[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Wechseln von Honwerkzeugen
an einer Honstange, wobei die Honstange zum Übertragen von Bearbeitungskräften von
einer Honspindel auf das Honwerkzeug vorgesehen ist und eine relativ zur Honstange
bewegliche Betätigungseinrichtung zur Ansteuerung von Honwerkzeugfunktionen aufweist.
An dem Honwerkzeug und der Honstange sind korrespondierende Kupplungsstrukturen einer
Kupplungseinrichtung zur lösbaren Kupplung des Honwerkzeugs an der Honstange vorgesehen.
Die Kupplungseinrichtung umfasst zumindest ein Verriegelungselement zur lösbaren Verriegelung
des Honwerkzeugs an der Honstange.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Verfahren und Vorrichtungen zum Wechseln von Honwerkzeugen,
die an einer Honstange anbringbar sind, bekannt. Das Honverfahren ist ein Endbearbeitungsverfahren
für Bohrungen, an die extrem hohe Anforderungen bezüglich Maß- und Formtoleranzen
und gegebenenfalls auch im Hinblick auf eine definierte, feine Oberflächentopographie
gestellt werden.
[0003] Zur Durchführung des Honverfahrens wird das an der Honstange befestigte Honwerkzeug
in einer rotatorischen und translatorischen Schnittbewegung oszillierend durch die
Bohrung geführt. Die Honstange ist dabei für eine Übertragung von Bearbeitungskräften,
die von der Honspindel der Honmaschine aufgebracht werden, auf das Honwerkzeug vorgesehen.
Dabei werden insbesondere Zug- und Druckkräfte in Richtung einer Mittellängsachse
der Honstange übertragen, weiterhin findet eine Übertragung von Drehmomenten statt.
In der Honstange ist eine Betätigungseinrichtung zur Ansteuerung von Honwerkzeugfunktionen
vorgesehen, die relativbeweglich zur Honstange ausgeführt ist und insbesondere für
eine Übertragung von Druckkräften auf Honsteine des Honwerkzeugs vorgesehen ist. Das
Honwerkzeug und die Honstange weisen korrespondierende Kupplungsstrukturen einer Kupplungseinrichtung
auf, die für eine lösbare Kupplung des Honwerkzeugs an der Honstange vorgesehen sind.
[0004] Im Zuge der zunehmenden Flexibilisierung von Fertigungsanlagen ist es auch bei Honmaschinen
gewünscht, die Honwerkzeuge automatisch zu wechseln und dadurch die Honmaschine schnell
auf andere Werkstücke oder Bearbeitungsprozesse anpassen zu können.
[0005] Für einen Wechsel des Honwerkzeuges ist es aus dem Stand der Technik bekannt, an
voneinander abgewandten Stirnseiten des Honwerkzeugs jeweils gegenläufig ausgeführte
Bajonettverschlüsse vorzusehen. Ein erster, der Honstange zugewandter Bajonettverschluss
ist für eine Übertragung von Bearbeitungskräften und Drehmomenten in einer Rotationsrichtung
der Honstange vorgesehen. Der zweite, der Honstange abgewandte Bajonettverschluss
ist für ein Ablegen des Honwerkzeugs in einem Werkzeugspeicher vorgesehen. Der Werkzeugspeicher
weist seinerseits ein mit dem zweiten Bajonettverschluss korrespondierendes Kupplungselement
auf. Damit kann das Honwerkzeug ohne Zutun eines Bedieners von der Honstange abgekuppelt
bzw. an die Honstange angekuppelt werden, wobei ein Kupplungsvorgang durch das Zusammenwirken
eines von der Honstange aufgebrachten Drehmomentes mit den beiden Bajonettverschlüssen
und dem Werkzeugspeicher erzielt wird.
[0006] Bei einer derartigen Ausführungsform eines auswechselbaren Honwerkzeugs besteht allerdings
die Einschränkung, dass lediglich ein Betrieb in einer Rotationsrichtung der Honstange
möglich ist, weil es bei einem Betrieb in der entgegengesetzen Rotationsrichtung zu
einer Entriegelung des Honwerkzeugs von der Honstange kommen würde. Aus dem Stand
der Technik ist es daher bekannt, an dem ersten, der Honstange zugewandten Bajonettverschluss
eine zusätzliche Sicherungseinrichtung vorzusehen, die als Drehsicherung bezeichnet
wird und eine Aufbringung von Drehmomenten in beiden Drehrichtungen ermöglicht.
[0007] Bekannte Honmaschinen, die für einen automatischen Wechsel von Honwerkzeugen ausgeführt
sind, werden in der Regel mit starren oder halbstarren Honstangen ausgerüstet, damit
eine eindeutige Positionierung der Honstange gegenüber dem ersten Bajonettverschluss
zum Ankuppeln des Honwerkzeugs an die Honstange erzielt werden kann. Das mit dem zweiten
Bajonettverschluss in der Werkzeugaufnahme fixierte Honwerkzeug kann dadurch in einfacher
Weise automatisiert angekuppelt werden. Eine Gelenkeinrichtung zwischen Honstange
und Honwerkzeug würde ein automatisiertes Ankuppeln erschweren, da die Lage der Kupplungsstruktur
bedingt durch die Gelenkfunktion nicht reproduzierbar festgelegt wäre. Eine Beweglichkeit
des Honwerkzeugs gegenüber der Honstange während des Honbetriebes ist daher bei bekannten
Honmaschinen nur im Rahmen der Flexibilität der Honstange gegeben, so dass eine besonders
exakte Positionierung des Honwerkzeugs gegenüber der zu bearbeitenden Bohrung gewährleistet
werden muss, um bei der Honbearbeitung unerwünschte Kraftkomponenten zu vermeiden
und das gewünschte Arbeitsergebnis sicherzustellen.
[0008] Aus der DE 33 47 354 C2 ist eine Werkzeugwechseleinrichtung für eine Honmaschine
bekannt, bei der Honwerkzeuge koaxial zu einer Arbeitsspindel der Honmaschine in einem
Magazin aufgenommen sind. In einer Wechselstellung des Magazins kann eines der Honwerkzeuge
an die Honstange angekuppelt und damit von der Arbeitsspindel direkt in eine Arbeitsstellung
übernommen werden. Nach Gebrauch kann das Honwerkzeug wieder in das Magazin zurückgeführt
werden. Dabei sind die in dem Magazin gespeicherten Honwerkzeuge in einer ersten Speicherebene
des Magazins gehalten und können durch Führungs- oder Einstellteile, die in einer
zweiten Speicherebene angeordnet sind, für einen Honvorgang vorbereitet werden bzw.
präzise ausgerichtet werden. Für eine automatisierte An- und Abkopplung an der Honstange
ist an dem Honwerkzeug ein Kupplungsteil vorgesehen, das eine erste Schnittstelle
für eine Aufnahme in der ersten Speicherebene des Magazins und eine zweite Schnittstelle
für eine Ankopplung an die Arbeitsspindel der Honmaschine aufweist.
[0009] Für einen Werkzeugwechsel wird ein freier Speicherplatz des Magazins derart an das
Honwerkzeug herangeführt, dass das Magazin mit der ersten Schnittstelle des Honwerkzeugs
in formschlüssige Verbindung tritt und somit eine Fixierung des Honwerkzeugs ermöglicht.
Anschließend wird in einem weiteren Schritt durch eine Betätigungseinrichtung ein
Schaltring des Honwerkzeugs betätigt und somit eine Entkopplung von der Antriebsspindel
der Honmaschine vorgenommen. Anschließend kann das abgekoppelte Honwerkzeug weggefahren
und ein neues Honwerkzeug unter die Honstange herangefahren werden, das nachfolgend
durch den Schaltring angekuppelt und von dem Magazin freigegeben wird, um den nächsten
Honvorgang durchzuführen. Das zu bearbeitende Werkstück kann mit Hilfe eines Kreuztisches
unterhalb der starr angeordneten Honspindel verfahren werden.
[0010] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Wechseln von Honwerkzeugen der eingangs genannten Art zu schaffen,
wodurch eine universelle Anwendbarkeit auf unterschiedliche Honmaschinen und unterschiedliche
Honwerkzeuge ermöglicht wird. Insbesondere soll ein schneller, gegebenenfalls automatisierter
Werkzeugwechsel auch bei gelenkig oder nachgiebig an der Honstange angebrachten Honwerkzeugen
möglich sein.
[0011] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1, eine Honmaschine nach Anspruch
4 und ein Honwerkzeug nach Anspruch 12 gelöst.
[0012] Bei dem Verfahren sowie der Vorrichtung wird eine Betätigung des Verriegelungselements
sowie eine Fixierung des Honwerkzeugs in einer Wechselposition durch Aufbringen von
externen Fremdkräften auf die Kupplungseinrichtung mittels einer Halteeinrichtung
bewirkt. Die Halteeinrichtung ist dabei derart ausgebildet, dass sie sowohl die Betätigung
des Verriegelungselementes als auch die Fixierung des Honwerkzeuges in der Wechselposition
bewirken kann und somit keine zusätzlichen Halte- oder Betätigungsmittel notwendig
sind, um das Honwerkzeug an der Honstange anzukoppeln bzw. von der Honstange zu entkoppeln
und für einen nächsten Ankoppelvorgang bereit zu halten. Die externen Fremdkräfte
können dabei insbesondere Zug- oder Druckkräfte und/oder Drehmomente sein, die von
der Halteeinrichtung auf das Honwerkzeug und dort insbesondere auf das Verriegelungselement
einwirken, um die Betätigung des Verriegelungselementes zu bewirken und außerdem eine
Fixierung des Honwerkzeugs herbeizuführen. Durch die Fixierung in der Wechselposition
ist das Honwerkzeug in allen Raumrichtungen lagerichtig gegenüber der Honstange gehalten
und weist keine Freiheitsgrade der Bewegung auf, die für ein neuerliches Ankuppeln
an der Honstange störend sein können. Dadurch ist sichergestellt, dass die korrespondierenden
Kupplungsstrukturen der Honstange und des Honwerkzeugs ohne ein weiteres Zutun eines
Bedieners automatisiert angekoppelt werden können. Damit weist die Halteeinrichtung
eine Doppelfunktion auf, sie ist sowohl für die Ansteuerung der Kupplungseinrichtung
als auch für die Fixierung des Honwerkzeugs vorgesehen.
[0013] In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Halteeinrichtung eine Bewegung
des in eine Verriegelungsstellung vorgespannten Verriegelungselements entgegen der
Vorspannung in eine Entriegelungsstellung bewirkt. Durch die auf das Verriegelungselement
wirkenden Vorspannkräfte und/oder Vorspannmomente kann sichergestellt werden, dass
sich das Verriegelungselement ohne einen äußeren Einfluss der Halteeinrichtung in
der Verriegelungsstellung befindet und somit eine Übertragung von Kräften und/oder
Drehmomenten von der Honstange auf das Honwerkzeug ermöglicht. In der Entriegelungsstellung,
die durch einen äußeren Einfluss der Halteeinrichtung bewirkt werden kann, ist ein
Kraft- und/oder Formschluss des Verriegelungselements mit den korrespondierend geformten
Kupplungsstrukturen der Kupplungseinrichtung aufgehoben, so dass ein Entkoppeln bzw.
Ankoppeln des Honwerkzeugs an die Honstange ermöglicht wird.
[0014] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung bewirken die von der Halteeinrichtung aufgebrachten
Fremdkräfte in der Art einer Greifbewegung mit im wesentlichen entgegengesetzt wirkenden
Fremdkraftpaaren mit der Betätigung des Verriegelungselementes auch die Fixierung
des Honwerkzeugs. Durch die Aufbringung von Fremdkräften in der Art einer Greifbewegung
kann sichergestellt werden, dass keine unerwünschten Kräfte und/oder Drehmomente auf
die Honstange und das Honwerkzeug ausgeübt werden, die insbesondere zu einem Ausweichen
der gegebenenfalls elastisch oder gelenkig ausgeführten Honstange und dem daran angebrachten
Honwerkzeugen führen könnte. Die von der Halteeinrichtung im wesentlichen entgegengesetzt
wirkenden Fremdkraftpaare ermöglichen eine im wesentlichen rückwirkungsfreie Betätigung
der Kupplungseinrichtung durch einen extrem kurzen und direkten, im wesentlichen auf
das Honwerkzeug beschränkten Kraftfluss in der Kupplungseinrichtung. Durch die Greifbewegung
kann das Honwerkzeug auch bei einer nicht vollständig exakten Positionierung gegenüber
der Halteeinrichtung innerhalb eines Greifbereichs ergriffen werden, so dass eine
vorteilhafte Prozesssicherheit für den An- und Abkopplungsvorgang gewährleistet ist,
da ein Toleranzbereich für den Kupplungsvorgang gegenüber dem Stand der Technik erweitert
ist. Dies erleichtert den An- und Abkopplungsvorgang insbesondere bei einem Einsatz
von Gelenkeinrichtungen zwischen Honstange und Honwerkzeug. Durch die reproduzierbare
Positionierung der Kupplungseinrichtung in der Wechselposition kann eine An- bzw.
Abkopplung des Honwerkzeugs automatisiert und ohne weiteres Zutun eines Bedieners
erfolgen.
[0015] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Honstange mit dem Honwerkzeug über
zumindest eine Gelenkeinrichtung verbunden. Damit können Toleranzen in der Positionierung
der Honstange gegenüber einer zu bearbeitenden Bohrung ausgeglichen werden, so dass
das Honwerkzeug und damit das Arbeitsergebnis des Honvorgangs zumindest über einen
gewissen Toleranzbereich unbeeinflusst von der Lage der Honstange gegenüber einer
Achse der zu bearbeitenden Bohrung bleiben kann. Bei einer kardanischen Aufhängung
des Honwerkzeugs gegenüber der Honspindel, die zwei von einander beabstandete Gelenkeinrichtungen
hat, ist eine achsparallele Verschiebung des Honwerkzeugs gegenüber der Honspindel
für einen besonders vorteilhaften Toleranzausgleich zwischen der Honspindelposition
und der Bohrungsposition ermöglicht.
[0016] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind an einem Werkzeugmagazin mehrere Halteeinrichtungen
zur Aufnahme jeweils eines Honwerkzeugs vorgesehen. Dadurch kann der Honmaschine in
einfacher Weise eine Mehrzahl von Honwerkzeugen zur Verfügung gestellt werden, die
über das relativ zur Honstange bewegbare Werkzeugmagazin in die Wechselposition gebracht
werden können und somit an die Honstange ankuppelbar sind. Das Werkzeugmagazin weist
dazu mehrere Halteeinrichtungen auf, die jeweils zur Fixierung eines Honwerkzeuges
ausgebildet sind und durch Betätigung des oder der Verriegelungselemente eine An-
bzw. Abkopplung von der Honstange bewirken können. Die Relativbewegung zwischen der
Honstange und dem Werkzeugmagazin kann durch eine ausschließliche Bewegung des Werkzeugmagazins,
eine ausschließliche Bewegung der Honstange oder durch kombinierte Bewegungen der
Honstange und den Werkzeugmagazins hervorgerufen werden. Dadurch wird eine besonders
hohe Flexibilität des Werkzeugmagazins im Hinblick auf die Anzahl und Art der austauschbar
aufgenommenen Honwerkzeuge ermöglicht.
[0017] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist das Werkzeugmagazin eine Stelleinrichtung
zur Ansteuerung zumindest einer Halteeinrichtung auf. Die Stelleinrichtung kann damit
die Aufbringung der von der Halteeinrichtung auf die Kupplungseinrichtung zu übertragenden
Fremdkräfte bewirken, wobei eine Anordnung der Stelleinrichtung derart am Werkzeugmagazin
vorgenommen werden kann, das jeweils die in der Wechselposition befindliche Halteeinrichtung
durch die Stelleinrichtung angesteuert werden kann. In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass jeweils nur die in der Wechselposition angeordnete
Halteeinrichtung durch die Stelleinrichtung angesteuert wird, so dass lediglich eine
einzige Stelleinrichtung erforderlich ist.
[0018] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Honmaschine eine Fluidkupplung
zur Übertragung von Fluidströmen zwischen Honstange und Honwerkzeug auf, wobei die
Fluidkupplung für eine Übertragung mehrerer, voneinander getrennter Fluidströme einen
Fluidstecker und eine korrespondierende Fluidbuchse aufweist und der Fluidstecker
unter Ausbildung mehrerer, in axialer Abfolge angeordneter, gegeneinander abgedichteter
Mediumschnittstellen in die Fluidbuchse einsteckbar ist. Während eines Honvorgangs
ist eine Versorgung des Honwerkzeugs mit Fluidströmen, insbesondere Kühlmittel, Schmiermittel
oder Messluft notwendig, um einen ordnungsgemäßen Honvorgang sicherstellen zu können.
Um einen automatisierten Wechsel des Honwerkzeugs ohne weiteres Zutun eines Bedieners
zu ermöglichen, werden bei einem Einstecken des Fluidsteckers in die Fluidbuchse mehrere,
in einer Einsteckrichtung axial aufeinanderfolgend angeordnete, gegeneinander abgedichtete
Mediumschnittstellen ausgebildet, die zur Übertragung der jeweiligen Fluidströme geeignet
sind. Dadurch kann in einfacher Weise eine Mehrzahl unterschiedlicher Fluide von der
Honstange auf das Honwerkzeug übertragen werden. Diese vorteilhafte Fluidkupplung
kann unabhängig von sonstigen Merkmalen der Erfindung bei einer Vielzahl von Honstangen/Honwerkzeug-Konstruktionen
eingesetzt werden.
[0019] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Fluidkupplung als Axialsteckkupplung
ausgebildet. Durch die Ausgestaltung der Fluidkupplung als Axialsteckkupplung korrespondiert
eine Steckrichtung der Fluidkupplung mit einer An- bzw. Abkopplungsrichtung des Honwerkzeugs
gegenüber der Honstange. Damit kann durch das An- bzw. Abkoppeln des Honwerkzeugs
an der Honstange unmittelbar auch der Ein- bzw. Aussteckvorgang des Fluidsteckers
in der korrespondierenden Fluidbuchse vorgenommen werden.
[0020] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird auch durch ein Honwerkzeug mit einem
Werkzeugkörper und zumindest einem relativ zum Werkzeugkörper bewegbaren, von einer
Betätigungsvorrichtung ansteuerbaren Honstein und mit einer Kupplungseinrichtung zur
lösbaren Verbindung mit einer Honstange gelöst, wobei die Kupplungseinrichtung derart
ausgebildet ist, dass mit einer Betätigung eines Verriegelungselements durch eine
Halteeinrichtung eine Fixierung mittels der Halteeinrichtung vorgesehen ist. Das Honwerkzeug
kann somit durch die Halteeinrichtung in einem Arbeitsgang mit der Honstange gekoppelt
bzw. von dieser entkoppelt werden und dementsprechend auch reproduzierbar in der Wechselposition
fixiert werden, so dass eine automatisierte Ankoppelung an die Honstange ermöglicht
ist. Die Betätigung des Verriegelungselementes kann alternativ auch manuell vorgenommen
werden.
[0021] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen sowie
aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels, das anhand
der Zeichnungen dargestellt ist. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- in ebener Darstellung eine Vorderansicht einer Honmaschine mit einer verfahrbaren
Honstange, einem Werkzeugmagazin und einem Werkstück,
- Fig. 2
- in ebener Darstellung eine Seitenansicht der Honmaschine gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- in ebener Darstellung eine vergrößerte Ansicht der Honstange und des gelenkig angekoppelten
Honwerkzeugs,
- Fig. 4
- in ebener Darstellung eine vergrößerte Ansicht des Werkzeugmagazins,
- Fig. 5
- in ebener Schnittdarstellung ein Honwerkzeug mit Fluidkupplung,
- Fig. 6
- in ebener Darstellung einen Betätigungsablauf für die erfindungsgemäße Kupplungseinrichtung,
- Fig. 7
- in ebener Darstellung eine Halteeinrichtung zur Betätigung der Kupplungseinrichtung
und zur Fixierung des Honwerkzeuges, und
- Fig. 8
- ein als Zentriereinrichtung für das kardanisch aufgehängte Honwerkzeug vorgesehener,
verstellbarer prismatischer Spülring.
[0022] Eine in Fig. 1 dargestellte Honmaschine 1 weist eine Honstange 2 und ein Honwerkzeug
3 auf, die für eine Bearbeitung eines Werkstücks 4 vorgesehen sind. Die Honstange
2 ist über eine in Fig. 5 und 6 näher dargestellte Kupplungseinrichtung 5 mit dem
Honwerkzeug 3 sowie über eine Gelenkeinrichtung 6 mit einer Honspindel 7 verbunden.
Die Honspindel 7 kann von einem Spindelantrieb 8 angetrieben werden, wobei sie eine
Drehbewegung um eine Mittellängsachse 9 vollführen kann. Der Honspindel 7 ist ein
in vertikaler Richtung wirkender Linearantrieb 10 zugeordnet, der für eine Verstellung
der Honspindel 7 in vertikaler Richtung vorgesehen ist. In der Honspindel 7 ist konzentrisch
eine nicht näher dargestellte Betätigungsstange vorgesehen, die insbesondere als Betätigungseinrichtung
für eine Ansteuerung von Honsteinen des Honwerkzeugs ausgebildet ist. Die Betätigungsstange
wird von einer hydraulisch und/oder elektrisch angetriebenen Zustelleinrichtung 11
angesteuert. Die Honspindel 7 kann in horizontaler Richtung mittels eines Stellantriebes
12 verfahren werden, so dass sie aus einer in Fig. 1 dargestellten Bearbeitungsposition
für das Werkstück 4 in eine links in Fig. 1 angedeutete Wechselposition und damit
in einen Arbeitsbereich eines Werkzeugmagazins 13 gebracht werden kann, wo ein Austausch
des Honwerkzeugs 3 vorgenommen werden kann. Der Stellantrieb 12 weist zu diesem Zweck
eine Stellspindel 14 auf, die mit einem zur Lagerung der Honspindel 7 vorgesehenen
Spindelgehäuse 15 in Wirkverbindung steht und das Spindelgehäuse 15 mit der darin
aufgenommenen Honspindel 7 in horizontaler Richtung verschieben kann.
[0023] Wie in der Fig. 2 näher dargestellt, kann die Honspindel 7 in vertikaler Richtung
in dem Spindelgehäuse 15 verschoben werden, wozu Führungsstangen 16 in korrespondierenden
Führungsbuchsen 17 des Spindelgehäuses 15 aufgenommen sind. Damit kann das Honwerkzeug
3 aus der dargestellten Ruheposition in vertikaler Richtung nach unten in nicht näher
dargestellte Bohrungen des Werkstücks 4 eingeführt werden und für eine Bearbeitung
der entsprechenden Bohrungen im Werkstück 4 eingesetzt werden.
[0024] Wie in Fig. 3, die einen vergrößerten Ausschnitt der Fig. 2 zeigt, näher dargestellt
ist, kann eine Rotationsachse des Honwerkzeugs 3 gegenüber der Mittellängsachse 9
der Honspindel 7 in der Art einer kardanischen Welle verschoben werden, wobei die
Achsen parallel zueinander ausgerichtet verbleiben können. Dadurch kann eine präzise
Honbearbeitung einer Bohrung im Werkstück 4 auch bei einem toleranzbedingten Versatz
zwischen der Mittellängsachse 9 und einer Mittelachse der Bohrung gewährleistet werden.
Ein in Fig. 3 übertrieben dargestellter maximaler Versatz 19 zwischen Mittellängsachse
9 und der Rotationsachse des Honwerkzeugs 3 wird dabei im wesentlichen durch die Beweglichkeit
der Gelenkeinrichtung 6 zwischen Honspindel 7 und Honstange 2 bzw. dem Ausgleichsgelenk
20, das am Honwerkzeug 3 gegenüber der Honstange 2 angeordnet ist, bestimmt.
[0025] Das in Fig. 4 näher dargestellte Werkzeugmagazin 13 weist einen Drehtisch 21 auf,
der an einer Hubeinrichtung 22 angebracht ist und mehrere, schematisch dargestellte,
mit Halteeinrichtungen versehene Werkzeugaufnahmen 23 umfasst. Die in Fig. 4 nicht
näher dargestellten, in den Werkzeugaufnahmen 23 integrierten Halteeinrichtungen werden
in Fig. 7 im Detail gezeigt. Die Werkzeugaufnahmen 23 können insbesondere mit Einrichtungen
zur Kalibrierung der Messeinrichtungen des Honwerkzeugs 3 oder mit Messvorrichtungen
für die Ermittlung eines Verschleißzustandes des Honwerkzeugs 3 ausgerüstet sein.
Der Drehtisch 21 ist um eine Drehachse 24 drehbar gelagert, wozu ein nicht näher dargestellter
Drehantrieb zwischen dem Drehtisch 21 und der Hubeinrichtung 22 vorgesehen ist. Die
Hubeinrichtung 22 besteht im wesentlichen aus einem Führungselement 25 und einem in
vertikaler Richtung schiebebeweglich an dem Führungselement 25 angebrachten Schlitten
26, der durch einen Hubzylinder 27 verstellbar ist. Damit kann ein in der Werkzeugaufnahme
23 gehaltenes Honwerkzeug 3 durch Anheben des Werkzeugmagazins 13 an die in der Wechselposition
platzierte Honstange herangeführt und mit dieser gekoppelt werden bzw. von der Honstange
abgekoppelt und durch Absenken des Werkzeugmagazins 13 aus dem Wechselbereich entfernt
werden. Durch Drehen des Drehtisches 21 können andere, in den Werkzeugaufnahmen 23
gehaltene Honwerkzeuge für eine Ankopplung an die Honstange zur Verfügung gestellt
werden.
[0026] Das in Fig. 5 näher dargestellte Honwerkzeug 3 weist einen Werkzeugkörper 31 auf,
an dem über ein Ausgleichsgelenk 20 ein Schneidkopf 44 angebracht ist. An dem Schneidkopf
44 sind nicht näher bezeichnete Honsteine zur Bearbeitung von Bohrungsoberflächen
sowie Luftmessleisten zur Ermittlung eines Bohrungsdurchmessers angebracht. Die Honsteine
sind über eine nicht dargestellte Zustelleinrichtung in radialer Richtung verstellbar
und ermöglichen somit eine Veränderung eines wirksamen Durchmessers des Schneidkopfes
44 und somit die Bearbeitung einer Bohrung in einem Werkstück. Das Ausgleichsgelenk
20 ist als kardanisches Gelenk ausgeführt und erlaubt eine Schwenkbewegung des Schneidkopfes
44 gegenüber dem Werkzeugkörper 31 in zwei Raumachsen, die jeweils orthogonal zueinander
und zur Mittellängsachse angeordnet sind. Im Werkzeugkörper 31 sind Verriegelungselemente
28 in taschenartigen Ausnehmungen 45 schwenkbar angebracht. Die Verriegelungselemente
28 werden von Zugfedern 30 mit einer Rückstellkraft beaufschlagt, wodurch sie in eine
Verriegelungsstellung (vgl. Fig. 6d) vorgespannt sind.
[0027] Bei der in Fig. 5 dargestellten externe Kraftbeaufschlagung der Verriegelungselemente
28 durch Druckbolzen 29 einer nicht näher dargestellten Halteeinrichtung werden die
Verriegelungselemente 28 aus der Verriegelungsstellung in eine Entriegelungsstellung
nach innen verschwenkt. Die Schwenkbewegung der Verriegelungselemente 28 findet um
nicht näher bezeichnete Gelenkachsen statt. Alternativ oder zusätzlich zu den Schwenkhebeln
28 können auch Verriegelungselemente in Form von linear verschiebbaren Riegeln oder
dergleichen vorgegeben sein. Dann kann die Entriegelungsbewegung auch als Linearbewegung
oder als kombinierte Schwenk- und Linearbewegung ausgeführt sein. Eine gegen Relativverdrehung
sichernde Verriegelung zwischen dem Werkzeugkörper 31 und der Honstange 2 wird in
Verbindung mit einer orthogonal zur Mittellängsachse stirnseitig an der Honstange
2 angeordnete Quernut 46 bewirkt, in die die Verriegelungselemente 28 formschlüssig
für eine Drehmomentübertragung eingreifen können.
[0028] An dem Werkzeugkörper 31 ist ein Riegelbolzen 32 vorgesehen, der orthogonal zu der
Mittellängsachse 9 angebracht ist und für eine Verriegelung des Honwerkzeugs 3 an
der Honstange 2 in axialer Richtung in der Art eines Bajonettverschlusses vorgesehen
ist. Dazu ist an der Honstange ein in Fig. 6 näher dargestellter, L-förmiger Einschnitt
33 angebracht, der eine formschlüssige Aufnahme des Riegelbolzens ermöglicht.
[0029] Das Honwerkzeug 3 und die korrespondierende Kupplungsgeometrie der Honstange 2 weisen
korrespondierende Strukturen einer Fluidkupplung auf, die im wesentlichen aus einer
stangenseitigen Bohrung 39 und einem in die Bohrung einsteckbaren, werkzeugseitigen
Fluidstecker 41 besteht. Die in der Honstange 2 vorgesehene, gestufte Bohrung 39 weist
mehrere radiale Austrittsöffnungen 40 auf, die mit nicht näher dargestellten Kanälen
in der Honstange kommunizierend verbunden sind. Am Werkzeugkörper 31 des Honwerkzeugs
3 ist oberhalb des Riegelbolzens 32 ein auf die gestufte Bohrung 39 in der Honstange
2 abgestimmter Fluidstecker 41 ausgebildet, an dem zwei umlaufende Nute 42 zur Aufnahme
von O-Ringen, die als Dichtelemente fungieren, vorgesehen sind. Die O-Ringe dienen
in Wirkverbindung mit der gestuften Bohrung 39 als Abdichtung zwischen zylindrischen
Ringkanälen, die durch die Wirkverbindung des Fluidsteckers 41 mit der gestuften Bohrung
39 ausgebildet werden und die eine separate Übertragung gleicher oder unterschiedlicher
Medien von der Honstange 2 durch die Austrittsöffnungen 40 in nicht dargestellte Kanalabschnitte
des Honwerkzeugs 3 ermöglichen. Über den Fluidstecker können somit Fluide wie Kühlschmiermittel,
Messluft, Honöl oder ähnliches übertragen werden.
[0030] In den Fig. 6a bis 6d ist ein Ankoppelvorgang zwischen der Honstange 2 und dem Honwerkzeug
3 in vier unterschiedlichen Phasen näher dargestellt, ein nicht dargestellter Abkopplungsvorgang
findet in der entgegengesetzten Reihenfolge statt. In einer ersten Phase des Ankopplungsvorgangs
zwischen der Honstange 2 und dem Honwerkzeug 3 gemäß der Fig. 6a werden die Verriegelungselemente
28 durch gegenparallel bewegliche Druckbolzen 29 einer hier nicht näher dargestellten
Halteeinrichtung in eine Entriegelungsstellung gedrückt. Die von den Druckbolzen 29
aufzubringende Stellkraft ist entgegen einer von den Zugfedern 30 aufgebrachten Zugkraft
gerichtet. Die Druckbolzen üben weitgehend gleiche Kräfte in entgegengesetzten Richtungen
aus, so dass in einer Art Greifbewegung die Verriegelungselemente betätigt werden,
ohne dass das Honwerkzeug als Ganzes zur Seite gedrückt und/oder verdreht wird. Es
bleiben damit in Wechselstellung. In der dieser Wechseistellung ist das Honwerkzeug
in der Halteeinrichtung fixiert, die Kupplungsstruktur des Honwerkzeugs 3 steht in
reproduzierbarer Ausrichtung für eine Ankopplung an die Honstange 2 zur Verfügung.
Der Riegelbolzen 32 befindet sich die Fixierung mittels der Halteeinrichtung in einer
vorgebbaren Position und kann dadurch in einfacher Weise mit dem korrespondierend
ausgeführten Einschnitt 33 der Honstange 2 eine formschlüssige, kraftübertragende
Wirkverbindung in der Art eines Bajonettverschlusses eingehen. Zur Erzielung dieser
Wirkverbindung ist eine Abfolge von Relativbewegungen zwischen dem Honwerkzeug 3 und
der Honstange 2 notwendig, die in den Figuren 6b und 6c näher dargestellt werden.
[0031] Als erste Relativbewegung findet eine lineare Bewegung längs der Mittellängsachse
9 der Honstange 2 bzw. der Rotationsachse 18 des Honwerkzeugs 3 statt. Dadurch kommen
der Riegelbolzen 32 und die Einschnitte 33 der Honstange miteinander in Eingriff,
wobei eine koaxiale Anordnung von Honwerkzeug 3 und Honstange 2 vorausgesetzt ist,
die durch die Halteeinrichtung in einfacher Weise sichergestellt werden kann.
[0032] In einem nachfolgenden Schritt gemäß der Fig. 6b wird nach Auflaufen des Riegelbolzens
32 auf eine in vertikaler Richtung wirkende Begrenzung des Einschnitts 33 eine Rotation
der Honstange 2 gegenüber dem Honwerkzeug 3 durchgeführt, so dass der Riegelbolzen
32 letztendlich in einer taschenartigen Vertiefung des L-förmigen Einschnittes 33
zu liegen kommt und eine Übertragung von Axialkräften längs der Mittellängsachse 9
bzw. der Rotationsachse 18 sowie die Übertragung eines Drehmomentes in einer Rotationsrichtung
ermöglicht.
[0033] Um eine Übertragung von Drehmomenten zwischen der Honstange 2 und dem Honwerkzeug
3 in beiden Rotationsrichtungen um die Mittellängsachse 9 zu ermöglichen, ist vorgesehen,
dass die Verriegelungselemente 28 formschlüssig in die in Fig. 5 näher dargestellte,
an der Stirnseite der Honstange vorgesehene Quernut 46 eingreifen und somit eine beidseitige
Rotation der Honstange 2 und des Honwerkzeugs 3 ermöglichen, ohne die Gefahr eines
Lösens der Kupplungseinrichtung 5 hervorzurufen. Die formschlüssige Wirkverbindung
zwischen den Verriegelungselementen 28 und den Einschnitten wird gemäß der Fig. 6c
und 6d durch Zurückziehen der Druckbolzen 29 erreicht, wodurch die Zugfedern 30 eine
gespeicherte Deformationsenergie freigeben und somit einen selbständigen Schwenkvorgang
der Verriegelungselemente 28 um die Gelenkbereiche nach außen in eine Verriegelungsstellung
bewirken. Damit ist das Honwerkzeug 3 in allen Raumrichtungen für die Übertragung
von Bearbeitungskräften von der Honstange 2 gesichert und steht für einen Honvorgang
zur Verfügung.
[0034] Die in den Fig. 7a bis 7c in den drei Hauptansichten näher dargestellte Halteeinrichtung
23 für die Fixierung des Honwerkzeugs 3 und die Ansteuerung der Verriegelungselemente
28 weist eine Grundplatte 34 auf, an der zwei Betätigungshebel 35 jeweils um Schwenkachsen
47 schwenkbar angebracht sind. Die Betätigungshebel 35 werden durch nicht dargestellte
Federmittel in eine Betätigungsposition vorgespannt und können durch einen Stößel
36 entgegen der Federkräfte der Federmittel aus der Betätigungsposition nach außen
gedrückt und dadurch in eine Neutralposition gebracht werden. Für eine Wirkverbindung
zwischen den Betätigungshebeln 35 und dem Stößel 36 sind an den Betätigungshebeln
35 mit Rollen ausgestattete Druckhebel 37 vorgesehen, die durch eine Linearbewegung
des mit einem konischen Endbereich ausgerüsteten Stößels 36 auseinandergedrängt werden
können und somit eine Schwenkbewegung der Betätigungshebel 35 bewirken. Durch diese
Schwenkbewegung werden die als schneidenartige Eingriffsabschnitte 38 ausgeführten
Druckbolzen der Betätigungshebel 35 außer Eingriff mit nicht dargestellten Verriegelungselementen
des Honwerkzeugs 3 gebracht, so dass die Verriegelungselemente in eine Verriegelungsstellung
schwenken können und somit ein Kopplungsvorgang zwischen der Honstange 2 und dem Honwerkzeug
3 ausgeführt werden kann. Die Eingriffsabschnitte 38 entsprechen in ihrer Funktion
den Druckbolzen 29 des oben erläuterten Beispiels. Die Halteeinrichtung 23 dient als
Werkzeugaufnahme des Werkzeugmagazins 13 (Fig. 1, 4). Dem Werkzeugmagazin ist eine
einzige, hydraulische Stelleinrichtung 60 zugeordnet, mit der der Stößel 36 diejenige
Halteeinrichtung, die sich jeweils gerade in der Werkzeugwechselposition befindet,
betätigen kann. Das ausgewechselte, von der Honstange abgekoppelte Honwerkzeug kann
in der Halteeinrichtung verbleiben. Diese hat somit nicht nur die Funktionen der Kopplungsbetätigung
und Werkzeugfixierung, sondern auch die Funktion einer Werkzeugaufnahme des Werkzeugmagazins.
[0035] In Fig. 8 ist ein Spülring 48 dargestellt, der für eine Zentrierung des kardanisch
über die Honstange an der Honspindel aufgehängten Honwerkzeugs gegenüber einer zu
bearbeitenden Bohrung des Werkstücks vorgesehen ist (Fig. 2). Der Spülring weist zwei
gegeneinander verstellbare, mit einem prismatischen Einschnitt versehene Führungsanordnungen
49 auf, die mit ihren Prismenflächen 50 eine Vierecköffnung verstellbarer Größe über
der Bohrung des Werkstücks begrenzen und somit eine Zentrierung des Honwerkzeugs erleichtern.
Die Prismenflächen 50 können dabei Flächennormalen aufweisen, die in einer gemeinsamen
Ebene liegen, vorzugsweise sind die Prismenflächen jedoch windschief zueinander angeordnet,
so dass eine Art Einführtrichter für das Honwerkzeug entsteht. Eine Verstellung des
Spülrings kann beispielsweise über eine Stelleinrichtung vorgenommen werden, die ihrerseits
von einer Maschinensteuerung der Honmaschine ansteuerbar ausgeführt sein kann. Durch
eine lineare Relativbewegung der prismatischen Führungsanordnungen 49 kann eine Vergrößerung
bzw. Verkleinerung einer freien Öffnung des Spülrings zur Anpassung an unterschiedliche
Honwerkzeugdurchmesser bewirkt werden.
[0036] In einer nicht dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist eine berührungslose
Informationsübertragung zwischen dem Honwerkzeug und einer Verarbeitungseinrichtung
vorgesehen, die insbesondere in der Honmaschine integriert werden kann. Mittels der
berührungslosen Informationsübertragung können statische und dynamische honwerkzeugspezifische
Daten des Honwerkzeugs abgefragt und weiterverarbeitet werden. Dabei kann es sich
insbesondere um Prozessdaten des Honprozesses wie beispielsweise Werkzeug- bzw. Werkstücktemperatur
oder Verschleißgrad der Honsteine handeln, eine Abfrage von Honwerkzeugdaten wie beispielsweise
einer Werkzeugnummer ist ebenfalls möglich. Die berührungslose Abtastung kann insbesondere
über eine optisch abtastbare Codierung wie beispielsweise einen Barcode erfolgen.
Eine auf elektromagnetischer Datenübertragung basierende Informationsübertragung z.B.
mit einem im Honwerkzeug eingebauten Transponder, ist ebenfalls möglich.
[0037] In einer weiteren, nicht dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist eine Betätigung
der Verriegelungselemente bzw. eine zusätzliche Blockierung der Verriegelungselemente
während des Honbetriebs durch die Betätigungseinrichtung der Honmaschine vorgesehen.
Damit kann eine noch kompaktere Gestaltung der Kupplungseinrichtung erreicht werden.
Zudem kann bei einer Betätigung der Verriegelungselemente durch die Betätigungseinrichtung
auf von außen zugängliche, bewegliche Teile am Honwerkzeug verzichtet werden, wodurch
eine Verschmutzungsgefahr für die Kupplungseinrichtung weiter reduziert werden kann.
Mittels der Blockierung der Verriegelungselemente durch die Betätigungseinrichtung
kann ein besonders sicherer Betrieb des Honwerkzeugs gewährleistet werden, da beispielsweise
mit der Ansteuerung der Honsteine durch die Betätigungsvorrichtung eine Blockierung
der Verriegelungselemente erreicht und damit eine unerwünschte Entriegelung der Kupplungseinrichtung
verhindert wird.
[0038] Wichtige Vorteile der Erfindung liegen in einer vollständigen Fixierung des Honwerkzeugs
hinsichtlich aller Freiheitsgrade der Bewegung sowohl für den angekoppelten Zustand
an der Honstange als auch für den abgekoppelten Zustand, in dem das Honwerkzeug in
der Halteeinrichtung fixiert ist. Über die Halteeinrichtung hinaus werden daher keine
weiteren Fixierungen benötigt, um das Honwerkzeug reproduzierbar für eine Ankopplung
an der Honstange zu halten. Durch die Greifbewegung der Halteeinrichtung wird mit
der Entriegelung der Verriegelungselemente auch die Fixierung des Honwerkzeugs an
der Halteeinrichtung bewirkt, die Honstange bleibt während des An- bzw. Abkopplungsvorgangs
im wesentlichen kraftfrei. Durch die Fixierung des Honwerkzeugs im abgekoppelten Zustand
können auch nachgiebige und/oder gelenkige Honstangen genutzt werden, die einen Toleranzausgleich
zwischen der Mittellängsachse der Honspindel und der Bohrung im Werkstück erlauben.
Bei geeigneter Ausgestaltung der Kupplungseinrichtung kann sowohl ein manueller als
auch ein automatisierter Werkzeugwechsel vorgenommen werden.
1. Verfahren zum Wechseln von Honwerkzeugen (3) an einer Honstange (2), wobei die Honstange
zum Übertragen von Bearbeitungskräften von einer Honspindel (7) auf das Honwerkzeug
vorgesehen ist und eine relativ zur Honstange bewegliche Betätigungseinrichtung zur
Ansteuerung von Honwerkzeugfunktionen aufweist und an dem Honwerkzeug und der Honstange
korrespondierende Kupplungsstrukturen (32, 33) einer Kupplungseinrichtung zur lösbaren
Kupplung des Honwerkzeugs an der Honstange vorgesehen sind und die Kupplungseinrichtung
zumindest ein Verriegelungselement (28) zur lösbaren Verriegelung des Honwerkzeugs
an der Honstange umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass eine Betätigung des Verriegelungselementes sowie eine Fixierung des Honwerkzeugs
in einer Wechselposition durch Aufbringen von externen Fremdkräften auf die Kupplungseinrichtung
mittels einer Halteeinrichtung (23) bewirkt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtung eine Bewegung des in eine Verriegelungsstellung vorgespannten
Verriegelungselements entgegen der Vorspannung in eine Entriegelungsstellung bewirkt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die von der Halteeinrichtung aufgebrachten Fremdkräfte in der Art einer Greifbewegung
mit im wesentlichen entgegengesetzt wirkenden Fremdkraftpaaren mit der Betätigung
des Verriegelungselementes auch die Fixierung des Honwerkzeugs bewirken.
4. Honmaschine mit einer Honstange zur Übertragung von Bearbeitungskräften auf ein Honwerkzeug,
einer relativ zur Honstange bewegbaren Betätigungseinrichtung zur Ansteuerung zumindest
einer Honwerkzeugfunktion, und einem an der Honstange ankoppelbaren und von der Stelleinrichtung
ansteuerbaren Honwerkzeug, wobei an dem Honwerkzeug und der Honstange korrespondierende
Kupplungsstrukturen einer Kupplungseinrichtung zur lösbaren Kupplung des Honwerkzeugs
an der Honstange vorgesehen sind und die Kupplungseinrichtung zumindest ein relativbewegliches
Verriegelungselement zur lösbaren Verriegelung des Honwerkzeugs an der Honstange umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Halteeinrichtung für eine Aufbringung von Fremdkräften zur Betätigung des Verriegelungselements
und zur Fixierung des Honwerkzeugs ausgebildet ist.
5. Honmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungsmittel (28) mit Vorspannmitteln relativbeweglich in eine Verriegelungsstellung
vorgespannt ist.
6. Honmaschine nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtung (23) zur Aufbringung von im wesentlichen entgegengesetzt ausgerichteten
Fremdkräften in der Art einer Greifbewegung ausgebildet ist.
7. Honmaschine nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Honstange mit dem Honwerkzeug über zumindest eine Gelenkeinrichtung (20) verbunden
ist.
8. Honmaschine nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass an einem Werkzeugmagazin (13) mehrere Halteeinrichtungen (23) zur Aufnahme jeweils
eines Honwerkzeuges vorgesehen sind.
9. Honmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkzeugmagazin eine Stelleinrichtung (60) zur Ansteuerung von mehreren Halteeinrichtungen
(23) aufweist.
10. Honmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 4 oder nach einem der Ansprüche 4 bis
9, gekennzeichnet durch eine Fluidkupplung zur Übertragung von Fluidströmen zwischen Honstange und Honwerkzeug,
wobei die Fluidkupplung für eine Übertragung mehrerer, voneinander getrennter Fluidströme
einen Fluidstecker (41) und eine korrespondierende Fluidbuchse (39) aufweist, wobei
der Fluidstecker unter Ausbildung mehrerer, in axialer Abfolge angeordneter, gegeneinander
abgedichteter Mediumschnittstellen in die Fluidbuchse einsteckbar ist.
11. Honmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Fluidkupplung als Axialsteckkupplung ausgebildet ist.
12. Honwerkzeug mit einem Werkzeugkörper und zumindest einem relativ zum Werkzeugkörper
bewegbaren, von einer Betätigungsvorrichtung ansteuerbaren Honstein und mit einer
Kupplungseinrichtung zur lösbaren Verbindung mit einer Honstange, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungseinrichtung mindestens ein Verriegelungselement (28) hat, das durch
eine Halteeinrichtung zur Fixierung des Honwerkzeuges von außen betätigbar ist.
13. Honwerkzeug nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungselement mit Vorspannmitteln in eine Verriegelungsstellung vorgespannt
ist und durch externe Kraftbeaufschlagung in eine Entriegelungsstellung überführbar
ist.