[0001] Die Erfindung betrifft eine Schlauchführung für einen Lackierroboter gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Es sind Lackierroboter bekannt, bei denen das Beschichtungsmittel elektrisch aufgeladen
wird, während die zu lackierenden Werkstücke, wie beispielsweise Kraftfahrzeugkarosserieteile,
elektrisch geerdet sind. Dies bietet den Vorteil, dass das Beschichtungsmittel von
den zu lackierenden Werkstücken elektrostatisch angezogen wird, was zu einer Verringerung
des sogenannten Oversprays beiträgt. Zur Applikation des Beschichtungsmittels kann
hierbei ein Hochrotationszerstäuber eingesetzt werden, der selbst unter Hochspannung
steht und an einer elektrisch geerdeten Handachse des Lackierroboters montiert ist.
Das zu applizierende Beschichtungsmittel wird hierbei durch einen Beschichtungsmittelschlauch
zugeführt, der durch die Roboterarme und die Handachse hindurchgeführt ist, wobei
elektrische Überschläge zwischen dem unter Hochspannung stehenden Beschichtungsmittel
in dem Beschichtungsmittelschlauch und der elektrisch geerdeten Handachse vermieden
werden müssen. Herkömmlicherweise werden deshalb mehrlagige, elektrisch isolierende
Beschichtungsmittelschläuche eingesetzt, bei denen die erforderliche Durchschlagfestigkeit
von 80-100 kV durch eine oder mehrere zusätzliche Isolierlagen an der Außenseite des
Beschichtungsmittelschlauchs erreicht wird.
[0003] Ein Nachteil an den bekannten mehrlagigen, elektrisch isolierenden Beschichtungsmittelschläuchen
ist das unbefriedigende Biegeverhalten, da nur relativ große Biegeradien möglich sind
und die Lebensdauer bei häufigen Verformungen unbefriedigend ist.
[0004] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Schlauchführung für einen
Lackierroboter zu schaffen, die eine Durchführung von Beschichtungsmittelschläuchen
erlaubt und ein möglichst gutes Biegeverhalten ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird, ausgehend von den eingangs beschriebenen mehrlagigen, elektrisch
isolierenden Beschichtungsmittelschläuchen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1,
durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Die Erfindung umfasst die allgemeine technische Lehre, zur elektrischen Isolierung
des Beschichtungsmittelschlauchs einen separaten Isolierschlauch oder ein separates
Isolierrohr aus einem elektrisch isolierenden Material vorzusehen, in dem der Beschichtungsmittelschlauch
verläuft. Die Trennung des Isolierschlauchs von dem Beschichtungsmittelschlauch bietet
die Möglichkeit, den Beschichtungsmittelschlauch einerseits und den Isolierschlauch
andererseits auf die jeweilige technische Funktion hin zu optimieren, ohne dass die
verschiedenen Konstruktionsziele gegensätzlich sind. So kann der Beschichtungsmittelschlauch
konstruktiv auf ein optimales Biegeverhalten und eine gute Molchbarkeit hin optimiert
werden, wohingegen der Isolierschlauch auf ein gutes Isolationsvermögen bzw. eine
hohe Durchschlagfestigkeit hin optimiert werden kann.
[0007] Vorzugsweise ist der Isolierschlauch hierbei in Radialrichtung von dem Beschichtungsmittelschlauch
getrennt. Der Isolierschlauch umgibt also den Beschichtungsmittelschlauch als Hülle,
wobei zwischen dem Isolierschlauch und dem Beschichtungsmittelschlauch vorzugsweise
ein vorgegebener Abstand besteht, der jedoch in Axialrichtung und in Abhängigkeit
von der Stellung des Lackierroboters bzw. der Handachse schwanken kann. Diese Verlagerung
der elektrischen Isolierung nach außen bietet den Vorteil, dass geringere Dicken des
Isolierschlauchs ausreichen, um einen elektrischen Durchschlag nach außen zu verhindern,
da das elektrische Potential in dem Raum zwischen dem Beschichtungsmittelschlauch
und dem Isolierschlauch nach außen hin abnimmt. Vorzugsweise ist der Raum zwischen
dem Isolierschlauch und dem Beschichtungsmittelschlauch hierbei luftgefüllt, jedoch
kann der Raum zwischen dem Isolierschlauch und dem Beschichtungsmittelschlauch auch
durch andere gasförmige oder flüssige Fluide gefüllt sein, die vorzugsweise elektrisch
isolierend sind.
[0008] Darüber hinaus ist der Isolierschlauch bei der erfindungsgemäßen Schlauchführung
vorzugsweise in Axialrichtung flexibel. Dies ist vorteilhaft, da in Abhängigkeit von
der Stellung des Lackierroboters Schlauchlängungen oder -stauchungen auftreten können,
die durch die axiale Nachgiebigkeit des Isolierschlauchs aufgenommen werden können.
[0009] Darüber hinaus ist der Isolierschlauch bei der erfindungsgemäßen Schlauchführung
vorzugsweise auch biegeflexibel, um sich an die unterschiedlichen Stellungen des Lackierroboters
bzw. der Roboterhandachse anpassen zu können.
[0010] Die axiale Nachgiebigkeit und die Biegeflexibilität des Isolierschlauchs kann dadurch
erreicht werden, dass der Isolierschlauch eine Faltenstruktur aufweist, wie sie beispielsweise
von Faltenbälgen oder Wellschläuchen bekannt ist.
[0011] Weiterhin ist der Isolierschlauch vorzugsweise mehrlagig und weist einen Innenschlauch
und einen Außenschlauch auf. Der Innenschlauch und der Außenschlauch schließen hierbei
vorzugsweise einen Isoliermittelraum ein, der mindestens teilweise mit einem elektrisch
isolierenden Isolierfluid gefüllt oder damit befüllbar ist. Die elektrische Isolierung
des Isolierschlauchs wird hierbei also zumindest teilweise durch das Isolierfluid
bewirkt.
[0012] Hierbei mündet in den Isoliermittelraum zwischen dem Innenschlauch und dem Außenschlauch
vorzugsweise ein Befüllstutzen, über den das Isolierfluid in den Isoliermittelraum
eingefüllt und/oder daraus entnommen werden kann. Das Isolierfluid ist vorzugsweise
eine Isolierflüssigkeit, wie beispielsweise Isolieröl auf Mineralölbasis, Chlordiphenyl,
Silikonöl, Rizinusöl, Glyzerin, Hexan oder eine tetrachlorkohlenstoffhaltige Flüssigkeit.
Die Erfindung ist jedoch hinsichtlich des Isolierfluids nicht auf Isolierflüssigkeiten
beschränkt, sondern grundsätzlich auch mit einem Isoliergas zwischen dem Innenschlauch
und dem Außenschlauch realisierbar.
[0013] Vorzugsweise ist der Isolierschlauch elektrisch geerdet, um elektrische Überschläge
nach außen oder eine Gefährdung umstehender Personen zu vermeiden. In einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel weist der Isolierschlauch ein Isolationsvermögen bzw. eine elektrische
Durchschlagfestigkeit von mindestens 50 kV auf.
[0014] Der Beschichtungsmittelschlauch ist dagegen vorzugsweise molchbar, jedoch muss der
Beschichtungsmittelschlauch nicht elektrisch isolierend sein. Es besteht deshalb im
Rahmen der Erfindung die Möglichkeit, dass der Beschichtungsmittelschlauch nicht oder
nur teilweise elektrisch isolierend ist.
[0015] Weiterhin ist zu erwähnen, dass der Isolierschlauch vorzugsweise an mindestens einem
Ende in einen Anschlussblock aus einem elektrisch isolierenden Material mündet. Die
weitere Leitungsführung von diesem Anschlussblock kann dann durch eine herkömmliche,
mehrlagige, elektrisch isolierende Beschichtungsmittelleitung erfolgen, so dass die
erfindungsgemäße Schlauchführung auf den Bereich zwischen zwei derartigen Anschlussblöcken
beschränkt sein kann.
[0016] Ferner kann der erfindungsgemäße Isolierschlauch zumindest auf einem Teil seiner
Länge im Wesentlichen aus einem biegestarren Rohr aus einem elektrisch isolierenden
Material bestehen. Beispielsweise ist im Bereich eines Roboterarms keine Biegeelastizität
des Isolierschlauchs erforderlich, so dass dort ein biegestarres Rohr als Isolierschlauch
verwendet werden kann, wohingegen die Biegeelastizität des Isolierschlauchs im Bereich
eines Robotergelenks unerlässlich ist, so dass der Isolierschlauch dort vorzugsweise
entsprechend biegeelastisch ist.
[0017] Vorzugsweise besteht der Isolierschlauch deshalb auf einem Teil seiner Länge im Wesentlichen
aus einem biegestarren Rohr und ist auf einem Teil seiner Länge biegeflexibel, wobei
der biegeflexible Teil des Isolierschlauchs vorzugsweise mit einer axialen Überlappung
in das biegestarre Rohr des Isolierschlauchs hineinragt. Das biegestarre Rohr ist
hierbei vorzugsweise im Bereich der einzelnen Roboterarme angeordnet, während der
biegeflexible Isolierschlauch jeweils durch die Robotergelenke hindurchgeführt ist.
[0018] Die axiale Überlappung zwischen dem biegeflexiblen Teil des Isolierschlauchs und
dem biegestarren Rohr des Isolierschlauchs weist vorzugsweise eine Länge auf, die
im Bereich zwischen 100 mm und 400 mm in Abhängigkeit von der Höhe der Hochspannung
liegt, wobei beliebige Zwischenwerte möglich sind.
[0019] Ferner ist zu erwähnen, dass die Erfindung nicht auf die vorstehend beschriebene
erfindungsgemäße Schlauchführung beschränkt ist, sondern auch eine Roboterhandachse
und einen Lackierroboter mit einer derartigen erfindungsgemäßen Schlauchführung umfasst.
[0020] Darüber hinaus umfasst die Erfindung auch die neuartige Verwendung der erfindungsgemäßen
Schlauchführung zur elektrischen Isolierung eines Beschichtungsmittelschlauchs in
einem Lackierroboter.
[0021] Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet
oder werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung des bevorzugten Ausführungsbeispiels
der Erfindung anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine vereinfachte Seitenansicht eines Lackierroboters mit einer erfindungsgemäßen
Schlauchführung zur Aufnahme eines Beschichtungsmittelschlauchs sowie
- Figur 2
- eine Querschnittsansicht einer erfindungsgemäßen Schlauchführung zur Führung eines
Beschichtungsmittelschlauchs durch eine Handachse eines Lackierroboters.
[0022] Die in Figur 1 gezeigte Darstellung eines Lackierroboters 1 ist stark vereinfacht
und stilisiert und dient nur zur Verdeutlichung des Aufbaus und der Funktionsweise
einer erfindungsgemäßen Schlauchführung.
[0023] Der Lackierroboter 1 weist ein Basisteil 2 auf, das auf einem Fundament 3 drehbar
gelagert ist, wobei der Antrieb des Basisteils 2 beispielsweise elektromotorisch erfolgen
kann.
[0024] An dem Basisteil 2 ist ein Roboterarm 4 schwenkbar angebracht, wobei der Antrieb
des Roboterarms 4 ebenfalls elektromotorisch erfolgen kann.
[0025] Am distalen Ende des Roboterarms 4 ist eine Roboterhandachse 5 angebracht, die aus
drei relativ zueinander drehbaren Handgelenksteilen 6, 7, 8 besteht. Der Antrieb der
einzelnen Handgelenksteile 6, 7, 8 erfolgt durch Wellen, die aus dem Roboterarm 4
in die Roboterhandachse 5 hineingeführt sind und beispielsweise elektromotorisch angetrieben
werden.
[0026] An dem Handgelenksteil 6 der Roboterhandachse 5 ist über einen hochspannungsisolierenden
Anschlussblock 9 ein Rotationszerstäuber 10 befestigt, der herkömmlich ausgebildet
sein kann und einen Glockenteller 11 aufweist.
[0027] Die Zuführung des Beschichtungsmittels zu dem Glockenteller 11 des Rotationszerstäubers
10 erfolgt hier über zwei schematisch dargestellte Beschichtungsmittelleitungen 12,
13, die von einem hochspannungsisolierenden Anschlussblock 14 in dem Basisteil 2 des
Lackierroboters 1 ausgehen und durch den Roboterarm 4, die Roboterhandachse 5 und
den hochspannungsisolierenden Anschlussblock 9 zu dem Rotationszerstäuber 10 geführt
sind.
[0028] Das von dem Glockenteller 11 des Rotationszerstäubers 10 abgegebene Beschichtungsmittel
ist hierbei auf Hochspannungspotential aufgeladen, wohingegen die zu beschichtenden
Werkstücke elektrisch geerdet sind, so dass das applizierte Beschichtungsmittel von
den zu beschichtenden Werkstücken elektrostatisch angezogen wird, was zu einem hohen
Wirkungsgrad und einem entsprechend geringen Overspray beiträgt.
[0029] Der Rotationszerstäuber 10 ist deshalb als Ganzes auf Hochspannungspotential aufgeladen,
während die Roboterhandachse 5 elektrisch geerdet ist, wobei der Anschlussblock 9
den Rotationszerstäuber 10 gegenüber der Roboterhandachse 5 elektrisch isoliert.
[0030] Darüber hinaus ist auch das in den Beschichtungsmittelleitungen 12, 13 strömende
Beschichtungsmittel elektrisch auf Hochspannungspotential aufgeladen, so dass die
Beschichtungsmittelleitungen 12, 13 elektrisch gegenüber den Handgelenksteilen 6,
7, 8 der Roboterhandachse 5 isoliert werden müssen. Hierzu dient ein Isolierschlauch
15, der die gesamte Roboterhandachse 5 von dem Anschlussblock 9 bis zu einem Isolierrohr
16 durchzieht.
[0031] Der Isolierschlauch 15 weist eine faltenbalgartige Faltenstruktur auf, so dass der
Isolierschlauch 15 in Axialrichtung flexibel und biegeelastisch ist. Die Biegeelastizität
des Isolierschlauchs 15 ist wichtig, damit sich der Isolierschlauch 15 der jeweiligen
Stellung der Roboterhandachse 5 anpassen kann. Die axiale Nachgiebigkeit des Isolierschlauchs
15 ist dagegen wichtig, weil sich bei einer Verstellung der Roboterhandachse 5 axiale
Hubbewegungen ergeben können, die von dem Isolierschlauch 15 ausgeglichen werden müssen.
[0032] Zur elektrischen Isolierung der Beschichtungsmittelleitungen 12, 13 gegenüber den
Handgelenksteilen 6, 7, 8 der Roboterhandachse 5 ist der Isolierschlauch 15 doppelwandig
ausgeführt und besteht aus einem Innenschlauch und einem Außenschlauch, die einen
Isoliermittelraum einschließen, wobei der Isoliermittelraum zwischen dem Innenschlauch
und dem Außenschlauch mit einer Isolierflüssigkeit gefüllt ist.
[0033] Das Isolierrohr 16 in dem Roboterarm 4 muss dagegen keinen Formänderungen folgen
und ist deshalb weitgehend starr aufgebaut. Der Isolierschlauch 15 ragt hierbei in
axialer Richtung über eine Länge von ungefähr 300mm in das Isolierrohr 16 hinein,
um bei einer axialen Hubbewegung des Isolierschlauchs 15 relativ zu dem Isolierrohr
16 stets eine ausreichend große axiale Überlappung und ein entsprechend großes Isolationsvermögen
zu erreichen.
[0034] Die Verbindung zwischen dem Isolierrohr 16 und dem elektrisch isolierenden Anschlussblock
14 erfolgt wieder über einen doppelwandigen, elektrisch isolierenden Isolierschlauch
17, der entsprechend dem Isolierschlauch 15 aufgebaut ist.
[0035] Die Zuführung des Beschichtungsmittels zu dem hochspannungsfesten Anschlussblock
14 kann in herkömmlicher Weise durch hochspannungsisolierende Beschichtungsmittelschläuche
erfolgen, die jedoch hier zur Vereinfachung nicht dargestellt sind.
[0036] Das in Figur 2 dargestellte Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Schlauchführung
18 dient zur Führung eines Beschichtungsmittelschlauchs 19 in einem Lackierroboter,
wobei die Schlauchführung 18 auch mehrere Beschichtungsmittelschläuche aufnehmen kann.
[0037] Zur elektrischen Isolierung des Beschichtungsmittelschlauchs 19 gegenüber dem umgebenden
Lackierroboter weist die Schlauchführung einen Isolierschlauch 20 auf, der aus einem
Innenschlauch 21 und einem Außenschlauch 22 besteht, wobei der Innenschlauch 21 und
der Außenschlauch 22 einen Isoliermittelraum 23 einschließen, der mit einer Isolierflüssigkeit
gefüllt ist. An seinen axialen Enden ist der Isolierschlauch 20 mit zwei Anschlussstücken
24, 25 verbunden, wobei das Anschlussstück 24 einen Befüllstutzen 26 aufweist, der
in den Isoliermittelraum 23 zwischen dem Innenschlauch 21 und dem Außenschlauch 22
mündet und eine Befüllung bzw. Entleerung des Isoliermittelraums 23 ermöglicht.
[0038] Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispiele
beschränkt. Vielmehr ist eine Vielzahl von Varianten und Abwandlungen möglich, die
ebenfalls von dem Erfindungsgedanken Gebrauch machen und deshalb in den Schutzbereich
fallen.
1. Beschichtungsverfahren, insbesondere zur Lackierung von Kraftfahrzeugkarosserieteilen,
mit den folgenden Schritten:
- Auffangen von überschüssigen Beschichtungsmittelresten bei einem Applikationsvorgang,
- Auftragen der aufgefangenen Beschichtungsmittelreste innerhalb einer Lackschicht
(22) auf ein Werkstück (19),
dadurch gekennzeichnet, dass
die Lackschicht (22) im Wesentlichen über ihre gesamte Schichtdicke mindestens teilweise
aus den aufgefangenen Beschichtungsmittelresten gebildet wird.
2. Beschichtungsverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die aus den Beschichtungsmittelresten gebildete Lackschicht eine Füllerschicht (22)
oder eine Grundierungsschicht (21) ist.
3. Beschichtungsverfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die aufgefangenen Beschichtungsmittelreste verschiedene Beschichtungsmittel enthalten,
die vor dem Auftrag der Füllerschicht (22) zu einem Beschichtungsmittelgemisch zusammengemischt
werden.
4. Beschichtungsverfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die aufgefangenen Beschichtungsmittel verschiedene Farbtöne aufweisen.
5. Beschichtungsverfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass dem Beschichtungsmittelgemisch vor dem Auftrag der Füllerschicht (22) ein frisches
Beschichtungsmittel beigemischt wird.
6. Beschichtungsverfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das dem Beschichtungsmittelgemisch beigemischte Beschichtungsmittel monochrom ist.
7. Beschichtungsverfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil des beigemischten frischen Beschichtungsmittels an dem Beschichtungsmittelgemisch
in der Füllerschicht (22) zwischen 5% und 50% liegt.
8. Beschichtungsverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllerschicht (22) in einem einzigen Auftrag auf das Werkstück (19) aufgebracht
wird.
9. Beschichtungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllerschicht (22) über ihre gesamte Schichtdicke ausschließlich aus den aufgefangenen
Beschichtungsmittelresten gebildet wird.
10. Beschichtungsverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schichtdicke der Füllerschicht (22) zwischen 50 µm und 70 µm liegt.
11. Beschichtungsverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtungsmittelreste Beschichtungspulver enthalten.
12. Beschichtungsverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllerschicht (22) mit einem Auftragswirkungsgrad von mehr als 70% aufgetragen
wird.
13. Beschichtungsverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtungsmittelreste beim Auftrag der Füllerschicht (22) auf das Werkstück
(19) aufgesprüht werden.
14. Beschichtungsverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die überschüssigen Beschichtungsmittelreste an mehreren Applikationsgeräten aufgefangen
werden.
15. Beschichtungsverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die als Füllerschicht (22) aufgetragenen Beschichtungsmittelreste zuvor in derselben
Beschichtungszone aufgefangen werden.
16. Beschichtungsverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllerschicht (22) nach dem Auftrag auf das Werkstück (19) angesintert oder aufgeschmolzen
wird.
17. Beschichtungsverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine vorgegebene Taktzeit bei der Werkstückbeschichtung, wobei in der Taktzeit ein
Farbwechsel erfolgt.
18. Beschichtungsanlage, insbesondere zum Auftragen einer Füllerschicht (22) auf ein Karosserieteil,
mit
- mindestens einer Beschichtungszone,
- mindestens einer in der Beschichtungszone angeordneten Rückgewinnungseinrichtung
(14-18) zum Auffangen von überschüssigen Beschichtungsmittelresten bei einem Applikationsvorgang,
- mindestens einem in derselben Beschichtungszone angeordneten Applikationsgerät (10-13)
zum Auftragen der aufgefangenen Beschichtungsmittelreste auf ein Werkstück (19),
gekennzeichnet durch
eine beschichtungszoneninterne Speisung des Applikationsgeräts (10-13) durch die Rückgewinnungseinrichtung (14-18).
19. Beschichtungsanlage nach Anspruch 18, gekennzeichnet durch mindestens eine in der Beschichtungszone angeordnete Beschichtungsmittelzuführung
(1-5) für das Applikationsgerät (10-13) zur Zuführung eines frischen Beschichtungsmittels,
wobei das Applikationsgerät (10-13) eingangsseitig sowohl mit der Beschichtungsmittelzuführung
(1-5) als auch mit der Rückgewinnungseinrichtung (14-18) verbunden ist.
20. Beschichtungsanlage nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass in der Beschichtungszone mehrere Applikationsgeräte (10-13) angeordnet sind, wobei
die Rückgewinnungseinrichtung (14-18) die an mehreren Applikationsgeräten (10-13)
entstehenden Beschichtungsmittelreste auffängt.
21. Beschichtungsanlage nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückgewinnungseinrichtung (14-18) eine Mischeinrichtung (6, 19) aufweist, welche
die an den einzelnen Applikationsgeräten (10-13) aufgefangenen Beschichtungsmittelreste
zu einem Beschichtungsmittelgemisch zusammenmischt.
22. Beschichtungsanlage nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil des beigemischten frischen Beschichtungsmittels einstellbar ist.
23. Beschichtungsanlage nach einem der Ansprüche 18 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Applikationsgeräte (10-13) einen Auftragswirkungsgrad aufweisen, der größer als
70% ist.
24. Beschichtungsanlage nach einem der Ansprüche 18 bis 23, gekennzeichnet durch eine Heizvorrichtung zum Ansintern oder Aufschmelzen der aufgetragenen Füllerschicht
(22).
25. Beschichtungsanlage nach einem der Ansprüche 18 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass die Applikationsgeräte (10-13) eine Sprühvorrichtung aufweisen.
26. Beschichtungsanlage nach einem der Ansprüche 18 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückgewinnungseinrichtung (14-18) einen Vorratsbehälter (6) speist.
27. Lackschicht eines Werkstücks (19), insbesondere eines Kraftfahrzeugkarosserieteils,
mit einer Füllerschicht (22) mit einer bestimmten Schichtdicke, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllerschicht (22) im Wesentlichen über ihre gesamte Schichtdicke aufgefangene
Beschichtungsmittelreste enthält.
28. Lackschicht nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllerschicht (22) im Wesentlichen über ihre gesamte Schichtdicke aus einem Beschichtungsmittelgemisch
besteht, das mehrere verschiedenfarbige Beschichtungsmitteln enthält.
29. Lackschicht nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllerschicht (22) zusätzlich zu den Beschichtungsmittelresten einen Anteil eines
frischen Beschichtungsmittels enthält.
30. Lackschicht nach einem der Ansprüche 27 bis 29, dadurch gekennzeichnet, dass die Schichtdicke der Füllerschicht (22) zwischen 50 µm und 70 µm liegt.
31. Lackschicht nach einem der Ansprüche 27 bis 30, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllerschicht (22) aus einem Beschichtungspulver besteht.
32. Werkstück (19), insbesondere Kraftfahrzeugkarosserieteil, mit einer darauf aufgetragenen
Lackschicht nach einem der Ansprüche Anspruch 27 bis 31.