details X darstellt, sind Rückhaltemittel 208 und die korrespondierende Haltegeometrie
209 der Betätigungseinrichtung 201 gemäß der Fig. 8 näher dargestellt. Ein Auslöseverhalten
der Steuereinrichtung 205 wird von der geometrischen Gestaltung der Rückhaltemittel
208 und der Haltegeometrie 209 wesentlich mitbestimmt. Als Einflussgrößen auf das
Auslöseverhalten sind insbesondere die Ausrichtung einer miteinander in Wirkverbindung
tretenden Anlagefläche 252 der Rückhaltemittel 208 und einer Haltefläche 253 der Haltegeometrie
209 zu nennen. Weiterhin sind auch die geometrische Ausgestaltung der dem Entriegelungsmittel
210 zugewandten Wirkfläche 251 und eines korrespondierenden Winkels γ sowie die Wahl
der Werkstoffe, die Dimensionierung der Festkörpergelenke 220 und der Einsatz von
festen oder flüssigen Schmiermitteln von Bedeutung. Die Anlagefläche 252 und die Haltefläche
253 sind in der in Fig. 9 dargestellten Ausführungsform derart ausgerichtet, dass
sie in dem dargestellten Ruhezustand flächig in Wirkverbindung treten und ein Winkel
α der Rastfläche 252 sowie ein Winkel δ der Haltefläche 253 gegenüber einer Radialebene
254 identisch sind. Werden der Winkel α und/oder der Winkel δ vergrößert, so wirkt
bei Einleitung einer Kraft in die Steuereinrichtung 205, die im wesentlichen orthogonal
zur Horizontalebene 254 eingeleitet wird, eine größere Normalkraftkomponente F
N der Federkraft F
F des elastisch vorgespannten Festkörpergelenks 220 entgegen, so dass gegebenenfalls
eine Freigabe der Rückhaltemittel bereits vor einer Zwangsauslösung durch die Entriegelungsmittel
210 erfolgen kann. Bei einer nicht dargestellten Ausführungsform der Erfindung wird
sogar vollständig auf die Entriegelungsmittel verzichtet, so dass eine vollständig
kraftgesteuerte Auslösung der Betätigungsenergie durch die Steuereinrichtung ermöglicht
wird. Eine durch die Winkel α und δ sowie die Elastizitätseigenschaften des Festkörpergelenks
220 wesentlich bestimmte Auslösecharakteristik der Steuereinrichtung kann zudem durch
Gleiteigenschaften der miteinander in Wirkverbindung tretenden Oberflächen der Rastmittel
208 und der Haltemittel 209 mitbestimmt werden. Dazu kann sowohl eine Gleitbeschichtung
einer oder beider Flächen oder auch der Einsatz von Schmierstoffen vorgesehen werden,
um ein spontaneres Auslösen zu ermöglichen. Alternativ können eine oder beide Oberflächen
auch mit einer Beschichtung zur Erhöhung der Haft- und/oder Gleitreibung versehen
werden, um ein trägeres Ansprechen der Steuereinrichtung 205 zu bewirken. Ein weiterer
Parameter für die Auslösecharakteristik der Steuereinrichtung 205 ist die Rasttiefe
255, die beschreibt, wie gross die Überdeckung der Rastmittel 208 mit den Haltemitteln
209 ist. Je kleiner die Rasttiefe 255 ist, desto spontaner ist die Auslösecharakteristik
der Steuereinrichtung.
[0047] Bei der in den Fig. 10 bis 12 dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist eine
Betätigungseinrichtung 301 auf einen im wesentlichen handelsüblich ausgestalteten
Applikator 326 einer Austragvorrichtung aufgesteckt. Die Betätigungseinrichtung 301
ist derart ausgeführt, dass sie ohne wesentliche bauliche Änderungen am Applikator
326 angebracht werden kann und im wesentlichen unabhängig vom Applikator 326 funktionsfähig
ist. Lediglich eine umlaufende Ringschulter 355 des Applikators 326 wird von der Betätigungseinrichtung
301 zur Kraftabstützung während des Ladevorgangs des Energiespeichers 304 genutzt.
Die Betätigungseinrichtung 301 weist ein als zylindrische Handhabe mit Fingerauflagefläche
356 ausgeführtes Betätigungselement 307 auf, das mit ebenfalls zylindrisch ausgeführten,
einstückig im Betätigungselement 307 integrierten Entriegelungsmitteln 310 versehen
ist, die konzentrisch zur hülsenförmigen Aussenkontur des Betätigungselements 307
angeordnet sind. Das Betätigungselement 307 steht in Wirkverbindung mit einer als
Halteeinrichtung ausgeführten Aufnahmehülse 357, wobei eine Wendelfeder 311 zur Speicherung
und Übertragung einer Betätigungsenergie von dem Betätigungselement 307 auf die Aufnahmehülse
357 vorgesehen ist. Das Betätigungselement 307 weist zur Begrenzung einer Relativbewegung
gegenüber der Aufnahmehülse 357 einen nach innen weisenden, umlaufenden Anschlagbund
318 auf, der mit einem nach aussen gerichteten Begrenzungsbund 358 in einer Ruhelage
der Betätigungsvorrichtung gemäß der Fig. 10 in Wirkverbindung tritt. An einer dem
Betätigungselement 307 abgewandten Stirnseite der Aufnahmehülse 357 sind Rastmittel
308 elastisch angebracht, die sich auf der umlaufenden Ringschulter 355 des Applikators
abstützen. Die Rastmittel 308 sind als konisch zulaufende Kreisbogensegmente ausgeführt.
[0048] Für eine Betätigung des mit der Betätigungseinrichtung 301 wirkverbundenen Applikators
zum Austrag eines Mediums wird von einem nicht dargestellten Benutzer eine Bedienkraft
auf die Fingerauflage 356 längs der Mittellängsachse 319 ausgeübt. Dadurch kommt es
zu einer Krafteinleitung in die Wendelfeder 311, die sich elastisch deformiert und
eine Relativbewegung zwischen dem Betätigungselement 307 und der an der Ringschulter
355 statisch abgestützten Aufnahmehülse 357 ermöglicht. Dabei gleitet der Anschlagbund
318 an einer zylindrischen Aussenfläche der Aufnahmehülse 357 entlang, während die
Entriegelungsmittel 310, die einstückig an dem Betätigungselement angebracht sind,
in einem von der Aufnahmehülse 357 gebildeten Ringschlitz 359 geführt sind und sich
in Richtung der Rastmittel 308 bewegen. Sobald der Bediener eine Mindestenergie in
die Wendelfeder 311 eingebracht hat, können die Entriegelungsmittel 310 mit den Rastmitteln
308 in Wirkverbindung treten, wie dies in Fig. 11 dargestellt ist. Dabei kommt es,
wie bereits für die vorhergehenden Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben,
zu einer Abgleitbewegung der Rastflächen 352 an den Halteflächen 353, die zu einer
Kraftkomponente im wesentlichen orthogonal zur Mittellängsachse 319 führt und somit
eine nach aussen gerichtete Auslenkung der Rastmittel 308 bewirkt. Damit können sich
die Rastmittel 308 nicht länger an der Ringschulter 355 des Applikators abstützen
und die in der Wendelfeder 311 gespeicherte Betätigungsenergie führt zu einer Bewegung
der Aufnahmehülse 357. Da die Aufnahmehülse 357 über einen Rastbund 317 in Wirkverbindung
mit dem Applikator 326 steht, wird dieser durch die Bewegung der Aufnahmehülse 357
mit der Betätigungskraft beaufschlagt und führt den gewünschten Mediumaustrag herbei.
[0049] Bei der in den Fig. 13 bis 15 dargestellten Ausführungsform einer Betätigungseinrichtung
401, die eine Abwandlung der in den Fig. 10 bis 12 dargestellten Ausführungsform darstellt,
ist ein Betätigungshebel 446 vorgesehen, der über eine Ablaufbahn 448 eine Kraftübertragung
auf das Betätigungselement 407 ermöglicht. In Abweichung von der Ausführungsform der
Fig. 10 bis 12 sind bei der in den Fig. 13 bis 15 dargestellten Betätigungseinrichtung
401 keine elastisch angebrachten Rastmittel vorgesehen, vielmehr ist eine Kulissensteuerung
461 mit einem Steuersteg 462 und einem Haltekeil 463 vorgesehen. Während der Steuersteg
mit dem Betätigungshebel 446 verbunden ist, ist der Haltekeil 463 an der Aufnahmehülse
457 angebracht. Der Steuersteg 462 weist eine dem Haltekeil 463 zugewandte Oberfläche
mit einer kreisabschnittsförmigen Verrundung auf. Der Radius dieser Verrundung entspricht
dem Abstand des Steuerstegs 462 zu dem Drehpunkt 464 des Betätigungshebels 446, das
Zentrum der Verrundung liegt ebenfalls im Drehpunkt 464. Dadurch ist ein vorteilhaftes
Abgleiten des Steuerstegs 462 gegenüber dem Haltekeil 463 bei einer Bewegung des Betätigungshebels
446 sichergestellt.
[0050] Bei einer Betätigung des Betätigungshebels 446 durch einen nicht dargestellten Benutzer
tritt der Steuersteg durch die Rotation des Betätigungshebels 446 um den Drehpunkt
464 in eine in der Fig. 14 näher dargestellte formschlüssige Wirkverbindung mit dem
Haltekeil 463. Die über den Betätigungshebel 446 in das Betätigungselement 408 eingeleitete
Betätigungsenergie wird in gleicher Weise wie bei der Ausführungsform gemäß den Fig.
10 bis 12 in dem hier nicht näher dargestellten Energiespeicher gespeichert. Da ein
Formschluss zwischen dem Steuersteg 462 und dem Haltekeil 463 besteht, kann die mit
dem Haltekeil 463 versehene Aufnahmehülse 457 keine Bewegung durchführen. Die eingeleitete
Betätigungsenergie wird daher so lange in dem Energiespeicher gespeichert, bis eine
Rotation des Betätigungshebels so weit erfolgt ist, dass, wie in den Fig. 14 und 15
näher dargestellt, der Formschluss zwischen Steuersteg 462 und Haltekeil 463 durch
vollständiges Abgleiten aufgelöst wird und die Aufnahmehülse 457 durch die Einwirkung
der gespeicherten Betätigungsenergie unter Mitnahme des Applikators 426 und Erzeugung
eines Mediumaustrags relativ zum nicht näher dargestellten Mediumspeicher bewegt wird.
[0051] Der in der Fig. 16 dargestellte Energiespeicher 504 ist als Wendelfeder 511 aus einem
elastischen Kunststoffmaterial hergestellt und weist einen im wesentlichen rohrförmigen
Querschnitt auf. Die Wendelfeder 511 ist als Zugfeder ausgebildet und ist in einem
Endbereich mit einer profilierten Quernut 568 versehen, die für die formschlüssige
Aufnahme eines Zugankers 569 eines Betätigungselements 507 vorgesehen ist. Über den
Zuganker 569 können Zugkräfte von der Wendelfeder 511 bzw. auf die Wendelfeder 511
übertragen werden. Bei einer nicht dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist
die Wendelfeder einstückig mit dem Betätigungselement über einen angeformten biegeelastischen
Zuganker verbunden, der insbesondere mit Filmscharnieren versehen ist, wodurch eine
besonders vorteilhafte Herstellung und Montage des Energiespeichers gewährleistet
ist.
[0052] Die Windungen der Wendelfeder 511 sind in der Ruhelage gemäß der Fig. 16, 17 und
18 durch einen schraubengewindeartig geformten, umlaufenden Spalt 571 voneinander
beabstandet, wobei eine Breite xs des Spalts 571 wesentlich kleiner ist als eine Breite
xw der Windung 570. Die Breite des Spalts xs beträgt beim vorliegenden Ausführungsbeispiel
ca. 20% der Breite xw der Windung. Ein Innendurchmesser der Wendelfeder xi beträgt
ca. das 2-fache der Breite xw der Windung. Ein Außendurchmesser der Wendelfeder xa
beträgt ca. das 2.2-fache der Breite xw der Windung, so dass eine Materialstärke xd
der Windung in etwa der Breite xs des Spaltes und somit ca. 20% der Breite xw der
Windung entspricht.
[0053] Während die in den Fig. 16 bis 20 dargestellte Wendelfeder 511 als eingängige Wendelfeder
ausgeführt ist, kann bei einer nicht dargestellten Ausführungsform der Erfindung auch
eine mehrgängige Wendelfeder mit mehreren schraubengewindeartig ausgebildeten Spalten
nach der Art eines mehrgängigen Gewindes vorgesehen sein.
[0054] Das Betätigungselement 507 weist gemäß der Fig. 16 einen im wesentlichen U-förmigen
Querschnitt auf, wobei an Schenkeln 572 endseitig ein Zuganker 569 angebracht ist,
während der zweite Schenkel 572 in einem Endbereich mit einem Vorsprung 576 versehen
ist. An einer Basis 574 des Betätigungselements 507 ist ein im wesentlichen parallel
zu den Schenkeln 572 und 573 ausgerichteter Dorn 577 angebracht, der für eine Wechselwirkung
mit der Rastnase 566 der Wendelfeder 511 vorgesehen ist. An einem Übergangsbereich
zwischen Basis 574 und Schenkel 572 ist ein Drehzapfen 575 angebracht, der für eine
schwenkbare Lagerung des Betätigungselements an einem Gehäuseteil eines Mediumspenders
vorgesehen ist. Wie in der Fig. 17 näher dargestellt, sind die Schenkel 572 ausgehend
von dem Drehzapfen 575 gabelförmig aufgespalten und ermöglichen somit ein Umgreifen
der Mediumpumpe, wie in den Fig. 18 bis 20 gezeigt.
[0055] An einem der Quernut 568 abgewandten stirnseitigen Ende der Wendelfeder 511 ist ein
in den Fig. 18 bis 20 näher dargestellter, umlaufender und radial nach innen gerichteter
Ringbund 565 vorgesehen, der einen einstückig angeformten Bodenabschnitt darstellt
und für die formschlüssige Aufnahme eines in den Fig. 18 bis 20 dargestellten Mediumbehälters
521 vorgesehen ist. Eine an einem biegeelastisch ausgeführten Trägerabschnitt 567
gelagerte Rastnase 566 ist als Rastmittel einstückig an der Wendelfeder 511 angeformt.
[0056] Der Mediumspender 502 gemäß den Figuren 18 bis 20 ist mit der Wendelfeder 511 und
dem Betätigungselement 505 gemäß den Fig. 16 und 17 ausgestattet und weist eine mit
einem Mediumbehälter 521 versehene Mediumpumpe 522 auf. Die Mediumpumpe 522 entspricht
in ihrem Aufbau im wesentlichen der Mediumpumpe gemäß den Fig. 2 bis 4, weshalb für
Einzelheiten auf die zugehörigen Beschreibungsabschnitte verwiesen wird. Der Mediumspender
502 ist mit einem Gehäuse 578 ausgestattet, das den Mediumbehälter 521 sowie die Mediumpumpe
522 mit Ausnahme des Applikators 526 umschließt. Das Betätigungselement 507 ist an
einer Lagerstelle 579 schwenkbeweglich an dem Gehäuse 578 aufgenommen und ermöglicht
somit eine Übertragung einer von einem Benutzer auf die Basis 574 aufgebrachten Bedienkraft
auf die Wendelfeder 511.
[0057] In einer in der Fig. 18 dargestellten Ruheposition befindet sich die als Rastmittel
ausgeführte Rastnase 566 der Wendelfeder 511 in einer Rastposition mit einer Haltegeometrie
509 des Gehäuses 578, so dass die Einleitung einer Betätigungskraft auf das Betätigungselement
507 zunächst nur zu einer Dehnung der als Zugfeder ausgeführten Wendelfeder 511 führt.
Der mit der Rastnase 566 versehene Abschnitt der Wendelfeder 511 und der über den
Ringbund 565 formschlüssig gekoppelte Mediumbehälter 521 verbleiben hingegen zunächst
in der Ruheposition.
[0058] Bei Erhöhung der Bedienkraft, die auf die Basis 574 des Betätigungselements 507 ausgeübt
wird, kommt es zu einer zunehmenden elastischen Deformation der Wendelfeder 511 in
Richtung des Applikators 526, die sich als Längenexpansion der Wendelfeder 511 äußert.
Da sich bedingt durch die im wesentlichen formstabile Ausführung des Betätigungselements
507 durch die Längenexpansion der Wendelfeder 511 eine Schwenkbewegung des Betätigungselements
507 um die Lagerstelle 579 ergibt, nähert sich der Dorn 577 an die Rastnase 566 an.
Sobald eine Mindestdehnung der Wendelfeder 511 erreicht ist, die der für den Mediumaustrag
erfoderlichen Betätigungsenergie entspricht, kommt der Dorn 577 in eine Wirkverbindung
mit der Rastnase 566. Da eine direkte Beziehung zwischen der Dehnung der Wendelfeder
511, der aufgebrachten Bedienkraft und der in der Wendelfeder 511 gespeicherten Deformationsenergie
besteht, ist sichergestellt, dass die Rastnase 566 erst dann von dem Dorn 577 aus
der Rastposition mit dem Gehäuse 578 gedrängt werden kann, wenn eine der Mindestdehnung
der Wendelfeder 511 entsprechende Mindestkraft vom Bediener aufgebracht ist. Diese
Situation ist in Fig. 19 dargestellt, dabei drängt der Dorn 577 die Rastnase 566 aus
der Rastposition mit dem Gehäuse 578.
[0059] Sobald der Dorn 577 die formschlüssige Verbindung der Rastnase 566 mit dem Gehäuse
578 gelöst hat, kann die Wendelfeder 511 die durch die elastische Deformation gespeicherte
Betätigungsenergie durch eine Rückverformung in den ungedehnten Zustand an die Mediumpumpe
522 abgeben, die über den Mediumbehälter 521 mit dem Ringbund 565 der Wendelfeder
511 verbunden ist und an dem Gehäuse 578 abgestützt ist. Dabei kommt es zu dem gewünschten
Mediumaustrag aus der Austrittsöffnung 527 des Applikators 526, der zumindest im wesentlichen
unabhängig vom Benutzer erfolgt. Um eine unerwünschte weitere Bewegung des Betätigungselements
507 nach Auslösung der Rastnase 566 zu verhindern, ist der zweite Schenkel 573 der
Betätigungseinrichtung 507 so gestaltet, dass er unmittelbar nach Auslösung der Rastnase
566 auf eine Innenwand des Gehäuses 578 aufläuft und damit eine weitere Bewegung des
Betätigungselements 507 verhindert.
[0060] Sobald der Benutzer die Bedienkraft auf das Betätigungselement 507 reduziert, wird
die Wendelfeder 511 durch ihr Eigengewicht sowie durch das Gewicht der Mediumpumpe
522 und des Mediumbehälters 521 und gegebenenfalls durch eine nicht dargestellte Rückstellfeder
wieder in die in der Fig. 18 dargestellte Ruhestellung bewegt. Bei dieser Bewegung
wird auch die Rastverbindung zwischen dem Gehäuse 578 und der Rastnase 566 wieder
hergestellt und das Betätigungselement 507 wird ebenfalls in die Ruhestellung gemäß
der Fig. 18 zurückgeschwenkt. Der Vorsprung 576 begrenzt in Wirkverbindung mit dem
Gehäuse 578 die Schwenkbewegung des Betätigungselelents 507. Damit steht der Mediumspender
502 für einen neuerlichen Austrag des Mediums zur Verfügung.
[0061] In einer nicht dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist eine Aufhebung des
Formschlusses zwischen den Rastmitteln der Halteeinrichtung und der Außenhülse mittels
einer separaten Auslöseeinrichtung vorgesehen, die jedoch erst dann ausgelöst werden
kann, wenn die Handhabe in eine vorgespannte Position gebracht wurde, so dass die
für den ordnungsgemäßen Austrag des Mediums notwendige Betätigungsenergie zur Verfügung
steht. Bei dieser nicht dargestellten Ausführungsform der Erfindung wird somit eine
zeitliche Auftrennung zwischen dem Einbringen der Betätigungsenergie in den Energiespeicher
und dem Auslösen des Austragvorganges erzielt.
[0062] Bei einer nicht dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist der als Wendelfeder
ausgeführte Energiespeicher einstückig an dem Mediumbehälter angeformt, wodurch sich
eine besonders kostengünstige Betätigungsvorrichtung verwirklichen lässt.
1. Betätigungseinrichtung für einen manuell betätigbaren Mediumspender mit einem Energiespeicher
(4, 104, 204, 304, 404) zur Speicherung einer zur Betätigung des Mediumspenders notwendigen
Betätigungsenergie, und mit Mitteln (6, 106, 206, 306, 406, 7, 107, 207, 307, 407)
zum Laden des Energiespeichers mit der Betätigungsenergie abhängig von einer manuellen
Bewegung eines Betätigungselementes,
dadurch gekennzeichnet,dass
mit den Lademittein eine Steuereinrichtung (5, 105, 205, 305, 405) in Wirkverbindung
steht, die eine Freisetzung der Betätigungsenergie des Energiespeichers bei Erreichen
eines der Betätigungsenergie entsprechenden Energieniveaus vornimmt.
2. Betätigungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Energieniveau wegabhängig erreichbar ist und einer vorgegebenen Betätigungslage
des Betätigungselementes entspricht.
3. Betätigungseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement linearbeweglich gelagert ist, und dass die Betätigungslage
einer Hublage des Betätigungselementes entspricht.
4. Betätigungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung eine Stelleinrichtung (6, 142, 206) zur Übertragung einer Stellbewegung
und eine Auslöseeinrichtung (7, 107, 207, 307, 407) zur Ansteuerung der Stelleinrichtung
aufweist, die relativbeweglich zueinander angeordnet sind und für eine Freisetzung
der Betätigungsenergie miteinander in Wirkverbindung bringbar sind.
5. Betätigungseinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Stelleinrichtung Rastmittel (8, 108, 208, 308) zum formschlüssigen Hintergreifen
einer Haltegeometrie (9, 109, 209, 355) in der Ruheposition aufweist, die insbesondere
elastisch vorgespannt sind.
6. Betätigungseinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslöseeinrichtung formschlüssig wirkende Entriegelungsmittel (10, 110, 210,
310) zur Ansteuerung der Rastmittel aufweist.
7. Betätigungseinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Entriegelungsmittel zumindest abschnittsweise keilförmig gestaltet sind.
8. Betätigungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Energiespeicher für eine Speicherung einer Bewegungsenergie mittels elastischer
Deformation vorgesehen ist.
9. Betätigungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Energieniveau zur Betätigung des Mediumspenders zumindest im wesentlichen durch
eine Beabstandung der Rastmittel von den Entriegelungsmitteln und/oder eine Federkonstante
des Energiespeichers und/oder eine Federvorspannung des Energiespeichers in der Ruheposition
definiert ist.
10. Betätigungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein zweiter Energiespeicher (24, 124) vorgesehen ist, der als Rückstelleinrichtung
für den ersten Energiespeicher ausgeführt ist.
11. Betätigungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Energieniveau kraftabhängig erreichbar ist.
12. Betätigungseinrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung Rückhalteelemente (208) aufweist, die kraftschlüssig durch
Haftreibungskräfte bei einem Laden des Energiespeichers positionsgesichert verbleiben.
13. Betätigungseinrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftschluss für die Rückhalteelemente so gewählt ist, dass bei Erreichen des
Energieniveaus zur Freisetzung der Betätigungsenergie ein Übergang von einer Haftreibung
zu einer Gleitreibung erfolgt.
14. Betätigungseinrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel (252, 253) zur Beeinflussung von Reibkräften zwischen den beweglichen Rückhalteelementen
und einem stationären Funktionsteil vorgesehen sind.
15. Betätigungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Energiespeicher als zumindest eingängige Wendelfeder (511) aus einem Kunststoffmaterial
hergestellt ist und dass zumindest ein Rastmittel (566) einstückig an der Wendelfeder
angeformt ist.
16. Betätigungseinrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass ein Betätigungselement (507) für eine zumindest zeitweilige Ausübung einer Zugkraft
auf die Wendelfeder ausgebildet ist.
17. Betätigungseinrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement für eine schwenkbewegliche Aufnahme in einem Gehäuse (578)
vorgesehen ist und Entriegelungsmittel (577) zur Ansteuerung der Rastmittel aufweist.
18. Betätigungseinrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass an der Wendelfeder zumindest ein form- und/oder kraftschlüssig mit einem Mediumspeicher
koppelbarer Haltebereich (565) vorgesehen ist.
19. Betätigungseinrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltebereich als einstückig an einer Stirnseite der Wendelfeder angeformter Bodenabschnitt
ausgeführt ist.
20. Betätigungseinrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Wendelfeder eine Wanddicke (xd) aufweist, die zumindest 10 % einer Wendelbreite
(xw) beträgt.
21. Betätigungseinrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Wendelfeder einen Innendurchmesser (xi) aufweist, der zumindest einer Wendelbreite
(xw) entspricht.