(19)
(11) EP 1 616 807 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.01.2006  Patentblatt  2006/03

(21) Anmeldenummer: 05014502.8

(22) Anmeldetag:  05.07.2005
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B65D 33/10(2006.01)
B31B 19/86(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 17.07.2004 DE 102004034755

(71) Anmelder: LEMO Maschinenbau GmbH
D-53859 Niederkassel-Mondorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Meyer, Armin
    51143 Köln (DE)

(74) Vertreter: Dietrich, Barbara 
Thul Patentanwaltsgesellschaft mbH Rheinmetall Allee 1
40476 Düsseldorf
40476 Düsseldorf (DE)

   


(54) Tragetasche aus thermoplastischem Kunststoff und Verfahren zur Herstellung


(57) Die Erfindung betrifft eine Tragetasche (1, 20, 33) und ein Verfahren zur Herstellung einer Tragetasche (1, 20, 33), insbesondere eine Schlaufengrifftragetasche, aus einer thermoplastischen Kunststofffolie mit Seitenwänden (2, 3, 23, 24, 36) und mindestens einer Griffschlaufe (7, 8, 21, 22, 38), die vor der Ingebrauchnahme nicht über den Randbereich (26, 27, 39) der Seitenwand (2, 3, 23, 24, 35, 36) hinausragt, wobei parallel zu einem Randbereich (26, 27, 39) der Seitenwand (2, 3, 23, 24, 35, 36) ein c-förmig gefalteter Kunststofffolienstreifen (7, 8, 21, 22, 38) auf die Seitenwand (2, 3, 23, 24, 35, 36) aufgebracht ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Tragetasche und ein Verfahren zur Herstellung einer Tragetasche, insbesondere einer Schlaufengrifftragetasche, aus einer thermoplastischen Kunststofffolie mit Seitenwänden und mindestens einer Griffschlaufe, die vor der Ingebrauchnahme nicht über einen Randbereich der Seitenwand hinausragt.

[0002] Üblicherweise werden Tragetaschen zur besseren Handhabbarkeit mit einer Einrichtung versehen, die es ermöglicht, die Tragetasche leicht zu ergreifen und zu transportieren. So ist es bekannt, in den Randbereich der Einfüllöffnung einer Tragetasche Grifflöcher einzustanzen oder am Randbereich der Einfüllöffnung Griffschlaufen zu befestigen. Durch das Ergreifen der beiden Griffschlaufen wird der Randbereich der Einfüllöffnung der Tragetasche nach dem Befüllen wieder zusammengezogen, so dass der Tascheninhalt weitgehend gegen Nässe und Feuchtigkeit geschützt ist. Die Griffschlaufen oder auch Schlaufengriffe genannt, bestehen dabei zumeist aus dem gleichen thermoplastischen Kunststoff wie die Tragetasche selbst. Eine gattungsgemäße Tragetasche ist aus dem deutschen Gebrauchsmuster DE 69 43 018 bekannt. Der Schlaufengriff, der hier als Tragschlaufe bezeichnet ist, wird als Seitenfaltenschlauch auf den inneren Beutelrand aufgeschweißt oder aufgeklebt. Die Tragschlaufen werden aus einem gefalteten ringförmigen Materialstreifen gebildet, dessen gefaltete Enden in Längsrichtung des Beutels verlaufend auf der Vorderseite beziehungsweise auf der Rückseite des Beutels befestigt sind. Die mit einer Seitenfalte versehenen Tragschlaufen werden dabei in der Weise auf dem Seitenrand im Bereich der Einfüllöffnung aufgeklebt, dass die Tragschlaufen vor dem Öffnen der Tragetasche nicht über den Beutelrand hinausragen. Beim Ergreifen der Tragschlaufen werden die Seitenfalten geöffnet und die Tragschlaufe kann über den Beutelrand hinaus gezogen und ergriffen werden.

[0003] Eine weitere Tragetasche, bei der der Schlaufengriff im unbenutzten Zustand nicht über den Randbereich der Seitenwand hinausragt, ist aus US 2,838,224 bekannt. Dabei wird der Schlaufengriff mittels eines Verstärkungsstreifens auf dem inneren Randbereich der Einfüllöffnung der Tragetasche befestigt. Um den Schlaufengriff mittels des Verstärkungsstreifens befestigen zu können, ist der Schlaufengriff T-förmig gefaltet, und zwar in der Weise, dass der senkrechte Teil des T, der aus den Enden des Kunststoffstreifens gebildet ist, mittels des Verstärkungsstreifens auf der Tragetasche befestigt wird. Der waagerechte Teil des T bildet die eigentliche Griffschlaufe, die im unbenutzten Zustand unterhalb des Randes der Seitenwand gefaltet aufliegt. Der nur einseitig aufgebrachte Schlaufengriff kann in einer Ausgestaltungsvariante durch eine Regenkappe, das heißt eine verlängerte Seitenwand der Tragetasche, und dort durch eine verstärkte Öffnung hindurchgeschoben werden. Dadurch wird im geschlossenen Zustand der Inhalt der Tragetasche geschützt. Bei beiden Varianten des Standes der Technik werden aufwendig herzustellende Schlaufengriffe verwendet und teilweise noch mit zusätzlichen Kunststoffstreifen verstärkt. Zusätzlich wird das Stapeln durch den aufwendigen Aufbau der Trageschlaufen und der Befestigungsmittel erschwert.

[0004] Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine Tragetasche zu entwickeln, die die Nachteile des Standes der Technik überwindet und sich durch einen einfachen Aufbau der Schlaufengriffe auszeichnet, die leicht zu handhaben und zu stapeln ist, die ein sicheres Positionieren der Schlaufengriffe in der Tragetasche gewährleistet und die darüber hinaus kostengünstig zu fertigen ist.

[0005] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird dadurch gelöst, dass parallel zu einem Randbereich der Seitenwand ein C-förmig gefalteter Kunststofffolienstreifen auf die Seitenwand aufgebracht ist. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Schlaufengriffs als C-förmig gefalteter Streifen ist nun die Möglichkeit geschaffen, einen Schlaufengriff mit einfachstem Aufbau bei gleichzeitig hoher Funktionalität herzustellen. Der Schlaufengriff kann sehr leicht ergriffen werden und unterstützt positiv die Stapelbarkeit erfindungsgemäßer Tragetaschen, da im Gegensatz zum Stand der Technik die Schlaufengriffe eine minimale Dicke und Ausdehnung über den Beutelrand aufweisen.

[0006] Durch das erfindungsgemäße Aufbringen von lösbaren Klebepunkten ist ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Gedankens gegeben, da hierdurch ein sicheres Positionieren des Schlaufengriffs möglich ist. Darüber hinaus ist der C-förmig gefaltete Kunststofffolienstreifen, der als Schlaufengriff auf der Seitenwand befestigt ist mit minimalem Materialaufwand herzustellen und durch den spezifischen, simplen Aufbau auf vorhandenen Fertigungsanlagen ohne größeren konstruktiven Aufwand zu fertigen. Die erfindungsgemäße Tragetasche ist somit kostengünstig herzustellen.

[0007] Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Tragetasche zu entwickeln, mittels dem eine Tragetasche kostengünstig herzustellen und mit dem ein sicheres Positionieren eines Schlaufengriffes auf einer Tragetasche ermöglicht wird.

[0008] In verfahrenstechnischer Hinsicht wird die Aufgabe der Erfindung dahingehend gelöst, dass zumindest folgende Verfahrensschritte durchgeführt sind:
  • Zuführen und Übereinanderführen zweier Kunststofffolienbahnen oder einer gefalteten Kunststofffolienbahn,
  • gegebenenfalls Längsschweißen zur Bildung einer Bodennaht,
  • Zuführen eines im Schweißbereich mit einem eine stoffschlüssige Verbindung verhindernden Lack behandelten C-förmigen Kunststofffolienstreifens,
  • Stoffschlüssiges Verbinden des Kunststofffolienstreifens mit der Kunststofffolienbahn und
  • Quer- und Trennschweißen der Kunststofffolienbahn zur Bildung einer Tragetasche.


[0009] Durch das erfindungsgemäße Aufbringen eines die stoffschlüssige Verbindung verhinderenden Lacks oder einer nichtschweißbaren Folienlage, insbesondere durch den Einsatz sogenannter Coex-Folien zum Beispiel aus Polypropylen (PP), und das Aufschweißen des C-förmigen Kunststofffolienstreifens, der einen minimalen Materialaufwand darstellt, wird ein kostengünstiges Fertigen ermöglicht. Insbesondere durch das punktuelle Aufbringen von lösbarem Klebstoff wird ein sicheres Positionieren des C-förmigen Kunststoffstreifens auf der Seitenwand ermöglicht.

[0010] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und Zeichnungen näher erläutert.

[0011] Es zeigt
Figur 1
eine dreidimensionale Ansicht auf eine Tragetasche mit Bodenfalte und in die Bodenfalte eingeschweißten Tragegriffen,
Figur 2
einen Schnitt durch die Bodenfalte einer Tragetasche gemäß der Figur 1 im Schnitt II-II,
Figur 3
eine schematische Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Tragetasche gemäß der Figur 1 und dem Pfeil III,
Figur 4
eine Tragetasche mit eingeschweißten Tragegriffen im Bereich der Einfüllöffnung mit einer Bodenfalte,
Figur 5
eine dreidimensionale Ansicht auf eine Tragetasche gemäß der Figur 4 mit herausgezogenen Griffschlaufen,
Figur 6
eine erfindungsgemäße Tragetasche in der dreidimensionalen Ansicht mit einer Sicht- und Regenschutzkappe und
Figur 7
eine dreidimensionale Ansicht auf eine Tragetasche mit Regenschutzkappe und herausgezogenem Schlaufengriff.


[0012] Die Figur 1 zeigt eine Tragetasche 1 mit einer vorderen 2 und einer hinteren 3 Seitenwand, die unter anderem mittels einer Bodenfalte 4 miteinander verbunden sind. Die Bodenfalte 4 besteht dabei aus einem vorderen Teil 5 und einem hinteren Teil 6. In die Bodenfalte 4 ist jeweils auf den vorderen Teil 5 und den hinteren Teil 6 je eine separate Griffschlaufe 7, 8 aufgeschweißt. In diesem Ausführungsbeispiel sind die Schlaufengriffe 7, 8 somit in die Bodenfalte 4 eingebracht, so dass die Tragetasche 1, die zum Beispiel mit Windeln gefüllt werden kann, nach dem Befüllen auf ihrer Unterseite, das heißt auf der der Einfüllöffnung 9 entgegen gesetzten Seite, mit zwei separaten Schlaufengriffen versehen ist. Die Einfüllöffnung 9 befindet sich dabei auf der der Bodenfalte 4 entgegengesetzten Seite der Tragetasche 1. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Schlaufengriffe 7, 8 ist es möglich, die Schlaufengriffe in unterschiedlichen Längen auf der Tragetasche 1 zu befestigen. Je nach Breite L des Schlaufengriffes 7, 8 im Verhältnis zum Abstand der Anschweißpunkte LS ergibt sich eine unterschiedliche Höhe des Tragegriffes 7, 8. Somit ist es sogar möglich, bei entsprechend eingestelltem Verhältnis von L zu LS aus dem Schlaufengriff 7, 8 eine Umhängeschlaufe zu bilden. Dabei ist mit Umhängeschlaufe eine Griffschlaufe 7, 8 gemeint, die in der Weise ausgebildet ist, dass der Schlaufengriff 7, 8 zum Beispiel über die Schulter einer Person gezogen und somit als Tragegurt 7, 8 dient.

[0013] Die in Figur 1 dargestellte Tragetasche 1 besitzt eine Längsschweißnaht im Bereich der Bodenfalte 4 und auch Querschweißnähte 10, 11, die aber zur besseren Verdeutlichung der Lage der Schlaufengriffe 7, 8 in der Bodenfalte 4 nicht explizit dargestellt sind.

[0014] Erfindungsgemäß ist es vorstellbar, an der Einfüllseite 2 Durchgangslöcher 12, 13 einzubringen, siehe hierzu insbesondere die Figuren 4 und 5. Wobei ein bevorzugtes Verfahren das Stanzen der Durchgangslöcher 12, 13 ist. Mittels der Durchgangslöcher 12, 13 ist es möglich, einerseits die Tragetasche 1 während der Herstellung zu Sammeln und zu Stapeln, die Durchgangslöcher 12, 13 können andererseits aber auch zum Transport der Tragetasche 1 oder zur Ablage in einem Vorratsbehälter dienen. Im Falle des Einbringens von Durchgangslöchern 12, 13 in die Tragetasche 1 ist es vorteilhaft, die Schlaufengriffe in ihrer Länge L so lang auszubilden, dass sie maximal bis an die Durchgangslöcher 12, 13 heranreichen. Die Durchg'angslöcher 12, 13 sind vorzugsweise im äußeren Bereich in der Nähe der Querschweißnähte 10, 11 angeordnet, dadurch wird eine möglichst große Länge L des Schlaufengriffs 7, 8 ermöglicht.

[0015] In der Figur 2 ist der Schnitt durch eine Tragetasche 1 gemäß der Figur 1 im Schnitt II-II dargestellt, wobei der Schnitt unmittelbar durch den Anschweißbereich der Schlaufengriffe 7, 8 verläuft. Die Schlaufengriffe 7, 8 sind in der Bodenfalte 4 und parallel zum bodenseitigen Ende 14 der Seitenwände 2, 3 der Tragetasche 1 angeordnet. Zur weiteren Verdeutlichung der Befestigung der Schlaufengriffe 7, 8 ist in Figur 3 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Tragetasche 1 in einer Ansicht gemäß dem Pfeil III aus Figur 1 schematisch dargestellt. Die Schlaufengriffe 7, 8 sind in diesem Ausführungsbeispiel mittels eines Schweißverfahrens in den Punkten 14, 15 mit den Seitenwänden 2, 3 verschweißt. Diese stoffschlüssige Verbindung ermöglicht größtmögliche Haltekräfte zwischen den zu verbindenden Partnern 2, 3, 7, 8. Vorzugsweise ist die Tragetasche 1 aus thermoplastischem Kunststoff hergestellt und auch die Schlaufengriffe 7, 8 bestehen aus thermoplastischem Kunststoff. Die Schlaufengriffe 7, 8 werden im gefalteten Zustand den Seitenwänden 2, 3 zugeführt. Dabei besteht der Schlaufengriff 7,8 aus einem einlagigen Kunststofffolienstreifen der an den Enden umgeschlagen vorliegt, so dass sich eine C-förmige Ausbildung des Kunststofffolienstreifen 7, 8 ergibt. Damit die das C-bildenden Enden des Kunststofffolienstreifens 7, 8 während des Schweißens nicht mit dem Kunststofffolienstreifen verschweißt werden, ist erfindungsgemäß vorgeschlagen, im Bereich der Schweißnähte 14, 15 die Kunststofffolienstreifen 7, 8 mit einem eine stoffschlüssige Verbindung verhindernden Lack 16, 17 zu versehen. Die Bereiche, die mit einem Lack 16, 17 versehen sind, sind in Figur 3 gestrichelt dargestellt. Der den Schlaufengriff bildende Kunststofffolienstreifen 7, 8 wird somit den Seitenwänden 2, 3 in gefalteter Form zugeführt und mit den Seitenwänden 2, 3 verschweißt 14, 15. In diesem Ausführungsbeispiel ist das stoffschlüssige Verbinden mittels Schweißen dargestellt, es ist aber ebenfalls vorstellbar, die Griffschlaufen 7, 8 mittels eines unlösbaren Klebstoffes mit den Seitenwänden 2, 3 zu verbinden.

[0016] Um die Schlaufengriffe 7, 8 lagegenau auf den Seitenwänden 2, 3 zu positionieren, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, die Kunststofffolienstreifen 7, 8 die den Schlaufengriff 7, 8 bilden, mittels lösbarer Klebeverbindungen 18, 19 oder mittels statischer Aufladung auf den Seitenwänden zu befestigen. Dies bietet einerseits den Vorteil, dass die Schlaufengriffe 7, 8 während der Herstellung lagegerecht auf den Seitenwänden 2, 3 gehalten werden und vor dem Verschweißen nicht in einfacher Weise verschoben werden können und bietet darüber hinaus den Vorteil, dass die Griffschlaufen auch vor der Ingebrauchnahme stets in einer definierten Position fixiert sind. Beispielhaft sind die lösbaren Klebeverbindungen 18, 19 in die Figur 3 eingetragen. In diesem Ausführungsbeispiel wird die Trageschlaufe 7, 8 mittels dreier Klebepunkte 18, 19 auf der Seitenwand 2, 3 fixiert. Es ist somit möglich, auch C-förmige Griffschlaufen 7, 8, die mit ihren äußeren Enden wesentlich über den Schweißbereich 14, 15 hinausragen sicher zwischen den Seitenwänden 2, 3 zu positionieren. Dies ist insbesondere dann ein Vorteil, wenn die Tragetasche 1 gestapelt transportiert und/oder gelagert werden. Auch vor der Ingebrauchnahme ist ein lagegenaues Halten der Schlaufengriffe 7, 8 von Vorteil. Bei der Ingebrauchnahme greift der Benutzer der Tragetasche 1 lediglich zwischen die Griffschlaufen 7, 8 und zieht die Griffschlaufen 7, 8 zwischen den Seitenwänden 2, 3 hervor. Die Klebeverbindungen 18, 19 bestehen aus einem sehr leicht lösbaren Klebstoff, der lediglich eine derartige Haftkraft aufweisen muß, dass die Griffschlaufe 7, 8 gehalten ist.

[0017] Eine Tragetasche 20 bei der die C-förmigen Kunststofffolienstreifen 21, 22 als Schlaufengriffe auf die Innenseiten der Seitenwände 23, 24 und in einen Randbereich der Einfüllöffnung 25 aufgebracht sind, zeigt Figur 4. In diesem Ausführungsbeispiel ist der Randbereich 26, 27 der Tragetasche 20 doppellagig ausgeführt. Deutlich zu erkennen sind auch die lösbaren Klebeverbindungen 28 zur Lagestabilisierung des mit der vorderen Seitenwand 24 verbundenen Kunststofffolienstreifens 22. Die Tragetasche 20 ist ebenfalls wieder mit einer Bodenfalte 29 versehen, die Tragetasche 20 kann aber auch ohne Bodenfalte 29 ausgeführt sein.
Wird nun der Kunststofffolienstreifen 21, 22 von einem Benutzer der Tragetasche 20 aus dem Randbereich 26, 27 herausgezogen, so ragen die Kunststofffolienstreifen 21, 22 als Schlaufengriffe 21, 22 aus der Einfüllöffnung 25 der Tragetasche 20 heraus, wie in Figur 5 dargestellt. Durch das Umschlagen 32 des Kunststofffolienstreifens 21, 22 im Bereich der Schweißverbindungen 30, 31 wird die Tragetasche 20 im Einfüllbereich 25 zusammengezogen. Ein entsprechend umgeschlagener Bereich 32 der Schlaufengriffe 21, 22 ist aus Figur 5 ersichtlich. Durch das Zusammenziehen der Einfüllöffnung 25 wird das in der Tragetasche 20 befindliche Produkt größtenteils geschützt.

[0018] Um die Produkte, die mittels der Tragetasche 33 transportiert werden, in größerem Maße vor Regen und Sonneneinstrahlung zu schützen, wird vorgeschlagen, den erfindungsgemäßen C-förmigen Kunststofffolienstreifen für eine Tragetasche 33 mit einer Regenschutzkappe 34 zu verwenden. Eine erfindungsgemäß ausgebildete Tragetasche 33 ist in Figur 6 schematisch dargestellt. Eine Seitenwand 35 der Tragetasche 33 besitzt eine Verlängerung 34 die über die entgegengesetzt angeordnete Seitenwand 36 herübergeschlagen werden kann. In die Verlängerung 34 der Seitenwand 35 ist im oberen Bereich der Tragetasche 33 eine Öffnung 37 vorgesehen. Der C-förmig gefaltete Kunststofffolienstreifen 38 ist in diesem Ausführungsbeispiel auf der Innenseite der Seitenwand 36 .befestigt. Es ist erfindungsgemäß aber ebenso vorstellbar, den Kunststofffolienstreifen 38 auf die Außenseite der Seitenwand 36 aufzuschweißen oder andersartig zu befestigen. Wird nun die Tragetasche 33 mit einem Produkt befüllt oder die Tragetasche 33 soll von einem Benutzer getragen werden, so wird der Kunststofffolienstreifen 38 als Griffschlaufe 38 durch die Öffnung 37 der Verlängerung 34 hindurchgezogen und verschließt die Tragetasche 33 dicht, so dass der Inhalt der Tragetasche 33 gegen Regen und unmittelbarer Sonneneinstrahlung geschützt ist.

[0019] Der Randbereich 39 ist in den Figuren 6 und 7 doppellagig ausgeführt. Eine doppellagige Ausführung des Randbereichs für den Einsatz eines C-förmig gefalteten Kunststofffolienstreifens ist nicht zwingend erforderlich, der Randbereich 39 kann ebenso einlagig ausgeführt sein.

[0020] Zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Tragetasche 1, 20, 33 sind zumindest die folgenden Verfahrensschritte erforderlich:
  • Zuführen und Übereinanderführen zweier Kunststofffolienbahnen 2, 3, 23, 24, 35, 36 oder
  • Zuführen einer gefalteten Kunststofffolienbahn 2, 3, 23, 24, 35, 36,
  • Längsschweißen zur Bildung einer Bodennaht 4, bei der Verwendung zweier Kunststofffolienbahnen 2, 3, 23, 24, 35, 36,
  • Zuführen eines im Schweißbereich 14, 15 mit einem eine stoffschlüssige Verbindung verhindernde Lack 16, 17 behandelten C-förmigen Kunststofffolienstreifens 7, 8, 21, 22, 38,
  • Stoffschlüssiges Verbinden 14, 15 des Kunststofffolienstreifens 7, 8, 21, 22, 38 mit der Kunsttoffolienbahn 2, 3, 23, 24, 35, 36 und
  • Quer- und Trennschweißen 10, 11 der Kunststofffolienbahn 2, 3, 23, 24, 35, 36 zur Bildung einer Tragetasche 1, 20, 33.


[0021] Vorteilhaft ist es hierbei, wenn der Kunststofffolienstreifen 7, 8, 21, 22, 38 vor dem Zuführen zur Kunststofffolienbahn 2, 3, 23, 24, 35, 36 punktuell mit lösbarem Klebstoff 18, 19, 28 versehen wird. Dadurch wird die Möglichkeit geschaffen, den Kunststofffolienstreifen 7, 8, 21, 22, 38 auf der Tragetasche 1, 20, 33 zu positionieren.


Ansprüche

1. Tragetasche, insbesondere eine Schlaufengrifftragetasche (1, 20, 33), aus einer thermoplastischen Kunststofffolie mit Seitenwänden (2, 3, 23, 24, 35, 36) und mindestens einer Griffschlaufe (7, 8, 21, 22, 38), die vor der Ingebrauchnahme nicht über einen Randbereich (26, 27) der Seitenwand (2, 3, 23, 24, 35, 36) hinausragt, dadurch gekennzeichnet, dass parallel zu einem Randbereich (26, 27) der Seitenwand (2, 3, 23, 24, 35, 36) ein C-förmig gefalteter Kunststofffolienstreifen (7, 8, 21, 22, 38) auf die Seitenwand (2, 3, 23, 24, 35, 36) aufgebracht ist.
 
2. Tragetasche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragetasche (1, 20, 33) eine Bodenfalte (4, 29) aufweist und das auf mindestens eine Seite (5, 6) der Bodenfalte (4, 29) ein Kunststofffolienstreifen (7, 8, 21, 22, 38) aufgebracht ist.
 
3. Tragetasche nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass in mindestens einem seitlichen Endbereich der Tragetasche (1, 20, 33), im Bereich der Einfüllöffnung (25) ein Durchgangsloch (12, 13) angebracht ist.
 
4. Tragetasche nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Durchgangsloch (12, 13) in einen Bereich der Einfüllöffnung (25) eingebracht ist, der nicht von dem Kunststofffolienstreifen (7, 8, 21, 22, 38) überdeckt ist.
 
5. Tragetasche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststofffolienstreifen (7, 8, 21, 22, 38) auf mindestens eine Innenseite einer durch die Seitenwände (2, 3, 23, 24, 35, 36) gebildeten Einfüllöffnung (25) und parallel zur Einfüllöffnung (25) aufgebracht ist, wobei der Randbereich (26, 27) der Einfüllöffnung (25) ein- oder mehrlagig ausgeführt ist.
 
6. Tragetasche nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Seitenwand (35) eine größere Länge aufweist, so dass eine Regenkappe (34) gebildet ist und dass die längere Seitenwand (35) mit einer Schlaufenöffnung (37) versehen ist.
 
7. Tragetasche nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststofffolienstreifen (7, 8, 21, 22, 38) stoffschlüssig mit der Tragetasche verbunden ist.
 
8. Tragetasche nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststofffolienstreifen (7, 8, 21, 22, 38) mittels lösbarer Klebeverbindung (18, 19, 28) oder statischer Aufladung lagegerecht auf der Tragetasche (1, 20, 33) gehalten ist.
 
9. Tragetasche nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenseite des C-förmigen Künststofffolienstreifens (7, 8, 21, 22, 38) im Schweißbereich (14, 15) mit einem eine stoffschlüssige Verbindung verhindernden Lack (16, 17) versehen ist.
 
10. Verfahren zur Herstellung einer Tragetasche (1, 20, 33), insbesondere einer Schlaufengrifftragetasche, aus einer thermoplastischen Kunststofffolienbahn (2, 3, 23, 24, 35, 36), dadurch gekennzeichnet, dass mindestens folgende Verfahrensschritte durchgeführt sind:

- Zuführen und Übereinanderführen zweier Kunststofffolienbahnen (2, 3, 23, 24, 35, 36) oder einer gefalteten Kunststofffolienbahn (2, 3, 23, 24, 35, 36),

- gegebenenfalls Längsschweißen zur Bildung einer Bodennaht 4,

- Zuführen eines im Schweißbereich (14, 15) mit einem eine stoffschlüssige Verbindung verhindernden Lack (16, 17) behandelten C-förmigen Kunststofffolienstreifens (7, 8, 21, 22, 38),

- Stoffschlüssiges Verbinden des Kunststofffolienstreifens (7, 8, 23, 24, 35, 36) mit der Kunststofffolienbahn (2, 3, 23, 24, 35, 36) und

- Quer- und Trennschweißen (10, 11) der Kunststofffolienbahn (2, 3, 23, 24, 35, 36) zur Bildung einer Tragetasche (1, 20, 33).


 
11. Verfahren zur Herstellung einer Tragetasche (1, 20, 33) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststofffolienstreifen (7, 8, 21, 22, 38) vor dem Zuführen zur Kunststofffolienbahn (2, 3, 23, 24, 35, 36) punktuell mit lösbarem Klebstoff (18, 19, 28) versehen ist.
 
12. Verfahren zur Herstellung einer Tragetasche (1, 20, 33) nach einem der Ansprüche 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine Bodenfalte (4, 29) eingebracht wird und das mindestens ein Kunststofffolienstreifen (7, 8, 21, 22, 38) im Bereich der Bodenfalte (4, 29) parallel zur Unterkante der Tragetasche (1, 20, 33) befestigt wird.
 




Zeichnung













Recherchenbericht